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Kommentare: 2 | Lesungen: 765 | Bewertung: 8.38 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 27.05.2025

7 Nächte und 7 Albträume aus der Hölle

von

Die Tür fiel zu, als er eintrat, lautlos. Keine Bewegung, kein „Willkommen zurück“. Der Flur lag in Dämmerung, als hätte jemand dem Licht die Luft abgeschnitten. Es roch... anders. Nicht nur nach ihr. Nicht nach Zuhause. Es roch nach Tier. Nach billigem Parfum und etwas Tieferem, einem Geruch, den man nicht waschen kann. Nach Lust. Nach Schmutz.


Er ging durch die Wohnung, Schritt für Schritt, als würde er durch Wasser waten. Die Geräusche aus dem Schlafzimmer waren keine Geräusche mehr – es war Musik. Eine Musik, die ihn zerschneiden wollte. Ihre Stimme. Hoch, flehend, voll von etwas, das er seit Jahren nicht mehr in ihr gehört hatte: Hunger. Reiner, ungezähmter Hunger.


Er stand vor der Tür. Und alles in ihm schrie, nicht zu öffnen. Einfach wieder gehen. Für immer. Aber der Körper gehorchte nicht. Seine Hand lag auf der Klinke, zitternd. Der Regen draußen klopfte wie ungeduldige Finger gegen die Fensterscheiben. Und dann – öffnete er.


Das Licht war schummrig. Irgendwo brannte eine billige Kerze. Vielleicht die, die sie mal zusammen auf dem Flohmarkt gekauft hatten. Jetzt flackerte sie wie ein Spott.


Sie lag auf dem Bett, nackt, auf dem Rücken die Beine weit geöffnet, der Körper überzogen von einem Schleier aus Schweiß und Leidenschaft. Die Bettwäsche war zerwühlt wie ein Tatort. Ihr Rücken bog sich immer wieder in die Luft, ihre Brust hob und senkte sich, schnell, zitternd, die Haare wild um ihr Gesicht. Die Lippen geöffnet. Die Augen zu.


Und auf ihr – dieser Mann.


Der Polier. Bullig. Speckig. Noch immer in seiner Jeans, auf halber Hüfte über seine fetten Schenkel gespannt, das Shirt hatte sie ihm ausgezogen, die Haare auf seinem Rücken pechschwarz, wild, wie Unkraut, das durch den Asphalt bricht. Seine Arme kurz, dick wie Schinken, mit Tätowierungen, die in Falten untergingen. Die Stimme des Poliers war dumpf, rau, träge wie Bitumen. Er sprach in einem Flüsterton, aber nicht leise. Jeder Satz war wie ein Schlag mit einem nassen Tuch – schwer, feucht, peinlich genau.


„Ja, du Hure... so soll’s sein, genauso.“


Er stieß in sie, grob, stumpf, seine Stimme vibrierte in jedem Wort.


Sie keuchte. „Gott... du Schwein... du bist so... so tief...“


Er lachte, ein dreckiges, kehliges Lachen, das in seinem Bauch anfing und wie Galle in den Raum tropfte. „Mann du bist klitschnass... wie ein verdammter Fluss.“


Er redete während er sie nahm, als wäre sie ein Möbelstück. Ein Werkzeug. Ein Spielzeug. Der Ehemann stand da. Seine Finger gruben sich in den Türrahmen. Blut lief aus den Knöcheln. Aber er konnte nicht blinzeln. Konnte nicht atmen.


Und sie... küsste ihn. Gierig. Wild. Ihre Zunge tastete nach seinem Mund, immer wieder. Als müsste sie ihn sich einverleiben. Der Ekel – ja, er war da. In jeder Pore ihres Körpers. Und gerade das... machte sie rasend.


Der Polier schnaubte, seine Stimme überschlug sich fast vor Hitze.


„Du bist meine kleine Drecksau, nicht wahr? Sag’s mir.“


„Ja das bin ich, ich will, dass du mich versaust... richtig...“


Sie stöhnte. Laut. Und dann sagte sie etwas, das dem Ehemann die Luft aus den Lungen riss.


„Dein Schwanz macht mich verrückt“, flüsterte sie ihm ins Ohr.


Er antwortete mit seinen Hüften. Hart. Beinahe brutal. Und mit Worten, die sich in das Trommelfell des Ehemanns brannten: „Wer fickt dich, hm? Sag’s mir, kleines Eheweibchen. Wem gehörst du jetzt?“


Sie schrie auf. Und sie küsste ihn wieder. Länger. Sie presste ihre Brüste gegen seinen Bauch, ihre Hände auf seinem wabbeligen Hintern. Er grunzte. Dann packte er sie grob am Haar, zog sie hoch, sie reitet ihn jetzt, und der Polier, stumpf, aber instinktiv, spürt, dass diese Frau angekommen ist wo er sie haben wollte – und das will er nutzen.


Er macht ein Angebot. Roh. Direkt. Zwischen zwei gierigen Küssen. Nicht, um sie zu ehren. Sondern um sie zu teilen.


„Ich hab... ’nen Kumpel... Willi.“


Sie keuchte, biss ihm in die Unterlippe, sog die Information auf wie ein Tier, das das erste Mal Blut schmeckt. Er grinste.


„Der... würd dich auch richtig hart ficken, du wärst perfekt... für zwei...“


Sie stöhnte auf. Nicht aus Ablehnung. Nicht aus Überraschung. Sondern – weil der Gedanke sie durchfuhr wie ein Stromstoß.


„Zwei...?“ flüsterte sie. „Wirklich...?“


Sie küsste ihn. Heftig. Zog ihn an sich, als würde sie in ihm verschwinden wollen. Ihre Beine krampften, ihre Finger krallten sich in seinen Rücken. Der Gedanke an einen zweiten Mann – an noch mehr rohen Schweiß, an noch mehr Körperlichkeit, an noch mehr Zerstörung ihres alten Ichs – machte sie irrsinnig.


„Bist du geil auf einen zweiten Schwanz, einer in deiner Fotze, einer in deinem Mund...?“


Sie war trunken vor Ekstase. Der Ekel machte sie heißer, machte sie gieriger. Und sie nickte, die Augen geschlossen. Ein Lächeln auf den Lippen. Wie eine Frau, die endlich gefunden hat, was sie nie gesucht hatte.

Der Ehemann sank langsam an der Wand hinunter. Der Polier redete weiter. Redete immer weiter. Redete, während sie sich wand, während sie wiederholt kam und während der Ehemann leise unterging.


Und draußen tobte der Regen. Als würde der Himmel selbst versuchen, die Sünde fortzuspülen – aber nichts half.

Aber dann, die Erlösung. Er wacht auf. Die Decke ist zerwühlt. Sein Gesicht nass. Neben ihm – sie. Schlafend. Ruhig. Ihre Haut warm. Ihr Rücken zu ihm gedreht.

