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Kommentare: 14 | Lesungen: 6271 | Bewertung: 8.94 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 15.08.2004

Die Erhabenen II

von

Der Vortrag

Dieses Arschloch, dachte Lisa wütend. Sie und René hatten sich so viel Mühe mit ihrem Vortrag gegeben und dieser – ihr fiel keine passende Bezeichnung mehr für ihn ein – zerriß den Vortrag nicht nur in der Luft, er machte sie dabei auch noch lächerlich. Dabei stellte er sich nicht einmal ungeschickt an, wie sie gezwungenermaßen zugeben mußte. Er stellte nichts von dem in Frage, was sie an Fakten aufgeführt hatte. Statt dessen zog er oberflächlich betrachtet die naheliegenden Schlußfolgerungen. An einigen Stellen hatte er selbst sie verunsichert. Und an den Stellen, an denen seine Sicht der Dinge und die Fakten einfach nicht zusammen paßten, erwähnte er die Fakten erst gar nicht oder überspielte es mit beißendem Spott über ihre Person. Es fiel Lisa schwer, zumindest äußerlich ruhig zu bleiben. Innerlich kochte sie jedenfalls. So ähnlich mußten sich die Forscher gefühlt haben, die erstmalig behaupteten, die Erde sei keine Scheibe, sondern eine Kugel.

René sah zu Lisa hinüber. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment aufstehen, auf die andere Seite des Podiums gehen und diesen Redner verprügeln. Er war froh, daß er nicht mit auf dem Podium saß und von diesem rhetorisch wirklich begabten Typen mit Lisa zusammen durch den Kakao gezogen wurde. Auch er bemerkte die inhaltlichen Fehler, die dem Redner unterliefen, dem Rest des Publikums schienen sie allerdings zu entgehen. Ihm fiel auch auf, daß einige der Zuhörer besonders aktiv mit dem Redner mitgingen. Sie lachten und applaudierten bei jeder Spitze des Redners und machten Stimmung gegen Lisa. Diese Zuhörer hatte er noch nie vorher hier gesehen, obwohl ihm die meisten Anwesenden bekannt waren. Der Verdacht beschlich ihn, daß dieser Redner seine eigenen Jubler mitgebracht haben könnte. Aber warum sollte jemand soviel Aufwand treiben, bloß um einen Vortrages über den historischen Hintergrund bestimmter Legenden lächerlich zu machen? Und genaugenommen war Lisas und seine Arbeit nichts anderes.

Sie hatten sich vor einiger Zeit in der historischen Fakultät dieser Universität kennen gelernt, als sie zufällig bemerkten, daß sie von den gleichen Legenden fasziniert waren. Es ging um seltsame Zauberer, die in vergangenen Zeiten gelebt haben sollten. Im Gegensatz zu den meisten Märchen hatten diese Legenden keine moralische Unterfütterung. Sie gingen nicht gut aus, die Bösen wurden nicht bestraft und es schien auch nicht um schwierige philosophische Fragen wie die der Abwendbarkeit des Schicksals zu gehen. Deswegen hatten Lisa und René vermutet, daß sie auf historische Begebenheiten zurückgingen. René hatte noch einen weiteren Grund für sein Interesse an diesen Legenden und er vermutete schon früh, daß es Lisa nicht anders erging. Die Geschichten schlugen bei ihm Saiten an, denen er sich erst vor einiger Zeit bewußt geworden war. Denn die Zauberer dieser Legenden waren nicht nur ungeheuer mächtig, sie waren auch ebenso grausam. Und das brachte Renés masochistische Saite zum Klingen. Einerseits war er froh, nicht den Grausamkeiten ausgesetzt zu sein, die in den Legenden teilweise beschrieben waren, andererseits erregten ihn die Gedanken daran.

Vor einigen Monaten hatte er sich getraut, Lisa darauf anzusprechen. Sie war sichtlich unangenehm berührt gewesen. Später hatte sie ihm mal mit alkoholgelöster Zunge gestanden, daß es ihr genauso ging. Er war etwas überrascht gewesen, weil er sie für wesentlich stärker hielt als sich selbst, zumal sie auch sehr aktiv war und sogar Kampfsport betrieb. Sie hatte gelacht und ihm von einer noch viel älteren Legende erzählt, in der eine Frau – Brunhild oder so ähnlich war ihr seltsamer Name – sich erst dem Mann hingab, der sie im Kampf besiegte. So etwa sah sie sich wohl selbst. Ihm hatte sie jedenfalls – freundlich aber bestimmt – eine Abfuhr erteilt, als er ihr sagte, daß er sich gerne von ihr dominieren lassen würde. Sie wäre selbst auf der Suche nach jemandem, der stärker sei als sie.

Ihrer gemeinsamen Begeisterung für diese speziellen Legenden hatte das aber keinen Abbruch getan. Und sie waren erstaunt, als sie nach systematischer Quellensuche allmählich immer mehr Anhaltspunkte für die tatsächliche, historische Existenz dieser Zauberer fanden. Und diese hatten sie jetzt in einem Vortrag für die historische Fakultät zusammengestellt, der gerade von einem exzellenten Rhetoriker zerlegt wurde – zusammen mit ihrer gesamten bisherigen Arbeit. Nachdem gerade der Redner mit der Bemerkung geendet hatte, er würde nicht noch mehr Zeit damit verschwenden, sich mit den Phantasien märchengläubiger Spinner auseinanderzusetzen, verließ er das Podium. Und die Zuhörer begannen ebenfalls, den Saal zu verlassen. Zuerst die meisten derjenigen, die René nicht kannte. Schließlich waren nur noch Lisa, René und der Dekan der historischen Fakultät im Saal. Lisa liefen Tränen der Wut und der Ohnmacht übers Gesicht. „Kommen Sie und René morgen zu mir ins Büro“, sagte der Dekan zu Lisa und verließ ebenfalls den Saal. René überlegte, ob er zu Lisa gehen sollte, um sie zu trösten. Aber er kannte sie inzwischen gut genug, um zu erkennen, daß es in den nächsten Stunden nicht sehr weise wäre, Lisa auf mehr als 3 Meter nahe zu kommen.

Heiße Spur

Als sie am nächsten Tag vor dem Büro des Dekans warteten, war Lisa immer noch stocksauer. Und René hatte kein gutes Gefühl wegen des bevorstehenden Gesprächs. Auch daß der Dekan sie schon seit 20 Minuten warten ließ, hob die Stimmung der beiden nicht gerade. Schließlich verließ ein Mann, den sie hier noch nie gesehen hatten, das Büro des Dekans und sie wurden hereingerufen. „Das war ja ein tolles Desaster, daß Sie beide da gestern angerichtet hatten“, eröffnete der Dekan ohne Einleitung das Gespräch. Lisa setzte zu einer heftigen Entgegnung an, aber der Dekan brachte sie mit einer mürrischen Handbewegung zum Schweigen. „Mir ist gerade ausgerichtet worden, daß einer unserer Sponsoren für solche Kindereien kein Geld mehr zur Verfügung stellen wird. Das Thema mit dem historischen Hintergrund der „weißen Zauberer“ ist ab sofort gestorben. Ich will nie wieder etwas davon hören.“ Die beiden Worte „weißen Zauberer“ sprach er dabei so aus, als hätte er etwas ekliges im Mund. „Und jetzt raus hier“, beendete er seinen Monolog einseitig. So hatte René den Dekan noch nie erlebt. Weder so unhöflich noch so ungerecht. René verließ das Zimmer wie ein geprügelter Hund. Lisa warf dem Dekan noch ein paar Blicke zu, die man wirklich nicht als freundlich bezeichnen konnte. Beim Verlassen des Büros warf sie die Tür so hart ins Schloß, daß etwas von dem Holz des Türrahmens absplitterte.

Sie stürmte an René vorbei und ging in ihr Büro. In seinem Büro, zwei Türen weiter, hörte er noch einige laute Geräusche. Er kramte in seinen Unterlagen und überlegte, womit er sich die restliche Zeit des Jahres in der Universität beschäftigen wollte. Schließlich würde seine Assistentenstelle erst zum Jahresende auslaufen. Und so wie es aussah, würde es für ihn und Lisa wohl keine Verlängerung mehr geben. Aber ihm war die Lust daran eben auch gründlich vergangen. Versonnen starrte er auf ein Dokument, daß er sich eigentlich noch näher ansehen wollte. Beinahe hätte er es ungelesen in den Papierkorb geworfen. Aber als er es lustlos durchblätterte, bemerkte er zwei Abbildungen, die ihn elektrisierten. Sie zeigten zwei Portraits der weißen Zauberer. Und er wußte plötzlich, warum sie so genannt wurden. Sie hatten schneeweiße Haare. Sie sahen auf der Abbildung auch sonst ziemlich bizarr aus. Die Haut war in einem bronzenen Farbton gemalt, die Augen in einem leuchtenden Blau. Diese Augen waren es, die ihn faszinierten. Sie gingen schräg nach oben und gaben dem ganzen Gesicht etwas sehr fremdartiges. Und er begann, daß Dokument zu lesen. Es enthielt die ersten brauchbaren Ortsangaben. Schon in einigen früheren Dokumenten war von einem großen, weißen Turm und einer schwarzen Burg die Rede gewesen. Aber hier stand erstmals, wo sie gestanden hatten. Vielleicht ließ sich dort ja noch ein richtiger Beweis für ihre Existenz finden. Dann könnte ihnen nicht einmal der Dekan verbieten, sich weiter mit diesem Thema zu beschäftigen. Er sprang auf und lief in Lisas Zimmer.

Gerade noch rechtzeitig duckte er sich unter einem Dartpfeil, den Lisa auf ein Bild des Dekans warf, das sie an die Tür geheftet hatte. „Töte mich nicht, ich bringe gute Kunde“, witzelte René und hob den Dartpfeil auf, der von der Flurwand abgeprallt war. „Tschuldigung“, meinte Lisa. „Ich sollte die Tür wohl vorher abschließen, bevor ich sie mit Pfeilen bewerfe.“ „Gute Idee“, pflichtete René ihr bei. „Ich habe gerade beim Ausmisten ein Dokument gefunden, daß du dir unbedingt ansehen solltest. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Revanche zu dem gestrigen Desaster.“ Er reichte ihr das Dokument. Sie las es zuerst widerwillig, dann aber mit zunehmendem Interesse. Schließlich, als sie es komplett gelesen hatte, schaute sie ihn ungläubig an. „Wenn das Dokument echt ist, können wir es diesem Ekel von gestern und dem Weichei von Dekan doch noch zeigen“, meinte sie nachdenklich. „Wir sollten es aber nicht an die große Glocke hängen. Laß uns erst mal herausfinden, wo diese Bauwerke gestanden haben sollen.“ Nach längerer Recherche, dem Kombinieren von Ortsangaben und aktuellen Atlanten schauten sie sich betroffen an. Beide Bauwerke müßten nach heutigen Karten in Todeszonen liegen. Seit man vor etwa 50 Jahren die Radioaktivität entdeckt und verstanden hatte, konnte man sich endlich erklären, warum das Betreten dieser Zonen tödlich war. Lisa fluchte. Da hatten sie endlich einen brauchbaren Hinweis, aber sie konnten ihm nicht nachgehen. Um eine Todeszone einigermaßen sicher zu betreten, brauchte man dick mit Blei gepanzerte Fahrzeuge. Davon gab es nur wenige und deren Anmietung wäre auch schon vor dem gestrigen Desaster kaum durchsetzbar gewesen.

Aber so leicht wollte Lisa sich nicht geschlagen geben. Sie konnte ja zumindest versuchen, mit einem Strahlungsmesser soweit in die Todeszone einzudringen, wie es ohne Gefahr möglich wäre. Die Zonen waren nämlich verständlicherweise ziemlich weiträumig gesperrt. Vielleicht fand sie ja bereits im Vorfeld etwas brauchbares. René war von dieser Idee nicht so begeistert. Aber er war ohnehin eher ein Schreibtischtäter. Also würde sie sich alleine auf die Reise machen und René inzwischen unauffällig nach weiteren Hinweisen suchen. Ihm war diese Arbeitsteilung sichtlich angenehmer als die Vorstellung, mit ihr eine Todeszone zu erkunden. Und bei unauffälligen Recherchen war er ohnehin begabter als sie. Sie brachte ihr Büro wieder auf Vordermann, nachdem sie vorher ziemlich darin gewütet hatte. Ihre Exkursion würde sie aus eigener Tasche bezahlen müssen, da der Dekan ihr höchstens den Kopf abreißen würde, wenn sie damit zu ihm käme.

In der Todeszone

Ihre Reisevorbereitungen hatte sie schnell erledigt. Das Klima in der Todeszone, in der der weiße Turm gestanden haben sollte, würde etwas wärmer sein, als das am Standort der Universität. Also packte sie vor allem leichte Kleidung ein. Und sie würde noch etwas brauchen, um die Absperrungen zu überwinden. Aber auch dazu hatte sie schon eine Idee. Sie konnte sich zwar keinen Hubschrauber leisten, aber einen Para-Glider, eine Art Fallschirm mit umgeschnallter Luftschraube, war für sie bezahlbar. Und da sie vor zwei Jahren im Urlaub gelernt hatte, wie man so ein Ding fliegt, war das die einfachste Möglichkeit. Sie hoffte nur, daß der Strahlungsmesser empfindlich genug war, ihr auch aus der Höhe schon rechtzeitig anzuzeigen, wann sie besser nicht mehr versuchen sollte zu landen. Als sie schließlich mit einem gemieteten, geländetauglichen Solar-Wasserstoff-Auto bei den Absperrungen ankam, war es zunächst für den Para-Glider zu windig. Notgedrungen verbrachte sie zwei Tage und Nächte in einigem Abstand zu den Absperrungen. Sie stellte überrascht fest, daß hinter den Absperrungen regelmäßig Kontrollfahrzeuge Patrouille fuhren. Sie dachte immer, daß die Absperrungen bei Todeszonen nur dazu da wären, ein versehentliches Betreten der Zonen zu verhindern. Wozu also die Kontrollfahrzeuge? Sie hatte den Rhythmus der Patrouillen schnell erkannt und würde, sobald der Wind nachließ, die Sperren mit ihrem Gleiter überfliegen.

Endlich war es soweit. Sie überprüfte noch einmal alle Teile des Gleiters, den Strahlungsmesser und den Kompaß und flog schließlich mit lautem Knattern über die Absperrung. Etwas hinter der eigentlichen Absperrung war noch einmal ein Zaun mit Warnschildern. Dann begann ein Wald. Lisa landete kurz vor dem Wald und ging zunächst zu Fuß weiter. Sie wollte nicht doch noch von Kontrollfahrzeugen entdeckt werden. Den Para-Glider faltete sie zusammen und nahm ihn mit. Er war zwar für Fußwanderungen ziemlich schwer, aber sie wollte nicht riskieren, ihn später nicht wiederzufinden. Schließlich mußte sie die Absperrung auf dem Rückweg ja noch einmal überwinden. Nach einigen Kilometern kam sie allerdings nicht mehr weiter. Der Wald war zu einem Gestrüpp aus Dornen und Unterholz geworden. Hier gab es kein Durchkommen, nicht einmal mit der Machete, die sie sicherheitshalber dabei hatte. Nachdem sie festgestellt hatte, daß sie diese Stelle nicht umgehen konnte, suchte sie sich eine Lichtung und breitete ihren Para-Glider wieder aus. Dann überflog sie dieses Waldstück und stellte dabei überrascht fest, daß dieses Dornengestrüpp sich über mindestens 500 Meter hinzog. Danach wurde der Wald wieder etwas lichter. Allerdings wollte sie jetzt doch lieber bequem fliegen als laufen. Und da es inzwischen diesig war, hatte sie auch keine Bedenken mehr, daß sie entdeckt würde. Allerdings erschwerte es auch ihre Orientierung. Sie konnte sich jetzt nur noch auf den Kompaß verlassen.

Inzwischen war sie ganz froh, sich fürs Fliegen entschieden zu haben. Unter sich hatte sie jetzt schon einige Tiere in dem Wald gesehen, denen sie ungern persönlich begegnen würde. Zumindest ein Wolfsrudel hatte sie eindeutig erkannt. Die anderen Tiere, die sie überflogen hatte, sahen nicht weniger gefährlich aus, auch wenn sie sie durch die Baumkronen nicht genau erkennen konnte. Plötzlich wurde sie durch eine Windböe mit ihrem Gleiter in die Baumkronen gedrückt. Der Fallschirm verfing sich sofort in den Ästen und zerriß. Sie fluchte und blieb an den Seilen ca. einen Meter über dem Boden hängen. Für den Rückweg würde sie sich etwas einfallen lassen müssen. Aber zunächst mußte sie einmal sehen, wie sie den Wald mit den wilden Tieren wieder heil verließ. Ein Blick auf den Strahlungsmesser ließ sie aufatmen. Bislang war noch alles im normalen Bereich. Hinter sich wußte sie das undurchdringliche Unterholz, also blieb ihr nur die andere Richtung. Sie schnitt sich von den Seilen los und schnallte auch die Luftschraube ab. Ohne den Fallschirm würde sie ihr nichts mehr nützen. Zumindest wäre das Laufen jetzt nicht mehr so beschwerlich, wie auf dem ersten Teil ihrer Wanderung.

Sie nahm die Machete in die Hand und ging zügig durch den Wald. Nach einer längeren Strecke hörte sie plötzlich die Wölfe. Sie hatte das beängstigende Gefühl, sie würde eingekreist. Und dann sah sie die Tiere. Vielleicht hatte sie bisher einfach falsche Vorstellungen von Wölfen gehabt, aber diese hier waren irgendwie zu groß geraten. Mindestens bis zur Hüfte reichten ihr diese Tiere. Sie wich an einen Baum zurück, die Machete fest umklammert. Plötzlich wurden die Wölfe unruhig. Und dann kam ihr etwas ins Blickfeld, das direkt aus einem Albtraum hätte stammen können. Es lief auf zwei Beinen, war deutlich über 2 Meter groß und hatte ein wirklich beeindruckendes Gebiß. Auf dem Kopf waren zwei Hörner und es hatte Klauen, die in langen, wie es aussah rasiermesserscharfen Krallen endeten. Lisa schaute sich nach Rückzugsmöglichkeiten um, aber sie war von den Wölfen umringt und dieses Etwas kam immer näher. Allerdings schienen die Wölfe ihre Aufmerksamkeit nur noch auf dieses Monstrum gerichtet zu haben. Dieser Wirklichkeit gewordene Albtraum schaute Lisa jetzt direkt an. Und sie erstarrte wie ein Kaninchen, daß einer Schlange gegenübersitzt. In den Augen des Monstrums war Intelligenz und Bosheit zu erkennen. Lisa konnte sich dem Blick nicht entziehen, auch wenn alles in ihr schrie, sie solle wegrennen. Zwei der Riesenwölfe sprangen gleichzeitig auf dieses Wesen. Beiläufig schlug es die Wölfe mit seinen Klauen zur Seite. Die Krallen schienen die Wölfe dabei in Scheiben geschnitten zu haben. Bei Lisa stellte sich bei diesem Anblick ein Würgreiz ein, der sie aus ihrer Erstarrung holte. Sie drehte sich um und rannte so schnell sie konnte.

