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Kommentare: 15 | Lesungen: 4309 | Bewertung: 8.98 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 18.08.2006

Das Drachenweib - Teil 5

von

Betroffen saß ich auf Tim und hatte nun doch etwas Mitleid mit dem toten Ritter. Hinter uns ertönte eine bekannte Stimme, es war Denysis:


“Herrje, den Ärmsten hat es ja ganz schön mitgenommen, was habt ihr ihm angetan?“


Tim sprang wütend auf:


“Warum schleichst du dich immer an. Kannst du nicht um Einlass bitten, wie jeder andere auch?“


Denysis segelte in ihrer Eulengestalt von einem Berg aus Schätzen zu Boden und kam in ihrer Frauengestalt auf dem Boden an. Sie antwortete nicht auf Tims Frage, denn ich stand schon mit ausgebreiteten Armen vor ihr. Herzlich umarmten wir uns und erzählten uns gegenseitig die Erlebnisse der letzten Zeit.


Berührt von meiner Erzählung, lauschte Denysis den Geschichten vom Spinnenangriff. Als ich ihr von dem Überfall des Ritters erzählte, lachte sie herzlich und beglückwünschte mich zu der Rettung von Tims Höhle.


Denysis berichtete von einer Reise zu einer fernen Insel, wo sie einen Magier besucht hatte. Sie hatte sich als „dumme“ Eule ausgegeben und so Zutritt zu dessen Bibliothek bekommen. In einer unbeobachteten Minute steckte sie den interessantesten Teil der Büchersammlung in ihre Tasche und war ausgerissen. Der Magier jagte sie wochenlang durch die ganze Welt bis er einsehen musste, dass er seine Bücher nicht wieder bekommen würde.


Tim mischte sich immer noch wütend in die Erzählung ein:


“Bist du immer noch auf der Flucht? Ich habe keine Lust, von einem wütenden Magier besucht zu werden.“


Denysis neigte den Kopf:


“Er wird mich hier nicht finden, und selbst wenn er es schafft, Seine Robe würde dir gut stehen.“


Tim blickte Denysis mit starrem Gesicht lange in die Augen. Sie hielt dem Blick stand. Minutenlang standen sich die beiden regungslos gegenüber, dann zuckte Tims Gesicht. Seine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben, bis er ein Grinsen nicht mehr unterdrücken konnte. Auch Denysis musste lächeln. Die beiden hielten dem Drang nicht mehr stand und es platzte aus ihnen heraus. Sie lachten sich schallend an und reichten sich die Hände zur Begrüßung.


Als sie sich wieder beruhigt hatten, äußerte Denysis eine Bitte:


“Kann ich für einige Zeit bei dir wohnen, um die Bücher zu studieren?“


“Nein“


“Bitte, ich würde dir auch so manchen Band überlassen“


“Nein“


In einigen Büchern wird über immense Schätze berichtet, die noch nicht gehoben wurden.“


Tim dachte nach:


“… es ist zu gefährlich.“


“Du hast nur Angst, dass ich Schalina beeinflusse.“


Tim wandte sich ab und nahm seine Drachengestalt an, laut schallte es durch die Höhle:


“Du hast Schalina schon beeinflusst. Schau sie doch an, sie ist so strahlend schön, dass selbst ich Mühe habe ihr zu widerstehen.“


Denysis breitete zum Zeichen der Unschuld die Arme aus:


“Was kann ich denn dafür? Sie sah ja vorher schon bezaubernd aus. Außerdem ist sie dir treu ergeben und zugleich dein größter Schatz geworden.“


Tim war schmollend hinter einem Berg Münzen gelandet und sortierte trotzig Goldtaler. Denysis schaute frustriert zu Boden.

Ich wollte nicht, dass sie wieder geht und nahm sie erneut herzlich in die Arme:


“Bleibe zumindest heute und leiste mir Gesellschaft.“


Denysis schmiegte sich an mich:


“Gerne bin ich in deiner Nähe und es ist mir eine Freude, noch ein wenig zu bleiben.“


Erfreut strich ich mit meinen Händen über ihr Rückengefieder. Der Flaum war so zart und weich, wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte. Denysis schienen meine Streicheleinheiten zu gefallen, sie gurrte genüsslich in meinen Armen. Als wir die Umarmung wieder lösten, blickte sie mich an, wie sie es noch nie getan hatte. Bisher kannte ich Denysis immer als gefasste Person, die allem mit einer höflichen Distanz begegnet, doch nun sah ich in ihren Augen eine regelrechte Gier. Leidenschaftlich nahm sie meinen Kopf in ihre Hände und gab mir einen Kuss, den ich nie wieder vergessen werde. Ihre Zunge war unglaublich schnell und zugleich sanft wie eine Feder. Meine Knie wurden schwach und ich sackte in die Arme der Vogelfrau. Immer noch durch den Kuss vereint, ließen wir unsere Körper langsam zu Boden sinken, bis wir nebeneinander vor dem Thron lagen und uns küssten. Es kam mir vor wie ein kurzer Augenblick, aber es muss eine Ewigkeit gewesen sein, bis sich unsere Lippen wieder trennten. Glücklich lagen wir nebeneinander und schauten uns mit glasigen Augen an.


Denysis ließ ihre Hände über meine Arme wandern:


“Wie ich sehe, hat dir Tim die Bänder der Sempia gegeben. Kennst du alle ihre Geheimnisse schon?“


Erfreut nickte ich:


“Ja ich kann damit springen wie ein Frosch und falle wie eine Katze immer auf die Füße.“


Denysis lächelte:


“Aber das ist doch nicht das wahre Geheimnis, die Bänder sind eigentlich für die schönen Künste gemacht.“


Verwundert blickte ich die Vogelfrau an, die weiter sprach:


“Die Bänder verleihen dir das Talent des Tanzes, wie es nicht einmal eine Elfe vermag.“


Mein Blick erhellte sich:


“Zeige mir wie es geht.“


Mit einem misstrauischen Blick zu Tim führte mich Denysis in die Nische, welche Tim und mir als Nachtlager diente. Sie schloss die Augen und wippte mit dem Kopf zu einem imaginären Rhythmus. Sogleich vernahm auch ich die süßen Klänge elfischer Musik. Feine Melodien mit einem klaren Takt erfüllten den Raum.


