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Kommentare: 2 | Lesungen: 2014 | Bewertung: 6.17 | Kategorie: Partner | veröffentlicht: 03.04.2007

Als Herr Unbekannt die Kaiserin von China traf

von

Ein ziemlich wahres Märchen

Herr Unbekannt ist ein kleiner, eher unauffälliger Zeitgenosse. Er sieht etwas schüchtern aus; sehr häufig, eigentlich sogar fast immer, hat er eine leicht gebeugte Haltung. So, als wolle er damit auch seine Last dokumentieren, die er innerlich spürt, an die er trägt. Die Last, die sich durch seine Zurückgezogenheit über all die Jahre in ihm breit gemacht hat. Schleichend, unbewusst, wie das trübe, nasskalte Novemberwetter, das er so hasste, und das den wärmeren Teil des Jahres endgültig ablöste. All die Jahre sich wiederholend, immer tiefere Furchen in sein Gemüt grabend. Und äußerlich sichtbar noch durch den im Verhältnis zu seiner eigenen Größe manchmal geradezu riesig wirkenden Rucksack, den er ständig trug,

Tja, dieser Rucksack. Hatte er je registriert, dass er nicht da war? Er versuchte zurückzudenken, versuchte sich daran zu erinnern. Aber so sehr er auch in seinen Erinnerungen kramte, eine Situation, in der dieser gar nicht mal besonders schwere Beutel nicht bei ihm war, fiel ihm nicht ein. Es war sogar so, dass er schon das Gefühl hatte, er sei mittlerweile angewachsen. Alt und schrumpelig sah er jetzt schon aus. Komisch. Er hatte nie das Bedürfnis, ihn gegen einen anderen tauschen zu wollen. Die vielen Jahre hatten ihn furchig und dunkler werden lassen, die linke Seite hing ständig etwas tiefer herunter. Sein ganzes Hab und Gut waren darin enthalten. Nur ganz selten nahm er diesen Inhalt überhaupt war. Nur dann fühlte sich der Rucksack auch prall und ausgefüllt an. Das waren die wenigen Situationen, die für Herrn Unbekannt ein höchstes Maß an glücklicher Erregung bedeuteten und ihn gleichzeitig sich schämen ließen.

Glück, weil er sich dann endlich stolz aufrichten konnte und er sich selbst zeigen konnte, was für ein durchaus stattlicher Kerl er doch war. Dann färbte sich sein Kopf dunkler, zuweilen bis in ein dunkles Violett. Seine Wangen schwollen an und sein Mund schnappte vor Erregung nach Luft. Wenn dies auch sehr selten passierte, sein Stolz war jedes Mal eine Spur größer. In den letzten fünf Jahren musste Herr Unbekannt sich immer selber zu diesem Glück zwingen, es erleben zu wollen.

Sich schämend, weil diese Phasen der glücklichen Erregung nur allzu häufig mit einem unkontrollierten Anfall endeten. Dann zuckte und spuckte sein Kopf, um ihn herum wurde es glitschig und feucht und tief erschöpft musste er sich säubern. Denn nur zu schnell trocknete es an, begann zu riechen. Jeder konnte dann ahnen, welch Glück ihm widerfahren war. Er schämte sich so, dass er sich schnell wieder zurückzog, nun gar nicht mehr stolz

Deshalb trug er auch seinen alten Mantel mit dem faltigen Kragen meist bis hoch in den Nacken gezogen, dazu eine noch faltigere Kapuze, die seinen ganzen Kopf verdeckte. Nur nicht auffallen, denkt er dabei. Niemand sollte ahnen, dass er zu glücklichen Momenten fähig war.

Dass er sich mehr und mehr in sich selber vergrub, registrierte er nur noch am Rande. Verschlossen, ja schon depressiv …

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Die Kaiserin von China war eine wunderschöne Erscheinung, einer Blume gleich glich ihr Antlitz, tiefstes Rosa erzeugte einen wunderbaren Teint, die leichte Bräunung an den Rändern der Blütenblätter ließen bereits die ganze Pracht erahnen. Eingerahmt wurde die Kaiserin von zwei samtigen, rötlich braunen und immer reifen Pfirsichhälften, deren Zusammenschluss zwei wohlgeformte parallele Linien bildeten, zwischen denen sich die Blüte kräuselte und an deren oberen Ende sich die Blütenblätter in einer kleinen, aber sehr empfindlichen und höchste Genüsse erzeugenden, in einem weichen Futteral versteckten perlmuttfarbenen Spitze vereinigten. Das untere Ende bildete den Blütenkelch, ein selten weicher und ebenfalls in tiefstem Rosa schimmernder, einer exotischen Orchidee ähnelnder und betörend duftenden Nektar bildender Paradieseingang, eng und gleichzeitig für den bereiten Eindringling so anschmiegsam dehnfähig.

