Das Ende der Welt ist ein neuer Anfang
von Schlafloser Single
Schwere Stiefel marschierten im Gleichschritt durch die graugrünen Stahlbetongänge und bildeten den Takt zu vielen anderen leiseren Schritten. Männer und Frauen rannten zu ihren Stationen, schalteten Monitore ein und sprachen hastig Koordinaten in Mikrofone.
„Bestätigung!“, brüllte plötzlich ein Offizier. „Der Angriff erfolgte um sechs Uhr. Alles in Alarmbereitschaft.“
Irgendwer haute mit der flachen Hand auf den Alarmknopf und sofort schrillte der Alarm mit durchdringender Lautstärke durch die vollen Gänge. In der Barackensektion flogen Türen auf und Männer und Frauen kamen mit müden Augen und wilden Haarfrisuren aus den Ruheräumen. Im Rennen schlossen die meisten noch ihre Overalls. Keiner der Männer hatte dabei einen Blick für die Brüste der Frauen übrig, obwohl nicht wenige Soldatinnen sehr ansehnlich waren. Viele waren nur halb angezogen, die Uniformteile über den Arm tragend.
Das Alarmschrillen riss auch Garth „Rhinoturtle“ P’Keoy aus seinem Schlaf. Kurz darauf wurde er auch schon von einer Untergebenen an der Schulter gerüttelt.
„Sir, wir werden angegriffen!“, schrie die junge Frau. Ein vollkommen überflüssiger Satz, denn die schweren Explosionen der einschlagenden Geschosse ließen den Bunker noch in vierhundert Meter Tiefe erbeben.
„Danke, Donna, aber das spüre ich selber“, sagte Garth und gähnte herzhaft. „Wie sehen die Berichte aus?“
„Schlecht, Sir“, antwortete die junge Frau ehrlich. „Der Feind rückt mit Antigravjägern und Spaltbomben gegen unsere Stellungen vor. Es gab erhebliche Verluste auf unserer Seite. Dazu setzen sie ihre Weltraumwaffe ein. Äh, Sir, die fünfte gibt es nicht mehr…“
MacRimes Truppe. „Scheiße! Keine Überlebende?“ Garth Stimme klang sachlich, aber innerlich trauerte er um den Verlust seines alten Freundes.
„Sir, nein, Sir. Dort ist nur noch ein fünfzig Meter tiefer Krater. Auf einem Gebiet von annähernd neunhundert Meter Durchmesser ist alles verdampft.“
Garth schüttelte den Kopf. „Wieso weiß die Aufklärung nichts über diese neue Waffe? Wozu sind die eigentlich da?“ schimpfte Garth. „Wie soll man etwas bekämpfen, über das man nichts weiß?“
„Äh, Sir, es sind Meldungen eingegangen, wonach das Hauptquartier und auch die Aufklärung komplett vernichtet worden sind.“
Als Veteran hatte Garth schon einiges erlebt und gehört, aber jetzt wurde er bleich. Seit zwanzig Jahren war er Soldat. Kurz nachdem er die Schule verließ, hatte er sich unter falschen persönlichen Angaben rekrutieren lassen. In den letzten zwei Jahrzehnten war es ein erbitterter Kampf gewesen, aber nie hatte es so schlecht für Garths Truppen ausgesehen, wie jetzt.
„Dann ist dieser Bunker der letzte Rückzugspunkt, der noch übrig ist!“ stellte Garth fest.
„Sir, wahrscheinlich ist er das. Wir erhalten keine weiteren Mikrofunk-Nachrichten von anderen Einheiten“, erklärte die junge Soldatin.
„Na toll. Warum wecken Sie mich dann?“ schnauzte Garth. „Dann kann ich doch liegen bleiben. Ist eh gleich alles vorbei.“
„Sir!“ Entsetzt blickte die Frau den Veteranen an.
„Schon gut. Ich zieh mir nur eben mal was an.“
Mit einem kraftvollen Sprung schwang sich Garth aus seinem Bett. Es stört ihn nicht, dass die junge Soldatin ihn nackt sah, auch wenn ihre Augen aufblitzten, als sie sein großes Glied über dem schweren Hodensack sah, das bei dem Sprung heftig zu pendeln begann. Im Laufe der Jahre hat sich Garth den Luxus eines Schamgefühls abgewöhnt. Als Kämpfer in einer Extra-Heavy-Duty-Rüstung (XHD-Rüstung) musste er jederzeit einsatzbereit sein.
Nackt wie er war, ging Garth zu seiner ‚Ankleidekabine’ und bemerkte Donnas Blicke. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte er sich wahrscheinlich auf sie eingelassen und ihr gezeigt, wieso er den Spitznamen „Rhinoturtle“ trug.
Damals, als er noch mit McRimes in einer Einheit war, war sein Spitzname nur „Turtle“, gewesen. Aber nach mehreren Nächten in einem Bordell hatten die Frauen ihn „Rhino“, genannt, weil sein Glied so groß war und er schier endlose Ausdauer hatte. McRimes hatte dann beide Spitznamen zusammengefasst und bevor Garth etwas dagegen hatte tun können, hatte die Einheit den Namen übernommen. Doch das Bordell und die dort beglückten Mädchen waren Geschichte- ausgelöscht bei einem Angriff zwei Wochen später.
Und jetzt war auch McRimes Geschichte.
Im Spiegel warf Garth einen kurzen Blick auf seinen muskulösen Körper und die unzähligen Narben, die er im Laufe der Jahre erhalten hatte. ‚Was ich wohl zu erwarten habe, wenn sie mich gefangen nehmen?’ überlegte er. ‚Ich bin zwar kein hoher Offizier, aber immerhin weiß ich genug und habe auch genug Befehlsgewalt, um als wichtiger Gefangener zu gelten. Wahrscheinlich Gehirndigitalisation und dann auf den Müll mit dem Rest.’
Kopfschüttelnd stieg Garth in die schweren Stiefel seiner Kampfrüstung, die auf dem Platz standen, wo das Einrüsten ablaufen würde. Dass er dabei frontal der Soldatin gegenüberstand, störte ihn nicht. Und die junge Frau scheinbar auch nicht, denn sie grinste nur und betrachtete neugierig Garths Glied.
„Einrüsten!“ befahl er dem Computer und nannte seine Autorisationsnummer. Aus der Decke kamen Roboterarme, die Rüstungsteile an Garths nackten Körper anlegten. Wie jedes Mal hatte er das Gefühl, seine Haut würde brennen, wenn sich das Neurointerface mit seinen Nervenbahnen verband. Diese Verbindung von Mensch und Rüstung, bzw. dem Computer, ließ zu, dass Garth sich mit der Rüstung fast so gut bewegen konnte, als würde er einen Trainingsanzug tragen. Sogar sein Tastsinn blieb durch die Rüstung erhalten. In Ausnahmesituationen leitete der Computer Empfindungen nicht an den Menschen weiter, was diesen vor Schäden oder Schmerzen schützte.
Binnen weniger Minuten war er von einer autarken schweren Kampfrüstung umgeben. „XHD- Rüstung für Garth P'Keoy bereit und aktiv. WARNUNG! Maximum Output wurde über die kritische Grenze gefahren. XHD- Rüstung läuft mit 130 Prozent!“
Garth nickte grimmig, als er die Computerstimme hörte. Es war nicht empfehlenswert, den Output der Rüstung so zu erhöhen, aber Garth hatte festgestellt, dass er noch nie lange genug in der Rüstung gewesen war, um wirklich durch den hohen Energieoutput gefährdet zu werden. Und sollte es trotzdem einmal der Fall sein, so ließen sich die Folgen von den Medizinern leichter behandeln, als ein Treffer durch feindliche Waffen. Deswegen wollte Garth nicht auf die dreißig Prozent zusätzlicher Kraft verzichten. Zu oft hatte ihm das schon geholfen und in letzter Sekunde gerettet.
Mit einem Surren aktivierten sich die Servos, als Garth seine Beine bewegte und aus der Kabine stapfte. „So, dann wollen wir mal nach oben und sehen, was noch zu retten ist.“ Seine Stimme klang scheppernd aus dem Lautsprechergitter am unteren Rand seines Helmes. Die Soldatin öffnete ihm die Tür und Garth rannte zum Aufzug, der ihn zur Spitze des Berges bringen sollte.
Zischend sauste der Aufzug den Schacht nach oben und Garth verfolgte die leuchten Punkte, die jede Etage anzeigten. Tief im Berg waren die sensiblen Bereiche verborgen, während weiter oben die weniger kritischen Bereiche untergebracht waren.
Plötzlich stoppte der Aufzug und Garth spürte, wie der gesamte Berg bebte. „Achtung! Die Basis wird angegriffen! Alles Personal wird ersucht, die Schutzräume aufzusuchen! Dies ist keine Üüüühhhbuuuuunnnnn…“
Die Computerstimme starb langsam ab, als die Energiezufuhr abnahm. „Scheiße! Und ich sitze in einem Aufzug fest“, fluchte Garth. Mit dem Sichtfiltersystem der im Helm eingebauten Kamera versuchte er einen Ausgang aus seiner Falle zu finden. Im magnetischen Spektrum fiel ihm ein Spalt in der Wand des Aufzuges auf und er rammte seine gepanzerten Fäuste gegen die Metallplatte. Kreischend gab das Material etwas nach, aber Garth musste mehrmals zuschlagen, bis er eine Öffnung hineingeschlagen hatte, die groß genug war, damit er mit beiden Händen das scharfkantige gezackte Metal fassen und weiter aufreißen konnte. Mit einem markerschütternden Geräusch teilte sich die Wand, als die Kraft der XHD-Rüstung den Widerstand des Materials überwand.
„Achtung, an alle Einheiten.“, drang plötzlich Donnas Stimme über Funk in sein Ohr. „Der Fusionsreaktor der Basis schmilzt durch. Seht zu, dass ihr Abstand gewinnt. Vielleicht habt ihr Glück und schafft es. Macht’s gut und tretet den Säcken in den … arghhhh.“
Stille.
‚Scheiße!’, fluchte Garth erneut und schaut auf seine Anzeigen. Der Temperaturmesser warf immer höherer Werte auf das Display der Sichtscheibe seines Helms. Die Temperatur war noch nicht kritisch. Mit der Rüstung hätte Garth durch Lava waten können, ohne dass er schwitzen würde, aber im Aufzugsschacht von flüssigem Lava eingeschlossen zu werden, wäre keine sehr angenehme Vorstellung. Vor allem nicht die Aussicht darauf, dass die Lava erstarrte, bevor er die Oberfläche erreichen könnte.
Verzweifelt versuchte Garth, den Aufzug weiter aufzureißen, um im Inneren des Schachtes hinaufzuklettern, da spürte er unter sich ein Beben. Ein Blick nach unten zeigte ihm, was er befürchtet hatte. Der Reaktor war geschmolzen und hatte eine Kettenreaktion ausgelöst. Die Explosion und die von ihr ausgehende Druckwelle suchte sich ihren Weg durch die gewundenen Gänge der Anlage. Jede Ecke brach die Wucht der Druckwelle etwas, aber hier im Aufzugsschacht hatte sie freie Bahn. Eine Feuerwalze stieg im Schacht nach oben und wirbelte Stahlstreben wie dürres Laub vor sich her. Mit einem letzten Funken Hoffnung knallte Garth die herausgerissene Stahlwand auf den Boden des Aufzugs, dann warf er sich rücklings darauf. Nur Sekundenbruchteile später erfasste die Wucht der Detonation die Kabine. Wie ein Korken aus der Sektflasche schoss der Aufzug mit seinem Passagier den Schacht hinauf. Felsbrocken, Stahlträger und –seile schlugen gegen den Kabinenboden und verformten ihn. Hätte Garth nicht in seiner XHD- Rüstung gesteckt, wäre er schon längst verbrannt oder der gewaltige Druck hätte ihn zerquetscht.
Einer feurigen Knospe gleichend platzte das Stahlbetontor, das den Schacht verschloss unter dem Druck im Schacht auf. An der scharfkantigen Öffnung blieb Garths Kabine hängen und schlug zur Seite auf den Felsboden, während glühendes Gestein und verdampfende Stahlträger aus dem Schacht in den Himmel hinauf schossen. Die Öffnung, die er geschaffen hatte, war für Garth jetzt ein Fenster und er zog sich hoch, um hinaus zu blicken. Trotz der XHD- Rüstung hatte Garth sich bei dem Aufprall einige Rippen gestaucht, aber er zwang die Benommenheit nieder und es gelang ihm, einen Blick aus der Kabine zu werfen.
„Nein!“, keuchte er entsetzt. „Was haben wir getan?“
Überall schlugen Raketen in den Boden ein, explodierten und stiegen als riesige Pilze aus Staub und Radioaktivität wieder in den Himmel. Die Erde riss auf und aus den Spalten stieg flüssiges Gestein auf, das sich träge ins Meer wälzte und dort unter gewaltiger Dampfbildung abkühlte. Und in diesem ganzen Inferno fuhren immer wieder rot glühende Strahlen aus den Wolken auf die Erde und rissen weitere Löcher in den Boden, in dem sie alles dort verdampfen.
Benommen setzte Garth sich auf den Boden der Kabine. „Was haben wir getan?“, schluchzte er in seinem Helm, während er bei der Zerstörung des Planeten zusah. „Wir vernichten alles. Nichts wird mehr bleiben. Irgendwer war so feige und hat den letzten Knopf gedrückt. Jetzt stoppt niemand mehr den Untergang und es spielt keine Rolle, ob es der Feind oder wir waren. Die Schöpfung Mensch ist ein Fehlschlag und hat ihre Pubertät nicht überlebt.“
Die Computerstimme der Rüstung unterbrach Garths Gedanken. „Warnung! Alle Systeme werden für die Cryophase abgeschaltet. Energieschild für Einschlag voll aufladen. Externe Energiegewinnung aktiviert. Achtung, Garth P’Keoy, Cryophase beginnt in fünf Sekunden-vier Sekunden- drei Seku…“
Ein gewaltiger Schlag traf Garths Kopf und ein heftiger Schmerz durchzuckte seinen Schädel. Seine gesamte rechte Seite schmerzte und Garth drohte, die Besinnung zu verlieren. Dennoch begriff er mit Entsetzen, was der Computer der Rüstung plante.
Die Rüstung war so konstruiert, dass sie alles erdenkliche tun würde, um den Träger zu schützen. Eine der extremsten Maßnahmen war, den Träger in eine künstliche Starre zu versetzen, sollte er verschüttet werden oder in eine Situation geraten, aus der er sich nicht selbst befreien könnte. Chirurgische Nanosysteme könnten den Träger sogar mit schwersten Verletzungen am Leben erhalten und medizinisch versorgen, bis ein Rettungsteam ihn aus seiner Lage befreit. Theoretisch konnte die Rüstung ihn so lange am Leben erhalten, wie sie Energie zur Verfügung hat. Durch die externe Energiegewinnung kann sie Sonnenenergie, Wasser- oder Windkraft nutzen, um die Energiespeicher immer wieder zu laden. Hier, an diesem Lavaschlot konnte sie genug Energie aus der Hitze gewinnen, um Garth bis in alle Ewigkeit für die Ankunft eines Rettungsteam in Cryostarre zu halten.
Doch für Garth würde kein Rettungsteam kommen.
„Nein!“, schrie Garth in Panik auf, und sein Schädel schien bei dem Schrei zu platzen. „Nein, Computer!“
„Zwei Sekunden!“
„Nein! Veto. Autorisation Garth P’Keoy, 55789Alpha…“
Ein schwerer Einschlag ganz in Garth Nähe brachte die Kabine zum Wanken und warf Garth um und unterbrach ihn, bevor er den Code aussprechen konnte.
„Eine Sekunde!“
„Nein, Computer. Veto! Veto! VETO!“, schrie Garth verzweifelt.
„Schlaf gut, Garth ’Rhinoturtle’ P’Keoy!“, sagte der Computer mit der Stimme seines Freundes MacRimes. Dann folgte emotionslos die Information „Cryostarre aktiviert!“
Garth hörte ein Zischen, dann verlor er sein Bewusstsein.
***
„…ktiviert. Weckzyklus aktiviert. Alle Werte normal!“, drang die Stimme des Computers in Garths Bewusstsein. „Warnung! Energielevel niedrig. Weckzyklus aktiviert. Medizinische Versorgung unnötig. Strahlenkrankheit dididiagnostiziertziertziert und behandelt. Frakturen dididiagnostiziertziertziert und behandelt. Prothesen voll funtkionsfähig. Naniten funktionsfähig und autark. Gesundheitszustande von Garth P’Keoy sehr gut.“
Es dauerte bis Garth die Stimme und deren Worte zu einem Sinn zusammenfügen konnte. Mit krächzender Stimme befahl er dem Computer zu schweigen. Er fror erbärmlich und ihm war schlecht. In seinem Kopf schien jemand mit einem Hammer gegen die Schädeldecke zu schlagen. Jeder Pulsschlag löste einen neuen Schmerz aus. „Computer, Schmerzmittel injizieren“, flüsterte Garth.
„Negativ. Kein Mittel vorhanden!“
‚Na, toll! Danke!’ stöhnte Garth innerlich auf. Laut befahl er die Zufuhr von frischer Luft. Es war fürchterlich eng in der Rüstung geworden und er hatte das Gefühl, in eine Blechbüchse gepresst worden zu sein.
„Negativtivtiv! Keine Zufuhr möglich!“, lautete die niederschmetternde Antwort.
„Computer, Statusbericht!“, forderte Garth an, der langsam die Geduld verlor.
„Hülle intakt ... takt …takt. Lufterneuerung in … inta …intakt. Strahlenschutz intaktiv. Waffen inaktiv und defdefdefdefekt“, begann der Computer die wichtigsten Daten zu herunterzuleiern, wobei es häufig zu Störungen kam. „Medizinische Versorg… des Piloten unununnötig, aufgrund von Verstrahlungengengengen gengengenetische Veränderungen. Prothththesen funktionieren … Energie bei 20 Prozent. Multiple Systemdefdefdefdefdefekte im Computer. Versagen der XHD- Rüstung innerhalb der nächsten 24 Stunden. Notevakuierung empfohlen.“
„Klasse, Blechbüchse. Erst frierst du mich ein und dann ist dein Saft alle. Computer, wie lange war ich in der Cryostarre?“, fragte Garth bibbernd.
„Anfrage nicht ver … ver … verarbeitbar“, antwortete der Computer. „Betreffende Datenbank nicht verfügbarbar.“
Garth fluchte und versuchte die Rüstung zu bewegen. Er fühlte, wie einige Servos reagierten, aber von irgendwo kam ein warnendes Knirschen. „Computer, Status der Motionservos.“
„90 Prozent der Servos defdefdefdefekt.“
„Ach, Scheiße!“, schimpfte Garth. „Nicht mal eine Bewegung ist möglich!“
„Korrektur. Der rechte Arm ka … ka …nn bewegt werden. Aberberber nicht empfohlenlenlen.“
„Warum nicht empfohlen?“
„Neu … Neu … Neuroverbindbindbindung des rechten Arms dauerhafthafthaft …. Medizizizinische Versorgung unnötig.“
„Computer, Antwort wiederholen!“, befahl Garth. „Und erklären.“
„Neuroverbinbinbindung des rechten Arms dauerhaft. Medidididizinische Versorgung unnötig. Verstrahlung und Verbrennung des Unterarms machten den Einsatz einer Prothese nötig“, gehorchte der Computer. „Nanobots wurddden aktivierviert.“
„Danke, vielen lieben Dank!“, seufzte Garth und bewegte den rechten Arm probehalber vorsichtig zum Helm. Es funktionierte und da er sich auf den Arm konzentrierte, spürte er auch Wärme und Wind.
Doch schon bald traf er auf Widerstand. Mit der Hand tastet er den Gegenstand ab und stellte fest, dass es sich um Gestein handelte. Soweit es möglich war, tastete er weiter. Schockiert begriff Garth, dass er Teil eines Felsen war. Er formte eine Faust und begann, sich frei zu schlagen.