Denysis legte einen Arm auf meine Schulter und tanzte mit den Füßen:


“Bewege dich so wie ich und höre auf die Musik.“


Wie von selbst tänzelte ich leichtfüßig neben Denysis her, schon bald hatte ich den Bogen heraus und blieb im Takt. Die Vogelfrau ließ mich los und bewegte die Arme anmutig, auch ihren Körper bog sie akrobatisch zur Musik. Wieder versuchte ich den Tanz von Denysis zu kopieren, was mir auch nach kurzem gelang. Denysis beendete ihren Tanz und klatschte im Takt der Musik.Sie ermutigte mich:


“Mach weiter mit deinem Tanz, du hast wahrlich Talent.“


Immer sicherer wurden meine Bewegungen, ich versuchte neue Figuren zu tanzen. Wie von selbst stand ich auf den Fußspitzen und wirbelte mit hoch erhobenen Armen über den Boden. Kurz sank ich in die Knie und stieß mich schwungvoll vom Boden ab. Der Sprung erhob mich hoch in die Luft, grazil machte ich einen Spagat und kam in einer wirbelnden Drehung wieder auf dem Boden an. Mit katzenhafter Eleganz sprang und tanzte ich zu der Musik. Denysis wurde von meiner Euphorie mitgerissen und stimmte erneut in den Tanz ein. Sie umspielte mich, wie der Mond die Erde umkreist und wir genossen das Gefühl, Eins mit der Musik zu sein.


Ich weiß nicht, wie lange wir tanzten und sprangen, aber plötzlich fiel mir Tim auf, der in einiger Entfernung von uns saß und mit seinem langen Hals im Takt der Musik wippte. Verträumt schaute er mir und Denysis zu.


Auch die Vogelfrau sah den bezauberten Drachen und blieb abrupt stehen, die Musik verstummte. Ich hielt enttäuscht inne und blickte Denysis fragend an. Sie erwiderte meinen Blick mit ernsten Augen:


“Ich glaube der Drache möchte, dass ich gehe. Es tut mir leid, aber wir werden uns sicher wieder sehen.“


Tim schnaubte und machte einen großen Satz, er landete genau vor Denysis. Blitzschnell huschte sein Kopf zu ihr herab und er blies ihr seinen heißen Atem entgegen:


“Manchmal habe ich das Gefühl, du bist mit bösen Mächten im Bunde.“


Denysis zeigte keine Regung der Angst und erwiderte besänftigend:


“Wenn Tanz und Musik böse Mächte sind, bin ich das dunkelste Wesen in dieser Welt.“


Tim wandte sich wutschnaubend ab:


“Meinetwegen, bleibe und lese deine Bücher, aber einmal am Tag sollt ihr für mich tanzen.“


Denysis und ich blickten uns an wie Kinder, die gerade die Erlaubnis erhalten hatten, noch ein wenig spielen zu dürfen. Erfreut drückte ich die Vogelfrau an mich:


“Herrlich, jetzt kannst du mir noch mehr beibringen.“


Denysis blickte mich verschwörerisch an…

Wie abgesprochen tanzten wir einmal am Tag für Tim, gleichzeitig nutzten wir die Gelegenheit, neue Tänze zu erfinden und immer raffiniertere Figuren zu tanzen. Oft lockte ich Tim bewusst mit meinen Reizen, sodass die Tanzvorführung nicht selten in einer Vereinigung mit ihm endete. Tim spielte dann den bösen Drachen, der mich entführte. Wir verzogen uns dann in einen abgelegenen Winkel der Höhle, um Denysis nicht zu stören und liebten uns.


Wider einmal lag Tim in seiner Menschengestalt auf dem Rücken und ließ seinen Pfahl in mich hineinragen. Mal hob und senkte ich mein Becken so schnell ich konnte, um den Schaft in meinem Leib so heftig zu spüren wie möglich, dann wiederum ließ ich meine Lenden wie in Trance kreisen, um die Reize gerade so aufrecht zu erhalten, als Tim plötzlich seinen Oberkörper erhob und mich auf den Rücken legte. Heftig stieß er in mich. Mit seiner Bärenstärke drückte er gegen meine Beine, sodass meine Knie auf meine Brüste gedrückt wurden. Immer schneller und heftiger drang er in mich ein, endlose Wellen der Lust schlugen über meinem Kopf zusammen. Es war fast nicht auszuhalten vor Erregung. Ich gab Tim ein Zeichen, dass ich seine Leidenschaft nicht länger verkraften konnte und er verlangsamte seine Stöße auf ein erträgliches Maß. Durch mehrere Höhepunkte erschöpft, wischte ich den frischen Schweiß von meiner Stirn. Tim war nicht einmal außer Atem.frustriert ließ er von mir ab und legte sich neben mich. Tröstend nahm ich ihn in die Arme und ließ ihn all meine Zuneigung und Dankbarkeit spüren. Zaghaft fragte ich ihn:


“Was kann ich nur tun, um auch dir die Erlösung eines Höhepunktes zu ermöglichen?“


Tim verzog seine Mundwinkel und schüttelte den Kopf, leise presste er die Antwort durch seine Lippen:


“Nichts, du kannst gar nichts machen.“


Seine Antwort klang nicht vorwurfsvoll, sondern eher resigniert. Trotzig griff Tim nach einem Diamanten und zerbröselte den Stein zwischen seinen Fingern. Verächtlich warf er den Diamantstaub weg und eine wunderschön glitzernde Wolke rieselte zu Boden.


Es war besser, den Drachen jetzt alleine zu lassen. Ich gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und machte mich auf die Suche nach Denysis.

Es war gar nicht so leicht, die zierliche Vogelfrau in diesem weitläufigen Hort zu finden. Schließlich entdeckte ich sie in einer kleineren Nebenhöhle. Sie saß im Schneidersitz auf einem Kissen, das über dem Boden schwebte. In ihrem Schoß lag eines der Bücher, das sie dem Magier gestohlen hatte. Konzentriert las sie die Zeilen, murmelte unverständliche Worte und machte mit den Fingern seltsame Bewegungen. Plötzlich sah ich um mich herum ein halbes Dutzend Vogelfrauen auf schwebenden Kissen. Aber diese Trugbilder waren leicht von der echten Denysis zu unterscheiden, denn sie hatten einen leichten Blaustich. Unzufrieden blickte sich Denysis um und plötzlich verschwanden die Trugbilder und das Kissen plumpste mitsamt der Vogelfrau auf den Boden. Sie knallte das Buch zu und fluchte leise auf Elfisch. Elfisch ist sehr gut geeignet zum Fluchen, weil man auch unangenehme Dinge sehr detailliert beschreiben kann.


Instinktiv nahm ich die Zauberin tröstend in die Arme:


“Als meine jüngeren Geschwister das Laufen lernten, sind sie auch immer wieder hingefallen. Dann hab ich sie in den Arm genommen, bis sie wieder den Mut zum Aufstehen hatten und sie haben alle irgendwann das Laufen gelernt.“


Sichtlich bewegt durch meinen Trost fuhr mir Denysis durch die Haare und rieb ihre Wange an meiner Schulter:


“Obwohl du am wenigsten von uns ahnen kannst was die Zukunft bringt, bist du doch der größte Kraftquell in diesem Berg.“


Eng umschlungen saßen wir auf dem großen weichen Kissen und ich dachte über die Worte von Denysis nach:


“Was seht ihr denn in der Zukunft?“


Denysis erhob ihren Kopf und schaute mich traurig an. Es ist bald wieder so weit, Tim wird es sicher schon spüren und ich habe Berichte von anderen Drachen gehört, die sich auf den Weg machen.


