Die Reisende
von EviAngel
Ich erklimme die letzten Stufen zum Treppenabsatz, von dem aus deine Wohnungstür abgeht. Die Türe steht einen Spalt offen, ich trete ein, wie immer hast du dich irgendwo versteckt. Ich stelle meine Tasche unter die Garderobe, den Rucksack und meine Jacke hänge ich an einen Haken, die Schuhe streife ich ab und mache mich auf die Suche nach dir. Du verbirgst dich hinter der Schlafzimmertür und machst: „Buh!“, als ich hereinkomme. Deine Albernheit ist natürlich kindisch, aber irgendwie nett. Du fremdelst ein wenig, ich gebe dir einen kleinen Kuss, du nennst es 'ein Busserl'.
Du setzt dich an den Rechner und sagst: „Ich sortiere noch rasch ein paar Fotos.“ Ich schaue dir über die Schulter und du erzählst von deinen Weltreisen und was du dort alles erlebt hast.
Endlich ziehen wir um ins Wohnzimmer, ich setze mich auf die Couch, du sitzt weit weg, auf dem Sessel. Du hast die Hose an, unter der du nichts trägst, wenn du mich erwartest, die weite Hose mit Gummizug im Bund und dem nicht verschließbaren Schlitz.
Du erzählst von deinen Erlebnissen, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, deinen Gängen zum Amt und wie man dich dort behandelt hat, wie man dich bei den Ärzten und im Krankenhaus behandelt hat und jammerst und jammerst und jammerst. Und dass du einen Schnupfen gehabt hast und Fieber und bettlägerig warst.
Endlich kommst du rüber zu mir, endlich.
Wir küssen uns.
Unser Kuss wird heiß, ich gebe mich hinein und ich drücke damit mein Gefühl für dich aus. Es kommt bei dir an, auch du öffnest dich weiter und wir sind beide intensiv bei der Sache. Du streichelst mich und unsere Nähe beginnt zu eskalieren. Du streichelst mich besitzergreifend unter dem Pulli und ich kann nicht anders, ich greife in den Schlitz deiner Hose und fühle deinen fast steifen Penis. Du streichelst mich weiter, wir schauen uns in die Augen und ich streichle dich weiter. Wir küssen uns wieder und fahren mit dem Streicheln und Besitzergreifen fort. Ich sehe deinen gebräunten Penis ausschnittweise durch den Schlitz. Ich kann nicht anders als ihn heraus zu holen, ihn mir anzuschauen, während ich ihn mit der Hand reize, und ihn zu probieren. Du weißt, wie sehr ich auf das hübsche Ding abfahre, wie sehr es mich anmacht. Ich koste es, es schmeckt wunderbar.
Du bist ebenfalls ziemlich weit in meine Kleidung vorgedrungen. Wir sind beide etwas außer Atem, als du fragst:
„Erst ins Bett oder erst essen?“
Ich fände es schamlos, „Bett!“ zu sagen, deswegen frage ich:
„Was gibt’s denn?“, ich habe immer noch deinen Penis in der Hand, der aus dem Schlitz herausragt. Ich fahre mit der Hand in deine Hose, ziehe den Penis durch den Schlitz hinein und lasse den Gummibund über die Hand gleiten, die den Penis hält. Nun liegt dein gebräunter haariger Unterleib offen da und dein hübscher Penis steht frei im Raum. Ich nehme ihn in den Mund, soweit er hineinpasst, reize ihn mit der Hand, lutsche intensiv an der Eichel.
Ich schaue in dein Gesicht, die braunen Knopfaugen glühen wie Kohlen, ich glaube, du möchtest auch nichts essen. Ich liebe deinen wunderbaren Penis, deinen schlanken, gebräunten Körper.
„Komm!“, sagst du und ich weiß nicht, ob du mich an der Hand in die Küche oder ins Schlafzimmer ziehen wirst, zu meiner Freude ziehen wir ins Schlafzimmer um. Ich schlüpfe schnell aus der Hose und liege gleichzeitig mit dir auf der Matratze. Du streichelst mich intensiv weiter, ich knie mich zwischen deine Beine und entferne die Hose, zerre an deinem Pulli, damit du den ebenfalls ausziehst. Du liegst nackt da und du bist so hübsch, braungebrannt und schlank. Du ergreifst Besitz von mir, es dauert nicht lange und dann hast du mich ebenfalls von meiner Kleidung befreit. Unsere Münder sind feucht von den intensiven Küssen, die wir austauschen, unsere Körper glühen vor Verlangen.
