Doppelte Unterwerfung, doppelte Dominanz - Teil 1
von Tomy27
Prolog
Silke
Ich streiche mit den Fingern über das Toy und lege es dann in die mit rotem Stoff ausgeschlagene Vitrine. Es ist heute mit der Post gekommen und das vorläufig letzte. Ich bin mir aber sicher, dass bald noch weitere dazu kommen werden. Meine Sammelleidenschaft und meine Neugierde sind viel zu ausgeprägt und werden mich immer Neues entdecken lassen. Ich gehe ein weiteres Mal durch die Räume. Sie sind diese Woche fertig geworden und das Ergebnis ist perfekt. Nein, besser als perfekt! Wir haben unser eigenes Reich, unsere eigene Fantasiewelt geschaffen. Hier können wir unsere geheimsten Wünsche und Träume ausleben und heute ist der große Tag. Heute werden wir die Räume zum ersten Mal benutzen.
Als wir vor einem Jahr einen neuen Standort für unser Unternehmen gesucht haben, wurde uns die alte Textilfabrik angeboten. Es war ein Glückstreffer. Obwohl die Backsteinhalle um die Jahrhundertwende errichtet wurde, passt sie gut für unsere Zwecke. An der Stirnseite des Gebäudes wurde nachträglich eine Wohnung auf das Dach gesetzt, die deutlich großzügiger als unsere bisherige ist, so dass wir auch privat umziehen konnten. Das erstaunlichste war aber, dass unter dem Keller ein Bunker ist. Klar habe ich den kalten Krieg als Kind mitbekommen, aber beim Mauerfall war ich noch eine Jugendliche und das Thema war und ist für mich ganz weit weg, nicht mehr zu greifen. Entweder war die Gefahr eines Krieges damals realer als mir bewusst ist oder einer der Vorbesitzer war mit einer gesunden Paranoia gesegnet. Auf 250 Quadratmeter gab es alles, was man zum Überleben brauchte. Mehrere Schlafräume, einen Aufenthaltsraum, Vorratsräume mit Bergen von Konserven, einen Wassertank, einen eigenen Generator, eine Anlage zum Filtern von Luft und sonst noch allerlei. Was mich an der Anlage am meisten erstaunt hat war, dass die Anlage nicht niedrig und drückend ist, im Gegenteil, die Raumhöhe beträgt über drei Meter. Wer immer den Bunker errichtet hat, war nicht nur paranoid, sondern hatte auch noch Platzangst. Auch wenn der Rest des Gebäudes schon fast zu perfekt war, wussten wir zunächst nicht, was wir mit dem Bunker anfangen sollten. Bis ich die Idee hatte, ihn für unsere Zwecke umzubauen. Wir haben wieder einmal genial zusammengearbeitet. Von mir ist das Konzept und du hast dich um die Details und die Umsetzung gekümmert. Wie schon gesagt, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Gleich nach der Panzertür ist ein kleiner Vorraum, eine Diele. Ohne meine Erlaubnis wirst du die anderen Räume nicht betreten. In einer guten Stunde wirst du dich hier ausziehen, dich hinknien und auf mich warten. Das Kissen habe ich weggeräumt. Der blanke Boden ist heute genau richtig für dich. Damit kannst du dich darauf einstimmen, dass dieses Wochenende bestimmt kein Kuschelwochenende werden wird. Ich werde dich ein paar Minuten warten lassen. Tragen werde ich meine enge, schwarze Lederhose, bei der der Reisverschluss durch den ganzen Schritt geht, meine Overknee-Stiefel mit flachen Absätzen, eine weiße Bluse und dünne Lederhandschuhe mit langen Stulpen. Ein Klischee, ich weiß, aber ich fühle mich darin wohl und du fährst darauf ab.
Von der Diele werde ich dich angeleint auf allen vieren in den Hauptraum führen. Der Raum dient ganz meiner Lust. Hier werde ich deine strenge, aber auch lustvolle Königin sein. Hier wird deine einzige Aufgabe sein, meiner Lust zu dienen. Die Wände sind rot und alle Möbel aus schwarzem Holz. Wieder ein Klischee und kitschig übertrieben, aber es muss so sein. Neben der indirekten Beleuchtung gibt es noch eine Sternenhimmelbeleuchtung. Der Effekt ist einzigartig. Es sieht tatsächlich so aus, als wären hunderte kleiner Sterne an der Decke. Im Raum steht ein großes Himmelbett mit stabilen Pfosten, eine Chaiselongue, falls ich mich einmal ausruhen will und mein Thron, ein bequemer Queening-Chair mit hoher Lehne. Für dich gibt es einen höhenverstellbaren Pranger, ein drehbares Andreaskreuz und eine an der Decke montierte Seilwinde. Bis auf die Seilwinde ist alles auf Rollen, so dass wir den Raum schnell umgestalten können. Es gibt jede Menge Spiegel, in denen wir uns betrachten können. An den Wänden stehen Regale und Vitrinen voll mit Toys und Schlagwerkzeugen aller Art, aber nichts wirklich Böses. Auch wenn ich streng sein werde, der Raum dient der Lust und nicht der Strafe. Dafür gibt es den Raum rechts von uns. Was ich fast vergessen hätte, bei meiner Koffeinsucht darf eine Kaffeemaschine nicht fehlen.
Ich werde dich zuerst zum Andreaskreuz führen und dich dort festbinden. Dann werde ich deinen Keuschheitsgürtel öffnen. Ich weiß, dass dich das überraschen wird. Ich werde ohne weitere Worte einen Masturbator benutzen. Du wirst nichts dagegen tun können, in zwei oder drei Minuten wirst du abspritzen. Damit wird deine sexuelle Lust weg sein. Ich freue mich schon auf deinen enttäuschten Gesichtsausdruck. Um auf Nummer Sicher zu gehen, werde ich anschließend das Reizstromgerät holen. Nach dem Orgasmus bist du so überreizt, dass jede Berührung am Penis unangenehm ist für dich. Da siehst du, wie großzügig ich bin. Ich werde dich nicht berühren. Es wird sicher etwas unangenehm für dich werden, aber der pulsierende Strom wird dich in kürzester Zeit ein zweites Mal abspritzen lassen. Damit sollte sichergestellt sein, dass du die nächsten Stunden nicht zu viel Lust empfindest. Ich habe lange darüber nachgedacht. Klar wäre es eine Option, dir den Orgasmus zu verwehren und nur mir selbst Orgasmen zu gönnen. Ich könnte dich die ganze Zeit über geil halten und dich erst ganz am Ende abspritzen lassen. Nur das was ich geplant habe, finde ich reizvoller. Nach den zwei Orgasmen wirst du eigentlich keine Lust mehr auf Erotik haben und dich überwinden müssen. Im Laufe unseres Spiels wird sich aber auch bei dir die Lust wieder melden und ich werde dabei zuschauen können. Ich bin mir sicher, irgendwann wirst du wieder so geil sein, dass du um den nächsten Orgasmus betteln wirst.
Aber ich will nicht vorgreifen. Ich werde dich losgemachen und du darfst mir die Füße küssen. Dann werde ich den Reisverschluss meiner Hose öffnen, mich auf meinen Thron setzen und du wirst mich mit deinem Mund verwöhnen, bis ich nicht mehr kann und das wird dauern. Ich bin nämlich unersättlich. Ja, ich habe multiple Orgasmen. Wenn du mich mit dem Mund verwöhnst, bekomme ich die eigentlich immer. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Obwohl mein Körper Höchstleistungen vollbringt, fühlt sich alles leicht, richtig und gut an. Es ist nicht zu beschreiben. Einerseits fühlt es sich an, als würde etwas Mächtiges zwischen meinen Beinen explodieren und nach einer Explosion baut sich sofort wieder Spannung auf, die sich nur in einer weiteren Explosion entladen kann. Diese Explosionen können nicht leise sein und müssen in die Welt hinaus geschrienen werden. Gleichzeitig rauschen Wellen von Glück, Befriedigung und grenzenloser Zufriedenheit durch meinen Körper und die sind ganz leise und still. Alles ist gleichzeitig da, Anspannung und Entspannung. Ich bin wie in Trance. Ich werde das auskosten, bis ich nicht mehr kann. Bis mein Körper vor Erschöpfung aufgibt.
Was wir dann machen werden, weiß ich noch nicht. Das werde ich spontan entscheiden. Vielleicht werde ich ein Bad nehmen. Links vom Hauptraum ist nämlich ein Bad. Es ist zweigeteilt. Auf der einen Seite ist ein Whirlpool, eine Waschgelegenheit und durch eine Mauer abgetrennt ein WC. Auf der anderen Seite ist dein Bereich. An der Wand sind zahlreiche Ösen angebracht, damit ich dich fixieren kann. Es gibt eine Dusche, aber auch einen Schlauch mit kaltem Wasser, ich will dich schließlich nicht zu sehr verwöhnen. Am liebsten wäre mir gewesen, wenn wir tatsächlich zwei Räume hätten, einen edlen, eleganten mit warmem Licht und Kerzen für mich und einen kahlen, kargen für dich. Aber auch in unserem Paradies geht es nicht ohne Kompromisse. In deinem Bereich sind jetzt eben die gleichen schönen Fliesen, auch wenn du sie im Grunde nicht verdient hast. Wer weiß, ich könnte dich unter der Dusche fixieren und das kalte Wasser aufdrehen und dir dabei zusehen, wie du bibberst, während ich entspannt im warmen Whirlpool liege.
Es könnte aber auch sein, dass ich dich in den Raum rechts vom Hauptraum führen werde. Der Hauptraum ist für meine Lust da. Dort darfst du mir und meiner Lust huldigen. Der Raum rechts, in den wir durch einen drei Meter breiten Durchgang kommen, hat einen anderen Zweck. Er ist für Strafe und Schmerz da. Hier werde ich dich leiden lassen und an deine Grenzen bringen. Die Ausstrahlung ist eine komplett andere. Am Boden ist nur Estrich. Von der Decke kommt nur kaltes Neonlicht. Die Einrichtung besteht aus einem massiven Prügelbock, einer Streckbank und einer Seilwinde. An der Wand hängen Ketten und diejenigen Schlagwerkzeuge, die heftige Schmerzen verursachen. Außerdem gibt es noch eine kleine Zelle, einen Meter sechzig auf einen Meter sechzig groß. Außer einer Kindermatratze und einem Eimer gibt es keine Einrichtung. Dafür könnte ich durch ein klappbares Gitter auch die Höhe auf einen Meter sechzig begrenzen, aber so hart will ich heute nicht sein. Es muss auch noch Raum für Steigerungen geben. In der Zelle wirst du in Eisen gelegt die Nacht verbringen. Auch wenn ich dir hier heftige Schmerzen zufügen werde, werde ich dich niemals brechen. Ich will keinen willenlosen Sklaven. Ich will dich so wie du bist, ein starker, intelligenter Partner an meiner Seite. So wie ich meine multiplen Orgasmen brauche und es liebe, dich psychisch und physisch zu quälen, brauchst du von Zeit zu Zeit den Schmerz. Du würdest da sogar weiter gehen als ich. Ich habe immer darauf geachtet, keine dauerhaften Spuren auf deinem Körper zu hinterlassen. Dir dagegen wäre es egal. Dafür dass du in deiner eigenen Welt sein kannst, würdest du auch aufgeplatzte Haut und dauerhafte Narben in Kauf nehmen. Mir reicht es dagegen zu sehen, wie du zuckst, nachdem dich die Peitsche geküsst hat oder wie deine Beine wegknicken, wenn sie von der Sjambok getroffen werden. Deine Reaktion ist es die mich berauscht. Ja, ich will Reaktion, aber keine Zerstörung. Das Wissen, dass es ein leichtes wäre, dir die Haut mit der Bullwhip in Fetzen zu schlagen, reicht mir, um feucht zu werden. Die Macht zu haben ist mir genug. Ich werde sie nie missbrauchen. Auch wenn wir nie darüber gesprochen haben, glaube ich, dass du mir insgeheim dafür dankbar bist, dass ich nicht weitergehen will und dich so ein Stück weit vor dir selbst schütze.
Schließlich gibt es noch den Raum, der unsere Beziehung am besten verkörpert. Es ist der Raum, in dem wir unsere Pony-Play-Spiele machen werden. Heute ist dafür keine Zeit, aber morgen werde ich mit dir ein paar Stunden trainieren. Es ist in erster Linie nichts Sexuelles. Es geht dabei um blindes Vertrauen und Kontrolle. Auf die Idee bin ich gekommen, als ich einen Bericht über einen blinden Skifahrer gesehen habe. Wenn der den Berg runterfährt, verlässt er sich ausschließlich auf die Kommandos seines Begleiters. Ein ähnliches Szenario haben wir beim Pony Play geschaffen. Die Maske macht dich blind und du musst nur durch meine Kommandos gelenkt durch den Parcours laufen. Ich habe die totale Kontrolle und du kannst nur vertrauen. Wir sind wie zwei Seiten einer Medaille und passen perfekt zusammen. Wenn du nur auf einen Stups mit der Reitgerte über ein Hindernis springst oder die Richtung änderst, macht mich das ungeheuer Stolz und glücklich. Du bist das Glück meines Lebens und ich kann mir nicht vorstellen, was aus meinem Leben geworden wäre, wenn wir nicht zufällig an der Uni in der gleichen Vorlesung gesessen wären.
Ich bin mir sicher, dass die Zeit wie im Fluge vergehen wird. Du wirst mich immer wieder lecken dürfen und möglicherweise erlaube ich dir sogar, mich zu ficken, aber nur mit einer Penishülle, so dass du nicht viel dabei empfinden wirst. Erst am Sonntag gegen Mittag werde ich dich aufs Bett fesseln und dich quälend langsam zum Orgasmus reiten. Dann haben wir noch zwei Stunden, um zu kuscheln und wieder im normalen Leben anzukommen, bevor wir Lisa, unsere Tochter, wieder von deinen Eltern holen müssen.
Schon fast schade, dass unser kleines Paradies außer dir und mir niemand sehen wird. Es geht aber einfach nicht. Diskretion ist wichtig, besonders in der Kleinstadt, wo jeder jeden kennt. Noch wichtiger ist, dass Lisa nichts von dem Bunker und unserem Sexleben erfährt. Möglich, dass wir ihr später in groben Zügen von unseren sexuellen Vorlieben erzählen, aber auch wenn sie kein Kind mehr ist, dafür ist sie noch zu jung und wir wollen sie nicht verwirren oder verunsichern. Der Bunker sollte es leichter machen unser Geheimnis zu bewahren und dass Lisa jetzt in der Pubertät ist und auf einen gewissen Abstand pocht, macht es ebenfalls einfacher. Aber worüber mache ich mir Gedanken, wenn wir es in unserer Studentenwohnung und in unserem früheren Haus geschafft haben, unser Geheimnis vor Lisa zu bewahren, wird es in Zukunft ein Kinderspiel sein.
Es ist noch etwas Zeit, bis du kommst. Ich gehe daher wieder nach oben und werde noch einen Kaffee trinken. Außerdem kann ich die Zeit nützen und noch ein paar Mails beantworten. Umziehen werde ich mich erst, wenn du tatsächlich da bist. Schließlich will ich dich ein paar Minuten warten lassen, da ist es gut, wenn ich etwas zu tun habe. Du hast Lisa zu deinen Eltern gefahren. Es ist ein Glück, dass wir ein so gutes Verhältnis zu ihnen haben. Ganz anders als das Verhältnis zu meinen Eltern. Ich würde zwar nicht sagen, dass ich vollständig mit ihnen gebrochen habe, aber Kontakt haben wir kaum noch und wenn ich doch einmal mit meiner Mutter zusammen bin, dauert es meist nur Minuten, bis wir uns in den Haaren liegen.