Ich verstand nicht:


“Was meinst du mit –auf den Weg machen–?“


Denysis war nun sehr betrübt und blickte starr zu Boden:


“Hat es dir Tim immer noch nicht erzählt? Alle hundert Jahre brechen die weiblichen Drachen auf, um den Samen eines männlichen Drachen zu erobern.“


“Erin, die Elfe, hatte mir davon erzählt, aber sie konnte auch nicht alle meine Fragen beantworten.“


Denysis holte tief Luft und erzählte mir was sie wusste:


“Alle hundert Jahre sind die männlichen Drachen in der Lage ihren Samen zu spenden. Dann kämpfen die weiblichen um die größten und stärksten Männer. Die Siegerin dieser Kämpfe kommt dann zu dem männlichen Drachen. Wenn die Drachen sich „riechen“ können, kommt es zu der Paarung. Danach legt der weibliche Drache ein Ei in eine unbewohnte Höhle und überlässt es seinem Schicksal.


Neugierig fragte ich weiter:


“Was ist, wenn der Drache nicht mit der Partnerin zufrieden ist die zu ihm kommt?“


Denysis seufzte:


“Dann kommt es zum Kampf. Wenn der weibliche Drache gewinnt, kann sie den Mann dazu zwingen, seinen Samen zu spenden und ihn dann töten oder sie tötet ihn gleich im Kampf.“


Erschrocken blickte ich Denysis an, aber bevor ich etwas sagen konnte, fügte sie hinzu:


„Ganz gleich ob der weibliche Drache akzeptiert wird oder nicht, er wird keine Konkurrenz dulden, nicht mal eine hilflose Menschenfrau!“


Ich hatte Tränen in den Augen, anstatt ein ruhiges Leben führen zu können, wurde ich von einer Todesangst in die andere getrieben:


“Dann ist mein Schicksal besiegelt. Sobald ein weiblicher Drache auftaucht, bin ich dem Tode geweiht. Aber warum flüchtest du nicht? Du würdest doch sicher auch getötet werden.“


Nun war es Denysis, die mich tröstete:


“Na, Na, so schnell stirbt eine Eule nicht. Außerdem bin ich hier, um dich zu beschützen.“


Erstaunt blickte ich Denysis an, sie erwiderte den Blick und flüsterte:


“Dieser einfältige Drache kann dir nicht mehr bieten als diese kalte Höhle. Ich würde dir die ganze Welt zu Füßen legen.“


Während sie dies sagte, wanderte sie mit ihren Händen über meine Brüste, formte die Wölbungen sanft nach und wanderte langsam zwischen meine Beine. Mein lustvolles Stöhnen war zugleich ein Seufzer der Verzweiflung. Sollte ich mich zwischen Denysis und Tim entscheiden müssen? Ich wollte weder den einen noch die andere verlieren oder verletzen. In meiner Hin- und Hergerissenheit malte ich mir sogar aus, dass eine Entscheidung so oder so mein Ende bedeuten würde. Weder Tim noch Denysis würden eine Absage akzeptieren. Warum konnte es nicht alles so bleiben wie es war?


Denysis spürte meine hoffnungslose Unentschlossenheit. Umso leidenschaftlicher verwöhnte sie meinen Körper, als wollte sie mich durch diese Zuneigung auf ihre Seite ziehen. Sie streichelte mich einem unglaublich zärtlichen Höhepunkt entgegen. Diese sanfte und doch unendlich intensive Erregung vermochte Tim nicht bei mir zu wecken. Dafür war es seine stürmische Leidenschaft, die mich immer wieder in Ekstase versetzte.


Mit geschlossenen Augen lag ich auf dem großen Kissen und genoss Denysis Zunge zwischen meinen Beinen. Immer wieder zuckte die Wollust durch meinen Körper und doch lief die eine oder andere Träne durch meine geschlossenen Lider.

In dieser Nacht legte ich mich weder zu Denysis noch zu Tim, ich wollte alleine sein und machte es mir auf einem separaten Lager gemütlich. Lange lag ich wach und überlegte, wie es weitergehen sollte, aber meine Gedanken drehten sich immer im Kreis und ich fand keine Lösung.


Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und als ich erwachte, fühlte ich mich etwas besser. Warum soll man sich mit Problemen belasten, die man sowieso nicht ändern kann? Verdrängung war der einzige Ausweg, der mir zumindest kurzzeitig sinnvoll erschien.


Tim kam angeschlichen und kuschelte sich an mich:


“Warum hast du mich heute Nacht alleine gelassen?“


Ich wusste nicht ob es klug war, ihm den Vorfall mit Denysis zu erzählen, darum wich ich ihm erst einmal aus:


„Ich wollte einfach mal ein bisschen alleine sein, aber jetzt bin ich froh, dass du bei mir bist.“


Tim grinste über das ganze Gesicht, nahm mich und warf mich im hohen Bogen in die Mitte der Höhle. Automatisch landete ich sanft und lautlos auf dem Boden und sprang hinter einen Turm aus Holzkisten. Der Drache rannte in meine Richtung und versuchte mich zu fangen – Frühsport im Drachenhort. Da Tim das Spiel in seiner menschlichen Gestalt spielte, hatte er fast keine Chance, selbst fliegende Teppiche oder Hexenbesen halfen ihm nicht. Ich hatte mit den Bändern der Sempia nun so viel Übung, dass ich mich nach einiger Zeit fangen ließ, sonst würde das Spiel den ganzen Tag gehen. Lachend umklammerte er mich und riss mich zu Boden. Wie ein hungriger Tiger fiel er über mich her und sog an einer meiner Brüste. Geschickt wandte ich mich aus seiner Umklammerung und versuchte seinen Pfahl zu erreichen, der schon wieder beachtlich an Größe gewann.


Durch einen Furcht erregenden Schrei erstarrten wir in unserem Spiel. Mir blieb fast das Herz stehen, nur ein Drache konnte einen solch durchdringenden Schrei erzeugen.


Auch Tim war überrascht und erschrocken, Arm in Arm starrten wir den Höhlenschacht empor. Ein imposanter roter Drache segelte mit weit gespreizten Flügeln zu uns herab.


Im selben Moment huschte Denysis zu uns und ging vor Tim auf die Knie:


“Bitte Tim lass mich Schalina mitnehmen, ich werde sie beschützen und zurückbringen, wenn du das überlebst.“


Aus Tims Augen sprühte der blanke Hass:


„Niemals werde ich dich mit Schalina ziehen lassen. Du wirst sie niemals zurückbringen, alles was du dir nimmst, nimmst du für immer.“


Der Streit um mich ließ die beiden den roten Drachen vergessen, der nun schon fast bei uns war. Als ich nach oben schaute, riss das Monster gerade sein Maul auf und spie eine purpurrote Feuersäule auf uns. Instinktiv klammerte ich mich an Tim und aktivierte den Schutzring, den er mir geschenkt hatte. Ein gleißendes Licht umgab uns. Als uns der Feuersturm erreichte, lenkte ihn eine fremde Kraft um uns herum. Wir befanden uns in einer kugelförmigen Schutzhülle, die uns das Leben rettete. Panisch blickte ich dort hin, wo vor einem Augenblick noch Denysis gestanden hatte. Sie war außerhalb der Hülle und ich konnte sie nicht mehr sehen. War sie noch rechtzeitig davongeflogen, oder war die Asche um uns herum zum Teil von der geliebten Vogelfrau?


