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Kommentar: 1 | Lesungen: 357 | Bewertung: 7.52 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 16.06.2025

6 Nächte und 6 Albträume aus der Hölle

von

Der Ehemann, dessen Alpträume aufgehört hatten und eine längere Zeit zurücklagen, hatte sich eine Lungenentzündung eingefangen. Der Arzt befahl ihm im Bett zu bleiben, und solcherart schwere Medikamente zu nehmen, vor denen er zu Recht Angst bekam. Spät schlief er ein.


Als der Regen in einem monotonen Rhythmus gegen das Fenster trommelte, fand sich der Ehemann also in einem seltsamen Traum wieder. Er war auf dem Gelände eines kleinen, aber exklusiven Golfclubs, den er nie wirklich beachtet hatte, der aber nun, wie von einem unsichtbaren Band gezogen, plötzlich Zentrum seiner Gedanken war. Die Luft war schwer und feucht, der Regen verstärkte das Gefühl der Trennung von der Welt außerhalb.


Seine Frau, im Traum plötzlich die Inhaberin des Clubs, stand bei der Preisverleihung natürlich im Mittelpunkt. Ihr Lächeln war strahlend, ihre Haltung stolz – ganz anders als die Frau, die er zu Hause kannte. Zu Hause war sie die Mutter seiner Kinder, eine Frau, die in ihren Pflichten und Sorgen aufging. Aber hier, in diesem Moment, strahlte sie in einer Art, die er nicht zuordnen konnte. Ihre Augen glänzten nicht nur vor Freude über den Erfolg des Clubs, sondern auch vor einer Unbekümmertheit, die er nie von ihr gekannt hatte.


Er hatte sich nie für den Club interessiert, nie für das, was sie tat. Golf war nicht sein Ding. Aber heute fühlte sich etwas anders an. Vielleicht war es der Wunsch, sie zu überraschen, ihr zu zeigen, dass er sie für mehr hielt als nur für die Mutter seiner Kinder. Vielleicht wollte er ihr Anerkennung schenken, die sie nie erhalten hatte – Anerkennung für etwas, das ihr wichtig war und von dem er nie wirklich Teil hatte. Doch als er sich zu der Veranstaltung begab, merkte er, wie klein und fremd die Welt um ihn herum war.


Der Gedanke, sich einzubringen, wurde plötzlich von einer dunklen Ahnung überschattet, als er den Blick eines anderen Mannes auf sich spürte. Ein Teilnehmer, der sich in der Menge aufhielt, schien nichts anderes zu tun, als beiläufig Small Talk zu führen. „Ich bin neidisch“, sagte der Mann, und obwohl seine Worte in die allgemeine Geräuschkulisse des Abends eingebettet waren, fühlte der Ehemann den Blick des Fremden wie einen kalten Finger auf seiner Haut. „Sie müssen wissen, neben dem Preisgeld, gibt es noch eine ganz besondere Belohnung. Wie immer. Die Inhaberin weiß, wie man belohnt. Und nicht nur mit Geld.“


Der Ehemann starrte ihn an, völlig verwirrt. Was meinte der Mann? Was für eine Belohnung, davon hatte sie nie etwas erwähnt? Der Blick des Fremden war scharf, fast durchdringend, und als er sah, dass sich sein Gesprächspartner nicht auskannte, fuhr der Mann fort, mit einem unmerklichen Grinsen, das mehr zu verbergen schien, als es zu enthüllen.


„Sie wissen, wie das geht“, flüsterte er, als ob er ein Geheimnis teilte, das nur die Eingeweihten kannten. „Es gibt da… eine andere Art von Gewinn für den Sieger. Ein Privileg, das nur die Besten erhalten. Etwas, das über das übliche hinausgeht und das Turnier so besonders macht.“


Ein kaltes Unbehagen ergriff den Ehemann, als der Satz wie ein Schatten die Leichtigkeit des Moments verdunkelte. Etwas stimmte nicht. Die Worte des Fremden ließen die feierliche Stimmung des Abends verblassen und ersetzten sie durch eine schleichende Angst. Was war diese „Belohnung“? Warum war sie in dieser Form wichtig?


„Und was ist die Belohnung?“ fragte der Ehemann, seine Stimme klang rau, als versuchte er, die Fragen, die in ihm aufstiegen, zu bändigen. Doch eine dunkle Neugier trieb ihn weiter, noch bevor er den wahren Umfang seiner Angst erfasste.


„Oh, nichts Besonderes“, sagte der Mann mit einem weiteren, fast unsichtbaren Grinsen. „Nur das, was alle hier wissen: Die wahre Belohnung für den Sieger... die wartet hinter der Tür.“


Der Mann deutete beiläufig auf eine unscheinbare, unauffällige Tür, die in den hinteren Bereich des Clubs führte – dorthin, wo das Managerbüro lag, wo das geschäftliche Zentrum verborgen war. Ein Ort, an den niemand Zutritt hatte, es sei denn, man war Teil des Spiels. „Dort, wo die Gewinner jedes Mal ihre Belohnung erhalten. Das hat hier Tradition.“


Der Ehemann fühlte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Ein eisiger Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Was mochte hinter dieser Tür lauern? Eine weitere Ebene der Bedeutung, die sich ihm nie offenbart hatte? Die Vorstellung quälte ihn. Etwas in ihm wollte die Tür einfach ignorieren, weglaufen, nicht mehr wissen. Aber ein anderer, dunklerer Teil in ihm – getrieben von einer plötzlichen, unkontrollierbaren Neugier – zog ihn unaufhaltsam dorthin.


