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Kommentare: 5 | Lesungen: 966 | Bewertung: 8.34 | Kategorie: Schwul | veröffentlicht: 23.03.2013

Angst vor der Liebe

von

Immer wieder war ich vor ihm und mir davon gelaufen. Jetzt konnte ich nicht mehr. Alles musste einmal ein Ende haben und dieses Ende war jetzt für uns beide gekommen. Mein Blick ging zu ihm, dann ließ ich meine Schultern fallen, atmete tief durch, richtete mich wieder auf und mein Körper folgte meinem Blick. Als ich hinter ihn trat, drehte er sich um. Fragend sah er flüchtig zu mir hin, dann traf ihn die Erkenntnis und er riss mich in seine Arme.

Es war Zeit geworden. Zeit aufzuhören. Zeit, dass ich mir eingestand, dass ich nur uns beiden weh tat und unsere gemeinsame Zeit verkürzte.

* * *

Wir waren in der fünften Klasse im Gymnasium, als wir uns kennenlernten. Rick, oder besser Richard Wegener, war mein Sitznachbar. Schon damals war er größer als alle um ihn herum und so hatten die Jungen gleich Respekt vor ihm, obwohl er nie einem auch nur gedroht hatte. Von Anfang an wurde ich der Klassenclown. Für nichts war ich mir zu schade, kein Scherz alt genug, das ich ihn nicht noch aufpolierte.

„Moritz, das Mäusele, kann sich nur hinter Rick verkriechen, ein Mauseloch findet er so schnell nicht.“ Das war so das geflügelte Wort in unserer Stufe. Als ich dann noch anfing, mir die Haare wachsen zu lassen, war es ganz vorbei. Trotzdem, ich tat alles, um zwischen den anderen aufzufallen und nicht in der Menge unterzugehen.

Später war ich regelmäßig in unserer Theater AG dabei und wurde so auch schnell auf der ganzen Schule bekannt. Die Mädchen liefen von Beginn an hinter Rick her, der anscheinend immer über ihre Köpfe nach irgendetwas Ausschau hielt. Nicht einer von ihnen gelang eine Annäherung, obwohl sich viele damit brüsteten. Von Null auf gleich war Rick der Mädchenschwarm und Weiberheld, obwohl er nichts getan hatte, außer da zu sein.

Rick wurde mit jedem Jahr das verging größer und breiter in den Schultern, wurde zu einem jungen Mann nach dem sich auch gestandene Frauen umdrehten und dann begannen ihm schöne Augen zu machen. Bei mir hingegen kam das Wachstum in Zeitlupe. Als Rick dann seine 195 cm erreicht hatte und sein Sparringsgewicht von knapp 90 kg, lief ich immer noch herum wie laufende eineinhalb Meter mit noch nicht einmal der Hälfte seines Gewichts. Als ich dann auch noch die Julia spielen sollte und er den Romeo, war ich der Lachsack der Schule.

Mit zwölf hatte ich herausgefunden, dass ich im Unterricht ständig versuchte nur Rick anzusehen. Immer so aus den Augenwinkeln heraus, um nicht allzu sehr aufzufallen. Endlich weitere zwei Jahre später gestand ich es mir ein, ich war schwul. Nicht ein bischen bi, nein, stockschwul. Von da an versuchte ich Rick aus dem Weg zu gehen, was natürlich nicht gelang. Erst in der Oberstufe mit den unterschiedlichsten Fächern war ich ganze Tage von ihm getrennt und bemühte mich auch gar nicht, ihn irgendwo im Gebäude zu finden.

Alles in allem war diese Liebe, die ich zu Rick hatte, unglaublich schmerzhaft. Auf der letzten Stufenfahrt dann teilten wir durch Zufall ein Zimmer und in der ersten Nacht hatte man mir etwas in meinen Apfelsaft gegeben und ich war total betrunken. Später, als ich wieder zu mir kam, lag ich nackt in den Armen von Rick und hatte meine Beine um ihn gewickelt und er stieß in mich hinein, als gäbe es kein Morgen mehr. Wie oft wir uns in dieser Nacht miteinander vergnügt hatten, ich weiß es nicht. Am anderen Morgen jedenfalls sah das Bett aus, als hätte sich eine Kompanie Männer durch den Schlamm, hinein und durch unser Bett gewälzt, wenn ihr wisst, was ich meine. Unser Versuch die Bettwäsche auszuwaschen brachte außer nasser Wäsche natürlich nichts.