Ihr war allerdings nicht klar, wohin sie sich wenden sollte. Zumindest die Wölfe kümmerten sich nicht mehr um sie. Einige fielen über ihre getöteten Artgenossen her, der Rest knurrte und bellte das Monstrum an. Lisa sah einen Baum, dessen Äste so tief herabreichten, daß sie daran hochklettern konnte. Und das tat sie auch unverzüglich, sobald sie den Baum erreicht hatte. Beim Zurückblicken sah sie, daß das Monster noch einen weiteren Wolf erlegt hatte und die anderen Wölfe sich kläffend zurückzogen. Schnell kletterte sie den Baum weiter nach oben. Entsetzt bemerkte sie, daß auch das Monster damit begonnen hatte, den Baum zu erklimmen. Sie saß in der Falle. Hastig kletterte sie weiter auf die Baumkrone zu. Als sie nicht mehr weiter hinaufkonnte, schaute sie angstvoll nach unten. Das Monster kam immer näher. Jetzt konnte sie schon wieder seine Augen sehen. Und wieder zogen die Augen sie in ihren hypnotischen Bann. Nur entfernt vernahm sie ein Knattern über sich. Dann tauchte eine Strickleiter in ihrem Blickfeld auf. Wie in Trance griff sie danach und hielt sich fest. Während sie nach oben gezogen wurde, starrte sie noch immer in die Augen dieses Monsters. Erst als sie es nicht mehr erkennen konnte, begann sie sich zu fragen, wo sie eigentlich war. Sie schaute auf die Strickleiter und nach oben. Die Strickleiter war an einer Winde von einem Hubschrauber herabgelassen worden. Jetzt zog die Winde die Leiter langsam nach oben. Und Lisa wurde ins Innere des Hubschraubers gezogen.

Das Bild

René hatte den ganzen Tag im Archiv zugebracht. Das war eine ziemlich staubige Angelegenheit gewesen. Aber er war fündig geworden. Einerseits hatte er noch ein besseres Bild gefunden. Es zeigte eine Zauberin im gleichen Stil wie bei dem Dokument, das ihnen hoffentlich den Durchbruch gebracht hatte. Es war allerdings viel detaillierter, so daß René den Eindruck hatte, ein Foto vor sich zu haben. Er würde das Bild bei sich in der Wohnung aufstellen. Hier wollte ja sowieso niemand etwas von diesen Zauberern wissen. Und – er hatte sich in das Bild verliebt. Auch wenn er bezweifelte, daß er eine Begegnung mit der Abgebildeten wirklich für erstrebenswert gehalten hätte. Unter dem Bild stand sogar ein Name. Die Abgebildete hieß „Agrippa“, wenn er die alten Buchstaben richtig entziffert hatte. Aber ihm war heute nicht nur das Bild in die Hände gefallen. Er hatte auch alte Karten über die Todeszonen entdeckt. Und ihm war aufgefallen, daß einige der heutigen Todeszonen vor etwa 100 Jahren noch nicht gesperrt waren. Vielleicht waren einige der Zonen ja gar nicht radioaktiv verseucht, sondern aus anderen Gründen gesperrt. Die beiden Zonen, in denen Lisa nach Überresten der Bauwerke suchen wollte, gehörten zu diesen Zonen. Das war doch eine gute Nachricht. Denn dann konnte Lisa in diese Zonen eindringen, ohne eine Verstrahlung zu riskieren. Er würde es ihr mitteilen, sobald sie sich meldete.

In der Mittagspause kaufte er sich einen Bilderrahmen für das Bild. Dann ging er in seine Wohnung und stellte das Bild mit Rahmen in sein Wohnzimmer. Dafür, daß es sich um das Bild einer Frau handelte, die vor ein paar tausend Jahren gelebt hatte, bekam er ein ziemlich flaues Gefühl im Magen, wenn er es betrachtete. Wie konnte er sich bloß in das Bild einer Frau verlieben, die schon seit Jahrtausenden tot sein mußte. Er wußte es nicht. Mühsam riß er sich von dem Anblick los und ging wieder in sein Büro. Vielleicht konnte er der Karte noch einige weitere Details entlocken. Nach einigen Stunden beschloß er, es für diesen Tag gut sein zu lassen. Er packte alle Unterlagen über die Zaubererlegenden in seine Tasche und machte sich auf den Heimweg. Nach der Standpauke des Dekans ließ er keine derartigen Unterlagen mehr in seinem Büro zurück. Er wollte nicht, daß noch jemand mitbekam, wie er das Thema weiter verfolgte. Lisa hatte sich heute nicht mehr gemeldet. Offenbar war sie in die Zone aufgebrochen. So konnte er ihr seine neuesten Erkenntnisse gar nicht mitteilen. Auf dem Rückweg kaufte er noch etwas ein. Er wollte seinen Erfolg mit einer schönen Flasche Rotwein feiern. Wenn schon niemand mitfeierte, dann würde er eben dem neuen Bild in seinem Wohnzimmer zuprosten. Der Gedanke an das Bild elektrisierte ihn schon wieder. Er schüttelte den Kopf und näherte sich seiner Wohnung.

Nachdem er sie betreten und das Licht eingeschaltet hatte, schaute er zuerst im Wohnzimmer nach, ob das Bild noch an seinem Platz stand. Schmunzelnd deutete er eine Verbeugung vor dem Bild an und sagte in Gedanken: „Seid gegrüßt, edle Herrin“ Dann räumte er seinen Einkauf in den Kühlschrank und stellte die Rotweinflasche auf den Tisch. Danach holte er ein Glas aus seinem Schrank, öffnete die Flasche und ging mit ihr und dem Glas ins Wohnzimmer. Er goß sich sein Glas halb voll und wandte sich an das Bild. „Darf ich Euch auch etwas anbieten?“, dachte er schmunzelnd. „Ich nehme gerne ein Glas“, vernahm er plötzlich und erschrak. Er hatte die Worte nicht gehört, sie waren einfach in seinen Gedanken vorhanden. Ich habe doch noch gar nichts getrunken, dachte er verwirrt. Oder verliere ich jetzt allmählich den Verstand? „Es macht dir doch nichts aus, wenn ich dein Glas nehme?“ Diesmal hatte er die Worte richtig gehört. Er drehte sich schnell in die Richtung, aus der er die Stimme gehört hatte. Aus dem Schatten einer Zimmerecke trat eine große Person in einem altmodischen Kapuzenmantel. Sie legte die Kapuze in den Nacken und ließ den Mantel auf den Boden gleiten. Dann trat sie an den Tisch und nahm sich das Glas. René starrte sie mit offenem Mund an. Es war die Frau von dem Bild. Sie sah wirklich genauso aus. Und René fragte sich, ob er jetzt dabei war, völlig den Verstand zu verlieren. Sie lächelte ihn an und meinte: „Angaffen ist allerdings nicht das richtige Verhalten seiner Herrin gegenüber.“ Sie nippte an dem Rotwein. René versuchte verzweifelt, in die Realität zurückzufinden oder aufzuwachen. Aber es änderte nichts. Sie – er erinnerte sich, daß „Agrippa“ unter dem Bild stand – war immer noch an seinem Wohnzimmertisch und trank seinen Rotwein. „Für dich Herrin Agrippa oder einfach Herrin“, verbesserte sie seine Gedanken.

Allmählich begann er zu begreifen. Die Todeszonen, die gar nicht verseucht waren, der Redner mit seinen Jublern, der ihre Recherchen lächerlich gemacht hatte und der Dekan, der ihnen das Weiterforschen verboten hatte. Diese Zauberer gab es immer noch, sie agierten jetzt nur aus dem Verborgenen heraus und wollten, daß es so bleibt. Und offensichtlich konnten sie Gedanken lesen. Sie nickte ihm zu. Während seine Verwirrung allmählich wich, fühlte er eine Mischung als Faszination und Angst in sich aufsteigen. Diese Faszination hatte ihn ja schon dazu gebracht, diese Legenden zu erforschen. Und tief in seinem Inneren, das wußte er bereits, wollte er sich ihr unterwerfen. Aber er erinnerte sich auch an die Grausamkeiten, die diesen Zauberern nachgesagt wurden. Aus der Distanz tausender Jahre ließ es sich angenehm gruseln, aber wie wäre es, diesen Grausamkeiten tatsächlich ausgesetzt zu sein. Er hatte ein ziemlich flaues Gefühl im Magen und seine Beine schienen aus Gummi zu sein. Und schließlich, was wäre, wenn sie ihn gar nicht als ihren Sklaven wollte? Er war sich nicht sicher, was er sehnlicher sein wollte: in Sicherheit oder ihr Sklave? Aber diese Frage hatte sie mit dem Hinweis auf die Anrede Herrin ja schon beantwortet. Sie schien ihn bereits als ihren Sklaven zu betrachten. Aus einem Gefühl heraus fiel er vor ihr auf die Knie.

Das Verhör

Die Besatzung des Hubschraubers war militärisch gekleidet. Lisa konnte drei Soldaten sehen. Im Cockpit mußte noch mindestens ein Pilot sein. Die Soldaten hatten Tarnuniformen an und waren auch im Gesicht mit grünen, schwarzen und braunen Streifen bemalt, so daß Lisa ihre Gesichter nicht richtig erkennen konnte. Sie redeten auch nicht mit ihr, sondern musterten sie nur aufmerksam. Nach einem bedrückenden Flug landete der Hubschrauber neben einigen einfachen Holzhütten. Zwei Soldaten packten Lisa am Arm und führten sie in eine der Hütten. Sie wurde in einem Raum auf einen Stuhl geschoben, der vor einem Schreibtisch stand. Die beiden Soldaten blieben hinter ihrem Stuhl stehen. Als ein weiterer Uniformierter den Raum betrat, salutierten die Soldaten. Dann verließen sie den Raum. Der Neuankömmling setzte sich hinter den Schreibtisch und musterte Lisa. „Name? Geburtsdatum? Territorium?“, wollte er geschäftsmäßig wissen, während er sich einen Stift und ein Formular genommen hatte. Perplex beantwortete Lisa seine Fragen. „Was haben Sie hier in der Sperrzone zu suchen?“, wollte er als nächstes wissen. Lisa beschloß, die Initiative wieder an sich zu reißen. „Was für Monster lassen Sie hier eigentlich rumlaufen? Und wer sind Sie überhaupt?“ Der Uniformierte schaute sie irritiert an. Dann breitete sich Erkenntnis über seinem Gesicht aus. Und er lächelte. „Sind Sie etwa gerade vor einem Walddämon gerettet worden? Dann haben Sie wesentlich mehr Glück als Verstand gehabt. Normalerweise enden Begegnungen mit diesen Wesen tödlich.“

Er wandte sich wieder seinem Formular zu. „Und was wollten Sie in der Sperrzone – außer einem Walddämon als Frühstück zu dienen?“ Lisa erklärte ihm, daß sie auf einer wissenschaftlichen Exkursion war. Er schien überhaupt nicht überrascht zu sein. „Was wollten Sie erkunden?“, fragte er sie, nachdem er ein Feld auf seinem Formular angekreuzt hatte. „Ich suche nach Beweisen dafür, daß es früher die weißen Zauberer aus den einschlägigen Legenden wirklich gegeben hatte. Die meisten anderen Historiker sind ja zu borniert, das überhaupt in Betracht zu ziehen“, antwortete sie trotzig. „Und dir ist nie der Gedanke gekommen, daß es gar keine Borniertheit war“, sagte eine fremde Stimme hinter ihr, „sondern die Absicht, dich von deinen Nachforschungen abzubringen?“ Sie drehte sich im Stuhl um, konnte allerdings nicht erkennen, wer sich in das Gespräch eingemischt hatte. Der Uniformierte war sofort aufgestanden und schaute den Neuankömmling an. „Danke, John, ich übernehme“, sagte die Stimme. „Ja, Herr“, war die gar nicht militärische Antwort des Uniformierten, der jetzt zügig den Raum verließ. Lisa war verwirrt über dessen Reaktion. Er schien vor dem Besitzer der Stimme richtig Angst zu haben. Sie ärgerte sich zunächst nur darüber, daß er sie duzte.

Als sie aufstehen wollte, spürte sie seine Hand auf ihrer Schulter. „Bleib sitzen. Ich sage dir schon, wann du aufstehen darfst.“ Jetzt kam er in ihr Blickfeld und sie traute ihren Augen nicht. Vor ihr stand einer dieser Zauberer. „Aber ...“, begann sie verwirrt. „Hast du etwa selbst nicht an deine Forschungen geglaubt?“, wollte er wissen. „Doch, schon, aber Sie sind doch schon lange ...“ „Tot? Warum sollten wir? Weil wir in den letzten Jahrhunderten nicht mehr ins Rampenlicht getreten sind? Die Menschen befinden sich wieder mal in einem Stadium, in dem wir besser im Hintergrund bleiben.“ „Wieder?“, fragte sie irritiert. „Ihr habt euch schon viele Male selbst vernichtet. Nicht direkt ausgerottet, aber teilweise bis in die Steinzeit zurückkatapultiert. Oder was glaubst du, warum die Todeszonen so verstrahlt sind? Und danach entwickelt ihr immer wieder die gleichen selbstzerstörerischen Hochphasen. Diesmal haben wir erstmalig Einfluß auf eure Entwicklung genommen. Deshalb habt ihr diesmal auch noch keine Kernwaffen entwickelt. Die Erde ist von der letzten Vernichtung allerdings auch noch geschunden genug.“ „Kernwaffen?“, fragte sie verständnislos. „Waffen, die ihre Kraft aus der Spaltung von Atomkernen ziehen und diese starke Strahlung verursachen können, die die Todeszonen verseucht. Aber das ist jetzt nicht wichtig.“

Lisa sortierte ihre Gedanken. Er wollte im Hintergrund bleiben und hatte, wie er sagte, die Entwicklung irgendwelcher Waffen verhindert, was er sicher geheim halten wollte. Trotzdem hatte er sich ihr gezeigt und ihr davon erzählt. Sie bekam Angst, als sie an die Konsequenzen dachte. „Was haben Sie jetzt mit mir vor?“, wollte sie von ihm wissen. „Du hast dich doch lange genug mit uns beschäftigt. Was glaubst du denn, daß ich mit dir vorhabe?“ „Töten oder versklaven“, antwortete sie tonlos. Er nickte. „Ich denke, ich werde mit dem Versklaven anfangen. Damit halte ich mir beide Alternativen offen. Ich bin etwas altmodisch. Deshalb wirst du mich in der 2. Person Plural, also mit „Ihr“ statt mit „Sie“ anreden. Und mit Herr.“ „Und wenn ich nicht Ihre – pardon, Eure – Sklavin sein will, Herr?“ Bei seinem Lächeln bekam sie eine Gänsehaut. „Das interessiert nicht. Du wirst so oder so gehorchen. Du hast lediglich einen gewissen Einfluß darauf, wie schlecht es dir dabei geht.“ Lisa sprang auf und versuchte, ihn mit ihren Kampfsport-Kenntnissen anzugreifen. Er wich lässig aus. Dann schwebte sie plötzlich hilflos in der Luft und ruderte mit den Armen. „Da du so großen Wert darauf legst zu leiden, will ich dir den Gefallen tun“, sagte er zu ihr.

„Zunächst solltest du dich aber etwas beruhigen. Schließlich wollen wir doch, daß du deine Strafe genießen kannst.“ Sie schwebte zurück auf den Stuhl und konnte sich nicht mehr rühren. Nachdem ihr Adrenalin-Spiegel wieder normal war, bekam sie große Angst. Sie wußte nicht, was er vorhatte, aber sie hatte keinen Zweifel, daß sie für ihren Angriffsversuch leiden müßte. „Sag mir, wenn du bereit bist, deine Strafe zu empfangen“, forderte er sie auf. Sie überlegte, ob sie einfach nicht reagieren sollte. Aber er schien es auch nicht eilig zu haben. Und ihre Angst würde immer schlimmer werden. Also gut, dachte sie, bringen wir es hinter uns. „Ich bin bereit, Herr“, sagte sie und schaute ihn angstvoll an. „Prima, dann wollen wir mal. Genieße es.“ Während er sie immer noch anlächelte, schossen blaue Blitze aus seinen Fingern. Sobald sie Lisa berührten, lösten sie entsetzliche Schmerzen aus. Sie wand sich und wimmerte. Wäre sie in der Lage gewesen zu reden, hätte sie um Gnade gebettelt. Ihren Stolz hätte sie sofort über Bord geworfen, wenn sie auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte, diese Schmerzen zu beenden. Aber bei diesen Qualen bekam sie kein einziges Wort heraus. Dann waren die Schmerzen plötzlich wieder verschwunden. Sie keuchte schwer und rang mit den Tränen. „Erhole dich einen Moment, dann geht es wieder weiter“, sagte er zu ihr. Entsetzen breitete sich in ihr aus. Sie fiel vor ihm auf die Knie und flehte ihn an, ihr den Rest der Strafe zu ersparen. „Du glaubst also, mit ein bißchen Herumbetteln kannst du dich um deine Strafe herumdrücken?“ Sie war verzweifelt. „Ich will auch in Zukunft immer gehorsam sein, Herr“, flehte sie ihn an. „Was glaubst du, wie groß dieser Wunsch bei dir erst ist, wenn du deine ganze Strafe erhalten hast?“ Er machte keine Anstalten, auf ihr verzweifeltes Flehen einzugehen. Schließlich fügte sie sich in ihr Schicksal. „Mein Verhalten tut mir leid, Herr. Bestraft mich, wie Ihr es für angemessen haltet.“ Voller Angst erwartete sie die Fortsetzung der Strafe.