Dann kam die nächste Nacht, sie gingen zu Bett und er schlief ein. Tief und fest, seine Atemzüge, so unschuldig wie bei einem Baby, sein Traum war es nicht.

Die Dunkelheit der Nacht war drückend und still, als er wieder in den Zoo zurückkehrte wo sie heute Nachmittag zu Besuch waren. Der vertraute, aber auch irgendwie beunruhigende Geruch von Heu und frischer Erde mischte sich mit den entfernten Lauten der Tiere, die sich in den Ställen bewegten. Die Stille war fast greifbar, und er fand sie wieder – seine Frau. Sie stand vor einem der Gehege, ihre Hände ruhten auf den kalten Gitterstäben. Der Pfleger aus Afrika war ebenfalls bei ihr, und er konnte die Konversation zwischen ihnen in diesem Moment kaum ertragen. Ihre Stimmen waren leise, doch die Worte, die sie sprachen, ließen einen Sturm in ihm entfachen.


„Ich habe dich heute Vormittag bei den Elefanten gesehen“, begann sie, und er konnte das leichte Zittern in ihrer Stimme hören, eine Unsicherheit, die unter ihren Worten loderte. „Du hast mit ihnen gesprochen, wie ein Befehlshaber. Du hast ihnen gesagt, wo sie stehen sollen, wann sie ihr Futter bekommen sollen, wann sie sich hinlegen sollen. Du hast ihnen keine Wahl gelassen. Du hast sie befehligt.“


Der schwarze Pfleger nickte, seine Haltung ruhig, fast etwas abwesend. „Es sind Tiere. Sie brauchen Struktur. Wenn du sie nicht führst, kommen sie aus dem Gleichgewicht. Sie brauchen diese klare Führung.“


Doch seine Frau schüttelte den Kopf. Es war nicht nur die Tatsache, dass er befehligte – es war etwas anderes. „Es war nicht nur das. Es war die Art, wie du ihnen diese Befehle erteilt hast. Du hast nicht nur gesprochen – du hast sie kontrolliert, als ob sie dir völlig ausgeliefert wären. Du hast sie nicht gefragt, du hast sie nicht sanft geführt. Du hast ihnen gesagt, wann sie essen dürfen, wann sie sich setzen sollen. Du hast sie in deinem Willen gefangen genommen.“


„Und es hat etwas in mir ausgelöst“, flüsterte sie. Ihre Augen, die vorher unsicher gewesen waren, hatten nun einen intensiveren Blick angenommen. „Ich weiß nicht, warum, aber… es hat mich erregt, mich feucht werden lassen. Die Art, wie du sie kontrolliert hast, wie du ihnen Befehle erteilt hast – es hat mich in eine Weise berührt, die ich nicht erklären kann.“


Die Worte fielen schwer und der Pfleger, der sie mit einer gewissen Ruhe betrachtete, sagte nichts.


„Ich… ich frage mich, wie es sich anfühlen würde, wenn du mir solche Befehle geben würdest.“


„Es ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst“, sagte er langsam.


Sie schwieg einen Moment, doch ich konnte in ihren Augen die Mischung aus Faszination und Unsicherheit sehen. Sie hatte erkannt, was sie in diesem Moment wirklich wollte. Diese unbewusste Sehnsucht nach dem Gefühl der Unterwerfung, nach der Erregung, die mit der Kontrolle des Anderen einherging – und sie konnte sich nicht davon losreißen.


Mit einer Selbstverständlichkeit, die nur noch das Unausgesprochene verstärkte, trat er in die Dunkelheit und verschwand für einen Moment hinter einem der Gehege. Ich konnte den flimmernden Schimmer seiner Bewegung wahrnehmen, als er sich drehte und in einem der Schränke verschwand, in dem die Arbeitsutensilien des Zoos aufbewahrt wurden.


Als er wieder auftauchte, hielt er etwas in der Hand – ein schwarzes Lederhalsband, schlicht und dennoch unmissverständlich in seiner Absicht.


Sie stand da, starrte auf das Halsband in seinen Händen. Ihr Atem war flach, ihre Augen weit geöffnet. Der Pfleger trat näher, und ohne ein weiteres Wort legte er das Halsband um ihren Hals wie er es bei seinen Tieren tat. Der kalte, feste Griff des Leders fühlte sich an, als würde er alles andere um sie herum in den Hintergrund drängen. Alles, was sie zu dieser Sekunde war, war auf den Moment fokussiert, der nun begann.


„Geh mit mir“, sagte er dann, und seine Worte waren mehr als nur eine Bitte. Sie waren ein Befehl. Sie zögerte nicht. Ohne ein weiteres Wort trat sie einen Schritt nach vorne, der Pfleger folgte ihr, die Leine in der Hand, die leicht über den Boden schleifte. Der Gedanke, dass er sie an der Leine führte, war verstörend und faszinierend zugleich. Sie ließ sich ziehen, ihre Schritte waren ruhig, als ob sie sich in diesem Moment selbst schon die Erlaubnis gegeben hatte, einfach zu folgen.


„Gut“, sagte der Pfleger schließlich. „Du hast dich gut gemacht.“


Sie antwortete nicht. Sie musste nicht. Dann kam ein schwerer Moment, als ihr Blick auf die Peitsche fiel, die er plötzlich in der Hand hielt. Ihre Augen zogen sich nicht nur zu ihr hin, sondern sie spürte auch eine seltsame, unbestreitbare Anziehungskraft. Sie hatte gesehen, wie der Pfleger die Tiere geführt hatte, hatte den unmissverständlichen Ton in seiner Stimme gehört, als er Befehle gab, und das Bild von ihm, der die Peitsche schwingend mit einer Aura von Kontrolle und Macht, war in ihrem Geist verankert.


Langsam, als würde sie ihre Entscheidung nicht nur mit ihrem Verstand, sondern auch mit jeder Faser ihres Körpers treffen, streckte sie ihre Hand aus und griff nach der Peitsche. Der Ledergriff fühlte sich unerbittlich und fest an, und die feinen Lederstränge waren durch die Knoten an den Enden zu einer bedrohlichen, aber eleganten Einheit verschmolzen.