Rick hat mir später erzählt, dass ich in jener Nacht von den anderen Jungs lachend aufs Zimmer gebracht worden wäre. Sie hätten mich mit Schwung in seine Arme geworfen und gemeint „Die Mäuseprinzessin braucht ihren Prinzen.“

Dann hätte ich in seinen Armen gelegen und mich an ihn angekuschelt und immer nur gestöhnt, wie gut das keiner weiß, dass ich Rick so lieb habe. Auf einmal wäre bei ihm eine Sicherung gesprungen, denn das wäre seit Jahren auch genau das gewesen, was er, Rick, schon lange fühlen würde. So lange hatte er sich zurück gehalten, da ich immer weniger von seiner Gesellschaft wollte, dass er schon gedacht hatte, ich wäre ihm wegen irgendetwas böse.

Dann hätte er mich einfach geküsst und langsam ausgezogen. Die Knutschflecken an meinem ganzen Körper und sogar ein paar auf meinen Arschbacken waren Zeugnis dafür. Die anderen Jungs hatten natürlich nichts Besseres zu tun gehabt, als dieses Ereignis brühwarm am anderen Morgen den Mädchen zu erzählen, die mich von da an nur noch anfeindeten.

Wie viele Versuche mich in die Toilette zu stecken ich überlebt habe, kann ich heute nicht mehr sagen, auf jeden Fall hatten sie an dem Tag ihren Feind gefunden, als sie mich unverfroren neben Rick hervor zerrten, meinen langen Zopf nahmen und begannen, mit einer Schere an ihm herum zu säbeln. Ich habe Rick noch nie wütend erlebt, nie vorher und auch später nur noch einmal. Aber da wurde er es. So schnell wie er bei mir war und mich hinter sich stellte, die Tür zum Klassenzimmer verschloss und einem Mädchen nach dem anderen die Haare abschnitt, so wütend möchte ich ihn nicht noch einmal sehen. Sein Gesicht war hart, kalt und alles an ihm war die pure Herausforderung, nur ein Wort zu sagen, nur ein Wort und es würde ganz bestimmt und auf jeden Fall noch viel, viel schlimmer werden.

Nicht ein Mädchen hat sich getraut etwas zu sagen. Auch später nicht. Alle haben zu Hause gesagt, sie hätten mit den anderen Mädchen den Versuch gemacht, neue Frisuren zu kreieren und das wäre daneben gegangen und sind später am Nachmittag dann zum Friseur gegangen. Am anderen Tag, als die anderen nach den neuen Frisuren fragten, hat keine etwas gesagt. Ein Blick zu Rick hin und sie wurden weiß und der Mund stand einfach still.

Jetzt lacht ihr bestimmt, denkt, ein Mann der nicht gegen Mädchen angeht. Aber mir ist es in Fleisch und Blut übergegangen, egal was Mädchen machen, Mädchen sind zu zart, gegen die wehrt ein Mann sich nicht, auch wenn diese Mädchen zumeist wesentlich größer als ich selber waren. Na klar, sind diese Mädchen nicht besonders zart mit mir umgesprungen, aber es ging einfach nicht.

Nun, wie ging es weiter? Wir blieben ein Paar, wir studierten, er Informatik und Mathematik und später Betriebswirtschaftslehre und ich alles, das nur irgendwie nach etwas Interessantem aussah. Dann machte Rick zusammen mit einigen seiner Studienkollegen eine Firma auf, die von Anfang an lief. Und ich? Ich stolperte durch mein Leben und hatte Probleme, nicht auf Ricks Erfolg neidisch zu sein. Nicht auf seinen materiellen Erfolg, sondern auf den Erfolg, das er wusste, was er wollte. Ich wusste es nämlich nicht.

