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Kommentare: 5 | Lesungen: 2249 | Bewertung: 7.85 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 20.06.2022

Die Burg

von

Für Jan war es ein perfekter Morgen. Lange hatten sie am Vorabend im Kaminzimmer gesessen, hatten bis tief in die Nacht angeregt diskutiert und nach dem ein oder anderen Drink, als sich langsam Grüppchen bildeten, hatte es gefunkt – zwischen Lisa und ihm.

Jan absolvierte sein Praktikum in dieser Bildungseinrichtung für Erwachsene, traumhaft gelegen auf einer alten Burg, die lange leer stand und schließlich zu einem modernen Tagungszentrum umgebaut worden war. Der mittelalterliche Trakt war renoviert worden, dabei war viel Aufwand betrieben worden, um den ursprünglichen Charme des alten Gemäuers zu erhalten. Und so war das Kaminzimmer der zentrale Ort, an dem sich Teilnehmer und Referenten abends einfanden, um den Tag ausklingen zu lassen. Hier roch es immer ein wenig staubig, auch nach den Resten des Kaminfeuers, darunter mischte sich der dumpfe Geruch nach altem Leder, mit dem die Sitzmöbel bezogen waren. Um Studentengruppen beherbergen zu können, gab es ein kleines Hostel in einem Nebengebäude, gemütlich eingerichtet, mit 10 Mehrfachzimmern. Toiletten und Duschen befanden sich jeweils am Ende der übereinander gelegenen Flure. Zwei der Zimmer waren dem Personal vorbehalten und so bewohnte Jan ein Zimmer neben dem Hausmeister, dessen Position vakant war, im oberen Stockwerk. Wenn gerade keine Seminargruppe tagte, hatte er den ganzen Trakt über Nacht für sich und nach seinem ersten Monat Praktikum fühlte sich das Gebäude schon an wie sein Zuhause.

Seine Aufgaben hier waren vielfältig. Im Kern ging es um die Vorbereitung und Begleitung von Seminaren aber weil die Personaldecke knapp war, empfing er auch neue Gästegruppen, half dabei, die Mahlzeiten vorzubereiten und kümmerte sich auch sonst um jedes kleinere und größere Problemchen, mit dem die Seminarteilnehmer zu ihm kamen.

Jan schaute von seinem kleinen Balkon in das wild bewachsene Tal, die Landschaft hinter der Burg fiel steil ab und Nebelschwaden zogen über die waldreichen Hänge. Es war kühl und feucht an diesem Morgen und nichts zu hören außer hunderten von Vögeln, die den Tag begrüßten. Es roch nach Regen und Vegetation, Jan liebte solche Momente. Allein mit sich zu sein und zuzuschauen, wie die Welt erwachte, bevor der tägliche Stress ihn packen würde. Das fühlte sich an wie ein Neuanfang, sentimentale Gefühle, alles erreichen zu können und die Spannung auf das, was vor ihm liegen würde, durchströmten ihn.

Jans Gedanken schweiften ab und landeten wieder im Kaminzimmer des Vorabends. War da etwas zwischen ihnen? Lisa war Teil einer Gruppe von Studenten aus Heidelberg die ein Seminar zur Europäischen Integrationspolitik gebucht hatten und so waren sie und ihre Kommilitonin für eine Woche seine Zimmernachbarn. Lisa war ihm schon bei der Ankunft sympathisch, er mochte ihr fröhliches, unbeschwertes Auftreten. Und auch rein äußerlich gefiel sie ihm, sportlich aber nicht dünn, die dunklen Augen umrahmt von schulterlangen, fast schwarzen Haaren, er fühlte sich sofort zu ihr hingezogen. In seiner charmanten Art flirtete er gerne mit den Teilnehmerinnen, allerdings immer mit dem gebotenen Abstand, ihm war durchaus klar, dass eine gewisse Professionalität von ihm erwartet wurde. So hatte er auch Lisa schon den einen oder anderen neckischen Spruch präsentiert, die sie allesamt schlagfertig konterte. Ins Gespräch gekommen waren sie aber erst gestern Abend.