Du kniest zwischen meinen Beinen, das Küssen wird noch heißer. Deine Nähe ist glühendheiß, dein hübscher harter, starker Penis klopft an meine Pforte. Ich kann es kaum noch erwarten, ihn zu spüren. Ich streichle ihn, ich streichle dich, wir küssen uns, du streichelst mich, forderst mich, packst kräftig zu.
Die von mir abgesonderten Geräusche entziehen sich meiner Kontrolle, deine haarige Brust ist so hübsch, so fest, so heiß. Dein Hals, dein nettes Gesicht, die glatte, überall braun gebrannte Haut so attraktiv. Endlich drückt dein Penis an der richtigen Stelle, du möchtest eindringen. Ich öffne meine Schenkel so weit es geht. Mit unendlicher Wonne genieße ich es, wie du dich endlich einschiebst. Ich fühle jeden Millimeter und lasse meine Umgebung an meiner Wonne teilhaben.
„Ja, das brauchst du!“, flüsterst du heiser.
„Ja!“, sag ich und küsse dich. Ich bekomme die Augen kaum auf, die Wollust schließt sie mir mit Macht. Du hast dich ganz eingeschoben und bist so nah. Deine Wärme, deine Hitze ist ganz nah bei mir, an mir, in mir. Ich habe deinen hübschen Körper in Besitz, es ist meiner, mein Körper ist deiner. Du legst los und stößt mich, verschaffst dir an mir größte Lust, während du mir Lust verschaffst.
Ich muss dich sehen, die glühenden Kohlen in deinem Gesicht beobachten mich, wie ich vor Glück und Lust schmelze. Ich lasse mich gehen, weil ich weiß, dass du das magst. Du willst, dass die Nachbarn hören, dass es dir gut geht. Ich gebe dir deine Stöße zurück, so viel ich kann, ich habe darin keine Übung. Weil der Reiz in astronomische Höhen gelangt, werde ich lauter, bremse nicht, wie gewöhnlich, sondern lasse es heraus.
Deine brennenden Knopfaugen haben mich fest im Blick. Ich weiß, dass du meinen lustvoll geöffneten Mund magst, dass du mich gerne anschaust, während es mir kommt. Und es kommt mir, alle Versuche, diesen Orgasmus steuern zu wollen, sind zum Scheitern verurteilt, ich komme mit ungeheurer Wucht, tobe mit dir herum, verkrampfe mich, erlebe das größte Glück.
„Oh Gott!“, rufe ich aus, deine Bewegungen verebben, ich habe nicht mitbekommen, ob du ebenfalls gekommen bist.
„Mach weiter, Schatz!“, fordere ich dich auf, ich will, dass du ebenfalls dein höchstes Glück erlebst.
„Ich bin auch gekommen“, beruhigst du mich und legst dich schweratmend auf mich. Dein Penis wird schwächer, das Gefühl, als er aus mir herausrutscht lässt mich erneut aufstöhnen.
„Bist du geil, Wahnsinn, du brauchst es mal mit zwei oder drei Schwänzen, stimmts?“, fragst du.
Das hast du beim letzten Mal auch gesagt und ich frage mich seitdem, ob du das wohl arrangieren könntest. Ich sage nichts, lächle nur.
„Komm her!“, sagst du, legst dich neben mich und ich soll meinen Kopf auf deine Schulter legen. Ich rieche deinen Achselschweiß, dein Spermaduft dominiert, mein Hitzeduft mischt sich dezent in die Gesamtkomposition der Gerüche.
So ist es schön.
„So ist es schön!“, sagst du, ich gebe dir einen Kuss auf die Wange.
Dein Atem wird länger und tiefer, du schlummerst ein. Auch ich entspanne mich und bin ganz nah bei dir.
Nach einigen Minuten sagst du:
„Hast du Hunger?“
Du ziehst dir deine Sachen wieder an, ich nur eine Mini-Shorts und ein kurzes T-Shirt. Das erlebte Glück, die sexuelle Erfüllung ist toll.
Du erzählst wieder über Krankheit, über die Frührente, über Freunde, die dich nicht verstehen.