Er näherte sich der Tür, zögernd, als könne er den Griff nicht fassen. Die Hand, die sich nach der Klinke streckte, fühlte sich schwer an, als würde sie aus Blei bestehen. Doch schließlich zwang er sich, den Griff zu fassen und die Tür zu öffnen.


Der Raum dahinter war in schwaches Licht getaucht.


Und was er sah, brannte sich unauslöschlich in seine Seele.


Seine Frau wartend, vornübergebeugt auf dem massiven Schreibtisch, Hände gespreizt auf der polierten Fläche. Ihr Atem ging stoßweise, rau, verlangend. Hinter ihr stand der Sieger. Ein Mann, von grobem Fleisch und unförmigen Körper, immer noch in seiner Golfmontur, mit dicken Händen und Fingern, die ihren Rock hoben und gleichzeitig den Reißverschluss seiner Hose öffneten. Er war mehrmaliger Sieger dieses Turniers und wusste grinsend was sie brauchte, und so stieß er in sie. Wartete auf den Aufschrei der nach Erlösung klang, dann immer wieder, mit brutaler Gier – und sie... Sie keuchte, stöhnte laut auf, ein roher Laut, voller Lust. Ihr Rücken wölbte sich ihm entgegen, als wollte sie noch mehr von ihm, tiefer, härter.


Der Gewinner lachte leise, beugte sich über sie. Seine Stimme war ein dunkles Murmeln, das sich in den Raum schlich. „Hast dich den ganzen Tag schon darauf gefreut du Hure“, raunte er ihr ins Ohr. Und sie –


sie stöhnte geil auf. Ein stöhnen, das durch den Ehemann hindurch schnitt.


Er griff in ihr Haar, zog daran, zwang sie, den Kopf zu heben.


Ihre Augen glühten – glühten – in wildem Verlangen. Kein Zögern. Nur Hunger.


Ihre Lippen formten Worte, so leise, dass sie fast im Keuchen untergingen:


„Härter…“


Und der Gewinner gehorchte, seine Bewegungen wurden wilder, härter, tiefer.


Die spitzen, verzweifelten Schreie nach jedem Stoß waren ein Schlag in die Magengrube des Ehemanns. Sein Körper war wie gelähmt. Sein Geist riss an den Ketten, schrie stumm vor Qual. Er wollte die Augen schließen. Wollte nicht sehen, wie sie stöhnte, wie ihr Gesicht verzerrt war vor Lust, wie sie Worte des Anfeuerns und Verlangens murmelte, die nie ihm gegolten hatten. Doch er konnte nicht.


Er sah, wie ihre Finger sich tief in das Holz des Schreibtisches krallten,


wie sie mit den Hüften zurückdrängte, mehr forderte.


Wie ihre Stimme lauter wurde, hemmungslos, ein gieriges Lied. „Fick mich…“ Ihre Stimme brach in einem langen, vibrierenden Keuchen.


Ein Orgasmus durchfuhr ihren Körper, ließ sie erzittern unter den Händen des Mannes, der sich in sie presste, als Sieger der seinen verdienten Preis beanspruchte.


Und dann – drehte sie sich erschöpft um, den Atem stoßweise pumpend, ihr Blick fand die Augen des Siegers und sie ging mit diesem Blick langsam auf die Knie. Er wusste von den letzten Malen genau nach was sie sich sehnte. „Kannst ihn wohl nicht aus deinem Schädel kriegen.“ Sie stöhnte getroffen auf, aber ihre Lippen verformten sich zu einem gierigen Lächeln, als sie sein hartes Gemächt erblickte. Dann sah er ihr grinsend zu wie sie sich erniedrigte und den Siegerpreis mit ihrem Mund vollendete.

Sein Herz riss entzwei, ein dumpfer, hässlicher Schmerz, der seine Knie schwanken ließ. Er taumelte zurück, die Tür fiel mit einem Schlag ins Schloss. Aber das Bild – das Bild war da, eingebrannt hinter seinen Augenlidern.


Er schreckte hoch.


Sein Körper war ein Fluss aus Schweiß, das Bettlaken klebte an ihm. Sein Atem war rau, abgehackt, sein Herz ein schmerzendes Tier in seiner Brust. Neben ihm lag sie. Schlief ruhig. Ein Lächeln auf den Lippen, ein leises, zufriedenes Stöhnen in der Dunkelheit.

Der Tag war hart. Fieber. Trübsinn. Dann wieder die verfluchte Nacht.

Der Ehemann liegt in der Dunkelheit, der Traum hat ihn wieder ergriffen, wie ein Schatten, der ihn nicht loslässt. Er beobachtet sie, seine Frau, die Frau, die sich im Traum wieder verändert hat. Ihre Handlungen, die immer wieder voller Hingabe und Güte erscheinen, verwirren ihn, machen ihn misstrauisch. Monat für Monat, immer mehr, wird sie mehr zur Samariterin, mehr zur Wohltäterin, mehr zur Stütze innerhalb der Gemeinschaft. Er will der Sache auf den Grund gehen, also folgt er ihr eines Tages.


