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Kommentare: 19 | Lesungen: 6414 | Bewertung: 8.53 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 04.05.2012

Das Spiegeluniversum

von

Nach einem langen Winter reizte es mich an diesem Tag besonders, wieder einmal den Wiener Prater zu besuchen. Zwar war der Ort mitunter etwas verrufen, hatte aber Spaß für jedes Alter zu bieten, und sich nur umschauen kostete nichts. Es war jedes Jahr aufs Neue spannend, vorbei am unaufhaltsam sprießenden Grün rundherum und den Ständen und Fahrgeschäften zu gehen, und die neu dazugekommenen Attraktionen zu begutachten. Vielleicht hätte ich es doch lieber sein lassen sollen, im Schweizerhaus ein Bier zu bestellen, aber es war eben gerade ein netter Platz frei gewesen, und schließlich dürfte meine Stimmung doch eher an den 19 Grad, ungetrübtem Sonnenschein und der Windstille gelegen sein.

Immer wieder hatte ich darüber fantasiert, vielleicht einmal gemeinsam mit einer Frau durch die Alleen und die Prater-Au zu gehen, aber das spielte es für mich eben nicht. Nur etwas Händchen halten war alles, das ich wollte, jedenfalls wäre das auch schon sehr schön für mich gewesen. Es war schon lange her, praktisch Jahre, wie ich zuletzt mit einer Frau im Bett war, und probiert hatte ich viel. Das mit dem Anbieten von Taschengeld hätte ich vielleicht doch noch einmal machen sollen, eine wollte sogar davor nur so mit mir einen Cocktail trinken gehen, aber es war ja doch nicht ganz, was ich suchte. Wahrscheinlich war ich nicht der einzige Mann, für den Kontaktanzeigen ungefähr so erfolgreich waren wie Lotto spielen, aber auch im wirklichen Leben gab es für mich entweder nie eine Gelegenheit, oder ich konnte die Signale eben nicht richtig deuten.

Es gab eine neue Attraktion, bei der ich mich etwas fragte, was wohl letztes Jahr noch an dieser Stelle gewesen war. „Die schrecklichste Geisterbahn des Universums“ war in großen, blinkenden Buchstaben zu lesen, die sogar bei hellem Tageslicht auffielen. Aber das war wohl alles nur eine Fassade, die sich in ein paar Tagen auf- oder abbauen ließ. Auf Bildschirmen liefen nachgespielte Szenen aus Horrorfilmen, und aus einem Lautsprecher tönte es „Kommen Sie herein! Erleben Sie …“

Während sich nebenan eine recht lange Schlange gebildet hatte, war hier niemand angestellt. Noch dazu kostete der Eintritt gerade einmal 2 Euro. „Was soll's?“, dachte ich mir, und ging zur Kassa. „Einmal, bitte.“

Ich ging ein paar Meter über das Riffelblech, drückte einem Angestellten meinen gerade bekommenen Chip in die Hand, er zeigte mir einen leeren Wagen, in den ich mich setzen konnte, und drückte den Sicherheitsbügel herunter. Abfahrt, die Doppeltüre öffnete sich und schloss sich gleich wieder hinter mir, darauf stand in altmodischer Schrift „Aufstehen während der Fahrt strengstens verboten!“. Bald tauchte eine beleuchtete Szene aus der Dunkelheit auf. Eine wohl aus Holzplatten und Pappe gebaute Straßenszene, dramatische Zeitungsschlagzeilen, sich drehende Puppen, tiefrotes und etwas grünliches Licht.

Es ging scharf um eine Kurve, nach wenigen Metern bergauf, und im nächsten Moment schreckte mich eine Art Sirenengeräusch auf, das das Rattern über die Schienen völlig übertönte, die roten Buchstaben „ALARM“ blinkten zwei Meter vor mir über der Strecke. Hellweißes Stroboskop-Licht erhellte die Umgebung, es ging geradeaus weiter, und dann – nichts.

Ruckartig blieb mein Gefährt stehen, es wurde still, nichts passierte. Sehr witzig, dachte ich mir noch, aber nach ein paar Minuten des Anklammerns an den Bügel und Umsehen in alle Richtungen tat sich immer noch nichts. „Hallo!“, rief ich laut und rüttelte herum, wartete noch ein, zwei Minuten und schrie dann noch einmal „Hallo!“, denn für „Hilfe!“ war ich mir zu stolz.

Mit einer Hand tastete ich mich in dem Wagen herum, erwischte einen eingetrockneten Kaugummi – aber an einer Seite des Sicherheitsbügels war ein kleiner Hebel versteckt, mit dem man ihn entriegeln konnte. Ganz dunkel war es ja doch nicht, und den schmalen Steg links neben mir hatte ich schon lange erahnt. Langsam und vorsichtig stieg ich aus und tastete mich die Wand entlang, und zumindest drang an einer Ecke Licht herein, so dass ich eine Tür erahnen konnte. Sie war offen, ich fand mich im Freien wieder, auf einer kleinen Plattform im ersten Stock, und konnte die Leute vorbeigehen sehen. Es kam mir etwas komisch vor, dass es dunkler geworden war, aber es waren wohl doch noch Wolken aufgezogen. Eine Treppe aus Metallstangen und gelochtem Blech führte nach unten, und wenn mich jemand fragen würde, was ich hier machte, wüsste ich genau, was ich sagen würde.

Ich wusste nicht genau, was mir in diesem Moment noch anders vorkam, aber die Leuchtschrift war abgeschaltet und mit einer Plane überdeckt, an der Kassa war auch niemand mehr, und der Zugang mit einem Absperrband versehen. „Saubande!“, sagte ich noch halblaut, um dann wieder weiter die Straße entlang zu schlendern.

Schon wieder sah mir eine Frau nach, und ein paar Meter weiter wieder. Nicht direkt, aber ich wusste, dass sie mir alle nachsahen. War meine Hose schmutzig oder sonst etwas? Etwas Besonderes konnte ich nicht an mir sehen. Gut, ich war ein gar nicht so schlecht aussehender Dreißigjähriger, aber was hatte mir das bis jetzt genützt?

An einem Imbiss-Stand wollte ich mir erst einmal ein bisschen was genehmigen und studierte die große Karte über dem Verkaufsfenster.

„Einmal Zwiebelringe, und ein Bier … nein, doch lieber Cola.“


„3 Euro 60 bitte“, sagte der Verkäufer.


„Moment“, sagte ich und kramte in meiner Geldbörse, „eins, zwei, … äh, ja, lassen Sie das, ist leider zu wenig.“


„Kann ich weiterhelfen?“, sagte die Frau mit den langen schwarzen Haaren, die hinter mir angestellt war, und lächelte mir ins Gesicht.


„Ich … muss noch etwas Geld abheben.“


„Kein Problem“, sagte sie, und drückte mir eine 2-Euro-Münze in die Hand.