Eigentlich müsstest du inzwischen da sein. Dich zu verspäten ist eigentlich nicht deine Art. Das wird dir ein paar Extrahiebe einbringen. Merkwürdigerweise gehst du auch nicht ans Handy. Wahrscheinlich ist dein Akku leer. Da läutet es an der Tür. Es sind zwei Polizistinnen.
„Sind sie Silke Hoffmann?“
„Ja, warum? Was ist los?“
„Es tut uns leid. Ihr Mann ist tot.“
Das kann nicht sein. Ich höre was die beiden Polizistinnen sagen und mein Verstand nimmt die Botschaft auch auf, aber auf emotionaler Ebene kommt das Gesagte nicht bei mir an. Das muss ein Witz sein, aber die beiden Frauen sehen nicht so aus als würden sie Scherze machen.
Sechs Jahre später
Tim
Ich ziehe die Skates aus und laufe barfuß die Treppe hoch. Das hat gerade richtig Spaß gemacht. Mit Leon und Tom bin ich zwei Stunden um den See geskatet. Schade, dass Lisa nicht dabei war, aber die ist mit ihren Großeltern zum Surfen an den Gardasee gefahren. Wenn es ums Surfen geht, habe ich keine Chance. Lisa lässt sich keine Gelegenheit auf dem Brett zu stehen, entgehen. Ich hoffe, sie genießt den Nachmittag so wie ich es getan habe. Allerdings wird es jetzt Zeit, dass ich das Lernen anfange. Meine Prüfungen schreiben sich nicht von selbst.
Vorher habe ich aber noch Hunger. Ich schiebe mir eine Pizza ins Rohr. Bis sie warm ist, schaue ich, was heute auf meinem Plan steht und suche Bücher und Unterlagen raus. Ich könnte gleich duschen, aber dann müsste ich sofort nach dem Essen mit dem Lernen beginnen. Ich schaue daher der Pizza im Rohr zu, wie sie braun wird. Im Aufschieben bin ich König. Nachdem ich gegessen habe, wird es Zeit zu duschen. Ich kann mich selbst nicht mehr riechen.
Ich seife mich gerade ein, als der Rauchmelder losgeht. Was soll das jetzt? Schnell brause ich mir den Schaum vom Körper und schlüpfe in eine Unterhose, während der Rauchmelder immer noch ohrenbetäubenden Lärm macht. Da rieche ich es auch, Rauch! Ich reiße die Wohnungstür auf und sehe, wie dicke Rauchschwaden die Treppe hochziehen. Da streckt auch die alte Wagner ihren Kopf zur Wohnungstür raus.
„Es brennt“, schreie ich und renne die Treppe runter. Ein Stockwerk tiefer ist der Rauch unerträglich und vom Erdgeschoss schlagen mir Flammen entgegen. Weiter komme ich nicht. Der Weg nach unten ist versperrt. Da steht plötzlich Frau Baumann mit ihrer kleinen Tochter auf dem Arm vor mir.
„Wir kommen hier nicht weiter“, schreie ich in Panik. „Rauf zu mir in den zweiten Stock.“ Ich packe die beiden und ziehe sie hinter mir her nach oben. Dort steht die Wagner vornübergebeugt und hustet heftig. Ich schiebe alle in meine Wohnung und zerre sie Richtung Balkon. Jetzt stehen wir zu viert auf meinem winzigen Balkon. Wenigstens ist hier noch kein Rauch, aber wie weiter? Im Geräteschuppen hinter dem Haus ist eine lange Leiter. Unter uns ist Rasen, aber wir sind im zweiten Stock. Egal, alles ist besser als Verbrennen. Ich klettere über die Brüstung und lasse mich fallen. Der Aufprall auf dem Boden ist bei weitem nicht so heftig wie ich erwartet habe. Ich renne zum Geräteschuppen. Mit dem Erstbesten, das mir in die Finger kommt, werfe ich das Fenster ein und klettere hinein. Im Schuppen bin ich jetzt, aber wie bringe ich die Leiter raus? Die Tür ist zugesperrt und Schlüssel habe ich keinen. An der Wand hängt ein Vorschlaghammer. Damit schlage ich auf das Schloss ein. Es gibt aber nicht nach. Panik steigt in mir auf und ich schlage weiter auf die Tür ein. Da gibt das Ding endlich nach und der Weg nach draußen ist frei. Mit der Leiter auf der Schulter renne ich zurück zum Haus. Ich stelle sie auf und klettere hoch. Frau Baumann drückt mir ihre Tochter in den Arm. Die Kleine kann die Leiter unmöglich selbst runterklettern. Ich halte sie mit einer Hand und klettere die Leiter runter. Unten angekommen stehen plötzlich Feuerwehrleute da. Wo kommen die auf einmal her?
„Frau Baumann und Frau Wagner sind noch da oben“, schreie ich und will wieder zur Leiter, aber sie halten mich mit Gewalt zurück.
„Wir machen das schon“, erklären sie. Ich kann mich nicht beruhigen, aber sie ziehen mich weg.
Irgendwann sitze ich dann in einem Krankenwagen. Mein rechter Knöchel schmerzt höllisch. Das habe ich vorher nicht einmal bemerkt.
„Sie haben sich das Sprunggelenk verstaucht. Das wird einige Tage weh tun, ist aber nicht weiter schlimm und wird folgenlos heilen“, erklärt mir der Arzt.
Einige Zeit später steht ein Polizist neben mir. Er nimmt meine Personalien auf.
„Herr Sauer, können sie morgen zur Dienststelle kommen? Wir bräuchten eine Aussage von ihnen“, erklärt er.
„Klar, kann ich.“
„Haben sie Verwandte oder sonst jemanden bei dem sie übernachten können?“
Das ist eine gute Frage. Meine Eltern wohnen am anderen Ende von Deutschland. Verwandte habe ich auch keine in der Gegend.
„Ich weiß nicht. Ich studiere seit einem Jahr hier, aber großen Anschluss habe ich nicht“, erkläre ich ehrlich.
„Machen sie sich keine Sorgen, wir werden ihnen ein Hotelzimmer besorgen“, beruhigt mich der Polizist.
Da fällt mir ein: „Ich könnte bei Lisa übernachten. Das ist meine Freundin.“
„Wir können sie hinbringen. In ihrem Zustand fahren sie besser nicht selbst“, bietet der Polizist an.
Wenig später sitze ich in einem Polizeiauto. „Zur alten Textilfabrik 1a“, erkläre ich auf die Frage nach der Adresse. Dann blicke ich Richtung Haus. Obwohl die Feuerwehr immer noch aus allen Rohren Wasser ins Haus spritzt, sind immer noch Flammen zu sehen. Der Anblick ist entsetzlich. Hier werde ich nicht mehr wohnen können. Dafür ist die Zerstörung zu groß. Gut, dass es schnell aus meinem Blickfeld verschwindet. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich bis auf meine Boxerbriefs und eine Decke, die mir irgendjemand um die Schultern gelegt hat, nackt bin. Außerdem ist Lisa nicht einmal daheim. Sie ist in Italien beim Surfen. Warum habe ich vorhin nicht daran gedacht? Aber wo soll ich sonst hin? Leon und Tom haben nur winzige Zimmer im Studentenheim und sonst kenne ich niemanden näher. Ein Hotelzimmer kann ich mir nicht leisten. Es hilft nichts, ich werde Lisas Mutter bitten, mich bei ihr übernachten zu lassen. Plötzlich fühle ich mich unglaublich nackt. Wenn ich wenigstens noch eine Hose oder ein Shirt anhaben würde. Auch wenn es sich um einen Notfall handelt und ich nichts dafürkann, ist mir mein Erscheinungsbild plötzlich peinlich. So wie ich aussehe, möchte ich Lisas Mutter nicht gegenübertreten.
Die Polizisten versuchen mich abzulenken und beginnen eine Unterhaltung mit mir, aber sie merken schnell, dass ich meinen eigenen Gedanken nachhängen will. Das Gespräch verebbt und ich blicke während dem Rest der Fahrt schweigend aus dem Fenster
Silke
Ich streiche über die Möbel in unserem Paradies. Ich habe den halben Tag geputzt und gewienert. Das war auch dringend nötig, denn seit einem Jahr habe ich den Bunker nicht mehr betreten. Genau genommen bin ich seit du weg bist erst das zweite Mal wieder hier. Jetzt sieht alles wieder aus wie damals, sauber, frisch und neu. Es kommt mir wie Verrat an dir vor, aber ich bin mir sicher, dass ich eine Entscheidung treffen muss und inzwischen auch bereit bin, sie zu treffen. Etwas muss mit unserem Paradies passieren. Ich kann die Räume nicht ewig unbenutzt lassen. Ich nehme eine der Peitschen in die Hand. Ja, sie fühlt sich gut an. Aus dem Nichts überkommt mich die Lust wieder mit einem Mann zu spielen. Das Gefühl dich zu verraten, wird übermächtig, aber gleichzeitig wächst in mir die Gewissheit, dass ich mein Leben wieder mit einem Mann teilen möchte. Ich empfinde unser Paradies plötzlich als eng und drückend. Ich muss wieder ans Tageslicht und die Sonne sehen. Alles aus Leder, die Masken, die Peitschen, die Fesseln, die Paddles und was mir sonst noch in die Hände fällt, werfe ich in einen Korb. Mit Lederfett kann ich das Zeug auch oben behandeln. Die nächsten Tage bin ich sowieso allein. Lisa ist mit den Großeltern am Gardasee beim Surfen und Besuch erwarte ich keinen.
In der Wohnung angekommen, bemerke ich erst, dass es schon Abend geworden ist. Die Sonne geht bereits unter. Schade, ich hätte den Blick nach draußen gerne noch etwas genossen. Was solls, dann eben ohne Aussicht. Ich setzte mich in meine Arbeitsecke, nehme mir wahllos ein Teil aus dem Korb und beginne mit einem Tuch Lederfett aufzutragen. Da sehe ich wie ein Polizeiwagen auf den Hof fährt und genau vor dem Eingang zu meiner Wohnung hält.
Das darf nicht sein! Nicht schon wieder! Nicht heute! Wenn Lisa etwas passiert ist, überlebe ich das nicht. Ich stürze zum Aufzug und wie sich der Aufzug abwärts bewegt merke ich, dass mir Tränen die Wangen runterlaufen. Es ist mir egal, oder nein, es ist mir doch nicht egal. Ich will einen Rest Haltung bewahren. Ich wische die Tränen weg und atme tief durch. Innerlich mache ich mich auf das Schlimmste gefasst und öffne bewusst langsam die Eingangstür. Es gilt Fassung zu bewahren. Zusammenbrechen werde ich erst wenn die Polizisten weg sind.
„Guten Tag, bitte sagen sie mir, dass nichts mit Lisa ist. Nicht heute!“ Meine Stimme klingt flehender als ich will.
Der Polizist sieht mich verwirrt an und erklärt dann ruhig: „Ich weiß zwar nicht wer Lisa ist, aber ich kann sie beruhigen. Wir haben einen jungen Mann für sie im Auto.“
In dem Moment steigt Tim aus dem Polizeiauto.
„Tut mir leid, dass ich dich so überfalle, aber ich weiß nicht wohin“, erklärt Tim schüchtern.
„Im Haus in dem Herr Sauer wohnt ist ein Feuer ausgebrochen und er dachte, er könnte die Nacht bei ihnen verbringen“, klärt der zweite Polizist die Situation auf. „Können sie sich um Herrn Sauer kümmern?“
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich weiß, ich sollte nicht erleichtert sein, aber ich bin es. Ich gehe auf Tim zu und drücke ihn.
„Natürlich kümmere ich mich um Tim und selbstverständlich kann er hierbleiben. Danke, dass sie ihn hierhergebracht haben“, erkläre ich unpassend überschwänglich, aber meine Erleichterung muss irgendwo hin.
Ich bedanke mich nochmals bei den beiden Polizisten und ziehe Tim Richtung Wohnungstür. Er sieht mitgenommen aus und ist praktisch nackt. Außer einer Unterhose und einer Decke über den Schultern hat er nichts an, außerdem humpelt er. Gut, dass ich einen Aufzug habe.
„Ich mach dir gleich einen Tee, oder möchtest du etwas anderes“, frage ich wie wir nach oben fahren.
„Danke, Tee wäre gut“, meint er schüchtern.
„Leider habe ich nichts Vernünftiges zum Anziehen für dich. Die Sachen von Andreas habe ich weggegeben, aber ich werde dir Arbeitskleidung aus der Firma bringen lassen.“ Mit diesen Worten betreten wir die Wohnung. Da wird mir bewusst, was auf meinem Arbeitstisch liegt. Es ist nicht zu vermeiden, dass Tim es sehen wird. Es hilft nichts, aus der Nummer komme ich nicht mehr raus.
Tim
Silke strahlt eine unglaubliche Autorität aus. Das meine ich im positiven Sinn. Sie hat etwas von der strengen Klassenlehrerin in der Grundschule, etwas unnahbar, aber letztlich wohlwollend und für alles eine Lösung habend. Anfangs habe ich mich schwer getan Silke zu duzen und auch als sie mich jetzt in ihre Wohnung schiebt, liegt mir ein ‚Frau Hoffmann‘ auf den Lippen. Gut, dass ich es mir gerade noch verkneifen kann.
Lisa hat mir erzählt, dass ihr Vater heute vor sechs Jahren gestorben ist. Das war wohl mit ein Grund, warum Lisa unbedingt dieses Wochenende zum Surfen wollte. Es ist gut möglich, dass die Situation damals ganz ähnlich war. Ein Polizeiauto hält vor der Tür und Polizisten überbringen eine Nachricht. Als heute wieder ein Polizeifahrzeug vor ihrer Tür gehalten hat, muss Silke einen höllischen Schrecken bekommen haben und gedacht haben, dass etwas mit Lisa ist. Als klar war, was tatsächlich vorgefallen ist und dass nichts mit Lisa ist, war sie sofort wieder sie selbst.
Die Wohnung ist der pure Wahnsinn. Sie ist auf dem Dach ihrer Firma. Man hat das Gefühl, dass es im ersten Geschoss keine Wände gibt. Es scheint nur einen Raum zu geben, der gleichzeitig Küche, Ess-, Wohn-, und Arbeitszimmer ist. Die Südseite ist eine einzige Glasfront. Der Raum ist zwei Stockwerke hoch und über der Küche sind zurückgesetzt hinter einer offenen Galerie, der Schlafraum und das Bad. Obwohl es auch in der oberen Etage keine Wände gibt, ist alles so weit zurückgesetzt, dass es vom unteren Geschoss nicht einsehbar ist. Was muss das für ein gigantisches Gefühl sein, wenn man beim Aufwachen, beim Duschen oder in der Badewanne den Blick durch die Fensterfront hat. Dass es auf dieser Etage nur einen Raum gibt, täuscht natürlich. Lisa hat ihren eigenen Bereich, der größer ist als das Haus meiner Eltern, dann gibt es noch einen Wellness-Bereich mit Fitness-Raum, Sauna und Schwimmbad und einen Gästebereich. Für Lisa ist das hier das Normalste der Welt, aber mich schüchtert es jedes Mal aufs Neue wieder ein. Lisa und ich wurden in komplett unterschiedlichen sozialen Schichten geboren.