Zuerst, später Vormittag, hilft sie in der Küche der Caritas, gibt sich den Armen hin, schneidet Gemüse, reicht Brote aus, als wäre es das Natürlichste der Welt. Er bleibt im Hintergrund, beobachtet sie aus der Ferne, wie sie mit einer Selbstverständlichkeit den Bedürftigen dient. Doch da ist dieses Gefühl in ihm, das nicht aufhören will: Warum? Warum diese Wandel? Was sucht sie in all dem?


Er folgt ihr weiter, tiefer in den Traum. Sie fährt ins Altenheim. Der Ehemann spürt, wie sich etwas in ihm zusammenzieht. Ihre Stimme, die sanft und mitfühlend ist, klingt vertraut und doch fremd. Sie liest den Alten vor, spricht mit ihnen, lacht mit ihnen – es scheint, als würde sie eine Bindung zu den Gebrechlichen aufbauen, die er niemals zu verstehen wusste. Etwas in ihm wird von einer kühlen Dunkelheit erfüllt, er fühlt sich ausgeschlossen von diesem neuen Teil ihrer Welt. Sie ist nicht mehr die Frau, die er gekannt hat, sie ist zu jemandem geworden, den er nicht fassen kann.


Dann, es ist spät geworden, fährt sie zur Kirche. Der Ehemann folgt ihr, und wie er das vertraute Gebäude betritt, wird der Traum noch dichter, noch schwerer. Der Beichtstuhl, in dem sie nun sitzt, ist wie ein Portal zu einer anderen Welt. Der Pater, ein Mann in weißer Soutane, sitzt dort, und er hört die Worte, die nun aus dem Mund seiner Frau kommen.


„Vater“, beginnt sie leise, fast zögerlich. „Ich habe wieder gesündigt.“


„Was hast du getan, meine Tochter?“, fragt der Pater ruhig, die Frage wie ein sanftes Zerren an einem Faden, der zu einer tiefen Wahrheit führt.


„Ich bin wieder bei ihm“, gesteht sie, ihre Stimme ist schwer, der Atem stockt, als sie das spricht. „Ich habe noch Schlimmeres getan...“


Der Pater schüttelt den Kopf, seine Stimme wird fest, doch er bleibt ruhig. „Die Dunkelheit hat dich wieder ergriffen, aber du kannst zurückkehren, wenn du aufrichtig bereust. Deine Sünde ist schwer, doch die Buße wird dir helfen, deine Seele zu reinigen.“


Er spricht ruhig, als wolle er ihr Trost spenden, als wolle er sie auf den Weg der Vergebung führen. Doch er erkennt, dass ihre Worte nicht die Reue tragen, die er von ihr erwartet. Sie antwortet nicht mit dem Schmerz eines Schuldbekenntnisses, sondern mit einer stillen, ungesagten Bitte.


„Ich kann nicht aufhören“, sagt sie, und der Klang ihrer Stimme ist fast verzweifelt, als ob sie sich in einem Strudel verliert, aus dem es kein Entkommen gibt. „Es ist wie eine Sucht, Vater. Ich kann nicht davon lassen.“


Der Ehemann, der sich immer näher heranschleicht, fühlt die Dunkelheit in ihr. Er spürt, wie die Worte dieser Beichte wie ein scharfer Dolch in sein Herz bohren. Was meint sie mit „nicht aufhören“? Was ist es, von dem sie spricht? Doch es gibt noch mehr, ein weiterer Schritt, der ihn noch tiefer in den Abgrund zieht.


Der Pater, der ihre Worte hört, spricht erneut, doch seine Stimme ist sanfter, fast wie ein Versuch, ihr den Weg zu weisen.


„Du musst den Versuchungen widerstehen, meine Tochter. Du musst das Gute tun, um die Sünde aus deinem Leben zu verbannen. Aber du kannst nicht weiter in dieser Dunkelheit leben.“


Ihre Stimme bricht, als sie es sagt. „Ich halte es nicht aus, Pater. Ich brauche es... Ich brauche, was ich finde, heute noch will ich es wieder tun.“


Der Ehemann hört ihre Worte, er verzweifelt, er geht unter.


Stille in der Kirche und dann der Pater.


„Kehre um, Kind, bevor es zu spät ist.“


Wieder Stille.


„Bitte Pater.“


Der Pater kämpft und er zögert, als würde er versuchen, die richtigen Worte zu finden. Doch dann fragt er mit einer ruhigen, fast unbeteiligten Stimme:


„Heute noch, mein Kind?“


„Ja, Pater, es muss sein.“


Stille.


„Gut, mein Kind. Geh also wieder hoch, meine Kammer ist offen. Dafür werde ich in der Hölle brennen.“


Die Erkenntnis trifft den Ehemann wie ein Schlag. Der Traum bricht zusammen, zerfällt in ein Nichts.


Er erwacht. Was zur Hölle.

Am Tag, Fieber, Medikamente, gute Besserungswünsche von allen die er kennt.


Dann wieder Nacht. Warum lässt sich das nicht überspringen?