Ein paar Sekunden lang stand ich wie angewurzelt da, um mich herum Getöse und laute Musik. Dass die Blonde hinter ihr auch die Hand an der Hosentasche hatte, und enttäuscht das Gesicht verzog, konnte ich deutlich sehen – aber dann sagte ich nur „Oh, danke!“, und drehte mich wieder zum Verkäufer. Ich legte die Münze zu meinem zu wenigen Geld dazu, das noch dort lag, und er nahm es wortlos und drückte mir meine Bestellung in die Hand. Ich ging zu einem der Stehtische – und sie stelle sich mir gegenüber. Wollte sie vorhin nicht auch etwas bestellen? Stattdessen stand sie nur da und lächelte mich an. „Bitte!“, sagte ich, bot ihr einen Zwiebelring an, und etwas zögernd griff sie zu.

Die Blonde war wieder da, und tupfte die Schwarzhaarige an die Schulter. „Ich habe ihn zuerst gesehen“ musste es ungefähr geheißen haben, was sie ihr ins Ohr gemurmelt hatte, und dann riss sie sie auch schon am Arm und zog sie einen Meter weg. „Hey!“ konnte ich noch hören, Beschimpfungen, hin und her stoßen, bis sich die beiden auf dem Platz vor dem Lokal prügelten. In weniger als einer Minute bildete sich ein Kreis aus Schaulustigen herum, fast nur Frauen – und ich trank schnell aus und nahm das restliche Essen mit. Als ich weiterging und versuchte, mich etwas zu beruhigen, kam mir eine Polizistin entgegen, die würde sich schon darum kümmern.

In der U-Bahn-Station blieb ich an einer Stelle auf dem Bahnsteig stehen, und sah noch einmal genauer auf das Plakat auf der anderen Seite der Gleise. Eine Fußballerin stand auf einem sattgrünen Rasen mit eingezeichneten Linien, darüber „Gewalt gegen Männer? Klares Abseits!“. Mit einem komischen Gefühl im Magen fuhr ich die paar Stationen bis zu meiner Haltestelle, sah beim Ausgang ein Plakat mit einem halbnackten, athletischen Mann, der für eine Espressomaschine warb, auf dem Weg zu meinem Wohnhaus noch eines, und atmete einmal tief durch.

Ich klappte das Notebook auf und schaute aus einem Gefühl heraus, oder doch nur so zum Spaß, wieder einmal auf diese Kontaktanzeigen-Seite. Irgendwie sah sie anders aus, aber die Gestaltung änderte sich eben manchmal. Es gab 2853 Männer, die eine Frau suchten – und 12340 Frauen, die einen Mann wollten. Über 1000 Frauen waren auf der Suche nach einer anderen Frau – und nur wenige 100 Männer wollten einen anderen Mann. Nur einmal so tippte ich hastig ein neues Profil von mir hinein, ohne Foto, nichts, mit nicht viel mehr Daten als dass ich männlich und 32 war, und eine Frau als nette Freizeitbekanntschaft suchte. Ich klappte den Deckel zu, starrte auf die Wand vor mir, holte noch einmal tief Luft. An sich wollte ich an diesem Tag nicht mehr weggehen, aber es war Freitag und jetzt schon dunkel. Aus verschiedenen Gründen war ich schon ewig nicht mehr dort gewesen, aber wann sperrte schnell noch einmal die Disco auf?

* * *

Knapp vor dem Eingang dachte ich mir noch, dass ich vielleicht doch keine Turnschuhe hätte anziehen sollen, aber die muskulöse Frau im Anzug, die beim Eingang stand, wünschte mir nur einen schönen Abend. Gerade vorhin hatte ich nicht nur keinen Eintritt gezahlt, sondern auch noch einen Gutschein für ein Freigetränk bekommen. Eine Stunde vorher hätte ich mich noch über das „Gentleman's Night“-Plakat gewundert, aber jetzt nicht mehr. Allzu viele Leute waren noch nicht da, und ich setzte mich erst einmal an die Bar und investierte den Gutschein in ein Tonic – lieber ohne Gin, das mir der junge Mann dort wortlos hinstellte. Ich nahm mein Smartphone zur Hand, wollte endlich nachsehen, warum ständig das Signal für neue E-Mails kam – und sah, dass die Übersicht über den Posteingang komplett voll mit Benachrichtigungen der Kontaktanzeigen-Seite war. Ich überflog ein paar … „Hallo, ich habe mir gedacht, ich schreibe dir einmal …“ … „Und, Bock auf ficken? Meine Muschi wartet auf dich!“, sah ein paar Bilder mit Gesichtern von Frauen, Aufnahmen aus dem Intimbereich – und steckte es wieder ein. Kaum hatte ich ausgetrunken und mich ein bisschen umgesehen, setzte sich auch schon eine junge, schlanke Frau neben mich.

„Darf ich dich auf etwas zu trinken einladen?“, konnte ich ungefähr verstehen, als sie mir wegen der lauten Musik ins Ohr brüllte, ich zuckte mit den Schultern, machte eine zustimmende Bewegung, und wir bekamen beide ein kleines Bier in einem dünnen, hohen Glas hingestellt. Wir prosteten uns zu, sie stellte das Glas ab, und ich war mir nicht sicher, ob ich gerade zaghaft ihre Hand auf meinem Rücken gespürt hatte. Ich hätte das niemals gemacht, aber wenn es so wäre, na und?

Sie sah in Richtung der Tanzfläche, auf der jetzt schon ein paar Leute waren, und ich stand langsam auf. Meine für einen kurzen Moment ausgestreckte Hand war wohl Einladung genug für sie, sie zu packen und mich in die Mitte zu schleifen. Die Musik war nicht so übel, aber drei Stücke später war ich doch etwas außer Atem und ging an den Rand, sie folgte mir sofort. Für einen Augenblick ging sie weg, um mir sogleich ein Glas Mineralwasser zu bringen.

„Und, möchtest du noch zu mir mitkommen?“ waren die Worte, die ich vorher so noch nie von einer Frau gehört hatte, und wenn, dann musste es schon lange her sein. Sicher, für andere Männer war es vielleicht normal, einfach so eine Frau abzuschleppen – aber sie hatte nun einmal mich abgeschleppt, und ich überhaupt nichts gemacht, bis jetzt noch dazu keinen Cent für irgendwas bezahlt, und Frauen machten das eben meisten nicht. Außer … Nein, ich versuchte, nicht mehr darüber nachzudenken, und sagte nur „Ja, gerne.“

Ja, es waren Männer, die sich entlang der halbdunklen Straße aufgestellt hatten und auf Kundschaft warteten, alle ungefähr wie der hinter der Bar, nur noch knapper angezogen. Ich ging mit ihr zwar in eine andere Richtung, konnte aber noch sehen, wie einer davon einen gerade aus der Disco kommenden Mann ignorierte, einer Frau hingegen deutlich zulächelte. Eine andere blieb stehen und wechselte ein paar Worte mit ihm.