Vieles hatte ich ausprobiert. Statist beim Theater, Friseurlehre, Maskenbildnerlehre, Schreinerlehre, dann Lehre bei einer Bank und Lehre bei einem Bäcker. Nichts davon hatte ich jemals zu Ende gebracht. Aber gute Laune, die hatte ich immer und viel Spaß bei allem was ich anfing. Als ich dann eine Lehre als Reiseverkehrskaufmann anfing, reichte es Rick. Entweder blieb ich dabei oder mit uns war Schluss. Vorerst, bis ich wusste, was ich wirklich wollte.

Innerlich konnte ich ihm keinen Vorwurf machen, hatte ich auch nie getan. Alles war eigentlich dazu gedacht, mich von Rick fern zu halten, ihn dazu zu bringen, dass er mich leid wurde. Was er ja letztendlich auch tat. Mein Selbstbewusstsein ist nicht das Ausgeprägteste und ich hatte niemals verstanden, was Rick an mir fand. Für Rick wäre jeder andere Mensch und besonders ein Mädchen mit dem er Kinder bekommen konnte, die bessere Lösung gewesen. Von Rick wusste ich noch, dass er früher immer davon geschwärmt hatte, er würde später einmal bestimmt eine ganze Fußballmannschaft an Kindern durchfüttern müssen. Und auch wie sehr er sich heute schon auf diesen Zeitpunkt freute. Tja, und dann lag ich auf der Stufenfahrt in seinen Armen und konnte meinen Mund nicht halten und Rick war für die Frauen verloren. Das war meine ganz ehrliche Meinung.

Was ich erst sehr viel später begriff, Rick hatte sich einfach für mich entschieden. Ganz einfach. Er liebte mich. Kein Mädchen das ihm eine Fußballmannschaft an Kindern schenken konnte, nein, mich. Das Mäusele der Schule, die Mäuseprinzessin, die keiner sonst wollte.

Für mich war Rick mein erster Mann und auch nachdem ich ihn verließ, habe ich keinen anderen mehr gehabt. Durch Europa und die ganze Welt bin ich gereist. Immer mal wieder mit einer Stippvisite bei Rick vorbei gekommen, doch auch immer wieder vor ihm davon gelaufen.

In Portugal dann, als ich mit Fadozigeunern unterwegs war, da kam die Erkenntnis. Es war Abend, die Gitarren erklangen und der Fado machte die Runde unter den Gitarren. Dann sprang Elena Maria auf, eine kleine dickliche Frau, steckte ihre Röcke vorne in den Bund, hob ihre Hände über den Kopf, stampfte hart mit ihren Füßen auf und die Musik verstummte.

Urplötzlich brach ein heiserer Schrei aus ihrer Kehle hervor und das Licht des Feuers flackerte über ihr Gesicht, das sie zum Himmel erhoben hatte, dann klatschte sie laut und rhythmisch in die Hände, warf ihre Beine in die Luft, die dann mit kleinen tockernden Schritten eine rhythmische Musik anstimmten. Die Gitarren fielen eine nach der anderen ein und ein Mann begann herzzerreißend traurig zu singen und der Fado machte erneut die Runde. Elena Maria wurde zu einer jungen Frau, die sich elegant empor reckte, die sich nach dem Mann streckte, dem sie ein Versprechen gab, das durch seinen Tod hinfällig wurde. Alles drückte sie aus, die Liebe, die Freude, den Schmerz, die Trauer, bis Elena Maria wieder zu der dicklichen kleinen Frau wurde und ihre Röcke wieder herunter nahm.

Während ihres Tanzes stand Rick vor mir, mein Rick, der immer so geduldig mit mir war, der mich nie als irgendetwas anderes gesehen hatte, als seinen Liebsten. Mein Herz brach, als ich daran dachte, was ich ihm alles zugemutet hatte, wie sehr ich ihm wehgetan hatte mit meiner Selbstsucht und meiner Angst vor seiner Liebe. Es zerriss mich innerlich und heilte mich.

* * *

Am anderen Tag fuhr ich nach Hause zu Rick und hoffte, dass Rick noch immer mein Rick sein würde, wenn ich bei ihm ankam. Dass ich damit klarkommen musste, wenn es nicht so war, das war eine andere Geschichte.