„Warnung! Energielevel sinkt durch die Bewegung rapide.“
„Wenn ich mich nicht bewege und Platz für einen Notausstieg schaffe, dann sterbe ich hier drin.“
„Analyse der Situation ist korrekt… orekt… rekt… rekt…“
Wie besessen hämmerte Garth weiter mit der Faust gegen den Fels, bis plötzlich ein blendender Sonnestrahl durch das Helmvisier fällt. Er kniff die Augen zusammen und wischte mit der freien Hand über die Durastahlscheibe des Visiers. Als sich seine Augen wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah er auf ein blaues Meer, das ein paar hundert Meter unterhalb seiner Position an die schroffe Felsküste brandete.
„Mein Gott!“, entfuhr es ihm. „Das Meer. Die Basis war über tausend Meter hoch im Gebirge. Der Krieg muss die Polkappen geschmolzen haben.“
Einen Augenblick starrte er noch auf das Wasser, das sich bis zum Horizont erstreckte, dann erregte ein Vogel seine Aufmerksamkeit. Das Tier glitt auf großen Schwingen durch die Luft und nutzte geschickt die Aufwinde, um Kraft sparend zu segeln.
Garth aktivierte den Zoom, um das Tier genauer in Augenschein zu nehmen. Als er es mit der Kamera einfing, stutzte er. Der vermeintliche Vogel war gar keiner, sondern eine riesige fledermausähnliche Kreatur.
Der Körper wurde von zwei ledernen Schwingen in der Luft gehalten, die aus dem Rücken des Tieres wuchsen. Aus dem geschuppten Leib strecken sich vier Gliedmaßen nach hinten, die jeweils in Schwimmfüße endeten. Der Kopf des Tieres erinnerte an den Kopf eines Hundes, wäre er nicht ebenfalls von Schuppen bedeckt gewesen. So ein Tier hatte Garth noch nie gesehen.
„Eine Mutation“, murmelte er. „Aber wenn das eine Mutation ist, wie lange habe ich dann in Cryostarre verbracht?“
„Anfrage nicht ver … ver … ver …arbeitbar. Datenbank defdefdefdefekt“, stotterte der Computer.
„Schon gut. Vergiss es und überanstreng dich nicht!“, meinte Garth genervt und begann wieder damit, das Gestein von der Rüstung zu schlagen. Nach drei Stunden hatte er den oberen Teil der Rüstung soweit freigelegt, dass er den Notausstieg initiieren konnte. Knirschend öffnete sich die Rüstung und frische Luft drang ein. Garth bemerkte sofort, dass der Sauerstoffgehalt höher als gewohnt war.
„War … War … Warnung“, plärrte der Computer wieder los. „Aufgrund von medmedmedizinischen Komplikatiotiotionen ist ein Ausstieg nicht mögmögmöglich.“
„Welche Komplikationen?“, fragte Garth, der sich eigentlich gesund fühlte, wenn er von den Kopfschmerzen absah.
„Verstrahlungen und dadurch … bzzzzkrzz … und dauerhafte Neuroverbindbindbindung im rechten Arm …rm … rm…“
Im Rauschen war ein Großteil der Informationen untergegangen, und Garth ahnte, dass die Energieleistung nicht mehr lange ausreichen würde.
„Computer, kopple den rechten Arm ab“, befahl er.
Erst hörte Garth nur ein leises Knacken, dann spürte Garth das Gewicht des Arms an seiner Schulter ziehen. Als er versuchte, seine Hand zu bewegen, passierte nichts. Garth hatte nicht einmal Gefühl in seinem eigenen Arm, alles war irgendwie taub und hing nur schlaff herunter.
„Computer, kann der Arm unabhängig vom Rest der Rüstung betrieben werden?“
„Positiv. Im Unterarm … rm …rm kann eine Fusionsbatterieieie eingelegt werden, die einen Betrieb … trieb des Arms unter Volllast fürrrr mehre Jahrhunderte garantierttierttiertiert.“, antwortete die Computerstimme. „Aufffladddung möglich.“
„Computer, ist in der XHD-Rüstung noch eine solche Batterie zu finden?“
„Positiv. Armaturenbeleuchtungungungung und Fäkalienverarbeitungungungung werden durch solche Fusionsbatterie gespeist. Energielevelvelvelvel der Batterien ist hoch.“
Mit einiger Mühe gelang es ihm, sich aus der Rüstung zu zwängen und auf einen Haufen gesplitterten Gesteins zu fallen. Völlig ermattet blieb Garth ein paar Sekunden mit geschlossen Augen liegen. Die spitzen Steine auf der nackten Haut ignorierend, schöpfte Garth langsam neue Kraft. Dann blickte er sich um.
Erst jetzt registrierte er, dass er noch immer Daten in sein Sichtfeld eingespielt bekam. Entfernung, Richtung und Tempo wurden in sein Headup-Display projiziert, obwohl er nicht mehr durch das Helmvisier blickte. Verstört tastete Garth mit der linken Hand sein Gesicht ab. Unter seinen Fingern fühlte Metall.
„Was ist mit meinem Gesicht geschehen?“, fragte er entsetzt.
„… erstörung der Schädeldecke, der Augenhöhle und Fraktur des Kiefers“, verkündete die emotionslose Stimme des Computers. „Durch Nanobotsbotsbots und sekundärdär Systeme der XHD-Rüstung wurden Prothesen angefertigt. Keineneine medizinische Versorgung nötig. Dauerhafte neurale Verbindungen wurden etabliiiiiert. Status der Prothesen: Aktiv und voll funkfunfunktionsfähigigigig. Leilwilistung bei 130 Prozent. Keine Gefahr für den Pilotetententen.“
Schockiert ließ Garth den Arm sinken. Langsam wurde ihm klar, was die Rüstung vollbracht hatte. Und wie lange er in der Starre gefangen war. Die Rüstungen waren so gebaut, dass sie den Piloten mit allem Notwendigen versorgen konnten. Das reichte von Nahrung und Wasser bis zu einer medizinischen Versorgung. Normalerweise war das eine einfache Versorgung, da man davon ausging, dass der Pilot rasch gefunden und versorgt wurde. Und wenn nicht, wurde der Pilot eingefroren.
In Garths Fall musste der Computer allerdings zu dem Schluss gekommen sein, dass es keine Hilfe geben würde und hatte begonnen, Nanobots zu programmieren und herzustellen. Garth überlegte, welche Mengen an Bots der Rüstung zur Verfügung standen und wie viele wohl nötig gewesen waren, um die Prothesen zu bauen. Er überschlug die Zahlen und rechnete aus, dass allein die Herstellung der Nanobots hunderte von Jahren gedauert haben musste. Dazu kam dann noch die Zeit, die zur Anfertigung der Prothesen nötig war.
Garth stöhnte auf. Die vergangene Zeit war unvorstellbar. Es müssen Jahrhunderte gewesen sein, die er in der Rüstung gesteckt hatte. Kein Wunder, dass alles so fremdartig war. Garth ließ seinen Blick erneut umherschweifen.
Der Berg, der einst die Basis darstellte, war eine hohe große Insel in einem riesigen Ozean geworden. Dichte Vegetation überwucherte überall das Gestein und ein warmer Wind wehte den Duft von blühenden Pflanzen heran. Das Geschrei nistender Vögel erfüllte die Luft und von tief unten hörte Garth das Donnern der Brandung an die Felsen.
Seine XHD- Rüstung steckte bis über die Hüfte im Fels fest. Die ganze linke Seite war vom Fels eingeschlossen. Garth untersuchte die Rüstung und war erstaunt, dass sie an vielen Stellen, die frei lagen, Korrosionsschäden aufwies. Im Geiste stellte Garth eine Rechnung auf, denn er kannte die spezifischen Eigenschaften des Materials aus dem die Rüstung gefertigt war, genau. Wenn das Material solche Schäden aufwies, dann müsste er…
‚Nein, das wäre zu fantastisch’ verwarf er die Vorstellung. ‚Die chemischen Niederschläge, die Strahlung und die Hitze der Lava müssen die Korrosion beschleunigt haben.’
Aber er bezweifelte seine eigene Erklärung, denn die Rüstung war komplett im Lavagestein eingeschlossen gewesen. Und wie er aus der Archäologie wusste, konservierte Lava hitzebeständige Gegenstände recht gut. Da er jetzt keine genauere Überprüfung anstellen konnte, begann er damit, nach verwertbaren Dingen zu suchen. Dabei stieß er auf ein Fach mit Werkzeug und einer autarken Atemmaske, die Sauerstoff aus verseuchter Luft filtern und sogar atembare Gasverbindungen aus Flüssigkeiten lösen konnte.
„Wusste gar nicht, dass das in der Rüstung liegt. Müssen sie vergessen haben, in der Bedienungsanleitung zu erwähnen“, grinste er und nahm die Maske an sich. Mit der linken Hand baute er die Fusionsbatterie der Beleuchtung aus und setzte sie in den rechten Arm der Rüstung ein. Sofort kehrte das Gefühl in seinen Arm zurück. Probehalber bewegte Garth die Finger und der Handschuh folgte seinen Bewegungen. Für einen winzigen Moment ruckte der Arm, aber dann reagierte er geschmeidig auf Garths Muskelimpulsen. Mit der linken Hand stellte Garth den Energieschild des Handschuhs ein, dann schlug er mit voller Wucht gegen den Fels. Es blitzte und ein Teil des Felsens brach ab. Garth griff nach dem Felsbrocken und presste ihn zusammen, bis nur noch Staub in seiner Faust lag.
Aus einem Notfallbehälter entnahm er ein fusionsbetriebenes Vibromesser in einer dafür vorgesehenen Scheide. Die schnallte Garth sich an den Oberschenkel. Einen Beutel mit verschimmelten Medikamenten fand er im Notfallfach. Die Medikamente warf er weg und behielt nur den Beutel. Eine Kunststofflasche für Wasser lag dort ebenfalls. Er schnitt den Gurt ab, und band ihn sich als Gürtel um die Hüfte. So fanden Beutel und Wasserflasche ihren Platz.
„Perfekt. Der gepanzerte Arm zusammen mit dem Vibromesser sollte eine ausreichende Bewaffnung gegen etwaige Raubtiere darstellen“, meinte er und blickte sich um. „Tja, viel bleibt mir ja nicht. So stehe ich hier im Adamskostüm und blicke auf eine jungfräuliche Welt, die dem Paradies ähnelt. Wäre schön, wenn Eva mich erwartet.“
Erst jetzt fand Garth die Zeit und Ruhe und schaute an seinem Körper herunter um sich auf weitere versorgte Verletzungen zu untersuchen. Es war ihm vorher nicht aufgefallen, weil einfach zu viel auf ihn einströmte, aber jetzt stellte Garth mit Erschrecken fest, dass sich sein Körper verändert hatte.
Seine Arme und Beine waren dicker geworden. War er schon immer kräftig und durchtrainiert gewesen, so lagen jetzt schwere Muskelpakete auf seinen Knochen. Wenn er die Muskeln anspannte, zeichneten sie sich überdeutlich unter seiner Haut ab.
Auch seine eigentlich helle Haut hatte sich verändert. Sie wies jetzt einen ungesunden Farbton auf und Garth überlegte, ob dies auf die Cryostarre zurückzuführen sei.
„Computer“, wandte er sich an die Rüstung und hoffte, die Informationen noch erhalten zu können. „welche Folgen hatte die Strahlenverseuchung für den Piloten?“
„Die … die Folgengengen waren vielfältig, einige waren unbehandelt tödtödtödlich. Der Tod des Piloten konnte aber durch durch durch massiven Einsatz von vorhandenenenenenen medizinische Ressourcen der XHD-Rüstungungung verververhindert werden. Es wurde empfohlen, den den den Pilotetenten zur weiteren medizinischen Unteruntersuchung auf die Krankenstationionion zu bringen, um nicht behandelte Auswirkungungungen zu untersuchen.“
„Was waren diese nicht behandelten Auswirkungen?“
„Massenzunahme im Bereich des Skelettststststs. Die Knochen des Piloten sind um sind um 75 Prozent stärker als bei der letzten medizinischen Untersuchungungung. Desweiterenweiteren vergrößerte sich die Masse des Muskelgewebesbesbes um 84 Prozent. Veränderungen der Hautschicht nochchchch nicht abgeschlossensensen. Aufgrund von Ressourcenmangel war … es nichttttt möglich, zu behandeln. Veränderungenenen haben aber mit einererer Wahrscheinlichkeiteiteit von 99 Prozent keine lethalen Folgen.“
Die Computerstimme verstummte und Garth hatte mit wachsendem Erstaune zugehört und seinen Körper dabei untersucht. Alles an ihm war gewachsen, wirklich alles. „Die blöde Blechbüchse versetzt mich in Cryostarre, lässt zu, dass sich mein Körper im Laufe der Zeit verwandelt und jetzt, wo ich aussehe wie zwei Mister Universum in einer Person, weckt sie mich auf, nur damit ich feststelle, dass ich der einzige Mensch auf Erden bin, und niemand da ist, der mich bewundern kann“, schimpfte Garth lautstark und fing dann lauthals zu lachen an. „Scheiße! Scheiße!“
Nach dem Garth sich wieder beruhigt hatte, siegte sein Überlebenswille und er überdachte seine Situation. „Computer, sperre alle Daten und die Rüstung gegen unbefugten Zugriff.“
„Daten gesperrt“, bestätigte die Computerstimme. „Rüstung wird versiegelt.“
Die Rüstung klappte wieder zusammen und der Armstumpf wurde durch eine Durastahlblende versiegelt. Nichts konnte jetzt in die Rüstung eindringen oder Daten abrufen, es sei denn mit Garth Autorisationscode. Aber Garth glaubte nicht, dass er noch einmal zur Rüstung zurückkehren würde. Er wandte sich ab und stieg vorsichtig die Felsen hinab. Nach ein paar Metern drehte er sich noch einmal um.
Die Rüstung stand wie ein Mahnmal auf dem Gipfel des Berges. Das Denkmal eines kriegsversehrten Soldaten, der auf das schaute, was der Krieg aus ihm und der Welt, die er gekannt hatte, gemacht hatte.
Garth wandte sich endgültig ab und begann seine Klettertour hinab in die Waldregion.
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Die stickig warme Luft stand zwischen den Stämmen der Urwaldbäume. Es dauerte nicht lange, und der Schweiß rann Garth aus jeder Pore. Insekten schwirrten durch die Luft und ließen sich auf seiner Haut nieder. Anfangs schlug er nach ihnen, aber bald sah er die Sinnlosigkeit ein und wischte nur noch die hartnäckigsten Tiere fort. Mit Hilfe des Vibromessers in der linken Hand und der Armprothese bahnte sich Garth seinen Weg durch die dichte Vegetation.
Schon in seinen Jugendjahren waren viele Tiere und Pflanzen ausgestorben. ‚Nach dem fürchterlichen Krieg’, schätzte Garth, ‚dürften nicht viele Arten überlebt haben.’
Umso mehr erstaunte ihn der Artenreichtum an Pflanzen, den er hier vorfand. Die Natur musste in der langen Zeit seines Cyroschlafes Überstunden geleistet haben, um die Schäden wieder auszugleichen, welche die engstirnige Menschheit angerichtete hatte. Wie viele Jahre das gedauert hatte, war eine der Fragen, auf die Garth nur zu gern eine Antwort hätte.
‚Ich muss das älteste Lebewesen auf diesem Planeten sein’ ging es ihm durch den Kopf, während er mit der rechten Hand eine Bresche in das Unterholz riss.
Immer tiefer drang er in den Wald ein, wobei er einfach dem Gefälle folgte, um zum Meer zu gelangen. Garth hoffte, im Meer Fische als Nahrung zu finden und eventuell einen Bach, der ins Meer mündete. Der Gedanke an Nahrung und Wasser brachten Garth dazu, auch über seine eigene Sicherheit nachzudenken. Denn wenn er nicht als Abendessen eines Raubtieres enden wollte, musste er sich nach einem sicheren Schlafplatz umsehen.
Die Stämme der Bäume ließen sich leicht erklettern und Garth ergriff einen Ast und schwang sich hinauf. Mit einer ihm noch ungewohnten Kraft und Leichtigkeit kletterte er immer weiter nach oben, bis er in luftiger Höhe eine Astgabel fand, die stark genug war, ihn trotz seines Körpergewichtes zu tragen und ihm den nötigen Halt bot, damit er in der Nacht nicht abstürzte.
„Wie ein Primat“, lachte er leise vor sich hin. „Ein nackter Mann im Baum, der sich vor Raubtieren fürchtet und einen sicheren Schlafplatz sucht. Muss genetisch bedingt sein. Was beweist, dass der Mensch doch vom Affen abstammt. Im meinem Fall war Papa wohl ein Gorilla- und meine Mutter eine Blechbüchse.“
Noch immer war Garth fasziniert von seinem neuen Erscheinungsbild und wünschte sich zum wiederholten Male einen Spiegel, um sich betrachten zu können. Sein Verstand hatte noch Schwierigkeiten, sich mit der neuen äußeren Form abzufinden, aber sein „Bauchgefühl“, beruhigte ihn immer wieder und versicherte, dass alles richtig war, auch wenn es dem Mann schwer fiel, das zu akzeptieren. Die in sein Sichtfeld eingeblendeten Daten erinnerten immer wieder daran, dass Teile seines Körpers Prothesen waren, selbst wenn er nicht auf seinen Arm schaute.
Mit dem Vibromesser schnitt Garth einige Zweige und Luftwurzeln zurecht, um sie als Unterlage nutzen zu können. Dabei entdeckte er eine Mulde zwischen Stamm und Ast, in der sich Wasser gesammelt hatte. Vorsichtig prüfte er den Geruch und Geschmack des Wassers. Es roch frisch, aber es schmeckte etwas harzig, doch Garth konnte nicht allzu wählerisch sein. Ein Blatt diente Garth als Kelle und er schöpfte damit das wertvolle Nass in seine Flasche, um anschließend einige Schlücke zu trinken. So konnte er zumindest den schlimmsten Durst stillen.
Mit der Dämmerung frischte der Wind etwas auf und brachte Abkühlung. Garths Baum schwankte, aber es bestand keine Gefahr, dass er abstürzen könnte. Das Konzert der Tierstimmen, das den ganzen Tag über gellend in Garths Ohren geklungen hatte, war leiser geworden und wich den Geräuschen der Nacht. Weit entfernt ertönte ein lautes Brüllen, das Garth nicht wenig beunruhigte, denn es deutete auf ein großes Tier hin, das in der in der Dämmerung oder Nacht zu jagen schien. Garth hoffte, dass das fremde Tier nicht seine Witterung aufnahm und ihn auf den Speiseplan setzte.
Gähnend rutschte Garth an den Stamm des Baumes und schloss die Augen. Die Geräusche des Urwaldes beunruhigten ihn und immer wieder schreckte er aus seinem leichten Schlaf hoch, wenn er ein Knacken hörte oder glaubte, das Kratzen von Krallen auf der Rinde des Baumes gehört zu haben. Doch irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlaf und träumte von Feuer, Robotern und Tigern in XHD-Rüstungen, die ihn durch einen Dschungel aus brennenden Stahlträgern jagten.
Am Morgen wurde Garth durch niederprasselnden Regen geweckt. Schnell baute er einen Trichter aus mehreren Blättern, den er in den Flaschenhals steckte und fing das Regenwasser auf, bis die Flasche voll war. Dann steckte Garth sich den Trichter in den Mund, legte sich auf den Rücken und ließ sich den warmen Regen direkt in den Mund fließen. Mit gierigen Schlücken löschte er seinen Durst. Er rieb sich den Dreck und die Insektenüberreste von der Haut, kontrollierte, ob sich irgendwo Blutsauger festgesetzt hatten und wenn er etwas Verdächtiges fand, entfernte er es vorsichtig. Dann machte er sich an den Abstieg.
Der Urwaldboden war durch den Regen ein Morast geworden. Mühsam kämpfte Garth sich vorwärts. Die Vibroklinge seines Messers zischte jedes Mal auf, wenn ein Regentropfen darauf fiel, während sich Garth seinen Weg durch die dichten Pflanzen bahnte.