Ihr Hofstaat war dafür ausgelegt, der Kaiserin die höchsten Momente der Lust zu geben. Nur als Beispiel seien die beiden sanften, in weichem Hügel eingebetteten und mit den von einem braunen Hof umgebenden knospenden Perlen ähnlichen Hofdamen erwähnt.

Allerdings war sie durch die unabwendbaren Staatsgeschäfte nur sehr selten in der Lage, dies auch in Anspruch zu nehmen. Außerdem war die politische Situation in und um ihr Reich zurzeit nicht gerade dazu angetan, sich dem hinzugeben, was einer Kaiserin gebührt. Noch nicht einmal in den einsamsten Momenten konnte sie sich dazu aufraffen, Freude an sich selber zu finden. Viel zu sehr war sie von den permanenten Bedrängungen und den Intrigen ihres höchsten Ministers schockiert.

Und so zog auch sie sich immer mehr zurück, konnte keinerlei Freude mehr an ihrem ansonsten doch so impulsiven Leben empfinden. Schon trauerte der ganze Staat, aber weil die politische Situation immer prekärer wurde, schien eine Rettung nicht mehr möglich.

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Viele Wochen später, der Treffpunkt war mehr als ungewöhnlich. Ein Ort, an dem beide völlig unabhängig voneinander einen Ausweg aus ihrer Situation suchten. Sie schienen sogar so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie kaum Notiz voneinander nahmen. Die Kaiserin mehr als schüchtern, Herr Unbekannt konnte den Blick für das Schöne einfach nicht finden. So lebten sie viele Tage aneinander vorbei, höflich miteinander umgehend, aber nur mit der notwendigsten Konversation. Die Kaiserin hielt Herrn Unbekannt sogar für äußerst langweilig, sah sie ihn doch meistens in irgendwelche Sachbücher vertieft. Herr Unbekannt dagegen wollte in das schüchterne Wesen der Kaiserin nicht vordringen.

Wieder einige Wochen später, beide hatten längst den Ort ihres zufälligen Treffens wieder verlassen. Es war einer jener lockeren Zusammenseinabende, der sich einmal im Monat für sie beide wiederholte. Wo sich eine Gruppe von speziellen Freunden und Bekannten in einem gemütlichen Lokal traf, um sich auszutauschen und über ihre gemeinsamen Probleme zu sprechen, aber auch um den Alltag und die Sorgen etwas zu vergessen. Es war der 5. Mai! In einem Jahr, das keine Rolle spielte. Der Tag schon, wie ab diesem Zeitpunkt jeder weitere Tag.

Zunächst verlief der Abend so, wie die Kaiserin es bei dem Herrn Unbekannt schon kannte. Er nahm kaum Notiz von ihr, und sie drängte sich ihm auch nicht auf, dazu war sie immer noch zu schüchtern. Es wurde später und später, nur noch wenige Freunde waren versammelt. Endlich hatte sich Herr Unbekannt auch zu dem Tisch der Kaiserin gesetzt. Zunächst waren noch zwei weitere Freundinnen der Kaiserin anwesend, dann nur noch eine. Sie unterhielten sich jetzt anregend, ja zum Teil wurde es sogar ein klein wenig frivol.


Als es Zeit wurde für Herrn Unbekannt nach Hause zu fahren, bot sich die Kaiserin an, ihn später nach Hause zu fahren. Herr Unbekannt blieb, die Gesellschaft der Kaiserin war ihm sehr angenehm, und die Unterhaltung war kurzweilig und interessant.

Dann, sehr spät, schloss das Lokal und die Kaiserin und Herr Unbekannt machten sich auf den Heimweg.

Vor dem Haus des Herrn Unbekannt sprachen sie sehr lange miteinander, sich ihrer Sympathie für den jeweils anderen bereits bewusst. Aber es bedurfte noch dieses Gespräches, damit vor allem auch Herr Unbekannt in seinen Gedanken die Einsicht dafür bekam, die Sympathie auch anders als nur durch Worte zu zeigen.

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Als Herr Unbekannt am späten Nachmittag des nächsten Tages sich mit der traumhaft schönen und weichen Kaiserin vereinigte, war alles seelische und körperliche Leid mit einer einzigen Bewegung hintan gestellt. Schon längst vergessene wohlige Schauer und Gefühle durchfluteten ihn. Nach dem sich die Person Herr Unbekannt an dem vorherigen Morgen höchst schüchtern mit dem Staatsgebiet der Kaiserin vertraut gemacht hatte, war ihr jetziges Zusammensein von tiefster Leidenschaft geprägt. Es hatte nur wenige Minuten gedauert, dass aus ihren Küssen ein innigstes Verlangen wurde. Und die Enge in der Kleidung, die sich durch sein forsches Aufrichten sehr schnell ergab, verstärke nur noch dieses Verlangen. Auch wenn das Entledigen der schützenden Kleidung nur nach und nach erfolgte, die Sehnsucht nach dem gemeinsamen Erleben höchster Freuden ließ nur noch den einen sich vereinenden Gedanken zu. Natürlich wurde der Hofstaat der Kaiserin verwöhnt, aber es war mehr nur um ihr zu zeigen, wie sehr er sie begehrte. Er kam auch gar nicht mehr dazu, ihren betörenden Duft wirklich zu genießen.