Fast machte ich mir mehr um sie Sorgen als um mich, als wir durch die Straßen gingen, aber da waren wir auch schon an ihrer Haustür. Hastig kramte sie nach ihrem Schlüssel, sperrte die Wohnung im ersten Stock auf – und stürzte sich nach dem Zufallen der Tür sofort auf mich. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie sich der Kuss einer Frau anfühlte, aber ein wohliges Kribbeln durchfuhr sofort meinen Körper, und ich kämpfte in ihrem Mund mit ihrer Zunge. Wahrscheinlich hätte ich sie ein Stück weit tragen können, aber sie nahm mich an der Hand und zerrte mich in Richtung Schlafzimmer.

Die Vorhänge waren zugezogen, und sie küsste mich nocheinmal, ließ ihre Hände immer tiefer wandern, drängte sich an meine Hose, fühlte, was sich unweigerlich langsam aufbaute, und ich öffnete die Gürtelschnalle. Sofort riss sie meine Jeans hinunter, auch gleich die Unterhose, und berührte meine Eichel mit der Zunge, nur um dann sofort alles in ihrem Mund verschwinden zu lassen. Ihre Hände massierten mich und versuchten gleichzeitig, mir die Hose ganz auszuziehen, bis ich sie abstreifte und neben das Bett legte. Sie setzte sich hin, ich ließ mich auf das Bett fallen – und sie warf sich über mich und drückte mich nach unten. Eine Sekunde lang lächelte sie mir ins Gesicht, um dann ihre Lippen wieder über meinen aufgerichteten Fahnenmast zu stülpen.

„Hast du …?“, wollte ich sagen, doch da nahm sie auch schon ein Kondom aus der Lade. Lässig riss sie die Verpackung auf und legte es an mir an. Ich wollte wenigstens die Spitze zudrücken, aber das hatte sie schon längst gemacht, und es mit einem Ruck den ganzen Schaft entlang abgerollt. So schnell, dass ich es kaum mitbekommen hatte, hatte sie ihr T-Shirt, ihren BH und auch noch ihr Unterhöschen ausgezogen und in eine Ecke geworfen. Ganz langsam wollte ich mit den Händen ihrem Körper erforschen, mit meiner Zunge – doch da kniete sie auch schon über mir. Für einen kurzen Moment spürte ich noch ihre Hand, im nächsten Augenblick schon ihre heißen, geschwollenen Schamlippen. Sie glitt auf mir herunter, bis ich sie ganz ausfüllte, immer wieder, klammerte sich an mir fest, benutzte mich. Bei jedem Aufstöhnen von ihr durchzuckte es mich, ich konnte noch, aber wie lange noch?

„Ok“, sagte ich und trennte mich von ihr, drückte sie leicht weg, und drehte sie sanft auf den Rücken. Ihr „und was jetzt?“-Gesichtsausdruck wurde zu einem erstaunt-erfreuten „Oh!“, als ich mich über sie beugte, etwas innehielt, um dann an ihrem Scheideneingang anzusetzen und in sie einzudringen. Ihre Beine waren fast nebeneinander durchgestreckt, während meine gespreizt über ihr lagen. Ich beugte mich weiter vor, über ihre Brüste, küsste sie hastig. Dass sich etwas anbahnte, spürte ich deutlich, aber ich war immer noch gut in Form, als ich mich durch ihren Liebeskanal bewegte.

Wieder rutschte ich aus ihr heraus, und drückte diesmal ihre Beine in die Höhe und hob sie etwas. Sie zappelte ein bisschen, setzte mir aber sonst keinen Widerstand entgegen – auch nicht, als ich zwei Finger mit etwas Spucke darauf an ihrem Hintereingang ansetzte und alles etwas verrieb, einen Zentimeter eindrang. Sie ließ ein tiefes Stöhnen los, und es wurde noch viel tiefer und länger, als ich meine nun noch mehr angeschwollene Eichel an sie presste und mich in sie drängte. Es war eng, aber langsam kam ich doch weiter, und als ich den Widerstand überwunden hatte und fast ganz in ihr war, ließ sie einen spitzen Schrei los.

„Tut mir leid, ich wollte nicht ...“, sagte ich, und zog mich etwas zurück, aber ich hörte nur ein „Mach weiter!“ und spürte, wie sie versuchte, mich wieder näher zu sich zu ziehen. Noch einige Male stieß ich zwischen ihre festen Rundungen, während ich mich an ihre steil nach oben ragenden, weichen und glatten Beine klammerte, spürte wie sich die Säfte ihren Weg bahnten, und wie ich alles in ihren Darm gespritzt hätte, wenn ich unvernünftig gewesen wäre. Der Orgasmus erfasste mich tief und fest, ich schüttelte alles aus mir heraus – und als sich schon das Gefühl völliger Entspannung ausbreitete, kam tief aus meinem Inneren noch einmal ein angenehmes Gefühl auf, lief noch spitzer auf einen Höhepunkt zu – und nun konnte ich vollkommen zusammen mit ihr explodieren, ihre und meine Finger gemeinsam an ihrer brennenden Muschi spüren und ihr Stöhnen hören.

Fast etwas schüchtern kam sie ins Badezimmer, legte mir ein Handtuch hin, und an der Tür gab sie mir noch eine Karte mit ihrer Telefonnummer und ihrer Mail-Adresse. Unter auf der Straße machte ich 10 Sekunden lang die Augen zu, drückte mir die Hände auf den Kopf – aber das Plakat mit dem halbnackten Typen war immer noch da. Kurz kam es mir so vor, als ob ein rotes Zucken über den ganzen Nachthimmel ging. Ein Gewitter?

* * *

Geschlafen hatte ich einerseits ganz gut in meinem eigenen Bett, war aber andererseits auch einige Male aufgewacht. Gedankenfetzen durchzogen meine Träume, ob ich nicht doch noch länger bei ihr bleiben hätte sollen, was mir vielleicht entgangen war. Aber fast hätte ich erwartet, dass sie am Ende Geld verlangt, da sie ja doch nur Augen für meinen Schwanz gehabt hat. Dann wieder Szenen, in denen fast alle Frauen auf der Straße größer als ich waren, und mich eine davon locker hochheben konnte.

Die Nachrichten wegen meines Kontakt-Profils waren seit gestern noch viel mehr geworden, schon fast 400, und während ich sie überflog, nur ein paar mit auffälligen Betreffzeilen öffnete, trudelten praktisch im Minutentakt neue ein. Was wäre wohl passiert, wenn ich mir mehr Zeit für den Text genommen und auch ein Bild hineingegeben hätte? Ich überlegte, ob ich jemand zurückschreiben sollte, aber wem? Denen, die „ich möchte sofort deinen Schwanz haben“ schrieben, und mir auch ein Bild davon mitschickten, wo er ihrer Meinung nach besser heute als morgen noch hingehörte, oder denen, die einen etwas längeren Text geschrieben und alle ihre Fantasien dargelegt hatten? War es nicht genau das, was ich wollte, einfach so ein bisschen durch die Frühlingslandschaft gehen, und dann sehen, was sich entwickelte?