Lisa wohnte in einer WG im Zentrum von Heidelberg fußläufig zur Uni. Ihre erste „eigene“ Wohnung, die sie seit 8 Semestern bewohnte. Lisa studierte wie Jan Politische Wissenschaften und stand kurz vor dem Diplom. Die Gruppe hatte sich angeregt über die verschiedenen Aspekte Europäischer Integration unterhalten und ziemlich lebendig die Inhalte des Seminars diskutiert, bis ein Kommilitone eine Soundbar aufstellte und die Gespräche privater und lockerer wurden. Aus dem Lautsprecher klimperte dieser wenig aufdringliche aber leider auch ziemlich langweilige Ibiza-Beat. Jan saß mit Lisa in einer Vierersitzgruppe und irgendwann drehte sich das Gespräch um Musik. Lisa erwähnte, dass die 80er Jahre der Soundtrack ihres Lebens wären und traf damit einen Nerv bei Jan. Synthi-Pop, Wave, EBM – er traf nicht oft Menschen, die seinen Musikstil teilten. Ihr Wesen, ihre Gestalt und jetzt auch noch derselbe Musikgeschmack, Jan war jetzt noch überrascht, mit welcher Vehemenz er sich zu Lisa hingezogen fühlte. Menschen schauen sich an, wenn sie sich unterhalten. Aber hatte sich ihn während der Gespräche am Abend häufiger angesehen, als nötig gewesen wäre? Ein paar Mal hatte er sie angesehen und bemerkt, wie sie plötzlich verlegen wegschaute. Er hatte das Gefühl, dass da etwas zwischen ihnen war – hatte er sich das nur eingebildet? Als er später todmüde ins Bett gefallen war, stellte er sich vor, er wäre allein mit ihr gewesen und sie wären sich näher gekommen. Die Vorstellung, mit Lisa allein zu sein erregte ihn zunehmend und wäre er nicht so müde gewesen, hätte er sich Erleichterung verschafft. So aber war er ziemlich schnell weg und hatte wie ein Stein geschlafen und jetzt saß er auf seinem Balkon und Lisa lag ein paar Meter weiter in ihrem Bett. Er konnte es kaum erwarten, sie wieder zu sehen.

Heute war Jan damit beschäftigt, für ein neues Seminar Material zu recherchieren und war den ganzen Tag im Bürotrakt beschäftigt. Lisas Gruppe war in einem Workshop mit einem Gastdozenten und weil sie dort eine Simulation durchführten, gab es Pizza in der Pause und die beiden liefen sich nicht über den Weg. Es war früher Nachmittag und es würde noch ein paar Stunden dauern, bis er hoffen konnte, Lisa im Kaminzimmer wiederzusehen. Konzentrieren konnte er sich nicht, immer wieder schweiften seine Gedanken zurück zum gestrigen Abend und er malte sich aus, wie sein nächstes Zusammentreffen mit Lisa laufen würde.

„Jan?“

„hmmm“

„Jan!“

„Oh sorry Daniela, ich war in Gedanken – was gibt’s?“

Daniela war Jans Chefin und leitete das Tagungszentrum. Eine freundliche aber distanzierte 45jährige, für die der Beruf Berufung war, die ihren Job lebte und großen Anteil am Erfolg der Seminare hier hatte. Seit sie vor ein paar Jahren die Leitung übernommen hatte, war die Burg zur gut besuchten Bildungseinrichtung gereift.

„Kannst Du Dir bitte mal ein Zimmer anschauen? Da sind wohl ein paar Glühbirnen defekt, die Mädels saßen gestern im Dunkeln“, sagte Daniela. Erst kommende Woche sollte der neue Hausmeister einziehen, bis dahin war Jan irgendwie das „Mädchen für alles“ und kümmerte sich auch um kleine Instandhaltungen.

Jan war dankb

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Kommentare


juergend
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 4
schrieb am 20.06.2022:
»Schön geschrieben, und gute Idee. Vor allem fallen sie nicht gleich übereinander her. Bin auf das nächste Kapitel gespannt.«

Monday
dabei seit: Okt '18
Kommentare: 2
schrieb am 21.06.2022:
»genau mein Geschmack. Sehr erotisch«

hd42
dabei seit: Aug '21
Kommentare: 6
schrieb am 21.06.2022:
»Toller Anfang mit viel Potenzial.
Mal sehen wann die Fortsetzung kommt.«

Paul123430
dabei seit: Nov '04
Kommentare: 14
schrieb am 22.06.2022:
»Schön geschrieben, macht Lust auf mehr.«

Charly11
dabei seit: Aug '03
Kommentare: 11
schrieb am 26.06.2022:
»Super Start, toller Plot, bitte weiter so.«



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