„Setz dich schon mal“, bietet Silke an und geht zielstrebig zur Küchenzeile. „Die Ruhe- und Kraftmischung wird am besten zum Anlass passen, wenn es dir recht ist“, überlegt sie laut.
„Ja, danke“, bestätige ich.
Noch während die Kaffeemaschine heißes Wasser in eine Tasse pumpt, greift Silke zum Handy. „Hallo Walter, könntest du jemanden ins Lager schicken und zwei Sätze Arbeitskleidung zu mir bringen lassen. Eine kurze und eine lange Hose in L und zwei Shirts in XL?“
Sie sieht kurz zu mir und ich kann nur nicken. „Also die Shirts in XL und die Hosen in L“, beendet sie das Gespräch. Inzwischen ist die Tasse voll und Silke reicht mir den Tee. Dabei fällt mein Blick Richtung Arbeitsbereich und ich laufe knallrot an.
„Du weißt was das ist?“, frägt Silke bestimmt.
Ich werde noch röter, falls das überhaupt noch möglich ist.
„Tim, du bist kein Kind mehr. Du weißt was das ist?“, frägt Silke noch einmal mit scharfer Stimme.
„SM Toys“, murmele ich und blicke verlegen auf den Boden.
„Richtig, SM Toys. Sie stammen noch von Andreas. Über das, was du da drüben auf dem Tisch siehst, müssen wir bei Gelegenheit reden, aber nicht jetzt. Gerade ist anderes wichtiger. Nur eine Bitte, kein Wort zu Lisa. Ich will nicht, dass sie ein falsches Bild von Andreas bekommt. Er war immer ihr Held. Können wir uns darauf einigen?“
Immer noch auf den Boden schauend nicke ich. Ich bin mir sicher, dass ich in meinem Leben noch nie eine so peinliche und demütigende Situation erlebt habe. Wenn ich nur wenigstens etwas mehr anhätte. Warum muss ich nur in Unterhosen vor Lisas Mutter stehen, während neben uns ein Berg SM-Toys liegt. Am liebsten würde ich weglaufen, aber das geht nicht. Wo sollte ich hin?
„Hast du schon mit deinen Eltern oder mit Lisa telefoniert?“
Silkes Frage bringt mich wieder in die Realität zurück.
„Nein, mein Handy liegt in meiner Wohnung und ist bestimmt verbrannt. Um mit meinen Eltern zu reden ist es sowieso schon zu spät. Die würden sich nur unnötig Sorgen machen, wenn ich sie jetzt noch anrufe, aber mit Lisa würde ich gerne reden.“
„Ist alles in deiner Wohnung weg?“
„Ich glaube schon. Das Haus hat noch gebrannt, als mich die Polizisten zu dir gefahren haben“, kann ich nur antworten.
„Das ist schlimm, aber es sind nur Sachen. Die kann man wieder ersetzten. Wenn es dir recht ist, fahre ich mit dir morgen einkaufen. Da können wir dann das Nötigste besorgen. Geld leihe ich dir selbstverständlich. Wegen einem Platz zum Schlafen brauchst du dir auch keine Sorgen machen – natürlich kann ich Lisa nicht vorgreifen und ihr muss es auch recht sein – aber von mir aus kannst du erst einmal hierbleiben. Platz ist hier mehr als genug. Hier ist mein Handy, ich habe es schon entsperrt und für alle Fälle, der PIN ist 8642. Am besten du gehst in Lisas Zimmer, dann bist du ungestört und vielleicht möchtest du auch duschen. Frische Handtücher sollten im Schrank sein, aber du wars ja schon hier.“
Ich bedanke mich bei Silke und gehe in Lisas Zimmer oder besser gesagt in eines ihrer Zimmer. Ich bin dankbar, dass mir Silke etwas Freiraum lässt, aber wohl fühlen tue ich mich hier dennoch nicht. Mich erschlägt der Luxus. Auch wenn an den Wänden Poster von Gojira, Jinjer und Harley Quinn hängen, die zeigen, dass Lisa eine normale, junge Frau ist, sieht man der Einrichtung an, dass sie richtig teuer ist, und die Poster sind alle gerahmt. Dann noch Lisas Mutter, die auf eine schon fast unheimliche Autorität ausstrahlt. Dass bei ihr der Warenbestand eines kleinen Sexshops auf dem Schreibtisch liegt, scheint ihr weder unangenehm noch peinlich zu sein. Für sie scheint es nichts Besonderes zu sein. Mich dagegen hat die Situation überfordert. Unser Gespräch hat sich um meine Situation gedreht, aber trotzdem sind die Toys da gewesen und haben mich angezogen. Dann noch die Bitte, Lisa gegenüber nichts zu erwähnen. Plötzlich verstehe ich, warum wir meistens bei mir waren. Lisa muss gespürt haben, dass das hier nicht meine Welt ist. Dennoch werde ich mein ungutes Gefühl überwinden müssen. Es wird mir nichts übrigbleiben, als das Angebot von Silke anzunehmen und fürs Erste ein paar Tage hier zu bleiben. Auch wenn wir uns erst seit einem halben Jahr kennen, kann ich mir nicht vorstellen, dass Lisa etwas dagegen hat, aber das werde ich gleich klären. Sie geht nach dem zweiten Piepsen ans Telefon.
„Hallo Mama, was gibt’s? Warum rufst du an? Du der Wind war herrlich. Wir sind den ganzen Nachmittag über auf dem Wasser gewesen und jetzt sitzen wir noch bei einem Glas Wein in der Trattoria“, sprudelt es mir nur so entgegen.
„Ich bin es, Tim.“
„Warum rufst du mich mit Mamas Handy an?“
„Es ist schrecklich, Lisa. Bei mir gab es ein Feuer. Das ganze Haus ist abgebrannt.“
„Soll ich heimkommen? Fehlt dir was?“
„Nein mir geht es so weit gut und danke für dein Angebot. Das ist Lieb von dir, aber bleib am Gardasee und mach dir ein paar schöne Tage. Du kannst mir hier eh nicht helfen. Nein, mit dir zu reden, hilft mir schon. Außerdem können wir am Wochenende sowieso nichts ausrichten. Dann gibt es noch etwas, ich weiß nicht, wo ich hinsoll, und deine Mutter hat mir angeboten, dass ich die nächsten Tage bei euch bleibe. Ich weiß, das kommt jetzt sehr plötzlich, aber ist es OK für dich?“
„Ja klar, das ist klasse! Dann haben wir mehr Zeit füreinander. Wenn du willst, kannst du ganz bei mir einziehen. Ich würde mich freuen!“
Damit ist das geklärt. Wir reden noch eine Weile und dass es mir gut tut Lisas Stimme zu hören, war nicht nur so dahingesagt. Mit ihrer quirligen, fröhlichen Art baut sie mich tatsächlich wieder ein Stück weit auf. Am Ende des Gesprächs kann ich sie dann tatsächlich noch davon überzeugen die Tage am Gardasee nicht vorzeitig abzubrechen. Sie sind ihre letzte Chance auf etwas Entspannung bevor der Prüfungsstress losgeht.
Ich beschließe Duschen zu gehen. Das was Silke gesagt hat, war bestimmt nicht nur eine freundliche Geste, sondern ein kaum versteckter Hinweis. Ich kann es sogar selbst riechen. Ich stinke nach einer Mischung aus Rauch uns Schweiß. Unter der Dusche beginne ich unkontrolliert zu zittern. Das ganze Adrenalin in meinem Körper muss irgendwo hin. Anschließend fühle ich mich aber tatsächlich besser. Fragt sich nur, was ich jetzt mache. An Schlafen ist nicht zu denken, so aufgekratzt wie ich immer noch bin. Ich möchte aber auch nicht in Lisas Räumen bleiben. Ich nehme meinen Mut zusammen und beschließe zu Silke zu gehen. Möglicherweise hat sie Antworten auf Fragen, die mich schon seit meiner Pubertät beschäftigen.
Silke
Ist das gerade noch einmal gut gegangen oder richtig schlecht gelaufen? Ich bin mir nicht sicher. Das Zeug auf meinem Schreibtisch hat Tim noch mehr geschockt, als er es sowieso schon war. Allerdings denke ich, dass er Lisa tatsächlich nichts sagen wird, zumindest heute nicht. Ob er mein kleines Geheimnis auf Dauer für sich behalten wird, ist aber eine ganz andere Sache. Realistisch betrachtet eher nicht, dazu hat er zu interessiert gewirkt, aber vermutlich bilde ich mir da etwas ein und ich habe nur etwas gesehen, weil ich es sehen wollte. Ich werde mit Tim noch ein Gespräch führen müssen. Vielleicht wird das etwas Klarheit bringen. Aber dennoch werde ich nicht darum herumkommen, auch mit Lisa zu reden. Die Gefahr, dass Tim irgendwann redet, ist zu groß und ich will, dass Lisa von mir Details über die Beziehung von Andreas und mir erfährt, wenn es schon sein muss. Fragt sich nur wie viele oder wie wenige Details ich preisgeben soll und noch weniger Vorstellung habe ich davon, wie Lisa reagieren wird. Von Gleichgültigkeit bis zu kompletter Ablehnung ist alles möglich. Da ich nichts Besseres zu tun habe, hole ich mir einen Milchkaffee und beginne wieder die Toys einzufetten.
Zu meiner Überraschung kommt nach einiger Zeit Tim wieder. Ich kümmere mich gerade einen Knebel mit Doppelpenis. Etwas unpassenderes könnte ich nicht in der Hand haben, aber das ist auch schon egal. Er hat geduscht, aber immer noch nur eine Unterhose an. Er hat die Statur von Andreas. Gut, er hat andere Gesichtszüge und sowohl Haut und als auch Haare sind etwas heller, aber die Größe, die breiten Schultern und die schmalen Hüften passen. Auch wenn der Gedanke völlig unpassend ist, mir gefällt was ich sehe. Andreas war durchtrainierter als Tim, aber das könnte man ändern. Fünf Kilo weniger Fett und dafür fünf Kilo mehr Muskeln und Tim wäre eine Augenweide. Lisa und ich haben was Männer angeht offensichtlich die gleichen Vorlieben. Ja, es gefällt mir was ich sehe. Deutlich mehr als es sollte sogar.
Um mich auf andere Gedanken zu bringen, erkläre ich: „Auf der Anrichte liegt etwas Kleidung. Es ist nur Arbeitskleidung, aber für die Not wird es gehen und es ist für dich sicher angenehmer als nur in Unterhosen vor mir zu stehen.“
Täusche ich mich, oder wird Tim rot? Wenigsten nimmt er die Kleidung und zieht sich an.
Dann will er vorsichtig wissen: „Entschuldige, wenn ich frage, das stammt alles aus der Beziehung mit ihrem Mann?“
Er wirkt schüchtern und ist im Satz zum Sie gewechselt. Seine Frage ist ihm offensichtlich peinlich, aber er ist dennoch ganz offensichtlich auch interessiert an dem, was vor mir auf dem Tisch liegt.
„Ja“, antworte ich in selbstverständlichem Tonfall und warte auf weitere Fragen?
„Dann haben sie mit ihrem Mann in so einer Dom-/Sub-Beziehung gelebt, wie in Fifty Shades of Grey?“, kommt die vorsichtige nächste Frage.
Ich rolle mit dem Stuhl etwas vom Tisch weg und wende mich Tim zu, dabei schlage ich die Beine übereinander. Mit einem leichten Lächeln kommt meine Antwort: „Ja, wir haben in einer Dom-/Sub-Beziehung gelebt, aber nicht so wie in Fifty Shades of Grey. Fifty Shades of Grey ist nur ein Märchen für Erwachsene. Mit dem wirklichen Leben hat die Geschichte nicht viel zu tun.“
„Dann waren sie die Sklavin von ihrem Mann? Gibt es solche Beziehungen wirklich?“
Es ist herrlich Tim zu beobachten. Sein Gesicht ist inzwischen röter als eine Tomate. Die Mischung aus Naivität, Verlegenheit und kaum verhohlenem Interesse bringt etwas in mir zum Klingen, das ich viel zu lange verdrängt habe. Ich könnte ihn noch etwas mehr in Verlegenheit bringen. Wenn er etwas Erfahrung hätte, würde ihm der Knebel, den ich immer noch in der Hand halte, einen deutlichen Hinweis über die Rollenverteilung zwischen Andreas und mir geben.
„Wie kommst du den darauf, dass ich die Sklavin von Andreas gewesen sein könnte?“, antworte ich mit einer Gegenfrage.
„Naja,“ druckt er rum, „ich dachte es würde in so einer Beziehung einen Dominanten und einen Devoten geben.“
„Das ist schon richtig“, dränge ich ihn noch etwas mehr in die Ecke, „beantwortet aber noch nicht, warum du glaubst, dass ich die Sklavin von Andreas gewesen sein könnte.“
„Aber die Frauen sind in den Büchern und Filmen immer die Unterwürfigen. Ganz egal ob Fifty Shades of Grey, Secretary oder sonst eine Geschichte, es sind immer die Frauen. Außerdem haben sie, äh, hast du mich gebeten, dass ich Lisa nichts erzähle. Das kann doch nur bedeuten, dass du nicht wolltest, dass Lisa erfährt, dass es für ihren Vater erregend war, dir weh zu tun.“
„Venus im Pelz wäre ein Gegenbeispiel, aber das nur nebenbei. Angeblich sind bei beiden Geschlechtern die Devoten in der Überzahl. Ob das tatsächlich stimmt, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Für Frauen wird es aber stimmen, denn in Büchern haben tatsächlich meist die Frauen die devote Rolle und die Geschichten werden in der Regel für Leserinnen geschrieben. Männer lesen keine Geschichten, sondern schauen sich eher Pornos an. Da gibt es allerdings jede Menge Femdom-Zeug“, doziere ich.
Tim hört mir interessiert zu, sagt aber nichts, daher halte ich ihm den Knebel hin und fahre ich fort: „Siehst du den Knebel hier, wie glaubst du wird der getragen?“
„Die kurze Seite in den Mund und mit dem langen Penis kann dann die Frau befriedigt werden.“
Tim hat das Prinzip verstanden. Nein, so schnell wie er die Antwort hatte, hat er so einen Doppelknebel schon einmal gesehen. Sein Browserverlauf oder seine Google-History wären sicher interessant. Der Groschen ist bei Tim dennoch noch nicht gefallen. Ich helfe ihm etwas auf die Sprünge: „Aber warum sollte ein männlicher Dom so seine Partnerin befriedigen? Kann ein männlicher Dom mit dem Knebel etwas anfangen?“
Das Gesicht, das er macht, als er begreift, dass ich die dominante Rolle in der Beziehung mit Andreas innehatte, ist unbezahlbar. Ich muss mir das Lachen mit Gewalt verkneifen. Da ist aber noch etwas anderes. Etwas in mir möchte Tim auf die Knie zwingen, im den Penisknebel anlegen, sich dann von ihm befriedigen lassen und ihn anschließend auspeitschen, bis er vor Schmerzen nicht mehr schreit, sondern nur noch wimmert, eben weil er mich auf solche Gedanken bringt. Jetzt werde ich auch noch feucht.