Ohne Unterlass schleuderte der rote Drache seine todbringende Magie gegen unsere Schutzhülle. Gewaltiges Feuer und Blitze hüllten unsere Kugel ein.


Tim blickte mich fassungslos an:


“Warum hast du das getan? Nun bin ich auch in der Schutzhülle gefangen und kann nicht gegen Sethika kämpfen.“


Beschämt blickte ich zu Boden:


“Aber nun sind wir doch in Sicherheit, uns kann nichts passieren.“


Tim wurde wütend:


“Natürlich, aber dieser Schutz hält nicht ewig und wenn die Kugel verschwindet, wirst du im Feuer verbrennen. Selbst wenn ich sofort zum Gegenangriff übergehe, kann ich nicht garantieren, dass wir dies überleben, du hast dein Schicksal selbst entschieden und meines auch.“


Verzweifelt warf ich mich um Tims Hals, die Tränen ließen mich kaum noch klar sehen:


“Ich wusste doch nicht was passiert, wenn ich den Ring benutze, ich weiß doch so wenig von deiner Welt und der Magie. Lass uns die letzten Stunden nicht im Streit verbringen.“


Obwohl Tim immer noch Zornesfalten auf der Stirn hatte, nahm er mich tröstend in die Arme und wiegte mich sanft zur Beruhigung.

Auch die größte Verzweiflung birgt den Keim der Leidenschaft. Jetzt wo alles verloren war, wollte ich ihn noch ein letztes Mal in mir spüren. Gierig presste ich meine Lippen auf seinen Mund, Tim war kurz überrascht, dann erwiderte er meine Leidenschaft. Durch die Feuerstürme um uns herum erwärmte sich auch das innere der Kugel allmählich. Unsere Körper glänzten schweißbedeckt, als wir uns eng umschlungen küssten. Als die große raue Hand des Kriegers nach meiner Brust griff durchströmte mich eine Hitzewelle, die nicht von außen kam, auch mein Körper glühte von innen heraus. Nur noch durch unsere Instinkte gesteuert, fielen wir übereinander her. Meine Hand umschloss seinen harten Dorn und massierte ihn, während er seine Finger ungestüm in meine Spalte schob. Dann warf ich mich um seinen Hals und umschlang seine Lenden mit meinen Beinen. Routiniert drang er in mich ein und ich ruhte auf seinem Pfahl. Langsam hob und senkte er mich – immer schneller und ruckartiger. Als ich dachte, mein Leib müsse zerreißen, hob er mich an und legte mich auf den Boden. Bestimmend drehte er mich auf den Bauch, hob meinen Po an und drang wieder von hinten in mich ein.


Wie zum Spott liebten wir uns im Schutz der Kugel, Sethika tobte nun nicht mehr, sie war rasend vor Wut. Unvorstellbare magische Entladungen verwandelten den gesamten Hort in einen todbringenden Ort. Obwohl mir Tim eine überwältigende Lust bereitete, verlangte er meinem Körper einiges ab. Ich gab ihm Zeichen, etwas langsamer zu werden, aber er ignorierte sie. Dann ließ er gänzlich von mir ab, um mich über sich zu ziehen. Jetzt konnte ich mich auf seinen Pfahl setzen und selbst das Tempo beeinflussen. Ich genoss es und nutzte diese Stellung zur Erholung, was der Erregung jedoch keinen Abbruch tat. Erstaunt erkannte ich in Tims Gesicht eine Erregung, die mir so noch nie aufgefallen war. Er hatte offensichtlich Mühe, die Beherrschung zu behalten -wild stöhnend riss er den Kopf hin und her. Ich erhöhte das Tempo und hob mein Becken schneller auf und ab. Ich steigerte das Tempo so lange, bis meine körperlichen Fähigkeiten an ihre Grenzen stießen. Tim zuckte immer wilder, er trieb einer Ekstase entgegen, wie ich sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Sollte es mir doch möglich sein, ihm einen Höhepunkt zu verschaffen?


Tim japste und presste atemlos einige Worte aus seinen Lippen:


“Du wirst, … meinen Höhepunkt, … nicht überleben.“


Vernebelt durch die zahlreichen Höhepunkte, welche mich bereits durchgeschüttelt hatten und die Gewissheit des sicheren Todes, gab ich mich dem Drachen hin:


“Lieber sterbe ich durch deine Leidenschaft, als durch den wilden Hass dieses anderen Drachen. Nimm mich wie du es noch nie getan hast und dann vernichte dieses Monster.“


Tim erstarrte kurz, reglos dachte er nach. Dann packte er mich mit beiden Händen an der Taille und hob und senkte mich immer schneller, schneller als ich es je aus eigener Kraft vermocht hätte. Wieder erreichte er die Grenzen des mir Erträglichen, aber ich sagte nichts. Schon bald würde es vorbei sein und ich würde nie wieder Schmerz, Leid oder Freude verspüren. Es war ein kurzes Leben und doch hatte ich Dinge erlebt und gesehen, die andere Menschen in hundert Jahren nicht erleben. Ich dachte an meine Familie und hoffte, es würde ihr gut gehen. Das Schicksal wollte nicht, dass ich sie je wieder sehen sollte – vielleicht war es auch besser so. Ich konnte nicht mehr unterscheiden, ob Tims Hammer in mir war oder nicht, es war ein lähmender Schmerz, aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Unfähig, durch das rasend schnelle Auf und Ab, konnte ich nicht mehr klar sehen. Mit weit aufgerissenem Mund schrie Tim seine Lust laut hinaus, der Schall schien mir die Ohren zu zerreißen, mein ganzer Schädel dröhnte. Dann verkrampfte sich der Körper des Kriegers und ich spürte, wie etwas Glühendes in mich schoss. Als hätte er mir heiße Kohlen in den Leib gelegt, brannte es in meinem Bauch. Vor Schmerzen gekrümmt, rollte ich von ihm herunter. Ich schloss die Augen, nicht mehr lange konnte das Leiden sein, schon bald würde ich erlöst sein – Danke für alles, was mir widerfahren ist.