Rick nahm mich fest in die Arme, drückte mich dann wieder von ihm weg und sah mich an. „Für wie lange bist du im Land? Möchtest du bei mir schlafen?“

Kein Vorwurf. Nichts. Nickend nahm ich sein Angebot an, wie lange, würde ab jetzt von ihm abhängen. Ich folgte ihm und sah mich um. Ein schönes Haus hatte er sich bauen lassen. Unten war seine Firma und hinten und oben seine Räumlichkeiten. Dieses Haus hatte ich nur in seinem Rohbau gesehen, als ich das letzte Mal vor einem Jahr hier war. Plötzlich polterte es auf der Treppe und ein junger Mann warf sich Rick in die Arme.


„Lieber Schatz, hast du uns Besuch mitgebracht?“

„Komm her, ich stelle dich vor,“ Rick zog ihn an seine Seite und mein Herz lag in Scherben zu meinen Füßen. „Das hier ist Moritz, das Mäusele und das hier ist Mario,“ damit sah er ihn lächelnd und liebevoll an „ein sehr, sehr guter Freund von mir.“

Fest riss ich mich am Riemen. Natürlich, er musste nicht auf mich warten. Ich war zu spät gekommen und er hatte einen neuen Partner an seiner Seite. Freundlich reichte ich ihm meine Hand, nannte meinen Namen und bemerkte direkt dazu, dass ich nur für eine Nacht bleiben würde. Morgen wäre ich schon wieder unterwegs. Sah ich da über Ricks Gesicht einen traurigen Schatten fliegen?

„Warum schon so schnell wieder fahren. Bleib doch bei uns, Zimmer sind genug vorhanden und du störst nicht, oder Rick?“ fragend sah er zu Rick auf.

Sie lebten also zusammen. Das hatten wir nie getan, das hatte ich nie zugelassen. So weit wollte ich mich nie auf ihn einlassen. Gut für ihn, er hatte jemand gefunden, der sein Leben teilen konnte. Heute Nacht würde ich wieder gehen, heimlich, wieder weiter durch die Welt reisen, bis ich irgendwo einmal den Tod fand.

Lächelnd sah ich beide an und meinte nur „Mal sehen, noch ist nichts in Fels gehauen. Darf ich mich hier irgendwo frisch machen?“

„Klar,“ kam es von Mario, „du kannst das letzte Zimmer rechts nehmen. Das...“

Ein Blick von Rick und er verstummte. Stimmt, ich musste nicht zu viel von ihnen wissen. Ich nahm meinen Seesack auf und stieg hinter Mario die Stufen hinauf. Er brachte mich zur Zimmertür und öffnete sie für mich.

„In jedem der Gästezimmer ist ein Bad, du kannst dich also in aller Ruhe fertig machen und brauchst keine Störung zu befürchten. Soll ich dich später zum Abendessen holen oder kommst du in die Küche herunter?“ fragend sah er mich an.

Ich lächelte und meinte, dass ich die Küche schon finden würde, so brauchte er nicht zu mir zu kommen. Dann schloss ich schnell die Tür hinter ihm, eilte ins Bad, zog mich rasend schnell aus und stellte die Dusche an. Dort ließ ich meine Tränen fließen. Rick, mein Rick war für mich verloren. Ein anderer hatte Ricks Herz gewonnen und so wie es aussah beruhte es auf Gegenseitigkeit. Nach einiger Zeit wurde ich wieder ruhiger. Wenn alles hier im Haus schlief, würde ich ihn wieder verlassen. Rick hatte nicht verdient, dass ich ihn an mich erinnerte.

Als ich später die Küche betrat, hatte ich einige Flaschen portugiesischen Sherry dabei, die ich einfach auf den Küchentisch stellte.

„Hier riecht es lecker, was gibt es denn gutes zu Essen,“ fragte ich in den Raum, nachdem mich beide nicht zu bemerken schienen, denn sie kochten fleißig nebeneinander und miteinander, schmeckten gegenseitig ihre Gerichte ab und lächelten sich liebevoll zu.

„Soll ich schon den Tisch decken?“ kam es von mir dann, nachdem die beiden Menschen auseinander gefahren waren.