„Zeig mir“, sagte sie mit einer neuen, unerschütterlichen Entschlossenheit in ihrer Stimme. „Zeig mir, wie du sie benutzt.“


Der Pfleger nickte, als er langsam einen Schritt auf sie zuschritt. Mit einem tiefen Atemzug nahm er sie wieder entgegen, hob sie und ließ sie in einem langsamen, kontrollierten Bogen durch die Luft schwingen. Das Geräusch des Leders, das sich durch die Luft bewegte, war wie ein Ruf, ein Echo, das in ihr widerhallte. Sie spürte den Schmerz, sah in das Gesicht des Pflegers, der beinahe unbeteiligt seine Hiebe ausführte, und sie schrie etwas in die Nacht, dass nicht aus Schmerzen gemacht war, sondern aus purer Lust. Der Pfleger blickte tief in die vor Geilheit zerfressenen Augen und er spürte das es noch eines letzten Aktes der vollständigen Seligkeit bedurfte. Er öffnete also den Reisverschluss und ließ seinen schwarzen Schwanz in ihrem gierigen Mund verschwinden.

Das brachte ihn dazu aufzufahren, aus dem feucht gewordenen Kissen, aus dem bösen Traum. Er atmete, sah sich um, doch alles war wie es sein sollte. Langsam sank er zurück, woher kamen nur all diese Bilder?

Nächste Nacht. Er träumte. Leider. Nicht das flüchtige Flackern eines müden Geistes, sondern ein Traum mit Gewicht. Einer, der auf der Brust lag wie feuchter Nebel und sich in jede Pore kroch. Er sah sich selbst, wie er im Traum nach der Arbeit den Kittel auszog, das Namensschild in die Manteltasche glitt und seine Schritte ihn, wie so oft, nicht gleich nach Hause führten. Noch schnell ein Bier. Ein kleiner Umweg durch das Dunkel der Stadt. Für zu Hause hatte er Blumen gekauft. Nichts Aufregendes. Ein Strauß in sanftem Gelb, der nach Frühling roch und nach einer Hoffnung, die er selbst nicht benennen konnte.


Draußen war es schon dunkel. Der Himmel hing schwer über den Dächern, als würde er sich jeden Moment senken und die ganze Stadt verschlucken. Der Asphalt glänzte feucht, als hätte jemand Öl über die Straßen gegossen. Seine Schritte hallten. Ein Windstoß wehte an ihm vorbei und trug den Blütenduft davon. Er hielt den Strauß fest, als könnte er ihm entgleiten, wie so vieles in letzter Zeit.


Die Bar war halb leer. Ein Flackern aus alten Glühbirnen an der Decke, der Boden klebrig, die Luft schwer vom Rauch vergangener Nächte. Es roch nach kaltem Fett, nach altem Parfum und Enttäuschung. Er setzte sich an den Tresen, bestellte ein Bier, lehnte sich zurück. Die Flasche war kalt, aber nicht kühlend. Die Musik aus der Jukebox klang, als käme sie aus einem anderen Jahrzehnt.


Da saß ein Mann ein paar Hocker weiter. Blass, mit eingefallenen Wangen und einem Gesicht, das zu viel gesehen hatte. Seine Augen hingen tief, als ob jeder Blick eine Last wäre. Ein Glas Schnaps vor ihm, dass er nicht trank. Nur ansah. Immer wieder. Als würde darin eine Antwort liegen, die er sich nicht zu stellen traute.


Sie kamen ins Gespräch. Erst beiläufig, wie zwei Männer, die nichts weiter verbindet als ein Tresen, ein Getränk, eine gewisse Müdigkeit. Dann wurden die Worte dichter. Der andere erzählte. Von einer Frau. Einer Kollegin im Krankenhaus. Oberärztin. Zu gut für diese Welt, zu fern, zu strahlend. "Seit Jahren liebe ich sie," sagte er. Die Stimme war kratzig, wie ein Kassettenband, das zu oft abgespielt wurde.


Etwas zuckte in ihm, kaum merklich. Ein Schatten im Rauch. Der Mann sprach weiter. Er erzählte von ihrer Stimme, wie sie einem auch nach Feierabend im Ohr blieb. Von ihren schnellen Schritten auf dem Flur, dem weißen Kittel, der wie ein Schleier um sie wehte. Von ihren müden Augen, wenn sie dachte, niemand sehe hin. Von Momenten zwischen Tür und Angel, wenn sie sich unbeobachtet fühlte und für einen Wimpernschlag die ganze Fassade fiel.


Er sprach von der Art, wie sie eine Hand auf eine Schulter legte – nicht mechanisch, nicht professionell, sondern mit einer Wärme, die durch das Herz ging. Von ihrer Haltung gegenüber den Patienten – bestimmt, aber nie herrisch. Sanft, aber nie schwach. Von ihrer Fähigkeit, sich tausend Details zu merken, aber auch von der einen vergessenen Kaffeetasse, die sie in der Kantine stehen ließ, weil sie wieder einmal gerufen wurde.


Er sprach von dem Tag, als sie ihm eine Frage stellte, scheinbar belanglos – doch in ihren Augen lag Neugier, echtes Interesse, als würde sie wissen wollen, wie seine Welt aussah. Er erzählte, wie er auf jedes zufällige Zusammentreffen wartete wie ein Hund auf das Geräusch des Schlüssels im Türschloss. Dass er sich dabei dumm vorkam, aber nicht aufhören konnte.


"Ich hab sie nie angerührt," sagte der Mann. "Nie versucht, sie zu küssen. Ich wusste, es wäre falsch. Aber manchmal... manchmal blieb sie einen Moment länger stehen. Und ich hab mir eingeredet, das bedeutet was."


Der Ehemann hörte zu. Erst interessiert. Dann beunruhigt. Einzelne Worte klangen zu vertraut. Ein Satz erinnerte an eine Szene, die er selbst erlebt hatte. Ein Lachen, das er kannte. Ein Blick. Ein Zucken am Mundwinkel.


Sein Bier war fast leer. Er bestellte ein neues, doch der Schluck schmeckte nicht mehr. Der Mann redete weiter. Mit einer Wärme in der Stimme, die weh tat.


Und dann fiel ihr Name. Klar ausgesprochen. Ohne Zögern. Wie eine letzte Wahrheit.


Ein kurzer Moment der Stille.


Er lehnte sich zurück, lächelte schief, beinahe amüsiert. "Und? Warum erwidert sie deine Liebe nicht? Ist sie verheiratet?"


Ein letzter Versuch, Ordnung zu schaffen in diesem Traum, in dem alles verrutschte. Ein Versuch, sich selbst zu bestätigen, dass er, der Ehemann, geliebt wurde. Dass er der war, zu dem sie jede Nacht zurückkehrte.


Der andere sah ihn an. Länger, als nötig war. Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf.


"Sie spricht nie über ihren Mann. Nie ein Wort. Als gäbe es ihn nicht. Die Kollegen sagen, die Ehe existiere nur auf dem Papier. Man sieht sie nie zusammen. Und jeder im Krankenhaus weiß, dass sie mit dem Chefarzt fickt. Ihn liebt sie. Abgöttisch."