An diesem Samstag Vormittag war es praktisch so wie immer, als ich ein paar Sachen einkaufen ging. Zwar achtete ich doch heimlich darauf, wie groß die Frauen um mich waren, und ging deshalb recht knapp an manchen vorbei, aber größer war keine. Trotzdem, das Gefühl, dass mir manchmal eine nachsah, wurde ich nicht ganz los. Am Nachmittag war es immer noch sonnig und kaum ein Windhauch zu spüren, so dass ich mich einmal in Richtung Schönbrunn aufmachte, schließlich war das näher von mir als der Prater.

Die Spuren des Winters waren noch nicht ganz verwischt, aber auch die Bäume im Schlosspark, deren Kronen im Sommer einen natürlichen, schattigen Tunnel bildeten, waren schon recht grün, und die Schotterwege mit Leuten bevölkert, die entweder laufen oder einfach nur gemütlich durch die Gegend schlendern wollten. Nach der Rosenschau sah ich eine sportliche, jüngere Frau auf einer Bank sitzen, die sich gerade etwas ausrastete. Wie oft schon hatte ich eine wie sie gesehen, und wäre am liebsten mit ihr mitgegangen – aber was hätte ich sagen sollen? Eine kleine Touristengruppe ging an uns vorbei, jemand lief in die andere Richtung, aber sonst war niemand hier, und ich setzte mich zu ihr an das andere Ende der Bank. Die Frau hob ihren Blick vom Boden, und die Sonne schien auf uns beide.

„Entschuldigung?“, sagte ich nach einer Minute in ihre Richtung.


„Ja?“, reagierte sie sofort und richtete ihren Blick zu mir.


„Nur so eine Frage … würden Sie gerne mit mir ins Bett gehen?“

Sie hustete kurz, nur ganz leise, stieß Luft aus, legte ihre Hand an die Brust.


„Aber wir kennen uns ja kaum. Andererseits … ja, gerne!“


„Auch jetzt gleich, oder …?“, fragte ich nach.


„Warum nicht?“

Ihre Finger trommelten schnell auf das Holz der Bank, und ihre Blicke schweiften rasch umher. Bei einer Hecke, deren austreibende Blätter es wohl schon bald gut verstecken würden, war eines diese historischen Toilettenhäuschen. Einen Augenblick lang stand ihr Mund etwas offen, als sie meinen dort hin fixierten Blick bemerkte, aber dann zuckte sie nur kurz mit dem Schultern und stand mit mir auf.

Zum Glück war die Tür offen und die Wintersperre schon vorbei, so dass wir in einem unbeobachteten Moment hineingingen und hinter uns zusperrten. Vorsichtig legte ich meine Hände über ihre Schultern, wollte mich langsam den Rücken hinunterarbeiten – doch sie war viel schneller und schon dabei, mir die Hose hinunterzuziehen. Schon bei ihrer Antwort war mein Blutfluss nicht mehr aufzuhalten gewesen, und jetzt schnellte das Resultat fast direkt in ihren Mund.

„So schnell hätte ich … das gar nicht gemeint“, sagte ich und murmelte den Satz zu Ende. Ich spürte ihre warmen, feuchten Lippen an mir, wie sie meinen Ständer in den Mund nahm, so weit es ging, bis zum Anschlag, mit ihrer Zungenspitze herumspielte. Mir wurde heiß, als sie mich immer mehr in eine Ecke drückte, während sie vor mir in der Hocke war. Hatte ich die Tür auch wirklich abgesperrt?

Sanft wollte ich durch ihr Haar streichen, sie langsam berühren, aber sie ließ sich nicht aufhalten. Meine Knie wurden weich, und ich hielt mich mit einer Hand an einem Griff an, während ich mit der anderen versuchte, nicht von der Wand abzurutschen. Gierig bewegte sich ihr Kopf hin und her, klammerte sie sich fest um mich.

„Gut, lass es dann einmal … ich glaube ich komme bald“, versuchte ich hervorzubringen, aber da spürte ich, wie sich ihre Finger noch tiefer in mich krallten, und sie noch schneller wurde. Das Gefühl in mir wurde stärker – bis es zu spät war. Sie ließ mich nicht los, ich fühlte nur die warme Mundhöhle, und wie sie alles absaugte, das da kam. Mein Puls raste, und bei ihrem schnellen Kuss schmeckte ich noch ein bisschen meinen eigenen Geschmack, aber sonst musste alles in ihr verschwunden sein. Langsam öffnete sie die Tür, sah hektisch in alle Richtungen, um dann weiter zu laufen. Als mich die Sonne kurz blendete, glaubte ich noch ein kurzes Winken von ihr zu sehen, als sie in einen anderen Weg abbog.

Ich machte mich noch mit etwas klarem Wasser frisch, das draußen aus einem Trinkbrunnen kam, und setzte mich wieder auf die Bank. Entweder hatte ich mich verändert – oder die ganze Welt, das war nun zweifelsfrei bewiesen. Wieder nahm ich mein Telefon zur Hand, und an sich wollte ich im Internet nach ein paar Begriffen suchen, die mir gerade durch den Kopf gingen, sah aber doch zuerst in die Nachrichtenübersicht. Noch immer bekam ich neue Zuschriften, überflog sie kurz – und blieb bei einer hängen, die gerade erst hereingekommen war.

„Hallo, wie geht’s? Ich bin 28/175/62/Nichtraucherin, habe gerade dein Profil gesehen und suche auch jemand, mit dem ich in Ruhe durch die Hauptalle gehen und reden kann, und wenn wir uns mögen vielleicht nicht nur das ;-) Freue mich schon, wenn du zurückschreibst!“

Beim mitgeschickten Bild war „süß“ das erste Wort, das mir dazu einfiel, und von irgendwo kopiert sah es auch nicht wirklich aus, weil es nicht übermäßig professionell auf mich wirkte, dafür umso echter. Ich hätte mich noch etwas ausruhen können, warten bis sich eine der vorbei joggenden Frauen zu mir setzte, oder womöglich zwei, und sehen können was noch ging, bis gar nichts mehr ging, hätte einer von denen eine Antwort schreiben können, die ihre wildesten Fantasien beschrieben – aber waren das vorhin nicht genau die Worte, auf die ich lange vergeblich gewartet hatte?

Einen Moment zögerte ich, um dann eine kurze Antwort zurückzuschreiben.