„Entschuldigt, ich komme später noch einmal wieder. Ruft mich einfach.“

Schnell war ich wieder aus der Küche verschwunden. Mario kam dann etwa eine halbe Stunde später um mich zu holen. Ihr Essen war wirklich ausgezeichnet. Noch länger saßen wir draußen auf der Terrasse und Rick und Mario gönnten sich meinen Sherry, worauf ich dankend verzichtete und wir erzählten uns viele Geschichten. Irgendwann spät, besser gesagt früh, gingen wir zu Bett. In meinem Zimmer wartete ich, bis alles ruhig geworden war, dann packte ich leise meinen Seesack, schulterte ihn, legte einen Abschiedsbrief aufs Kopfkissen und verließ das Haus.

Langsam wanderte ich durch die Nacht, bis zur Autobahn hinauf. Dort stellte ich mich hin und hielt am Rastplatz einen LKW an. Gerade als ich einsteigen wollte, riss mich eine Hand herum und ich sah Rick das zweite Mal in meinem Leben ausgesprochen wütend.


„Du wolltest also still und leise und klammheimlich wieder verschwinden. Am Morgen wäre es dann gewesen, als wäre das Mäusele nie da gewesen. Wolltest du es so haben?“


Böse sah er mich an, winkte dem Fahrer und zog mich mit sich und als ich nicht schnell genug hinter ihm her kam, nahm er mich einfach über seine Schulter, schnappte sich meinen Seesack und stapfte auf sein Auto zu.

„Ich habe dir einen Brief dagelassen,“ sagte ich ganz leise.

„Oh, einen Brief,“ schnaubte er, „als Ersatz und für ein weiteres Jahr ohne dich oder wie?“

„Nein, nie mehr. Ich gedachte nie mehr zu dir zu kommen,“ sagte ich ganz leise.

Rick blieb wie erstarrt stehen, dann ließ er mich ganz langsam an sich herunter gleiten, als hätte er plötzlich keine Kraft mehr.

„Du... du... du wolltest... du hast...“ seine Stimme stockte immer wieder. Dann klatschte mir seine Hand ins Gesicht und ich flog meterweit ins Gebüsch.

„Du blödes Stück von einer Maus!“ schrie er mich an. „Wie kannst du es wagen, nicht mehr zu mir zu kommen? Hast du eine Ahnung wie schwer es jedes Mal ist, dich wieder ziehen zu lassen? Und dieses Mal wolltest du mich noch nicht einmal in den Arm nehmen, wolltest nicht neben mir in meinem Bett schlafen.“

„Aber du hast doch jemand für dein Leben. Du brauchst mich doch nicht mehr,“ sagte ich leise.

„Oh mein Gott, die Scharade hat gewirkt. Du wärst wirklich verschwunden? Ohne jemals wieder zu mir zurück zu kommen?“

Ganz leise war seine Stimme bei seinen Fragen geworden.

„Natürlich. Ich würde niemals deinem Glück mit einem anderen Menschen im Weg stehen. Das hast du einfach nicht verdient. Und ja, ich wäre nie wieder zu dir zurückgekommen. Heute wäre das letzte Mal gewesen. Du bist nicht mehr alleine.“

Rick brach regelrecht zusammen.

„Und das alles, weil ich mich an dir rächen wollte? Du wärst gefahren? Nie wieder zu mir gekommen? Wenn ich noch etwas länger gezögert hätte, als sowieso schon, dann wärst du auf Nimmerwiedersehen und für immer aus meinem Leben verschwunden?“

Fassungslos schüttelte er seinen Kopf.

„Wie Scharade?“ kam es von mir, als ich mich endgültig von den Büschen befreit und aufgerappelt hatte und wieder neben ihm stand. „Wozu?“

„Für dich,“ kam es leise von ihm. „Es war Zufall, dass Mario heute bei mir war. Er hat Stress mit seinem Vater, weil der ihn und seinen Freund nicht akzeptieren kann.“

„Aber dich muss doch jeder Vater akzeptieren. Was gibt es an dir nicht zu mögen?“ fragte ich reichlich dumm.