Dunkelheit, um mich herum war nur Dunkelheit. Ich fühlte mich schwerelos und kein Leid belastete meinen Körper oder Geist. Es erinnerte mich an den kühlen Bergsee in dem ich als Kind oft tauchte, nur dass ich dort etwas sehen konnte. Mit Schwimmbewegungen versuchte ich vorwärts zu kommen, obwohl ich nicht wusste wo oben oder unten war. Nach einiger Zeit glaubte ich Licht zu sehen, winzig kleine Punkte in der Ferne. Wie ein Sternenhimmel in einer klaren Nacht. Unwissend wo ich war oder was ich war, schwamm ich auf diese Lichtpunkte zu. Endlos kam mir das Schwimmen vor, aber scheinbar kamen zumindest einige der Lichter näher. Nach einer weiteren Ewigkeit wurde eines der Lichter immer größer, es hatte fast schon die Größe der Sonne erreicht – es war die Sonne. Unter mir sah ich Planeten, welche diese Sonne umkreisten. Einer davon schimmerte blau, so blau wie Tims Augen. Ohne lange zu überlegen schwamm ich auf diese blaue Kugel zu, ich erblickte Landmassen. Nun musste ich nicht mehr schwimmen, der Planet zog mich zu sich hin. Als hätte er sein verlorenes Kind wieder entdeckt, riss er mich an sich. Immer schneller stürzte ich der Oberfläche entgegen. Nun war die schwarze Dunkelheit aus meinem Blickfeld gewichen, ich sah unter mir nur noch die Oberfläche des Planeten, konnte Berge und Meere erkennen. Wie ein Falke schoss ich steil nach unten…

…und schlug hart mit der Schulter auf den Felsen. Auf allen Vieren kniend, holte ich tief Luft wie ein Ertrinkender, der in letzter Minute noch aufgetaucht ist. Unter mir sah ich den rauen Felsboden von Tims Höhle, einige Münzen und Edelsteine lagen herum. Ich befand mich nicht weit von der Stelle, an der ich mit Tim in der Kugel gefangen war. Wenige Schritte neben mir schlug ein gewaltiger Blitz ein, die Hitze drang wie tausend Nadeln in meine Haut. Eine Druckwelle schleuderte mich zur Seite. Erschrocken schaute ich mich um und sah eine riesige rote Klaue, die mich ergriff. Gefangen in der geschlossenen Kralle hob mich das Monster hoch und hielt mich dicht vor sein Maul. Der rechte Flügel des weiblichen Drachen hing schlaff auf den Boden und die linke Gesichtshälfte war eine einzige klaffende Wunde. Aus ihrem übrig gebliebenem Auge starrte sie mich an und ließ mir einige Augenblicke zur Orientierung.


Dann sah ich weiter hinten in der Höhle den zerschmetterten Leib von Tim. Der riesige Drachenkörper lag reglos auf der Seite. Sein Rücken war verbrannt, die Flügel zerrissen und aus seinem Hals ergoss sich ein Sturzbach aus Blut.


Ich war zu keiner Empfindung fähig, warum war ich denn wieder hier? Wie oft sollte ich noch sterben? Sethika brach das Schweigen, ihre Stimme klang erschöpft und seltsam sanft:


“Es war ein harter Kampf und Themaso Imasus Maxum hat sich gut geschlagen, wie du an meinem Zustand sehen kannst. Aber ich bin immer noch stark genug, um dir den Samen des Drachen aus dem Leib zu quetschen.“


Ihr Auge war zu einem schmalen Sehschlitz verengt und ihre Krallen schlossen sich immer fester um meinen Körper. Sie schnupperte an mir:


"Du riechst wie dieses Menschenpack in der Siedlung am Fuße des Berges. Sie haben sehr gut geschmeckt. Vielleicht werde ich dich auch verspeisen."


Als mir bewusst wurde, dass sie meine Familie meinte, stemmte ich mich mit aller Kraft gegen die mächtige Kralle, ohne Hoffnung auf Erfolg.

Sowohl die rote Bestie, als auch ich waren überrascht, als es mir gelang, die Klaue aufzudrücken. Offenbar war das Monster deutlich erschöpfter, als es den Anschein hatte. Durch die gelockerte Klaue konnte ich mich hinaus winden. Der tiefe Fall wurde durch die Bänder der Sempia abgedämpft und ich turnte flink zwischen eine Ansammlung edler Möbelstücke. Die meisten Schränke waren verkohlt oder zerschlagen und ich konnte mich nicht richtig verstecken – ich war einfach zu groß. Doch dann fand ich einen Spalt, durch den ich mich hindurchquetschen konnte. In Windeseile rannte ich den Felsspalt entlang. Über mir hörte ich Holz zersplittern, neben mir schlug das Schloss einer Truhe auf. Dieses Schloss war fast genau so groß wie ich, beinahe hätte es mich erschlagen. Noch größer wurde mein Schreck, als ich weiter hinten die Bänder der Sempia liegen sah, ich musste sie verloren haben. Dann sah ich meine Hände und schon fuhr mir der nächste Schock in die Glieder, ich hatte die Pfote einer Maus – ich war eine kleine graue Maus!

Der Lärm von zerberstendem Holz kam immer näher. Ich riskierte es, eine große Strecke über nackten Fels zu rennen. Ich huschte in einen Haufen aus Schmuck und verkroch mich zwischen einigen Kronen und Halsketten. Das rote Monster schickte eine Feuerwand durch die Höhle und neben mir tropfte flüssiges Gold zu Boden. Dann durchdrang seine Stimme die Höhle:


“Du elendes Menschenvieh, du kannst mir nicht entkommen und wenn ich tausend Jahre nach dir suchen muss, ich werde dich finden und dann steht dir ein langsamer, qualvoller Tod bevor.“

Ich war kein Mensch mehr und ich war auch keine Maus, ich war etwas, das stark genug war, um dieses ungezogene Frauenzimmer aus der Höhle zu werfen. Ich wollte mich einfach nur noch rächen für alles Leid, das dieses Untier angerichtet hatte. Ich erhob mich aus dem Häufchen Gold und reckte meinen Kopf hoch empor. Der Schmuck, der mir eben noch als Versteck gedient hatte, lag nun auf meiner Schnauze. Wütend schnaubte ich durch die Nüstern und beförderte den Flitter zurück auf den Boden. Nach wenigen Augenblicken hatte ich meine natürliche Größe erreicht. Auf Augenhöhe mit dem roten Monster breitete ich meine Flügel bedrohlich aus.


Durch das unerwartete Auftauchen eines weiteren silbernen Drachen senkte Sethika ängstlich den Kopf. Sie ging vorsichtig einen Schritt zurück und versuchte ihre Chancen einzuschätzen. Aber ich wartete nicht. Mit der linken Vorderklaue schlug ich nach dem Miststück und erwischte die unversehrte Seite des Kopfes. Zu meiner Erleichterung war nun auch dort eine klaffende Wunde erkennbar. Winselnd zog sich Sethika zurück, aber sie hatte ihr Recht auf Mitleid verspielt. Mit einem schnellen und kraftvollen Biss in den Hals zerbrach ich ihre Wirbelsäule. Der Geschmack von Blut rann meinen Rachen hinab. Das Lebenslicht des roten Drachen erlosch.