„Ja, könnte was werden – morgen um 14h oder so vor dem Riesenrad?“

Ich wollte das Handy wieder wegstecken, sah mich noch etwas um, als auch schon eine Antwort kam - „Ja, gerne, das geht bei mir. Bis dann, liebe Grüße!“

* * *

An diesem Sonntag war es noch eine Spur wärmer als am Tag davor, so dass ich mit dieser weißen Hose, die mir noch ein Stück bis über die Knie ging, gerade richtig angezogen war. Ob ich sie nicht schon am Samstag hätte treffen können, einfach so, war mir durch den Kopf gegangen. Wenn ich sie wirklich mit einer „jetzt sofort?“-Antwort verschreckt hätte, hätte ich zwar noch genug andere Frauen haben können, oder einfach bei einem Lokal vorbeischauen – aber eben nicht sie. Egal, jetzt war ich da, 10 Minuten vor 2, kam aus der U-Bahn-Station Praterstern und ging hinüber zum Platz vor dem Riesenrad. Viele Leute gingen vorbei, ein paar standen herum, eine davon eine Frau – und sie kam auf mich zu. Noch einmal rief ich mir ihr Bild in Erinnerung, überlegte, ob die Größe passen könnte, da wurde ich auch schon angesprochen.

„Also … ich glaube, wir wollten uns hier treffen?“


„Ja, richtig!“

Ich bemerkte ein leichtes Zittern in ihrer Hand, hielt sie noch eine Sekunde länger, bis ich los ließ.

„Und du möchtest durch die Hauptallee gehen? Bis zum Lusthaus?“, fragte ich sie.


„Ja, wieso nicht?“

Für einen kurzen Moment glaubte ich, dass sie mir die Hand geben wollte, aber wir gingen einfach so nebeneinander. Sie war auch aus Wien, und ich musste ihr nicht erklären, dass das Lusthaus ein Kaffeehaus und nicht sonst etwas war, aber ob sie die 4 Kilometer bis dort hin gehen wollte? Immer wieder schweifte mein Blick über die blühenden Kastanienbäume, auf die Allee, die vom Sonnenlicht durchflutet war, auf sie … Beiläufig berührte ich ihre Hand, ihre Finger – und sie fand nichts dabei, als ich ihre Hand festhielt.

„Ich glaube, ich muss dir etwas sagen“, drehte ich mich zu ihr.


„Ja, was denn?“


„Mir haben so ungefähr 400 Frauen geschrieben, in 2 Tagen.“


„Das habe ich schon gehört“, meinte sie, „Männer bekommen eben so viele Antworten.“


„Und wie viele Männer haben dir geschrieben?“


„Einer in zwei Monaten, und der hat dann auch nicht mehr reagiert. Ich habe ungefähr 50 oder 60 geschrieben, glaube ich.“


„Ja siehst du, und – das sollte nicht so sein, zumindest kenne ich es nicht so.“

Ich sah kurz mit geschlossenen Augen in die Sonne, erwartete fast, das etwas geschehen würde – aber sie stand immer noch neben mir, ziemlich erstaunt blickend.

„Ich weiß nicht was“, sagte ich, „aber etwas hat sich verändert, total verändert. Ich habs mit vielen Kontaktanzeigen probiert, immer wieder, aber das war dann wirklich Glück, wie ich dann doch einmal eine Frau getroffen habe.“


„Aber wieso … ich verstehe nicht … ich habe immer geglaubt ...“


„Bei dir ist es vielleicht so, aber in meiner Welt ist es umgekehrt.“


„In deiner Welt?“

Ihr Mund war noch weiter offen und ihre Augen noch weiter aufgerissen.

„Glaubst du an … Paralleluniversen, oder ...“


„Du meinst …?“

Wieder kam es mir so vor, als ob der ganze Himmel rot zuckte, aber da spürte ich auch schon, wie sich ihre Finger um meine klammerten, und sie weiterging. Wir gingen ein Stück Hand in Hand, blieben bei einer Kreuzung kurz stehen, sie strich sich durchs Haar, und als sie mir wieder die Hand geben wollte, spürte ich ihre Finger kaum. Es war nur ein leichter Druck, aber so sehr ich sie auch festhalten wollte, ich konnte kaum, die Finger gingen einfach durch. In ihrem Gesicht sah ich, dass sie auch gerade den gleichen Schauer über ihren ganzen Körper spüren musste.

„Möchtest du noch zu mir mitkommen?“, fragte ich sie. „Ich meine, bevor … es zu spät ist.“

Sie antwortete mit einem Lächeln, und ich spürte ihren Händedruck viel leichter, als er hätte sein müssen, aber ich spürte ihn, und dadurch keine Eile, so schnell wie möglich von hier weg zu kommen. Wir waren schon ziemlich weit gegangen, und als ich mich umdrehte, war der Horizont in einen hellen Schleier getaucht, wie bei einem überbelichteten Foto. Ein Linienbus blieb an der Haltestelle neben uns stehen, und sie stieg mit mir ein.

* * *

Die Welt blieb draußen, hinter uns, als ich die Tür schloss und die Vorhänge vor das Fenster zog. Sie hatte sich auf das große Bett in meinem Wohn-Schlafzimmer gesetzt, ihr dünnes Stoffjäckchen ausgezogen, und zappelte ein bisschen mit ihren Beinen. Ich ließ mich neben ihr nieder und wollte meinen Arm langsam über ihre Schultern legen, doch sie kam mir zuvor. Nur kurz wollte ich mich zurücklegen, und als ich auf dem Rücken lag und nach oben starrte, kam sie auch schon über mich, nicht so schnell und hektisch wie die anderen, aber doch. Ich zog mich ein Stück weiter auf das Bett, spürte bald ihre zarten Finger, wie sie mir durchs Haar strich, und die Berührung ihrer Brüste auf meinem Oberkörper, als ich die Augen schloss. Ich spürte ihre Küsse auf meinem Hals, meinem Mund, fühlte durch und durch ihre Berührungen an meinen Ohren.

Sie öffnete meine Hose, zog sie mir aus, ließ ihre Finger immer wieder über meine Beine gleiten. Nur langsam kam sie meiner Körpermitte näher, und mein noch stärkeres Aufzucken als vorhin ließ sie ihr Spiel nicht unterbrechen. Immer wieder streichelte sie über meine aufstrebende Erektion, massierte sie mit einem Finger, und ließ mich den Hauch ihres Atems spüren.

Als ich die Augen öffnete, war sie immer noch da, berührte mit ihrer Zunge meine angeschwollene Eichel, umkreiste sie, um sie dann zwischen ihren warmen, feuchten Lippen verschwinden zu lassen. Ich musste aufstöhnen, wand mich unter ihr, wollte sie noch näher bei mir haben und nicht nur an der Bettkante knien sehen. Sie entledigte sich auch noch ihrer restlichen Sachen, während sie über meinen Beinen kniete.