Klarstellungen

Agrippa strich ihrem Sklaven René mit den schlanken Fingern durchs Haar. „Wir werden bestimmt noch viel Spaß miteinander haben – zumindest ich mit dir“, meinte sie dabei. Bei René mischten sich Angst und Euphorie zu etwas, das er nicht beschreiben konnte. „Du bringst mir jetzt zuerst mal deine Tasche mit den Dokumenten. Die werde ich an mich nehmen. Mein Bild darfst du noch so lange stehen lassen, wie du hier zutun hast.“ Er erhob sich mit weichen Knien und holte seine Tasche. Ungehorsam kam ihm überhaupt nicht in den Sinn. „Gut“, sagte sie, nachdem sie in der Tasche geblättert hatte, „im Archiv und in Lisas Büro sollten noch weitere Dokumente sein. Du wirst sie in den nächsten Tagen zusammensuchen und hierher bringen.“ „Ja, Herrin.“ „Später wirst du deine Stelle an der Universität vorzeitig aufgeben. Auch Lisas Kündigung wirst du einreichen. Das entsprechende Schriftstück erhältst du in den nächsten Tagen. Der Dekan wird es ohne Nachfrage akzeptieren.“ René hatte Lisa völlig vergessen, wie ihm mit einem Anflug von schlechtem Gewissen einfiel. Offenbar befand sie sich bereits in der Gewalt seiner Herrin. Wie es ihr wohl ging? Ob er sie demnächst treffen würde? „Sie befindet sich nicht in meiner Gewalt, sondern in der meines Bruders“, korrigierte sie seine Gedanken. „Ich bevorzuge männliche Lustsklaven, er weibliche. Aber vielleicht haben wir für euch auch eine zusätzliche, gemeinsame Verwendung.“ Hatte er das jetzt richtig verstanden? Sollte er ihr Lustsklave sein? Erneut durchspülte ihn eine Welle von Angst und Euphorie. Nach den alten Aufzeichnungen genossen die Lustsklaven der weißen Zauberer deren besondere Aufmerksamkeit. Wobei Aufmerksamkeit und Qual in diesem Zusammenhang meist das gleiche war.

„Weiße Zauberer“, meinte sie lächelnd, „das ist die positivste Bezeichnung, die ich je über uns gehört habe. In den Zeiten, in denen wir häufiger in Erscheinung traten, waren die Bezeichnungen meist weniger schmeichelhaft. Wir selbst nennen uns übrigens „die Erhabenen“, aber du brauchst Dir nur Herrin zu merken.“ René erinnerte sich, daß er in einigen der Dokumente eine Bezeichnung gefunden hatte, die er nicht richtig übersetzen konnte, „Argowit“ oder so ähnlich. Wieder antwortete sie direkt auf seine Gedanken. „Du hast den Begriff schon richtig übertragen. Das Problem bei dieser Bezeichnung ist, daß sie auf eine noch viel ältere Sprache zurückgeht und inzwischen einige Schreibfehler enthält. „Argo“ kam ursprünglich von dem Wort „Agonie“, also Todeskampf und „wit“ von „white“, der weißen Farbe unserer Haare wegen. Es stand für das, was man bei Begegnungen mit uns zu erwarten hat.“ René schauderte. Und ihm wurde allmählich klar, daß er vor ihr keine Geheimnisse haben würde. Da sie seine Gedanken einfach so mitlesen konnte, würde er nicht nur seine Zunge hüten müssen. Wer weiß, wie sie auf freche oder respektlose Gedanken reagieren würde. Sie lächelte bei seinen Überlegungen auf eine Weise, die ihm Angst machte.

„Jetzt zieh dir erst einmal etwas warmes an. Wir machen einen kleinen Ausflug zu meiner Residenz. Du hast in einem der Dokumente übrigens schon von ihr gelesen: die schwarze Burg.“ Der weiße Turm wäre ein besseres Omen gewesen, dachte René. Wieder umspielte ein leicht grausames Lächeln ihren Mund. Schnell stand er auf und holte sich etwas zum Anziehen. Er überlegte, ob er noch weitere Sachen einpacken sollte. „Das ist nicht nötig, du wirst in Kürze wieder hier sein. Zumindest vorübergehend. Du sollst ja noch etwas für mich erledigen. Ich hoffe – für dich – du hast es noch nicht vergessen.“ „Nein, Herrin, ich soll die restlichen Dokumente aus dem Archiv und Lisas Büro beschaffen“, antwortete er hastig. „Sehr gut. Und jetzt laß uns gehen.“ Sie stellte das inzwischen leere Rotweinglas auf den Wohnzimmertisch, streifte ihren Kapuzenmantel wieder über und verließ die Wohnung. René folgte ihr und schloß die Wohnungstür ab. Für sie schien überhaupt kein Zweifel daran zu bestehen, daß René folgsam mitkam. Zwei Querstraßen von seiner Wohnung entfernt öffnete sie ein Auto und stieg auf der Fahrerseite ein. Er wollte schon auf dem Beifahrersitz platz nehmen, als sich die Heckklappe öffnete. „Du wirst – einem Sklaven angemessen – im Kofferraum mitfahren. Aber du darfst die Hutablage entfernen und während der Fahrt herausschauen.“ Es war demütigend, aber danach hatte er sich ja immer gesehnt. Also entfernte er die Hutablage, kletterte in den Kofferraum und schaute über die Rückbank nach vorne. „Wenn ich öfter mit dir in diesem Wagen fahren sollte, lasse ich einen Transportkäfig für dich einbauen“, teilte sie ihm mit, während sie anfuhr. Eine erregende Vorstellung, wie auch er fand.

Der weiße Turm

Erneut zuckten die blauen Blitze auf Lisa zu. Sie wand sich unter den fürchterlichen Schmerzen. So plötzlich, wie sie eingesetzt hatten, endeten sie auch diesmal wieder. Tränen rannen ihr das Gesicht herunter und sie schluchzte hemmungslos. „Du hast jetzt wieder einen Moment Zeit, dich zu erholen“, kündigte er ihr an. Lisa war verzweifelt. Sie hatte sich zwar immer gewünscht, von einem starken Mann erobert und niedergerungen zu werden, aber das hier war einfach nur grauenhaft. „Das Problem mit dem Gewähren von Gnade“, fuhr er ungerührt fort, „ist, daß es einem meist als Schwäche ausgelegt wird.“ Sie gestand sich ein, daß es auch sie ermuntert hätte, ihre Grenzen auszutesten, wenn er ihr vorhin die weiteren Schmerzen erspart hätte. Aber jetzt wollte sie gar nicht mehr wissen, wie weit sie bei ihm gehen könnte. Sie würde nie wieder vorsätzlich etwas tun, wofür er sie so bestrafen würde. Und sie hoffte, daß er keinen Gefallen daran fand, sie so zu bestrafen. Sie begriff inzwischen, von welcher Grausamkeit in den alten Legenden die Rede war. „Bist du soweit erholt, um den nächsten Teil deiner Strafe zu erhalten?“, fragte er sie freundlich. Sie überlegte, warum er sie eigentlich überhaupt fragte. Wahrscheinlich wollte er ihre Angst noch steigern, indem er die Schmerzen vorher ankündigte. Und er wollte sie wohl dadurch erniedrigen, daß sie vorher zustimmen mußte. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, sich jemals soweit zu erholen, um für diese Schmerzen bereit zu sein. Trotzdem nickte sie mit dem Kopf und sagte: „Ja, Herr, ich bin bereit für die Fortsetzung meiner gerechten Strafe.“

Er nickte. „Gut, wir haben aber erst noch etwas anderes vor. Den Rest deiner Strafe bekommst du später.“ Lisa war sich nicht sicher, ob sie jetzt erleichtert sein sollte, da sie vorläufig vor den Schmerzen verschont blieb oder ob sie in Angst der späteren Fortsetzung ihrer Qualen entgegensehen sollte. Im Endeffekt stellte sich bei ihr beides ein, Erleichterung über die Pause und Angst vor der Fortsetzung. „Steh auf und folge mir. Wir fliegen zu meiner Residenz“, sagte er und ging zur Tür. Lisa beeilte sich, ihm zu folgen. Sie würde ihm keinen Grund geben, sie erneut bestrafen zu wollen. Er ging auf einen Hubschrauber zu und stieg ein. Schnell folgte sie ihm und setzte sich ihm gegenüber auf eine Bank. Dann hob der Hubschrauber ab und flog tiefer in die verbotene Zone hinein. Sie überquerten wieder die breite Heckenzone und überflogen den Wald mit den wilden Tieren und sonstigen Monstren. Lisa schauderte bei der Erinnerung an ihre Begegnung mit dem Walddämon. Hoffentlich war der Hubschrauber zuverlässiger als ihr Para-Glider. Wieder wurde die Sicht schlecht. Aber der Hubschrauber flog zuverlässig über die Baumwipfel hinweg. Dann klarte es wieder auf. Sie überflogen eine weitere, breite Heckenbarriere und ein schlanker, weißer Turm kam in Sicht.

Eigentlich hätte Lisa sich denken können, daß er völlig intakt war. Schließlich existierten die Zauberer ja auch noch. Trotzdem staunte sie, als der Turm und nicht eine Ruine in Sicht kam. Obwohl der Bau eines solchen Turms in ihrer Zeit nichts außergewöhnliches mehr war, hatte dieses Bauwerk etwas beeindruckendes und auch etwas bedrohliches. Ein deutliches „Hier bestimme ich!“ ging von dem Bauwerk aus. Der Turm stand im Mittelpunkt einer großen, kreisrunden Lichtung. Der Hubschrauber landete etwa 50 Meter von dem Bauwerk entfernt und sie stiegen aus. Ihr Herr – sie sträubte sich noch etwas, ihn in Gedanken so zu nennen – ging forsch auf den Turm zu. Er hatte offenbar keinen Zweifel daran, daß sie ihm unverzüglich folgen würde. Und, gestand sie sich ein, er hatte auch allen Grund zu dieser Annahme. Nachdem sie den Turm betreten hatten, suchte sie vergeblich nach einer Treppe. Der Turm war in der Mitte hohl und auf jedem Stockwerk von einem Balkon mit Geländer umgeben. Der Hohlraum in der Mitte setzte sich auch nach unten fort. Während sie noch überlegte, wie sie jetzt in ein anderes Stockwerk gelangen könnten, schwebte sie bereits in der Mitte des Hohlraums. Sie versuchte zu erkennen, wie weit sich der Schacht nach unten erstreckte, konnte aber kein Ende des Schachtes erkennen. Und sie begann, in dem Schacht nach unten zu fallen. Erschreckt schrie sie auf, während sie in den dunklen Abgrund stürzte.

Nach einiger Zeit war es stockdunkel um sie herum. Sie wußte nicht, wie tief sie bereits gefallen war. Plötzlich hörte der Luftzug um sie herum auf. Und neben ihr sah sie den Zauberer mit einem Licht schweben. Beide näherten sich einem dunklen Balkon und landeten darauf. Er öffnete eine abgehende Tür und sie folgte ihm. Sie befanden sich in einem Raum, der entfernt an eine Werkstatt erinnerte. Die Werkstücke waren zu Lisas Entsetzen allerdings alles metallene Fesselinstrumente. Er nahm ein Maßband in die Hand und legte es ihr um den Hals. Am liebsten wäre Lisa weggerannt, aber erstens wußte sie nicht, wohin sie hätte rennen sollen und zweitens hatte sie Angst vor weiteren Strafen. Also blieb sie zitternd stehen und wartete ab, was auf sie zukam. Er nahm einen Halsreif in ihrer Größe und begann, ihn in einer Maschine zu gravieren. „Lisa – Lustsklavin von Claudius, dem Erhabenen“ las sie, als er fertig war. Wenn sie nicht so viel Angst gehabt hätte, wäre ihr der Zusatz „dem Erhabenen“ ziemlich albern vorgekommen. Claudius hieß er also. Irgendwie klang dieser Name in ihren Ohren sehr altmodisch, obwohl sie ihn noch nie gehört hatte. Was ihr allerdings überhaupt nicht albern sondern ziemlich bedrohlich vorkam, war die Bezeichnung „Lustsklavin“. Denn sie erinnerte sich, daß die weißen Zauberer den Legenden nach vor allem bei einem Lust empfanden, dem Quälen von Menschen. Womöglich würde er sie in Zukunft nur zu seinem Vergnügen mit seinen blauen Blitzen foltern, unabhängig davon, ob sie ihm gehorchte oder nicht.

Er befahl ihr, ihre langen Haare anzuheben und legte ihr das Halseisen um, nachdem er vorher noch eine bewegliche Manschette mit einem Befestigungsring darauf geschoben hatte. Der Halsreif hatte ein bißchen Spiel zu ihrem Hals, konnte allerdings keinesfalls über den Kopf abgezogen werden. Dann hörte sie ein lautes Klicken. „Der Halsreif ist jetzt dauerhaft eingerastet. Er kann nicht wieder abgenommen werden“, erklärte Claudius ihr. „Hattest du die Gravur vorher gelesen?“ Sie nickte, da ihre Stimme versagte. Die Vorstellung, diesen Halsreif nie wieder abnehmen zu können, machte ihr Angst. Gleichzeitig spürte sie das Gefühl in sich aufsteigen, das schon immer ihre Begeisterung für die Legenden über die weißen Zauberer ausgelöst hatte. Es war die Vorstellung des Ausgeliefertseins, die sie erregte. „Daß du zukünftig meine Lustsklavin sein wirst, hast du sicher verstanden“, riß er sie aus ihren Gedanken. Wieder nickte sie. „Du wirst mich weiterhin mit Herr und nicht etwa mit Claudius anreden.“ „Ja, Herr“, antwortete sie mit belegter Stimme. „Wahrscheinlich hast du dich über den Zusatz „dem Erhabenen“ gewundert. Aber so nennen wir uns selbst.“ Sie verstand. „So, und jetzt zieh dich aus.“ Sie schämte sich, wollte aber keine zusätzliche Strafe riskieren. Sie hatte ja immer noch einen Teil ihrer letzten Strafe vor sich. Also begann sie, sich langsam auszuziehen. „Hatte ich irgend etwas von Trödeln gesagt?“, fragte er mit einem Unterton, der ihre Entkleidung beflügelte. „Nein, Herr“, beeilte sie sich zu sagen und zog sich schnell vollständig aus.

Dann mußte sie sich auf einen einfachen Stuhl setzen und er nahm bei ihren Hand- und Fußgelenken maß. Um ihre Fußgelenke legte er Metallreifen, die mit einer 30cm langen Kette verbunden waren. Dann mußte sie aufstehen und er legte ihr zwei Metallreifen um die Handgelenke, die über ihren Rücken mit einer 50cm langen Kette verbunden waren. In der Mitte dieser Kette befestigte er eine weitere Kette, die mit ihrem Halsreif verbunden wurde. Sie konnte jetzt mit ihren Händen maximal bis zu ihrer Hüfte herunterfassen. Und nach vorne kamen sie auch nicht. Dann schob er ihr noch einen Knebel in den Mund, der zwar nicht ihr Atmen, wohl aber das Sprechen wirkungsvoll verhinderte. Sie hatte dadurch eine Art Gitterkäfig im Mund, in dem auch eine Aussparung für ihre Zunge war. Der Mund blieb dadurch ca. 1 cm weit geöffnet. Wie der Knebel befestigt war, konnte sie nicht erkennen. Sie hatte zwar keinen Riemen um ihren Kopf, konnte den Knebel aber trotzdem nicht ausspucken, nachdem er etwas darin bewegt hatte. Ihre Kleidung legte er in eine kleine Holzkiste und stellte diese in ein Regal.

„Komm mit, ich bringe dich in deine Zelle“, sagte er und ging voran, während sie ihm in kleinen Schritten folgte. Er öffnete einige schwere Türen, deren Verschlußsystem Lisa nicht durchschaute. Beleuchtet wurden die Gänge nur durch die Lampe, die er dabei hatte. Lisa schauderte bei dem Gedanken daran, später in vollkommener Dunkelheit zurückzubleiben. Schließlich kamen sie an eine Gittertür, die er öffnete. Er befestigte eine Kette, die fest mit der Rückwand der Zelle verbunden war, an ihrem Halsreif. In der Zelle standen eine einfache Pritsche und eine Toilette. Er zeigte ihr, daß die Toilette, sobald sie die Spülung mit einem Fußtaster auslöste, ihre beiden unteren Körperöffnungen mit pulsierenden, unangenehm kalten Wasserstrahlen reinigte. Durch ihre gefesselten Hände hätte sie sich selbst nicht darum kümmern können. Dann ersetzte er die Kette zwischen ihren Fußfesseln noch durch eine 1,5m lange Spreizstange. Schließlich drückte er sie auf die Pritsche und begann, ihre Brüste zu streicheln. Sie ließ es geschehen, etwas anderes blieb ihr in ihrer Fesselung auch nicht übrig. Außerdem erregte es sie sehr. Er fuhr ihr mit seinen Händen auch die Beine entlang und tätschelte leicht ihren Schritt. Sie stöhnte leise. Dann stand er auf und schloß die Gittertür von außen. Verwirrt sah sie ihn mit dem Licht verschwinden und hörte immer leiser, wie weitere Türen geschlossen wurden. Sie war sehr erregt, konnte sich durch die Fesselung aber nicht selbst helfen. Und die Tatsache, daß sie so hilflos war, steigerte ihre Erregung noch zusätzlich. Gleichzeitig schlich sich zusammen mit der vollkommenen Dunkelheit auch wieder Angst in ihre Gefühle.