Erst als Sethika leblos zu Boden fiel wurde mir bewusst, was hier geschehen war. Nein, ich verstand nichts von alledem. Ich realisierte nur, dass ich nun ein Drache war und diesen Wahnsinn als Einzige überlebt hatte. Der ehemals so aufgeräumte und gut sortierte Hort war ein Schlachtfeld. Alles was brennen konnte, war verbrannt oder angekohlt. Alles was zerbersten konnte, war in tausend Stücke zerschlagen. Tim war tot! Denysis war sicher auch zu Staub zerfallen. Zu Tode betrübt und rasend vor Wut, entluden sich meine Gefühle in einem markerschütternden Schrei. Ich schrie so laut und so lange, wie es mir möglich war - und Drachen können sehr lange und sehr laut schreien. Der Schall löste Felsen aus der Decke und einige der Trümmer trafen meinen Körper. Wütend über diese verdammten Steine verlor ich die Beherrschung. In einem großen Satz sprang ich zu dem toten roten Drachen, nahm ihn an den Hinterbeinen und schleuderte ihn quer durch die Höhle. Als ich die Knochen des Kadavers brechen hörte, löste das eine gewisse Genugtuung in mir aus. Noch etliche Male warf ich Sethikas Überreste durch die Höhle, bis kein einziger heiler Knochen mehr in ihrem Fleisch steckte. Ein Gefühl der Macht erfüllte mich, als ich vor dem geschundenen Körper stand. Neugierig holte ich tief Luft und blies meinen feurigen Atem auf das Aas. Zuerst kam sehr viel schwarzer Rauch und tief rote Flammen. Beim zweiten Versuch schaffte ich eine recht beachtliche Flammensäule und von da an gelang mir jeder Feuerstoß. Die Schuppen der Leiche verbrannten und das darunter liegende Fleisch warf Blasen. Irgendwann war so viel Hitze vorhanden, dass Sethika von alleine brannte. Befreit von meinem Zorn, legte ich mich neben das lodernde Feuer und beobachtete, wie die Flammen den Körper des Monsters verzehrten. Erst als nur noch rauchende Asche übrig war wurde mir bewusst, wie alleine ich nun war. Alle die ich kannte und liebte waren tot. Ich kannte mich selbst nicht mehr, nicht einmal bei mir selbst fand ich Trost.

Kraftlos sprang ich zu dem Sims, der mir zu Beginn als Gefängnis vorkam und landete darauf in meiner Menschengestalt. Die Bäume standen immer noch so, wie ich es gewohnt war. Erschöpft ließ ich mich auf die Wiese fallen und brach in Tränen aus. Laut heulte und schluchzte ich, haltlos in einer Welt die ich nicht kannte, in der ich alleine war. Immer stand mir bisher jemand bei, an den ich mich anlehnen konnte. Als Kind waren es meine Eltern, dann war es Tim. Nun war ich alleine. Eine leise Stimme in mir sagte, dass ich nun auch niemanden mehr benötigte, der mir beistand, es gab auf dieser Welt kaum noch jemanden, der mich an die Hand nehmen konnte – zumindest glaubte ich das.


Die ganze Nacht weinte ich, untröstlich lag ich auf der Wiese und wollte nicht wahr haben, was geschehen war.


Irgendwann hatte ich mich ausgeweint, ohne Lebensmut lag ich flach auf der Wiese, nahm nur das kühle Gras wahr, das einzige, was mir Kontakt zur Wirklichkeit bot.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort gelegen hatte, aber auf einmal bemerkte ich Leben. Ich sah und hörte es nicht, es war nur ein Gefühl in mir. Diese Lebensquelle bewegte sich schnell durch die Höhle und verharrte kurz bei dem toten Körper von Tim. Dann bewegte es sich zu dem verbrannten Drachen, verharrte auch dort wieder einige Zeit. Nun ging es in die Mitte der Höhle und blieb dort. Da sich mein neuer Sinn nur auf dieses Lebenssignal konzentriert hatte war ich überrascht, als mich etwas in die Seite piekste. Ich war die ganze Zeit ruhig liegen geblieben, hatte kein Interesse, neue Bekanntschaften zu machen. Doch nun zuckte ich zusammen und schaute in die Augen eines kleinen lustigen Wesens mit bunten Haaren. Das Männchen war kaum größer als ein Kind und grinste über das ganze Gesicht. Mit quakender Stimme fragte es:


„Na du, wer bist du denn?“


Ich wollte keine leichtsinnige Antwort geben und dachte lange über das Für und Wieder einer ehrlichen Antwort nach. Selbst wenn ich dem Wesen offen und ehrlich antworten würde, was sollte ich ihm sagen? Ich wusste es ja selbst nicht.


Also legte ich mich auf die Seite und antwortete:


“Ich bin Schalina“


Das Männchen steckte sich den Zeigefinger in den Mund und blickte mich neugierig mit seinen großen Augen an. Plötzlich löste es sich in Luft auf, es war einfach weg.


Zugleich spürte ich wieder, dass sich das Lebenszeichen von seiner Position entfernte. Schnell kam es auf mich zu und flog wie ein Geschoss über die Kante des Simses. Ich sprang auf und nahm eine abwehrende Haltung ein. Durch meine gekreuzten Arme sah ich den strahlend weißen Körper von Denysis. Sie stand mir mit geöffneten Armen gegenüber und lächelte mich an.


Mein Herz hüpfte vor Freude, alles hatte plötzlich wieder einen Sinn. Stürmisch sprang ich in die Arme der Vogelfrau und drückte sie fest an mich. Mehr als einen Hilferuf brachte sie nicht hervor und fürsorglich lockerte ich die Umarmung. Nun hatte sie wieder Luft zum Sprechen:


“Du musst mir erklären, wo du diesen magischen Glanz her hast, es fiel mir schwer, dich wieder zu erkennen.“


Ich wollte jetzt keine langen Gespräche führen, ich freute mich wie ein kleines Kind:


“Es ist das größte Glück, dass du noch lebst, alles schien so sinnlos.“


Mit diesen Worten umarmte ich Denysis erneut und riss sie zu Boden. Eng umschlungen lagen wir auf der Wiese und ich konnte gar nicht genug von ihr bekommen:


“Du weißt gar nicht, wie lieb ich dich habe, nie mehr soll uns das Schicksal trennen.“


Die etwas verstrubbelte Denysis wand sich sanft aus meiner Umklammerung. Sie lächelte herzlich und strich mir zärtlich über die Wange:


“Ich werde das Rätsel schon noch lösen, aber auch mein Herz hüpft vor Freude, nur kann ich es noch nicht fassen, dich lebend vorzufinden.“


Behutsam schmiegte ich mich an die Seite der liebreizenden Vogelfrau und flüsterte:


“Es ist wie ein Wunder, wie hast du die Wut des Drachen überlebt?“


Während Denysis mir sachte durchs Haar fuhr, erzählte sie von dem neuen Zauber, der es ihr ermöglichte, ein Trugbild zu erzeugen. Als Sethika in die Höhle flog, war Denysis in einem sicheren Versteck, neben Tim und mir war nur ein Trugbild von ihr, so hatte sie den Feueratem unbeschadet überstanden. Sie flüchtete, während sich das Ungetüm auf die magische Schutzhülle konzentrierte.