Ich ließ meine Zunge rasch über meine Lippen streichen, und sie verstand, dass sie näher kommen sollte. Fast war es etwas ungewohnt für mich, eine Frau auf diese Weise zu schmecken, meine Zunge spitz und hart in sie zu drängen. Das letzte Mal war lange her, aber die Begeisterung in ihrem Gesicht sah nicht gespielt aus, zumindest nicht für mich. Sanft, aber bestimmt, erfasste ich ihre Handgelenke, ihren ganzen Körper, und drehte sie um, so dass sie umgekehrt über mir war. Noch bevor ich wieder mit meiner Zungenspitze in ihr versinken und ihren Saft schmecken konnte, war auch schon mein steifer Schwanz wieder in ihrem Mund verschwunden. Wir waren eins geworden, immer wieder berührten mich ihre steinharten Brustwarzen, während ich versuchte, sie noch näher an mich zu drücken. Aber dafür war sie viel zu sehr in mich versunken, verlor immer mehr ihre Ruhe, ihre Beherrschung.

Die Innenseiten ihrer Schenkel waren schon völlig nass, als sie aufsprang, und nach unten neben das Bett griff. Sekunden später rollte sie auch schon ein Stück Latex auf mir ab. Fest drückte sie meine pralle Eichel gegen ihren Venushügel, rutschte etwas herum, so als ob ich darum betteln sollte, ein Stück weiter zu dürften – nur um gleich im nächsten Moment auf mir aufzureiten. Es war allein ihre natürliche Feuchtigkeit, die mich mit einem Ruck in ihren Körper gleiten ließ, obwohl sie sich enger anfühlte als diese andere Frau. Ein Zucken ging durch mich, aber sie ließ mir nur wenig Raum, um mich zu bewegen, massierte meinen Oberkörper, war fest an mich gedrückt. Tief drang ich in sie ein, sah ihr Lächeln, als ich anstieß, immer wieder – und wieder glaubte ich dieses Blitzen vor meinen Augen zu sehen, und mir blieb langsam die Luft weg.

Keuchend saß sie über mir, wurde langsamer, hatte ihre Handflächen immer noch auf mich gepresst – und ich wurde aktiv, begann rhythmisch in ihre Scheide zu stoßen, bis zum Anschlag. Ich war zu schnell, zu wild, rutschte aus ihr heraus, doch ich packte sie einfach an den Hüften, um dann durch ihre Hand wieder meinen Weg in sie zu finden. War es bis jetzt nur ein angenehm warmes Kribbeln gewesen, so wurde das Ziehen durch meinen ganzen Körper nun stärker. Sie schnappte laut nach Luft – und egal, ob ich die Augen offen oder geschlossen hatte, helles, weißes Licht begann immer mehr, die Umgebung zu erfassen. Unsicherheit überkam mich, wo überhaupt oben und unten war, das Bett und der ganze Raum verschwammen immer mehr. Aber wir beide waren noch da, und die beinahe schon schmerzende Spitze meiner Erregung wurden immer noch von der festen Struktur ihres Lustkanals massiert.

Gegen das immer stärkere Pulsieren bei mir wollte und konnte ich nicht ankämpfen. Sie beugte sich hinab, ohne dass wir auseinander glitten, ich setzte mich auf, kam auf sie zu, unsere Lippen trafen wieder aufeinander. Ich spürte den Schweiß auf ihrer Haut, ihre Brüste, ihre Hände auf meinem Rücken, und das Pulsieren und Zucken in meinem Schwanz wurde stärker, hörte nicht mehr auf. Auch sie musste tief Luft holen, nahm eine Hand von mir – und auch als mir für einen Moment schwarz vor den Augen wurde, ich mich in ihrem Inneren ergoss und in meinem Höhepunkt versank, spürte ich noch jeden Teil von ihr, klammerte mich an sie, so gut ich konnte. Das Schwarz wurde zu strahlendem Weiß, als sie auch noch den Rest ihrer Lust aus sich heraus schrie.

Ihre Fingernägel lösten sich aus meinem schwitzenden Rücken, als ich sie noch umklammerte, und um uns war es weiß, und auch unter uns. Irgendwo in der Ferne war aber nur noch tiefes, endloses Schwarz.

„Ist das …?“, fragte ich.


„... der Rest dieses Universums? Vielleicht“, setzte sie fort.


„Und jetzt?“

Langsam und sehr zart strich ich über ihren Rücken, während sie meinen Hals, meinen kleinen Kinnbart, meine Lippen fühlte. Ob wir lagen oder standen, wusste ich nicht, aber wir fielen nicht, es kam mir nicht so vor. Das Gefühl der völligen Entspannung setzte sich fort, breitete sich noch weiter aus – und fast war es so, als ob wir gemeinsam nach oben schwebten.

* * *

Von draußen drang das erste Tageslicht herein, als ich aufschreckte und mich umsah. Das Bettzeug sollte ich vielleicht besser wechseln, und allein konnte ich die Nacht nicht verbracht haben, dafür war es viel zu zerwühlt. Alles war noch da, nur sie war weg. War es doch ein Traum, war alles ein Traum? Wollte ich mich nicht schon immer näher mit luziden Träumen beschäftigen, und wie ich sie beeinflussen konnte? Aber es war keiner gewesen, ich war wieder völlig da und konnte mich an das Treffen erinnern, an alles. Es war eben ein Abenteuer und sie war dann gegangen, schreiben konnte ich ihr ja immer noch. Konnte man so guten Sex haben, dass ein Höhepunkt direkt in einen Traum überging?

* * *

In der Zentrale meiner Firma war niemand, auch keine Beschilderung, nichts. An diesem Tag wäre zwar erst am Nachmittag ein Außendienst-Einsatz, aber auch dort war niemand, wie ausgelöscht. Vielleicht würde nicht sofort alles in grellem Licht versinken und meine Finger am Ende gar nichts mehr fassen können – aber entweder musste ich an meinem Verstand zweifeln, oder realistisch bleiben. Film-Kategorien wie „MaleDom“, während sich sonst in den meisten Filmchen im Internet eine kräftige Frau über einen zarten Mann stürzte, gab es eben üblicherweise nicht, nur in dieser Welt, in der ich nicht bleiben konnte. Diesmal sah ich das rote Zucken deutlicher, und spürte auch ein dumpfes Gefühl im Magen.

* * *

Manches war geschlossen, aber sonst war im Prater immer noch alles da, wie bei meinem letzten Besuch. Am diesem Tag war nicht allzu viel los, und etwas bewölkt und trüb war es auch, aber dennoch hatte es mich wieder dort hin gezogen. Die Geisterbahn war noch immer mit Abdeckplanen und Absperrbändern versehen, und je näher ich ihr kam, desto stärker wurde das Gefühl in meinem Magen. Überhaupt zog sich schon den ganzen Tag etwas durch meinen ganzen Körper, und ich fühlte mich müde und abgeschlagen. Ob ich krank war, obwohl ich kein Fieber spürte? Was auch immer passiert war, hier hatte es angefangen, und hier wollte ich nach der Lösung suchen.