Die schwarze Burg

„Einen Vorteil hatte es schon, als man noch mit Kutschen unterwegs war“, sagte Agrippa während der Fahrt zu René. „Man konnte sich auch während der Reise vergnügen, da der Kutscher sich um die Fahrt kümmerte. Vielleicht sollte ich mir doch eine respektablere Limousine mit Chauffeur zulegen.“ Sie erinnerte sich noch gerne an eine frühere Fahrt, in der sie einen neuen Lustsklaven in ihre Residenz gebracht hatte. Aber das war jetzt schon sehr lange her. Und sie war auch in der Zwischenzeit nicht gerade eine Kostverächterin gewesen, dachte sie lächelnd. René nahm an, daß ihre Überlegung eher theoretischer Natur gewesen war. Denn es dürfte schon einige hundert Jahre her sein, daß hier Kutschen gefahren waren. Und so alt sah sie wirklich nicht aus, im Gegenteil. „Danke für das Kompliment“, mischte sie sich wieder in seine Überlegungen ein. „Aber ich erinnerte mich wirklich gerade an eine Kutschfahrt, die ich hier vor sehr langer Zeit gemacht habe. Das war vor – laß mich kurz rechnen – genau vor 3005 Jahren. Ich war damals mit einem neuen Lustsklaven unterwegs, der sich mit einem Einbruch bei mir geradezu aufgedrängt hatte.“ René glaubte zuerst, er hätte sich verhört. Vor über 3000 Jahren? Für einen Historiker wäre es eine Offenbarung, sich mit ihr zu unterhalten. Er war allerdings vom Historiker zum Lustsklaven mutiert. Wie alt sie wohl war? „Das fragt man eine Dame aber nicht“, schmunzelte sie hinter dem Steuer. „Aber da ich noch relativ jung bin“, fuhr sie fort, „will ich dir diese Frage beantworten. Ich bin genau 3758 Jahre alt.“ Sie amüsierte sich über seine Verwirrung. „Bevor du fragst, unsere durchschnittliche Lebenserwartung beträgt ca. 10.000 Jahre, jedenfalls, wenn wir eines natürlichen Todes sterben.“ Da sie seine Gefühle genauso leicht lesen konnte, wie seine Gedanken, lachte sie über seine Empfindungen laut auf. Diese Mischung aus Verwirrung, Unglauben und einer Spur Neid machte ihr Spaß.

Schließlich erreichten sie die Absperrung zu einer verbotenen Zone. Ein Tor öffnete sich und sie fuhr jetzt deutlich schneller, als es in den bewohnten Gebieten möglich war. Während sie die rasante Fahrt genoß, wurde es René allmählich übel. Nicht nur, weil er diese Geschwindigkeit nicht gewohnt war, sondern auch, weil er im Kofferraum deutlich mehr durchgeschüttelt wurde, als sie auf dem Fahrersitz. Schließlich sah er in der Ferne eine bedrohliche Wolkenformation. Und darunter war ein Albtraum von einer Burg zu erkennen. Sie bestand aus bizarren Türmen, bedrohlichen Mauern und einem Tor, daß wie das Maul einer monströsen Kreatur wirkte. Und auf dieses Maul fuhren sie zu. René spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Wenn diese Burg auch nur ansatzweise ihrem Wesen entsprach, würde ihm eine ziemlich schreckliche Zukunft bevorstehen. Sie genoß seine Angst und fuhr in die Burg hinein. Drinnen war alles in wesentlich fröhlicheren Farben gehalten, wie René erleichtert feststellte. Sie stellte den Wagen im Burghof ab und stieg aus, während sich die Heckklappe des Wagens öffnete. René befestigte die Hutablage wieder an ihrem Platz und verließ den Kofferraum. Der Wagen wurde von einem Bediensteten weggefahren.

„Zuerst darfst du dir mal ein Verließ ansehen. Ich habe da eine kleine kosmetisch-medizinische Korrektur bei dir vor“, erschreckte sie ihn. Sie ging in einen Turm und dort eine Wendeltreppe hinab. René folgte ihr mit einem ganz miesen Gefühl im Bauch. Schließlich kamen sie in einen Raum, in dem ein Gynäkologenstuhl stand. „Zieh dich aus und setz dich auf den Stuhl“, befahl sie ihm. „Und trödle nicht rum“, ergänzte sie, als er nicht gleich reagierte. Er gehorchte, auch wenn er sich vor Angst fast in die Hose machte. Denn er hatte wenig Zweifel, wo sie ihre angedrohte kosmetisch-medizinische Korrektur bei ihm anbringen würde. Der Stuhl war da ziemlich eindeutig. Schließlich setzte er sich auf den Stuhl. Sie schnallte ihm die Arme fest und legte seine Beine in die dafür vorgesehenen Positionen. Auch seine Beine wurden von ihr fixiert. Er saß jetzt breitbeinig und schutzlos auf dem Stuhl. Sie rollte ein Tischchen mit allerlei Gerätschaften heran. „Bitte nicht, Herrin“, flehte er sie an. Sie hielt einen Knebel vor seinen Mund. „Jetzt sag schön Aaa“, forderte sie ihn lächelnd auf. Ängstlich öffnete er den Mund und sie schob den Knebel hinein und befestigte ihn.

„So, jetzt darfst du Einwände vorbringen“, sagte sie und faßte seine edelsten Teile an. Er grummelte etwas unverständliches in den Knebel. „Also keine Einwände? Gut, dann können wir ja anfangen.“ Ihm standen Tränen in den Augen. Und sie genoß seine Angst und Verzweiflung. Dann schob sie ihm einen Ring über sein Glied. „Schauen wir doch mal, ob das die richtige Größe ist“, sagte sie dabei und begann, sein Glied zu massieren. Es richtete sich auf und füllte jetzt genau den Innendurchmesser des Rings aus. „Paßt genau“, kommentierte sie und ließ seine Erregung mit einem Eisbeutel wieder abklingen. Dann streifte sie den Ring wieder ab und bestrich Bereiche seiner Innenfläche mit einem Teil eines speziellen 2-Komponenten-Klebstoffs. Seine Peniswurzel bestrich sie mit der 2. Komponente und schob den Ring wieder darauf. Erneut sorgte sie dafür, daß er eine Erektion bekam. Die beiden Komponenten des Klebstoffs verbanden sich, als sein Glied den Ring wieder ganz ausfüllte. Nach dem Abklingen der Erektion schoben sich Teile des Rings nach innen aus dem Ring hinaus. „So, der Ring hält jetzt unabhängig davon, wie erregt du gerade bist“, sagte sie zu René. Der beruhigte sich wieder etwas, da sich seine schlimmsten Befürchtungen offenbar doch als unbegründet erwiesen hatten. Aber er hatte immer noch Angst vor dem, was sie wohl mit ihm anstellen würde.

Dann hatte sie einen dünnen Schlauch in der Hand und strich ihm damit übers Gesicht. „Schön glatt, nicht wahr?“ Die Schlauchoberfläche schien überhaupt keine Reibung zu haben. Nach einigen Zentimetern war der Schlauch mit einer Schlaufe verbunden, ging danach aber noch weiter. René spürte, wie sie den Schlauch in seine Harnröhre schob. Die Schlaufe legte sie hinter seine Eichel, so daß er Schlauch seine Harnröhre nicht wieder verlassen konnte. Dann hatte sie plötzlich eine durchsichtige Röhre in der Hand. Diese hatte außen die Form eines erigierten Gliedes. An der Öffnung befanden sich zwei aneinander liegende Ringe. Sie zeigte ihm deren Funktion. „Der äußere hier verbindet das Rohr sicher mit dem Ring, den ich dir bereits an dein Glied geklebt habe. Das Zurückdrehen ist nur mit einem Spezialwerkzeug möglich. Mit dem inneren Ring wird ein Ventil geöffnet oder geschlossen, an das ich den Schlauch anschließen werde, den du in der Harnröhre hast. Damit kann ich dann regeln, ob du pinkeln darfst oder nicht. Der innere Ring hat dafür 3 Stellungen. In der mittleren ist das Ventil geschlossen. Der Ring kann dann nur mit diesem kleinen Schlüssel in eine der beiden anderen Positionen gedreht werden. In den beiden äußeren ist das Ventil geöffnet und du kannst „für kleine Jungs gehen“. Die rechte Position öffnet das Ventil nur vorübergehend. Durch leichtes Drehen springt der Ring wieder in die geschlossene Position. Die linke Position hält das Ventil solange geöffnet, bis ich es wieder mit dem kleinen Schlüssel verschließe.“ Sie klebte den Schlauch am Ventil fest und schob das durchsichtige Rohr über sein Glied. Mit einem lauten Klack rastete der äußere Ring ein. Das Rohr war jetzt unverrückbar mit Renés Glied verbunden. Agrippa ließ den Ventilring in der mittleren Position einrasten und nahm René den Knebel wieder aus dem Mund. Sie befreite ihn auch aus dem Stuhl. Er betastete die Konstruktion zwischen seinen Beinen und stellte entsetzt fest, daß er sich nicht daraus befreien konnte.

„Ich finde, wir sollten gleich einmal ausprobieren, wie gut das funktioniert“, schlug Agrippa lächelnd vor. Dazu führte sie ihn in einen Nebenraum und fixierte ihn auf einer Streckbank. Dann zog sie sich aus und begann, ihn an allen erreichbaren Stellen zu streicheln. Er bekam sofort innerhalb des durchsichtigen Rohres eine Erektion. Als sie sich auf ihn setzte, stellte er enttäuscht fest, daß er nichts davon spürte. Das Rohr war so konstruiert, daß es zur Spitze hin innen etwas breiter wurde, so daß der vordere Teil seines erigierten Gliedes das Rohr nicht berührte. Agrippa hatte sichtlichen Spaß daran. Viel mehr als das Rohr in Form eines Glieds erregte sie die Frustration und das verzweifelte Sehnen von René. Sie befreite seine Hände von der Streckbank und befahl ihm, ihre Brüste zu verwöhnen, während sie auf ihm ritt. Das heizte ihm noch weiter ein, ohne daß er Aussicht auf Befriedigung seiner eigenen Wünsche hatte. Agrippa kam dagegen immer weiter in Fahrt. Nach einer Weile stieg sie befriedigt von ihm herunter und befreite ihn komplett von der Streckbank. „Ich denke“, sagte sie zu ihm, während sie seine Hoden massierte, „du hast jetzt einen Anreiz, deine Aufgaben schnell zu erledigen und hierher zurückzukommen. Außer mir wird dir nämlich niemand dieses Keuschheitsrohr entfernen können, ohne deine edelsten Teile ernsthaft zu beschädigen.“ René war aufgewühlt. Er war erregt wie nie zuvor und mußte jetzt tagelang oder noch länger enthaltsam leben. Wer weiß, ob sie ihn überhaupt wieder herauslassen würde. Gleichzeitig erregte ihn die Vorstellung, jetzt völlig in ihrer Gewalt zu sein.

Moralische Stütze

Claudius beobachtete Lisa in ihrer Zelle über einen Infrarot-Monitor. Nachdem er sie in völliger Dunkelheit zurückgelassen hatte, versuchte sie zunächst tastend, die Zelle zu erkunden. Wie er an der Wärmeabstrahlung ihres Körpers sehen konnte, war sie noch immer sehr erregt. Und sie versuchte, trotz ihrer Fesselung in eine Stellung zu kommen, in der sie sich Erleichterung verschaffen könnte. Schmunzelnd sah er, daß sie sich bäuchlings auf den Rand der Pritsche gelegt hatte und versuchte, sich am Rahmen zu stimulieren. Sonderlich bequem sah das jedenfalls nicht aus. Aber offenbar hatte sie es ziemlich nötig. Jedenfalls mühte sie sich dabei sehr ab. Er fragte sich versonnen, wie sie wohl auf den Keuschheitsgürtel reagieren würde, den er ihr in Kürze nach Maß fertigen wollte. Das würde sie wohl ziemlich fertig machen. Zumal er vorhatte, sie zunächst im Unklaren darüber zu lassen, ob und wann er sie wieder herausließ. Lächelnd beobachtete er ihr verzweifeltes Bemühen weiter, es mit dem Bettrahmen zu treiben. Ob er noch einmal hingehen und einschreiten sollte? Er entschied sich dagegen. Er war gespannt, ob es ihr auf diese unbequeme und umständliche Art gelingen würde, sich einen Höhepunkt zu verschaffen. Schade, daß seine Schwester jetzt nicht hier war. Sie hätten Wetten darüber abschließen können. Und sie hätte bestimmt auch ihren Spaß daran gehabt, Lisas Bemühen zu beobachten. Nach über einer Stunde gab Lisa dann sichtlich enttäuscht auf und Claudius verließ den Infrarotmonitor.

Sie wußte nicht, wie lange sie in dieser absoluten Dunkelheit bereits zugebracht hatte. Ihre Versuche, sich am Pritschenrahmen Erleichterung zu verschaffen, waren jedenfalls ein ziemlicher Reinfall. Es war sehr unbequem und teilweise sogar schmerzhaft gewesen. Ihre Erregung klang zu ihrem Leidwesen aber trotzdem nur sehr langsam ab. Wenigstens, dachte sie, waren ihre Versuche in der absoluten Dunkelheit unbeobachtet geblieben. Andernfalls wäre das sehr demütigend gewesen. Irgendwann fiel sie dann in einen unruhigen Schlaf. Als sie wieder aufwachte, war sie noch immer in totale Dunkelheit gehüllt. Zunächst tastete sie sich bis zur Toilette und erledigte ein dringendes Bedürfnis. Nachdem sie den Fußtaster für die Spülung betätigt hatte, ließ sie die automatische Reinigung über sich ergehen. Das kalte Wasser war ziemlich unangenehm. Und sie fragte sich, wie lange sie noch hier zubringen mußte. Er hatte sie doch hoffentlich nicht vergessen. Schreckensszenarien vom Verhungern und Verdursten schossen ihr durch den Kopf. Gegen das Verdursten könnte ihr vielleicht die Toilette helfen, dachte sie angewidert. Zunehmend wurde diese Dunkelheit für sie beklemmender. Parallel führte ihre Hilflosigkeit bei ihr wieder zu einer stärker werdenden Erregung. Ob sie noch einen Versuch mit dem Pritschenrahmen unternehmen sollte?

Sie hörte, wie Tür für Tür geöffnet wurde und schließlich erschien Claudius mit einer Lampe vor ihrer Zelle. „Na, hast du gut geschlafen“, verspottete er sie. Lisa erinnerte sich noch rechtzeitig an die blauen Blitze und verzichtete auf wütende Blicke. Sagen konnte sie mit ihrem Knebel ja ohnehin nichts. Er öffnete die Zellentür und ersetzte wieder die Spreizstange zwischen ihren Fußgelenkbändern durch die 30cm lange Kette. Dann verließ er die Zelle und sie tippelte hinter ihm her. „Ich möchte dir etwas zeigen“, sagte er über die Schulter und öffnete eine Tür, an der sie gestern vorbeigegangen waren. Sie sah einen Monitor und verschiedene Knöpfe. Er betätigte einen und sie sah auf dem Monitor, wie sie sich in der Zelle abkämpfte, um sich am Pritschenrahmen zu stimulieren. Lisa lief knallrot an. Es war so peinlich und demütigend. Er beobachtete ausdruckslos ihre Reaktion. „Was glaubst du wohl, warum ich dich so gefesselt hatte?“, wollte er von ihr wissen. Sie schaute zu Boden und war froh, den Knebel im Mund zu haben. So blieb es ihr wenigstens erspart, ihm antworten zu müssen. „Ich habe den Eindruck, daß du immer noch nicht bereit bist, mir bedingungslos zu gehorchen.“ Sie schüttelte erschreckt und angstvoll den Kopf. Er würde sie doch jetzt hoffentlich nicht wieder mit seinen Blitzen bestrafen. „Oder bist du nur zu schwach, um der Versuchung zu widerstehen?“ Das klang zumindest besser als ungehorsam zu sein. Sie nickte mit dem Kopf. „Tja, dann werde ich dir wohl helfen müssen, zukünftig den Versuchungen nicht mehr zu erliegen.“ Irgendwie hatte sie das Gefühl, in eine Falle hineinmanövriert worden zu sein. Was hatte er mit ihr vor? Wenn sie jetzt nicht zustimmte, sah es doch nach Ungehorsam aus. Und was würde passieren, wenn sie zustimmte? Zaghaft und ziemlich unsicher nickte sie wieder. „Prima, dann sind wir uns ja einig. Komm mit, ich werde dir jetzt als „moralische Stütze“ einen Keuschheitsgürtel anpassen.“ Ihr Magen verkrampfte sich. Er hatte sie also wirklich in eine Falle manövriert.

Sie hatte mal so ein altmodisches Ding in einem Museum gesehen und wollte auf keinen Fall in einen Keuschheitsgürtel. Erstens sahen diese Dinger fürchterlich unbequem aus und zweitens hätte sie dann womöglich überhaupt keine Chance mehr, sich selbst zu befriedigen. Was wollte er ihr denn noch alles antun? Aber was konnte sie machen. Selbst ohne seine blauen Blitze war sie ihm hilflos ausgeliefert. Wobei dieses Ausgeliefertsein sie auch schon wieder erregte. Himmel noch einmal! Konnte sie denn an gar nichts anderes mehr denken? Er ging wieder voraus und sie kamen in einen Raum mit einer Art Rahmen, von dem mehrere Ketten ausgingen. Sie wurde von ihm in den Rahmen geschoben und er hängte eine Kette in ihrem Halsreifen ein. Dann entfernte er die kurze Kette zwischen ihren Fußgelenkbändern und befestigte die Bänder rechts und links am Rahmen. Dadurch stand sie jetzt breitbeinig vor ihm. Außer ihren Fesseln war sie immer noch nackt. Er fertigte je einen Abdruck von ihrem Unterleib und ihren Brüsten an und ließ sie aushärten. Dann entfernte er sich mit den Abdrücken und ließ sie einfach so stehen, nicht ohne sie vorher noch mit seinen Händen in Erregung versetzt zu haben.

Als er zurückkam, hatte er einen durchsichtigen Keuschheitsgürtel und einen ebensolchen BH in den Händen. „Ich liebe dieses Material“, schwärmte er, „es ist mindestens so hart und zäh wie guter Schwertstahl und dabei noch durchsichtig. Genau das richtige für einen Keuschheitsgürtel. Man kann alles sehen, aber mehr auch nicht.“ Er lächelte zufrieden, während sie an ihren Fesseln zerrte. Dann legte er ihr den Gürtel, der eigentlich eine Hose war, mit geübten Griffen um. Sie spürte, daß etwas Dünnes in sie eindrang, während er den Gürtel einrasten ließ. „Jetzt noch einen kleinen Test der Elektro-Stimulation“, sagte er und drückte auf eine Fernsteuerung. Ein erregendes Kribbeln breitete sich in ihr aus. Lange nicht intensiv genug, um ihr einen Orgasmus zu verschaffen, aber stark genug, um sich nach mehr zu sehnen. Er beobachtete, wie ihre Brustwarzen sich steil aufrichteten. „Scheint zu funktionieren“, murmelte er lächelnd und schaltete das Kribbeln wieder ab. Sie stöhnte enttäuscht in den Knebel. Dann legte er ihr den durchsichtigen BH um und ließ auch ihn einrasten. Vergnügt betrachtete er sie. Dann löste er ihr alle Ketten. Nur das Halsband, die Hand- und Fußgelenk-Bänder und den Knebel nahm er ihr nicht ab. Sie betastete den Keuschheitsgürtel und den BH. Sie waren nicht unbequem und auch ziemlich leicht, ließen ihr aber keine Chance, sich an ihren bevorzugten Stellen zu berühren.