Waren meine Gedanken vorhin schon mehr als unpassend, als ich bemerkt habe, dass ich Tim durchaus attraktiv finde, heben die Gedanken, die ich jetzt habe, den Begriff unpassend nicht nur in andere Spähern, nein sie heben ihn in andere Galaxien. Unpassend ist die Untertreibung des Jahres. Tim ist nicht nur eine Generation jünger als ich, darüber könnte ich noch hinwegsehen, er ist vor allem der Freund meiner Tochter und damit mehr als nur verboten. Ich kann es trotzdem nicht lassen.
Tim
Kaum habe ich begriffen, dass Silke keineswegs die Devote war, verlangt sie von mir ein Geständnis: „Der Groschen ist also gefallen, gut. Jetzt will ich aber auch wissen, warum dich das alles hier so interessiert.“ Dabei macht sie eine ausladende Bewegung über das Spielzeug auf ihrem Schreibtisch.
Ich kann Silke aber doch keine Antwort geben. Ich kann mit Lisas Mutter doch nicht über Gedanken sprechen, die ich noch mit niemanden sonst geteilt habe. Was ist, wenn sie Lisa davon erzählt? Es geht nicht. Verlegen blicke ich auf den Boden.
„Ich warte auf eine Antwort, Tim“, kommt mit ungnädig scharfer Stimme. Jetzt greift Silke auch noch nach einer der Peitschen, die auf dem Tisch liegen.
Meinem Verstand ist durchaus klar, dass sie das entweder unbewusst tut oder blufft. Auf emotionaler Ebene löst es trotzdem etwas bei mir aus und mit kaum hörbarer Stimme gestehe ich: „Dominante Frauen haben mich schon immer fasziniert und die Vorstellung mich ihnen zu unterwerfen ist erregend für mich.“
Meine Worte sind mir unendlich peinlich. Daher habe ich mich auch so gestelzt ausgedrückt, aber einfach zu sagen, wenn ich mir vorstelle, dass ich mich einer Frau unterwerfe, werde ich auf der Stelle geil, geht gar nicht.
Zu meiner Überraschung ist Silkes Stimme jetzt ganz sanft: „Du hast also devote Neigungen. Das ist doch nicht so ungewöhnlich. Warum ist dir das so peinlich?“
„Ist das nicht offensichtlich? Erwartet man von einem Mann nicht, dass er aktiv und selbstbewusst ist, Spaß am Wettbewerb hat und sich durchsetzen kann. Wie soll es zu diesem Bild passen, dass ich mich gerne meiner Partnerin unterwerfen würde? Bitte erzähl Lisa nichts. Was soll sie nur von mir denken? Ich mag sie wirklich und ich könnte es nicht ertragen, wenn sie mich verachten oder sich von mir trennen würde.“
„Weißt du, ich sehe da keinen Widerspruch. Im Gegenteil, es ist einfach seine Vorlieben zu verleugnen. Man wahrt die Fassade und macht sich nicht angreifbar. Wenn man aber zu seinen Interessen und Neigungen steht, gibt man viel von sich preis und macht sich angreifbar. Offenheit braucht da in meinen Augen viel mehr Mut und Stärke als Heimlichtuerei. Außerdem hat unsere Persönlichkeit viele Schichten. Dass du devote Neigungen hast, bedeutet nicht, dass du in anderen Situationen nicht deinen Mann stehen kannst. Ich finde das Bild zwar nicht gelungen, aber vielleicht hilft es dir dennoch. Viele dominante Frauen stellen sich ihren perfekten Partner als eine Art Ritter vor. Stark und unabhängig, aber ihnen immer treu ergeben. Wie gesagt, mir gefällt das Bild nicht, aber zumindest stellt sich niemand einen Ritter als Schwächling vor. Was unser Gespräch betrifft, das bleibt selbstverständlich unter uns. Das gilt für uns beide. Ich denke nicht, dass Lisa das Sexleben ihrer Eltern etwas angeht und wenn, dann soll sie die Details von mir erfahren.“
Die ruhige Stimme von Silke beruhigt mich etwas. Dennoch fühle ich mich alles andere als wohl in meiner Haut. „Aber kann das in richtigen Leben tatsächlich funktionieren?“, muss ich wissen.
„Ja, das kann funktionieren. Wenn du jetzt frägst wie, kann ich dir darauf keine allgemeingültige Antwort geben. Die gibt es allerdings bei keiner Beziehungsform und bei keiner Beziehung. Es ist ein lebenslanger Prozess, bei dem beide Partner immerzu an der Partnerschaft arbeiten und sich immer aufs Neue in die Partnerschaft einbringen müssen. Das sind aber nur Allgemeinplätze, die dich nicht weiterbringen werden. Wenn du willst, kann ich dir aber erzählen, wie es bei mir und Andreas war.“
„Das würdest du tatsächlich machen?“
„Sonst würde ich es dir nicht anbieten. Lass uns zur Couch rüber gehen, dort ist es bequemer.“ Dann überlegt Silke einen Moment. „Wobei, deine devoten Neigungen sollen nicht zu kurz kommen. Du darfst dich neben die Couch knien, so wie sich das gehört und weil ich heute großzügig bin, darfst du sogar ein Kissen unterlegen, damit es nicht zu unbequem wird. Ich setzte noch Tee auf und hole mir einen Espresso. Möchtest du auch einen?“
„Nein, keinen Espresso, aber noch einen Tee würde ich gerne nehmen.“
Und jetzt? Nein, ich meine nicht die Sache mit dem Espresso. Wenn ich so spät noch Kaffee trinke, kann ich die halbe Nacht nicht schlafen und ich bin sowieso schon aufgekratzt ohne Ende. Ich kämpfe mit mir, ob ich mich vor Lisas Mutter knien kann. Aber eigentlich ist es klar, auch wenn ein Teil von mir nicht will, ich muss es tun. Ich bin viel zu gespannt auf das, was Silke erzählen wird. Bevor ich es mir anders überlegen kann, gehe ich zur Couch und knie mich auf den Boden. Natürlich habe ich an das Kissen gedacht. Da kommt Silke auch schon mit einem Tablett.
„Du darfst dir selbst Nachschenken“, erklärt sie großzügig und setzt sich vor mir auf die Couch. Ihr Tonfall hat sich geändert. Er ist ungewöhnlich bestimmend geworden, als würde sie keine Widerrede dulden.
Sie nimmt sich die Espressotasse und rührt im Gedanken versunken in der Tasse. Ihre Mine lässt nicht erkennen, was sie darüber denkt, dass ich neben ihr knie.
„Andreas und ich haben uns an der Uni kennen gelernt oder besser im Wohnheim. Wir hatten unsere Zimmer auf der gleichen Etage und sind uns am Abend vor der ersten Vorlesung in der Wohnheimküche zum ersten Mal begegnet. Herauszufinden, dass wir beide Maschinenbau studieren wollten, war keine Hexerei und so beschlossen wir am nächsten Tag gemeinsam zu Uni zu gehen. Das war unsere erste Begegnung und der Rest ist sozusagen Geschichte.“
Silke trinkt den Espresso in einem Zug.
„Das ist vermutlich nicht der Teil der Geschichte, der dich interessiert. Wir waren damals sehr jung, noch jünger als Lisa und du heute, beide neunzehn. Das Internet hat es damals noch nicht gegeben oder zumindest habe ich es noch nicht gekannt. Es gab daher keine Informationsquelle für uns und wir sind in die Sache geschlittert, ohne zu wissen, was wir eigentlich taten oder was unser Ziel war.
Es war schnell klar, dass ich die Dominantere von uns beiden war und ohne dass wir je groß darüber geredet hätten, hat mir Andreas immer mehr Entscheidungen überlassen. Es hat sich einfach ergeben, weil es für uns so am besten gepasst hat. Ich war schon immer ehrgeizig, hatte Visionen und war gut im Planen. Strategie war schon immer mein Ding. Dafür sind Details nicht meine Sache. Ich verliere da oft die Geduld und das Interesse. Andreas hingegen war für alles zu begeistern, aber es ist ihm oft schwergefallen, aus den unendlichen Optionen die richtige auszuwählen. Prioritäten setzten fiel ihm mehr als nur schwer. Wenn er sich dann aber mal für etwas entschieden hatte, war er hartnäckig und detailverliebt ohne Ende, ein richtiger Perfektionist eben. So haben wir uns durchs Grundstudium gekämpft. Heute würde man sagen, dass wir damals schon eine FLR, eine Female Lead Relationship hatten, aber das wussten wir damals nicht. Andreas kümmerte sich sozusagen um die operative Ausführung und ich mich um die Strategie. Das galt aber nur für den Alltag. Was den Sex anging war alles noch sehr Vanilla.
Allerdings wollte ich öfter Sex als Andreas. Wenn er gekommen ist, hatte er erst einmal eine ganze Zeit lang keine Lust mehr auf Sex. Wenn ich noch Lust hatte, hat er sich bemüht, aber ich habe gemerkt, dass er in dem Moment eben keine Lust hat und damit war es für mich dann auch nicht schön. Mit vollem Herzen bei der Sache war er nur, wenn er selbst geil war. Das war wohl der Auslöser für alles, was danach noch gekommen ist. Als ich nämlich verstanden hatte, dass Andreas geil sein musste, war die Lösung ganz einfach. Ich habe mich von Andreas mit Mund und Händen verwöhnen lassen, aber nicht mehr jeden Tag mit ihm geschlafen. Die Wirkung war der Wahnsinn. Er hat mich nur noch auf Händen getragen und für mich war es ein berauschendes Gefühl von Macht. Es war allein meine Entscheidung, ob er einen Höhepunkt hatte oder sich weiter gedulden musste. Ich gebe zu, dass es mir Spaß gemacht hat, ihn ein bisschen zu quälen. Das Beste war, dass er umso aufmerksamer wurde, je mehr ich ihn leiden ließ.
Dann war plötzlich das Internet da und damit eine Informationsquelle. Nach einigem hin und her gestanden wir uns gegenseitig ein, dass wir beide wissen wollten, wie es für uns ist, wenn Andreas nicht nur psychisch etwas leiden muss, sondern auch physisch. Kurzentschlossen meldeten wir uns zu einem Spanking-Kurs an. Als es dann tatsächlich so weit war, war uns beiden nicht wohl und wir waren aufgeregt ohne Ende. Ich war damals schon mit Lisa schwanger und wir hatten keine Vorstellung, was wir zu erwarten hatten. Da aber weder Andreas noch ich vor dem anderen einen Rückzieher machen wollte, sind wir dann tatsächlich zu dem Kurs gegangen. Es war echt schräg. Der Veranstalter war bestimmt schon sechzig, klein, dick, mit Halbglatze und ganz klar schwul, aber er wusste, von was er redet und uns öffnete der Kurs die Augen. Andreas wollte leiden und ich wollte ihn leiden lassen. Es war wie ein Urknall. Wir haben alles, aber auch wirklich alles ausprobiert. Bedingung war nur, dass es einer von uns beiden interessant fand und es der andere nicht komplett abgelehnt hat.
Ich kann dir sagen, ein Kind zu bekommen, sein Studium fertig zu machen, einen Doktor dran zu hängen und gleichzeitig ein Unternehmen zu gründen ist eine gewaltige Belastung, nicht nur für einen selbst, sondern auch für eine Beziehung. Wenn wir nicht unser Spiel gehabt hätten, um Druck abzulassen, wäre unsere Beziehung wahrscheinlich zerbrochen, aber so hatten wir ein Ventil.
Das Schwierigste war, das alles vor Lisa geheim zu halten. Wir wollten sie auf keinen Fall erschrecken und wie hätten wir ihr erklären sollen, dass es ihrer Mutter Spaß macht ihren Vater zu quälen und der das auch noch will? Wir hatten mehr als einmal Glück und im Nachhinein ist es kaum zu glauben, dass wir nicht nur unser Sexleben, sondern auch unsere besondere Art von Beziehung vor Lisa geheim halten konnten.
Als wir das Gebäude hier gekauft hatten, wollten wir unsere Beziehung auf eine neue Ebene heben und haben uns im Keller einen eigenen Raum, ein eigenes Paradis geschaffen. Es zu benutzen, war uns aber nicht vergönnt. Am Tag als wir es einweihen wollten, ist Andreas gestorben. Kannst du dir das vorstellen, ein gesunder, sportlicher Mann Ende dreißig fällt einfach tot um. In seinem Kopf ist ein Aneurysma geplatzt. Er war beim Tanken, wollte zahlen und ist an der Kasse umgefallen, einfach so. Obwohl an der Tankstelle gerade ein Krankenwagen stand, ein Zufall, den es eigentlich nicht gibt, war nichts zu machen. Die haben ihn nicht einmal mehr mitgenommen. Wenigstens hat er nach menschlichem Ermessen nicht leiden müssen und dass wir die großen Pläne, die wir privat und beruflich hatten, nicht mehr umsetzen konnten, tut nur mir weh. Er bekommt es nicht mehr mit.
Auch wenn es sich anfangs falsch angefühlt hat, das Leben ist weitergegangen und hat Aufmerksamkeit gefordert. Ich war das verbleibende Elternteil einer Tochter, die am Ende der Pubertät stand und immer noch elterlichen Halt brauchte, auch wenn sie es damals bestimmt anders gesehen hat. Dann war ich auch noch alleinige Geschäftsführerin einer Firma mit gut hundert Mitarbeitern, eine gewaltige Verantwortung und es gab keinen mehr mit dem ich meine Gedanken und Entscheidungen auf Augenhöhe hätte diskutieren können.
Seit dem Tod von Andreas hatte ich keine Beziehung mehr, nicht einmal einen One-Night-Stand. Anfangs war ich dafür nicht bereit und später hatte ich schlicht keine Zeit. Unser Paradies im Keller habe ich zum ersten Mal vor einem Jahr wieder betreten, am fünften Todestag von Andreas. Ich habe staubgewischt und war ansonsten überfordert. Alle Gefühle kamen plötzlich mit Macht zurück. Heute ist der sechste Todestag von Andreas und ich bin das zweite Mal seit dem Tod von Andreas im Keller gewesen. Heute waren meine Gefühle anders. Andreas wird immer ein Teil meines Lebens bleiben, aber ich habe bemerkt, dass ich wieder bereit für etwas Neues bin. Ich bin bereit dafür, eine Entscheidung zu treffen, was ich mit dem Keller mache und so weit, dass ich mich wieder auf einen Mann einlassen könnte. Im Keller wollte ich dennoch nicht länger bleiben, aber die Ledersachen brauchen Pflege, darum habe ich sie mit in die Wohnung genommen. Als dann die Polizei vor der Tür stand, habe ich das Schlimmste befürchtet und nicht daran gedacht sie wegzuräumen. Eine Unachtsamkeit, aber ohne sie hätte ich dir das alles nicht erzählt.“
Silke erzählt mir ihre Lebensgeschichte und ich knie die ganze Zeit über neben ihr. Was sie erzählt ist viel persönlicher als ich erwartet habe. Ich höre fasziniert zu. Mir fällt aber nichts ein, was ich dazu sagen könnte. Jeder Kommentar kommt mir unpassend vor. Ich bin jung und unerfahren und die Frau, die vor mir auf dem Sofa sitzt, hat alle Höhen und Tiefen, die das Leben für einen bereit hält, gemeistert. Offensichtlich muss ich aber nichts sagen. Dass sie ihre Geschichte erzählen konnte, hat Silke gutgetan. Sie sieht richtig entspannt aus.