Der Ehemann gleitet wieder in den Zustand der Bewusstlosigkeit, in den die Dunkelheit ihn zieht, und er findet sich in einem neuen Traum wieder. Wieder ist es seine Frau – doch sie ist nicht die Frau, die er kennt. Sie ist eine ganz andere, diejenige, die er nie gekannt hat, eine Frau voller Macht und Geheimnisse, die unaufhaltsam ist. Eine Agentin für die Regierung, die in den gefährlichsten Winkeln der Welt Aufträge ausführt. Sie ist schön – zu schön. Sie ist stark – zu stark. Ihre Präsenz allein genügt, um das Unmögliche zu erreichen. Sie ist die perfekte Kriegerin, die die härtesten Aufgaben mit Leichtigkeit erledigt, als wäre sie von einer anderen Welt.


Sie bewegt sich durch die Welt der Macht und Intrigen wie eine Königin. Sie hat alles, was sie will – Reichtum, Einfluss, Kontrolle. Und sie weiß es. Sie kann jeden Mann haben, jede Frau. Sie muss nur mit dem Finger schnippen, und die Welt gehorcht ihr. Sie ist eine Waffe, geschliffen, präzise, unaufhaltsam. Ihre Schönheit ist nicht nur äußerlich – sie ist ein Waffensystem, ein Werkzeug der Verführung, das sie in einer blutigen Welt der Macht und Manipulation geschickt einsetzt. Sie braucht niemanden. Sie ist die Meisterin der Kontrolle. Niemand kann ihr entkommen.


Doch dann, tief in ihrem Inneren, erwacht etwas, das sie nie für möglich gehalten hätte. Ein Gedanke. Ein Samen. Eine Ambivalenz. Zuerst winzig, fast unbedeutend, doch er wächst in ihr, je mehr sie in der Welt der Macht und Dominanz lebt. Es ist eine dunkle Neugier, eine Obsession, die sie nicht erklären kann. Sie wird von einem Gedanken erregt – der Vorstellung, sich von einem Mann erniedrigen zu lassen. Nicht von einem, der wie sie ist – stark, mächtig und voller Selbstbewusstsein. Nein, es ist die Vorstellung, sich von einem Mann erniedrigen zu lassen, der schwach ist. Ein Versager. Ein Niemand.


Sie beginnt, nach ihm zu suchen. Sie spürt, dass dieser Mann der Schlüssel zu etwas ist, das in ihr brodelt – ein Teil von ihr, den sie nicht kontrollieren kann. Er ist nicht einfach ein Versager – er ist alles, was sie niemals sein will, alles, was sie selbst verachtet. Ein Mann, der sich wie eine Schleimspur hinter sich herzieht, der in der Gesellschaft unsichtbar ist, der sich selbst für wertlos hält. Ein Mann, der nie den Mut hatte, sich zu behaupten, der niemals in der Lage war, etwas zu erreichen. Er lebt in den Schatten, wie ein Insekt, das immer versucht, sich im Dreck zu verstecken, um nicht gesehen zu werden. Doch genau dieser Mann ist es, den sie will.


Sie findet ihn schließlich. Er ist nicht schwer zu finden. Er ist genau dort, wo sie ihn erwartet – im Schatten. Er ist das Bild eines gescheiterten Lebens. Kein Erfolg, kein Respekt, keine Anerkennung. Ein Mann, der in einer Welt lebt, die ihn nie wahrgenommen hat. Ein Mann, der sich immer wieder selbst zerstört hat, immer wieder in den Abgrund gefallen ist, ohne sich jemals aufzuraffen. Ein Mann, der seine eigenen Träume und Hoffnungen längst aufgegeben hat, der in der Welt der anderen unsichtbar geworden ist. Er trägt den Stempel der Niederlage wie ein Abzeichen, das sich nicht mehr abwaschen lässt.


Sie verführt ihn. Sie lässt ihn glauben, dass er etwas ist, dass er wichtig ist. Sie zieht ihn in ihr Spiel, lässt ihn glauben, er habe Macht über sie. Doch das ist der Moment, in dem die Erniedrigung beginnt. Sie geht mit ihm ins Bett. Und während sie sich ihm hingibt, erträgt sie diese Erniedrigung mit einer kalten Berechnung, die ihr zugleich Kraft und Leere gibt. Sie sieht sich selbst in der Rolle derjenigen, die sich fallen lässt – doch in diesem Fall ist es nicht die Macht der Hingabe, die sie ergreift, sondern die Vorstellung der völligen Unterwerfung. Der Gedanke, dass sie sich in den Dreck werfen muss, um diese bizarre Erfüllung zu finden.


Und während der Akt der Erniedrigung seinen Höhepunkt erreicht, ist es das Bild, das er nun sieht, das ihn erschüttert. Er blickt in das Gesicht des Mannes, der über ihr liegt, und es ist nicht irgendein Mann. Es ist sein Gesicht. Das Gesicht des Ehemanns, der dort vor ihr liegt, das Gesicht des Mannes, den sie selbst als Versager verachtet hat. Es ist sein Spiegelbild.


Der Traum bricht zusammen, und der Ehemann erwacht. Doch das Bild bleibt. Er spürt die Schwere der Erkenntnis in seinem Innern, die Erinnerung an den Mann, der er nie sein wollte – der Mann, der kein Leben hatte, der nie aus sich herauskam, der im Schatten verschwand.