„Ich hoffe, du bist mir dankbar für diese „Unterstützung“ deines Willens, mir zu gehorchen“, fragte er sie lächelnd. In ihr tobten widerstreitende Gefühle. Wut, Hilflosigkeit, Angst und Erregung. Sie wußte nicht, ob sie sich auf ihn stürzen oder ihn anflehen wollte, sie aus dem Gürtel zu befreien. Aber sie wußte, das beides ihr nicht helfen würde. Im Gegenteil. Sie mußte versuchen, sich mit ihrer Situation zu arrangieren. Und – begann sie zu begreifen – sie mußte sich ihm unterwerfen, wenn sie sich das Leben nicht schlimmer machen wollte als unbedingt nötig. Es kostete sie viel Mühe, bestätigend zu nicken. Er nahm ihr den Knebel aus dem Mund. „Wolltest du mir gerade etwas sagen?“ Sie rang erkennbar mit sich und sagte schließlich mit belegter Stimme: „Ich danke Euch für diese „moralische Unterstützung“, Herr.“ „Das habe ich doch gerne gemacht“, antwortete er gönnerhaft. Daran hatte sie wirklich keinen Zweifel.

Unter Druck

René hatte sich jetzt wieder anziehen dürfen. Agrippa gab ihm noch einige weitere Anweisungen mit auf den Weg. „Morgen wirst du wieder zurück zur Universität gebracht und erledigst zügig alles, was ich dir aufgetragen hatte. Kündige deine Wohnung zum kommenden Quartal und bereite deine Kündigung der Assistentenstelle vor. Du wirst die Kündigung aber erst zusammen mit der von Lisa beim Dekan einreichen. Ihr Schreiben erhältst du in einigen Tagen. Wenn du von jemandem angesprochen wirst, der behauptet in meinem Auftrag zu handeln und dir das Codewort „Obsidian“ nennt, hast du ihm unbedingt zu gehorchen.“ Er bekam ein einfaches Zimmer mit kleinem Bad zugewiesen und wartete auf den nächsten Morgen. Das Abendessen wurde ihm von einer Dienerin aufs Zimmer gebracht. Danach wurde seine Zimmertür von außen abgeschlossen. Als er „für kleine Jungs“ mußte, stellte er entsetzt fest, daß es nicht ging. Die Herrin hatte das Ventil an seinem Keuschheitsrohr ja geschlossen. Er versuchte, es selbst zu öffnen, scheiterte aber kläglich. Auch seine Versuche, sich komplett aus der Konstruktion zu befreien waren nicht von Erfolg gekrönt. Er klopfte gegen die Zimmertür, um auf sich aufmerksam zu machen. Wenn jemand kam, würde er der Herrin ausrichten lassen, daß sie vergessen hatte, ihm das Ventil zu öffnen. Es nahm allerdings niemand sein Klopfen zur Kenntnis. Und so legte er sich schließlich mit voller Blase schlafen. Es war allerdings ein sehr unruhiger Schlaf, zumal er von unerfüllten sexuellen Phantasien geplagt wurde.

Am nächsten Morgen wurde er abgeholt und direkt zu einem Hubschrauber geführt. Auf seinen Protest, daß er erst noch die Herrin sprechen müsse, ging niemand ein. Er wurde in den Hubschrauber geschoben, der sofort danach abhob und mit hoher Geschwindigkeit zur Absperrung der verbotenen Zone flog. Dort wartete bereits ein Wagen, der ihn zurück zur Universität fuhr. Auf einigen holprigen Strecken glaubte René, daß ihm jeden Moment die Blase platzen müsse. Aber der Fahrer des Wagens ignorierte Renés Beschwerden ebenso wie es die Hubschrauberbesatzung getan hatte. Schließlich verließ er den Wagen vor seiner Wohnung. Mit schmerzender Blase trat er durch die Wohnungstür und fragte sich, was er tun sollte. Lange würde er das nicht mehr aushalten. Es klopfte an seiner Tür. Als er öffnete, stand ihm eine Frau mit einem herrischen Gesichtsausdruck gegenüber. Besonders attraktiv war sie nicht. „Herrin Agrippa schickt mich. Du sollst mir bedingungslos gehorchen. Codewort: Obsidian.“ Verdattert schaute René sie an. Und sie schob sich einfach an ihm vorbei in seine Wohnung. René wollte ihr von seinem dringendsten Problem erzählen, doch sie unterbrach ihn nur barsch. „Schweig und höre mir zu. Hier hast du den Schlüssel für Lisas Wohnung. Du wirst sie auf Schriftstücke und Dokumente über die Erhabenen durchsuchen und alles hierher bringen.“ Sie grinste ihn böse an. „Na, drückt dich deine Blase ordentlich?“, wollte sie von ihm wissen. Sie wußte es also schon. „Ja, ich muß sehr dringend mal pinkeln.“ Dann hilft sie mir ja jetzt sicher, dachte er. Aber ihr Gesichtsausdruck irritierte ihn.

„Das freut mich außerordentlich. Denn dann bist du sicher auch motiviert, mir vorher noch eine Freude zu machen.“ Bei diesen Worten zog sie sich vor ihm aus. Sie sah wirklich nicht sehr attraktiv aus, als sie sich nackt und breitbeinig auf einen Sessel in seinem Wohnzimmer setzte. „Komm her und verwöhne mich mit deinem Mund“, forderte sie ihn auf. René stand da wie ein begossener Pudel. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Aber seine Blase machte ihm klar, daß er nicht wirklich eine Wahl hatte. Resigniert kniete er sich vor sie hin und begann, sie mit seinen Lippen und der Zunge zu verwöhnen. Er wollte es schnell hinter sich bringen, zumal sein eigenes Bedürfnis immer dringender wurde. „Nicht so schnell“, rief sie ihn zur Ordnung, „sonst fangen wir gleich noch mal von vorne an.“ Sie gab ihm noch weitere Tips und leitete ihn an. Endlich war sie mit ihm zufrieden und ging mit ihm in sein Bad. Dann fesselte sie seine Hände mit Handschellen auf den Rücken und machte sich mit einem kleinen Schlüssel an seiner Keuschheitskonstruktion zu schaffen. Danach drehte sie den inneren Ring nach rechts und René begann sich zu erleichtern.

Nach einem kurzen Moment – René war noch lange nicht fertig – sagte sie: „Stop!“ Als er nicht sofort reagierte, drehte sie das Ventil wieder zu. René schaute sie verwirrt und ärgerlich an. Was sollte das? Sie wußte doch, daß es bei ihm wirklich dringend war. „Wenn ich sage „Stop“, dann hörst du sofort auf. Und zwar so lange, bis ich dir erlaube, weiterzumachen. Wenn du nicht gehorchst, lasse ich das Ventil einen weiteren Tag geschlossen.“ Er blickte sie irritiert, erschrocken und eingeschüchtert an. „Was ist? Wirst du gehorchen?“ „Ja“, sagte er kleinlaut. „Gut“, sagte sie und öffnete das Ventil wieder. René hielt sein Bedürfnis mühsam zurück. „Jetzt darfst du weitermachen.“ Sie ließ ihn noch ein paarmal seine Verrichtung unterbrechen. Schließlich war er fertig. Sie verschloß das Ventil wieder und nahm ihm die Handschellen ab. Während er sich säuberte, erklärte sie ihm, daß sie ihn im Auftrag der Herrin ausbilden würde, während er hier tätig wäre. „Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du der Herrin ein perfekter Lustsklave und Liebhaber sein“, schloß sie ihre Erklärung. René war traurig. Er fühlte sich irgendwie wertlos. Wie ein Ding, daß erst noch bearbeitet werden mußte. Oder halt wie ein Sklave. Sie beobachtete ihn genau. Und zu seinem Erstaunen wich ihr herrischer Gesichtsausdruck einem beinahe mitfühlendem. Sie fragte ihn, was mit ihm los sei und er erklärte es ihr. Dann lächelte sie freundlich. „Sieh es doch mal so: Du bist wie ein Diamant, der aber erst noch einen Brillant-Schliff braucht, um seinen vollen Wert und seine volle Schönheit zu entfalten. Und ich werde dich schleifen.“ Sie war sich der Doppeldeutigkeit ihres letzten Wortes durchaus bewußt. Auch René war klar, daß sie den Begriff für eine harte, militärische Grundausbildung nicht zufällig gewählt hatte. Trotzdem mußte er über dieses Wortspiel lächeln. Und während sie jetzt zurücklächelte, wirkte sie auf eine spröde Art sogar sympathisch.

Die Etage

„Jetzt stehen erst einmal zwei Dinge bei dir an“, eröffnete ihr Claudius. Lisa fragte sich mit einem flauen Gefühl in der Magengegend, was jetzt schon wieder auf sie zukäme. „Einerseits steht ja noch ein Teil deiner Strafe aus, die du dir bei unserer ersten Unterhaltung verdient hattest.“ Mit Schrecken erinnerte sie sich an die ersten beiden Teile dieser Strafe. „Andererseits gibt es da noch einige organisatorische Details zu klären. Du mußt deine Assistentenstelle in der Universität kündigen und deine Wohnung auflösen.“ Sie fragte sich, ob er sie dazu freilassen würde. Den Gedanken, das zur Flucht nutzen zu können, verwarf sie aber schnell wieder. Zum einen, weil sie keinen Zweifel daran hatte, daß er sie schnell wieder aufspüren könnte und sie dann dafür bestrafen würde. Zum anderen, weil sie dann wohl auf ewig in ihrem Keuschheitsgürtel und dem BH gefangen wäre, falls sie sich ihm tatsächlich entziehen könnte. Beide Vorstellungen fand sie nicht verlockend. „Ich habe deine Kündigungsschreiben für den Job und die Wohnung, sowie eine diesbezügliche Vollmacht für René schon mal aufgesetzt. Du brauchst nur noch zu unterschreiben.“ An René hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht. Was er wohl jetzt tun würde? Und sie fragte sich, warum er ihre Kündigung überbringen sollte. Er würde doch sicher mißtrauisch werden, wenn sie verschwand und ihm ihre Kündigung schriftlich zukommen ließ.

Claudius bemerkte ihre Verwirrung. „Ach ja, das weißt du ja noch gar nicht. Meine Schwester war so frei, sich Renés anzunehmen. Er erledigt unter ihrer „Obhut“ nur noch ein paar Dinge in der Universität, bevor er sich ausschließlich ihrem Vergnügen widmen wird.“ Armer René, dachte Lisa und wurde sich sofort wieder ihrer eigenen Lage bewußt. Andererseits hatte René immer nach einer Herrin Ausschau gehalten. Und sie erinnerte sich, daß es ihr ja nicht wirklich anders erging. Sie hatte schließlich immer davon geträumt, erobert und niedergerungen zu werden. So gesehen, erfüllte sich ihr Traum gerade. War es vielleicht gar nicht Claudius, gegen den sie sich innerlich wehrte? War es nicht viel mehr ihre Angst vor der eigenen Courage, die ihr im Weg stand? Konnte sie sich denn fallen lassen und darauf hoffen, daß Claudius sie auffangen würde? Der Gedanke an den ausstehenden Teil ihrer Strafe machte ihr das nicht gerade leichter. Aber sie würde es zumindest versuchen. Ändern konnte sie an ihrer Lage sowieso nichts. Vielleicht könnte sie es ja schaffen, sich nicht nur mit ihrer Situation zu arrangieren, sondern sie auch zu genießen. „Ich glaube, ich lasse dich zuerst die Schriftstücke unterschreiben. Wer weiß, ob du nach dem nächsten Teil deiner Strafe noch dazu in der Lage bist.“ Seine Bemerkung riß sie aus ihren Überlegungen. Vor der Strafe hatte sie in jedem Fall ziemliche Angst. Aber irgendwie kam ihr jetzt ihre Erregung viel stärker ins Bewußtsein. „Wie Ihr befehlt, Herr“, antwortete sie.

Nachdem sie in ein weiteres Nebenzimmer gegangen waren, sah sie die Schriftstücke auf einem Holztisch liegen. Er erlaubte ihr, sich an den Tisch zu setzen und gab ihr einen Stift. „Du darfst die Texte lesen, bevor du sie unterschreibst.“ Sie tat es. Und sie wurde sich bewußt, daß ihre Unterschriften unter den Papieren auch einen symbolischen Schlußstrich unter ihr bisheriges Leben ziehen würden. Genaugenommen hatte sie natürlich gar keine andere Wahl, als die Papiere zu unterschreiben, aber sie stimmte diesem Schlußstrich auch innerlich zu, als sie die Schriftstücke unterzeichnete. Dann reichte sie ihm die Papiere und hoffte, daß der Rest ihrer Strafe nicht zu schlimm werden würde. Er nahm die Papiere an sich. „Ich will dir eine Chance geben, mich für den Rest deiner Strafe milde zu stimmen“, sagte er. Ihr war ziemlich klar, was er damit meinte. „Wie darf ich Euch zu Diensten sein, Herr“, fragte sie prompt. Er schmunzelte und sagte es ihr. Nachdem sie ihn nach besten Kräften verwöhnt hatte, erklärte er ihr gut gelaunt, daß der Rest ihrer Strafe nicht aus Schmerzen bestehen würde. Er führte sie zurück in ihre dunkle Zelle und tippte etwas auf der Fernbedienung für ihren Keuschheitsgürtel. Dann wünschte er ihr viel Spaß und ließ sie wieder in der Dunkelheit zurück.

Zunächst verstand sie nicht, was er mit ihr vorhatte. Dann setzte das erregende Kribbeln bei ihr wieder ein. Nach kurzer Zeit sehnte sich jede Faser ihres Körpers nach einem Orgasmus. Die Stimulation war dafür allerdings nicht stark genug. Und sie hatte ja keine Chance selbst nachzuhelfen. Sie räkelte sich auf ihrer Pritsche und sehnte sich nach mehr. Allerdings hatte sie inzwischen begriffen, wie ihre Strafe aussehen würde. Daher war es für sie keine Überraschung, als die Stimulation plötzlich wieder aufhörte und sie mit ihrer Geilheit alleine ließ. Es dauerte eine ganze Weile, in der sie sich unruhig hin und her wälzte, bis ihre Erregung allmählich wieder abklang. Etwas später setzte das Kribbeln wieder ein und es ging von vorne los. Sie wußte nicht, wie oft sich das Ganze wiederholte – irgendwann hörte es auf und sie schlief erschöpft ein. Viel später erschien Claudius. „Ich hoffe, Du hattest eine erholsame Pause“, verspottete er sie. Dann ging er mit ihr zu dem dunklen Balkon und sie schwebten gemeinsam und schnell den Schacht hinauf. Lisa blinzelte, als sie das Tageslicht wieder erblickte. Sie landeten auf einem Balkon etwa in halber Höhe des Turms. Claudius ging voran und betrat ein Zimmer, in dem ein gedeckter Tisch stand. „Ich nehme an, du hast Hunger“, meinte er zu ihr. Sie war sich dessen zwar nicht bewußt gewesen, aber jetzt merkte Lisa, daß sie sehr hungrig und durstig war. Sie aßen gemeinsam, wobei sich Lisa in ihrer durchsichtigen „Kleidung“ seltsam vorkam.

„Auf diesem Stockwerk darfst du dich ab sofort frei bewegen. Erkunde es nach dem Essen in Ruhe. Später habe ich dann eine Aufgabe für dich, die dich als Historikerin interessieren dürfte.“ Sie war gespannt, was das für eine Aufgabe sein würde. „Deine Strafe ist übrigens noch nicht zuende. Aber du hast dich ja bestimmt schon gut daran gewöhnt.“ Sie schaute ihn gequält an. Und er lächelte zurück. „Ach ja, noch etwas. Überlege dir schon mal, was du von deiner Wohnungseinrichtung oder den dortigen, persönlichen Gegenständen behalten möchtest. Ein paar Dinge wirst du in deiner Etage unterbringen dürfen.“ Nach dem Essen ging er wieder auf den Balkon der Etage und schwebte in ein anderes Stockwerk. Und sie begann, die Etage zu erkunden. Neben dem Eßzimmer, in dem sie sich gerade aufgehalten hatten, verfügte die Etage noch über ein geräumiges und modern eingerichtetes Bad, ein gemütliches Wohnzimmer und ein schönes Schlafzimmer mit einem riesigen Bett. Da das Bett am Rahmen über einige Befestigungsmöglichkeiten verfügte, nahm sie nicht an, daß es ausschließlich als Ruhestätte dienen würde. Sie fand auch eine Art Büro auf der Etage, ausgestattet mit modernster Technik. Einige Geräte würde er ihr erst noch erklären müssen, da sie sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie fand zwar eine Computertastatur, den zugehörigen PC und den Bildschirm konnte sie aber nicht finden. Dafür fand sie eine Anleitung und staunte. Der Anleitung folgend drückte sie auf eine bestimmte Taste der Tastatur und in der Luft vor ihren Augen erschien das Display. Statt einer Maus konnte sie direkt mit den Fingern dorthin drücken, wo sie das Display sah. An der Technik selbst war sie nicht so sehr interessiert, aber der Computer enthielt die modernsten Programme, um alte Schriften zu übersetzen und Materialsammlungen so aufzubereiten, daß sich historische Zusammenhänge leicht erkennen ließen. Zunächst nutzte sie die Technik einfach dazu, sich zu notieren, welche persönlichen Gegenstände sie aus ihrer alten Wohnung mitnehmen wollte.