Die Worte fielen wie Blei. Er sagte nichts mehr. Nur ein leises Nicken. Der andere stand irgendwann auf, ließ Geld auf dem Tresen, ging hinaus in die Nacht.


Die Dunkelheit aber wich langsam der Dämmerung. Neben ihm ihr ruhiger Atem, gleichmäßig, wie Wellen an einem windstillen Morgen. Er blinzelte, tastete nach dem Lichtschalter, ließ es aber sein. Seine Hand wanderte zu den Blumen auf dem Nachttisch.


Da lagen sie. Gelb, zart, frisch. Erleichterung durchströmte ihn. Schwer, süß, fast schmerzhaft.


Nur ein Traum.


Er wandte den Kopf und sah sie an. Ihr Gesicht entspannt, der Mund leicht geöffnet. Ein Hauch eines Lächelns auf ihren Lippen. Noch ganz fern.


Er wusste nicht, was der Tag bringen würde. Aber für diesen Moment – war sie da.


Und das genügte.

Nächster Tag, nächste Nacht. Er träumte.


Er sah sie – seine Frau – wie sie da lag, auf dem alten grauen Sofa im Wohnzimmer, nackt, mit weit gespreizten Schenkel. Um sie herum: Fremde. Jugendliche. Lärmende Schatten aus dem Park, denen sie gestern begegnet waren. Zu viele, zu jung, zu sicher in einem Haus, das nicht ihres war. Zwei waren gänzlich nackt, sie hielten sich bereit und hatten sich seine PlayStation geschnappt, als gehöre sie ihnen. Ihre Finger flogen über die Controller, lachten, fluchten, als wäre das hier ein Jugendzimmer, kein Wohnzimmer.


Einer – hager, mit diesem irren Blick – hatte den Kühlschrank geöffnet, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Holte sich ein Glas Wasser, als hätte er hier schon gewohnt, bevor der Mann das erste Mal den Schlüssel drehte. Der Junge trank hastig, er war der Erste gewesen, er hatte die letzten fünf Minuten geschuftet, sich verausgabt, sich genommen was er wollte und hatte sich dabei zweimal entleert. Jetzt hatte er sich eine Pause genommen, das Glas Wasser sollte ihn wieder auffüllen, ihn wieder einsatzbereit machen.


Ein anderer saß mit hässlichem Grinsen auf der Sofalehne. Zu nah an ihr. Der Ehemann wollte schreien, sich bewegen, doch sein Körper reagierte nicht. Stattdessen sah er, wie der Jugendliche seinen Mittelfinger in seiner Frau hatte. Sich ihr Becken verzweifelt um den einen Finger kreiste, als ob er das größte Glück auf Erden wäre.


Und da – weiter hinten, im Flurlicht, zwei weitere Gestalten, halbnackt, ihre Kleider fielen wie Federn zu Boden. Stimmen hallten, Lachen zerschnitt die Luft wie Glas.

In ihren Augen lag ein Glanz, der mehr verriet als nur Erregung. Es war ein Verlangen, das tief aus einem verborgenen Abgrund in ihr hervorkroch. Der Junge, der bei ihr saß und dessen Finger noch immer stumm hingehalten wurde, als ob es ihm lästig wäre, lehnte sich jetzt ein Stück weiter vor.


„Habt ihr das gesehen?“


„Was?“


„Leute… die kommt gleich schon wieder.“


Der an der Konsole nahm einen flüchtigen Blick.


„Scheiße, wie alt ist sie? Vierzig? Fünfzig? Egal, ey, das ist… krass.“


Sie hörte es. Sie hörte alles. Und sie reagierte nicht. Nur ihr Körper sprach weiter. Ihre Haut zog sich zusammen. Ihre Muskeln zuckten, kurz, rhythmisch.


„Die lässt sich wie eine Hure von uns ficken.“


Gelächter.


Die beiden, die sich bereits entkleidet hatten, traten jetzt aus dem Halbdunkel des Raumes in das spärliche Licht. „Sollen wir dich ablösen?“


„Klar.“


Ihre Hand ergriff den erst besten Schwanz, er schwoll an. Der zweite Junge legte sich auf das Sofa und drang sofort ein. Sie brüllte auf und schloss dabei die Augen. Wenige Stöße und er war leer, danach der andere, sein Schwanz durch die Berührung ihrer Hand nun ganz geschwollen, auch er bewegte seine Hüften, seine Augen auf ihren offenen Mund gerichtet, auf ihr hektisches Atmen, auf den Kopf, der sich nach hinten in das Sofa gedrückt hatte. Es klatschte, seine Haut auf ihrer Haut, ein Stakkato an hellen Tönen, er hält besser durch, mit der Präzision einer Nähmaschine bewegte er sich vor und zurück, sie kam wieder, wild, ihre Arme zogen ihn hart zu sich ran, bis auch er nicht mehr konnte und sich seine Feuchtigkeit mit denen der Vorgänger vermischte.


Die beiden an der PlayStation waren längst aufgestanden und stellten sich wie in einer Schlange am Supermarkt an. Im Wohnzimmer hatte sich eine düstere Stille ausgebreitet, durchbrochen von den spitzen Schreien der Ehefrau, die nicht aufhören wollten.


Einer nach dem anderen tat was er vermochte, und einer, der bereits wieder Feuer hatte, setzte sich zu ihr hin, nahm ihren Kopf und erlaubte ihren Lippen zu trinken. Kurze Stille, dann: „Leute die Sau schluckt.“


Gemurmel.


Diejenigen die sich erholt hatten, kamen wieder näher. Sie stellten sich hin, sie rutsche hinab, eine Hand an ihrer Scham und mit geöffneten Mund trank sie, schluckte sie, der x-fache Orgasmus der sie durchbeutelte, dann ein Strahl von etwas anderem, sie rutschte gierig hin, Gelächter, Staunen, offene Augen die sahen…

Endlich das Erwachen. Als ob er innerlich darauf gewartet, gehofft hatte.

Die nächste Nacht kam aber wieder, und mit ihr ein neuer Traum. Dieser war anders. Er trug den gleichen drückenden, feuchten Nebel in sich, der den Ehemann ergriff, ihn in den Bann zog, als ob er nie wieder an die Oberfläche kommen könnte. Der vertraute Rhythmus seiner Schritte hallte im Kopf, als er durch die düsteren Straßen ging. Er wusste, wohin er ging, doch der Weg schien nie zu enden. Immer weiter, der gleiche Abgrund der Verzweiflung, der ihn lockte, ohne dass er sich wehren konnte.