Und die Frage bleibt, schneidend und quälend: Ist er wirklich dieser Mann? Ist er der Versager, von dem er immer dachte, er sei nur ein Produkt seiner eigenen Ängste? Oder ist die Erniedrigung, die er gesehen hat, nur das Spiegelbild dessen, was er wirklich in sich trägt?

Das Fieber wird weniger. Die Tage länger. Aber es hilft nichts, wieder eine Nacht die ihn verschluckt.

Der Ehemann findet sich also wieder in einem Traum. Diese Nacht ist es ein Traum in dem seine Frau wieder zu arbeiten begonnen hatte. Die finanzielle Situation hatte es nötig gemacht und so wurde sie eines der Zimmermädchen im Vier-Sterne-Hotel in der Innenstadt, das für seinen Service und Komfort bekannt war. Ihre Bewegungen sind geschmeidig als er sie im Traum bei der Arbeit beobachtete, fest entschlossen, als sie durch den Korridor des Hotels geht.


Sie ist gekommen, um zu arbeiten. Aber in diesem Moment gibt es mehr in ihren Augen, die sich wie ein unsichtbares Band zwischen ihr und dem Hotelzimmer zieht. Es ist nicht nur Arbeit, was sie treibt. Sie ist getrieben von etwas anderem, etwas Dunklem, etwas was getan werden musste.


Ihre Schritte hallen leise durch den Flur. Sie ist aufgeregt, fast nervös, aber nicht aus Angst. Sie hat den Plan, Zeit zu gewinnen. Nicht für die Arbeit, nicht für den Job, sondern für das, was sie im letzten Zimmer erwartet – etwas, das nötig wurde.


Als sie das Zimmer erreicht, schaut sie auf die Uhr, merkt, dass sie zwanzig Minuten gewonnen hat – mehr als sie geplant hatte. Sie öffnet die Tür, und dort, im schwachen Licht der Deckenlampe, steht die dünne Frau, die sie bereits erwartet hat und mit einem knappen Nicken begrüßt. Es ist ein stilles, aber festes Einverständnis zwischen den beiden.


Die Ehefrau entkleidet sich in einer fließenden Bewegung, ihre Hände zittern kaum merklich, als sie die letzten Reste der Kleidung ablegt. Der Ehemann sieht die Entschlossenheit in ihren Augen, das Feuer in ihrem Blick. Sie ist erregt, aber es ist nicht die körperliche Lust – es ist etwas Tiefgründigeres, eine innere Zerrissenheit, die sie dazu treibt, sich in diesem Moment zu verlieren.


Die dünne Frau wirkt teilnahmslos, fast gleichgültig. Sie bindet die Ehefrau, die sich auf das Doppelbett gelegt hat, mit geübten, mechanischen Bewegungen. Ihre Arme und Beine werden zu einem X weit und stramm ausgestreckt, ihre Bewegungen sind präzise, aber es fehlt jede Spur von Leidenschaft oder Zuneigung. Sie tut es, weil es erwartet wird, weil es Teil des Spiels ist. Ihre Augen zeigen keine Emotion, nur ein kaltes, fast abwesendes Interesse.


Der Blick der Ehefrau war gegen die Decke gerichtet, als der Nachtportier, ein fetter, riesiger Mann, langsam und ohne ein Wort zu sagen, aus der Dusche tritt. Seine Anwesenheit ist erdrückend, und es ist, als würde der Raum um sie herum kleiner, klaustrophobischer.


Die Ehefrau fühlt sich bereit und sie stöhnt, als der Nachtportier sich schwer auf sie legt. Seine Stimme ist bestimmend: „Du kleine Hure willst es nicht anders, ich fick dich...“


In diesem Moment scheint die Zeit stillzustehen. Der Ehemann fühlt sich wie ein Zuschauer in einem Film, den er nicht beenden kann. Er sieht seine geliebte Frau in einer Lage, die ihn beschämte. Musste sie sich prostituieren, weil er ein Versager war und nicht genug verdiente? Verzweiflung brach in ihn aus, Mitleid mit seiner Frau, die keinen anderen Ausweg wusste.


Die Szene endet, als der Nachtportier sich aufgrund seines Körperbaus ungelenk und unbeholfen zurückzieht und wieder in die Dusche geht. Die dünne Frau befreit die Ehefrau von den Fesseln, ohne ein Wort zu sagen. Ihre Augen sind leer, und ihre Bewegungen sind fließend, fast mechanisch. Die Ehefrau sitzt im Bett, immer noch aufgewühlt von dem, was gerade geschehen ist. Dann, als sie sich wieder angekleidet hatte geht sich zur dünnen Frau, aber was sie sagt erschüttert alles.


„Kann es dein Mann das nächste Mal noch härter machen und mir dabei ins Gesicht schlagen?“ Ihre Worte sind leise, aber fest. Sie übergibt der dünnen Frau den vereinbarten Geldschein und ein Schatten von Verlangen liegt in ihrer Stimme, und der Ehemann hört sie, als würde sie ihn direkt ansprechen. Diese Worte, diese Bitte, brennen sich tief in seine Gedanken. Er erkennt, dass er nie wirklich wusste, wer sie war. Die Dunkelheit, die in ihr lebt, hat sie in etwas verwandelt, das er nicht wiedererkennen kann.


Der Ehemann erwacht aus dem Traum, schweißgebadet, sein Herz schlägt schnell. Der Raum um ihn herum ist still, doch die Bilder des Traums – die Lust, die Entfremdung – verfolgen ihn.