„Es ist spät geworden und die Sachen brauchen immer noch Pflege. Hilfst du mir, dann sind wir in der Hälfte der Zeit fertig.“
„Das mache ich doch gerne, aber ich müsste dazu wieder aufstehen, wenn ich darf.“
„Klar,“ lacht Silke. „Komm, wir setzen uns an den Schreibtisch.“
Die Aufgabe an sich ist einfach. Etwas Lederfett auf ein Tuch geben und es dann auf dem jeweiligen Toy verreiben. Aufkratzt bin ich dennoch. Zum ersten Mal habe ich eine Peitsche in der Hand, oder eine Klatsche oder ein Paddle oder eine Tawse, dazu noch Manschetten und Masken. Ich frage mich die ganze Zeit über, wie sie sich wohl auf meiner Haut anfühlen würden. Einige der Peitschen fühlen sich schwer an. Den Schmerz will ich mir gar nicht vorstellen, aber die Wildleder-Flogger fühlen sich weich an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie besondere Schmerzen verursachen. Die Vorstellung, dass Lisa so ein Ding benutzen könnte, ist geil ohne Ende, aber das wird nie passieren. Lisa hat mir nicht das geringste Signal gegeben, dass sie darauf stehen könnte.
Wir sind dann auch tatsächlich schnell fertig.
„Danke, dass du mir geholfen hast. Lass alles einfach hier liegen. Ich werde es morgen wegräumen. Wir sollten versuchen noch etwas zu schlafen. Es ist inzwischen vier am Morgen. Du weißt ja, wo Lisas Schlafzimmer ist.“
Silke
Nach einer unruhigen und viel zu kurzen Nacht wache ich gegen neun am Morgen auf. Auch wenn mir jede Menge Schlaf fehlt, bin ich rollig ohne Ende. Gut, dass für solche Fälle mein Womanizer in der Nachttischschublade liegt. Wie immer schießt er mich in den siebten Himmel und anschließend habe ich Lust auf mehr. Typisch, ich bin im Grunde unersättlich, aber heute ist keine Zeit für mehr. Ein Orgasmus muss genügen.
Widerwillig gehe ich ins Bad und dusche kalt. Das kalte Wasser vertreibt tatsächlich meine Müdigkeit. Es kann aber nicht verhindern, dass meine Gedanken immer noch um den gestrigen Abend kreisen. Wie konnte ich nur so nachlässig sein und das ganze Spielzeug einfach so rumliegen lassen. Damit dass Tim vor der Tür steht, konnte ich nicht rechnen, aber es hätten auch Freunde, Nachbarn oder im schlimmsten Fall sogar Lisa sein können.
Dann hat mir das Reden gutgetan. Ich habe mir etwas von der Seele reden können, das ich schon viel zu lange mit mir herumtrage. Es hat sich angefühlt wie ein Loslassen von Andreas. Im Grunde ist das gut, aber ich habe es Tim erzählt und der ist eben der Freund von Lisa. Die Wahrscheinlichkeit, dass er Lisa nichts von dem Gespräch erzählt, ist minimal. Nur wie erzähle ich das was ich Tim erzählt habe Lisa, ohne dass ich das Bild, das sie von Andreas hat, komplett zerstöre? Andreas war immer ihr Held. Sogar in der Pubertät, als sie sich mit aller Gewalt von mir abgegrenzt hat, hat Andreas immer noch einen Draht zu ihr gefunden und sie hat immer auf ihn gehört. Seit er tot ist, hat sie ihn auf ein Podest gehoben und zu einem Halbgott gemacht. Ihr da zu erzählen, dass er vor mir gekrochen ist und es für mich geil war ihn auszupeitschen und ihm auf jede erdenkliche sonstige Art Schmerzen zuzufügen, ist mehr als hart.
Außerdem ist es unverzeihlich, dass ich Tim gebeten habe, mir beim Pflegen der Toys zu helfen. Was mich da geritten hat, weiß ich nicht. Ich konnte der Versuchung Tim etwas zu provozieren nicht widerstehen. Ich habe es richtig genossen Tim zuzusehen. Im war sein Interesse für das Spielzeug peinlich, aber er hatte dennoch die ganze Zeit über einen Ständer. Die Natur ist da gnadenlos. Mit Anfang zwanzig ist den Männern die Erregung noch deutlich zwischen die Beine geschrieben. Das ist dann auch das Problem. Tim ist Lisas Freund und trotzdem hat es mir gefallen, dass er einen Steifen gehabt hat. Ich denke nicht, dass er schon weiß, worauf er konkret steht. Das wird er noch herausfinden müssen, aber eine devote oder möglicherweise auch masochistische Ader hat er ganz bestimmt.
Das bringt mich zum nächsten Punkt. Ich habe Lust wieder mit einem Mann auf Entdeckungsreise zu gehen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich Tim mit der Seilwinde hochziehe, bis er nur noch auf Zehenspitzen steht und dann seine Brust mit einem sanften Wildlederflogger bearbeite, anschließend seinen Rücken ganz vorsichtig mit der Pferdehaarpeitsche streichle und dann ein erstes Mal richtig mit der Peitsche zuschlage. Wie seine Reaktion wohl wäre? Entsetzt, erschreckt oder würde es ihm gefallen? Andreas hat die Pferdehaarpeitsche geliebt und gehasst gleichzeitig. Sanft benutzt ist sie kaum mehr als ein Streicheln, aber fester geschlagen verursacht sie mit minimalem Zeitverzug ein Gefühl als würden einen tausend Nadeln gleichzeitig stechen. Die Reaktion von Tim auf genau diese Mischung aus Streicheln und Nadelstichen würde ich nur zu gern beobachten.
Für Andreas und mich war alles Neuland, das wir gemeinsam erkundet haben. Heute weiß ich viel mehr. Was wohl besser wäre, ein Sub für den alles neu ist, der alles mit mir zum ersten Mal erlebt und dem ich zeigen kann, was mir gefällt oder ein erfahrener Sub, der schon weiß was er braucht und was er mag? Beides hätte Vorteile und Nachteile.
Während ich meinen Gedanken nachhänge, habe ich es geschafft mich zu duschen, einzucremen, die Zähne zu putzen und ein leichtes Tagesmakeup aufzulegen. Jetzt noch Kleidung und dann kann der Tag kommen. Ich kann schließlich nicht nur vor mich hinträumen.
Tim
Ist das eine Nacht. Immer wieder wache ich auf und habe Bilder vom Brand im Kopf oder Bilder von den Masken und Peitschen oder ich wache auf, weil ich nicht in meinem Bett liege. Dass mein Knöchel permanent pocht, hilft auch nicht weiter. Wie mir dann auch noch die Sonne direkt ins Gesicht scheint, ist an Schlaf endgültig nicht mehr zu denken. Ich schleppe mich ins Bad und dann in Richtung Küche.
Silke ist schon am Frühstücken. Kein Wunder, es ist ihr Haus, warum sollte sie nicht frühstücken sein? Nur fühle ich mich immer noch viel zu kaputt für ein erneutes Gespräch mit Silke. Wie soll ich ihr nach dem gestrigen Abend nur gegenübertreten? Wie soll ich mich verhalten und was soll ich sagen?
„Guten Morgen Tim“, begrüßt mich Silke fröhlich, „Kaffee und einen Teller musst du dir selbst holen. Alles andere ist schon hier. Teller und Tassen findest du in dem Schrank neben der Kaffeemaschine und Besteck ist in der ersten Schublade.“
„Guten Morgen“, murmele ich. Wie kann man nach einer so kurzen Nacht nur so gut gelaunt sein. Außerdem sieht sie aus wie immer, also als würde sie gleich in die Firma gehen. Ob sie überhaupt andere Klamotten hat? Wenigstens bin ich heute nicht halbnackt. Die Arbeitskleidung sieht zwar nicht schick aus, aber sie passt und ich habe wenigstens etwas an.
„Schau mal, du bist ein Held!“
Silke gibt mir ihr Tablet. Die Seite der lokalen Tageszeitung ist aufgerufen. Die Überschrift zieht mir die Beine weg: „Mann bei Brand ums Leben gekommen – Mitbewohner rettet drei Menschen“. Wenn das stimmt, was in dem Artikel steht, dann ist im Erdgeschoss ein Schwelbrand ausgebrochen. Als das Feuer dann einen Weg aus der Wohnung gefunden hat, ist alles sehr schnell gegangen und das Haus augenblicklich in Brand gestanden. Für Herrn Müller, dem das Haus gehört hat und der im Erdgeschoss gelebt hat, kam jede Hilfe zu spät. Er ist vermutlich erstickt. Die alte Wagner, die Baumann und ihrer Tochter habe angeblich ich gerettet.
Kaum zu glauben, ich bin keine Stunde vor dem Brand an der Tür vom Müller vorbeigegangen und habe nichts bemerkt. Ob es da schon gebrannt hat und ob er da noch gelebt hat? Hätte ich ihm helfen können oder hätte ich etwas bemerken müssen? Silke meint, ich soll mir das gar nicht erst einreden. Ich hätte das getan, was ich tun konnte und dass ich stolz darauf sein könne, dass ich die Wagner und die Baumann auf meinen Balkon gezogen habe. Auf Sachebene kann sie mich überzeugen, auf Gefühlsebene bleiben meine Zweifel. Vielleicht um mich auf andere Gedanken zu bringen, frägt Silke, ob ich nicht mit meinen Eltern telefonieren will.
„Ja klar. Ich bin so übermüdet, dass ich sie beinahe vergessen hätte. Darf ich mir dein Telefon noch einmal ausleihen?“
„Natürlich, ruf sie an. Du brauchst nicht so förmlich sein. Nimm dir mein Handy einfach. Das meine ich ernst. Bis auf weiteres wirst du hier wohnen, da solltest du dich auch frei bewegen und nicht bei jedem Schritt überlegen, ob du ihn auch tun darfst.“
Ich schnappe mir das Handy und gehe damit auf die Dachterrasse. Als mich Lisa die Terrasse zum ersten Mal gezeigt hat, bin ich aus dem Staunen nicht herausgekommen und auch jetzt finde ich sie traumhaft schön. Ich setzte im in einen der Loungesessel und wähle die Nummer meiner Eltern.
„Sauer.“
„Ich bin auch Sauer. Hallo Mama.“
„Tim? Was ist das für eine Telefonnummer? Hast du ein neues Handy?“
„Ja ich habe ein anderes Handy. Meines ist weg und alles andere auch. Das Haus hat gestern gebrannt und alles ist verbrannt. Ich glaube nicht, dass irgendetwas überlebt hat.“
Wie ich das ausspreche, überrollen mich die Gefühle und ich bin kurz davor zu weinen.
„Wie geht es dir? Bist du verletzt?“
„Nein, ich bin OK, aber der Rest ist alles weg“, wiederhole ich überflüssiger weise.
„Mach dir keine Sorgen, das sind alles nur Sachen. Die kann man leicht ersetzten“, wiederholt meine Mutter Silkes Worte von gestern. „Willst du zu uns kommen?“
„Danke aber nein, Mama. Ich will mich auf die Prüfungen vorbereiten und außerdem muss ich schauen, dass ich neue Skripten und Unterlagen bekommen. Das geht von hier aus besser.“
„Gut, das musst du selbst wissen, aber ich überweise dir etwas Geld, damit du die Zeit, bis die Versicherung zahlt, überbrücken kannst.“
„Bin ich versichert?“
„Aber natürlich, Tim. Wir haben eine Versicherung abgeschlossen, nachdem wir den Mietvertrag für dich unterzeichnet haben. Ich schicke dir gleich anschließend die Unterlagen per Mail. Wenn ich sonst noch was für dich tun kann, lass es mich wissen. Wo wohnst du jetzt eigentlich?“
„Ich bin vorläufig zu Lisa gezogen.“
„Lisa? Wer ist Lisa? Warum hast du uns von ihr noch nichts erzählt, Tim?“
„Naja, wir kennen uns erst seit sechs Monaten und es hat sich noch nicht ergeben, dass ich dir von ihr erzähle.“
Ich kann ihr schlecht erzählen, dass ich ihr noch nichts von Lisa erzählt habe, weil ich nicht wollte, dass sie in Lisa sofort die Mutter ihrer Enkel sieht. Außerdem wollte ich mir ersparen, dass sie mich mit Fragen zu Lisa löchert. Jetzt komme ich aber nicht mehr um die Sache rum und die nächsten zehn Minuten erzähle ich Mama von Lisa. Als ich auflege bin ich aber tatsächlich etwas ruhiger. Das Leben geht weiter und meine Eltern haben tatsächlich eine Versicherung für mich abgeschlossen. Daran hätte ich nie gedacht. Auch wenn ich angeblich erwachsen bin, muss ich noch jede Menge lernen. Gut, dass ich meine Eltern habe. So wie es aussieht, werde ich das alles schon irgendwie hinbekommen.
Silke
Tim kommt zurück von der Dachterrasse in die Wohnung. Da die Sonne genau in seinem Rücken steht, kann ich nur seine Silhouette erkennen. Er könnte tatsächlich Andreas sein. Die Statur passt fast genau. Ich finde, Tim ist hübsch. Was ist nur los mit mir? Die letzten sechs Jahre habe ich wie eine Nonne gelebt und kaum ist mir gestern bewusst geworden, dass ich wieder Lust auf einen Mann habe, bin ich rollig ohne Ende und würde mich am liebsten auf den Freund meiner Tochter stürzen. Er muss aus der Wohnung, bevor etwas passiert, das ich Lisa noch weniger erklären könnte als die besondere Beziehung von Andreas und mir.
„Wenn du lieber allein Einkaufen gehen willst, ist das kein Thema. Du kannst mein Auto haben.“
„Das geht leider nicht. Ich habe zwar einen Führerschein, aber kein eigenes Auto und fahre nur selten. Offen gesagt, traue ich mich nicht recht mit deinem Auto zu fahren. Wenn du mich zu meiner Wohnung fahren könntest, würde mir das schon helfen. Dort steht mein Rad, Dem ist hoffentlich nichts passiert.“
„War nur ein Angebot. Selbstverständlich fahre ich dich, Tim. Ich würde sagen, wir fahren zuerst einkaufen und wenn du dann noch willst, kann ich auch bei deiner Wohnung bringen.“
„Das ist zu großzügig. Ich will dir nicht zu Last fallen, aber danke.“
Hat ja super geklappt. Statt Tim auf Distanz zu halten, verbringe ich den Tag mit ihm.
„Ich räume noch die Toys weg. Passt es dir so in einer halben Stunde?“ Ich muss noch etwas Zeit und Raum zwischen uns bringen, damit sich meine Gedanken wieder beruhigen.
„Äh, ich weiß nicht, ob ich das fragen darf, aber würdest du mir den Keller zeigen? Ich habe so einen Ort noch nie in echt gesehen. Entschuldige, die Frage war bestimmt zu persönlich. Können wir so tun, als hätte ich nie gefragt?“
Sein Gesicht ist feuerrot und seine Körpersprache drückt Verlegenheit aus. Ein berauschendes Gefühl von Macht schießt durch mich. Oh Tim, allein dafür, dass du mich so in Versuchung führst, sollte ich dich auf den Prügelbock schnallen und dir zeigen, was ich mit all den Gerten, Peitschen und Stöcken so alles machen kann. Allein die Vorstellung, wie du dich windest und deine Pobacken unter meinen Schlägen zucken, lässt mich auf der Stelle feucht werden.