Am späten Vormittag ließ der Regen dann nach und die Sonne brannte wieder vom Himmel. Ihre Strahlen drangen nur selten durch das Blätterdach bis auf den Boden, aber dennoch wurde es bald erneut stickig zwischen den Bäumen und der Boden gab dampfend die gespeicherte Feuchtigkeit an die Luft ab. Erschöpft gönnte sich Garth eine Pause, steckte das Vibromesser in die Scheide am Oberschenkel und nahm einen langen Schluck aus seiner Flasche. Schweiß rann in seine Augen und er wischte die salzigen Tropfen fort. Dadurch hätte er beinahe die Bewegung schräg neben sich übersehen.
Aus dem fleckig grünen Schatten sprang ein gewaltiges Tier auf Garth zu. Mit den geschulten Reflexen eines erfahrenen Soldaten ließ Garth sich fallen und wich den Pranken des Monstrums aus. Mit einer geschmeidigen Bewegung landete das Tier hinter Garth. Als er sich umwandte, konnte er gerade noch sehen, wie die Umrisse des Tieres verschwanden und sein Fell die Farbe des Hintergrundes annahm.
Garth musste sich konzentrieren, um die langsamen Bewegungen des Tieres wahrzunehmen. Er wagte nicht, den Blick von den flirrenden Umrissen zu nehmen, aus Angst, das Tier danach nicht wieder zu finden.
Aus einem antrainierten Reflex zur Bedienung der XHD-Rüstung und deren Sichtmodi aktivierte Garth den Infrarotmodus der Prothese. Sofort wurde das Raubtier als roter Schemen sichtbar. Es war ungewohnt für Garth, denn er nahm mit seinem natürlichen Auge die Umgebung wie gewohnt war, aber das künstliche Auge lagerte die Infrarotsicht darüber.
Plötzlich sprang das Tier vor und mehr durch Glück als bewusstes Handeln wehrte Garth das Tier mit der rechten Hand ab. Krachend schlossen sich die Kiefer um Garths Hand, doch die Zähne waren nicht in der Lage, die Panzerung des Handschuhs zu durchdringen. Blitzschnell zog Garth sein Vibromesser, um dem Tier die Klinge in den Körper zu treiben, aber das grelle Leuchten der Klinge verschreckte das Raubtier und es wich zurück, bevor Garth es verletzen konnte.
Die beiden Kontrahenten umkreisen sich langsam und ließen sich keinen Augenblick aus den Augen. Durch das gleißend helle Licht der Vibroklinge konnte Garth jetzt das Tier leichter erkennen, denn sein Fell konnte sich der kalten Farbtemperatur des künstlichen Lichts nicht anpassen. Entfernt erinnerte das vier Meter lange Tier an die Abbildung eines Tigers, die Garth einmal gesehen hatte.
Es bewegte sich geschmeidig, aber sehr langsam, um seinem Fell, das sich der Umgebung anzupassen versuchte, die benötigte Zeit zu geben. Die Krallen des Räubers waren leicht nach Innen gebogen, was es ihm ermöglichte, an Bäumen empor zu klettern.
„Ha, verschwinde!“, schrie Garth und hoffte, das Tier dadurch verwirren zu können, aber das Tier schien keinen ausgeprägten Fluchtinstinkt zu haben. Statt zurückzuweichen, duckte es sich und sprang Garth entgegen. Diesmal hatte der erfahrene Kämpfer nicht soviel Glück und eine Kralle schrammte über seine Brust und riss die Haut auf.
Garth ignorierte den brennenden Schmerz und schlug mit der Vibroklinge zu. Kurz flammte das Fell auf, dann kreischte das Tier vor Schmerz auf und ein Stück des Schwanzes fiel auf den Boden. Irre vor Schmerz kreiste das Tier mehrmals um sich selbst, dann erstarrte es und wandte sich Garth zu. Es riss seinen gewaltigen Rachen auf und brüllte Garth an.
Diesen Moment nutzte Garth und ging selber in den Angriff über. Er stürmte auf das das völlig überraschte Tier zu. Garths rechte Faust traf es vor die Brust und schleudert es einige Meter zurück. Von dem Schlag benommen, wankte die Kreatur einen Moment, dann stand sie wieder fest auf den Beinen. Garth war erschüttert, denn der Schlag hätte das Tier eigentlich außer Gefecht setzen müssen, aber stattdessen stand es jetzt angriffsbereit vor ihm. Es schüttelte seinen schweren Schädel, dann griff es mit einer Geschwindigkeit, die Garth nicht erwartet hatte, an. Erschien es bisher träge und langsam, so waren seine Bewegungen jetzt derart schnell, dass Garth kaum folgen konnte. Das Tier sprang vor, streifte Garths Bein und riss ihn um.
Flach auf dem Rücken liegend sah Garth, wie das Tier sich umdrehte und wieder auf ihn zusprang. Krallen zerfetzen den Boden an der Stelle, an der Garth noch kurz zuvor gelegen hatte, bevor er sich blitzartig zur Seite rollte. Seine linke Hand mit der Vibroklinge schoss vor und zischend schnitt sie eine lange Wunde in die Flanke des Tieres. Aufjaulend brachte das Monstrum ein paar Meter Abstand zwischen sich und seinen Gegner. Mit einem Satz war Garth wieder auf die Beine.
„Ein zu eins, Bestie!“, keuchte er und warf einen flüchtigen Blick auf die blutige Wunde auf seiner Brust, die schon von den in seinem Körper treibenden Nanobots versorgt wurde.
Sein Gegner fauchte und griff erneut an. Garth wartete bis zum letzten Augenblick, dann ließ er sich auf die Knie fallen und schlug von unten mit der rechten Faust gegen die Brust der Kreatur. Ein Röcheln drang aus dem Maul des Tieres, als es so plötzlich aus seiner Flugbahn gerissen und senkrecht nach oben geschleudert wurde. In diesem Moment schoss Garth linke Hand vor und das Vibromesser schlitzte den Bauch des Tieres auf. Garth war einen Sekundenbruchteil zu langsam und im Todeskampf kratzten die langen krallen über seinen Unterarm und hinterließen eine weitere blutige Spur.
Konvulsiv zuckten die Beine des Tieres im Todeskampf. Garth wich ihnen aus und brachte sich in Sicherheit. Der Todeskampf dauerte mehrere Minuten, dann bäumte sich das Tier ein letztes Mal auf und blieb still liegen.
Erschöpft lehnte sich Garth an einen Baum. Sein Puls raste und mit gierigen Zügen pumpt er Luft in seine Lunge. Als er sich beruhigt hatte, untersuchte er seine Verletzungen. Die Wunden waren nicht tief, brannten aber heftig. Mit Wasser aus seiner Flasche spülte Garth die Wunden aus, um den Dreck heraus zu waschen. Einen Augenblick wollte Garth gerne schreien, so brannte es, aber er presste seine Lippen aufeinander und kämpfte den Drang nieder.
‚Idiot’, schimpfte er anschließend mit sich selbst. ‚Wenn die XHD-Rüstung Nanobots zur medizinischen Versorgung in meinen Körper injiziert hat, dann brauche ich mich um die Wunden nicht zu sorgen. Das wertvolle Trinkwasser hätte ich sparen können.’
Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte, ging Garth neugierig zu dem Tier, um es zu untersuchen. Obwohl er es eben noch in Aktion gesehen hatte, fiel es ihm schwer, diesem Koloss aus Muskeln und Knochen die Geschwindigkeit der letzten Angriffe zu zugestehen. Er stieß das Tier vorsichtig mit der gepanzerten Prothese an, aber es war kein Leben mehr in dem riesigen Körper. Interessiert betrachtete er das Fell des Tieres, dass jetzt eine aschgraue Färbung annahm und auf den Waldboden rieselte. Immer mehr Stellen am Körper des Tieres wurden blank und gaben den Blick auf die darunter liegende Haut frei.
Garth tippte mit dem Finger gegen die blanke Haut und stellte überrascht fest, dass die Haut kleinen Schuppenplatten glich. Hart und fest hatte sie das Tier wahrscheinlich im Kampf immer gut geschützt, nur der Vibroklinge hatten sie nichts entgegen zu setzten. Einen Moment überlegte Garth, ob er die Haut des Tieres abziehen soll, um sich daraus Kleidung herzustellen, aber er verwarf den Gedanken sogleich wieder. Erstens war er darin nicht geübt und zweitens würde er die Haut hier nicht trocknen können. Aber auf eine kleine Trophäe wollte er trotzdem nicht verzichten.
Mit der gleißenden Klinge schnitt er drei Krallen aus der vorderen rechten Pfote und brach zwei Zähne aus dem gewaltigen Maul. Dann verließ Garth den Kampfplatz, denn er befürchtete, dass durch den Geruch des Blutes weitere Räuber angelockt werden könnten. Und er hatte wenig Lust, sich mit dem ganzen Urwald anzulegen.
Wieder schlug sich Garth durch das dichte Unterholz. Stunde um Stunde suchte er sich seinen Weg den Berg hinab, bis er plötzlich auf einen kleinen Wasserlauf traf.
Neugierig und zugleich ängstlich suchte er eine ruhige Stelle in dem Bachlauf, um sein Gesicht zu betrachten. Er kniete an am Ufer nieder und beugte sich langsam über die stille Wasseroberfläche.
Was er sah, erschreckte ihn. Silbern glänzte das Metall in seinem Gesicht. Von der Nase ausgehend waren Teile der Stirn und des Wangenknochen ersetzt worden und bildeten die Augenhöhle für das blau glühende künstliche Auge. Das Metall hatte eine ovale Form und zog sich als schmaler Streifen über die Schläfe bis hinter das Ohr. Garth begriff, dass der letzte Schlag, den er in der Aufzugskabine gespürt hatte, sein Gesicht und seine Schädeldecke getroffen und zerstört haben musste. So sehr er sich auch bemühte, er konnte sich kaum an einen solchen schlimmen Treffer erinnern.
„Zumindest hat die Rüstung versucht, die Form meines Kopfes beizubehalten und das Metall angepasst“, meinte Garth, während er vorsichtig an den Übergängen zwischen Haut und Metall mit den Finger der linken Hand entlangfuhr. „Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.“
Dass er aussah wie eine Mischung aus Maschine und Mensch störte Garth nicht. Er wusste von kybernetischen Implantaten und viele Soldaten, hatten künstliche Gliedmaßen, weil sie im Krieg verletzt worden waren. Ändern konnte er nichts daran, also musste er das Beste aus der Situation machen.
Garth erhob sich und stieg in den flachen Bach und folgte dem Wasserlauf. So kam er schneller und leichter voran, außerdem verwischte das Wasser seine Spuren. Das Wasser selbst war frisch und kühl und so hatte Garth eine Sorge weniger. Wann immer er wollte, konnte er etwas trinken und musste nicht mehr sparen. Mit neuem Mut folgte er dem Lauf des Baches, bis er am späten Nachmittag überraschend auf eine große Lichtung trat.
Der kleine Bach floss in einen Teich, der sich mittig in einer Mulde der Lichtung gebildet hatte. Eine flache große Felsscheibe ragte schräg aus dem Boden über das Wasser, das ansonsten von niedrigem Buschwerk gesäumt war.
‚Vielleicht gibt es in dem Teich ja Fische!’, hoffte Garth und näherte sich dem Teich.
Doch plötzlich erstarrte Garth. Hinter einem niedrigen Busch hockt eine Frau. Sie musste so groß wie Garth sein und schien sehr kräftig zu sein, denn ihre Muskeln zeichnen sich deutlich unter ihrer Kleidung ab.
Garth konnte es kaum glauben. Da hockte ein menschenähnliches Wesen, eine Frau, an der Einmündung des Baches im Teich und hielt eine Hand in das Wasser. Mit der anderen hielt sie einen langen Speer in Schulterhöhe und starrte auf die Wasseroberfläche. Ganz ruhig saß sie dort und lauerte auf eine Bewegung im Wasser. Obwohl Garth keinen Laut von sich gegeben oder sich bewegt hatte, fuhr die Frau mit dem Speer plötzlich herum und war bereit den Speer zu werfen.
„Nein!“, schrie Garth und machte eine abwehrende Handbewegung. „Nicht! Ich bin ein Freund!“
Die Fremde schaute Garth überrascht an und ließ die Spitze des Speeres etwas sinken. Garth entspannte sich leicht. Witternd schnupperte die Fremde in der Luft und Garth begriff, wodurch er sich verraten hatte. Mit neugierigen Augen musterten sich die Frau und Garth.
Mit Hilfe seines künstlichen Auges zoomte Garth die Frau heran, wobei er sein linkes Auge schloss, denn das Bild, das sein natürliches Auge sah verwirrte ihn zu sehr. Erstaunt erkannte Garth, dass das, was er für Kleidung gehalten hatte, in Wirklichkeit die nackte Haut der Frau war. Fast durchgängig türkise Haut bedeckte ihren muskulösen Körper, der an verschiedenen Stellen auffällige Farbmuster aufwies. Im Sonnenlicht schillerte die Haut wie die Schuppen eines Fisches.
Das Gesicht der Frau wurde von blonden langen Haaren eingerahmt, die ihr über die Schultern auf den Rücken fielen. Um die gelben Augen mit den geschlitzten Pupillen schimmerte die Haut in einem grünlichen, dunklen Ton, genau wie die vollen Lippen. Über den hohen Wangenknochen reichten kleine hellblaue Flecken fast bis zum Kinn hinunter. Die gleichen hellblauen Flecken hatte die Frau auch auf der Stirn. Auf den Oberarmen, den Oberschenkeln, den Waden und auf den Füßen mischten sich zwischen die hellblauen Flecken auch vereinzelte grüne Flecken.
Nach der ersten Überraschung blieb Garths Blick an den Brüsten der Frau hängen. Auch sie waren von den hellen Flecken bedeckt, allerdings begannen sie sich oberhalb der Brüste erst schwach abzuzeichnen, bis sie dann auf und zwischen den Brüsten ganz sauber abgesetzt waren.
Auf der Innenseite zwischen den Brüsten schillerte die Haut in einem grünen Streifen, der sich von der Unterseite der Brüste bis zu den Schultern zog, aber oberhalb der Brüste an Intensität verlor. Dennoch betonte er Form und Größe der Brüste. Durch die geschickte Färbung erschienen die Brüste größer, obwohl sie eigentlich klein waren. Die Höfe um die Brustwarzen waren gelbgrün. Die Farbe bildete einen scharfen Kontrast zu der umgebenden Hautfarbe und wirkten wie ein Signal, dass den Blick immer wieder auf die Brüste zog.
Die Wirkung dieses Anblicks auf Garth war stark und er spürte, wie das Blut in sein Glied schoss. Doch der Soldat kämpfte seine Erregung nieder, während er weiter die Frau musterte, die noch immer völlig ruhig am Rand des Baches stand.
Unterhalb der Brüste war die Haut wieder bis zum Schambein türkis. Auf ihrem Schambein war die Haut mit hellblauen Punkten besetzt, die zu den Schamlippen hin größer wurden und wie ein Pfeil wirkten. Die gleichermaßen gefärbten Schamlippen konnte Garth deutlich erkennen.
Trotz der angespannten Situation begann Garth darüber nachzudenken, warum die Menschen sich so dermaßen verändert hatten und wie viel Zeit eine solche Veränderung benötigt hatte. Was dann natürlich auch auf ihn selbst zutraf, wenn er genauer darüber nachdachte. Welchen Zweck die Hervorhebung der Geschlechtsmerkmale der Frau hatte, war Garth dagegen relativ klar, denn die Wirkung spürte er am eigenen Leib, musste er doch sehr viel Selbstbeherrschung aufbringen, um seine wachsende Erregung zu unterdrücken. Obwohl die Frau so fremdartig ausschaute, fand Garth sie sehr attraktiv.
„Hallo!“, begrüßte Garth die Fremde freundlich, um das lange Schweigen zu brechen, und öffnet seine Arme. Seine Handflächen wiesen nach oben, um zu zeigen, dass er friedliche Absichten hegte. „Ich bin Garth.“
Die Ohren der Frau zuckten beim Klang seiner Stimme. Jetzt bemerkte Garth erst die Schlitzte, die am Hals der Frau, knapp unter dem Ohr, lagen. Sie bewegten sich leicht und Garth vermutete, dass es sich dabei um Sinnesorgane handelte. Die Frau wartete ab, aber ihr Blick blieb misstrauisch. Garth löste seine Messerscheide vom Oberschenkel und legte sie zu seinen Füßen. Bei der Bewegung griff die Frau ihren Speer wieder fester, blieb aber friedlich.
Nach dem sich Garth wieder aufgerichtet hatte, deutete er mit der Hand auf sich. „Garth!“, sagte er wieder. Dann deutete er mit der Hand auf die Frau. Einen Augenblick guckte die Frau, als würde sie nicht begreifen, dann hellte sich ihre Mine auf.
„Garss“, sagte sie mit einer rauchigen Stimme und deutete mit ihrer Hand auf Garth. Sie wiederholte Garth Geste und deutete auf sich. „Cos’ma.“
„Cos’ma. Garth“, wiederholte Garth die Namen und zeigte dabei auf sich und die Fremde.
Die Frau lächelte und senkte ihren Speer. „Hret wto kommen?“, sagte sie und winkte Garth hinter sich her, während sie auf die schräge Felsplatte zuging. Überrascht stellte Garth fest, dass die Frau auf dem Rücken einen langen Flossenkamm hatte, der vom Nacken bis zur Pospalte reichte. Zwischen ihren Fingern hatte er Schwimmhäute gesehen und ihre Füße waren verhältnismäßig breit.
„Was?“, fragte Garth irritiert, folgte aber dann der Frau. Ihr geschmeidiger Gang war fast schon lasziv und Garth kam nicht umhin, ihre schmale Taille und ihren festen knackigen Po zu betrachten. Auf den Pobacken hatte die Fremde ebenfalls helle Flecken, nur das sie größer waren, als am Rest des Körpers. Alte Berichte über Tiere fielen Garth ein. Den Tieren dienten die hellen Stellen am Po als Signal auf der Flucht und der Orientierung im Rudel.
‚Ob die Evolution den Menschen auf ein solches Niveau reduziert hat?’ fragte sich Garth. Trotz seines wissenschaftlichen Interesses machte ihn der Anblick des knackigen Pos und der wiegenden Hüften nervös und er musste sich noch mehr anstrengen, seine wachsende Erregung unter Kontrolle zu bringen.
Auf der Felsplatte drehte sich Cos’ma um, wobei ihre Brüste, die Garth plötzlich größer erschienen, leicht schaukelten. Die schillernden Flecken zogen sofort Garths Blick auf sich und das Blut schoss ihm wieder in die Lenden.
Langsam ließ sich Cos’ma mit einer geschmeidigen Bewegung auf den Knien nieder und deutete Garth an, auch Platz zu nehmen. Der ließ sich etwas unbeholfener auf den warmen Felsboden sinken, war aber froh, dass es keine Feindseligkeiten mehr gab und die Frau den Speer neben sich legte.
Außerdem konnte er so sein anschwellendes Glied etwas verdecken, denn Cos’mas Sitzhaltung offenbarte ihm einen guten Blick zwischen ihre Beine auf die leicht geöffneten Schamlippen.
Sie saßen sich stumm gegenüber und Garth konnte es nicht vermeiden, dass sein Blick über den Körper der Frau wanderte. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie sein Blick etwas zu lange auf Brüsten oder Scham der Frau ruhte. Als ein Insekt auf Cos’mas Oberschenkel landete, verscheuchte sie es mit der Hand. Dabei schaukelten ihre Brüste und Garth stellte jetzt fest, dass die Brüste wie große Birnen an dem Oberkörper der Frau hingen.
‚Das war vorher nicht so gewesen’ stellte Garth fest. ‚Auch ihre Haut ist heller geworden, nur in Nuancen, aber doch sichtbar.’
Das Insekt war hartnäckig und versuchte in Cos’mas Gesicht zu landen. Mit einem Fauchen schlug sie danach und traf das Tier, sodass es vor ihren Knien auf den Boden viel. Die Frau beugte sich vor und zerquetschte es mit den Fingern.