Das Fieber, fast weg, die Medikamente halbiert. Fernsehen, langes Gespräch mit der Ehefrau, dann wieder Nacht.

Der Ehemann lag da und sank langsam in den trägen Raum des Schlafs. Die Gedanken schwebten noch in der Dämmerung, als er träumte, wie er an einem Tisch saß, umgeben von seiner Familie. Die Frau, die er so sehr liebte, hatte einen ihrer Schützlinge eingeladen – einen jungen Mann aus Westafrika, schwarz, mit einem Lächeln, das eine Einladung ausstrahlte, und Augen, die von Freundlichkeit durchzogen waren. Der Ehemann kannte ihn kaum, hatte ihn nur ein paar Mal gesehen, wenn er seine Frau im Traum zu ihren Einsätzen im Flüchtlingsheim begleitete.


Seine Frau, erschöpft, doch mit dem vertrauten Lächeln, das er so sehr schätzte, saß ihm gegenüber. Ihre Gespräche über die Flüchtlinge, denen sie half, waren mittlerweile für ihn genauso vertraut wie das Klirren von Besteck und das leise Rascheln des Tischtuchs.


„Gestern sind wieder welche angekommen“, sagte sie und schob ihren Teller beiseite. „Sie brauchen wirklich Hilfe. So viel Hoffnung, aber auch so viel Angst.“


Der Ehemann hörte aufmerksam zu und sah in ihre Augen. Ihre Fürsorge für andere war eines der Dinge, die ihn immer wieder zu ihr zogen. Ihre Nähe, ihre Wärme, ihre bedingungslose Hingabe an ihre Arbeit und an ihn – sie war der Mittelpunkt seines Lebens.


„Es tut gut zu wissen, dass du dich so sehr um sie kümmerst“, sagte er leise. „Du hast so viel zu geben, und dennoch verlierst du nie dein Lächeln.“


Sie erwiderte sein Lächeln sanft, und für einen Moment war es, als ob die Welt stillstand.


Nachdem das Abendessen vorbei war, zog sich die Ehefrau zurück. Ihre Müdigkeit war offensichtlich, und sie musste am nächsten morgen früh aufstehen. Sie küsste ihren Ehemann und verabschiedete sich von ihrem Schützling.


Der Ehemann und der Flüchtling blieben noch eine Weile zurück. Sie tranken, sprachen leise über Dinge, die im Hellen vielleicht unausgesprochen geblieben wären. Der Ehemann spürte die Blicke des Mannes – sie trafen ihn, als ob sie nicht nur auf ihm ruhten, sondern ihn durchdrangen. Das Feuer knisterte leise, und die Schatten, die es warf, schienen sich zu bewegen, als ob sie lebendig wären.


Der Flüchtling war ein Mann in seiner vollen Gestalt, „ein ganzer Mann“, wie man so sagte. Der Ehemann bemerkte, wie sein Blick immer wieder zu einer bestimmten Stelle des Körpers des anderen fiel. Etwas zog ihn an, wie ein Magnet, gegen den er sich nicht wehren konnte. Es war nicht nur Verlangen, es war eine unerklärliche Neugier, eine Art quälender Sehnsucht, die immer stärker wurde. Der Gedanke schlich sich in ihm ein: „Wie könnte es wohl sein, darunter?“


Es war keine bloße Begierde, sondern ein innerer Drang, den er nicht vollständig verstand. Der Gedanke brannte sich in seinen Geist, nahm immer mehr Raum ein. Bald war es alles, was er sehen konnte, alles, was er fühlte. Der Wunsch, diese Grenze zu überschreiten, war überwältigend – doch er konnte sich nicht von ihm befreien.


Und dann ein Riss im Traum, als ob jemand den Film vorspulte. Plötzlich fand er sich unter dem Körper des Flüchtlings wieder. Die Verlockung war so stark geworden, dass sie sich manifestierte. Der Traum verzerrte sich. Über ihm der junge Mann, das wunderschön geschwungene Gemächt, das sanft seine Lippen berührte – der Anblick war verstörend und zugleich fasziniert er ihn. Doch gerade als er das Gefühl der Verführung in seiner ganzen Intensität zu spüren begann, öffnete sich mit einem Ruck die Tür.


Da stand sie. Die Ehefrau. Ihre Augen suchten den Raum, und als sie den Flüchtling sah, der sich zu dem Akt des Verrats beugte, war es, als zerbrach etwas in ihr. Ihr Atem ging schnell, ihre Hand schnellte vor – ein Schlag. Der Flüchtling wich erschrocken zurück.


„Du Mistkerl!“, schrie sie, und ihre Stimme war wie ein wütender Donnerschlag. „Wie kannst du mich mit ihm betrügen – mit dem?!“


Der Flüchtling zuckte erschrocken zusammen und hob die Arme in einer hilflosen Geste der Entschuldigung. „Es tut mir leid, wirklich, Liebling“, stammelte er, „der Alkohol… ich wollte das nicht… aber ich liebe nur dich, das weißt du doch!“


Der Traum zerbrach wie Glas, und der Ehemann erwachte mit einem Ruck. Schweiß stand ihm auf der Stirn, seine Brust fühlte sich an, als ob sie unter der Last eines unsichtbaren Gewichts zerbrechen würde. Die Bilder des Traums hingen noch in seinem Kopf, wie ein Schleier, der sich nicht lüften wollte.