Wir ziehen uns an und suchen eine nette Kneipe. In den ersten beiden ist es brechend voll, die vierte oder fünfte empfinden wir als angenehm. Wir trinken etwas, ich kann deine Schilderungen des Ungemachs und der Ungerechtigkeiten, die dir widerfahren, wegen der lauten Musik nicht verstehen. Nach einiger Zeit gehen wir nach Hause, auf meine Bitte hin spielst du Gitarre und wir singen und musizieren ein wenig. Ich werde müde, wir gehen ins Schlafzimmer, du siehst fern, ich schlafe an dich angekuschelt.
Du weißt, wie ich es gern habe, deswegen legst du mich zurecht, während ich noch schlafe, ziehst mir die Hose herunter und dringst von hinten in mich ein. Ich bin noch im Halbschlaf, als du von mir Besitz ergreifst, mich heftig penetrierst. Du legst mich auf den Bauch, ich strecke meinen Hintern empor, damit du besser tun kannst, was du tun sollst.
Ich lasse es die Nachbarn wieder wissen, was du mir antust. Du verschaffst dir wieder Lust an mir und das verschafft mir Lust. Die Geilheit lässt mich Geräusche machen, die ich sonst nie mache, sie lässt mich Wörter sagen, die ich sonst nie sage, sie lässt mich von dir Dinge verlangen, die ich sonst nie verlange.
Ich schreie fast, so laut stöhne ich, vor Verlangen, vor Wollust, vor Erregung. Mein Orgasmus lässt mich fast sterben, so heftig komme ich. Ich muss erleben, dass mir das Herz beinahe aus der Brust springt, so heftig nimmst du mich, so heftig kommt es mir.
Wir schlafen wieder ein, ich liege immer noch auf dem Bauch, ich habe mich nicht gerührt. Meine Befriedigung ist unendlich.
Beim Frühstück erzählst du über Krankheit, schilderst das Missfallen, dass die Reaktion einiger Freunde hervorgerufen hat, erzählst über Rentenversicherung und Amtswillkür, über die schlechten Dienstleistungen deiner Bank.
Du bringst mich zum Bahnhof. Wir küssen uns heiß, als die Lokomotive an uns vorüberfährt, ich steige in den Zug und winke dir zum Abschied.
-
Einige Stunden später steige ich aus dem Zug.
„The old home town looks the same
As I step down from the train “, singt Tom Jones in meinem Kopf. Lächelnd schaue ich auf dem Bahnsteig umher, dort steht mein Mann und winkt.
Tom Jones fährt fort:
„And there to meet me is my mama and papa.“
Fast lachend begrüße ich ihn, gebe ihm einen Kuss.
„Na? Wie wars?“, fragt er, nimmt mir meine Tasche ab und legt den Arm um mich.
„Klasse, wie immer, hatten Mordsspaß“, sage ich und schaue geradeaus in die Richtung, in die wir gehen. „Down the road I look and there runs Mary“
„Na, Kirsten ist aber auch eine Ulknudel. Kein Wunder, dass ihr euch nach so langer Zeit immer noch versteht. Wann kommt sie uns mal besuchen?“
„Ach, bestimmt bald. Aber sie ist beruflich so eingespannt, sie wird es nicht so leicht einrichten können. Für mich ist es leichter.“
Er bringt mich nach Hause, mein Mann hilft mir aus der Jacke und küsst mich fest, drückt seine Hüfte gegen meine, er will mit mir schlafen.
Mir ist das sehr recht, ich bin noch angeheizt von heute Morgen. Wir gehen ins Schlafzimmer, er zieht sich aus, ich ziehe mich aus. Er ist schneeweiß und hat in den letzten Jahren an Bauchumfang mächtig zugelegt. Er erwartet, dass ich ihn bei mir einführe. Ich denke an dich, schließe die Augen und habe wieder die glühenden braunen Knöpfe vor mir, wie sie mich beobachten, wie sie meine Reaktionen aufsaugen, wie deine Geilheit durch meine Emotionen ansteigt. Ich lasse mich etwas mehr gehen als sonst bei meinem Mann. Es kommt mir ziemlich heftig, mein Mann stöhnt kurz und ergießt sich in mich.
Er liegt schnaufend neben mir, ich denke an den Orgasmus heute Morgen mit dir. War das geil.
„Wenn du von Kirsten kommst, dann bist du immer regelrecht ausgehungert“, meint er und fährt fort: „Zuerst dachte ich, du treibst es mit der.“
Ich? Mit Kirsten? Sex mit Kirsten, mit einer Frau?