Seine Frau – seine Frau, die er so lange kannte – war wieder das Zentrum dieses Traums. Sie stieg wieder in das Taxi, das sie immer zur gleichen Zeit nahm, eine Stunde für sich selbst, wie sie sagte. Eine Stunde, die sie nur für sich brauchte, die sie sich selbst gönnte. Ihre „Therapie“, die sie jeden Mittwoch hatte, bei einer alten Psychotherapeutin, die er nur vom Hörensagen kannte. Eine Frau, die nie viel über ihre Sitzungen erzählte, nur, dass sie nach den Gesprächen immer beruhigt und ausgeglichen war. Diese Frau hatte ihr geholfen, wie sie sagte. Doch etwas an der Art, wie sie von ihr sprach, ließ einen Schatten in ihm aufkommen. Ein Verdacht, den er nie aussprach. Ein Gefühl, das immer wieder in seinem Hinterkopf lauerte.


In diesem Traum folgte er ihr. Und schlich sich heimlich hinter ihr her, als sie das Taxi nahm. Warum fuhr sie immer wieder zu dieser Frau? Warum war es ihr so wichtig, dass er nichts davon wusste? Hatte er ihr etwas angetan, dass sie einen Ort brauchte, an dem sie mit sich selbst allein sein konnte?


Er fuhr ihr nach. Die Straßen wurden dunkler, je näher er dem Ziel kam. Die Lichter der Stadt verschwanden, als die Gassen enger wurden. Graue, abgelebte Häuser in schmutzigem Beige und blassem Grau, deren Wände vom Regen und der Zeit zerfressen waren, standen wie stumme Zeugen der Stille. Schließlich hielt das Taxi an, und sie stieg aus. Ohne sich umzusehen, ging sie in das Gebäude. Das Gebäude, das so viele Male in seinen Gedanken und Befürchtungen vorkam, doch nun war es real. Er blieb im Schatten, beobachtete sie. Die kalte Luft biss in seine Haut, doch er bemerkte es nicht. Seine Augen verfolgten sie, als sie verschwand.


Er wartete, als ob er der Zeit nicht entkommen konnte, als ob er festgehalten wurde von einer unsichtbaren Hand, die ihn dort hielt. Die Minuten zogen sich.


Seine Neugier trieb ihn weiter. Vielleicht wollte er einfach nur wissen, was sie dort tat. Er ging um das Gebäude, so unauffällig, wie er konnte. Und dann, da war es. Das Fenster. Ein schmales, hohes Fenster, das den Blick auf das Innere der Praxis freigab. Ein Blick, den er nicht haben wollte, aber der ihn trotzdem mit aller Macht anzog.


Im Schein des trüben Lichtes, sah er sie. Seine Frau, die er liebte, die er zu kennen glaubte – auf ihren Knien. Sie war in einem Zustand der völligen Hingabe. Ihre Bewegungen waren nicht die einer selbstbewussten Frau, sondern die einer, die sich vollkommen der Kontrolle einer anderen Person hingab. Sie kniete vor der alten Frau, der Therapeutin, die zurückgelehnt im abgewetzten Lehnstuhl saß. Nackt. Die langen, silberweißen Haare fielen in Wellen über ihre Schultern. Ihre Haut war schlaff und verwelkt, als sei sie von den Jahren selbst verschlungen worden, ein lebendiges Relikt der Zeit. Ihre Brüste hingen schlaff, die Haut dünn wie Papier, die Adern sichtbar, ihre Beine waren blass und dünn.


Und doch – ihre Augen. Die Augen dieser Frau hatten eine seltsame, unheimliche Intensität, die den Raum durchdrang. Sie schienen alles zu sehen, jedes Geheimnis, jede verborgene Angst, jedes Verlangen, das im Inneren ihrer Klienten lauerte. Es war, als ob sie die Kontrolle über alles und jeden hatte, als ob sie die dunklen Tiefen ihrer Patienten ergriff und sie mit einer Macht und einem Willen formte, der den menschlichen Geist überstieg.


Die Hand, die sie nun auf das Haupt seiner Frau legte, war schmal und knochig, die Fingergelenke so spitz, dass sie wie die Krallen eines Raubtieres aussahen. Ihre Bewegungen waren bestimmend, als ob sie seine Frau wie eine Marionette führte. Die Finger der Alten gruben sich in die Kopfhaut seiner Frau, zogen sie hinab, und seine Frau, sie kniete davor, war in diesem Moment ein Schatten, der ihren eigenen Willen verloren hatte. Ihre Haltung war nicht die einer liebevollen Frau, sondern die einer unterwürfigen Dienerin, die einem höheren Wesen huldigte.


Die Frau, die er liebte, deren Gesicht einst ein Bild von Schönheit gewesen war, war nun ein zerrissenes Mosaik aus Widersprüchen. Ihre Wangen waren gerötet, die harten Ohrfeigen der Alten waren Strafe. Ihre Lippen, waren nun leicht geöffnet, die Zunge, ragte leicht hervor, als ob sie nach etwas lechzte, nach einer Erfüllung, die sie nur hier finden konnte.


Der Blick, den sie der alten Frau zuwarf, war voller Hingabe, und dennoch war da auch etwas anderes, er konnte es deutlich sehen, Lust, die pure Lust.


Die Therapeutin sah jetzt auf, ihre Augen schienen sich mit einer bösen Zufriedenheit zu füllen, als sie seine Frau beobachtete. Ein kleines Lächeln, fast ein Zucken der Lippen, entglitt ihr, als sie die Zunge seiner Frau betrachtete, die immer weiter hervortrat. Es war, als ob sie wusste, was diese Geste bedeutete. Als ob sie genau wusste, wie tief die Verbindung zwischen ihr und der Frau, die sie behandelte, wirklich war.


Dann nickte sie, unmerklich, im Grunde konnte man es nur in den Augen sehen. Darauf schien seine Frau gewartet zu haben, dieses Zeichen bedeutete ihr in diesem Augenblick alles, denn ohne Verzug, wie ein Hund auf das Stöckchen stürzte sie sich in die weiße Scham der Alten und die Zunge fand endlich was sie suchte.


Der Traum neigte sich dem Ende zu. Der Ehemann konnte nur noch zusehen, wie die Szene immer mehr verschwamm, wie die verschwommenen Silhouetten sich in die Dunkelheit zurückzogen. Die letzte Sache, die er sah, war die leise Bewegung der Alten, die ihre Hand langsam über das gekrümmte Rückgrat seiner Frau legte, als sie mit einer fast unheimlichen Ruhe sprach: „Und jetzt ficke ich dich so wie du es gern hast, Kleines.“


Dann, in einem Ruck, als die Alte nach ihrem Gehstock griff, verschwand alles. Der Raum, die Figuren – alles löste sich auf, als wäre es nie da gewesen.


Und er erwachte, schweißgebadet, der Atem schwer. Aber der Eindruck, das Wissen, dass er etwas Unvorstellbares gesehen hatte, blieb. Etwas, das nicht in diese Welt gehörte. Etwas, das er nie wieder loswerden konnte.