„Nicht ich, Marios Freund Andy, ein Studienkamerad von ihm. Marios Vater hat nichts gegen Schwule, außer wenn sie in seinem Haus wohnen. Ansonsten hat er nichts gegen uns,“ höhnisch brach es über seine Lippen.

„Dummer Mensch,“ kam es von mir.

„Stimmt. Und ich auch,“ dann zog er mich in seine Arme und küsste mich um den Verstand.

Fest hielt er mich in seinen Armen, öffnete die Fahrertür und schmiss meinen Seesack hinein, griff sich irgendetwas und schlug die Tür wieder zu. Dann trug er mich weiter ins Gebüsch, bis er an einer Baumgruppe stehen blieb, sich umsah und mich herunter ließ. Sofort beugte er sich wieder zu mir herunter, küsste mich und nestelte an mir herum, öffnete meine kurze Hose, ließ sie an meinen Beinen herunter gleiten. Er löste sich aus dem Kuss, schob mein Shirt von vorne nach hinten in meinen Nacken und so stand ich mit praktisch einem halben Shirt bekleidet nackt vor ihm im Gebüsch und ging einen Schritt zurück.

„Komm sofort wieder her,“ raunzte er mich an.

Schnell trat ich zu ihm.

„Das hätte ich schon viel früher machen sollen. Dir eine scheuern, dich anschreien und dich dann so lange ficken, bis du nicht mehr stehen kannst und das jeden Tag. Das hätte mir viel Kummer erspart,“ grinste er ironisch und mit sich selbst redend.

„Dann wäre ich noch weiter weggelaufen und vielleicht nie wieder zurück gekommen,“ sagte ich sehr leise.

„Ich weiß. Seit du zwölf Jahre alt warst, befindest du auf der Flucht vor mir und deinen Gefühlen für mich.“

„Woher...?“

„Woher ich das weiß? Ich hatte dich in dem Moment angefangen zu beobachten, als du den Fuß in unsere Klasse gesetzt hattest, fünf Minuten nach dem Schellen zur zweiten Stunde an unserem ersten Tag im fünften Schuljahr und du dich dann sechs Minuten später dazu entschlossen hattest, dir den Platz neben mir auszusuchen. Es ist nicht ein Tag vergangen, wenn du in meiner Nähe warst, an dem ich dich nicht beobachtet hätte, damit mir keine deiner Reaktionen entgeht. Aber trotzdem hätte ich mich diesmal geirrt. Ich hatte gedacht du würdest um mich kämpfen und nicht, das du einfach so wieder verschwindest. Diesmal hätte ich Mist gebaut.“

Hart zog er mich an sich, griff in meinen Hintern und hob mich auf seine Hüften. Dann lehnte er sich mit dem Rücken an den Baum, küsste mich immer wieder heiß und fingerte an meiner Rosette. An meinem Bein entlang griff er in seine Tasche, holte etwas heraus und schmierte etwas Kaltes auf meinen Po und meine Rosette.

„Du bist so verdammt eng, fast genau so eng, wie das erste Mal, als ich mit dir schlief.“


Sein Mund suchte meinen Hals, an dem er sich festsaugte, während seine Finger dabei waren mich zu weiten. Immer wieder musste ich leise stöhnen.

„Wenn du noch lange so weiter machst, saue ich dir dein Hemd ein,“ stöhnte ich.

„Ist ja schon gut, ist ja nicht mein Hintern auf dem du nicht mehr sitzen kannst,“ kam es rau aus seinem Mund.

Dann hörte ich den Reißverschluss und sein Schwanz sprang gegen meinen Hintern.

„Wollen wir heute verstecken spielen?“ fragte ich mit rauchiger Stimme und hob meinen Hintern so weit hoch, das sein Schwanz genau an meiner Rosette lag.

„Oh ja.“

Langsam ließ ich mich auf ihm nieder. Als ich meine Arme um seinen Hals legte, sah ich direkt über seinem Kopf einen Astknorren aus dem Baum stehen. Danach griff ich und zog mich immer wieder hoch, nur um mich erneut auf seinen Schwanz fallen zu lassen und ihn tief in mich aufzunehmen.

„Oh, was habe ich deinen geilen, kleinen, engen Arsch vermisst,“ flüsterte er heiser.