Als Cos’ma sich wieder aufrichtete, waren die Brüste zwar noch groß, lagen aber fest am Körper. Diese Veränderung war Garth nicht entgangen und er folgerte daraus, dass die Brustmuskulatur sich ebenfalls verändert haben musste und die Frauen die Festigkeit ihrer Brüste steuern konnten, wenn auch nur unbewusst. Waren sie angespannt, dann zogen sich die Muskeln zusammen und hielten die Brüste fest und dicht am Körper, um die Frauen bei ihren Bewegungen nicht zu behindern. Waren die Frauen dagegen entspannt, konnten die Brüste frei schwingen und ihre normale Größe annehmen. Und die normale Größe war beachtlich, wenn Garth Cos’mas Brüste mit denen der Frauen aus seiner Vergangenheit verglich.
Nervös und mit einem schlechten Gewissen blickte Garth der Frau wieder ins Gesicht und versuchte zu ergründen, was sie dachte, aber er konnte es nicht. Als Cos’ma sich auch wieder entspannte, wurden ihre Brüste noch ein klein bisschen größer und sanken dann wieder herab. Fasziniert beobachtete Garth dieses Schauspiel.
Doch dann rief er sich wieder zur Ordnung, stellte aber er überrascht fest, dass der Blick der Frau zwischen seinen Beinen ruhte. Jetzt wurde Garth unruhig. Es war keine Scham, die er empfand, so nackt vor einer fremden Frau zu sitzen, aber er hatte noch nie einen solchen Blick gesehen.
Garths Glied war angeschwollen, aber noch nicht steif. Doch während Cos’ma ohne Scheu das große Glied und den schweren Hodensack musterte, breitete sich in dem harten Soldaten ein Gefühl der Unsicherheit gepaart mit Stolz und einem kleinen Schuss Exhibitionismus aus. Die Situation erregte und verwirrte Garth gleichermaßen, denn er hatte seinen neuen Körperbau noch nicht voll akzeptieren können und kam sich sehr unsicher vor. Nicht nur seine Knochen und Muskeln waren gewachsen, sondern auch sein Glied hatte erheblich an Länge und Umfang zugenommen.
Um irgendwie abzulenken griff Garth zu seiner Wasserflasche, schraubte den Verschluss auf und reichte Cos’ma die Flasche. Zögernd nahm sie den Kunststoffbehälter entgegen, prüfte ihn vorsichtig und schnupperte am Flaschenhals. Dann nickte sie und nahm einen Schluck. Anschließend reichte sie die Flasche zurück.
„Taake!“, sagte sie und lächelt Garth an.
„Bitte“, antwortete Garth, dem bei der rauchigen Stimme der Frau ein kleiner Schauer über den Rücken läuft.
Cos’ma legte den Kopf schief und zog fragend eine Augenbraue hoch. „Wto manc Spiek?“
Garth verstand nicht, was Cos’ma meinte. Sie lächelte über seine Verwirrung und deutete wieder das Geben und Nehmen der Trinkflasche an. Als sie die imaginäre Flasche nahm, sagte sie „Taake.“, und als sie die Flasche zurückreichte „Bitte.“ Jetzt begriff Garth.
„Du meinst: Danke!“, sagte er. „Taake bedeutet Danke!“
Cos’ma nickte, beugte sich vor und klopfte Garth auf die Schulter. Garth forderte Cos’ma auf, ihm weitere Wörter beizubringen. Die Frau erhob sich und zog Garth hoch. Zusammen gingen sie über die Lichtung und die Frau lehrte Garth alles, was er wissen wollte. Als die beiden an der Stelle vorbeikamen, wo sie sich zum ersten Mal gesehen hatten, bückte sich Cos’ma und hob das Vibromesser auf. Dabei fielen die Krallen und die Zähne der Bestie aus der Tasche, die auf der Messerscheide aufgenäht war.
Neugierig hob Cos’ma sie auf und betrachtete sie. Dann schaute sie Garth fragend an, als sie ihm das Messer reichte.
Pantomimisch erklärte er ihr, wie er gegen das Monster gekämpft hatte. Aufmerksam verfolgte Cos’ma jede Bewegung Garths, vor allem die hell strahlende Klinge. Als seine Beschreibung endete und er andeutete, wie er die Klauen und die Zähne an sich genommen hatte, stieß Cos’ma ein Heulen aus. Garth zuckte zusammen und ganz automatisch nahm er eine Abwehrhaltung ein.
Das brachte Cos’ma zum Lachen und sie versuchte Garth zu erläutern, dass sie damit einen großen Jäger oder Krieger ehren wollte. Mit viel Geduld und Mühe gab sie dann zu verstehen, dass dieses Tier einer der größten Jäger auf dem Eiland sei und für ihr Volk sehr gefährlich, wenn sie sich zu weit in den Dschungel wagten. Das war eine Neuigkeit, die Garth aufhören ließ und er begann nach dem Volk zu fragen, aber alles was er herausbekam war, dass Cos’ma hier allein lebte. Als er fragte wieso das so sei, malte sie mit dem Speer einige Bilder in den Schlamm des Ufers und Garth verstand.
Cos’ma war irgendwann bei der Jagd auf das Meer hinausgetrieben worden. Mit Müh und Not hatte sie sich auf diese Insel retten können und lebte seitdem allein hier.
Im Anschluss erklärte sie, dass sie noch ein paar Fische fangen wollte, damit sie und Garth etwas zu essen haben. Garth nickte und überließ ihr die Jagd, während er sich auf dem Felsen ausstreckte und versuchte, das Gehörte in ein logisches System zu bringen.
„May koont danda Warrer“, erklärte Cos’ma und deutet auf das Wasser und sich.
Garth schaute sie fragend an. Ein wilder Schwall Worte folgte, aber als er ein immer dümmeres Gesicht machte, schüttelte Cos’ma den Kopf. Sie beugte sich zu Garth, ergriff seine Hand und zog ihn hoch. An der Hand führte sie ihn zu einem Uferstück mit weichem Lehm.
Sie griff nach einem stabilen Zweig und kniete sich hin. Dann tippte sie sich gegen den Kopf. „Khaed“, sagte sie und zeichnete einen Kopf in den Sand. Garth nickte verstehend.
Erfreut über die Reaktion zeichnete Cos’ma Arme. „Wartam“, meinte sie dazu. Garth wiederholte die Wörter und nickte.
Cos’ma zeichnete einen kompletten Menschen und nannte jeweils die entsprechenden Körperteile, die Garth dann wiederholte. Doch Garth wollte mehr wissen. Er kniete sich hin und begann Augen, Mund, Nase und Ohren zu zeichnen. Cos’ma lachte und nannte auch die Namen. Aus einer plötzlichen Laune heraus deutete Garth auf Cos’mas Brüste.
„Wie nennst du das?“, fragte er.
„Sahtit?“, Cos’ma war unsicher, ob Garth die ganze Brust oder nur die Höfe mit den Brustwarzen meinte, auf die sein Finger gedeutete hatte.
„Das ganze!“, Garth deutete einen Griff an Cos’mas Brust mit beiden Händen an.
Die Frau ergriff seine Hände, wobei sie Garths rechte Hand mit dem Handschuh erst zögerlich anfasste, und drückte sie gegen ihre Haut. Garth war überrascht, wie warm sie war und wie weich sie sich anfühlte. Er hatte erwartet, dass Cos’mas Haut sich härter anfühlen würde.
„Sahtit!“, erklärte sie bestimmt und ein leises Seufzen schwang in ihrer Stimme mit. Unter seiner linken Hand spürte Garth, wie sich die Brutwarzen aufrichteten und er behielt seine Hände noch etwas länger an der Brust der Frau. Dann wiederholte er den Begriff.
Cos’ma nahm dann seine linke Hand und führte sie über ihren Bauch. „Basto“, erklärte sie. Auch das wiederholte Garth brav wie ein Schuljunge.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Garth seine Erregung unterdrücken können, doch als Cos’ma seine Hand jetzt zu ihren Schamlippen führte und sie dagegen presste, war es mit der Selbstbeherrschung des Soldaten vorbei. Garth Glied schwoll an und wurde steif. Groß und fest ragte es jetzt Cos’ma entgegen, die es fasziniert anschaute.
„Phartanx“, erklärte sie und tippte zu Garths Überraschung mit der Fingerspitze auf die Eichel, die in der Sonne glänzte. „Phartanx bet Brubal.“
Bei dem letzten Wort nahm sie seinen Sack in die Hand und massierte kurz Garths Hoden. Garth stand ganz still und bewegte sich nicht. Auf eine so hautnahe Erklärung war er nicht vorbereitet gewesen und zu dem überraschenden Griff der Frau kam noch die Überraschung über die Größe seines steifen Gliedes, das Garth plötzlich so fremd und gigantisch erschien.
Dann drückte Cos’ma seine Hand noch einmal gegen ihre Schamlippen. „Foli“, erklärte sie, dann ließ sie Garth Hand los. Noch immer war der verunsichert, was diese direkten Berührungen jetzt bedeuteten, aber Cos’ma machte keine weiteren Anstalten, sich zu erklären. Erst als Garth Magen hungrig knurrte, lachte sie ihn an und deutete auf sich und das Wasser.
Mit einem Blick auf die Zeichnung, mit der sie Garth die Körperteile genannt hatte, zeichnete sie ein paar Wassertropfen daneben. Von dem Menschen ausgehend zeichnete sie einen Pfeil durch die Tropfen und dann einen Menschen, der einen Fisch in der Hand hielt. Von dieser Zeichnung führte ein Pfeil durch eine Sonne und einen Felsen zu einem weiteren Menschen. Die beiden Menschen verband Cos’ma wieder mit einem Pfeil.
Garth starrte die Zeichnung an, begriff sie aber nicht. Cos’ma schien zu verzweifeln, denn sie stand auf, deutete auf sich und die Wasseroberfläche hinter ihr. Dann hinauf zur Sonne.
Garth schüttelte den Kopf, worauf Cos’ma resignierend die Schulter hängen ließ. Dann blickte sie ihm fest in die Augen und machte einen Schritt auf ihn zu. Sie nahm ungeachtet der Rüstung auf dem Arm, seine rechte Hand in die ihre. Legte ihren Unterarm an den seinen und griff dann soweit sie konnte mit der linken Hand um beide Handgelenke.
„Garth bet Cos’ma? Cos’ma bet Garth?“, fragte sie hoffnungsvoll.
Garth hatte keine Ahnung, was dieses Ritual bedeutete, aber er verstand, dass es irgendwie eine Bindung zwischen Cos’ma und ihm darstellen sollte.
„Cos’ma bet Garth! Garth bet Cosma!“, sagte er mit fester Stimme und griff ebenfalls an die Handgelenke.
„Taake!“, antwortet Cos’ma.
Dann ging sie zum Wasser und sprang hinein. Sie tauchte unter und Garth konnte an der Oberfläche erkennen, mit welch irrwitziger Geschwindigkeit sich Cos’ma unter Wasser bewegen musste. Dann durchstieß Cos’ma die Wasseroberfläche und sprang hoch in die Luft.
„Ich glaube, ich spinne!“, entfuhr es Garth und er blieb mit offenem Mund am Ufer stehen.
Cos’ma hatte sich hoch in die Luft geschraubt, drehte eine Rolle und fiel wieder dem Wasser entgegen. Klatschend schlug Cos’ma auf der Wasseroberfläche auf und tauchte unter. Doch schon ein paar Minuten später kam sie zurück zum Ufer geschwommen und warf Garth mehrere große Fische vor die Füße, die zappelnd liegen blieben. Mit den Armen schob sich Cos’ma ans Ufer, dann blickte sie ängstlich zu Garth.
„Garth bet Cos’ma?“, fragte sie bittend, nachdem sie Wasser aus den Schlitzen unter ihrem Ohr gepresst hatte.
Garth stand wie vom Blitz getroffen am Ufer und starrte die Frau im flachen Wasser. ‚Die Schlitzte sind Kiemen, keine Sinnesorgane. Sie lebt amphibisch.’
Noch einmal rief Cos’ma, aber Garth begriff nicht, was sie wollte, zumal er völlig von den neuen Erkenntnissen überwältigt war. Sein Hirn suchte nach einer Erklärung für diese Verwandlung, fand aber keine.
„Garth bet Cos’ma?“, Die Stimme der Frau war flehend und sie streckte einen Arm nach Garth aus. Sie deutete auf das Ufer, auf die Sonne und auf das Wasser. „Garth bet Cos’ma?“
Garth Blick fiel auf die Fische und auf die Zeichnung im Lehm. Dann begriff er endlich, was Cos’ma ihm zu sagen versucht hatte. Sofort eilte er zu der Frau, die schon vor Verzweiflung weinend im Wasser lag.
Mit ruhiger Stimme redete er auf sie ein. „Hey, ruhig, Cos’ma“, sagte er, als er die schluchzende Frau hoch hob. „Garth bet Cos’ma. Garth bet Cos’ma!“
Cos’ma klammerte sich an seinen Hals und ließ ihn erst los, als er sie auf der Felsplatte direkt über dem Wasser hinlegte
„Taake“, sagte sie matt und blickte Garth an. Der nun begriff, warum Cos’ma so verzweifelt gewesen war, als er nicht reagierte, während sie im Wasser lag. Erst außerhalb des Wassers konnte Cos’ma ihre Atmung von Wasser auf Luft umstellen. Innerhalb dieser Zeit war sie an Land geschwächt und somit leichte Beute für eventuelle Raubtiere. Sie hatte Garth vertraut, dass er sie beschützt und an Land zog, aber als er nicht reagiert hatte, war die Panik in ihr aufgestiegen, denn das Ufer war zu seicht gewesen, um Bestien von einem Angriff abzuhalten.
„Es tut mir leid“, entschuldigte er sich. Auch wenn Cos’ma die Worte nicht verstand, begriff sie dennoch, was der Mann ihr sagen wollte. Sie ging zu ihm und streichelte ihm über das Gesicht. Dann lächelte sie und deutete auf die Fische am Ufer.
„Mya muk kigen?“
Garth nickte und rannte los, um sie zu holen. Als er zurückkam, reichte er sie an Cos’ma.
„Bitte!“ sagte Garth und hoffte, er hatte Cos’ma richtig verstanden.
Die Frau nahm die Fische und zog einen flachen Stein unter einem Laubhaufen hervor. Dann nahm sie mit geübten Handgriffen die Fische aus. Mit einer Geste machte sie Garth klar, dass Holz für ein Feuer gesucht werden musste und der Soldat machte sich auf, welches zu besorgen.
Als er zurückkam, hatte Cos’ma schon einen Steinring und ein Gestell zum Braten der Fische gebaut. Doch als sie das Holz aufgeschichtet hatte und versuchte, mit zwei Steinen das Feuer zu entfachen, schob Garth sie mit sanfter Gewalt zur Seite.
Er zog die Vibroklinge und ließ sie etwas über dem trockenen Holz schweben. Nach ein paar Sekunden fing das Holz Feuer und brannte. Mit bewundernden Blick schaute Cos’ma auf die Waffe und nickte dann Garth zu.
Während sie die Fische brieten, brachte Cos’ma dem Soldaten weitere Wörter und begriffe ihrer Sprache, lernte aber auch gleichzeitig von Garth. Nach dem Essen saßen sie zusammen auf dem warmen Fels und schauten zu, wie die Sonne am Horizont versank.
Die Stunden, die sie zusammen verbrachten, wurden zu Tagen, und die Tage wurden zu Wochen.
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„Garth, willst du mir nicht endlich sagen, welchem Volk du angehörst?“ Es war an einem Morgen, ungefähr zwei Monate nach ihrer ersten Begegnung, als Cos’ma diese Frage erneut stellte. Sie und Garth lagen in einer Hütte, die sie sich gebaut hatten, um nicht jeden Morgen vom Regen nass zu werden. Cos’ma störte der Regen nicht, daher hatte sie sich nie die Mühe gemacht, eine Behausung zu errichten, aber Garth wollte nicht jeden Morgen nass aufwachen. Seine Begleiterin hatte die Frage schon oft gestellt, aber Garth hatte sich geweigert, sie zu beantworten.
„Ich bin ein Mensch“, antwortete er ausweichend wie immer, „reicht das nicht?“
„Nein, furdenop!“, schimpfte Cos’ma und benutzte ein Wort, das Garth noch nicht kannte. Es musste aber ein Fluch sein, so wie die Frau sich aufrichtete und ihn anfunkelte. Ihre sonst so prallen Brüste zogen sich zusammen und wurden kleiner. Ein sicheres Zeichen für ihre Wut. „Nein, es reicht nicht. Ich bin auch ein Mensch, wenn ich dich richtig verstanden habe, auch wenn wir uns selbst Leaurianer nennen. Aber ich sehe ganz anders aus als du.“
„Du bist ja auch eine Frau!“ grinste Garth breit und schaute Cos’ma auf die Brustwarzen. Wie erwartet reagierte die Frau sofort darauf und ihre Brustwarzen richteten sich auf.
„Ach, lass das“, schimpfte sie und rieb über die aufknospenden Warzen. „Lenk nicht ab. Ich will wissen, wo dein Volk lebt.“
„Mein Volk ist tot“, sagte Garth ernst. „Zumindest sollte es so sein.“
„Das tut mir leid“, sagte Cos’ma mitfühlend.
„Sie … wir … haben es uns selbst zuzuschreiben.“ Garth Blick wurde hart. „In blindem Hass und Ignoranz haben wir uns und alles andere getötet. Zumindest fast alle getötet.“
„Ihr habt Euch gegenseitig getötet?“ Entsetzt blickte Cos’ma den ehemaligen Soldaten an. „Warum? Und Wieso?“
„Warum? Weil der andere anders dachte, lebte oder liebte, eine andere Meinung hatte oder mehr besaß als man selbst“, erklärte Garth. „Wir entwickelten Waffen, die so mächtig waren, dass sie diese Insel mühelos zerstören konnten. Wir, und auch die anderen, haben sie eingesetzt und alles zerstört und getötet.“
„Aber ein Volk, das gegen sich selbst kämpft?“
„Nicht gegen sich selbst, Cos’ma. Ich gehörte dem östlichen Bündnis an, der Feind war das westliche und das südliche Bündnis.“
„Aber du sagst, ihr ward alle Menschen … also ein Volk!“, irritiert schaute die blauhäutige Frau Garth an, dessen eigene Haut im Verlauf der letzten Wochen einen leichten Grünton angenommen hatte, was ihn mehr irritierte, als jede andere Veränderung seines Körpers.
Einen Augenblick schwieg Garth, dann schüttelte er traurig den Kopf. „Vielleicht sollte ich dir wirklich erzählen, woher ich stamme. Du wirst mich danach hassen, aber du verdienst es zu wissen, Cos’ma.“
„Cos’ma für Garth. Garth für Cos’ma! Hast du das vergessen?“, fragte die Frau.
„Nein, habe ich nicht … aber was ich dir erzähle ist schlimm“, sagte Garth traurig, aber in seinem gesunden Auge glomm ein Funken der Hoffnung, dass Cos’ma ihm verzeihen konnte. Er hatte die Frau in den Wochen ihrer Bekanntschaft sehr schätzen gelernt und auch sie schien ihn auch mehr als nur sympathisch zu finden. Doch mehr als ein paar neckende Blick oder Bewegungen, um den anderen zu Reizen, waren zwischen ihnen noch nicht passiert. Eine Erfahrung, die Garth unbekannt war. Unter den Soldaten und Soldatinnen waren kurze schnelle sexuelle Abenteuer nicht ungewöhnlich gewesen. Wer hatte schon gewusst, ob er am nächsten Tag noch lebte.
Doch er verdrängte solche Gedanken immer wieder, was ihm bei Cos’mas Anblick schwer fiel. „Ich stamme aus einer Gegend, die ungefähr hundert Meilen, vier Tage schwimmen, in westlicher Richtung liegt.“
„Aber dort ist nur Wasser“, meinte Cos’ma.