Ich blieb vor dem abgesperrten Eingang stehen, ging etwas auf und ab, und achtete auf Details des Gebäudes, das wahrscheinlich aus nicht viel mehr als einem Gerüst und einer dünnen Verkleidung bestand. Etwas um die Ecke, nur wenig von ein bisschen dürrem Gestrüpp verdeckt, sah für mich nach einem Eingang aus. Noch einmal sah ich nach links und rechts, stieg über den niedrigen Zaun, drehte mich hektisch um, um dann die nicht sehr stabil aussehende Tür abzutasten. Eine Stelle, an der sie sich öffnen ließ, fand ich erst einmal nicht, ich versuchte sie, mit beiden Händen aufzuschieben – bis ich die Stimme hinter mir hörte.

„Was machen Sie da?“, sagte eine Dame in der Uniform einer Sicherheitsfirma.


„Ich … also … ich habe ...“


„Sie haben etwas verloren?“


„Ja – so ungefähr“, antwortete ich, und versuchte etwas zu lächeln.


„Aber Sie können nicht einfach hier hineinsteigen.

Wir sahen uns an, sie direkt vor dem Zaun stehend, ich zwei Meter vor ihr, und ich merkte, dass sie mich von oben bis unten genau ansah und ihr etwas böser Blick gar nicht mehr so böse aussah. War es schon ein Einbruchsversuch, wenn man ohne Werkzeug an einer Tür rüttelte?

„Ich möchte nichts stehlen oder so, aber es ist wirklich wichtig – könnten wir uns nicht einigen?“, sagte ich und zog mein T-Shirt aus der Hose.

Sie blickte in alle Richtungen und blieb noch etwas stehen, um dann wortlos zu mir zu kommen. Noch ein paar Sekunden lang starrte mich die korrekt gekleidete, schlanke Frau an, bis sich das Gefühl ihres plötzlichen Kusses und ihrer Umarmung durch meinen ganzen Körper zog. Wir gingen noch ein paar Meter weiter um eine Ecke, wo nur die Rückwand eines anderen Fahrgeschäftes war und uns wirklich niemand sehen konnte, und sie zog hektisch ihre dunkelblaue Jacke aus und warf sie auf den Boden.

Etwas zaghaft und schwach strich ich über ihren Rücken, während sie mich immer näher zu sich zog und ich spürte, wie meine Männlichkeit wuchs. Sie drückte mich ziemlich hart an die Wand, und obwohl ich kaum noch etwas von dem bisschen Übelkeit und Schwäche merkte, wagte ich es nicht, mich mit ihr umzudrehen. Bevor sie ihre Uniform-Hose öffnete, kramte sie noch darin und reichte mir ein verpacktes Kondom. Hastig öffnete ich meine Hose, riss die Verpackung auf und versuchte es in aller Ruhe anzulegen, obwohl mein Herz schon wieder viel zu schnell raste.

Ganz ruhig hatte sie sich nun an die Blechwand gelehnt und räkelte sich halbnackt, doch im nächsten Moment fühlte ich auch schon ihren festen Handgriff, und wie sie mich genau zu ihrem Eingang geführt hatte. Einen Augenblick zögerte ich, ich musste etwas in die Knie gehen, um auf ihrer Höhe zu sein, doch dann küsste ich sie und drang in ihre rutschige Grotte ein.

Sie schrie auf, um gleich darauf wieder leiser zu sein, ich presste mich so weit ich konnte in sie und hielt inne, während wir uns in die Augen sahen, immer wieder, bis sie mich ein bisschen auf den Rücken schlug und kratzte, nur ganz wenig, und ich schneller wurde. Im nächsten Augenblick klammerte sie sich fest um mich, während ich tief in ihrem Inneren war und drückte mich gegen die Wand. Obwohl ich viel größer als sie war, drückte sie meine Hände gegen die Wand, fixierte mich, als ob sie mich gerade auf frischer Tat ertappt hätte, und setzte mir ihre rhythmischen Bewegungen entgegen. Immer mehr schwitzten ihre Hände, konnten meine kaum noch halten, ich merkte, dass sie wohl gerne laut schreien würde – aber sie nahm sich von mir, was sie wollte.

Als ich ihr doch wieder leicht entgegenstieß, lächelte sie nur, und ließ meine Hände los. In dem Moment, in dem sie mir auch noch mit zwei Fingern durchs Gesicht strich, war es geschehen – mir wurde in den Knien weich, und ich verspritzte meinen Saft. Ihre Zurückhaltung beim Stöhnen war ihr nun egal, und ich wusste nicht, ob es ihr auch gekommen war, aber sie machte sich notdürftig sauber und zog ihre Hose wieder nach oben. Das kribbelnde Gefühl überdeckte bei mir immer noch alles, und ich hatte mich noch gar nicht wieder ganz angezogen, als sie an meiner Hand zerrte.

Wir standen wieder vor der Tür, sie überlegte zwei Sekunden lang, drückte kurz an einer bestimmten Stelle – und die Tür sprang auf.

„Gut – aber bitte nichts kaputtmachen“, sagte sie noch und gab mir ein schnelles Küsschen, um dann wieder über den Zaun zu steigen und sich davon zu machen. Ich sah ihr nach, blickte in den trüben Himmel, um dann in das dunkle Reich der Geister einzutreten. Direkt neben mir lagen die Schienen, und vor mir eine Rampe, die in das obere Stockwerk führe. Was auch immer geschehen war oder wonach ich suchen musste – es war knapp nach dem oberen Ende der ansteigenden Schienenstrecke gewesen. Das Licht der zur Hälfte offenen Tür reichte kaum noch, um etwas zu erkennen, doch ich ging weiter nach oben. Sollte ich dort einfach ein paar Minuten warten, bis etwas passierte? Was wäre, wenn noch jemand vorbeikommen würde? Funktionierte es nur für mich, und ich konnte für ein paar Euro Eintritt auf der einen Seite und Herumflirten mit dem Sicherheitspersonal auf der anderen so oft hin und her gehen, wie ich wollte? Oder würde ich mich bald in Nichts auflösen?

Die Ausbuchtung an der Wand neben mir fühlte sich wie ein Schalter an, ich drückte drauf – und ein lautes, trötendes Geräusch durchbrach die Stille. Eine schwache Beleuchtung aktivierte sich, ein Rattern kam dazu – und ich sah einen leeren Geisterbahn-Wagen vor mir über die Schienen fahren. Als er nur mehr einen Meter entfernt war, bremste er leicht ab, oder zumindest kam es mir so vor, und ich sprang hinein und riss den Bügel hinunter.

Es wurde wieder dunkler, bis mich ein lautes Kichern und ein grellweißes, von oben herabkommendes Skelett aufschreckten. Ein paar Zombies aus Leuchtfarben weiter ging es wieder abwärts, zu einer Mischung aus Angstschreinen und lautem Rattern – bis sich eine Tür vor mir öffnete und sich meine Augen erst wieder an das grelle Tageslicht gewöhnen mussten. Es war sonnig und hell, und nicht bewölkt.