Am nächsten Morgen war er fieberfrei. Einmal noch eine Tablette, eine Nacht noch überstehen.

Im Traum lag er wie zum Hohn krank im Bett, Fieber in den Knochen, Schweiß auf der Stirn, und hörte die Geräusche aus dem Bad: das Wasser, das Rascheln der Stoffe, das leise Klacken ihrer Absätze auf den Fliesen. Seine Frau machte sich zurecht. Wie immer wunderschön, fast zu schön für diese Welt, mit einer Anmut, die selbst durch einfache Gesten schimmerte – das Streichen durchs Haar, das Schließen eines Ohrrings, das flüchtige Lächeln im Spiegel. In ihrem langen schwarzen Kleid, mit den offenen Schultern und den leuchtenden Augen, war sie eine Erscheinung. Eine Göttin, an die er sich klammerte wie ein Ertrinkender an einen Ast.


Und er – Er war zu nichts nütze. Zu schwach, um sie zu begleiten, zu zerschlagen, um sich an ihrer Seite zu zeigen.


Die Einladung war vom Chef gekommen. Ein Theaterbesuch, danach ein Abendessen mit Geschäftskunden – wichtige Leute, ein großer Abend. Und der Chef war ein Mann, dem er nicht traute: zu freundlich, zu charmant, zu bewundernd, wenn er seine Frau ansah. Darum hatte er seine Schwester gebeten, sie zu begleiten. Seine Schwester, zehn Jahre älter, von schwererem Bau, keine Schönheit – nie gewesen – mit ruhigen Händen und müden Augen, die viel gesehen hatten. Sie war der feste Boden, wenn seine Frau wie eine Sonne umherschwebte.


Er hatte gedacht: Mit ihr an ihrer Seite wird nichts geschehen. Nichts Böses.


Nichts Unbedachtes. Aber als die Tür ins Schloss fiel, war es, als sei ein Teil seiner Seele hinausgetragen worden. Er lag in der Dunkelheit und kämpfte gegen die Bilder an, die ihm das Fieber ins Hirn jagte. Stunden später, unfähig stillzuhalten, fuhr er los.


Der Regen hatte eingesetzt, ein feiner, kalter Nebelregen, der die Stadt in milchige Schatten hüllte. Er parkte auf der anderen Straßenseite des Restaurants und beobachtete sie durch das Fenster. Sie saßen gemeinsam am Tisch, der Chef, seine Frau, seine Schwester, die Kunden. Wein wurde eingeschenkt, Gelächter perlte durch die Luft, Worte, die er nicht hören konnte, aber deren Wärme selbst durch die Fensterscheibe spürbar war.


Ein erster Gast erhob sich, schüttelte Hände, verschwand. Dann ein zweiter. Ein dritter.


Mit jedem, der ging, sanken die Fesseln um sein Herz ein wenig. Seine Frau blieb ruhig, gelassen. Der Chef war höflich, korrekt, unverfänglich. Er lachte leise über sich selbst, ein müdes, schiefes Lachen. Was hatte er sich bloß eingebildet? Dass sie, seine Frau, die er liebte wie den eigenen Atem, jemals etwas tun könnte, ihn zu verletzen? Er fühlte sich plötzlich dumm.


Kindisch. Ein misstrauischer Narr.


Als sie aufstanden, ihre Mäntel nahmen und auf den nassen Gehsteig traten, war er vollends beruhigt. Er beobachtete, wie sie sich vom Chef verabschiedeten – höfliche Verbeugungen, ein letzter Händedruck – und zusammen die Straße hinuntergingen. Sie stiegen in das Auto seiner Schwester.


Er wollte schon den Motor anlassen und heimfahren, die Tür aufschließen, sich ins Bett werfen und schlafen, als er bemerkte, dass sie nicht in Richtung ihres gemeinsamen Hauses fuhren. Sie bogen ab, zur Wohnung seiner Schwester.


Ein kurzer Moment des Nachdenkens – dann musste er lächeln. Natürlich. Das taten sie oft. Noch ein Glas Wein, noch ein paar Lästereien über die Gäste, die steifen Anzüge, das schlechte Essen. So, wie sie es immer taten, wenn sie zusammen waren. Er stellte sich vor, wie sie auf der alten Couch saßen, die Beine angezogen, Flaschen zwischen sich, das Licht schummrig. Er kannte diese Abende. Er liebte den Klang ihres gemeinsamen Lachens. Er ließ sich Zeit. Fuhr langsam hinterher, parkte in der Nähe. Die Fenster der Wohnung waren hell erleuchtet. Alles war vertraut. Alles normal.


Ohne Eile stieg er aus, ging zur Tür, steckte den Schlüssel ein, den seine Schwester ihm vor Monaten gegeben hatte, für den Fall der Fälle. Er wollte sie überraschen. Wollte ihnen danken. Wollte seiner Schwester sagen, wie viel es ihm bedeutete, dass sie da war, wenn er es nicht konnte. Drinnen war es still. Das Wohnzimmer war leer, nur das Summen des Kühlschranks war zu hören. Vom Flur aus sah er den Lichtschein unter der Tür des Schlafzimmers.


Er ging langsam darauf zu.