Ganz allmählich drehte er sich mit mir und mein Rücken lag am Baum. Ich griff nach oben, hinten um den Baum herum, hielt mich fast in der Waage, als er sich wieder tief in mir versenkte. Er griff fest in meine Hüfte, zog mich rau und hart an sich und dann verging mir hören und sehen. Tiefe, harte, heiße Stöße kamen von ihm, mein Kopf bollerte so manches Mal gegen den Baum, aber uns beiden war alles egal. Ich wollte seinen Schwanz in mir haben und wollte, dass er sich heiß in mich hinein trieb. Und wir beide kamen, spritzten und ich wurde von ihm überschwemmt, saute auf meinen Bauch. Schnell fing er mich noch auf, drehte sich mit mir und wir saßen beide am Baum angelehnt, er mit dem Rücken daran und ich auf seinem Schoß.

Atemlos blickte ich zu ihm hoch, zog seinen Kopf zu mir herab und küsste ihn, heiß und leidenschaftlich.

„Weißt du eigentlich, dass ich dir sagen wollte, dass ich ab jetzt bei dir bleibe? Hast du meinen Brief gelesen?“

Ich sah ihn fragend und neugierig an. Hart werde ich in seine Arme gezogen, fest an Ricks Körper gedrückt, von ihm umklammert saß ich da.

„Du willst bei mir bleiben? Für immer?“

Fassungslos drehte er meinen Kopf zu sich, sah mir tief in die Augen.

„Ich liebe dich,“ sagte ich ganz ruhig. „Ich liebe dich, von ganzem Herzen und für immer.“

Tränen liefen langsam über Ricks Gesicht.

„Das hast du mir noch nie gesagt. Das du mich liebst. Nur immer, ich hab dich lieb. Du liebst mich. Wie kannst du es mir plötzlich einfach so sagen? Wieso jetzt?“

„Ich weiß es nicht. Wirklich, ganz ehrlich, ich weiß es nicht.“

Dann erzählte ich ihm von der Nacht des Fado und das von da an einfach kein Platz mehr für irgendwelche Zweifel in mir war. Ich gehörte zu ihm, wie er zu mir. Ende. Mehr gab es dazu nicht zu sagen.

ENDE

Kommentare


laleo
(AutorIn)
dabei seit: Feb '13
Kommentare: 4
laleo
schrieb am 24.03.2013:
»Falls mich einer von euch darauf hinweisen möchte, sage ich gleich, dass ich weiß, dass man den Fado normalerweise nicht tanzt, sondern nur singt. Und ja, ich habe mich auch nicht vertan, Namen vertauscht oder ähnliches. Und nein, es war nicht der Fandango. Es war der Fado.

Todtraurig, leidenschaftlich vorgetragen und trotzdem von der echten Elena getanzt.

Es gibt Ausnahmen und diese Szene war eine davon. Selbst erlebt. Mit einer echten Elena, die zum Schluss sagte, das in jedem Körper eine leidenschaftliche Seele wohnt, auch in dem einer alten, dicken Frau.«

gurkowitsch
dabei seit: Jun '04
Kommentare: 17
schrieb am 11.05.2013:
»Einfach nur super geschriebene Story !

Weiter so !«

lovin
dabei seit: Jul '11
Kommentare: 140
schrieb am 05.10.2013:
»Eine wunderschöne und harmonische Geschichte, die mir irgndwie unter die Haut ging. Würde mich freuen, irgendwann mehr davon lesen zu dürfen. Vorerst nur DANKE.«

larsbi
dabei seit: Feb '14
Kommentare: 2
schrieb am 02.02.2014:
»schön ! Gut geschrieben und ein Heiles Happy End !«

pollux41
dabei seit: Jun '04
Kommentare: 83
schrieb am 07.05.2014:
»eine wunderschöne Geschichte mit viel Gefühl, dass sich bis zum Schluss zur wilden Leidenschaft steigerte. Das hat mir sehr gut gefallen und ich will garnicht beschreiben wie es meinem Schwanz gefallen hat, der hat nämlich unaufhörlich gesuppt so das ich zum Ende meine Pants wechseln musste.«


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