Der Sicherheitsbügel sprang von selbst auf, und ich stieg aus. Hätte ich bei der Kassa etwas sagen sollen? Ich ging einfach weg und stürzte mich in den Trubel. Meine Übelkeit war komplett weg, und vielleicht sollte und durfte ich auch niemals erfahren, was wirklich geschehen war.

Auf einer Parkbank sah ich noch einmal auf dem Smartphone meine Kontaktanzeige im Internet an. Die Antworten waren alle verschwunden – bis auf eine, und es war die Frau, mit der ich durch die Hauptallee und später ins Bett gegangen war. Das Gefühl in meinem Magen verschwand rasch wieder, und es ging kein rotes Zucken über den Himmel. Ob ich ihr wieder antworten sollte?

Kommentare


MarcLelky
(AutorIn)
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 76
MarcLelky
schrieb am 05.05.2012:
»Danke für die bisherigen Kommentare! An sich versuche ich meine Texte so zu schreiben, dass sie im ganzen deutschen Sprachraum gut lesbar sind (außer es gäbe einen besonderen Grund für regionale Ausdrücke/Dialekt als Stilmittel), aber das gelingt leider nicht immer bzw. lernt man immer was dazu.

Der Begriff "Spiegeluniversum" wird z.B. öfters für einen Handlungsstrang verwendet, der manchmal in Star Trek aufgetaucht ist. Es war aber nicht direkt eine Anspielung darauf, sondern es ist eine Welt, in der etwas gegenüber unserer "spiegelbildlich" umgekehrt ist.«

tegernseepirate
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 34
schrieb am 04.05.2012:
»Gefällig geschrieben, jedoch suche ich noch nach den mit überschwänglichen Worten des Einlesers beschriebenen Passagen.«

cosmos
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 24
schrieb am 04.05.2012:
»Schöne Story und recht gut geschrieben.«

rockyyy
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 25
rockyyy
schrieb am 04.05.2012:
»Eine schöne, schöne Geschichte, danke dafür. :) (und noch dazu aus Wien!)«

stegr
dabei seit: Mär '03
Kommentare: 12
schrieb am 05.05.2012:
»Sehr nette Idee und sehr schön geschrieben. Die letzten Zeilen laden zum Träumen ein...«

Hackie
dabei seit: Mai '03
Kommentare: 73
schrieb am 05.05.2012:
»Wow. Eine coole Idee, die etwas beschreibt, was ich mir auch schon ein paar mal vorgestellt hatte. Der Vorleser hatte nicht zu viel versprochen.
Aber täsche ich mich, oder hast du Gelegentlich ein falsches Wort erwischt? Vielleicht liegts ja auch nur an deinen mutmasslich österreichischen (Sprach-)Wurzeln. z.B. "[in der Schlange] war hier niemand angestellt" und "die sich gerade etwas ausrastete"«

S-Single
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 96
Schlafloser Single
schrieb am 05.05.2012:
»Trotz der verständlichen Verwirrung des Helden, ist es dir gelungen, eine ruhige und angenehme zu lesende Erzählung zu schreiben. Manchmal hätte ich mir mehr Details gewünscht, die das Misstrauen oder die Verwirrung begründen, vielleicht hätte die ein oder andere Szene an anderer Stelle besser gepasst, aber ist es ein rundes Werk. Ich habe es gern gelesen und es liegt in meiner Bewertung deutlich über dem Durchschnitt.

Der Einleser hat einen wirklich schönen Text ersonnen, der aber nicht ganz passend ist, da muss ich meinen Vorrednern Recht geben.«

aquintus
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 33
schrieb am 09.05.2012:
»Nette Geschichte und auch originell. Mal was anderes.«

DrJekyll
dabei seit: Jan '02
Kommentare: 6
schrieb am 09.05.2012:
»Wirklich eine originelle und erotische Story! Super!«

zorrolein
dabei seit: Dez '03
Kommentare: 5
schrieb am 10.05.2012:
»Klasse geschrieben!
Vielleicht muss man Si-Fi Romane gelesen haben um zu verstehen, was der Autor mit Spiegeluniversum gemeint hat.«

ug2t
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 67
schrieb am 14.05.2012:
»gefällt mir sehr gut.....einzigartige Idee«

Ratzimausi
dabei seit: Mär '05
Kommentare: 17
schrieb am 14.05.2012:
»wahnsinn, das beste was ich seit langem gelesen habe. bitte mehr davon.«

reibe
dabei seit: Mai '01
Kommentare: 281
schrieb am 15.05.2012:
»Eine gut geschriebene Geschichte, kann so weiter gehen.«

Pitoe
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 211
schrieb am 25.05.2012:
»Recht ungewöhnlich die Geschichte. Im Mittelteil viel zu langatmig. Leider muss ich das sagen, fast langweilig. Schön ist dieser veränderte Blickwinkel, wie kommt dem Mann plötzlich Frau vor, die ihn wie MANN anmacht. Das ist sehr toll gemacht. Doch ja. Die Erotik die fehlt. Das Kribbeln und das was es ausmacht fehlt total.«

eskobar
dabei seit: Jun '04
Kommentare: 22
schrieb am 03.06.2012:
»sehr coole Story... super Idee, gut geschrieben, erregender Sex
weiter so«

herrin_vom_see
dabei seit: Okt '12
Kommentare: 6
herrin vom see
schrieb am 08.11.2012:
»Die Geschichte hat mir gut gefallen. An einigen Stellen hätte ich zwar gerne mehr Details erfahren bzw. der Handlungsrahmen hätte etwas länger sein können. Die Idee eines Spiegeluniversums finde ich allerdings genial. Vielen Dank für diese Einblicke! Ich freue mich auf neue Geschichten von dir!«

Jakob_H
dabei seit: Jan '02
Kommentare: 27
schrieb am 16.10.2013:
»Eine erstaunliche Geschichte! Und so perfekt und so stilsicher geschrieben - ich stelle mir vor, dass Du vielleicht ein Profi bist, der Lust hat, auch mal eine Sexgeshichte zu schreiben??«

Jogie335
dabei seit: Dez '19
Kommentare: 252
schrieb am 14.02.2020:
»Gefällt Mir!!!«

kleki11
dabei seit: Mai '13
Kommentare: 11
Levaldo
schrieb am 03.02.2021:
»Das Spiegeluniversum tauchte gestern als Geschichte des Tages auf. An sich eine tolle Idee. Erfrischend dieser Wechsel der Perspektive der Geschlechter.
Den Lesefluss fand ich aber nicht so toll. Es blieben immer wieder offene Fragen. Warum versucht der Protagonist z. B. nicht mal seine Verwirrung zu verstehen? Die Erotik blieb dabei auch auf der Strecke.«


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