Die Tage waren gut. Die Nächte und die Träume immer weniger. Diese Träume, die ihn immer tiefer in einen Abgrund führten, den er längst vergessen glaubte. In ihnen war sie in der darauffolgenden Nacht da, seine Frau, ihre Silhouette wie eine dunkle, unaufhaltsame Erscheinung. Doch diesmal war es anders. Sie war Polizistin, kalt, methodisch, mit einem unerschütterlichen Blick, der durch den Dämmernebel des Raumes schnitt.


Die Befragung fand in einem kahlen, gesichtslosen Raum statt – der Vergewaltiger, ein widerlicher, brutaler Mann von verwaschenen Gesichtszügen, saß an einem Tisch, seine Hände zitterten, doch nicht aus Angst. Sie fragte ihn nach der Tat, nach dem, was er getan hatte. Ihre Stimme war ruhig, kontrolliert und der Mann begann, seine Geschichte zu erzählen, jedes Wort wie ein Gift, das sich langsam in die Luft legte.


Und plötzlich war da dieser Moment. Eine hässliche Beschreibung eines Details. Sie hörte zu, die Worte fielen wie Tropfen, langsam, unaufhörlich, bis jeder von ihnen auf ihrer Haut brannte. Etwas in ihr zuckte, ein Funken, der unerwartet in ihr aufloderte. Sie war irritiert. Warum stieg dieses Gefühl in ihr auf, wo es doch nichts anderes als eine entsetzliche Erzählung war?


Aber sie wollte mehr. Die Details, die sie eigentlich abstoßend fand, zogen sie immer weiter an. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Ihr Herz schlug schneller, und je mehr sie hörte, desto schwerer wurde ihr Atem.


Ihre Miene war starr, doch die Spannung in ihren Augen verriet mehr. Sie wollte sich in den Dreck ziehen lassen, den dieser Mann mit seinen Worten entfaltete. Die Gier nach den Details brannte jetzt in ihr, und mit jedem weiteren Wort veränderte sich etwas in ihr.


Doch trotz allem, was er gesagt hatte, trotz der Details, die sie fast körperlich spüren konnte, gab es keinen Beweis. Keine Spur, kein Fingerabdruck, kein Zettel, der zu ihm führte. Er hatte sich geschickt bewegt, ein Mann, der wusste, wie man die Lücken in einem System findet, das sich selbst zu oft in seinen eigenen Regeln verfängt. Der Hohn in seinen Augen, als sie sich letztlich gezwungen sahen, ihn laufen zu lassen, brannte sich in ihr Gedächtnis wie ein unauslöschlicher Fleck.


Aber das Schlimmste war nicht die Niederlage. Es war, was er in ihr hinterlassen hatte. Etwas Dunkles, das tief in ihrer Seele sickerte. Etwas, das sie nicht mehr abschütteln konnte. Es war wie ein Samen, der in den feuchten Boden ihrer Psyche gefallen war, und mit jedem Atemzug, mit jedem Schritt, den sie tat, wuchs er weiter. Ein giftiger Baum, der langsam aber sicher in ihrem Inneren wucherte.


Es wurde zu einer Obsession. Sie konnte nicht mehr anders. Jede Stunde, die sie verbrachte, fraß sie weiter auf. Sie hatte seine Worte gehört, seinen kalten, berechnenden Blick in Erinnerung, und jetzt, in der Dunkelheit der Nacht, verfolgte sie nur einen Gedanken: sie musste zu ihm. Irgendetwas in ihr war zerbrochen, eine Grenze überschritten, die sie nicht mehr zurücknehmen konnte.


Und sie hatte seine Adresse.


Die Fahrt war ein verschwommener, trüber Albtraum. Die Straßen verschwanden in einem Nebel aus Neonlichtern und gesichtslosen Gesichtern. Ihr Atem war flach, die Nerven angespannt, als sie in die dunklen Gassen fuhr, die ihn zu seiner Wohnung führten. Sie konnte nicht mehr zurück. Als sie schließlich vor dem Gebäude stand, einer abgelegenen, heruntergekommenen Wohnung in einem unscheinbaren Teil der Stadt, war es still. Zu still. Nur das Rascheln des Windes und das entfernte Geräusch von Sirenen.


Ihre Schritte hallten auf dem staubigen Flur, als sie sich dem Apartment näherte. Sie klopfte, der Klang hallte wie ein Schlag in ihrer Brust.


Er öffnete die Tür. Ein Lächeln, das nicht gut war. Es war kein Lächeln, das Hoffnung, keine Gnade versprach.


„Komm herein“, sagte er mit einer Stimme, die wie Sandpapier kratzte. Sie trat ein und der Raum verschluckte sie.


„Was willst du?“


Er trat einen Schritt näher, das grinsende Lächeln nie verlassend.


Der Raum wurde kleiner, die Luft dichter, schwerer. Sie spürte, wie die Grenze, die sie zu überschreiten drohte, mehr und mehr an Bedeutung verlor. Und in dem Moment, in dem sie es wusste, konnte sie nicht mehr anders. Sie war hier, in seinem Griff, und es gab keine Flucht mehr. Nur diese unerklärliche, verstörende Anziehung, die sie nicht mehr losließ.


In der Stille der Wohnung war es fast, als ob die Zeit selbst innegehalten hätte. Der Raum war nur schwach erleuchtet, der Schein einer flackernden Lampe warf Schatten an die Wände, die wie Gespenster tanzten. Ihr Atem ging tief, unregelmäßig, doch sie konnte ihn nicht mehr stoppen.


Er spürte es, wie ein leises Zucken in der Luft, das selbst der schwerste Atemzug nicht vertreiben konnte. Es war dieser Moment, als ihre Blicke sich trafen, als ihre Augen sich in einem stummen, doch deutlichen Gespräch fanden. In jenem Augenblick wusste er, dass alles anders war. Sie hatte sich verändert, so wie der Regen die Straßen veränderte – still, unmerklich, aber doch unumkehrbar. Die Polizistin, die starke, unerschütterliche Frau, die er aus den Verhören kannte, war verschwunden. Und was an ihrer Stelle stand, war etwas Dunkles, etwas, das nicht mehr kontrollierbar war, ein Schatten, der wie ein vergessener Fluch über sie lag.


Er trat näher, den Blick scharf, durchdringend, als ob er nach den brüchigen Fasern ihrer Selbstbeherrschung suchte. Die Art, wie ihre Brust sich hob und senkte, sprach eine Sprache, die er verstand – sie versuchte, Luft zu schnappen, nicht um zu leben, sondern um das zu begreifen, was sie selbst nicht fassen konnte. Doch er wusste, was es war.