„Nein, nicht als ich geboren wurde. Damals war dort Land, und diese Insel war ein hoher Berg. Das Wasser gab es damals noch nicht, zumindest nicht hier und so tief. Während der letzten Monate meiner Schulzeit brach ein Krieg aus. Ich ging zu den Kämpfern, denn ich wollte meine Heimat schützen. Doch der Krieg dauerte über zwei Jahrzehnte. Von meiner Heimat war nicht mehr viel übrig, aber der Feind wollte nicht mehr nur unser Land oder uns verbieten, so zu denken, wie wir es taten, sondern er wollte uns alle tot sehen. Und wir ihn.“ Garth holte Luft und sah Cos’ma an, die ihn anstarrte.
„Cos’ma, ich rede nicht von hundert oder zweihundert Menschen. Ich rede von Millionen oder Milliarden, kannst du dir das vorstellen?“
Wie betäubt schüttelte die Frau den Kopf.
„Wir waren Menschen mit weißer Haut, aus dem Süden kamen Menschen mit schwarzer Haut und aus dem Westen mit Menschen mit brauner Haut. Alles Menschen. Sie sahen aus wie ich, hatten nur eine andere Hautfarbe und dachten anders, sprachen anders und mochten andere Dinge.“ Garth schüttelte den Kopf. „Dies war ein Berg und in riesigen Höhlen in seinem Inneren lebten wir Kämpfer. Eines Tages griff der Feind unseren Berg an. Wir riefen um Hilfe, doch mussten wir feststellen, dass wir die letzten unseres Volkes waren. Alle rannten zu ihren Waffen, so auch ich, und wollten den Berg verlassen, um in die Schlacht zu ziehen. Die letzte Schlacht! Doch wir waren zu langsam.
Der Feind zerstörte den Berg, noch ehe jemand hinaus kam. Nur ich habe es geschafft und sah, wie die Erde kochte, Blitze vom Himmel kamen und Berge sprengten, wie Flüsse verdampften, Felder verdorrten und Menschen starben. Ich hörte Menschen sterben, die ich fünf Minuten vorher noch gesprochen hatte. Die … die Rüstung die ich trug, schützte mich vor den Auswirkungen der Waffen, vor Hitze, schlechter Luft und kleinen Geschossen. Doch die Rüstung tat noch mehr, denn sie war intelligent und wollte, dass ich überlebe. So hat sie mich einschlafen lassen. Sehr lange hat sie mich schlafen lassen, bis ich erwachte und dich traf.“
Mit riesigen Augen sah Cos’ma Garth an. Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Du bist einer der Verdammten.“
„So kann man es auch nennen“, meinte Garth traurig. Er wunderte sich, dass ihn ihre Reaktion so wenig traf.
„Du musst ein Verdammter sein. Aber … aber das kann nicht sein. Sie sind alle tot“, flüsterte Cos’ma entsetzt.
„Was weißt du über den Krieg?“ Jetzt war Garth sehr aufmerksam geworden.
„Wir nennen den… Krieg… das ‚Himmelsfeuer’. Es war die letzte Schlacht der Verdammten. Sie zerstörten alles. Anschließend war nichts mehr da, nur Hunger, Not, Krankheit und der Tod. Die, welche das Himmelsfeuer überlebten, starben jung und an fürchterlichen Krankheiten. Und wenn sie Kinder hatten, dann waren diese entstellt, wenn sie überhaupt lebten. Dann kam das große Wasser und viele der wenigen Verdammten, die bis dahin überlebt hatten, ertranken. Einige sollen sich auf Inseln gerettet und dort überlebt haben.
Die Lage für die Verdammten wurde nicht besser, aber es heißt, sie überlebten. Sie lehrten ihren Kindern die Geschichte vom Himmelsfeuer, damit es nie vergessen wurde. Viele Generationen dauerte es, bis die Nachfahren der Verdammten nicht mehr an Krankheiten starben und sich die Welt erholt hatte. Aber was aus den Verdammten wurde, das weiß ich nicht.“
„Aber ich“, meinte Garth, „aber ich glaube nicht, dass du das wissen willst.“
„Doch, sag es mir.“
„Dein Volk. Ihr seid die Nachfahren der Verdammten“, erklärte Garth.
„Aber wie könnte das sein? Schau dich an und schau mich an. Wie sollte ich ein Kind von einem Verdammten sein?“
Garth überlegte einen Moment, wie er der Frau die Auswirkungen des Krieges, Mutationen und Anpassung an veränderte Umweltbedingungen erklären konnte.
„Du sagst, ihr züchtet Fische und wie ihr versucht, immer größerer und kräftigere zu züchten. Dafür habt ihr ein System entwickelt, dass nur die starken Tiere zusammenkommen lässt, nicht wahr?“
„Ja, aber was haben die Fische damit zu tun?“
„Warte es ab. Also, sind eure Fische dadurch nicht größer, stärker und nahrhafter geworden?“
„Ja, aber ich verstehe immer noch nicht.“
„Wenn du heute die Fische mit den ersten Fischen vergleichst, die ihr eingefangen hattet, würdest du sagen, dass eure Fische von denen abstammen?“
„Nein, das wäre kaum zu glauben. Die Fische, die im Meer leben sind klein und schnell. Unsere sind zwar auch schnell, aber sehr groß und stark.“
„Und doch ist es so“, meinte Garth. „Und so, wie sich die Fische in den Generationen verändert haben, so haben sich die Menschen, die Verdammten, verändert. Auch, weil viele Krankheiten eine solche Veränderung erzwangen, denn es konnten nur die Kinder bekommen, die am stärksten waren. So entstand euer Volk über viele Jahrhunderte hinweg.“
Cos’ma blickte Garth an und dachte nach. Lange saß sie so und dachte über das Gehörte nach, während Garth einfach nur da saß und auf eine Reaktion wartete.
„Wenn das wahr ist, was du mir erzählst, dann sind viele Dinge im Laufe der Zeit sehr verändert oder vergessen worden“, sagte Cos’ma leise. „Vieles ist in Vergessenheit geraten oder wird in das Reich der Mythen und Legenden abgeschoben. Als Kinder bekommen wir von den Tagen des Himmelsfeuer erzählt, werden vor Feinden aus anderen Völkern gewarnt, damit sich diese Tage nicht wiederholen.“
„Du hast mir nie gesagt, dass es noch andere Völker außer den Leaurianern gibt“, stellte Garth überrascht fest.
„Es existieren noch zwei, vielleicht auch drei, andere Völker“, sagte Cos’ma. „Im Osten soll es eine größere Landmasse geben, wo ein Volk lebt, das sich im dichten Dschungel behauptet. Sie leben auf Bäumen, jagen, wie die Schattenbestien auf dieser Insel, die Tiere des Dschungels. Sie sind am ganzen Körper mit Fell bedeckt und sind gewandt und schnell.“
Garth nickte, denn wenn die Polkappen in Folge der Katastrophe nach dem Krieg geschmolzen waren, dann musste der Himalaja jetzt eine große Landmasse sein. Und bei der üppigen Vegetation, die sich ausgebreitet hatte, dürfte es dort einen dichten Dschungel geben. Die Menschen hatten sich in dem Gebiet an das Leben im Dschungel angepasst. „Welche Völker gibt es noch?“, fragte er neugierig.
Cos’mas Haut wurde um einige Grade blasser und ihre Stimme leiser, als befürchtete sie, allein ein Gespräch über das andere Volk, würde es herrufen. „Im Süden gibt es ein Volk, dessen Angehörige kleinwüchsig sind. Sie leben in Höhlen auf kargen Felsinseln.“ Cos’ma schüttelte sich angewidert. „In großen, tonnenartigen Schiffen befahren sie das Meer und hinterlassen Tod und Verderben. Ihre Gefangenen dienen als Ruderer in den runden Bäuchen ihrer Schiffe. Das Volk lebt von dem, was sie anderen Völkern stehlen können und machen auch nicht davor halt, Gefangene zu … töten und zu essen. Ihre Haut ist grau, hart wie Stein und wenn sie ein Dorf niederbrennen, dann gehen die Kämpfer durch die Flammen, als wäre es nur Nebel.“
Einen Augenblick dachte Garth über das Gehörte nach. Es klang so, als sei es weiter im Süden sehr heiß und die Menschen hätten sich auf Vulkaninseln gerettet. Um zu überleben, hatten sie eine dicke Haut entwickelt, um sich gegen Hitze und die scharfen Steine zu schützen. Da aber nur wenig auf den Inseln wuchs, mussten sie umherziehen, um ausreichend Nahrung zu bekommen. „Und ihr Leaurianer?“
„Mein Volk lebte hier in diesem Gebiet verstreut zwischen vielen kleinen Inseln. Wir lebten vom Meer. Fische stellten unsere Nahrung dar, aus den Pflanzen des Meeres bauten wir unsere Hütten und aus Muscheln und Korallen stellten wir alles her, was wir sonst noch brauchten“, erklärte Cos’ma. „Aber wir mussten fliehen und zogen nach Norden. Wir sind nicht viele und wir leiden unter den Angriffen des südlichen Volkes. In den letzten Jahren kam es oft vor, dass andere Stämme aus dem Süden zu uns stießen oder weiter nach Norden zogen, weil ihre Gebiete nicht mehr sicher waren und zu oft überfallen wurden. Doch nach den Stämmen kam dann auch das Kleine Volk, wie wir es nennen und raubten und mordeten.“
Verzweiflung breite sich in Cos’ma aus und Tränen standen in ihren Augen. Garth legte seine Hand auf die ihre und als wäre das ein Zeichen, rutschte Cos’ma dicht an Garth heran und kuschelte sich in seine Arme. „Wir werden immer weniger und immer weiter nach Norden getrieben. Doch dort können wir nicht überleben“, schluchzte die blauhäutige Frau. „Das Wasser ist zu kalt. Wenn die Kinder hinausschwimmen, erfrieren sie. Es gibt zu wenig Fische und zu wenig Material, um sichere Hütten zu bauen. Das Kleine Volk wird immer stärker, wir dagegen immer schwächer.“
Cos’ma schluchzte so heftig, dass ihre großen Brüste an Garths Seite bebten. So hilflos Garth in dieser Situation war, fühlte er sich auch noch schuldig, denn er war Teil der Maschinerie gewesen, die aus der Welt, wie er sie kannte, diese Umwelt erzeugt hatte. Traurig strich er Cos’ma über das Haar und dachte an all das, was sich im Laufe der Jahrhunderte alles verändert hatte.
Nach ein paar Minuten hatte sich Cos’ma wieder beruhigt. Sie wischte ihre Tränen fort und lächelte Garth an. Der Mann glaubte, sie würde wieder von ihm abrücken, doch sie blieb dicht bei ihm liegen. Ihre Hand glitt streichelnd über seine Brust, spielerisch umkreiste ein Finger seine Brustwarzen und als sich seine Brustwarze deutlicher abzeichnete, blies Cos’ma sanft darüber. Die Berührungen erregten Garth und er konnte es nicht verhindern, als sich sein Glied versteifte.
Langsam wanderte Cos’mas Hand tiefer und berührte dann sein Glied. Mit sanftem Druck begann sie es zu massieren, während sie sich so drehte, dass sie mit dem Gesicht näher an die pralle Eichel kam.
„Du bist sehr stark gebaut“, sagte sie sanft und hauchte ihren warmen Atem über die Eichel, was das Glied noch ein Stück anschwellen ließ. „Die Männer meines Volkes sind nicht so stark gebaut.“
Garth wusste nicht, was er sagen sollte. Sein Glied hatte schon immer eine „handfeste“ Größe, wie seine Gespielinnen ihm sagten, aber erst in den letzten Wochen hatte begriffen, wie stark und groß sein Körper in der Rüstung geworden war. Und wenn er jetzt einen Blick in eine spiegelnde Oberfläche warf oder an sich herabschaute, dann musste er sich jedes Mal wieder bewusst machen, dass es sein Spiegelbild war, auf das er schaute.
So ließ er statt einer Antwort, seine Hand über Cos’mas Rückenflosse und Po gleiten. Seine Finger glitten zwischen ihre Pobacken, doch er reichte nicht weiter. So streichelte er einfach nur weiter ihren Rücken oder über ihren knackigen Po, während die Frau weiter sein hartes Glied massierte.
Doch nach einer Weile schien Cos’ma das nicht mehr zu reichen. Sie erhob sich und kniete sich mit gespreizten Beinen über Garth Brust, sodass er jetzt ihren Po massieren konnte. Als Cos’ma sich vorbeugte, um seinen Bauch zu küssen, konnte Garth ihre gelbgrünen Schamlippen sehen. Zu seiner Überraschung waren sie angeschwollen und zuckten immer wieder, wobei sie sich nach Innen zogen.
Cos’ma küsste Garth Bauch und wanderte dabei immer weiter hinab zu seinem Glied. Dann leckte sie mit ihrer Zunge um den Schaft herum und über den gefüllten Hodensack.
Auch Garth begann nun damit, Cos’mas Schamgegend zu erkunden. Er ertastete den Lustpunkt der Frau und war erstaunt, dass er sich weiter nach innen erstreckte, als Garth es gewohnt war. Sanft drang er mit seinen Fingern in Cos’mas Scheide ein, die heftiger zu zucken begann und seine Finger durch Muskelkontraktion noch tiefer hinein zog.
Überrascht zog Garth seine Finger zurück, was Cos’ma ein lautes Stöhnen entlockte. Als sie sich umdrehte und dann Garth überraschtes Gesicht sah, lachte sie. Sie ließ seinen Sack los und schaute den Mann fragend an. Als Garth nichts sagte, deutete Cos’ma auf sein Glied und dann auf ihre Scheide.
„Neter tuck maide?“, fragte sie, doch Garth verstand nicht, denn die Wörter hatte er noch nie gehört. Manchmal machte Cos’ma das mit Absicht, um ihn zu ärgern oder auszuschimpfen und lachte dann immer, wenn er sie dumm anstarrte.
„Du warst immer allein?“, fragte Cos’ma. „Keine Frauen?“
„Ja, ich meine Nein, ich will sagen …“, er überlegte, ob es klug war, einer Frau zusagen, dass er schon mit vielen anderen Frauen zusammen war, aber Cos’ma befreite ihn schnell von seinen Nöten.
„Ich war auf der Suche nach einem Mann“, erklärte sie. „Doch von all denen, die kamen, war keiner dabei, mit dem ich lange zusammen sein wollte. Und es waren viele, die kamen, und meinen Vater fragten, ob sie einen Tag bleiben dürften.“
„Was … ich meine wie …?“, Garth war neugierig, wollte aber nicht aufdringlich erscheinen.
„Du willst wissen, was das bedeutet?“, fragte Cos’ma und fuhr fort, als Garth nickte. Sie erklärte es ihm, während sie mit seinem Glied spielte. „Die Männer kommen zu meinen Eltern und sagen, dass sie mich begehrenswert finden. Dann ruft mich mein Vater dazu und ich soll entscheiden, ob ich den Mann als Kandidat interessant genug finde. Wenn ja, dann bringt der Mann ein Geschenk und bittet darum, mit mir einen Tag leben zu dürfen. Wenn er meinen Vater mit dem Geschenk zufrieden gestellt hat, sagt dieser zu und ich gehe für einen Tag mit diesem Mann mit. Wir leben zusammen und er und ich tuck maidel auch. Oft sogar!“
„Was bedeutet ‚tuck maidel’ genau?“, fragte Garth.
„Wenn du und ich eins werden“, erklärte Cos’ma lächelnd und tippt auf Garth Gliedspitze und drückt seine Hand an ihre Schamlippen.
„Du hattest noch nicht viele Gelegenheiten dazu, oder?“, fragte Cos’ma.
„Doch. Als Krieger, und auch als Kriegerin, mussten wir immer so leben, als sei der nächste Tag unser letzter. Oft war es auch so. Wenn wir uns sympathisch waren, dann verbrachten wir eine Zeit miteinander. Entweder, bis einer im Kampf starb, oder eine andere Frau oder Mann interessanter wurde.“
„Warum dann deine Angst?“
„Du … deine … also, bei meinen Frauen waren die Muskeln ihrer … sie waren zwischen den Beinen nicht so gierig“, grinste Garth und war froh, endlich die passenden Worte gefunden zu haben.
„Gierig? Garth, seit dem du plötzlich vor mir aufgetaucht bist, musste ich mich beherrschen“, lachte Cos’ma. „Und du nennst mich gierig? Ich zeige dir, was gierig ist!“
Sie drehte sich um und Garth spürte plötzlich ihre Lippen über seine Eichel und wie sie sein Glied tief in ihren Mund nahm und daran saugte. Fest massierten ihre Lippen seinen Schaft und ihre Finger spielten geschickt und erregend mit seinen Hoden.
Jetzt war es an Garth und er zog ihren Po zu sich heran, um mit seinem Mund ihre Schamlippen zu erreichen.
Als Cos’mas Schamlippen jetzt dicht vor Garth Nase waren, stieg plötzlich eine nie gekannte Lust in ihm auf. Es war, als würde sein Verstand ausgeschaltet. Der Geruch, der zwischen den gelbgrünen Schamlippen hervorströmte, machte Garth wild. Wie ein Tier begann er die Schamlippen mit seiner Zunge zu teilen und tief in ihre feuchte Spalte einzudringen.
Als der Saft der fremdartigen Frau seine Zunge berührte, begann jeder Nerv in seinem Körper plötzlich zu vibrieren. Jede Berührung Cos’mas an seinem Glied ließ heiße Lustwellen durch seinen Körper schießen, während er immer mehr von ihrem Saft zu erreichen suchte.
Mit den Fingern drang er in den warmen feuchten Lustkanal ein und sofort begannen Cos’mas Muskeln seine Finger zu massieren und sie weiter in die Lust spendende Grotte zu ziehen. Zog Garth seine Finger gegen den Widerstand der Muskeln heraus, keuchte Cos’ma auf und er spürte, wie sie vor Lust am ganzen Körper bebte.
Unter der Berührung ihrer geschickten Finger und Zunge war Garth Glied bis zum Platzen angeschwollen. Er spürte seinen Puls wie einen handfesten Schlag und sein Blut rauschte in seinen Ohren. Seine durch Cos’mas Lustsaft empfindsamen Nervenbahnen ließen jeden Hauch einer Berührung wie eine ekstatische Massage wirken.
Stöhnend wand sich Garth unter Cos’ma. „Ich … jahhhaaa … halt das nicht … ohjahhh … kaum aus …“
Cos’ma verstärkte ihre Bemühungen noch weiter, aber Garth setzte seine Kraft ein und wandte sich unter der Frau hervor. Bevor Cos’ma reagieren konnte, hatte Garth sie auf alle Viere gezwungen und sich dann hinter sie gekniet. Er zog ihren Po heran und drang mit seinem dick geschwollenen Glied tief zwischen den gelbgrünen Schamlippen in den feuchten Lustkanal ein.
Wie ein Wahnsinniger stieß er sein Glied in die Scheide und zog es wieder heraus. Er spürte die Muskeln Cos’mas, die versuchten, sein Glied zu halten, aber Garth war stärker. Nach den ersten vier oder sechs Stößen begann Cos’ma zu stöhnen und dann wandelten sich ihr Stöhnen in Lustschreie. Ein feuchter Film bildete sich auf ihrer Haut. Garth spürte, wie er durch den Kontakt mit diesem Film noch erregter wurde. Sein bewusstes Denken, sein Verstand, wurde gehemmt, und mit einer nie gekannten lustvollen Wut nahm er die schreiende Cos’ma wie ein wildes Tier.
„Garth… du… jahhhaa… Maek… maek te… ich werde… zycra…“, kreischte die Frau und rang um Luft. Der feuchte Film auf der Haut lief auf ihrem Rücken zu Tropfen zusammen und perlte an den schwingenden Brüsten hinab auf den Boden.
Garth selbst war noch weit von einem Höhepunkt entfernt, als Cos’ma das erste Mal kam. Laut schrie sie ihre Lust durch den schmalen Hütteneingang dem Dschungel entgegen. Als die Orgasmuswellen abflauten, wimmerte sie wie ein kleines Kind, aber Garth rammte seinen harten Prügel noch immer kraftvoll in ihre Scheide.
„Ich… kann… uh… ich bin… oh… ist das… meak… meak, Garth“, rief sie immer wieder. Sie versuchte halbherzig unter Garth davon zu robben, aber der Kraft des Ex-Soldaten hatte sie nichts entgegenzusetzen.
