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Lesungen: 31 | Bewertung: 6.00 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 28.12.2025

Der Morgen danach

von

Die Sommerluft hatte sich über Nacht kaum abgekühlt. Als ich aufwachte, war das erste, was ich spürte, die Wärme meiner Frau neben mir – und dass sie bereits wach war.

Ihr Kopf ruhte auf dem Kissen, die Haare etwas zerzaust von der Nacht, und sie sah mich mit diesem Blick an, den ich sofort erkannte: weich, hellwach, aber noch immer ein wenig glimmend von dem, was wir Stunden zuvor miteinander entfesselt hatten.

„Hast du das gestern auch gehört?“ fragte sie leise, ihre Stimme noch rau vom Schlaf.

Ich brauchte nicht antworten. Das Lächeln, das sich langsam auf meinen Lippen formte, sprach für sich. Und sie grinste zurück, ein bisschen verschmitzt, ein bisschen verlegen – und doch voller Stolz auf das, was uns beide übermannt hatte.

Durch das offene Fenster hörte man die Stadt langsam aufwachen: leises Vogelgezwitscher, Schritte auf dem Gehweg, irgendwo eine klirrende Flasche in einem Altglascontainer. Und mitten in dieses Alltagsgeräusch mischte sich ein Gedanke, der mich sofort wieder kribbeln ließ:

Ob das Paar von gestern wohl noch immer irgendwo in der Nähe war.


Ob sie gemeinsam aufgewacht waren.


Ob sie ahnten, was sie bei uns ausgelöst hatten.

Meine Frau rückte näher, legte ein Bein über meins und fuhr mit einem Finger die Linie über meine Brust entlang – langsam, warm, leicht fordernd. Nicht so hungrig wie am Abend zuvor, aber vertraut und wachgeküsst von Erinnerung und Sommerlicht.

„Ich fühle mich heute… irgendwie wach“, flüsterte sie. „So richtig wach.“

Ich lachte leise, strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich auch.“

Draußen schlug jemand die Haustür zu — ein kurzer dumpfer Ton, der uns beide gleichzeitig innehalten ließ. Wir sahen uns an, und für einen Moment hing die Frage unausgesprochen zwischen uns:

War das einer von den beiden von gestern?

Der Gedanke brachte ein leises Beben in ihre Stimme, als sie wieder sprach:


„Stell dir vor, die haben uns gehört.“

„Vielleicht“, antwortete ich und spürte, wie sich ihre Finger fester an mich schmiegten. „Oder sie haben keine Gedanken mehr gehabt, die weit genug gereicht hätten.“

Sie lachte – ein warmer, tiefer, echter Klang, der mich mehr traf als jedes Geräusch in der Nacht zuvor. Und in diesem Lachen vibrierte noch immer die Energie des Abends, eine Spur von Mut, von Lust, von dieser besonderen Freiheit, die nur Sommernächte schenken.

Sie zog sich ein Stück näher an mich heran, so dass ihre Lippen meinen Hals streiften. Nicht fordernd. Mehr wie eine sanfte Erinnerung daran, was wir miteinander teilen – und daran, dass die Nacht nicht nur etwas ausgelöst hatte, sondern etwas mit in den Morgen brachte.

„Wollen wir später frühstücken gehen?“ fragte sie gegen meine Haut.

Ich legte einen Arm um sie und drückte sie leicht an mich.


„Gern. Und danach… schauen wir mal, was der Tag bringt.“

Ihr Blick verriet, dass sie genau verstand, was ich meinte. Und dass sie nichts dagegen hatte.

Die Sonne kroch weiter durch das Fenster und tauchte unser Bett in goldene Wärme. Und plötzlich fühlte sich der ganze Morgen an wie der zweite Teil eines Abenteuers, dessen erster Funke unter uns im Treppenhaus entzündet worden war.

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