Ihre Hände zitterten, als sie den Mantel langsam öffnete. Ihre Augen blieben an seinen haften, ein Moment, der sich dehnte wie die Stille, die auf einen bevorstehenden Sturm wartete. Der Mantel fiel, ein kaum hörbares Geräusch, das im Raum widerhallte und sich mit dem schwereren Klang der Stille verband.


„Sag es“, forderte er, und seine Stimme schnitt durch die Stille. Es war kein Angebot, kein Vorschlag. Es war ein Befehl.


Sie atmete ein, und der Klang klang wie der Anfang eines Sturms. Sie löste langsam die Knöpfe ihrer Bluse, als ob sie sich gegen etwas wehrte, das sie längst wusste, aber nicht akzeptieren konnte. Ihr Blick blieb an ihm haften, aber in seinen Augen war kein Mitgefühl, nur das nüchterne Interesse eines Mannes, der auf das Ende eines Spiels wartete.


Als die Bluse sich öffnete, starrte er für einen Moment auf den schwarzen BH, und seine Augen verengten sich. Er wusste, was das bedeutete.


„Ich kann nicht vergessen, was du ihr angetan hast“, flüsterte sie, und ihre Stimme war fast ertrunken in der Dunkelheit.


Er grinste, ein kaltes, grausames Lächeln. „Hat es dir gefallen?“


„Nein“, flüsterte sie. Die Lüge klang laut und unausweichlich. Und trotzdem spürte er, wie ihre Hand sich hinter ihren Rücken bewegte und den Reißverschluss ihres Rocks runterzog. Der Rock fiel zu Boden, und sie stand da, zitternd, nicht von Kälte, sondern von etwas, das viel intensiver war.


„Du hast ihr Grausames angetan“, murmelte sie, ihre Stimme brüchig und schwach.


Er sagte nichts. Er sah nur zu.


Der Raum war jetzt erfüllt von einem stillen, unaufhaltsamen Druck. Sie hob ihre Arme, ließ ihr Haar über ihre Schultern gleiten, und der Rest fiel wie der erste Tropfen eines Sturms zu Boden. Ihre Bluse lag da, in einem Haufen aus Stoff und gelebter Angst.


„Ihr BH war zerrissen“, flüsterte sie, und die Worte erstickten fast in ihrem Hals.


„Und was glaubst du, was mit deinem passieren wird?“, fragte er, und seine Stimme war ein kalter Hauch. „Sag es kleine Polizistin. Du bist doch hier, um es zu erleben.“


Ihr Kopf prallte gegen die Wand.


Er lachte leise. Kein Lachen, das Wärme brachte. Er trat hinter sie, schloss langsam die Tür, und das Klicken des Schlosses war wie das Zuschlagen eines Sargs.


Sie drehte sich langsam zu ihm, suchend, forschend. Sie griff nach seinem breiten Gürtel, öffnete die silberne Schnalle und zog ihn mit einem einzigen, heftigen Ruck ab. Er nahm ihn, und legte ihn um ihren Hals, zog zu, gleichzeitig zerrte sie ihren Slip von der Scham, als ob der Stoff Feuer gefangen hatte und sie verbrannte. Alles schrie jetzt in ihr, sie spürte, es stand kurz davor und dann war er urplötzlich in ihrem After, so tief wie sie es kaum aushielt, eine Hand in ihrem Haar, die andere Hand am Gürtel um ihren Hals, der sich weiter zuzog.


„Du Schwein,“ keuchte sie, ihr Rücken bog sich, soviel Geilheit in ihrem Körper war nicht zu ertragen, „fick mich endlich.“

Das war zuviel er erwachte. Er stand auf und ging aus dem Schlafzimmer, wollte nichts sehen. Aber die nächste Nacht wartete, und in ihr der nächste Traum.


Der Abend war trüb im Traum, der Himmel hing schwer über der Stadt, als sie das alte, abgelegene Haus des Vaters betraten. Der Ehemann konnte den Geruch von verbranntem Holz und dem alten Teppichboden kaum ertragen. Seitdem seine Mutter vor zwei Monaten gestorben war, war das Haus noch düsterer, als er sich erinnerte. Die Räume waren zu klein für all die Erinnerungen, die sie beinhalteten. Es war, als ob die Wände selbst in der Stille atmeten, als ob sie all das, was zwischen den Menschen unausgesprochen blieb, spürten.


Die Eheleute setzten sich am Tisch. Der Vater, ein Mann, der in den letzten Jahren immer mehr in sich gekehrt war, schien eine unbestimmte Last mit sich zu tragen. Der Ehemann rief ihn „Papa“ – ein Wort, das nun fast leer wirkte, als würde es sich nicht mehr richtig anfühlen. Es war das erste Mal, dass er wirklich ohne die Gegenwart seiner Mutter an diesem Tisch saß. Ein Moment, der so ruhig und still war, dass man die Unausgesprochenen Worte hätte hören können.


Das Abendessen verlief still, fast zeremoniell. Der Vater aß kaum, und seine Augen wirkten leerer als je zuvor. Als das letzte Gericht abgeräumt war, räusperte er sich. Eine seltsame Spannung lag in der Luft, als er die Worte fand, die er schon lange hatte aussprechen wollen.


„Es gibt etwas, das ich dir sagen muss“, begann er, die Stimme klang fest, aber etwas abwesend. Der Ehemann merkte, wie seine Frau neben ihm unruhig wurde, als ob sie bereits wusste, dass dieser Moment die Luft zum Kippen bringen würde.


„Nach dem Unfall von deiner Mutter vor neun Jahren“, fuhr der Vater fort, „habe ich eine Beziehung mit jemandem begonnen, die mich… verändert hat. Sie ist eine Frau, die mich versteht und mit der ich – nun, mit der ich eine tiefe Verbindung spüre. Eine, die mich durch all das Chaos getragen hat.“


Der Ehemann starrte ihn an.


„Ich will ehrlich zu dir sein“, fuhr der Vater fort. „Diese Frau hat mir gezeigt, dass ich eine andere Seite von mir entdecken kann. Eine, die mich befreit. Sie ist jemand, der mir viel bedeutet, und nun, nach dem Tod von deiner Mutter, nachdem sie uns verlassen hat, möchte ich, dass sie und ich..., dass wir unser Leben zusammen gestalten, nach ihren und meinen Vorstellungen. Ich möchte in einer Beziehung leben, die ganz anders ist. Etwas, das uns beiden guttut.“


Der Ehemann fühlte sich, als würde der Boden unter seinen Füßen wegbrechen. Es war, als ob die Worte seines Vaters ihn in eine andere Dimension katapultierten. Die Vorstellungen, die er von seinem Vater gehabt hatte, brachen zusammen.