Nur wenige Minuten später kam Cos’ma ein zweites Mal. Wieder schreie sie ihre Lust hinaus. Sie schrie auch noch, als ihre zitternden Arme nachgaben und sie mit Gesicht und Brüsten auf die weiche Unterlage fiel.
Doch noch immer war Garth Erregung zu groß, als dass er hätte aufhören können. Mit seinem Körpergewicht drückte er Cos’ma flach auf den Bauch und stieß weiter zu. Durch sein Gewicht und ihr eigenes Körpergewicht, wurde Garth Glied in ihrer Scheide auf den langen Kitzler gepresst. Ihre Scheidenmuskeln krampften sich um Garth Glied, hielten es fast wie eine Hand fest, aber noch immer überwand Garth den Widerstand und stieß unermüdlich weiter.
In ekstatischen Spasmen schlug Cos’ma um sich. Die wilde Lust, die sie spürte, ließ keine geplante Bewegung zu. Ihr Atem ging so schnell, dass ihre Lungen der Luft den notwendigen Sauerstoff gar nicht so schnell entnehmen konnten und so wurde ihr manchmal schummerig vor den Augen, während sie schrie und nach Luft japste.
Als Garth kam, bäumte sich auch Cos’ma unter einem weiteren Höhepunkt auf. Ihre Stimme klang heiser, als sie keuchend sein Sperma, das Garth in gewaltigen Schüben in sie spritzte, in sich aufnahm. Die Wände ihres Lustkanals zogen sich von den Schamlippen beginnend bis tief in ihr Inneres zusammen, lösten sich wieder und begannen von vorne. Garth hatte das Gefühl, wie eine Kuh gemolken zu werden, aber er genoss diese fremdartige Massage, während er weiter unaufhörlich Mengen von Sperma in die keuchende Frau pumpte.
Nach Minuten brachen die beiden dann erschöpft übereinander zusammen. Eine Weile blieben beide nach Atem ringend liegen, dann zog Garth sein halbsteifes Glied aus Cos’mas tropfender Scheide. Dabei versuchten ihre Muskeln noch immer zu verhindern, dass das Glied herausflutscht und Garth Männlichkeit wurde lang gezogen. Als es der Scheide entglitt, sah Garth, wie sie die Schamlippen dicht zusammenpressten und sich nach Innen wölbten.
„So etwas … habe ich noch nicht … erlebt“, keuchte er noch immer am Körper zitternd. Dann blickte er auf die zitternde Cos’ma, deren Haut feucht in der Sonne glänzte. „Cos’ma, bist du in Ordnung? Ich wollte nicht… ich konnte nicht…“
Besorgt überprüfte er ihren Puls und ihre Atmung, doch sie wurde schon wieder munter und hatte seine Worte verstanden.
„Ich habe es so auch noch nicht erlebt“, stimmte Cos’ma ihm zu. „Du warst so … so … wild. Das kannte ich nicht. Und an Land habe ich es auch noch nie getan.“
„Was meinst du?“
„Normalerweise gehen wir immer ins Wasser. Der Mann dringt in mich ein und dann lassen wir uns von den Wellen treiben. Das wiegende Meer bestimmt den Rhythmus und wir lassen uns einfach treiben“, erklärte Cos’ma. „Du warst so aktiv, so hart und schnell. Ich hatte Angst vor dir und doch war es so schön, wie nie zuvor.“
„Ich weiß auch nicht, was plötzlich los war“, meinte Garth. „Ich habe deinen Duft gerochen und dann deinen Saft geschmeckt. Ab dem Zeitpunkt wollte ich nur noch in dir sein.“
„Wir Frauen verteilen einen Duftstoff, wie meine Lehrerin uns einmal erklärte. Es ist eine Besonderheit aus den Tagen, da wir weiter von einander entfernt lebten. Wenn eine Frau bereit war, dann verteilte sie beim Schwimmen ihren Duft und so wurden die Männer angelockt. Heute reinigen wir uns, damit Männer und Frauen auf engem Raum zusammenleben können, ohne dass es zur Werbung kommt. Trotzdem kommt es oft vor, dass Männer mit erregten Phartanx herumlaufen“, erklärte Cos’ma lächelnd. „Und wenn wir Frauen einen erregten Mann sehen, steigt unsere Paarungsbereitschaft sprunghaft an. Aber wir haben gelernt, uns zu kontrollieren. Frauen, aber ebenso die Männer.“
„Da hat die Natur sich ja etwas ganz Raffiniertes einfallen lassen“, meinte Garth. „Dein Lockstoff wirkt auch bei mir. Und da ich ihn nicht kenne und ihn pur, ohne die Verteilung im Wasser abbekommen habe, reagiere ich so heftig darauf.“
„Das kann der Grund sein, ja“, nickte Cos’ma nachdenklich. „Es war schön, beängstigend schön. Haben die Menschen deiner Zeit es immer an Land getan? Ich meine, ich finde es eigenartig. Und sehr erregend, so wie ich dich geheimnisvoll und sehr erregend finde.“
„Das habe ich gemerkt“, grinste Garth frech. „Nicht nur gerade eben, sondern auch, als ich dich bat, mir deine Sprache beizubringen. Da hast du mich auch schon berührt.“
Plötzlich wird Cos’ma leicht grün, das Pendant zum Rotwerden, wie Garth mittlerweile herausbekommen hatte. „Das ... das war … Ich bin schon so lange hier. Niemand meines Volkes, kein Mann oder Frau. Ich … ich sehnte mich nach Nähe. Und dann warst du da. Wie ich ja schon sagte, wenn Frauen einen erregten Phartanx sehen, dann steigt ihre Bereitschaft. Und als ich dich vor mir stehen sah. Ich … ich musste dich einfach berühren.“
„Hey, ist doch in Ordnung“, lachte Garth. „Wenn ich das alles vorher gewusst hätte, dann wäre heute sicher nicht unser erstes Mal gewesen.“
Cos’ma lachte und stand auf. „Aha, so einer bist du also. Eigentlich musst du vorher meinen Vater fragen und ihn beschenken.“ Sie droht ihm mit dem Zeigefinger, eine Geste, die Garth vertraut war, aber irgendwie fremdartig wirkte, als Cos’ma sie machte, weil sich dabei ihre Schwimmhäute zwischen den Fingern spannten. „Aber jetzt lass uns frühstücken. Ich habe Hunger.“
Die beiden aßen die Reste des gestrigen Mahls, dann blickte Garth zur Hütte hinaus und in den Himmel. Es wunderte ihn noch immer, wenn der Regen morgens einsetzte und nach zwei Stunden wieder aufhörte. Doch die Regelmäßigkeit der Güsse erklärte die dichte Vegetation des Dschungels. Ein kleines Rinnsal fand den Weg in das Innere der Hütte und Garth errichtete gedankenverloren einen Erdwall vor der Türschwelle. Dann ruckte sein Kopf plötzlich herum.
„Cos’ma, warum hast du dich eigentlich so hoch in den Dschungel begeben, statt am Meer zu bleiben?“
„Ich wollte mich nicht in Versuchung führen, zu meinem Volk zurückzuschwimmen“, erklärte die Frau betrübt. „Vielleicht hätte ich es geschafft, aber das Risiko war zu hoch. Außer dem Kleinem Volk gibt es noch weitere Feinde im Meer.“
Nickend hörte Garth zu, als Cos’ma Tiere nannte, die einem Menschen gefährlich werden konnten. Einige der Beschreibungen erinnerten ihn an Orkas oder Haie und an Tintenfische und Kraken.
„Wie weit ist es bis zu der Insel, auf der dein Stamm lebt?“
„Ich bin viele Tage herumgeirrt. Der Wind und die Strömungen trieben mich umher“, sagte die türkishäutige Frau. „Aber es müssen drei Tage schwimmen sein. Mindestens.“
„Drei Tage schwimmen …“ Garth wusste, dass damit eine Strecke von annähernd sechshundert Kilometern gemeint war. „Du bist von Süden nach Norden geschwommen, nicht wahr?“
„Richtung Nordost“, nickte Cos’ma und warf Garth einen fragenden Blick zu.
Aber der Mann war noch nicht zufrieden. „Gab es viele Inseln in der Nähe, wo dein Stamm lebt?“
„Ja, aber auch größere Landmassen.“
Garth überlegte einen Moment. „Ich war an der schweizerisch-österreichischen Grenze stationiert, in den Alpen. Das ist hier, wo wir uns jetzt befinden“, erklärte er Cos’ma, die bei dem Klang der fremden Ortsbezeichnungen fragend den Kopf hob. „Sechshundert Kilometer in südwestliche Richtung … da sind die Pyrenäen. Ehemaliges spanisches Hoheitsgebiet. Du sagst, es gibt viele Inseln und Landmassen dort. Das können die Gipfel der Pyrenäen sein, denn der Gebirgszug ist höher, als die Alpen.“
„Aber was bringt uns das?“ fragt die Frau und gähnt.
„Das hilft mir, eine Route zu überlegen, auf der wir zu deinem Stamm kommen können“, erklärt Garth.
„Was? Du willst zu meinem Stamm?“ Plötzlich ist Cos’ma hellwach und konzentriert. „Wie willst du das machen?“
„Schau her“, sagt Garth und beginnt, eine Karte von Europa, so wie er es kannte in den Boden zu ritzen. „So in etwa sehen die Gebirge unter Wasser aus. Hier in diesem Gebiet befinden wir uns.“
Er markiert eine Stelle, wo zu seiner Zeit ungefähr die Stadt Davos gelegen haben musste. „Deine Angaben lassen mich glauben, dass dein Stamm irgendwo hier leben muss“, erklärt er und zeichnet einen Kreis um ein Gebiet östlich des ehemaligen San Sebastián ein. „Zu meiner Zeit war alles zwischen den beiden Kreisen noch Land. Aber das Wasser ist gestiegen und wenn ich es richtig vermute, dann dürften die Pyrenäen noch aus dem Wasser schauen. Und das Kleine Volk könnte aus dem ehemaligen Staatsgebiet Marokkos stammen. Die Gebirgsketten im nördlichen Afrika waren hoch genug und unsere Waffen könnten durchaus seismische und tektonische Veränderungen ausgelöst haben, die Vulkane entstehen ließen.“
Er zeichnete die Küstenlinie Nordafrikas und die Umrisse Spaniens und Portugal ein. Dann tippte er auf Spanien. „Die Berge hier in diesem Gebiet können hoch genug gewesen sein, um den Menschen vor dem Wasser zu schützen. Es müssen viele Inseln gewesen sein. Wenn das Kleine Volk von hier kam, dann hat es euch weiter nach Norden getrieben, in die ehemaligen Pyrenäen. Und dich hat es in die Alpen verschlagen. Zum Navigieren reicht das zwar kaum aus, aber wir müssen auf unser Glück vertrauen.“
Cos’ma blickte die provisorische Karte lange an. Dann schaute sie zu Garth. „Du willst es wirklich wagen, nicht wahr?“
„Ja, denn ich denke, zu zweit haben wir eine gute Chance, es zu schaffen“, sagte er mit fester Stimme.
„Ich würde so gerne wieder zu meinem Stamm“, meinte Cos’ma sehnsüchtig. „Und ich weiß, dass ich es mit deiner Stärke schaffe. Aber wie willst du so eine Strecke schaffen? Du kannst nicht so schwimmen wie ich, oder?“
Garth lachte. „Nein, aber ich weiß eine Möglichkeit, an die du noch nicht gedacht hast.“
„Und die ist?“
„Wir bauen ein Boot“, erklärte Garth lachend. „Groß genug für uns beide, damit es uns trägt. Es wird eine Weile dauern, aber dann werden wir aufbrechen.“
„Ich habe so lange gewartet, da werde ich auch noch etwas länger warten können“, meinte Cos’ma lächelnd verführerisch lächelnd. „Und ich muss nicht mehr alleine warten. Cos’ma für Garth.“
„Und Garth für Cos’ma“, antwortete der Mann und zog die Frau zu heran, um sie zu küssen.
Aus dem leidenschaftlichen Kuss wurde wie schon so oft eine wilde Rangelei. Keiner der beiden wollte nachgeben, aber dann gelang es Garth, die lachende Frau bäuchlings auf den Boden zu drücken und dort zu halten. Er legte sich auf sie und drückte mit seinen Beinen ihre Schenkel auseinander. Mit einem Stoß seines harten Glieds drang er in sie ein. Cos’ma beantwortete das mit einen Stöhnen und presste sich ihm entgegen. Und bald hallten ihrer beiden Lustschreie laut durch den Dschungel und schreckten die Vögel auf.
Die Ruhe und Stille der Vögel wurde in den folgenden Wochen noch häufig von den beiden gestört. Das Boot wäre sicher schneller fertig geworden, wenn sie nicht ganze Tage damit zugebracht hätten, sich gegenseitig zu reizen, bis einer den anderen sehr direkt anging. Sie gingen sogar so weit, dass sie sich gegenseitig Fallen stellten, in denen dann der wehrlose Partner nach allen Regeln der Kunst lustvoll gequält wurde. Und sehr oft war es Garth, der verlor, denn Cos’ma kannte mehr Jagdtricks als der Soldat, der eher auf eine direkte Konfrontation trainiert war. Aber Spaß hatten beide an den Spielen.
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„Du weißt schon, dass dies der letzte Morgen auf dieser Insel ist?“ fragte Garth leise eines Morgens und hielt Cos’ma im Arm.
Die türkishäutige Frau rekelte sich genüsslich. „Ja, und ich bin froh darüber. Ich kann es gar nicht mehr abwarten.“
„Ja, ich bin auch neugierig auf die Welt dort draußen“, nickte Garth. „Aber um sie zu sehen, müssen wir aufstehen. Los, du faules Stück, auf mit dir.“
Lachend kniff Garth der Frau in den nackten Po. Mit einem spitzen Schrei sprang Cos’ma auf und wollte sich auf Garth stürzen, doch der Mann war schon aus der Hütte gerannt.
Es waren fast fünf Monate vergangen und am Strand dümpelte ein Trimaran auf den leichten Wellen. Es hatte sie viel Mühe, Kraft und Tränen gekostet, dass Boot zu bauen. Sie hatten mehrere Fehlschläge erlebt. Ein Boot war gekentert, eines verbrannt und sie hatten immer wieder von vorn beginnen müssen. Aber sie hatten zusammengehalten und es geschafft. Am Tag zuvor hatten sie den Proviant verstaut und frisches Wasser an Bord gebracht. Jetzt war das Boot bereit, in See zu stechen.
Garth stand vor dem Gefährt, als Cos’ma ihn einholte. Beide blickten zu dem hohen Mast empor, an dessen Spitze eine kleine Flagge im Wind flatterte. Als Symbol hatten sie eine Wolke gewählt, denn wie die Wolken frei am Himmel zogen, so sollte das Boot frei auf dem Wasser gleiten.
„Auf in die Freiheit“, sagte Garth leise.
„Und nach Hause“, ergänzte Cos’ma. Dann haute sie Garth mit der flachen Hand auf den Po und rannte ins Wasser. Erst wollte Garth hinter ihr her, aber dann gab er auf, als er sah, wie Cos’ma durch das Wasser schoss.
Stattdessen nahm er ein Seil, das an dem Boot befestigt war, warf es ihr zu und begann selbst, das Gefährt ins freie Wasser zu schieben. Mit vereinten Kräften wendeten sie den Trimaran und bugsierten ihn ins tiefere Wasser. Dann sprang Garth auf eines der Netze, die den Rumpf mit den Auslegern verband.
Er zog an einem Seil und mit einem Knall entfaltete sich das Segel. Ein Ruck ging durch das Boot, als es Fahrt aufnahm und dann immer schneller werdend über die Wellen glitt.
Stolz saß Garth am Ruder. Es hatte ihn große Mühen gekostet, die Rümpfe gleichmäßig glatt und schwer zu bekommen. Und um den Stoff für die Segel zu bekommen, hatte Cos’ma so manchen Tauchgang hinter sich gebracht, denn am Grund des Meeres wuchsen lange faserige Algen, die sich ideal zum Weben und Herstellen von Seilen eigneten. So hatte vor dem Bau des Bootes der Bau eines Webstuhles gestanden.
Doch jetzt glitt das Boot durch die Wellen und Garth blickte zur Insel zurück. Einen Moment dachte er an die vielen toten Kameraden und Kameradinnen im Inneren der Felsen und sein Blick suchte die Stelle, wo seine Rüstung stehen musste. Einen Moment glaubte er auf der Spitze des Berges ein helles Blitzen gesehen zu haben. Er schloss sein linkes Auge und zoomte mit dem künstlichen Auge die Stelle heran.
Tatsächlich stand dort die HDX-Rüstung. Sie blickte genau in die Richtung, in der Garth Cos’mas Stamm vermutete.
„Danke“, murmelte er und hob grüßend die Hand. „Mit meiner Rettung gibst du mir vielleicht die Chance, bei einem Neuanfang in dieser Welt zu helfen.“
Er drehte sich wieder zum Bug, vor dem Cos’ma verspielt aus dem Wasser sprang. Garth lachte und nahm einen Kurs, der in Raumschots vor den Wind brachte und noch mehr Fahrt aufnehmen ließ. Cos’ma musste sich sehr anstrengen, um noch mithalten zu können und bald tauchte sie langsam unter dem Boot durch, wurde wieder schneller und sprang aus dem Wasser auf eines der Netze. Dort blieb sie eine Weile erschöpft liegen, dann kam sie zu Garth.
„Es fährt gut“, stellte sie fest und lehnte sich an den Mast.
„Ja, fantastisch“, bestätigte Garth voller Freude über ihr Werk. „Wir machen gute Fahrt.“
Eine Weile blieben sie schweigend sitzen. Während Cos’ma döste wanderte Garths Blick immer wieder über den fremdartigen, aber doch vertrauten Körper der Frau. Ihre Brüste waren jetzt voll und groß. Immer, wenn die Rümpfe des Bootes über einen Wellenkamm flogen und dann auf das Wasser klatschten, wackelten Cos’mas Brüste. Fasziniert beobachtete Garth die Bewegungen und manchmal suchte er bewusst eine Welle, um den Trimaran springen zu lassen.
Sein Glied versteifte sich langsam und schwoll zu seiner enormen Größe an. In den letzten Monaten hatte Garth Zeit gehabt, sich an seinen neuen Körperbau zu gewöhnen. Zusammen mit Cos’ma hatte er unter lautem Gelächter so manches neue erfahren und umgesetzt.
Einmal hatte er sich an Cos’ma herangeschlichen, als die Frau gerade dabei war, einen Krabbengang nach seinen Bewohnern zu untersuchen. Die Krabben waren sehr schmackhaft und bauten ihre Gänge unter Bäumen in Strandnähe. Diese Gänge, die für einen schlanken Menschen breit genug zum Kriechen waren, führten ungefähr anderthalb Meter senkrecht nach unten und dann horizontal weiter. Cos’ma hatte Garth erklärt, dass der horizontale Gang eine Falle war, denn ein Tier, das in ein solches Loch fiel, kam nicht wieder heraus. Und wenn es in den Gang eindrang, stürzten sich die Krabben mit ihren Scheren von hinten auf das Opfer. Da der Gang eine Sackgasse war, war die Beute den Krabben sicher.
Um in einem solchen Loch Krabben zu jagen, hatten sich die Angehörigen von Cos’mas Stamm eine geschickte Methode einfallen lassen. Zwischen ihren Füßen banden sie sich ein Seil, das lang genug war, um einen sehr großen Schritt zu machen. Dann warfen sie ein zweites Seil über einen Ast über dem Loch, das sie mit dem Seil zwischen ihren Füßen verknoteten. Dann zogen sie sich selbst an den Füßen hoch und ließen sich in das Loch hinunter. Eine Tierattrappe aus locker zusammengeflochtenen Ästen und Gräsern diente als Köder. Diese Attrappe wurde in den horizontalen Gang geschoben, wo die Krabben sie angriffen. Die Scheren verhedderten sich in dem Gras und den Ästen und nach kurzer Zeit konnte der Sammler die Attrappe voller Krabben wieder herausziehen. Zum Schluss zog er sich am Seil hoch, legte die gespreizten Beine auf den Rand des schmalen Loches und nahm die Attrappe vom Grund des Lochs auf.