Da hörte er eine Stimme.


Seine Schwester, gedämpft, merkwürdig atemlos: „Mein Bruder ist so süß, dass er gerade mich zu deinem Schutz auserkoren hat.“ Er hielt inne. Ein leichtes Lächeln zuckte auf seinen Lippen. Er verstand nicht recht, was sie meinte. Vielleicht machten sie sich über ihn lustig, wie gewöhnlich. Vielleicht erzählten sie sich gerade Geschichten über seine unbeholfene Eifersucht. Es klang harmlos. Fast zärtlich.


Er hob die Hand, legte sie auf die Türklinke.


Drückte sie herunter.


Die Tür öffnete sich einen Spalt, und da war sie. Zuerst war es nur das Bild – unklar, verschwommen, fast surreal. Seine Frau lag im Bett, das Kleid hochgeschoben, die makellose Haut im schummrigen Licht fast durchsichtig. Ihre Beine, schneeweiß, ausgestreckt, wie immer elegant, aber hier – entblößt, verführt, in einer Weise, die er nie für möglich gehalten hätte.


Und über ihr seine Schwester – dicklich, schwer, mit den breiten Hüften und der fahrlässig verwehten Kleidung – wälzte sich auf seiner Frau. Ihre schweren Brüste drückten sich gegen die zarte Brust seiner Frau, und ihre Oberschenkel pressten sich mit roher Kraft gegen die schlanke Taille von ihr. Er sah, wie die Hände seiner Schwester über die Hüften seiner Frau glitten, wie die Finger sich in die zarten Oberschenkel verkrallten, wie sie sich weiter, tiefer, unerbittlich zur Scham bewegte. Das Bild war zu viel.


Zu viel für seinen Verstand, zu viel für sein Herz.


Er wollte die Augen schließen. Er wollte nicht mehr sehen. Aber er konnte nicht. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, seine Gedanken rasten – Nein, das war nicht echt. Das konnte nicht sein.


Vielleicht war es ein Missverständnis. Vielleicht – vielleicht hatte sie etwas anderes im Kopf, er würde es gleich verstehen. Vielleicht ging es nur um ein Spiel, ein harmloses Spiel. Er wusste, dass seine Schwester sie liebte, aber nie so, nie so!


Doch als er weiter starrte, konnte er sich diese Gedanken nicht länger einreden.


Die Bewegungen seiner Schwester waren zu fordernd, zu gewaltsam.


Und die Lust in den Augen seiner Frau war zu klar, zu tief.


Sie schloss die Augen, schlang ihre Arme um den massiven Körper der Schwester, zog sie näher, atmete schwer und stöhnte.


„Mach es heute noch härter als die letzten Male“, sagte seine Frau mit leiser, heißer Stimme, während ihre Hände die Oberschenkel seiner Schwester umklammerten. „So liebe ich dich, Kleines.“


Die Worte trafen ihn wie ein Schlag. Er konnte nicht mehr glauben, was er sah. Dann, wie aus einer anderen Welt, hörte er die Stimme seiner Schwester. Lauter, rauer, wie es seine Frau forderte.


„Bist du meine kleine Hure?“, fragte sie und drückte ihre Hüften fester gegen die seiner Frau. Und seine Frau antwortete, fast flüsternd, mit einer erstickenden Lust in ihrer Stimme, dass ihn wie ein Messer durchbohrte:


„Schon so lange, das weißt du doch...“


Diese Worte – diese Antwort – ließen die Welt unter ihm zusammenbrechen. Er hatte geglaubt, dass er der einzige war.


Dass er der Einzige war, der in ihrer Welt existierte.


Er taumelte zurück, stützte sich an der Wand. Der Schmerz in seiner Brust war ein brennender, unerträglicher Alptraum. Er wollte nicht mehr wissen. Wollte weg. Aber er konnte nicht.


Er schloss die Augen und versuchte, sich an die letzten Momente zu klammern, die er mit seiner Frau gehabt hatte, bevor dieser verdrehte Alptraum die Wirklichkeit verschlang. Und dann – Mit einem Ruck kam er zurück in die Realität.


Er wachte auf, der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht.


Er war in seinem Bett. Aber das Bild, das Geräusch, die Worte seiner Schwester und seiner Frau – sie waren in ihm. Für immer.

Kommentare


sirgu
dabei seit: Mär '25
Kommentare: 42
schrieb am 18.06.2025:
»Als am Anfang ein Golfclub erwähnt wurde, ohne dass im weiteren Verlauf sich das als bedeutsam erweist, dachte ich, es ginge ums Einlochen. Chance vertan! Die Geschichte erhebt den Anspruch, allgemeingültig zu sein: Auf persönliche Namen wird verzichtet. Das erschwert es, sich in eine der handelnden Figuren hinein zu versetzen Dazu wimmelt es von unlogischen Details: Er sah, wie ihre Finger sich tief in das Holz des Schreibtisches krallten, (war wohl Weichholz) hilft sie in der Küche der Caritas, gibt sich den Armen hin, (zwischen Gemüse schneiden und Brot austeilen, dazu noch in einer kirchlichen Einrichtung.) Der Pater, ein Mann in weißer Soutane,(die trägt nur der Papst) Es gibt noch so viel mehr an der Geschichte auszusetzen. Sie müsste dringend überarbeitet werden.«


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