Plötzlich begann das Kribbeln wieder und sie konnte sich nicht mehr konzentrieren. Sie begab sich in das Schlafzimmer und wühlte sich in Kissen und Bettdecke, während ihre Erregung immer weiter anwuchs. Wenn sie nicht genau gewußt hätte, daß es für sie wieder frustrierend enden würde, hätte sie es noch viel stärker genießen können. Aber auch so gewöhnte sie sich allmählich daran, daß es für sie zwar immer wieder erregende Gefühle gab, die abschließende Erleichterung aber ausblieb. Dann erschien Claudius überraschend in ihrem Schlafzimmer und fixierte ihr die Hände auf dem Rücken. Er nahm ihr den BH ab und begann, ihre Brüste zu streicheln, während die Stimulationen des Keuschheitsgürtels sie immer weiter auf Touren brachten. In diesem Zustand hätte sie alles dafür gegeben, einen Orgasmus bekommen zu dürfen. Aber daß betteln nichts half, hatte sie ja schon erfahren müssen. Also nahm sie, was sie bekommen konnte und räkelte sich stöhnend unter Claudius’ Behandlung. Hart war es für sie allerdings dann schon, als er gleichzeitig mit den Stimulationen des Gürtels aufhörte und ihr den durchsichtigen BH wieder anlegte. Claudius lächelte sie an. „Ich denke, es wird mal wieder Zeit, sich um meine Bedürfnisse zu kümmern“, sagte er. Sie verstand sofort, was er wollte und begann umgehend, ihn zu verwöhnen. Ihre eigene Erregung wurde dadurch nicht geringer, wenn auch für sie keine Aussicht auf Erlösung bestand.

Der Schliff

René erfuhr, daß die Frau, die ihm seinen „Schliff“ verpassen sollte, Dominique hieß und eine professionelle Domina war. Und er lernte auf eine ziemlich schmerzhafte Weise, daß sie sich sehr berechenbar verhielt. Solange er ihrer Ausbildung willig folgte, hatte er bei ihr ein einigermaßen erträgliches Leben. Sie erlaubte ihm zwar nur jeden dritten Tag, seine Blase ganz zu entleeren – als Motivationsmaßnahme, wie sie sagte – ließ ihm aber ansonsten genug Freiheiten, um seine Recherche nach weiteren Dokumenten durchführen zu können. Während seiner Lektionen lernte er, sie auf vielfältige Weise zu befriedigen. Da seine Keuschheitsvorrichtung dabei stets an ihrem Platz blieb – Dominique hatte gar nicht die Möglichkeit, sie abzunehmen, wie sie ihm erklärte – begannen sich seine Gedanken allmählich nur noch um eine Sache zu drehen, die völlig außerhalb seiner Möglichkeiten lag. Nach einiger Zeit führte das dazu, daß er störrisch reagierte, als sie ihn in eine weitere Lektion einführen wollte. „Wenn du meinst, daß du die Folgen ertragen kannst ...“, meinte Dominique und verließ einfach seine Wohnung. Zwei Tage lang ließ sie sich nicht blicken und René, der ohne ihre Hilfe nicht auf Toilette gehen konnte, lag schließlich wegen seiner übervollen, schmerzenden Blase nur noch zusammengekrümmt auf dem Bett und hoffte, sie möge bald zurückkommen.

Als sie wieder auftauchte, fesselte sie ihm zuerst die Hände auf den Rücken und ging mit ihm ins Bad. Dort durfte er nur einen Teil seines Überdrucks ablassen. Anschließend fixierte sie ihn mit nacktem Hintern so auf einem Stuhl, daß er sich überhaupt nicht rühren konnte. Dann begann sie, seinen Hintern mit einem durchblutungsfördernden Mittel einzureiben. Danach schob sie ihm einen Knebel in den Mund, der es ihm annähernd unmöglich machte, laute Geräusche von sich zu geben. „So, René, jetzt darfst du erleben, was mit ungezogenen Sklaven passiert. Ich verspreche dir, daß du es nie wieder vergessen wirst.“ Sie nahm eine flexible Fieberglasrute in die Hand und schlug zur Lockerung ihres Handgelenks zunächst ein paarmal damit durch die Luft. Das pfeifende Geräusch löste bei René bereits die schlimmsten Befürchtungen aus. Dann begann sie mit großer Konzentration, seinen Hintern mit der Rute zu bearbeiten. Sie schlug dabei hart zu und traf immer wieder exakt die selben Stellen, was Renés Schmerzen beträchtlich erhöhte. Er schrie und heulte in den Knebel, der allerdings nicht viel davon nach draußen dringen ließ. Als sie schließlich aufhörte, hatte er das Gefühl, sie hätte ihn tagelang „behandelt“. Sein Hinterteil brannte wie Feuer. Sie nahm eine Digitalkamera und fotografierte ihr Werk, während er immer noch auf dem Stuhl fixiert war. Dann schloß sie die Kamera an seinen Fernseher an und zeigte ihm das Bild. Sein Hintern war von einem engmaschigen Netz aus dunkelroten Striemen überzogen, die alle akkurat den gleichen Abstand zu einander hatten. Außerdem prangten je drei Buchstaben im Zentrum jeder Backe. „SKL“ auf der linken und „AVE“ auf der rechten, also in einem gelesen „SKLAVE“. Ihm war gar nicht danach, ihre exakte Arbeit und ihren feinen Sinn für Humor zu würdigen.

Dominique rieb seinen geschundenen Allerwertesten zunächst mit einem scharfen Desinfektionsmittel ein, was ihm erneut heftige Schmerzen verursachte. Dann trug sie noch eine entzündungshemmende Lösung auf. Danach entfernte sie seinen Knebel, band ihn los und verließ die Wohnung wieder. René blieb über dem Stuhl liegen, da alles andere für ihn nur noch schmerzhafter war. Als sie am nächsten Morgen wieder in seine Wohnung kam, schillerte sein Hintern in allen Farben. Er lag immer noch über dem Stuhl. Nachdem sie ihm ins Bad geholfen hatte, durfte er seine wieder ziemlich gefüllte Blase ganz entleeren. Setzen konnte er sich dabei trotz seiner Erschöpfung nicht. Er frühstückte im Stehen und vermied es auch den Rest des Tages bei seinen Recherchen in der Universität, einen Stuhl zu benutzen. Abends duschte er noch ziemlich kalt, um die Schmerzen zu lindern. Dominique kam nur kurz, um ihm sein dringendes Bedürfnis zu ermöglichen. Auch die beiden darauffolgenden Tage gab es für René keine Lektionen, außer der, jegliche Sitzgelegenheiten zu meiden. Danach war er wieder in der Lage, sich unter erheblichen Schmerzen auf einen Sessel zu setzen. „Durch deinen Ungehorsam haben wir etwa eine Woche verloren“, eröffnete ihm Dominique. „Mehr Verzögerungen habe ich bis zur Auflösung deiner Wohnung nicht eingeplant. Solltest du noch weitere Spezialbehandlungen benötigen, wirst du die zusätzliche Zeit in meinem Sklavenkeller statt in deiner Wohnung verbringen müssen.“ Auch ohne diese Aussichten hätte René es nicht riskiert, noch einmal eine solche Abreibung zu bekommen. Sein schmerzender Hintern dämpfte auch sein dringendes Bedürfnis nach einem Orgasmus für eine Weile, so daß er sich konzentriert den Lektionen widmen konnte, die Dominique ihm beibrachte. Auf seine, durch das lädierte Hinterteil eingeschränkte Beweglichkeit nahm sie dabei keine Rücksicht.

Die Dokumente, die sich auf die Legenden oder sonstige Einzelheiten der Erhabenen bezogen, hatte René inzwischen alle in seine Wohnung geholt. Weder in Lisas Büro, noch in seinem oder im Archiv der Universität verblieben weitere Anhaltspunkte auf die historische oder gar aktuelle Existenz der Erhabenen. Dominique hatte ihm zwischenzeitlich auch die Kündigungspapiere und Vollmachten von Lisa gegeben, so daß er die Assistentenstellen und Wohnungen fristgerecht kündigen konnte. Der Dekan nahm die Kündigungen wortlos zur Kenntnis. Scheinbar war er schon anderweitig „geimpft“ worden. René suchte noch die paar Habseligkeiten zusammen, die er mit in die schwarze Burg nehmen wollte. Dominique hatte ihm von Agrippa ausgerichtet, daß er in begrenztem Umfang persönliche Dinge mitnehmen durfte. Agrippas Bild hatte er auch zu seinen persönlichen Gegenständen und nicht zu den Dokumenten gelegt. Dominique nahm es schmunzelnd zur Kenntnis, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Schließlich waren seine Aufgaben hier abgeschlossen. Und auch Dominique teilte ihm mit, daß ihre Arbeit an ihm beendet sei. „Von deinen Kenntnissen und Fähigkeiten bist du jetzt der Diamant, den ich aus dir machen sollte. Ich rate dir, dich auch entsprechend zu verhalten.“ Sein Hintern hatte sich immer noch nicht erholt. René massierte ihn leicht, während er sagte: „Das werde ich ganz bestimmt.“ Dominique schmunzelte. Und auch er mußte grinsen.

Schlußstrich

In der Zwischenzeit sorgte Claudius sowohl über die Stimulationen des Gürtels als auch mit seinen Händen dafür, daß Lisas unerfülltes Verlangen nicht geringer wurde. Aber er kümmerte sich auch darum, daß sie zwischendurch Ablenkung hatte. Dazu brachte er ihr eine Vielzahl von Büchern und Dokumenten in ihr Büro. Die Texte stammten aus sehr unterschiedlichen Zeiten und waren teilweise so alt, daß Lisa ein ehrfürchtiger Schauer überkam, wenn sie sie in die Hand nahm. Sie wußte zwar nicht, was Claudius damit bezweckte, aber sie begann, die Texte mit Hilfe der modernen Technik zu übersetzen, zu katalogisieren und – soweit möglich – zu datieren. Zeitweise erschienen ihr die Zeiträume irgendwie falsch. Nachdem Claudius ihr die Altersbestimmung per Kohlenstoff-Isotop-Analyse erklärt und die Benutzung des entsprechenden Geräts gezeigt hatte, gelang es ihr viel besser, die Texte in die richtige Reihenfolge zu bringen. Einige Ergebnisse waren für sie allerdings sehr verwirrend. Wie konnte ein Buch bereits mehrere Millionen Jahre alt sein, wenn die Schrift erst vor etwa 1.500 Jahren erfunden wurde? Mal abgesehen davon, daß die Bücher für ihr Alter alle erstaunlich gut erhalten waren. Sie erinnerte sich, daß Claudius ihr bei ihrer ersten Begegnung erzählt hatte, daß die Menschheit schon mehrere Hochphasen hinter sich hatte. Demnach war die Schrift schon viele Male erfunden und wieder vergessen worden. Aber diese Zeiträume lagen außerhalb ihrer Vorstellungskraft und führten ihr bisheriges Weltbild ad absurdum.

Und als sie in vergleichsweise neuen Texten, die zwischen 1.000 und 3.000 Jahren alt waren, bereits Hinweise auf einen gewissen Claudius fand, begann sie allmählich zu ahnen, daß es noch sehr viel mehr gab, was sie nicht wußte. Sie sprach ihn darauf an, daß es offenbar bereits früher jemanden seines Namens gegeben hatte. Er mußte laut lachen. „Dieser Jemand steht vor Dir. Ich bin zwar – für einen Erhabenen – noch relativ jung, aber 3.525 Jahre sind es inzwischen schon geworden.“ Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Sie glaubte ihm nicht nur, weil er sie bisher noch nie belogen hatte, mit dieser Information ergaben viele der Aufzeichnung überhaupt erst einen Sinn. Und sie begann, ihn nach den Erhabenen auszufragen. Er gab ihr bereitwillig Auskunft und erklärte ihr schließlich auch, warum er ihr die ganzen Bücher und Dokumente gegeben hatte. „Ich möchte möglichst die vollständige Geschichte der Menschheit und vor allem der Erhabenen aus diesen vielen Einzelinformationen dokumentiert haben. Insbesondere interessiert mich, wann und wie wir Erhabenen in der Geschichte aufgetaucht sind.“ Er macht eine kleine Pause. „Die Dokumente, die du bisher hast, sind nur ein kleiner Teil dessen, was du bearbeiten wirst. In der Residenz meiner Schwester Agrippa befindet sich eine Bibliothek mit einem Archiv, das um ein vielfaches umfangreicher ist, als meine kleine Sammlung.“ „Kann ich das mit René zusammen untersuchen? Wir sind ein ziemlich gutes und eingespieltes Team“, schlug Lisa vor. „Wie ich meine Schwester kenne, wird René in nächster Zeit dafür nicht zur Verfügung stehen“, antwortete er mit einem versonnen Lächeln.

Einige Tage später eröffnete er ihr, daß sie heute einen kleinen Ausflug machen würden. Dazu durfte sie einige normale Kleidungsstücke über ihren Keuschheitsgürtel und den BH anziehen. Als sie in einen Hubschrauber stiegen, dämmerte es bereits. Und während des Fluges umfing sie die Nacht. Sie landeten etwas außerhalb der Universität und stiegen in eine Limousine mit Chauffeur um. Schließlich hielten sie vor Lisas früherer Wohnung. „Der Mietvertrag läuft in ein paar Tagen aus und du hast jetzt Gelegenheit, einige persönliche Gegenstände zusammenzupacken und mitzunehmen, bevor der Rest der Einrichtung versteigert wird.“ Sie suchte die Sachen zusammen, an denen sie wirklich hing und packte sie in einen kleinen Umzugskarton. Es waren auch zwei alte Märchenbücher dabei, in denen sie erstmals von den „weißen Zauberern“ gelesen hatte, die wie sie inzwischen ja wußte, die Erhabenen waren. Diese Geschichten hatte sie auch immer sehr erregend gefunden und sie fragte sich, ob es wirklich so eine gute Idee war, diese Bücher mitzunehmen. An erotisch-sexuellen Stimulationen hatte sie schließlich mehr als genug, nur mit der Befriedigung haperte es gewaltig. Aber trennen wollte sie sich von den Büchern trotzdem nicht. Dann schaute sie sich noch einmal in ihrer alten Wohnung um. Irgendwie schien ihr altes Leben weit in der Vergangenheit zu liegen, obwohl es gerade mal vor einen Monat unwiederbringlich geendet hatte. Trotzdem war es ein seltsames, leicht melancholisches Gefühl, als sie mit der Umzugskiste ihre alte Wohnung zum letzten Mal verließ.

Sie packte die Kiste in den Kofferraum der Limousine und stieg wieder in den Font. Ihr Herr Claudius lächelte sie an. Und sie versuchte, sich über ihre Gefühle für ihn im Klaren zu werden. Zweifellos hatte sie Angst vor ihm, was er auch immer wieder förderte. Andererseits hatte sie sich immer gewünscht, von jemandem vom Schlage ihres Herrn dominiert zu werden. Er war ihr ganz offensichtlich überlegen und konnte mit ihr tun, was immer er wollte. Und doch schien er auch Rücksicht darauf zu nehmen, was sie verkraften konnte. Irritiert stellte sie fest, daß sie sich in ihn verliebt hatte. Gleichzeitig litt sie unter ihrem unerfüllten Verlangen. Der Wagen war inzwischen wieder angefahren und sie fuhren weiter durch das Uni-Gelände. Nach einiger Zeit kamen sie an Renés Wohnung an. Er stand, zusammen mit einer Frau, die Lisa nicht kannte, an der Straße und hatte einen Umzugskarton in der Hand. Offenbar durfte auch er ein paar Habseligkeiten mitnehmen. Die Limousine hielt neben den beiden an. Während René seine Kiste in den Kofferraum stellte, stieg die Frau ein. Sie hatte ein strenges, herrisches Gesicht und war nicht besonders hübsch. Lisa fragte sich, ob das etwa Claudius’ Schwester sein sollte. Aber das konnte nicht sein, da sie ganz offensichtlich keine Erhabene war. „Nimm Platz, Dominique, meine Schwester will dich noch sprechen, bevor dich die Limousine nach hause fahren wird.“

Dominique setzte sich und musterte Lisa unverhohlen und schmunzelte. „Lisa, nehme ich an?“, fragte sie sie. Lisa nickte und fühlte sich ziemlich unbehaglich. Diese Dominique strahlte etwas aus, das Lisa nervös machte. René stieg ein. Und Lisa fiel auf, daß er sich sehr vorsichtig setzte, als täte ihm etwas weh. Er schenkte Lisa ein leicht gequältes Lächeln und der Wagen fuhr wieder los. Bei jeder Unebenheit der Straße zuckte René kurz zusammen. Ihm schien wirklich etwas weh zu tun. Dominiques Schmunzeln wurde breiter. Sie holte einen Abzug des Digitalbildes aus ihrer Jacke, das sie neulich von René gemacht hatte. „Falls Ihr Euch eine bescheidene Probe meines Könnens anschauen möchtet, Herr?“, meinte sie, als sie es Claudius reichte. Der betrachtete das Foto schmunzelnd, während René ein Gesicht machte, als würde er jetzt gerne in der Sitzbank versinken. Claudius reichte das Foto an Lisa weiter. Danach wußte sie, warum René Schmerzen hatte. Und sie konnte auf dem Bild auch erkennen, daß René ebenfalls keusch gehalten wurde. Während er einen hochroten Kopf bekam, als sie ihn ansah, schien Dominique auf die „bescheidene Probe ihres Könnens“ ziemlich stolz zu sein. Lisa schaute von René zu ihrem Schoß und wieder zurück zu ihm, wobei sie auch einen leicht gequälten Gesichtsausdruck machte. Und er verstand, daß auch sie sein keusches Schicksal teilte.

Zeitfestlegung

Die Limousine erreichte den Landeplatz von zwei Hubschraubern. Claudius stieg gefolgt von Dominique, Lisa und René aus. Während er sich mit Dominique den Hubschraubern näherte, holten Lisa und René ihre Umzugskisten aus dem Kofferraum der Limousine. „Bist du seine Lustsklavin?“, wollte René von Lisa wissen. Sie nickte. „Und du?“ „Seit einem Monat. Habe ich das vorhin richtig verstanden? Wirst du auch keusch gehalten?“ „Keusch und dauer-geil“, stöhnte Lisa. Dominique unterhielt sich kurz mit Agrippa und kam dann mit einem Umschlag in der Hand zur Limousine zurück. „Beeilt euch ein bißchen, eure Herrschaften warten bereits auf euch“, raunte sie René und Lisa zu. Dann stieg sie in den Wagen. Lisa drückte noch kurz Renés Hand. „Alles Gute.“ „Danke, dir auch.“ Dann stiegen sie in die Hubschrauber und flogen mit ihren Herrschaften zu deren Residenzen. René schaute Lisas Hubschrauber noch hinterher, bis er ihn aus den Augen verlor. Eine Bemerkung seiner Herrin riß ihn aus seinen Gedanken. „Dominique hat mir ein schönes Foto von dir geschickt. Ich möchte mir das Motiv mal in Natura ansehen.“ René lief wieder rot an, zog sich aber zügig die Hose aus und zeigte seiner Herrin das „Motiv“. Die Striemen waren immer noch deutlich zu erkennen. Sie tätschelte seinen Hintern, was er sowohl mit leichten Schmerzen als auch mit Erregung zur Kenntnis nahm. „Dominique ist wirklich eine Künstlerin“, sinnierte Agrippa. „Ja, Herrin“, preßte René heraus. Es gab Kunstformen, auf die er problemlos verzichten konnte. Agrippa lachte laut und René erinnerte sich, daß sie seine Gedanken ja problemlos mitlesen konnte.