„Du würdest gerne mein Paradies sehen? Dir ist klar, dass das nicht so einfach geht? Ein Mann darf es nur in einer bestimmten Haltung betreten. Wenn du wirklich willst, dann gehen wir jetzt einkaufen und wenn wir wieder hier sind, gehst du duschen und kniest genau 15 Minuten nachdem wir wieder hier angekommen sind, nackt vor der Wohnungstür. Ich werde dich dann durch mein Paradies führen und dir alles zeigen.“
Trotz aller Verlegenheit sieht Tim aus, als wäre gleichzeitig Weihnachten und Ostern. Eine letzte Sicherheit baue ich dann doch noch ein.
„Folgendes muss aber klar sein: Erstens, es bleibt unter uns. Kein Wort zu Lisa! Zweitens, ich werde dir alles zeigen, aber ich werde dich nie abspritzen lassen und ganz egal was passiert, du wirst in meinem Paradies nie kommen. Wenn nicht anderes hilft wirst du die Situation abbrechen. Um es ganz deutlich zu sagen, deine Orgasmen wirst du dir ausschließlich bei Lisa holen. Drittens, ich werde für dich wie eine klassische Domina unberührbar sein. Du wirst mich nie aktiv berühren und mich ganz sicher nie in irgendeiner Form sexuell befriedigen. Ganz egal was passiert oder wie sich die Dinge entwickeln, du wirst ausschließlich Lisa befriedigen. Wirst du dich an diese Regeln halten?“
„Ja.“ Seine Antwort ist nur gehaucht und gibt mir den Rest. Am liebsten würde ich ihn auf der Stelle in den Keller zerren. Mich selbst an meine dritte Regel zu halten, wird mir alle Selbstbeherrschung abverlangen.
Tim
Ein paar Minuten später sitzen wir im Auto. Lisas Porsche ist schon krass, aber das Teil hier übertrifft alles. Der Bentley ist eine Orgie aus Leder und Holz. Alles ist so edel, dass ich mich kaum etwas anfassen traue. Gut dass ich das Angebot von Silke, mir die Schlüssel zu geben, abgelehnt habe. Wenn ich fahren müsste, hätte ich viel zu viel Angst, dass ich einen Kratzer in das Auto mache. Selbst als Silke auf der Autobahn 180 fährt, fühlt es sich wie ein entspanntes Gleiten an. Man hört nichts, oder doch, man hört die Musik, die aus den Lautsprechern kommt. Es ist eine Mischung aus Techno und Rock. Lärmig und ganz schön alt.
„Das ist The Prodigy. Die waren in den 1990er Jahren richtig groß.“, klärt mich Silke auf.
„Ah, OK.“
Noch nie gehört. Heißt das nicht sowas wie Wunderkind? Größenwahnsinnige gab es wohl schon immer. Was The Prodigy bedeutet, spielt eigentlich keine Rolle. Dass mir die Musik, die Silke hört, überhaupt nichts sagt, aber schon. Silke lebt in einer anderen Welt als ich. Sie ist Teil einer anderen Generation. Ganz egal wie beeindruckend ich sie als Mensch finde, ich kann mir Sex mit ihr nicht vorstellen. Ich schätze, es liegt am Altersunterschied. Der ist wohl auch der Grund, warum mich Silke irgendwie einschüchtert und es mir jedes Mal aufs Neue schwer fällt sie zu Duzen. Ich muss aber auch sagen, dass ich froh bin, dass sie mich einfach so bei sich aufgenommen hat und dass sie mich ins Einkaufszentrum fährt, ist mehr als nur nett.
Unser erstes Ziel ist allerdings die Polizeiwache. Der Polizist, der das Protokoll aufnimmt, ist freundlich, aber ich weiß nicht, wie ich helfen kann. Ich erzähle, was ich gestern gesehen und erlebt habe, habe aber meine Zweifel, dass da viel Sachdienliches dabei ist. Das ganze Gespräch dauert nur um die 35 Minuten. Silke hat während der Zeit Mails gelesen. Die Frau arbeitet so gut wie immer.
In der Tiefgarage vom Einkaufszentrum drückt mir Silke 1.000 Euro in die Hand. Drei gelbe 200 Euro Scheine und vier grüne 100 Euro Scheine. Einfach so, als ob es nichts wäre, dabei habe ich noch nie einen 200 Euro Schein in der Hand gehabt. Dass ich die 1.000 Euro ganz brauchen werde, kann ich mir nicht vorstellen.
„Ohne Geld kannst du nichts kaufen“, kommentiert Silke nur trocken.
Leider hat sie recht.
Bei H&M und dem New Yorker habe ich dann mein Heimspiel. Tja, sich die Klamotten selbst zusammensuchen, Verkäuferinnen, die nur dazu da sind, Ware aus dem Lager zu holen und Gedränge vor den Umkleidekabinen, das ist das Einkaufserlebnis des durchschnittlichen Studenten. Obwohl es im Einkaufszentrum ordentlich zugeht, habe ich schnell eine Grundausstattung an Kleidung zusammen. Dann kaufe ich noch zwei paar Sneaker und im DM ein paar Toilettenartikel. Als ich an den Kondomen vorbeigehe, fällt mir ein, dass Lisa am Anfang unserer Beziehung entschlossen gesagt hat, dass sie sich um die wirklich wichtigen Dinge, wie Verhütung, lieber selbst kümmert. Da mich Silke begleitet, würde ich sowieso keine kaufen, aber das mir Lisa nicht zutraut immer für Gummis zu sorgen und sie auch zu benutzen, gibt mir einen kleinen Stich. Ich wische den Gedanken schnell weg. Mein letztes Ziel ist der Handyladen. Dort bin ich allerdings so erfolglos wie befürchtet. Ohne Ausweis können sie mir dort nicht helfen. Ich verstehe, dass sie so handeln, aber mich bringt es nicht weiter. Schließlich setzten wir uns in ein Café und gönnen uns einen Eiskaffee. Wir unterhalten uns über mein Studium. Ich bin beeindruckt von Silke. Lisa hat mir erzählt, dass ihre Mutter Maschinenbau studiert hat und einen Doktor-Titel hat sie auch. Dennoch, ganz egal ob es um Finite-Elemente oder um Bruchmechanik geht, Silke hat das Wissen einfach so parat und bringt selbst komplizierteste Sachen mit einfachen Worten auf den Punkt. Ich habe den Eindruck, sie würde meine Masterprüfungen einfach mal so ohne Lernen schaffen. Das ist echt nicht von dieser Welt, dabei liegt ihr Studium schon Jahre zurück.
Das Fachsimpeln mit Silke macht unglaublich Spaß und ich glaube, es ist gerade das erste Mal, dass ich mit Lisas Mutter rede und mich dabei von Grunde auf wohl fühle und nicht die geringste Anspannung spüre. Ich hätte das Gespräch noch Stunden fortführen können, aber Silke drängt irgendwann zum Aufbruch. Damit drängen sich einige Fragen in den Vordergrund, die ich bisher verdrängt habe. Kann ich mit Silke in ihren Keller gehen? Betrüge ich damit nicht Lisa und das noch dazu mit ihrer eigenen Mutter? Wie soll ich Silke anschließend gegenübertreten? Dann noch die schwerwiegendste Frage von allen, was ist, wenn mir das, was ich in Silkes Keller sehe, so gefällt, dass ich darauf nicht mehr verzichten will? Ich weiß es nicht. Es wäre mir viel lieber, wenn ich mit Lisa in den Keller gehen könnte, aber sie hat noch nie die geringste Andeutung gemacht, dass sie dominante Neigungen hat. Sicher ist aber, dass ich in den Keller gehen muss. Wenn nicht, werde ich nie eine Antwort darauf bekommen, ob ich die Fantasien, die seit meiner Pubertät in meinem Kopf sind, Realität werden lassen will. Wenn ich jetzt kneife, wird es trotzdem nicht mehr so sein wie vorher und ich werde es ewig bereuen. Es gibt nur eine Lösung: Ich werde mit Silke in den Keller gehen und was danach kommt, wird man sehen.
Silke
Ich ziehe mich um. Zum ersten Mal seit sechs Jahren trage ich wieder mein Lieblingsoutfit, eine enge, schwarze Lederhose, bei der der Reisverschluss durch den ganzen Schritt geht, Overknee-Stiefel mit flachen Absätzen, eine weiße Bluse und dünne Lederhandschuhe mit langen Stulpen. Es passt mir immer noch. Ich habe nicht zugenommen. Augenblicklich fühle ich mich gut und mächtig. Ob mein Auftritt Tim gefällt?
Er ist so jung aber gleichzeitig tiefgründig und macht sich Gedanken über die Welt. Andreas war in seinem Alter ähnlich. Die Kombination aus Unbeschwertheit und Tiefgründigkeit habe ich so an ihm geliebt. Lisa, Lisa, wir haben nicht nur was das Optische angeht, den gleichen Männergeschmack. Du hast dir auch von der Persönlichkeit her eine jüngere Version deines Vaters geangelt. Jetzt werde ich herausfinden, ob Tim und dein Vater auch auf einem weiteren Gebiet noch Gemeinsamkeiten haben. Falls ja, werden wir miteinander ein Gespräch von Frau zu Frau führen müssen und ich kann nur hoffen, dass du mein Tun nicht als Vertrauensbruch auffasst. Auch wenn ich Tim eingeschärft habe, dass er dir auf keinem Fall vom Keller erzählen darf, das Gespräch bin ich dir dann als Mutter schuldig.
Ich höre etwas. Drei, vier Schritte nach vorn und ich kann von der Galerie aus auf die Hauptebene schauen. Ich habe mich nicht getäuscht. Tim kniet vor der Eingangstür. Er macht keinen Rückzieher, gut. Warum den jungen Mann warten lassen? Geduld war noch nie meine Stärke. Langsam gehe ich die Treppe runter. Er hört meine Schritte und dreht den Kopf in meine Richtung. Erster kleiner Fehler, Tim.
„Wer hat dir erlaubt dich zu bewegen oder mich anzuschauen? Außerdem bist du drei Minuten zu früh. Willst du mich unter Zeitdruck setzen?“, begrüße ich ihn bewusst kühl.
„Nein, es tut mir leid.“ Verschämt blickt er wieder zu Boden.
Tim, wenn du wüsstest welche Versuchung du bist.
„Dann mach dich wenigstens nützlich. Die Peitschen und Masken müssen wieder in den Keller. Hol den Korb vom Schreibtisch.“
Er will auf Knien Richtung Schreibtisch rutschen.
„Ach und steh auf. Ohne Knieschoner werden dir in kürzester Zeit die Knie weh tun, wenn du weiter so am Boden dahin rutschst“, kommentiere ich beiläufig. Er hat keinerlei Erfahrung. Ich werde ihm alles beibringen müssen.
Als er wieder vor mir steht, greife ich nach einem der Halsbänder im Korb und der zugehörigen Leine. Ich muss lächeln. Das dunkelbraune Ding habe ich Alexander vor Ewigkeiten in einem Zoogeschäft kaufen lassen. Obwohl niemand im Laden wissen konnte, dass wir keinen Hund haben und für wen das Halsband stattdessen bestimmt war, war es ihm unendlich peinlich. Tja, der größte Teil der Geschichte spielt sich in unserem Kopf ab.
„Normalerweise muss sich der Sub eine Auszeichnung wie ein Halsband erst verdienen und wenn es angelegt wird, ist der Sub auf Knien, aber heute werde ich bei beidem eine Ausnahme machen“, versorge ich Tim mit weiteren Informationen, während ich ihm das Halsband umlege.
Der Aufzug bringt uns direkt von meiner Wohnung in den Bunker. Ich schließe die Tür und betrachte uns beide im Spiegel. Welch Bild, ein nackter, junger Bursche mit einem Korb voller SM-Spielzeug, der sich von einer Frau Mitte vierzig an der Leine führen lässt. Ich würde gern ein Foto von uns beiden machen, aber das geht nicht.
„Komm, räumen wir das Spielzeug auf. So kann ich dir die Räume zeigen.“
Tim
Ich stehe in einer Fantasiewelt. Alles ist in rot und schwarz gehalten und auf eine edle Art kitschig. Der Raum könnte die Kulisse für einen Film sein. Das hier ist die Karikatur eines Barockzimmers. Allerdings verraten die Ösen an den Möbeln, die Gegenstände in den Vitrinen und die zahlreichen Spiegel, wofür der Raum eingerichtet wurde. Allerdings rieche ich nichts. In Büchern ist immer zu lesen, dass Spielzimmer einen besonderen Geruch nach Politur und Leder hätten. Das stimmt für diesen Raum hier schon mal nicht. Es ist angenehm warm, so dass ich auch nackt nicht friere, aber sonst ist die Luft und der Geruch völlig neutral. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen, aber es ist eine kleine Abweichung von meiner Erwartung.
Silke holt einen Gegenstand nach dem andern aus dem Korb und verstaut sie in den Schränken und Vitrinen. Dabei macht sie immer wieder irgendwelche Bemerkungen, aber ich höre kaum hin. Ich bin fasziniert von dem Raum. Trotz allem Kitsch kann ich mir keinen schöneren Ort für Sex vorstellen. Das riesige Bett ist schon genial, aber der Thron haut mich komplett um. Er steht auf einem kleinen Podest und sieht schön bequem aus, aber die Sitzfläche hat eine Aussparung. Der Sinn ist mir sofort klar. Der Mann liegt auf einem Brett unter der Sitzfläche und kann die Frau lecken. Das Bild, dass Lisa auf dem Stuhl sitzt und ich sie mit meinem Mund verwöhne, will nicht mehr aus meinem Kopf. Jetzt kriege ich auch noch einen Steifen. Peinlicher geht es nicht mehr. Silke scheint es aber nichts auszumachen, im Gegenteil.
Nachdem der Korb gut zur Hälfte leer ist, zeigt mir Silke kurz einen Nebenraum. Dort ist ein Bad eingerichtet. Dann führt sie mich in einen weiteren Raum, der auf der anderen Seite des Hauptraums liegt. Ich konnte ihn bisher nicht sehen, da der Durchgang von einem bodenlangen Vorhang verdeckt wird. Die Stimmung hier ist ganz anders. Ich stehe in einem Verhörzimmer. Auch wenn hier ebenfalls alles überzeichnet ist, der Raum macht mir Angst. Das kalte Neonlicht, die schweren Ketten an den Wänden, die brutal aussehenden Peitschen und Gerten, der massive Prügelbock, die Summe der Details wirkt. Erotisch ist hier nichts und ich möchte hier nicht wirklich von Silke verhört oder gefoltert werden. Dennoch ist mein Schwanz immer noch halb steif. Warum verstehe ich selbst nicht ganz. Silke scheint mich nicht weiter zu beachten und verstaut weitere Teile aus dem Korb.
Der Korb ist fast leer und Silke führt mich in einen weiteren Raum. Was ich hier sehe, kann ich nicht zuordnen. Vor mir ist ein Hindernisparcours aufgebaut. Einige Teile sehen aus wie die Hindernisse beim Springreiten, nur viel kleiner. Den Rest kann ich noch weniger einordnen. Für mich sieht alles recht wahllos zusammengewürfelt aus. Silke scheint zu bemerken, dass ich das, was ich sehe, nicht einordnen kann, den sie erklärt: „Das hier wäre der Ort für Pony Play gewesen. Der Mann ist das Pferd und muss blind durch den Parcours laufen und sich dabei auf die Kommandos der Frau verlassen. Die Sache hat weniger mit Sex im eigentlichen Sinne zu tun, dafür aber ganz viel mit Vertrauen und Gehorchen.“
Nachdem ich mich etwas umgesehen habe, führt mich Silke wieder in das Barockzimmer. Sie setzt sich auf eine Couch und drückt mir ein Tablet in die Hand.