Doch die Neugier von Denysis war noch nicht befriedigt:


“Welcher mächtige Zauber umgibt dich, dass du solch einen Glanz erhältst? Sicher hat Tim seine mächtigsten Zauber angewandt, um dich zu schützen?“


Betrübt blickte ich zu Boden:


“Ich weiß nicht, was Tim mit mir gemacht hat, als ich wieder erwachte, war er schon tot.“


Ich erzählte Denysis alles, was meine Erinnerung zuließ und sie lauschte mir, ohne mich einmal zu unterbrechen.


Nachdem ich alles erzählt hatte, lagen wir schweigend nebeneinander, ich trauerte um Tim und es schien mir, als wäre Denysis auch nicht glücklich über sein Ende. Sie brach nach einiger Zeit das Schweigen:


“Dann bist du nicht von Magie umgeben, die Magie kommt aus dir heraus.“


Mit tränennassen Augen blickte ich Denysis an, sie wischte mir die Nässe aus den Augen:


“Wenn du wirklich ein Drache bist, solltest du nicht immer so rumheulen, das wirft ein schlechtes Licht auf eure Art.“


Ich Lächeln war so ansteckend, dass ich nicht beleidigt sein konnte, ich musste auch lachen.


Erfreut über ihren Erfolg zog mich Denysis auf die Füße:


“Komm, zeig mir mal, wie du aussiehst als Drache. Bestimmt bist du so ein kleiner buckliger weißer.“


Diese Provokation konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich sprang von dem Sims und landete in meiner Drachengestalt auf dem Grund der Höhle. Mit stolz gespreizten Flügeln präsentierte ich mich der Vogelfrau. Sie war sichtlich beeindruckt und holte einige Male tief Luft. Dann schluckte sie ihr Erstaunen herunter und nahm wieder ihre gefasste Haltung an. Schließlich lachte sie. Ihr Körper bog sich nach vorne, sie hob den Kopf, blickte mich an und lachte noch lauter. Verblüfft schaute ich an mir herab und fand meine silbern glänzenden Körper überhaupt nicht zum Lachen, eher anmutig und stark. Unsicher senkte ich meinen Kopf zu ihr herab:


“Was ist, warum lachst du mich aus?“


Denysis schüttelte den Kopf und ließ sich auf die Knie fallen:


“Ich lache dich nicht aus, ich finde nur, du solltest deine Haut etwas besser pflegen, diese gewaltigen Schuppen werden die Männer ganz schön abschrecken.“


Sogleich sprang ich wieder auf den Sims und stürmte in meiner Menschengestalt auf Denysis zu. Behutsam aber unnachgiebig riss ich sie zu Boden:


“Du freches Biest, du brauchst bestimmt wieder mal eine Abreibung.“


Denysis lag auf dem Rücken, die Arme neben ihrem Kopf wurden von meinen Händen auf den Boden gedrückt. Ich saß auf ihr und wir blickten uns tief in die Augen. Außer Atem lag sie reglos da und ließ sich von mir gefangen halten. Stürmisch senkte ich meinen Kopf und presste meine Lippen auf ihren Mund. Eine Hand legte ich in ihren Nacken und drückte sie fest an mich, ich nahm mir dieses liebenswerte Geschöpf einfach und sie ließ sich auch von mir nehmen. Hektisch wanderte ich mit meiner Zunge über ihren Hals, reizte ihre Brüste und setzte die Reise fort, bis zu ihrem Schoß. Sie genoss die stürmische Art und gab sich der Leidenschaft hin. Stoßweise feuerte sie mich an:


„Jaa, deine Zunge ist so heiß. Ich will sie tief in mir spüren.“


Noch nie war ich so selbstsicher über Denysis hergefallen, aber in mir erwuchs ein neues Selbstbewusstsein. Immer forscher reizte ich den zarten Leib der vor Lust zuckenden Denysis, die nach immer mehr flehte. Ich hatte dann aber doch Angst, ihr weh zu tun und zügelte meine Leidenschaft. Dennoch genoss sie es, wenn ich ihre Brüste hart knetete und mein Zunge so tief wie möglich in ihre Spalte stieß.


Als sie wild zappelnd ihren ersten Höhepunkt hatte, steigerte ich nur noch das Tempo und verschaffte ihr damit eine noch größere Lust. Schließlich lag Denysis erschöpft im Gras, ihre Augen glänzten vor Befriedigung und sie blickte mich an:


“Glaub mir, das werde ich dir heimzahlen.“


Glücklich küsste ich sie auf die Stirn und blieb bei ihr bis sie schlief.

Aber ich war nicht müde, mein Blick streifte zu Tims leblosen Körper. Ich verwandelte mich in meine Drachengestalt und hob ihn behutsam auf. Eine Nische am Rande der Höhle war ausreichend groß, um den Drachen darin beizusetzen. Respektvoll legte ich den toten Körper hinein. Nach reiflicher Überlegung entschloss ich mich auf einen kleinen Teil des Goldes verzichten zu können. Zu seiner Ehre legte ich den Boden um ihn herum mit Goldmünzen aus und streute einige Edelsteine darüber. Tim konnte massiven Fels formen, als wäre es nasser Ton. Ich versuchte dies nun auch, um die Nische zu schließen. Aber ich kratzte nur eine tiefe Furche in die Felswand, was einen erheblichen Lärm verursachte. Dann versuchte ich einen Felsbrocken herbeischweben zu lassen. Doch der Felsen zerbrach, nachdem er ein wenig gezuckt hatte.


Um den Schlaf von Denysis besorgt, entschloss ich mich, die Steine mit meinen Klauen zu tragen. Es kam mir unwürdig vor, aber Stück für Stück mauerte ich Tims Grab zu, bis eine stabile Felsmauer nicht mehr erahnen ließ, was sich dahinter verbirgt.

Dann wurde mir das Chaos in dem Hort bewusst. Es würde eine Menge Arbeit sein, hier wieder Ordnung zu schaffen. Ich fing erst einmal an, alle Münzen zu stapeln die herumlagen, aber dann bemerkte ich die ganzen Waffen. Sollte ich alle Schwerter auf einen Haufen werfen, oder sie jeweils einer Rüstung zuordnen? Es gab auch noch den Schmuck. Tim hatte die Ketten und Ringe durcheinander gehortet, das war schlampig und falsch. Hektisch sprang ich von einer Ecke zur anderen. Gerade als ich das verbrannte Holz aussortierte, hörte ich ein Räuspern hinter mir. Erschrocken blickte ich in die Richtung und sah Denysis in Eulengestalt neben mir flattern:


“Soll ich dir helfen?“


Ich wusste nicht, wie sie mir helfen sollte:


“Nein, das ist sehr kompliziert, ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst.“


Denysis lächelte herablassend:


“Du wirst in tausend Jahren noch nicht fertig sein, wenn du nicht deine magischen Fähigkeiten kennen lernst.“


Ich ließ den Kopf hängen, was sehr gut geht, wenn der Hals mehrere Meter lang ist und blickte Denysis an:


“Kannst du mir mit der Magie helfen?“


Die Eule segelte zu dem ehemaligen Nachtlager aus Kissen, das die Feuerstürme nicht schadlos überstanden hatte, aber es waren noch einige Kissen übrig. Sie nahm in Menschengestalt darauf Platz, packte ein großes Buch aus und klopfte mit der flachen Hand auf ein Kissen neben ihr:


“Komm, setz dich, wir fangen erst einmal mit dem Lesen an, es ist der Schlüssel zur Magie.“

Kommentare


mancman
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 5
schrieb am 18.08.2006:
»Bei Teil 4 den ich vor 45 min gelesen hatte, bat ich noch um eine Fortsetzung, dass dies so schnell ging freut mich sehr!