Als sie in der schwarzen Burg angekommen waren, bekam René ein kleines Zimmer zugewiesen. Die Herrin forderte ihn auf, sich auszuziehen und auf sein Bett zu legen. Sie band ihn in Form eines X darauf fest und verließ das Zimmer. Etwas später kam sie mit einer Stoppuhr in der Größe eines Weckers zurück. Sie stellte die Stoppuhr auf den Nachttisch und nahm einen Knebel zur Hand, den sie ihm vors Gesicht hielt. Gehorsam öffnete er den Mund. Dann nahm sie ihm sein Keuschheitsrohr ab und begann, behutsam sein Glied zu massieren. Natürlich bekam er sofort eine Erektion. Dann stellte sie die Stoppuhr an und erklärte ihm: „Du wirst jetzt selbst bestimmen, wann du das nächste Mal wieder die Chance auf einen Orgasmus hast. Ich werde dich jetzt ein bißchen verwöhnen. Wenn du das mindestens eine halbe Stunde aushältst, ohne dabei zu kommen, wirst du danach ohne eine feste Mindestzeit verschlossen. Bei mehr als 25 Minuten wirst du mindestens einen Monat verschlossen bleiben. Kommst du bereits nach 20 Minuten, sind es 2 Monate und so weiter. Kommst du bereits in den ersten 5 Minuten, bleibst du mindestens ein halbes Jahr unter Dauerverschluß. Ich bin gespannt, wofür du dich entscheidest.“ Und sie begann gekonnt, ihn auf Touren zu bringen. Nach zwei Minuten hatte sie ihn bereits so weit, daß es ihn alle Selbstbeherrschung kostete, nicht zu kommen. Sie genoß seine inneren Qualen. Er sehnte sich nach einem Orgasmus, wollte aber auf keinen Fall 6 Monate unter Dauerverschluß bleiben.

Sie stoppte gerade noch so rechtzeitig, daß er seinen Höhepunkt unter Aufbietung seiner gesamten Selbstbeherrschung verhindern konnte. Dann hielt sie die Stoppuhr an und ließ seine Erregung abklingen. Anschließend begann sie von neuem und startete die Stoppuhr. Bei fast fünf Minuten brach sie erneut gerade noch rechtzeitig für ihn ab. Ohne ihre Möglichkeit, seine Gefühle genau mitzulesen, hätte sie das nicht so exakt hinbekommen können. Wieder hielt sie die Uhr an und wieder schaffte es René gerade noch, seinen Orgasmus zu verhindern. Er wußte, daß sie mit ihm spielte und jederzeit die Möglichkeit hatte, ihn über seine Selbstbeherrschung hinauszubringen. Aber auch so war es sehr hart für ihn. Er schaffte es auch beim dritten Mal – die Stoppuhr zeigte jetzt 8 Minuten an – seinen Höhepunkt zu verhindern. Als seine Erregung wieder abklang, entzog sich seine Prostata allerdings seiner Kontrolle und er lief ohne Orgasmus aus. „Du hast dich also für einen fünfmonatigen Mindestverschluß entschieden“, kommentierte seine Herrin grinsend. René war völlig frustriert. Er war so dicht davor gewesen, zumindest jetzt Erleichterung zu bekommen. Statt dessen bekam er jetzt mindestens fünf weitere Monate keinen Orgasmus! Er wußte nicht, wie er das aushalten sollte. Die Herrin verließ ihn lachend und nahm die Stoppuhr mit. Er war immer noch geknebelt und am Bett festgebunden. Eine Dienerin kam herein, machte ihn sauber und legte ihm sein Keuschheitsrohr wieder an und ließ es einrasten. Danach war er wieder alleine.

Hilflose Wut und Enttäuschung trieben ihm Tränen in die Augen. Nach einiger Zeit schlief er frustriert ein. Am nächsten Morgen wurde er nach dem Frühstück zur Herrin gerufen. „Jetzt möchte ich doch wissen, was du alles bei Dominique gelernt hast.“ Sie lag nackt auf ihrem bequemen Bett und schaute ihn auffordernd an. Wieder überkam ihn das aussichtslose Verlangen und das verzweifelte Sehnen. Er widmete sich ihr mit aller Aufmerksamkeit und versuchte dabei, seine eigenen Sehnsüchte aus den Gedanken zu verdrängen. Es gelang ihm natürlich nicht. Und so konnte Agrippa nicht nur seine gekonnten Liebkosungen genießen, sondern auch seine verzweifelten Gedanken und Gefühle. Diese Kombination löste bei ihr mehrere Orgasmen aus, die René nur noch schmerzlicher an seine Defizite in dieser Richtung erinnerten. Später wurde er wieder in sein Zimmer geschickt und dort von einer Dienerin am Bett befestigt und geknebelt. Dann begann auch die Dienerin, sich mit René zu vergnügen. Sein Keuschheitsrohr in Form eines erigierten Penis machte ihn auch ohne sein Zutun jederzeit „benutzbar“. Für ihn war es demütigend und frustrierend. Und da die Dienerin ausgesprochen aufreizend aussah, spürte er seine Frustration doppelt heftig. Agrippa kam in das Zimmer und beobachtete das Treiben schmunzelnd. René schaute sie gequält an. „Vielleicht sollte ich dich nicht nur für die nächsten 5 Monate, sondern für den Rest deines Lebens orgasmuslos halten“, erklärte sie ihm. Sie genoß seine Verzweiflung und verließ das Zimmer wieder.

Die nächsten zwei Tage wurde er gar nicht mehr vom Bett losgebunden. Die Dienerin kümmerte sich um seine elementaren Bedürfnisse. Er wurde von ihr gewaschen und gefüttert. Auch um seine Notdurft kümmerte sie sich. Wenn er nicht gerade aß, war er geknebelt. Am dritten Tag kam die Herrin und nahm ihm sein Keuschheitsrohr ab. Dann setzte sie sich auf einen Stuhl neben dem Bett und gab der Dienerin ein Zeichen. Diese begann, René auf jede erdenkliche Weise zu verwöhnen. Allerdings legte sie immer dann eine kleine Pause ein, wenn er kurz vor dem Orgasmus stand. Soweit René das mitbekam, unterstützte sie die Herrin dabei, die Stimulation rechtzeitig zu beenden. Für René war es Himmel und Hölle zugleich. Er sehnte sich mit jeder Faser seines Körpers nach dem Orgasmus, den er immer wieder vorenthalten bekam. Schließlich brachte die Dienerin es für René überraschend zu einem berauschenden Ende. Er konnte sein Glück kaum fassen. Die Herrin schmunzelte ihn an und strich ihm durch die Haare. „Na, geht es meinem kleinen Lustsklaven jetzt besser?“ Er nickte heftig und sie nahm ihm den Knebel aus dem Mund. „Danke, Herrin“, antwortete er glücklich.

Historisches

Lisa verteilte ihre persönlichen Gegenstände auf die Zimmer ihrer Etage und begann wieder, sich mit der historischen Recherche zu beschäftigen. Sie lernte durch die alten Texte Gesellschaftsformen und Wertvorstellungen kennen, die ihr in ihrem bisherigen Leben nicht untergekommen waren. Besonders interessant fand sie die Demokratie als Staatsform. Auch die Vorstellung abstrakter Menschenrechte war ihr neu. Rechtssicherheit durch Gesetze, die für fast alle galten, war ihr als Konzept geläufig, aber die Vorstellung, daß Menschen grundsätzlich frei und selbstbestimmt sein sollen, war ihr vorher noch nie begegnet. Natürlich hatte sie vor ihrer Versklavung durch ihren Herrn in gewissem Umfang selbst bestimmen können, was sie tat. Aber ihrer Entfaltung waren klare Grenzen gesetzt gewesen und auch innerhalb dieser Grenzen hatte sie sich ihre Freiräume erst erkämpfen müssen. Als sie diese Themen weiter verfolgte, kam sie zu der überraschenden Erkenntnis, daß die meisten Demokratien und die meisten Menschenrechte von denen wieder abgeschafft worden waren, für die sie galten. Gewöhnlich wurden zuerst die Menschenrechte allmählich immer weiter eingeschränkt. Begründet wurde das typischerweise mit einer besseren Sicherheit vor tatsächlichen oder herbeigeredeten Gefahren oder Bedrohungen. Lisa hatte aus den historischen Quellen nicht einmal den Eindruck, daß das planmäßig geschah. Die meisten Befürworter von mehr (vermeintlicher) Sicherheit durch weniger Rechte und Freiheiten schienen an das zu glauben, was sie forderten. Einige versteiften sich sogar auf Vorstellungen wie Sicherheit als Menschenrecht, was in diesem Zusammenhang eigentlich nur soviel bedeutete wie das Menschenrecht auf weniger Menschenrechte.

Da aus historischer Perspektive die Unsinnigkeit dieser Ansichten klar zu erkennen war, verstand Lisa nicht, warum es trotzdem immer wieder so gelaufen war. Irgendwann war es jedenfalls geradezu zwangsläufig soweit gekommen, daß die Menschenrechte derart eingeschränkt und die Demokratie soweit geschwächt waren, daß einige Wenige die Macht an sich reißen konnten. Und immer, wenn das in einer hochtechnisierten Phase der Menschheit passierte, verlief die weitere Entwicklung geradezu beängstigend gleichförmig. Die totalitären Staatsformen schienen äußere Feindbilder zu brauchen, um die Bevölkerung zu einen. So waren furchtbare Kriege unausweichlich, die schließlich soweit eskalierten, daß sich die Menschheit nach deren Ende auf einfachstem zivilisatorischen und technischen Niveau befand. Lisa fragte sich, warum in der jüngeren Geschichte, die sie als Historikerin bereits im Studium kennengelernt hatte, Menschenrechte und Demokratie völlig unbekannt waren. Später sprach sie ihren Herrn darauf an. Schließlich kannte er die jüngere Geschichte aus eigenem Erleben. „Früher haben wir uns aus der menschlichen Entwicklung weitgehend herausgehalten. Erst durch die Zusammenarbeit zwischen meiner Schwester und mir war es diesmal möglich, die Entwicklung zu beeinflussen.“ Schmunzelnd fügte er hinzu: „Zusammenarbeit ist normalerweise nicht gerade eine Stärke der Erhabenen.“ „Und für uns ist es einfacher, Staatsformen aus dem Hintergrund zu kontrollieren, in denen es nur wenige Mächtige gibt.“ Lisa kam das irgendwie nicht richtig vor. Und sie sagte ihm das auch. „Aus Sicht der Menschen hast du da schon recht. Aber wir verfolgen unsere eigenen Interessen. Und zumindest gab es seit über 3.000 Jahren keine Selbstzerstörung der Menschheit mehr, was natürlich auch in unserem Interesse liegt. Schließlich wurden auch wir von diesen Kriegen immer etwas in Mitleidenschaft gezogen.“ Nach einer kleinen Pause fügte er lächelnd hinzu: „So gesehen haben wir nur die unreife menschliche Entscheidung vorweggenommen und ihnen statt Freiheit Sicherheit gegeben.“

Lisa fand das etwas deprimierend, mußte aber zugeben, daß ihr Herr – zumindest auch seiner Sicht – Recht hatte. Bei dem anderen Thema, das ihrem Herrn wesentlich mehr am Herzen lag, nämlich dem Auftauchen der Erhabenen in der Geschichte, kam sie nicht recht weiter. Die wenigen Berichte, die über die ihr bereits bekannten Legenden hinausgingen, waren meist Geheimdossiers von Erhabenen selbst, die ideologisch stark geprägt waren und nur sehr eingeschränkt zu einem objektiven Bild beitrugen. Bei den Legenden erinnerte sie sich wieder an die Bücher, die sie aus ihrer Wohnung mitgenommen hatte. So unterbrach sie ihre Recherchen und ging in ihr Schlafzimmer. Die Märchenbücher mit den Geschichten über die Erhabenen hatte sie auf ihren Nachttisch gestellt. Sie las eine der Geschichten und empfand sie wie schon früher als sehr erregend. Nur das Lisa früher beim Lesen der Geschichten auch die Möglichkeit gehabt hatte, ihre Erregung zu einem befriedigenden Ende zu führen.

Nach ihrer Rückkehr von der Wohnungsauflösung hatte Claudius ihr eine Fernsteuerung für den Elektro-Stimulator in ihrem Keuschheitsgürtel gegeben. Sie war sich nicht sicher, ob das jetzt eher ein Privileg oder eine perfide Folter war, denn sie konnte damit ja nichts anderes tun, als sich selbst in eine unerfüllte Erregung hineinzubringen. Unschlüssig hielt sie die Fernsteuerung in der Hand. Sollte sie auf die Stimulation verzichten, um sich die anschließende Frustration zu ersparen? Oder sollte sie sich von dem Keuschheitsgürtel verwöhnen lassen und dann darunter leiden, daß sie es nicht zuende bringen konnte? Es war wirklich eine Art der Folter, ihr die Gewalt über diese Fernsteuerung zu geben. Denn sie hatte dadurch nur die Wahl zwischen Alternativen, unter denen sie leiden würde. Und sie mußte sich anschließend vorhalten, die Alternative selbst ausgesucht zu haben. Schließlich entschied sie sich, die Stimulation einzuschalten, während sie die Geschichte weiterlas. Und sie begann, sich lustvoll auf dem Bett zu räkeln, wohl wissend, daß ihr Sehnen nach einem Orgasmus unerfüllt bleiben würde.

Besondere Hingabe

Agrippa erklärte ihrem Lustsklaven, daß sie sich entschieden hatte, seinen mindestens fünfmonatigen Dauerverschluß zunächst auszusetzen. „Ich erwarte allerdings Höchstleistungen und völlige Hingabe von dir.“ René versprach, sein Bestes zu geben. „Außerdem habe ich noch eine Sonderaufgabe für dich, die dir sicher Spaß machen wird.“ Er hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend. Einleitungen dieser Art brachten ihm normalerweise eher keinen Spaß. „Du wirst zusammen mit Lisa einige historische Forschungen durchführen.“ Hatte er das eben richtig verstanden? Sollte es tatsächlich eine Sonderaufgabe werden, die ihm Spaß machte? „Lisa hat bei meinem Bruder bereits mit den Forschungen begonnen. Und wir haben hier ein sehr großes Archiv mit Dokumenten und Büchern aus vielen Epochen. Laß dir von Lisa erklären, worum es genau geht. Sie wird heute im Laufe des Tages bei uns eintreffen.“ Sie griff ihm zwischen die Beine. „Zunächst möchte ich allerdings, daß du mich etwas näher erforschst.“ René bekam sein Keuschheitsrohr wieder aufgesetzt und wurde vom Bett losgemacht. Dann verließ Agrippa das Zimmer und er folgte seiner Herrin, fest entschlossen, sie ihren Entschluß nicht bedauern zu lassen, ihm den Dauerverschluß einstweilen zu ersparen.

Später wurde Lisa mit einem Hubschrauber gebracht und begann mit René, das umfangreiche Archiv zu sichten. Sie erklärte ihm dabei die eigentliche Aufgabe. Er hatte jetzt auch einen hochmodernen Computer zur Verfügung gestellt bekommen. Lisa gab ihm ihre Erfahrung weiter, die sie mit dem gleichartigen Gerät in ihrem Büro schon gemacht hatte. Und sie stellten fest, daß sie auch von hier aus Zugriff auf Lisas Arbeitsergebnisse hatten. So würde es zukünftig nicht mehr nötig sein, daß Lisa zur Auswertung der Dokumente herkam. Die Sichtung und Auswahl ging aber nur hier vor Ort. Einerseits war Lisa froh, René wiederzutreffen und mit ihm gemeinsam zu arbeiten. Sie waren ein eingespieltes Team und ergänzten sich bei der Arbeit. Andererseits würden lange und häufige Aufenthalte in Agrippas Residenz Lisa noch weiter von ihrem Sehnen entfernen, da nur Claudius sie aus ihrem Keuschheitsgürtel herauslassen konnte. Sie versuchte zwar, dieses Thema zu verdrängen, es stahl sich in letzter Zeit aber immer häufiger und hartnäckiger in ihre Gedanken. Und ihr fiel auf, daß René irgendwie zufrieden und geradezu aufgekratzt war. Als sie ihn darauf ansprach, erzählte er ihr von seinen letzten Erlebnissen in dieser Hinsicht. Es gelang Lisa nur teilweise, ihren Neid zu unterdrücken. Sie gönnte René sein Glück, wurde dadurch selbst aber nur noch unglücklicher. Er konnte sehr gut nachvollziehen, wie sie sich fühlte und war bemüht, sie im Rahmen ihrer gemeinsamen Recherche abzulenken. Sie bemerkte es und war ihm dafür dankbar, auch wenn es nicht wirklich half.

Das Archiv war allerdings tatsächlich erstaunlich umfangreich. Sie würden Monate brauchen, um auch nur die Übersicht zu gewinnen. Mit der Auswertung würden sie wohl Jahre beschäftigt sein. Allerdings zeichnete sich bei der ersten Sichtung bereits ab, daß die Erhabenen nicht von Anfang an in der Geschichte der Menschheit vorkamen. Schließlich war auch Lisa von dem Thema soweit fasziniert, daß sie – zumindest vorübergehend – nicht mehr an ihre eigenen Bedürfnisse dachte. Nachdem sie sich mit René soweit einig war, wie sie das Archiv systematisch durcharbeiten wollten, wurde sie wieder von einem Hubschrauber abgeholt und zu Claudius’ Residenz zurückgeflogen. René wühlte sich noch eine ganze Weile alleine durch das Archiv. Ihm lag es ohnehin eher, interessante Quellen in großen Sammlungen aufzufinden, während Lisas besondere Stärke darin lag, aus vielen einzelnen Fakten den Zusammenhang zu erkennen. Sie ergänzten sich als Team eben sehr gut. Und er wünschte Lisa, daß ihr Herr ihr die drückende Last abnehmen würde, die sie derzeit mit sich herumschleppte. Bei dem Gedanken daran erinnerte er sich, daß er seine Herrin auf keinen Fall vernachlässigen durfte.