„So, bevor wir weitermachen, will ich etwas über deine Fantasien und Neigungen wissen. Mach den Test auf dem Tablet.“
Der Test ist eine Mischung aus Text und Bilder, wobei immer die Frage gestellt wird, wie sehr mich das jeweilige Szenario erregt. Schon nach ein paar Fragen blicke ich hilfesuchend zu Silke:
„Ich glaube, mich überfordert der Test. Ich habe nichts von dem, was da beschrieben ist schon einmal tatsächlich erlebt. Wie soll ich da wissen, ob es mir gefällt?“
„Das macht nichts. Beantworte einfach, ob dich die Vorstellung von dem jeweiligen Szenario erregt oder nicht. Das ist genug, um einen Startpunkt zu haben. Alles weitere findet sich dann schon.“
OK, mit der Vorgabe kann ich die Fragen beantworten. Nachdem ich fertig bin, nimmt mir Silke das Tablet wieder ab. Ich bin auf die Testauswertung gespannt, aber die zeigt mir Silke nicht. Dabei würde mich das Ergebnis echt interessieren. Interessieren ist das Stichwort. Alles was ich hier im Bunker sehe, ist interessant und faszinierend, aber bis auf die Kleinigkeit, dass ich nackt bin und Silke in einem eher schrägen Outfit rumläuft, ist bisher alles eher harmlos. Wie immer habe ich mir im Vorfeld zu viele Gedanken gemacht.
„Zum Abschluss darfst du dir noch einen Raum für ein erstes Spiel aussuchen.“
Die Antwort fällt mir nicht schwer: „Dann wähle ich Ponyplay-Raum.“
„Und warum?“
„Der Raum hier ist faszinieren, aber alles hier ist für Sex gemacht und daher finde ich den Raum irgendwie unpassend. Das Bad hast du mir nur kurz gezeigt, daher kommt es in meinen Gedanken kaum vor. Das Verhörzimmer macht mir dagegen echt Angst. Die Bilder, die da in meinem Kopf entstehen sind zu heftig, um noch schön zu sein. Bleibt nur der Ponyplay-Raum. Ich habe keine Vorstellung davon und daher ist meine Neugierde geweckt. Außerdem hast du gesagt, dass es dabei mehr um Vertrauen als um Sex geht. Passt doch auch.“
Was mir Silke antwortet, habe ich nicht erwartet.
„Gut gewählt und gut begründet. Ich bin allerdings der Meinung, dass man sich seinen Ängsten stellen soll. Auf in den Verhörraum!“
Silke
Tim folgt mir sichtbar unsicher in den Raum nebenan. Ich gebe ihm erst gar keine Gelegenheit zum Nachdenken. Ich fessele seine Handgelenke mit den Ledermanschetten einer Spreizstange, hake die Stange am Seilzug ein und ziehe ihn hoch, bis seine Fersen ganz knapp nicht mehr den Boden berühren. Die Position so voll gestreckt ist sicher nicht besonders bequem, aber sie sollte für Tim einige Zeit ertragbar sein. Die Tools vom Strafraum hier sind für das erste Mal aber sicher zu heftig. Ich brauche etwas anderes und gehe daher kurz zurück in den Hauptraum und greife schnell nach ein paar Sachen. Auch wenn ich nur ein paar Meter entfernt bin, ich will Tim nicht lange alleine in dem andern Raum lassen.
Dass Persönlichkeitstests nur beschränkte Aussagekraft haben, ist mir klar, dennoch geben sie doch gewisse Hinweise. Tim hat beim Parameter Devot 95 Prozent, viel mehr geht nicht. Beim Parameter Masochismus etwa 70 Prozent. Dominant zeigt 15% und Sadismus 0%. Die anderen Parameter muss ich mir später genauer anschauen, aber außer Keuschhaltung war nichts mehr dabei, auf das Tim besonders stehen würde. Bondage, Feminisierung, Lack, Leder und sonstige Fetische stehen jedenfalls nicht besonders weit oben auf seiner Interessenliste. Ich frage mich zwar, wie es sein kann, dass jemand, der beim Parameter Devot 95% hat, beim Parameter Dominant auch 15 Prozent haben kann, aber das ist es nicht. Die Testergebnisse von Tim und Andreas sind zwar nicht deckungsgleich, aber sehr ähnlich. Andreas hatte bei Devot 85 Prozent, bei Masochismus 95 Prozent, bei Dominant 0 Prozent, bei Masochismus 0 Prozent und außer bei Keuschhaltung, hatte er bei keinem anderen Parameter irgendwelche besonderen Interessen erkennen lassen. Kann das Zufall sein oder hat es einen tieferen Grund, dass sich Lisa einen Mann gesucht hat, der sehr ähnliche sexuelle Neigungen wie ihr Vater hat? Sollte Lisa tatsächlich dominante Neigungen haben? Hat sie die bisher mir gegenüber perfekt versteckt? Andererseits was sagt das schon? Auch wenn Lisa und ich inzwischen ein sehr gutes Verhältnis haben, über Sex sprechen wir so gut wie nie.
Mit diesen Gedanken gehe ich zurück zu Tim. Dass er zwischen Hoffen und Bangen schwebt, ist nur zu deutlich sichtbar. Ich ziehe ihm eine Maske aus weichem Leder über die Augen, so dass er nichts mehr sehen kann. Dann lasse ich Nippelklemmen an seinen Brustwarzen zuschnappen. Es sind die schwächsten, die ich habe. Bei Andreas habe ich sie nur verwendet, wenn ich ihn ärgern wollte, aber Tim zieht schon jetzt die Luft scharf ein. An Schmerz ist er schon mal nicht gewöhnt. Das wird sich möglicherweise bald ändern.
Ich kann es nicht lassen und nehme eine Bullwhip von der Wand und lasse sie neben Tim knallen. Die Peitsche fühlt sich noch so gut wie vor sechs Jahren an, aber ich bin aus der Übung. Ich weiß noch wie es geht, aber mein Bewegung ist eingerostet und mir fehlt das Gefühl für Kraft und Bewegung. Sollte ich die Peitsche jemals an Tim benutzen, muss ich vorher auf jeden Fall üben. Für heute spielt das keine Rolle. Ich will Tim nur etwas erschrecken. Das gelingt mir dafür besser als gedacht. Tim hat ganz offensichtlich Angst. Scheiße, ich werde feucht. Das was wir hier tun, gefällt mir jetzt schon. Ich lasse die Peitsche ein zweites Mal direkt neben Tim knallen. Ja, es ist mehr als offensichtlich, Tim hat Angst.
Ich muss ihn beruhigen. Ich bin schließlich keine Sadistin. Bei dem Gedanken muss ich fast lachen. Natürlich bin ich eine Sadistin, sonst wäre ich jetzt nicht feucht, aber so sehr mir Tims Anblick gefällt, ich darf es nicht übertreiben. Ich streichle ihm über die Wange und flüstere in sein Ohr:
„Keine Angst, es geht hier nicht darum dich zu brechen. Hier kannst du ganz du sein. Hier kannst du ganz frei sein. Du kannst schreien, jammern, weinen, leiden oder lachen. Ganz egal was es ist, es wird hier in dem Raum bleiben. Hier bist du sicher und kannst sein wer du wirklich bist. Für den Anfang ein paar Worte zum Thema Sicherheit. Du hast vielleicht mein Armband bemerkt. Es trackt meine Vitalfunktionen und sollte etwas mit mir sein, wird es automatisch eine Notruf-SMS versenden. Außerdem läuft eine Totmann-App auf dem Tablet. Du weißt, was das ist?“
Tim nickt. Ich erkläre dennoch:
„Wenn ich nicht alle 90 Minuten bestätige, ruft die App nacheinander bei der Notrufzentrale, bei Lisa und bei meinem Führungsteam in der Firma an. In der Sprachnachricht ist genau beschrieben, wo wir sind, wie die Tür aufgeht und dass jemand im Raum ist, der sich nicht selbst befreien kann. Ich will mir nicht vorstellen, dass ich statt Andreas hätte tot umfallen können während er gefesselt hier gewesen wäre und ihn keiner gefunden hätte. Andreas ist für dich nicht wichtig, aber dass du, selbst wenn ich tot umfalle, in längstens zwei Stunden gerettet wirst, musst du wissen.“
Wieder nickt Tim.
„Dann noch etwas. Da du dich für SM interessierst hast du bestimmt schon etwas von Ampelsystemen und Safewords gehört. Ich halte das für sinnvoll. Was grün bringen soll, weiß ich nicht. Wichtig ist aber folgendes, wenn du an deine Grenzen kommst, dann sag: „Kommando gelb“. Die Bedeutung ist, dass du weiterspielen willst, ich aber einen Gang zurückschalten muss. Noch wichtiger, wenn du abbrechen willst, egal aus welchem Grund, dann sag: „Kommando rot“. Der Grund, warum du das Kommando gibst, ist nicht wichtig. Egal ob du physisch und psychisch nicht mehr kannst oder willst, oder was auch sonst immer der Grund ist, scheu dich nicht das Szenario abzubrechen. Ich werde sofort aufhören und dich befreien. Es wird auch keine weiteren Konsequenzen haben. Sollte ich dich Knebeln, werde ich immer dafür sorgen, dass du eine andere Möglichkeit hast, die beiden Kommandos zu geben. Hast du verstanden was ich gesagt habe?“
Wieder ein Nicken.
„Nein, das ist jetzt zu wichtig. Wiederhole es.“
„Keine Sorge, ich habe es verstanden. ‚Kommando gelb‘ bremst und mit ‚Kommando rot‘ breche ich ab.“
Liegt da neben Dankbarkeit auch eine Spur Ungeduld in Tims Stimme? Gerade eben war er kurz davor, vor Angst zu zittern und jetzt langweilt ihn, wenn ich etwas von Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheit erzähle. Allein dafür sollte ich ihm den Po versohlen. Ich gebe aber auch zu, mir gefällt meine Rolle. Ich habe nicht nur die Macht, ich habe auch noch jede Menge mehr Wissen als Tim, das ich an ihn weitergeben kann, wenn ich will. Ein paar letzte Worte kann ich mir daher nicht verkneifen:
„Tu die beiden Kommandos nicht als Lächerlichkeit ab. Hier im Bunker sind sie die einzigen Helfer, die du hast. Du hast keinen, oder jedenfalls nur sehr geringen Einfluss auf das, was wir hier im Bunker machen. Du musst dich ohne Wenn und Aber in meine Hände begeben, da ist es Wichtig, dass du im Notfall aus dem Szenario aussteigen kannst.
Dann ich halte nichts von Schweigegeboten. Kommunikation ist wichtig. Einen gewissen Respekt und eine gewisse Höflichkeit erwarte ich, aber solange ich dir das Reden nicht ausdrücklich verbiete, kannst du jederzeit reden oder fragen.
Abschließend, sieh das hier als Hilfsmittel um du selbst zu sein. Vergleiche es mit einer Maschine. Wenn du eine Maschine konstruierst, musst du auch wissen, welche Aufgabe sie erfüllen soll und welche sonstigen Rahmenbedingungen es gibt. Ohne diese Vorgaben geht es nicht. Hier im Bunker ist es ähnlich. Wir geben uns einen ganz engen Rahmen, aber in dem können wir uns nach Belieben austoben und mehr wir selbst sein als sonst wo. Ob das hier auch dein Rahmen sein kann, musst du allerdings selbst herausfinden. Falls ja, hast du eine Entdeckung fürs Leben gemacht und falls nein, ist nichts passiert und das was wir gemacht haben, wird niemand sonst erfahren.
Dann noch eine allerletzte Sache. Wenn wir im Bunker sind, bin ich deine Königin und ich will von dir auch so angesprochen werden. Solange wir hier sind, bin ich nicht mehr Silke. Stattdessen wirst du mich immer mit Königin ansprechen. So, genug geredet. Wir sind hier, um etwas herauszufinden.“
Tim
Ich bin echt naiv oder vor Geilheit dämlich. Ich lasse mich von Silke in einem Keller anketten und niemand weiß, wo ich bin. Außerdem weiß ich praktisch nichts über sie. Sie könnte mir die Haut vom Leib peitschen oder sonst was mit mir anstellen. Tut sie aber nicht. Sie hat mir ein bisschen Angst gemacht. OK, sieh hat mir etwas mehr als nur ein bisschen Angst gemacht. Sie ist aber auch unendlich aufmerksam und ist sofort wieder vom Gas gegangen. Ihre Worte haben mich zusätzlich beruhigt.
Dann trifft mich aus dem Nichts ein erster Schlag. Ich habe ihn mir offen gesagt anders vorgestellt. Es ist viel weniger schlimm als in meiner Fantasie. Es zieht nur leicht und dann spüre ich wie meine Haut warm wird. Sofort anschließend lässt Silke das Ding über meine Haut gleiten. Sie streichelt mich quasi mit ihrem Schlagwerkzeug.
„Das ist ein weicher Wildlederflogger ohne Knoten an den Enden. Er sollte genau das richtige zum Aufwärmen sein“, kommentiert Silke.
Dann schlägt sie mich wieder. In schneller Folge treffen mich Hiebe an Rücken, Po und Oberschenkeln. Nach einiger Zeit streichelt sie mit dem Wildleder wieder über meine Haut, worauf weitere Schläge folgen. Meine Haut wird wärmer und wärmer, dann ist es plötzlich vorbei.
Das hier ist ganz anders als in meiner Fantasie. Ja, die Schläge haben etwas gezogen, aber wirklicher Schmerz war das nicht. Es war eher wie eine Art Massage. Das für mich überraschendste ist, wie warm und empfindlich sich mein Rücken und mein Po anfühlen und dass ich das auf schräge Art geil finde. Mein Schwanz steht jedenfalls wie eine Eins. Ich bedauere es tatsächlich, dass Silke schon aufgehört hat. Ich möchte mehr.
„So entspannt wie du bist, könnte man meinen, dass du die Behandlung gerade eben genossen hast. Mal sehen, ob dir die Pferdehaarpeitsche auch noch gefällt“, reißt mich Silke aus meinen Gedanken.
Sie lässt die Peitsche einmal über meinen Rücken gleiten. Das Pferdehaar fühlt sich nicht viel anders an als menschliches Haar. Es kitzelt mehr, als dass es angenehm wäre. Dann treffen meine Pobacken sechs in schnellen Zügen verabreichte Hiebe. Im ersten Moment fühle ich nicht viel, aber mit leichter Zeitverzögerung beginnt mein Po zu brennen. Es ist nicht genau zu lokalisieren. Ein Gefühl wie tausend Nadelstiche gleichzeitig überzieht meine Pobacken. Es ist noch gut zu ertragen, aber dennoch echter Schmerz und es dauert etwas, bis er wieder abklingt. Silke scheint das genau zu wissen, denn sie lässt mir etwas Zeit. Kaum zu glauben, ich bin enttäuscht, als das Brennen auf meinen Pobacken verschwindet. Das war doch gerade echter Schmerz und ich bin enttäuscht, dass er verschwindet.
„Verträgst du noch zwei etwas kräftigere Hiebe? Dann ist es für heute auch genug.“
Tatsächlich stimme ich zu. Was ist nur los mit mir? Die beiden Schläge sind viel stärker als die vorherigen. Der Schmerz ist so intensiv, dass ich laut stöhne. Ein helles Brennen überzieht meine Pobacken und wieder ist das Gefühl von tausend Nadelstichen da. Meine Erektion ist erst einmal weg. Sie kommt aber umso heftiger zurück als der Schmerz nachlässt und dafür das warme Gefühl auf meinen Pobacken zurückkehrt.