Denn als sich endlich die Kaiserin öffnete, um Herrn Unbekannt ganz aufzunehmen, gab es kein zurück mehr. Mit weit zurückgezogener Kapuze tauchte er in ihr wärmendes Nest ein, flauschig weich und gleichzeitig wohlig feucht. Seine zunächst zaghaften, dann aber stärker werdenden Bewegungen nahm sie mit innigster Zufriedenheit auf. Denn auch für die Kaiserin war dieses Zusammensein nach fast endlos langer Zeit wieder die erste Vereinigung.

Lange waren sie so zusammen, probierten viele Variationen aus, kamen gar nicht mehr zum Verschnaufen. Immer wieder tauchte Herr Unbekannt in die tiefste Region der Kaiserin, fühlte die dort herrschende Wärme und Nässe. Immer wieder schmiegte sich die Kaiserin eng an den Herrn Unbekannt, erzittert mit jeder gleitenden Bewegung, die er in ihr vollführte.

Tief zufrieden ließen sie dann nach fast zwei Stunden voneinander, verschwitzt, aber sehr glücklich. Sie duschten, dann gingen sie gemeinsam griechisch essen. Mit reichlich gefülltem Bauch suchten sie dann wieder den Platz ihrer Zweisamkeit auf.

Erst jetzt war es Zeit, sich ausgiebig zu verwöhnen, zu küssen, zu schmecken. Die Kaiserin genoss diese Küsse auf Höchste, selbst obwohl sie früher gar nicht so gerne dort oral berührt werden wollte. Und Herr Unbekannt kam endlich in den Genuss ihres betörenden Geschmacks. Und sie gab dieses Geschenk der Küsse auch an Herrn Unbekannt zurück, der solche Liebkosung nur ganz selten einmal erfahren hatte.

Dann vereinigten sie sich wieder. Fest angeschmiegt fanden sie gemeinsam den Rhythmus, der sie alles in höchster Befriedigung erleben und ihre Umgebung vergessen ließ. Die körperliche Anstrengung war beiden gar nicht mehr bewusst, so intensiv war ihr gemeinsames Zusammensein. Bis tief in die Nacht kosteten sie das Erleben aus, und erst in den frühen Morgenstunden schliefen sie erschöpft ein.

Als es Zeit wurde aufzustehen liebten sie sich ein weiteres Mal. Diesmal nicht mehr so schmusig, diesmal eher härter und ungestüm. Herr Unbekannt wollte endlich die Erlösung spüren. Und die Kaiserin gab ihm alles, dies auch erleben zu dürfen. Als er sich verströmte wusste Herr Unbekannt, dass die Kaiserin zu seiner Kaiserin geworden war.

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Heute gehören die Kaiserin von China und Herr Unbekannt fest zusammen. Da sie in getrennten Städten leben, sehen sie sich zumeist nur an den Wochenenden. Fast immer vereinigen sie sich dann, manchmal auch mehr als täglich. Und es gibt immer noch Situationen, in denen diese Vereinigung immer noch besser wird. Dies liegt an der Kaiserin, die so unendlich viel nehmen und genießen kann, und ein bisschen auch an Herrn Unbekannt, der durchaus nicht mehr langweilig ist und viel Phantasie einsetzt, um seine Kaiserin glücklich zu machen.

Bleibt zum Abschluss noch zu klären, woher die beiden ihren Namen haben:


Nun bei der Kaiserin gebührt die Höflichkeit, es nicht weiter aufzuklären. Mein Schatz hat eben dort eine Kaiserin.


Herr Unbekannt wurde von meinem Schatz so genannt, als sie folgendes hörte: ‚Warum geben die meisten Männer ihrem Penis einen Namen? Antwort: sie wollen nicht, dass ein völlig Unbekannter 95 % ihrer Entscheidungen trifft.’


Seitdem hat auch mein Penis einen Namen!

Ernst gemeinte Kritik (und nur diese) oder Kommentare erwünscht.

Kommentare


hoedur
dabei seit: Apr '06
Kommentare: 87
hoedur
schrieb am 04.04.2007:
»Gratuliere, eine wirklich wunderbare Idee solch eine Geschichte zu schreiben! Ich kann und will nicht auf stilistischem herumreiten, manchmal holpert es etwas... aber ich kann nicht sagen warum, aber insgesamt eine sehr sehr schöne Geschichte!«

pumka
dabei seit: Mai '03
Kommentare: 34
schrieb am 06.04.2007:
»Eine wunderschöne poetische Erzählung. Du hast mein kopfkino auf Hochtouren gebracht. Danke!«


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