Sie stand am Eingang des Archivs und las schmunzelnd seine letzten Gedanken. „René, komm doch mal mit. Ich habe noch eine Überraschung für dich“, riß sie ihn aus seinen Gedanken. Er folgte ihr sofort und hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl. Sie führte ihn in ihre Gemächer. Und was er dort sah, bestätigte seine Befürchtungen. Vor ihrem Bett war ein Strafbock aufgestellt und – was ihm noch viel mehr Angst machte – Dominique stand grinsend mit einem Schlaginstrument in der Hand daneben. „Ich finde“, erklärte ihm seine Herrin, „daß deine Verzierung allmählich verblaßt. Und ich finde sie wirklich sehr apart.“ René konnte den Spott in ihrer Stimme gar nicht überhören. Er hatte sich doch gar nichts zu Schulden kommen lassen. „Das ist keine Strafe“, fuhr Agrippa fort, „sondern ein Teil der Hingabe, die du doch sicher gerne aufbringst, um mich zu erfreuen.“ So würde er also dafür bezahlen, nicht auf lange Zeit keusch gehalten zu werden – falls seine Herrin es sich nicht trotzdem noch anders überlegte. „Ich stehe Euch mit allem, was ich zu bieten habe, zu Eurer freien Verfügung“, antwortete er mit zittriger Stimme. „Ich weiß“, sagte sie lächelnd und genoß seine Angst. Er mußte sich ganz ausziehen und auf den Strafbock legen. „Wir können doch sicher darauf verzichten, dich festzubinden“, stellte Agrippa eher fest als daß sie es fragte. „Ja, Herrin“, antwortete er ängstlich. Ihm stand also nicht nur eine fürchterliche Tracht Prügel bevor, er durfte dabei nicht einmal wegzucken. Dominique reichte ihm einen Knebel. Mit zitternden Fingern legte er ihn sich an. Dann deutete sie auf den Strafbock und er legte sich darauf und erwartete das Schlimmste.

Dann begann Dominique mit ihrem „Kunsthandwerk“. Er war froh, zumindest den Knebel anzuhaben. So brauchte er wenigstens seine Schmerzensschreie nicht zu unterdrücken. Das tat der Knebel schon weitgehend für ihn. Es kostete ihn viel Überwindung, nicht vom Strafbock aufzuspringen, zumal Dominique wieder zielgenau immer die gleichen Stellen traf und damit seine Schmerzen zusätzlich steigerte. Nach einiger Zeit – René kam es endlos vor – hörte sie mit ihrer Arbeit auf. Die Herrin stand vom Bett auf und begutachtete das Kunstwerk auf seinem Hintern zufrieden. Sie lobte Dominique für ihre Akkuratesse und versicherte ihr zu Renés Entsetzen, daß sie ihre Dienste auch weiterhin gerne wieder in Anspruch nehmen würde. René mußte aufstehen und schaute seiner Herrin mit verheultem Gesicht an. Sie nahm ihm den Knebel ab und schickte ihn auf sein Zimmer. Seine Kleidung durfte er mitnehmen. In seinem Zimmer duschte er erst einmal ausführlich und relativ kühl. Dabei fiel ihm auf, daß Dominiques Schlaginstrument diesmal eine andere Wirkung hatte. Während der Behandlung war es für ihn zwar fast genauso schmerzhaft gewesen wie damals in seiner alten Wohnung, allerdings klangen die Schmerzen diesmal sehr schnell wieder ab. Er würde die Schmerzen zwar wohl noch ein paar Tage spüren, sie waren aber auch jetzt schon wieder erträglich.

Kaum hatte er sich erschöpft auf sein Bett gelegt, erschien seine Herrin bei ihm im Zimmer, zog sich aus und begann, ihn am ganzen Körper zu streicheln und sich an ihm zu reiben. Dann setzte sie sich auf ihn und nahm sein Keuschheitsrohr in sich auf. Dabei ließ sie sich von ihm streicheln. Dann begann sie, mit rhythmischen Bewegungen auf ihm zu reiten. Er spürte dabei jedesmal seinen geschundenen Hintern. Und auch er war nach kurzer Zeit sehr erregt, auch wenn ihm das Keuschheitsrohr weitergehende Stimulationen vorenthielt. Agrippa kam dabei voll auf ihre Kosten. Und sie genoß auch nach ihrem Orgasmus die widerstreitenden Gefühle in René, als sie sich danach an ihn schmiegte.

Klarheit

In den nächsten Wochen machte Lisa deutliche Fortschritte in der Erforschung des Ursprungs der Erhabenen. René erschloß im Archiv von Agrippas Residenz wahre Schätze an Dokumenten und sie fügte sie Stück für Stück zu einem immer deutlicheren Gesamtbild zusammen. Es fehlten zwar noch viele Details, aber es zeichnete sich ab, daß die Erhabenen erstmals nach der dritten Selbstzerstörung der Menschheit auftauchten. Auch damals waren es offenbar nur wenige, sie wüteten aber ziemlich unter dem verbliebenen Rest der Menschheit. In dieser Zeit traten auch erstmals andere, seltsame Kreaturen auf: Walddämonen, Schattenkrieger, Raubpferde, Riesenwölfe und sogar Drachen. Deren Ursprung blieb aber zunächst im Dunkeln. Laut den Aufzeichnungen waren insbesondere die Erhabenen – zu jener Zeit meist „die weiße Pest“ genannt – besonders widerstandsfähig gegen radioaktive Strahlung und diverse Krankheiten, insbesondere solche, die in jener Zeit als biologische Kampfmittel eingesetzt wurden. Ihre Lebenserwartung war zu jener Zeit allerdings noch nicht wesentlich größer als die normaler Menschen.

Ihr Aussehen schien sich seit jener Zeit – und daß mußte nach vorsichtigen Schätzungen etwa 50 Millionen Jahre her sein – nicht wesentlich verändert. Lisa besprach mit René per Videokonferenz die Ergebnisse und bat ihn, auch naturwissenschaftliche Literatur zu erfassen. Erhabene, Schattenkrieger und in gewissem Umfang auch Walddämonen schienen menschlichen Ursprungs zu sein, während es für Raubpferde, Riesenwölfe und auch Drachen tierische Vorfahren gegeben zu haben schien. Lisa bezweifelte, daß sich in relativ kurzer Zeit gravierend unterschiedliche, menschliche wie tierische Mutationen entwickelten, die sich danach kaum noch veränderten. Es sah irgendwie nach einem planvollen Eingriff in die Evolution aus. Die naturwissenschaftliche Literatur bestätigte Lisas Vermutung. Und sie las darin auch das erste Mal etwas von Genmanipulation.

Nachdem sie endlich wußte, wonach sie eigentlich suchte, entdeckte sie in den Aufzeichnungen, die aus der Zeit vor der dritten Selbstzerstörung stammten, daß es Versuche gegeben hatte, perfekte Soldaten durch Genmanipulation zu erzeugen. Sie sollten intelligent und grausam sein, biologischen Waffen und radioaktiver Strahlung weitgehend widerstehen und schon durch ihre Erscheinung normale Soldaten demoralisieren und in Angst und Schrecken versetzen. Es wurde auch versucht, übernatürliche Fähigkeiten gezielt zu fördern. Ähnliche Versuche hatte es auch mit Tieren gegeben. Und Lisa erkannte plötzlich, daß sie bereits das ganze Bild vor sich hatte. Aufgeregt konferierte sie mit René, der ihre Schlußfolgerungen teilte. Die Erhabenen waren Ergebnisse des Versuchs, perfekte Soldaten zu erzeugen. Im Laufe der dritten Selbstzerstörung waren sie dann außer Kontrolle geraten und hatten jetzt selbst die Macht ergriffen. Es war schon eine seltsame Ironie der Geschichte, daß die Menschheit sich „Kriegssklaven“ erschaffen hatten, die jetzt die Menschheit versklavten.

Lisa teilte ihrem Herrn das vorläufige Ergebnis ihrer Recherchen mit. Er war sehr nachdenklich. „Das wird einigen der Erhabenen gar nicht gefallen, daß sie genaugenommen nichts weiter als „Laborprodukte“ sind. Einige gefallen sich nämlich in der Vorstellung, der nächste Schritt der Evolution zu sein. Aber es klingt sehr plausibel. Ich möchte, daß du weitermachst und noch möglichst viele Details dazu herausfindest. Zum Beispiel, ob unsere Grausamkeit wirklich der Effekt einer genetischen Manipulation ist.“ Nach einem Moment fügte er noch hinzu: „Jedenfalls hast du schon viel mehr herausgefunden, als Generationen vor dir. Ich bin mit deiner Arbeit sehr zufrieden.“ Lisa freute sich über dieses Lob. Und sie überlegte, ob das jetzt eine gute Gelegenheit wäre, ihren Herrn auf etwas anzusprechen, was für sie zunehmend unerträglich wurde. Seit ihrer Versklavung hatte sie noch nicht einen Orgasmus haben dürfen. Sie benutzte zwar häufig die Fernsteuerung der Elektro-Stimulation ihres Keuschheitsgürtels, aber sie haßte sich hinterher dafür, wenn sie sich unbefriedigt in ihrem Bett wälzte. Andererseits fiel es ihr auch schwer, ihn um etwas zu bitten. Und sie befürchtete, daß er sie allenfalls auslachen würde. So stand sie noch unschlüssig vor ihm und rang mit sich. „Möchtest du mir noch etwas sagen?“, fragte Claudius sie. Sie nickte und suchte nach den richtigen Worten. Schließlich fragte sie ihn zögerlich: „Darf ich erfahren, wie lange meine Strafe noch andauern wird?“ Er hob eine Augenbraue. „Du meinst den Keuschheitsgürtel?“ „Ja, Herr“, antwortete sie und wartete gespannt und unsicher auf seine Reaktion. „Ich denke, den werde ich dir heute Abend abnehmen.“ Die Erleichterung war ihr deutlich anzusehen. „Das heißt allerdings nicht, daß du meine Erlaubnis hast, dich zu befriedigen“, schob er nach. Sie ballte die Fäuste und wußte nicht, wohin mit ihrer Wut und Enttäuschung. Tränen schossen ihr in die Augen. Und sie blinzelte, um sie wieder verschwinden zu lassen. Er sollte nicht auch noch die Genugtuung haben, ihre Tränen zu sehen. „Ja, Herr“, sagte sie mit brüchiger Stimme und drehte sich schnell weg. Es hatte ihre ganze Selbstbeherrschung gekostet, ihre Frustration nicht herauszuschreien. Zumal sie wußte, daß sie gehorchen mußte. Es gab dazu keine Alternative.

Am Abend holte er sie zu sich in seine Etage. Er nahm ihr den durchsichtigen Keuschheitsgürtel samt BH ab und wies sie an, sich ausführlich zu duschen. Ihren Gürtel mußte sie ebenfalls mitnehmen und reinigen. Als sie zurückkam, fragte er sie, ob sie sich an seine Anweisung gehalten und sich nicht selbst Lust verschafft hatte. Da sie bereits wußte, daß sie ihn nicht anlügen konnte, hatte sie beim Duschen unter Aufbietung ihrer gesamten Selbstbeherrschung darauf verzichtet, ungehorsam zu sein und konnte ihm ehrlich sagen, daß sie gehorcht hatte. Dann ließ er sich von ihr in aller Ausführlichkeit verwöhnen. Sie selbst platzte dabei fast vor Verlangen. Anschließend ruhte er sich entspannt aus, während sie verzweifelt versuchte, sich gedanklich abzulenken. Schließlich wandte er sich ihr zu und begann, sie zu streicheln. Sie war dabei völlig verkrampft und verspannt. Lächelnd band er ihre Arme und Beine an seinem Bett fest und widmete sich ihr mit ganzer Aufmerksamkeit. Es dauerte einige Zeit, bis Lust und Verlangen die Oberhand über ihre Angst vor der Frustration gewannen. Doch schließlich stöhnte sie hemmungslos unter seinen Liebkosungen, räkelte sich auf dem Bett und riß an ihren Fesseln. Sie keuchte schwer und warf ihren Kopf hin und her. Und endlich, als sie schon längst keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, erbebte ihr Körper unter einem mächtigen Orgasmus, und sie schrie ihre Lust so laut heraus, daß es die halbe Lichtung mitbekommen haben mußte. Völlig erschöpft sank sie anschließend in sich zusammen. Claudius nahm sie in die Arme und streichelte ihr den Kopf. „Wenn ich mit dir zufrieden bin, werden wir das jetzt öfter machen.“ Sie schaute ihn glücklich und entspannt an. „Solltest du aber ungehorsam sein und dich selbst verwöhnen, kommst du wieder in den Keuschheitsgürtel. Und zwar für sehr lange.“ „Ich werde gehorchen“, antwortete sie hastig. Und er drückte sie an sich und ließ sie in seinen Armen einschlafen. Schmunzelnd stand er auf und deckte sie zu. Er war sicher, daß sie jetzt ihren Weg bei ihm gefunden hatte.

Kommentare


LordChaos
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 21
schrieb am 17.08.2004:
»Huhu allerseits...
*grummel*
warum kann ich nicht soschoen schreiben wie Why-Not... ?
*grummel*
@Why-Not: Diese Geschichte fand ich fast besser als "Dunkle Wolken ueber..." bis auf die Laenge :-)
Die Geschichte ist "wie zu erwarten" Genial... :-P
Hast du nicht mal daran gedacht Romane zu schreiben ?
Ich jedenfalls wuerde sie kaufen...

Lord«

Hankx
dabei seit: Jul '02
Kommentare: 48
schrieb am 19.08.2004:
»Warum diese Geschichte völlig unkommentiert bleibt, ist mir ein Rätsel. Vielleicht, weil es vergleichsweise lange dauert, bis es zu sexuellen Handlungen kommt und der gewöhnliche Sevac-Leser nicht so lange durchhält.
Wie dem auch sei, ich finde die Geschichte überaus gut erzählt, spannend und einfallsreich. Mein Glückwunsch an den Autoren und meine Hochachtung für den erstklassigen Stil und die tadellose Form. Volle Punktzahl!«

Maduschka
dabei seit: Okt '03
Kommentare: 56
Maduschka
schrieb am 21.08.2004:
»Ich kann mich meinen "Vorrednern" nur anschliessen.
Genial ist garkein ausreichender Ausdruck für deine Schreibkunst und vor allem für dein Talent, den Leser in eine andere Welt zu entfüren.

Der Grundgedanke "die Erhabenen" in verschiedenen Epochen wandeln zu lassen, liefert eine Unmenge von Möglichkeiten. Die verschiedenen, sich aber annähernd wiederholenden "Zeitschleifen" lassen Handlungsstänge und mögliche Zusammenhänge zu, die mich auf eine Endlos-Fortsetzungsgeschichte hoffen lassen ;-)

"ein Fan" ;-)«

Kaki7890
dabei seit: Okt '03
Kommentare: 14
schrieb am 22.08.2004:
»Ja, endlich.....Habe mir schon lange eine Fortsetzung von den Erhabenen gewünscht und Gott sei Dank nicht so viel Kampfgetümmel wie in der Landor-Geschichte. Dafür wieder eine gut konstruierte Geschichte. Ich freu mich schon auf weitere Fortsetzungen.
Kaki«

salara
dabei seit: Nov '01
Kommentare: 3
schrieb am 24.08.2004:
»Die Geschichte ist wie eigentlich alle Geschichten von Why-Not einfach nur super.
Wann gibts mehr davon?«

Hannoverpaar
dabei seit: Sep '02
Kommentare: 37
schrieb am 17.09.2004:
»schade meiner meinung nach kommt teil 2 an teil 1 ran...

liegt vieleicht daran, das man die hauptpersonen (mit allen Stärken und Schwächen) gerade liebgewonnen hatte und sich nun mit einer neuen zeit mit neuen personen anfreunden muss.
«

yksinäisyys
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 142
schrieb am 15.07.2005:
»Na ja, ich habe also gleich beide Teile hintereinander verschlungen! ;-) Und was soll ich sagen? Wo bleibt die Fortsetzung? Wenn man bedenkt, dass die beiden Geschwister ja erst einen geringen Teil ihrer Lebenserwartung hinter sich haben, so bleiben doch noch sehr viele Möglichkeiten.... Und bei deiner Phantasie, dürfte es auch kein Problem für dich sein, uns mit weiteren Teilen zu erfreuen...

Liebe Grüße von yksi, die sich einfach mal auf Neues freut... ;-)«

kampfbearchen
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 4
schrieb am 07.11.2005:
»Mehr!!!
Genauso Klasse wie Teil 1! Kann mich der Allgemeinen Meinung nur anschließen!
Bitte schnell eine Fortsetzung!!!

gruß
kampfbearchen«

calvinhobbes
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 12
schrieb am 17.05.2006:
»Ich kann mich nur wiederholen: Unglaublich! Mit Abstand das Beste, was ich an erotischer Litertur gelesen habe! Einfach genial!«

nixName
dabei seit: Jan '11
Kommentare: 8
schrieb am 08.03.2011:
»Vorweg: auch dieser Teil hat mir gefallen.
Aber ich fand ihn lange nicht so anregend und interessant wie den ersten Teil - abgesehen von der Wendung bezueglich ihrer "Herkunft". Das war eine nette Idee :)

Nach so langer Zeit unwahrscheinlich, aber ein dritter Teil wuerde mich trotzdem freuen!«

renown
dabei seit: Dez '10
Kommentare: 3
schrieb am 14.09.2011:
»eine zukunftsvision mit schönen wendungen -z. b. herkunft der erhabenen -. why nots stil ist ein genuß. ich werde nach mehr von why not suchen.«

Frankius
dabei seit: Jan '14
Kommentare: 1
schrieb am 03.01.2014:
»Ausgezeichnete Geschichte, sehr spannend geschrieben.«

wicki11
dabei seit: Nov '09
Kommentare: 1
schrieb am 20.06.2014:
»Wie immer eine gute Geschichte danke, schön.
Dein buch hat mir übrigens auch sehr gut gefallen. Lg«

Blol
dabei seit: Dez '15
Kommentare: 26
schrieb am 12.04.2016:
»Sehr gute Geschichte, aber ich hab das Gefühl nach über 10 Jahren kommt keine Fortsetzung;(«


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