Die Geschichte ging unverhofft weiter, aber trotzdem steht immer noch die Frage aus -> WARUM ist SIE nun ein DRACHE?

War es sein heisser Saft, war sie es selbst -> Fragen über Fragen,

welche, hoffe ich zumindest, bald geklärt werden!

Tolle Fortsetzung -> weiter so!!

Update 19/08/2006

Nein natürlich MUSS nicht immer alles erklärt werden ABER,
sorry für meine Fragen -> war aber gerade so in der Geschichte gefangen und dann fragte ich mich wie es weitergeht! ;o(

mfG

Mancman«

schlawiener1405
dabei seit: Aug '03
Kommentare: 11
schrieb am 18.08.2006:
»sehr gut weiter so bin gespant auf jede fortsetzung

was ist magie ich würde sagen magie ist das was aus uns

selber kommt und magie ist das träumen nicht zu verlernen

mfg schlawiener«

Kaja
dabei seit: Aug '01
Kommentare: 72
schrieb am 18.08.2006:
»Schon lang verschlinge ich Deine Geschichten mit Gier, doch erst heute wagte ich mich an das Drachenweib und ich bin gelinde gesagt überwältigt. Einfach phantastisch, verzaubernd und süchtig machend. Ich will mehr! *g*

*seufz* einfach geil ...«

yksinäisyys
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 142
schrieb am 18.08.2006:
»Wow Faith!

Da freue ich mich, dass endlich eine Fortsetzung meiner Lieblingsgeschichte hier steht, lese, kommentiere und drehe mal kurz den Rücken ... und schon ist der nächste Teil da! Super! Kann ich noch ein wenig hier sitzen bleiben und auf Teil 6 warten? Oder dauert das doch ein wenig länger? ;-))

Dieser Teil ist wieder einfach bezaubernd, hinterlässt er aber doch auch große Traurigkeit.Ich mag mich so ungern von sehr liebgewonnenen Handelnden trennen und hoffe, dass die Magie schier Unvorstellbares schaffen wird ... wenn ich denn einen Wunsch frei hätte ...

Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird!

Eine wunderschöne Geschichte! Ich wünschte, ich hätte auch so eine Phantasie und könnte nur annähernd so gut schreiben wie du. Auch dieses Mal ein herzliches Dankeschön für ein kurzweiliges und unterhaltsames Lesevergnügen.

Liebe Grüße

yksi

Edit 19.08.06:

Na ja gut, manche Wörter mag ich nicht so gerne (sorry, bin halt so ;-)) ), aber das macht in diesem Fall wenig. Deine Art zu schreiben ist trotzdem faszinierend und du schaffst es, Bilder vor den Augen entstehen zu lassen, so dass man glaubt, man wäre fast dabei. Dafür dir noch mal meinen Dank, es ist jedesmal ein ausgesprochenes Lesevergnügen für mich!

Liebe Grüße

yksi «

Major-Tom
dabei seit: Mai '05
Kommentare: 21
schrieb am 20.08.2006:
»Bitte bitte schreib bald die nächste Fortsetzung, ich bin süchtig geworden. Danke«

redangel
dabei seit: Jul '01
Kommentare: 12
redhairedangel
schrieb am 25.08.2006:
»warum mußte tim sterben :-(

bis direkt davor war doch alles ok, und jetzt... *heul*
:-(«

Ladyan
dabei seit: Sep '07
Kommentare: 28
Ladyan
schrieb am 15.06.2008:
»Wow. Ein Glück waren schon alle 5 Teile da - ich habe die Geschichte verschlungen wie schon lange nichts mehr und bin absolut begeistert! Faszinierend, berührend, ... Wahnsinn :)«

magicflute
dabei seit: Sep '07
Kommentare: 258
schrieb am 07.12.2010:
»"Elfisch ist sehr gut geeignet zum Fluchen, weil man auch unangenehme Dinge sehr detailliert beschreiben kann." ;-)
auch der schlußsatz: extrem magic :)
es scheint ja beim 5. als letztem geglieben zu sein - was ich gut finde. das ende ist vielleicht nicht allzu happy - aber wirklich kugelrund.
vielen dank, faith, für dieses kleine, feine epos, das in vielfältiger hinsicht wunderbar unterhalten hat -
herzlich grüßt
magic«

Tariana
dabei seit: Sep '07
Kommentare: 16
schrieb am 04.08.2011:
»Ich habe alle fünf Teile am Stück gelesen und war von dieser stimmigen Geschichte berührt. Alle Teile haben mir gut gefallen, das Ende ist, wie es ein Vorschreiber sagte, rund. Auch wenn ich es bedauerlich finde, daß nicht alle Helden überlebt haben. Wirklich ein gelungenes Werk.«

Angelique1960
dabei seit: Dez '11
Kommentare: 19
schrieb am 04.12.2011:
»bin gespannt auf die fortsetzung. lg«

tommy90
dabei seit: Dez '13
Kommentare: 125
schrieb am 14.01.2014:
»Wow sehr Schöne Geschicht.
Ich bin sehr gespannt, ob und wie es weitergehen wird!
Tolle Fantasygeschichte,bin absolut begeistert!«

Nobel2112
dabei seit: Mär '14
Kommentare: 56
schrieb am 16.03.2014:
»Hallo Faith
Ich habe alle 5 Teile am Stück VERSCHLUNGEN und bin total begeistert!!!
Bist Du wirklich kein Profi? (Wobei jede andere Bezeichnung einer Beleidigung gleichkommen würde)
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mir eine Fortsetzung wünsche oder nicht... Eine gelungene Geschichte!!! Insgesamt 3 X 10!!!!«

royofan
dabei seit: Dez '14
Kommentare: 27
schrieb am 09.01.2015:
»Schade das die Geschichte schon zu Ende ist.«

frosch2
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 42
schrieb am 04.01.2022:
»Schade, dass es nicht weitergeht! Wirklich eine tolle Geschichte.«

Totte79
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 44
schrieb am 13.10.2024:
»Wirklich eine ganz tolle Geschichte. Danke«


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