Und genau in einem solchen Moment hatte Garth Cos’ma überrascht. Er hatte ihr einen starken biegsamen Stock mit Astgabeln unter die Seilenden an den Füßen geschoben. Die Frau hatte nicht die Kraft gehabt, ihre Beine gegen den Widerstand zusammenzubringen und hatte mit gespreizten Beinen vor Garth in dem Loch gehangen. Dem Mann völlig ausgeliefert, hatte sie sich seinen Liebkosungen an ihrer zuckenden Scheide hingeben müssen.
Breitbeinig hatte Garth über dem Sandloch gestanden, sein steifes Glied nach unten gebogen und zwischen die gierigen Schamlippen geschoben. Zuerst hatte Cos’ma noch geschimpft und sich zu wehren versucht, aber dann war ihr Widerstand der Lust gewichen und sie hatte Garth hartes Glied willkommen geheißen. Es war ein schnelles und sehr hartes Erlebnis für beide gewesen, aber beide waren auf ihre Kosten gekommen, auch wenn Cos’ma Garth mit Rache gedroht hatte.
Die hatte sie bekommen, als die beiden Tauchen gegangen waren. Bei diesen Gelegenheiten trug Garth seine Atemmaske, die ihm als Sauerstoffgerät diente. Geschickt hatte Cos’ma Garth, der sich in der Unterwasserwelt nicht auskannte, in ein Feld mit Schlingalgen geführt.
Die Algen sind nicht harmlos und in großer Zahl halten sie sogar Wale fest. Garth war plötzlich von den Algen eingewickelt worden und hing völlig hilflos in den braungrünen Blättern. Lächelnd war Cos’ma zu ihm geschwommen und hatte ihn beruhigt. Die nächsten Minuten musste Garth es ertragen, dass Cos’ma sein Glied mit ihrem Mund verwöhnte, seine Hoden kraulte und sogar einen Finger in sein Poloch bohrte. Als sein Sperma in weißen Fäden träge durch das Wasser trieb, hatte die Frau lächelnd damit vor Garth Augen gespielt, bis es so verdünnt war, dass sie es nur noch anhand des Geruchs wahrnehmen konnte.
Sachte war Cos’ma dann mit ihrer Scheide in Augenhöhe von Garth aufgestiegen, und sie hatte ihre Schamlippen auseinander gezogen. So hatte der Mann sehen können, wie ihr Lustsaft aus dem blauen Scheidenkanal ausströmte und sich im Wasser verteilte. Garth wusste, dass er sehr heftig reagieren würde, wenn er ein Leaurianer gewesen wäre. So eine hohe Konzentration der Pheromone würde die Männer von Cos’mas Volk wild machen.
Doch da er die Maske trug, funktionierte es bei ihm nur durch den Hautkontakt. Aber das reichte aus. Er hatte gespürte, wie die Substanzen seinen Willen ausschalteten und wie wild hatte er in den Algen getobt, um an Cos’ma heranzukommen, die träge vor ihm schwebte und mit ihren Brüsten spielte oder sich zwei Finger in die Scheide schob. Dadurch setzt sie noch mehr Pheromone frei, was Garth weiter quälte.
Nach gefühlten Stunden, in den Garth eine lustvolle Hölle durchlebte, hatte Cos’ma sein Glied massiert, bis er erneut spritzte. Doch sie hatte nicht aufgehört, sondern weiter massiert und ihn zu zwei weiteren Ejakulationen getrieben. Als der Mann erschöpft in den Wirrwarr aus Blättern hing und sein Glied langsam abschwoll, war Cos’ma zu ihm geschwommen, hatte die Beine gespreizt und sich das erschlaffende Glied eingeführt. Da ihre Lustspalte so beweglich war, war es ihr gelungen, Garths Glied wieder steif zu massieren, wobei Cos’ma einen Orgasmus erlebte.
Anschließend hatte sie den völlig erschöpften Garth mit seinem Vibromesser los geschnitten und ans Ufer geschleppt.
Bei dem Gedanken daran, zuckte Garths Glied, was der Frau nicht entging. „Ich kann mir denken, was dir gerade durch den Kopf geht“, neckte Cos’ma Garth und unterbrach damit seine Gedanken. Lächelnd drehte sie sich auf den Rücken und spreizte ihre Beine. Dann begann sie, sich selbst zu streicheln. Garth, der das Ruder halten musste, konnte nur zusehen.
Nachdem sich Cos’ma auf diese Weise bis zum Höhepunkt gestreichelt hatte, kam sie auf allen Vieren zu ihm gekrochen, wobei sie ihren Po so lasziv hin und her bewegte. Langsam schob sie sich zwischen Garth Schenkel, blickte ihm in die Augen und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Dann öffnete sie den Mund und ihre warmen Lippen glitten über seine Eichel. Zuerst langsam, dann schneller werdend bewegte sie ihren Kopf auf und nieder.
Leise stöhnte Garth auf. Für die Frau zwischen seinen Beinen war dies das Zeichen, ihre Bemühungen zu verstärken. Tief saugte sie sein Glied in ihre Mundhöhle, dann entließ sie es langsam, wobei sie mit der Zunge an der Unterseite der Eichel entlang leckte. Dann saugte Cos’ma das harte Glied wieder in ihren Mund.
Als Garth lauter zu stöhnen begann, erhob sich Cos’ma und setzte sich mit gespreizten Beinen auf Garths Schoß. Ihre Füße ragten hinter seinem Rücken über die Bordwand, während sein Glied gegen ihre Schamlippen drückte. Cos’ma griff sich zwischen die Beine und brachte es an die richtige Stelle, dann ließ sie sich ganz langsam auf den harten Schaft gleiten.
Garth wollte sie langsam stoßen, aber Cos’ma legte ihm einen Finger auf die Lippen. Er schmeckte ihren Saft und erneut durchflutete ihn heißes Begehren. „Nein, lass uns einfach so zusammenbleiben“, bat sie sanft. „Lass uns die Lust durch das auf und ab der Wellen spüren. Lass das Meer uns lieben, wie auch wir das Meer lieben. Es gehört zu uns. Es ist ein Teil von uns. Es ist in uns, so wie wir in ihm sind.“
Nickend erklärte sich Garth einverstanden und die hielt die erregte Frau einfach nur im Arm, während er das Boot steuerte. Sie küssten sich, flüsterten sich neckende Worte in die Ohren oder streichelten sich sanft, während das Boot über die Wellen flog. Lange blieben sie so zusammen, bis sie beide in einem leisen, aber sehr intensiven Orgasmus kamen. Und selbst nachdem Garth seinen heißen Saft in Cos’mas zuckende Lustspalte gespritzt hatte, trennten sie sich nicht.
Bis zum Mittag saßen die beiden stumm beieinander. Erst, als Garth Magen knurrte, lachte Cos’ma und löste sich von ihm. „Du hast Hunger?“
„Ja“, antwortete Garth. „Aber ich möchte nicht schon jetzt unserer Vorräte angreifen.“
„Dann fange ich uns etwas“, versprach die Frau und erhob sich. „Fahr langsamer.“
Die Fahrt verringerte sich, als Garth das Segel auffierte. Cos’ma sprang ins Meer und tauchte ab. Minutenlang war die Frau unter Wasser, dann tauchte ihr Kopf wieder auf und sie winkte Garth zu. Mit schnellen Bewegungen ihrer Beine schoss sie auf das Boot zu, dann warf sie mehrere große Muscheln und Algen in eines der Netze und tauchte wieder ab. Diesmal dauerte es noch länger, bis sie wieder an die Oberfläche kam. Doch diesmal hatte sie einen großen Fisch gefangen. Mit einem letzten kraftvollen Schlag sprang sie in das Netz zwischen Rumpf und Ausleger.
„Ah, das tat gut“, lachte sie und wischte das Wasser aus ihren Haaren und von ihren Brüsten. „Es ist wundervoll, im Wasser zu jagen.“
Das konnte Garth sich nicht vorstellen, aber er wollte Cos’ma auch nicht widersprechen. Die Frau machte sich daran, den Fisch auszunehmen. Garth hatte eine Steinplatte in einem Holzbrett eingefasst, auf der gekocht werden konnte. Als Hitzequelle diente das Vibromesser, das unter der Steinplatte eingehängt und werden konnte und dort seine Hitze an den Stein abgab. So vermieden sie offenes Feuer und konnten trotzdem warmes Essen zubereiten.
Cos’ma briet den Fisch in einem Umschlag aus Algen und servierte dazu gekochte Muscheln als Beilage. Garth war skeptisch, aber es schmeckte hervorragend. Das sagte er auch Cos’ma und die Frau lächelte glücklich. Den Nachmittag verbrachten sie mit einem Spiel, das Garth gebastelt und Cos’ma gelehrt hatte und am Abend verzehrten sie die Reste des Mittagessen.
Als es Nacht wurde, kuschelte sich Cos’ma an Garth, der noch versuchte, anhand der Sternbilder ihren Kurs zu berechnen, dann schliefen sie ein.
In der Nacht erwachte Garth, als ein Seevogel aufschrie, der sich den Mast als Ruheplatz gewählt hatte. Garth blickte in Nacht- und Infrarotsicht zu ihm hinauf, stufte das Tier aber nicht als Bedrohung ein. Als er voraus zum Horizont blickte, glaubte er ein Licht gesehen zu haben. Er konzentrierte sich auf die Stelle, aber konnte nichts sehen. Er zuckte mit den Schultern, dann schlief er wieder ein.
Am nächsten Morgen wurde er von Cos’ma geweckt. „Garth, Garth, wach auf“, rief sie aufgeregt.
Garth war sofort hellwach. „Was ist passiert?“
Cos’ma deutete nach vorn. Am Horizont war ein dunkler Fleck zu erkennen. Mit seinem künstlichen Auge konzentrierte sich Garth auf den Fleck und zoomte ihn heran. Was er erst für eine Insel gehalten hatte, entpuppte sich jetzt als Schiff.
„Es ist ein Schiff“, erklärte er Cos’ma.
„Das Kleine Volk“, rief die Frau und Angst schwang in ihrer Stimme mit.
Garth maß die Entfernung zwischen den beiden Fahrzeugen und stellte fest, dass sie wesentlich schneller fuhren, als das Schiff des Kleinen Volkes. „Wir sind schneller als sie. Was tun sie hier?“
„Wer weiß das schon“, meinte Cos’ma angsterfüllt. „Vielleicht suchen sie nach neuen Sklaven. Vielleicht jagen sie Haie. Wir sollten ihnen aus den Weg gehen.“
Garth beobachtete weiter. „Das wird schwierig, da sie den gleichen Kurs nehmen wie wir. Wir werden sie in einigen Abstand passieren, aber wir können nicht außer Sicht bleiben.“
Nach einer Stunde waren sie dicht genug heran, dass Garth Einzelheiten ausmachen konnte. Das Schiff war sehr lang, aber schmal. In der Mitte war ein hoher Turm und am Ende ein riesiges Schaufelrad. Es drehte sich und trieb das Schiff voran. Einen Moment brauchte Garth, bis er begriff, an was ihn die Konstruktion erinnerte.
„Ein U-Boot“, keuchte er überrascht. „Es ist ein U-Boot.“
„U-Boot?“ fragte Cos’ma verstört.
„Ein Schiff, das tauchen kann“, erklärte Garth.
„Die Schiffe des Kleinen Volkes können nicht tauchen“, entgegnete Cos’ma.
„Aber sie liegen tief im Wasser, nicht wahr?“
„Ja. Der größte Teil der Schiffe liegt unter Wasser, wo auch die meisten der Besatzung leben.“ Cos’ma zitterte am ganzen Körper, während sie zu dem Schiff hinüber sah. Ihre Angst saß tief und ihre sonst kräftig türkise Haut war blass. Auch ihre Brüste waren winzig klein geworden, wie Garth bemerkte.
Garth schüttelte den Kopf. Irgendwie hatten die Angehörigen des Kleinen Volkes sich an die Baupläne von U-Booten erinnert und nach diesen Vorbildern die Form ihrer Schiffe gewählt. Und wohin sie kamen, da verbreiteten sie Angst und Schrecken. Er blickte wieder hinüber und bemerkte Bewegungen an Deck des flachen Schiffes.
Aus dem hohen Turm wurde ein Ausleger, wie bei einem Kran, ausgeklappt. Ein Seil hing herunter, an das ein Besatzungsmitglied einen Anker mit vier Armen band. Dann sah Garth, wie aus einer Luke an Deck ein Angehöriger von Cos’mas Volk gezerrt wurde. Er berichtete all seine Beobachtungen Cos’ma.
Die Frau schluchzte. „Sie … er wird sterben. Sie werden ihn töten.“
„Warum?“
Cos’ma blickte Garth mit tränengefüllten Augen an. „Ich vergesse immer wieder, dass du es nicht wissen kannst“, schluchzte sie leise. „Das sind Haijäger. Sie werden den Mann an den Haken binden, dann werfen sie ihn ins Wasser. Um den Hai anzulocken gießen sie Blut ins Wasser oder binden blutiges Fleisch an dem Mann. Dann wird der Hai kommen, den Haken samt Mann für Beute halten und zuschnappen. Dann beginnt der Kampf zwischen der Besatzung und dem Hai. Wenn sie siegen, werden sie reiche Beute machen. Wenn nicht … wenn sie Glück haben, müssen sie nur das Seil kappen und der Hai schwimmt davon. Wenn sie Pech haben, zerstört der Hai ihr Schiff.“
„So oder so, der Mann wäre verloren“, nickte Garth grimmig. „Aber diesmal nicht!“
Er änderte den Kurs, sodass ihr Boot auf direkten Kurs des flachen Schiffes lief. Das Segel knallte, als der Wind es voll aufblähte. Langsam neigte sich das Boot zur Seite und hob einen Ausleger aus dem Wasser.
„Was hast du vor?“ Panisch blickte Cos’ma Garth an.
„Wir werden deine Leute befreien und das Schiff versenken“, knurrte Garth.
„Was? Du willst das Kleine Volk angreifen?“ Das Entsetzen stand Cos’ma ins Gesicht geschrieben. Sie blickte zu dem Schiff hinüber, das nur noch wenige hundert Meter vor ihnen war.
„Ja, das will ich. Und du wirst mir helfen“, nickte er. „Wir werden aufschließen, das Boot treiben lassen und ins Wasser springen. Du wirst mich unter Wasser an das Schiff ziehen. Und dann versenken wir es.“
„Aber … was wird aus meinen Leuten, wenn es sinkt?“ fragte Cos’ma. Ihr war anzusehen, dass sie noch immer kurz vor einer Panik stand.
„Während das Schiff sinkt, wirst du deine Leute befreien. Als erstes den Haiköder, dann öffnest du alle Luken im Deck“, erklärte Garth seinen Plan. „Ich werde in der Zeit auftauchen und zu unserem Boot schwimmen, damit von dem Kleinen Volk niemand an Bord geht.“
Der ehemalige Soldat beobachtete wieder die Szenerie. Garth sah, dass der Mann sich wehrte, aber gegen die Überzahl der Männer des Kleinen Volkes keine Chance hatte. Sie banden ihn an den Haken und stießen ihn ins Wasser. Dabei bemerkten die Männer jetzt auch ihre Verfolger. Wild gestikulierten sie ihn die Richtung des Trimarans.
„Sie haben uns entdeckt“, sagte Garth gelassen. „Es geht los.“
Mit voller Fahrt rauschten sie an dem langen Schiff vorbei. Dann ließ Garth das Segel im Wind flattern und blickte Cos’ma an. „Los, ins Wasser.“
Garth zog seine Atemmaske hervor und legte sie an, dann sprangen beide über Bord. Cos’ma packte um die Hüfte und schwamm mit ihm zum Rumpf des flachen Schiffes.
Als sie es erreichten, stellte Garth fest, dass es eine sehr unebene Oberfläche hatte und er sich mit der linken Hand gut daran festhalten konnte. Cos’ma ließ ihn los und Garth zog die Vibroklinge aus der Beinscheide. Das gleißende Licht flammte auf und mit der vollen Kraft seines rechten Armes stieß Garth die Klinge durch den Rumpf. Immer wieder stieß er zu, bis er ein großes Loch hinein geschnitten hatte. Er hakte die Klinge hinter das dicke Holz und ließ mit der linken Hand los.
Die Strömung am Rumpf des Schiffes riss ihn nach hinten. Die gleißende Klinge schnitt durch das Holz, aber plötzlich gab es einen kurzen Ruck. Das Vibromesser war auf härteren Widerstand gestoßen, kam aber wieder frei. Die Wirkung war jedoch erstaunlich.
Im Inneren des Schiffes hatte die Klinge einen Balken beschädigt, der nun unter der Last brach. Normalerweise hätte er noch Halt an der Außenwand gefunden, da Garth diese aber schwer beschädigt hatte, brach der Balken durch den Rumpf und riss ein noch größeres Loch hinein, als Garth schon gemacht hatte. Jetzt war das Schiff schwer beschädigt und würde unrettbar sinken.
Garth ließ von dem Rumpf ab und schwamm zur Seite. Sofort war Cos’ma bei ihm und zog ihn weiter fort und zur Oberfläche.
An der Oberfläche überreichte Garth der Frau die Vibroklinge. „Sei vorsichtig damit. Du weißt, wie scharf sie ist.“
„Ja, ich werde vorsichtig sein“, versprach sie.
Sie tauchte ab und zum flachen Schiff zurück. Garth blickte sich um und stellte fest, dass Cos’ma ihn dicht an ihr eigenes Boot gebracht hatte. Mit kräftigen Zügen schwamm er darauf zu, als plötzlich ein Angehöriger des Kleinen Volkes vor ihm auftauchte.
Mit Schrecken stellte Garth fest, dass dieser Nachkomme des Homo Sapiens kein freundliches Aussehen hatte. Dicke Augenwülste überschatteten tief in den Höhlen liegende dunkle Augen. Aus dem grauen Gesicht stach eine gekrümmte Nase hervor, deren schlitzartigen Nasenlöcher fast auf der schmalen Oberlippe lagen. Kinn und Stirn wirkten zweigeteilt und Garth war sich sicher, dass dies nicht von der langen Narbe herrührte, die sich quer durch das Gesicht zog.
Der Kleine verzog die Lippen zu einem Grinsen, wobei er seine spitzen Zähne entblößte. Seine Hand schoss aus dem Wasser und eine Steinklinge blitzte in der Sonne. Mit einem Wutschrei stieß der Angreifer zu.
Garth riss seinen rechten Arm hoch. Seine gepanzerte Hand bekam die Klinge zu fassen und stoppte den Angriff. Der Kleine lachte laut, denn er glaubte, er hätte Garth die Hand zerschnitten. Doch sein Lachen verstummte, als Garth lächelnd die Steinklinge in seiner Hand zerbrach. Die Bruchstücke ließ er in das Wasser fallen, dann ergriff den Kleinen an dem Ledergeschirr, dass der Kleine vor der Brust trug. Er stemmte den Mann aus dem Wasser und Garth schleuderte ihn auf das Deck des flachen Schiffes, wo der Angreifer bewegungslos liegen blieb.
Ohne sich weiter um die Kleinen zu kümmern, schwamm Garth zum Trimaran, und zog sich auf ein Netz. Eine Sekunde verschnaufte Garth, bevor er sich wieder daran machte, das Segel zu ordnen.
Neben dem Trimaran ächzte das flache Schiff des Kleinen Volkes und rollte auf die Seite. Schreie wurden lauter und aus versteckten Luken sprangen Besatzungsmitglieder ins Wasser. Einige sahen Garth und sein Boot. Laut schreiend und mit Steinklingen zwischen den Zähnen schwammen sie auf den Trimaran zu. Als der erste seine Hand auf den linken Ausleger legte, sprang Garth in das Netz zwischen den Rümpfen. Er riss den Kleinen aus dem Wasser und schleuderte ihn mitten zwischen die anderen Angreifer. Doch die wichen aus und ignorierten ihren Kameraden.