„Wie?“, frage ich, „Ich? Sex mit einer Frau?“
„Na? Und? Wäre das so schlimm?“
Ich muss lächeln und lege mich in seine Lieblingspose: Lang, auf der Seite liegend, so dass er mich ganz betrachten kann, den Kopf auf die Hand gestützt.
„Und dir? Würde es dir nichts ausmachen, wenn ich mit jemandem Sex hätte?“
„Gott, bist du schön!“, meint er, „Nöh, mit einer Frau? Nöh, würde mir nichts ausmachen.“
„Mir aber“, meine ich im Scherz, „wenn du es mit einer Frau treibst, das würde mir etwas ausmachen.“
Ich muss lachen und werfe ein Kissen nach ihm. Er wirft es zurück und wir haben eine alberne Kissenschlacht.
Als wir genug haben fragt er:
„'O sole mio'? Pizza und Merlot?“
Wir fahren in die Dorfpizzeria und lassen uns bedienen.
Ich habe noch nie daran gedacht, mit Kirsten Sex zu haben. Wäre das was? Was würde sie sagen? Hat sie deswegen keinen Freund? Wenn wir uns küssen, dann immer auf den Mund, aber ich habe noch nie gedacht, dass sie so eine … Ich will es herausfinden. Gut, dann fahre ich in vierzehn Tagen eben wieder und dieses Mal tatsächlich zu Kirsten.
Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 127
danke für deinen Kommentar.
Hallo liebe Leser,
diese Geschichte ist die erste, die von den Lesern schlechter bewertet wird als vom Einleser.
Woran liegt das?
Bitte teilt mir mit, was euer Missfallen an der Geschichte erregt.
Ich wünsche viel Spaß mit meinen Geschichten.
Gruß Evi :-)
Edit:
@ Faith, ja, danke für den Hinweis.
@ Benjamin: danke für den Trost ;-) Die Bewertung 7 irgendwas ist natürlich nicht schlecht, selbstverständlich nehme ich auch die Wertung durch den Leser mit Demut entgegen. Was mir zu denken gibt ist, dass der Einleser ausnahmsweise meine Geschichte höher bewertet hat, als es die Leser tun.
Ich empfinde die Geschichte als eine Klassestory und die Bewertung ist natürlich ebenfalls gut.
Weiterhin viel Spaß.
@riketts
Danke für deine Bewertung und Dank fürs Kompliment ;-)
Edit Edit: Es scheint eine polarisierende Geschichte zu sein. Wir Autoren können die Wertung, die die Leser abgeben, in einer Balkengrafik sehen. Diese ist die erste meiner Geschichten, die von allen Bewertungspunkten genascht hat. Der höchste Anteil liegt auf den Achter Punkten, die Neuner und Zehner halten sich mit den Sechser und Siebenern die Waage, dann gibts noch etliche Fünfer-Vierer bis zu Einern.
Danke für die zahlreichen Bewertungen und weiter viel Spaß mit meinen Geschichten. Hab noch Einiges in der Pipeline.
E.«
Kommentare: 105
nette Geschichte, manchmal im Telegrammstil aber echt guter Schluss.«
Kommentare: 102
ich habe mir einen Kommentar verkniffen, weil ich nach dem Lesen so schlau war wie vorher und du ja allergisch auf Tipps reagierst.
Aufgrund deiner Nachfrage:
Der "Du-Erzählstil" macht (fast) nie Sinn, ich kann mich mit dem notorisch nörgelnden Frührentner in kaputten Hosen nicht identifizieren und werde auch nicht schlau aus der Handlung.
lg
F«
Kommentare: 129
Ich persönlich weiß auch nicht, warum diese Geschichte bei den Lesern insgesamt schlechter wegkommt als andere. Mir gefällt sie.
Dass man aus der Handlung "nicht schlau wird", stört mich gar nicht, wenn damit gemeint ist, dass nicht alles erklärt wird - das verstärkt den Charakter der "Momentaufnahme" und lässt alles sehr authentisch und aus dem Leben gegriffen wirken! Die Erotik wirkt zudem auf mich stärker als in vielen anderen Geschichten, die die Dinge wesentlich deutlicher beim Namen nennen.
Aber diese Bewertungsprofile sind ja auch nicht unbedingt sehr aussagekräftig - warte mal ab, wie es sich mit der Zeit entwickelt, und die gegenwärtigen 7-Komma-irgendwas sind doch grundsätzlich auch gar nicht schlecht ...«
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