Der Vater senkte den Blick und seufzte. „Es tut mir leid, wenn das zu viel ist.“


In diesem Moment war es, als ob der Ehemann in einen tiefen Abgrund fiel. Alles, was er kannte, das Bild seiner Familie, war auf einmal ein riesiges Puzzle, dessen Teile sich nicht mehr zusammenfügen ließen. Die Verwirrung, die Unsicherheit und der Schock lähmten ihn. Die Wände des Raums schienen sich zu schließen, als hätte er etwas getan oder gesagt, was er nie verstehen konnte.


Seine Frau saß neben ihm, ruhig, doch der Blick in ihren Augen war anders. Es war eine Stille, die mehr verriet, als Worte je könnten. Ihr Gesicht wirkte sanft, fast gelassen, aber da war auch ein Hauch von etwas Unausgesprochenem. Vielleicht wusste sie mehr, als er je gedacht hätte. Vielleicht war dieser Moment für sie auch eine Erkenntnis, dass ihre eigene Rolle in dieser Welt mehr war, als sie ihm gezeigt hatte.


„Und was bedeutet das für uns?“ fragte er schließlich, als er nach einem Faden griff, der ihm Halt geben konnte.


Seine Frau, die bisher still geblieben war, drehte sich zu ihm. Ihr Blick war weich, aber es lag etwas in ihren Augen, dass er nicht ganz verstand. Die Unruhe in ihr war spürbar, und es gab da dieses kleine Zucken in ihrer Miene, dass ihm den Atem nahm.


„Es tut mir unendlich leid“, sagte sie mit einer Stimme, die sich leise und doch kraftvoll anhörte. „Ich habe ihn… Ich habe den Weg, den er eingeschlagen ist, lange mit ihm gemeinsam beschritten, ohne dich vorher gekannt zu haben. Er ist für mich nicht der Schwiegervater – er ist der Mann, der auch mir geholfen hat, zu mir selbst zu finden.“


Der Ehemann starrte sie an. Ihr Gesicht, so vertraut, war plötzlich fremd, als würde er sie in diesem Moment zum ersten Mal wirklich sehen. Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag, den er nicht hatte erwarten können. Es gab keinen Zorn in ihrer Stimme, keine Entschuldigung – nur eine nüchterne Anerkennung der Realität, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte.


„Du… du hast…“, stammelte er, als sich die Dunkelheit der Situation um ihn legte. Es war eine Erschütterung, die ihm die Beine unter den Füßen wegzog. „Du bist mit ihm zusammen… schon lange, schon vor uns?“


Sie nickte, langsam und bedächtig. „Ja. Ich habe dich geheiratet um ihm so nah sein zu können wie möglich. Ich habe diese Reise mit ihm begonnen, und wir werden sie ab heute vollenden.“


Der Ehemann saß einfach da, unfähig, die Worte zu begreifen. Etwas in ihm bröckelte, zersplitterte und fiel in Stücke. Er hatte geglaubt, die Kontrolle über sein Leben zu haben, doch jetzt fühlte er sich, als wäre er nur ein Zuschauer, der das Geschehen nicht aufhalten konnte.


Die Stille, die folgte, war erdrückend. Der Vater sagte nichts mehr, und die Worte seiner Frau schwebten noch lange in der Luft. Es war nicht das Ende, aber der Anfang von etwas, das er nicht begriff.


Er sah sie an, und für einen kurzen Moment war da nur die leere Verwirrung in seinen Augen. Doch dann, nach einer unendlich langen Pause, fand er endlich seine Stimme.


„Ich… Ich verstehe nicht“, flüsterte er, als ob er sich selbst noch einmal fragen musste, was er gerade gehört hatte.


Seine Frau lächelte schwach, dann stand sein Vater auf, sie öffnete leicht ihre Schenkel und der Vater kniete sich mit gebeugten Kopf vor sie hin, ihre Hand legte sich auf sein weißen Haar. „Gut gemacht, vielleicht darfst du heute Nacht daran riechen.“


„Danke, Herrin.“

Er fuhr hoch.


Die Dunkelheit im Zimmer war dicht, als hätte sich der Traum nicht aufgelöst, sondern einfach mitgekommen, hineingesickert in den Schlafraum wie kalter Rauch unter einer Tür. Sein Atem ging flach, stoßweise. Neben ihm lag sie. Seine Frau. Ruhig, gleichmäßig atmend, das Gesicht im Schatten.


Er lauschte.


Das Ticken der Uhr war wieder da, aber es klang anders. Heller. Klirrender. Wie das Klopfen eines fernen Metronoms, dass irgendetwas zählte, das er nicht verstand.


Er setzte sich auf. Die Decke rutschte zur Seite. Seine Füße berührten den Boden, der zu kalt war für April. Alles in ihm fühlte sich brüchig an. Als hätte der Traum etwas aus seinem Innersten gebrochen, das er nicht mehr zusammenfügen konnte.


War es ein Traum?


Sein Blick glitt zur Kommode. Dort stand ein alter Bilderrahmen – ein Foto von ihm, seinen Eltern, seiner Frau. Ein gewöhnliches Familienfoto. Aber jetzt wirkte es gestellt, fremd, wie aus einem Leben, das nicht seines war.


Er stand auf, ging zum Fenster. Draußen: Nacht. Die Stadt schien zu schlafen, aber irgendwo bellte ein Hund, ein Auto rollte einsam vorbei. Und doch – es fühlte sich an, als hätte sich alles verschoben.


Er drehte sich um.


Sie schlief noch.


„Ich muss mit den verdammten Tabletten aufhören,“ überlegte er. Dann ging er zurück ins Bett, kuschelte sich an seine Frau, die aufwachte, und ihn leidenschaftlich zu küssen begann.

E N D E

Kommentare


bolle01
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 317
bolle
schrieb am 01.06.2025:
»Eine Aneinanderreihung von Träumen mit demütigenden Erlebnissen. Gut geschrieben, aber vergleichsweise wenig sevac-Erlebnisse. Am Ende die Andeutung einer Erklärung.

Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Eine sicher ungewöhnliche Story, und das macht sie für mich interessant. Aber: Etwas mehr Geschichte drumherum wäre schön gewesen, etwas mehr Beschreibung wie in der Polierszene. Dazu vllt noch mal eine Korrektur vor der der Einreichung.«

sirgu
dabei seit: Mär '25
Kommentare: 31
schrieb am 03.06.2025:
»Die Geschichte macht weder Spaß, noch fesselt sie erotisch in irgendeiner Weise. Nicht mich, und den Erzähler auch nicht.Mein erster Gedanke war: Ein Fall für die Psychotherapie. Und für ein Korrekturlesen: eine billige Kerze. Vielleicht die, die sie mal zusammen auf dem Flohmarkt gekauft hatten. Jetzt flackerte sie wie ein Spott.Eine spöttische Kerze also!«


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