Zwei weitere erreichten gleichzeitig das Boot. Sie zogen sich an der Bordwand hoch, aber kaum schauten ihre Köpfe über den Rand, schlug Garth ihnen seine Faust ins Gesicht. Mit einem Aufschrei rutschten sie zurück ins Wasser und versanken gurgelnd in der Tiefe.
Garth blickte auf die vielen anderen des Kleinen Volkes, die sich seinem Boot näherten. Einige schwammen auf einer Kreisbahn, um in Garth Rücken zu gelangen und der Soldat musste einsehen, dass er auf verlorenem Posten stand. Es waren zu viele, als dass er sie alle bekämpfen konnte.
Fieberhaft überlegte Garth, wie er den Trimaran am Besten verteidigen könnte, als plötzlich einer der Kleinen einfach unter der Wasseroberfläche verschwand. Ihm folgten weitere. Zuerst glaubte Garth, die Männer würden tauchen, um geschützter an sein Boot zu gelangen. Aber als er die Unruhe und leichte Panik bei den anderen bemerkte, begriff Garth, dass die Kleinen von unten angegriffen wurden.
„Garth, hilf mir“, rief Cos’ma und der Mann wirbelte herum, um nach seiner Begleiterin zu sehen.
Cos’ma schwamm am Heck des Bootes und hielt einen jungen Mann in den Armen. Er schien bewusstlos zu sein, denn sein Kopf rollte hin und her und seine Augen waren geschlossen. Garth eilte zum Heck und zog den jungen Mann an Bord. Kurz danach sprang Cos’ma in das rechte Netz.
„Er hat Weißwasser geatmet“, sagte sie besorgt und untersuchte den Mann.
„Weißwasser?“ fragte Garth verständnislos.
„Wenn eine Welle bricht, dann vermischen sich Wasser und Luft. Es entsteht Weißwasser“, erklärte Cos’ma. „Wir können darin nicht atmen. Entweder bekommen wir Wasser in unsere Lungen oder zu viel Luft in die Kiemen. Ich hoffe, er hat nur zuviel Luft bekommen.“
Sie lag hilflos neben dem jungen Mann. Alles, was sie tun konnte, war, dem Mann über die Stirn zu streicheln. „Er … er ist von meinem Stamm“, sagte Cos’ma bedrückt. „Er war schon immer krank … anders als andere. Seine Beine sind nicht wie meine, verstehst du Garth. Sie haben nicht die Kraft im Wasser, die ich habe. Aber an Land holt ihn niemand ein. Die Kleinen müssen bei meiner Insel gewesen sein und haben Phal’Us erwischt. Er kann nicht schnell schwimmen, wenn er fliehen muss.“
Nickend überprüfte Garth Puls und Atmung des jungen Mannes. Beides war ruhig und gleichmäßig. Er drehte den Geretteten in die stabile Seitenlage und nickte Cos’ma zu. „Er wird es schaffen. Sein Herz schlägt regelmäßig und sein Atem geht ruhig.“
Seine Worte beruhigten Cos’ma etwas und sie richtete sich auf. „Gut, dann lass uns hier verschwinden, Garth. Es wird zu gefährlich“, warnte Cos’ma und blickte auf das Wasser, in dem hier und da dunkle rote Wolken trieben. „Die meisten des Kleinen Volkes sind wohl tot und die anderen werden es bald sein. Und wir auch, wenn wir nicht verschwinden.“
„Warum so hastig?“ fragte Garth. „Und was ist …“
Seine Frage ging in einem lauten Schrei unter. „Hai! Er kommt.“
Garth blickte zu dem Rufer, einem Angehörigen von Cos’mas Volk. Der Mann stand auf dem Rumpf des Schiffes und hielt sich mit einer Hand an einer flossenartigen Verstrebung an der Seite des Schiffes fest, und deutete in die Richtung, aus der Garth und Cos’ma gekommen waren. Mit den Füßen stampfte er in einem wilden Rhythmus auf das Holz.
Garths Blick folgte dem ausgestreckten Arm des Mannes. Einen Augenblick hatte Garth Schwierigkeiten, die Entfernung zu der dreieckigen Flosse im Wasser einzuschätzen. Sie war groß und Garth glaubte, der Hai wäre schon dicht heran, aber dann zeigte ihm die Entfernungsanzeige seines künstlichen Auges, dass der Hai noch einen knappen Kilometer inter ihnen war.
Garth zoomte heran und begriff die Panik der Leaurianer. Der Hai hatte die Ausmaße eines Pottwals. Scheinbar schienen diese Räuber in den letzten Jahrhunderten genug zu Fressen gefunden haben und prächtig gewachsen zu sein.
„Und so ein Monster wollten die Kleinen fangen?“ Garth blickte voller Unglauben, aber auch mit einer Spur Anerkennung für den Mut, zu dem versinkenden Schiff hinüber.
„Ja, denn es bringt Ruhm und Nahrung“, nickte Cos’ma.
„Was ist mit den anderen Leaurianern?“
„Sie sind schon geflohen“, erklärte Cos’ma hastig. „Der Rufer hatte den Warntanz aufgeführt. Die trommelnden Schritte auf dem Holz des Schiffs werden durch das Wasser an die Tauchenden weiter getragen und warnen sie. Sie sind abgetaucht und werden zu Inseln schwimmen. Nur wir müssen hier noch weg.“
„Nichts lieber als das“, sagte Garth eilig. Er brachte den Trimaran an den Wind und ließ das Boot Fahrt aufnehmen. Schon bald hatten sie sich von dem Wrack entfernt. Als Garth sich umblickte, sah er, wie der riesige Körper des Hais sich auf das verlorene Schiff schob.
Das gigantische Tier drückte mit seinem massigen Leib den Rumpf tief unter Wasser. Doch das Schiff drehte sich mit und glitt unter dem Körper wieder hervor. Einen Moment richtete es sich auf, dann bekam es wieder Schlagseite.
„Genial!“ entfuhr es Garth bewundernd.
„Was?“ fragte Cos’ma und blickte ihn fragend an.
Mit der Hand deutete Garth zu dem Schiff hinüber. Durch den Haiangriff hatte er begriffen, warum das Schiff so eigenartig geformt war. Und er verstand seinen Fehler in seiner vorherigen Überlegung. „Das Schiff ist nicht nach den Plänen alter U-Boote gebaut worden. Die Baupläne hätten die lange Zeit auch kaum überstanden, denke ich. Nein, das Kleine Volk hat seine Schiffe nach dem Vorbild dieser Haie gebaut. Der Turm ist die Rückenflosse und der Rest des Schiffes hat die Form des Haileibes. Sogar Seitenflossen haben sie statt eines Kiels gebaut. Dadurch kann das Schiff auch in flache Gewässer einlaufen.“
„Stimmt, es heißt, sie fahren manchmal in Flüsse“, nickte Cos’ma bestätigend.
„Und die Schiffe sind ideal für die Haijagd konstruiert“, sagte Garth bewundernd. „Die Taktik des Hais ist es, sich auf die Beute zu schieben, wenn sie zu groß ist, um sie mit dem Maul zu fassen. Die Schiffe drehen sich aber mit und schlüpfen unter dem Körper des Tieres wieder hervor. Im Inneren dürfte es sehr durcheinander gehen, aber wenn das Schiff dem Druck standhält, wird der Hai müde gemacht. Und dann nehme ich an, greifen die Kleinen an.“
„Sie sind sehr erfolgreich mit ihrer Jagd“, sagte Cos’ma. „Nur selten findet man Wrackteile.“
Garth drehte sich wieder zum Bug und bestimmte den Kurs neu. Als sein Blick auf Cos’ma fiel, sah er die Sorge in ihren Augen. „Er kommt durch, Cos’ma.“
„Das ist es nicht, Garth“, meinte Cos’ma. „Das kleine Volk hat ihn gefangen, verstehst du. Es war bei meinem Stamm. Was ist, wenn wir zu der Insel kommen und niemanden mehr vorfinden? Wenn alle von den Kleinen gefangen worden sind?“
„Dann werden wir sie befreien“, versprach Garth mit fester Stimme. „Wir werden alles tun, um das Schicksal jedes Einzelnen aufzuklären. Das verspreche ich dir.“
Dankbar blickte Cos’ma ihn an und lächelte. Ihre Hand strich über den Mast und ihr Blick ging zu dem Segel hinauf. „Fang den Wind ein. Flieg über das Wasser, damit wir rasch ankommen.“ Dann blickte sie zu Garth. „Danke, Garth.“
Der Soldat nickte schweigend und ließ den Trimaran noch härter am Wind segeln, sodass sich ein Ausleger aus dem Wasser hob.
In der Nacht erwachte Garth durch ein Geräusch. Er hörte Cos’ma mit jemandem reden. ‚Ah, Phal’Us ist wach’, dachte Garth und lauschte. Die beiden sprachen leise miteinander und Garth konnte nichts verstehen. Er behielt die Augen geschlossen und versuchte wieder einzuschlafen. Aber als er ein leises Stöhnen hörte, öffnete er die Augen.
Im hellen Mondlicht konnte er deutlich die die Körper der beiden Leaurianer ausmachen. Cos’ma hatte sich über Phal’Us gebeugt und ihr Kopf ging rhythmisch auf und ab. Zwischen ihren Lippen hatte sie das Glied des jungen Mannes und saugte und leckte daran. Bei dem Anblick ging ein Stich der Eifersucht durch Garth, aber er blieb ruhig liegen und beobachtete weiter.
Der junge Mann hatte seine Hand zwischen Cos’mas Beine geschoben und spielte mit seinen Fingern an ihren Schamlippen. Garth sah, wie feucht Cos’ma dadurch geworden war. Es schien sie auch sehr anzuregen, denn sie saugte immer schneller an dem harten Glied des Mannes, der bald darauf zurücksank und sich ganz ihrer Zärtlichkeit hingab. Nach ein paar Minuten stöhnte er leise auf. Sein Glied zuckte und Cos’ma schluckte sein Sperma.
Danach zog der junge Mann Cos’mas Po zu sich heran und begann ihre Schamlippen zu lecken. Cos’ma richtete sich auf und massierte ihr Brüste und zupfte an ihren Brustwarzen. Auch sie schien sehr erregt zu sein, denn schon nach wenigen Minuten kam auch sie, wobei sie sich auf den Finger bis, um nicht laut zu schreien. Nach dem der Orgasmus abgeklungen war, krabbelte sie auf allen Vieren zu Garth und kuschelte sich an ihn.
Garth beobachtete den jungen Mann, aber der hatte sich auf die Seite gedreht und war eingeschlafen. Cos’ma dagegen suchte mit ihrer Hand nach Garths Glied und begann es zu massieren.
„Ich weiß, dass du wach bist, Garth. Du hast uns beobachtet“, flüsterte sie leise.
„Das habe ich“, nickte Garth. „Ich dachte, du und ich … wir … wir gehörten zusammen?“
„Das tun wir doch auch“, antwortete Cos’ma leise.
„Aber warum hast du dann gerade mit Phal’Us …“fragte Garth verstört.
Cos’ma drehte sich zu ihm. „Aber warum sollte ich nicht? Er gehört doch zu meinem Stamm.“
Verwirrt beschrieb Garth, was es zu seiner Zeit bedeutet hatte, wenn zwei Menschen zusammen waren und liebten. Cos’ma hörte aufmerksam zu, dann nickte sie verstehend.
„Du musst jetzt glauben, ich würde dich betrügen, nicht wahr? Und ich habe dich verletzt“, sagte sie verstehend. „Das wollte ich nicht, Garth. Nur bei uns ist es so, dass wir dem Sex nicht den Stellenwert beimessen, wie du es wohl tust. Wenn ich sage, ich bin mit dir zusammen, dann bedeutet es, dass ich mit dir eine Familie gründen will. Sex spielt dabei keine weitere Rolle, da wir Frauen bestimmen können, wann wir schwanger werden wollen.“
Das war etwas, das Garth erst einmal verarbeiten musste. Er gab Cos’ma einen Kuss und nahm sie in seine Arme. So schliefen beide ein.
In den nächsten Tagen lernte Garth viel über das Leben innerhalb eines Stammes, denn die beiden Leaurianer wollten ihn auf das Leben in ihrem Stamm vorbereiten. Sie erklärten Garth auch, dass er in eine Art Schule gehen müsste, um sich dann einer Prüfung zu unterziehen und als Mann des Stammes anerkannt zu werden. Das war ein Teil, bei dem Phal’Us sehr still war, denn er würde die Prüfung nie bestehen, da er nicht schwimmen konnte, wie die anderen. Aber Garth lachte nur und meinte, es gäbe immer eine Möglichkeit. Ihm würde etwas einfallen, denn schließlich wollte er auch als Mann des Stammes anerkannt werden, damit er und Cos’ma zusammen sein konnten. So vergingen die Tage und dann erklärte Phal’Us eines Morgens, dass sie schon dicht an der Insel des Stammes wären. Auch Cos’ma wurde aufgeregter, denn sie konnte das heimische Wasser schmecken, wie sie sich ausdrückte.
Sie kreuzten zwischen einigen Inseln umher, bis Cos’ma eine vertraute Silhouette ausmachte. Aufgeregt deutete sie nach Backbord und Garth nahm Kurs auf die Insel am Horizont.
Als sie die Insel erreichten, jubelten Cos’ma und Phal’Us vor Freude, denn das Dorf war unversehrt und einige Kinder hatten das seltsame Gefährt und seine Besatzung gesehen und ihre verloren geglaubten Stammesangehörigen erkannt. Das ganze Dorf versammelte sich am Strand und begrüßte Cos’ma, Phal’Us und Garth. Zuerst waren sie Garth gegenüber zurückhaltend, aber nachdem Cos’ma ihn vorgestellt und von ihren Erlebnissen berichtet hatte, war alle scheu verflogen. Allerdings verschwieg sie seine Herkunft. Das wollte sie erst mit der weisen Frau des Dorfes bereden.
Am Abend wurde ein großes Fest gefeiert, das bis in den Morgen dauerte. Als Garth sich, trunken von einem alkoholischem Getränk der Leaurianer, einen Schlafplatz auf dem Trimaran suchte, hörte er oft lustvolles Stöhnen aus den Hütten und zwischen den Felsbrocken am Strand hervordringen. Lächelnd warf er sich auf ein Netz des Trimarans und schlief ein.
Spät am nächsten Morgen wurde Garth von Cos’ma geweckt. Die Frau hatte die Nacht bei ihren Eltern im Haus verbracht und brachte Garth jetzt ein Frühstück. Gemeinsam saßen sie auf dem Trimaran und aßen.
„Was wird jetzt passieren?“, fragte Garth kauend. „Was wird von mir erwartet?“
Cos’ma lächelte und strich ihm über die Oberschenkel. „Es wird erwartet, dass du dich wie jeder Jüngling, der ein Mann des Stammes werden will, in die Schule begibst und lernst. Und dann erwarte ich von dir, dass du dich meinen Eltern vorstellst, damit ich zu dir ziehen kann.“
„Zu mir ziehen klingt gut“, sagte Garth und küsste Cos’ma. „Aber ich wohne noch auf dem Trimaran hier.“
„Dann bau dir eine Hütte“, schlug Cos’ma vor. „Ich weiß, du kannst das. Und ich weiß auch, dass du sie alle im Dorf mit deinem Bauwerk beeindrucken wirst.“ Sie stand auf und lächelte ihn an, während sie sich verführerisch über Brüste und Schamgegend strich. „Und das wirst du auch müssen, wenn du mich haben willst. Mein Vater gibt mich nicht jedem. Und vergiss die Schule nicht.“
Mit einem Kopfsprung verschwand sie im Wasser. Garth starrte ihr nach, wie sie immer tiefer abtauchte und dann seinem Blick entschwand. Er zuckte erschrocken zusammen, als ihn plötzlich jemand ansprach.
„Garth, entschuldige“, sagte ein Mann hinter ihm.
Garth drehte sich um und sah Phal’Us, eine ältere Frau, einen Mann, und drei Mädchen und einen kleinen Jungen vor sich. „Oh, hallo“, begrüßte Garth die Gäste. Er stand auf und sprang an den Strand.
„Das sind meine Eltern und meine Geschwister, Garth“, sagte Phal’Us und deute mit der Hand auf jeden, während er sie vorstellte.
Phal’Us Vater reichte Garth die Hand. „Wir wollten uns bei dir bedanken, dass du und Co’sma unseren Jungen gerettet habt. Wenn wir irgendetwas für dich tun können, dann lass es uns wissen.“
„Ich … Cos’ma und ich haben getan, was getan werden musste“, sagte Garth verlegen.
Der Vater lachte. „Ihr habt mehr getan, Garth. Ihr habt das kleine Volk angegriffen. Etwas, das seit Jahrzehnten niemand mehr gewagt hat. Ihr seid Helden.“
„Nein, wir waren nur verzweifelt“, lachte Garth freundlich. „Wir wussten nicht, wie wir dem Schiff der Kleinen hätten ausweichen können. Sie fuhren in unsere Richtung.“
„Das glauben wir dir nicht“, sagte der Vater lächelnd. „Aber bitte, glaube mir, wenn ich sage, dass unser Angebot ernst gemeint war.“
Garth drehte sich zu dem Trimaran um. „Es war… ist … ein gutes Boot und hat mich und Cos’ma sicher hierher gebracht. Aber wohnen kann ich nicht darauf. Nicht auf Dauer. Ich werde mir ein Haus bauen, aber dafür brauche ich ein paar kräftige Hände. Wenn du mir dabei helfen kannst?“
„Sicher“, sagte der Vater und nickte. „Und mein Bruder und seine Söhne werden dir auch helfen.“
„Und ich auch“, versprach Phal’Us.
„Du gehst jetzt erstmal zur Schule“, widersprach die Mutter.
„Oh, da muss ich auch hin“, sagte Garth lächelnd. „Komm, Phal’Us, führ mich dahin. Meine letzte Schulstunde liegt schon Ewigkeiten zurück.“
Er verabschiedete sich von der Familie und ließ sich von Phal’Us zu der Schulhütte führen. Es war der Gang in ein neues Leben. Für Garth war das Ende der Welt ein neuer Anfang.
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Ich finde, Deine Geschichten gehören zu den Besten auf Sevac!
Ich habe mir schon so einige Geschichten als eBook gekauft. Wenn ich die (angeblich professionell lektorierten) mit Deinen vergleiche, was Stil, Rechtschreibung und Inhalt betrifft, gehören Deine zu den besten 10 Prozent. Das einzige was mir nicht gefällt, ist Deine Vorliebe für 'Atombusen', aber damit kann ich gut leben.
Vielen Dank - hoffentlich kann ich bald wieder was von Dir lesen.
Michael«
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toll geschrieben,spannende Geschichte. Wenn das so weiter geht, kann sie meiner Lieblingserotik-sf-story noch den Rang abkaufen.«
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Natürlich warte ich auf jedes weitere Werk, ob als Fortsetzung oder als eigenständige Geschichte.
Trotzdem wünsche ich dem Autor eine gute Nacht, auch wenn dadurch vielleicht auf die nächste Geschichte etwas länger gewartet werden muß! :-)«
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Muss unbedingt weiter gehen.«
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Ich hoffe mit der Fortsetzung wird es noch was.«
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Am Ende war ich aber enttäuscht. Zu Beginn scheint Garth geläutert. Garth erkennt, wie furchtbar und sinnlos Krieg ist, dass Krieg nicht beherrschbar ist. Er ist entsetzt, was seine Generation angerichtet hat. Als sie auf das Schiff des kleinen Volks stoßen, ist das alles vergessen. Kein einziger Gedanke wird daran verschwendet, die Situation gewaltlos zu lösen, gar einen Wandel der Versöhnung anzustoßen. Der Plan ist direkt, das Schiff zu versenken und das kleine Volk damit zwangsläufig zu töten. Vielleicht ist das die Botschaft dieser Geschichte: Einmal Soldat, immer Soldat. Aber irgendwie glaube ich das nicht (will es nicht glauben).
Das Ende der Welt ist KEIN neuer Anfang«