„Ja, das war für heute genug“, bestätigt Silke noch einmal. „Wenn wir nicht hier in meinem kleinen Reich wären, müsste ich entrüstet sein. Mein potenzieller Schwiegersohn steht nackt und mit einer gewaltigen Latte vor mir. Das gehört sich in der richtigen Welt nicht, aber hier unten ist es OK. Hier unten werde ich sogar geil davon.“
Ich höre ein paar Geräusche, die ich nicht zuordnen kann. Dann höre ich Silkes Stimme wieder:
„Ich sitze direkt vor dir und habe den Reisverschluss meiner Hose geöffnet. Falls du es noch nicht bemerkt hast, er geht durch den ganzen Schritt und Unterwäsche trage in meinem kleinen Paradies nie. Leider sind die Akkus der elektrischen Toys alle leer, aber ich werde auch mit dem auskommen, was da ist. Ich schiebe mir übrigens gerade einen aufblasbaren Plug in die Muschi.“
Ich höre ein pumpendes Geräusch.
„Ich pumpe ihn gerade auf, bis ich komplett ausgefüllt bin. Das fühlt sich genial an. Wenn ich jetzt über meine Perle reibe, bin ich im siebten Himmel.“
Tut Silke das gerade wirklich, oder spielt sie mir nur etwas vor? Meine Augen sind immer noch verbunden. Ich weiß es schlicht nicht. Zunächst ist kaum etwas zu hören, dann beschleunigt sich Silkes Atem und immer häufiger ist Stöhnen dabei. Was würde ich dafür geben, wenn ich Silke jetzt befriedigen könnte. Wenn ich auf dem Brett unter ihrem Thron liegen könnte und sie mit dem Mund verwöhnen dürfte, oder noch besser, wenn ich sie vögeln dürfte. Ich halte es vor Geilheit kaum noch aus. Mein Schwanz platzt gleich. Silke ist unglaublich laut, aber dann ist es nach einem letzten spitzen Stöhnen still. Ich höre nur noch Silkes Atem, der langsam ruhiger wird und dann ist es völlig ruhig. Wenn das gespielt war, ist Silke eine echt gute Schauspielerin.
„Wenn du möchtest, zeige ich dir noch den Ponyplay-Raum“, spricht mich Silke wieder an.
„Ja, bitte, Königin“, bettele ich. Das hier ist so schön, so geil, so aufregend. Ich habe sowieso schon alle Grenzen überschritten. Warum dann auf den letzten Raum verzichten?
Silke lässt den Seilzug nach unten fahren und befreit meine Arme. Meine Waden brennen wie die Hölle. Erst jetzt bemerke ich, wie anstrengend die Position, in die sie mich gezwungen hat, tatsächlich war. Dann schiebt Silke meine Augenmaske nach oben.
Sie steht direkt vor mir. Klar, wo sollte sie sonst stehen. Dennoch wirkt es auf mich, dass sie das erste ist, was ich sehe. Sie lächelt mich an und meint:
„Gut, dann darfst du jetzt mein Pferdchen sein, aber vorher gönne ich mir noch ein kleines Vergnügen.“ Zu diesen Worten reißt sie mir beiden Nippelklemmen von den Brustwarzen. Ein scharfer Schmerz schießt durch meinen Körper. Erotisch ist da erst einmal gar nichts. Der Schmerz lässt allerdings schnell nach und stattdessen macht sich ein Kribbeln zwischen meinen Beinen bemerkbar. Wie kann es sein, dass ich es bedauere, dass der Schmerz so schnell nachlässt? Ich verstehe mich gerade selbst nicht.
Noch bevor ich weiter nachdenken kann, macht sich Silke auf in den Ponyplay-Raum.
„Es geht hier nur indirekt um Sex und Erotik. Klar, du bist nackt und das hat natürlich eine erotische Komponente, aber das ist nur Nebensache. Die Hauptsache ist, dass du blindes Vertrauen haben musst. Nur wenn wir perfekt eingespielt sind und du genau meinen Kommandos folgst, funktioniert es“, erklärt Silke und fährt fort: „Heute geht es nur darum, dass du ausprobierst, wie es sich für dich anfühlt. Wenn es nichts für dich ist, ist es kein Thema und wenn dir die Sache gefallen könnte, können wir mehr ausprobieren.“
Sie befestigt zwei Ketten am Halsband und verbindet sie mit den Lederfesseln, die ich immer noch an den Handgelenken habe. Weiter als auf Brusthöhe kann ich meine Unterarme nicht mehr senken.
„Die Einschränkung gehört dazu. Ich könnte dir die Arme auch hinter dem Rücken fixieren, aber so wie sie jetzt sind, hast du noch die Chance, dich etwas abzufangen, falls du stolpern solltest.“
Dann nimmt sie eine Art Knebel mit großen Ringen an den Seiten und einem Stück Silikonrohr als Mundstück.
„Das hier nennt man Trense. Es ist dem Zaumzeug von Pferden nachempfunden. Mach den Mund auf, damit ich es dir anlegen kann.“
Reden kann ich jetzt nicht mehr. Sie hakt noch zwei lange Zügel links und rechts an den Ringen ein.
„So, jetzt kann es auch schon losgehen. Ich werde dir gleich die Augenmaske wieder über die Augen ziehen, damit du nichts mehr sehen kannst. Für dich gibt es dann nur noch drei Kommandos. Schritt bedeutet vorwärts gehen. Zurück bedeutet rückwärts gehen und Halt bedeutet stehen bleiben. Für links und rechts gibt es die Zügel. Wenn ich links ziehe, gehst du nach links und wenn ich rechts ziehe nach rechts. Später werde ich ganz auf verbale Kommandos verzichten und dich nur noch mit Zügel und Gerte lenken, aber das ist Zukunftsmusik. Dann noch eine letzte Sache. Dieses Glöckchen hier, wirst du immer in der Hand halten, wenn wir spielen. Sollte irgendetwas sein, dann lass es fallen. Es hat die gleiche Bedeutung wie Kommando rot. Hast du das verstanden.“
Ich nicke. Was gibt es da nicht zu verstehen? Fünf einfache Kommandos kann sich jeder Halbaffe merken. Sie versteht ja sogar ein Pferd. Dann schiebt mir Silke die Maske über die Augen und es geht los. „Schritt“, ist ihr erstes Kommando.
Nach wenigen Schritten verstehe ich, was Silke gemeint hat. Ich bin blind und völlig orientierungslos. Ich laufe irgendwo in dem Raum herum und kann mich nur auf Silke verlassen. Es ist wie Tanzen, nur ohne Musik.
Silke
Tim hat gut gewählt und seine Entscheidung begründen können. Der Hauptraum hätte tatsächlich zu sehr nach Sex geschrien und das Bad auch. Das ihm der Verhörraum solche Angst macht, hätte ich nicht gedacht. Daher war es für mich klar, dass ich als erstes dorthin führe. Es ist wichtig, dass Tim versteht, dass im Keller nichts passiert, was über seine Grenzen geht. Ich werde an seine Grenzen gehen und vielleicht werden ich sie im Laufe der Zeit verschieben, aber ich werde sie immer respektieren.
Was Tims masochistische Ader angeht, bin ich mir nicht sicher. Einerseits hat er auf den Schmerz mit einer gewissen Erregung reagiert, aber meine Schläge waren alle sanft bis leicht und dürften nur leichte Schmerzreize verursacht haben. OK, die letzten beiden Hiebe mit der Pferdehaarpeitsche waren nicht mehr leicht, sondern mittel, aber damit waren Tims Grenzen auch erreicht. Viel mehr hätte er nicht aushalten können. Bei seiner ausgeprägten devoten Ader könnte es sein, dass ihn die Tatsache, dass er geschlagen wird, mehr anmacht, als der Schmerz als solcher. Mein Bauchgefühl sagt mir zumindest, dass Tim kein Hardcore-Masochist ist und ich mich vorsichtig an seine Grenzen tasten muss. Möglicherweise werden Bullwhip und Sjambok immer jenseits seiner Grenzen sein. Macht aber nichts, Tims Reaktion auf meine Schläge war mehr als nur geil. Es war schon immer die Reaktion des Subs, die mich erregt und Tims Reaktionen waren mehr als nur erregend. Jede Zelle meines Körpers hat mir signalisiert, dass die Zeit der Trauer vorbei ist und ich wieder einen Sub brauche.
Es wird Zeit, dass ich mich wieder auf Tim konzentriere. Er macht das wirklich gut. Kaum zu glauben, dass er noch nie Pony war. Er scheint emotional kein Problem mit der Orientierungslosigkeit zu haben und folgt allen meinen Kommandos aufmerksam. Besser kann ein erstes Mal nicht laufen.
Ja, ich will wieder einen Sub und zwar einen möglichst unerfahrenen. Mein Sub soll alles von mir lernen und noch nicht von den Wünschen und Vorstellungen einer anderen Frau verdorben sein. Könnte Tim dieser Sub sein? Andreas und ich waren immer gleichberechtigte Partner, auch wenn wir sehr heftig gespielt haben. Bei Tim wäre das anders. Ich habe so viel mehr Lebenserfahrung als er, dass er nie tatsächlich gleichberechtigt wäre. Er wäre tatsächlich nur ein Spielzeug.
Der Gedanke gibt mir einen Stich. Was tue ich hier eigentlich? Tim ist der Freund meiner Tochter und ich führe ihn ohne ihr Wissen in meine Welt ein. Klar ist es offensichtlich, dass Tim devote Neigungen hat und sehr wahrscheinlich hätte er diese irgendwann auch ausleben wollen, aber ich hätte das hier dennoch nicht tun dürfen. Ich hätte Tims Bitte ablehnen müssen! Das was Tim und ich hier machen, wird Auswirkungen auf die Beziehung von Tim und Lisa haben. Für ein Zurück ist es zu spät. Was bin ich nur für eine alte Kuh. Tim kann ich nicht böse sein. Wenn Männer geil sind, denken sie nur mit dem Schwanz. Das schlechte Gewissen kommt bei ihnen erst später, wenn sie wieder klar denken können. Aber ich hätte meine Sinne beisammenhaben müssen.
Ich muss das hier auf der Stelle abbrechen. Allerdings darf ich nicht komplett aus der Rolle fallen. Ich muss die Session für Tim vernünftig zu Ende bringen. Alles andere wird ihn nur weiter verwirren und auch er wird ziemlich sicher Schuldgefühle gegenüber Lisa haben. Falls nicht, hat seine Beziehung mit Lisa sowieso keine Zukunft.
Dann bringen wir es zu ende.
„Halt!“, rufe ich Tim zu. „Du hast das sehr gut gemacht. Für heute ist es genug. Du humpelst noch immer und ich will nicht, dass du deinen Knöchel weiter belastest. Denk über den Tag nach und wenn du Fragen hast, können wir morgen reden. Eines ist mir aber noch wichtig. Dass du dir deine Orgasmen ausschließlich bei Lisa holst, habe ich ernst gemeint. Solange sie in Italien ist, wirst du nicht kommen. Wir wissen aber beide, dass ihr Männer die Finger nicht von euch lassen könnt und ihr andauernd wichsen müsst. Ich werde dir daher eine Keuschheitsschelle anlegen. Keine Sorge, sie ist aus Silikon und für Anfänger gut zu tragen. Auch sonst brauchst du dir keine Gedanken machen, ich werde sie dir abnehmen, bevor Lisa heimkommt.“
Zu diesen Worten befreie ich ihn von der Trense und den Fesseln und lege ihm stattdessen den Peniskäfig an.
„Komm mit“, weise ich ihn an gehe zügig zum Ausgang des Bunkers. Dort nehme ich ihm auch noch das Halsband ab. Bis auf den Peniskäfig ist Tim wieder nackt. Ich bringe ihn zurück in meine Wohnung. Er wirkt gelassen und ruhig. Eigentlich müsste ich jetzt für ihn da sein, aber ich kann nicht und er macht auch nicht den Eindruck, als bräuchte er gerade jemand zum Reden.
„Das Aufräumen im Bunker ist die Aufgabe des Sub, aber da du sozusagen Gast bist, werde ich das übernehmen.“
Mit diesen Worten mache ich mich wieder auf in den Keller. Dort breche ich zusammen. Ich sitze auf der Chaiselongue und bin wie gelähmt. Was habe ich nur getan? Mit Tim zu spielen hat sich so gut angefühlt. Wenn ich nur daran denke, dass er jetzt einen Peniskäfig trägt, kribbelt es in meinem Bauch. Aber ganz egal wie gut und schön es sich anfühlt, es kann nur falsch sein. Das letzte, was ich will ist einen Keil zwischen Tim und Lisa zu treiben. Dennoch ist das, was gestern und heute passiert ist nicht mehr zu ändern. Was für Möglichkeiten gibt es? Tim wollte seine Fantasien einmal ausleben und stellt fest, dass er sie im echten Leben doch nicht ausprobieren will. Unwahrscheinlich, dazu war er zu begeistert. Tim ist begeistert von dem was wir getan haben und will mehr. Deutlich wahrscheinlicher. Dann ist die nächste Unbekannte Lisa. Kann sie sich vorstellen Tim zu dominieren. Falls ja, hätten die Beziehung der beiden eine Chance. Falls nein, vermutlich eher nicht. Selbst wenn Lisa Tim dominieren möchte, ist immer noch offen, wie Lisa zu dem steht, was wir heute gemacht haben. Ist der Vertrauensbruch für sie unverzeihlich, oder sieht sie die Sache eher entspannt? Wenn ich die Optionen durchdenke, sagt mein Verstand, die Sache kann gut ausgehen. Mein Herz sagt allerdings immer noch, dass die Gefahr eines schlechten Endes groß ist und die Konsequenzen schrecklich wären.
Ich treffe eine Entscheidung. Ich werde Tim gegenüber in der dominanten Rolle bleiben. Der vorgeschobene Grund ist, dass ich Tim gegenüber eine gewisse Verpflichtung habe und er sich nicht schlecht fühlen soll. Wenn ich ehrlich bin, ist der eigentliche Grund aber, dass mir das Spiel mit Tim zu gut gefällt, um es abzubrechen. Ich werde auch mit Lisa reden, sobald sie wieder daheim ist. Ich werde ihr in groben Zügen von der besonderen Beziehung von Andreas und mir erzählen. Ich werde ihr aber nicht erzählen, was ich mit Tim hier im Bunker gemacht habe. Es steht mir nicht zu, mich zwischen Tim und Lisa zu drängen. Die Sache muss Tim Lisa erzählen oder wenn er will, können wir es auch gemeinsam machen. Ich werde Tim aber ermuntern es Lisa zu erzählen. Sie hat es verdient, dass Tim was seine sexuellen Neigungen angeht, ehrlich zu ihr ist. Was dann geschieht, wird Lisa entscheiden müssen und ich werde jede Entscheidung akzeptieren.
Nachdem ich die Entscheidung getroffen habe, lenke ich mich mit Arbeit ab. Ich räume im Bunker das auf, was aufgeräumt werden muss und danach räume ich das, was schon aufgeräumt und geputzt ist, erneut auf.
Tim
Kaum ist Silke gegangen, läutet ihr Telefon. Sie hat es auf der Kochinsel liegen gelassen. Da ich auf dem Display Lisas Foto sehe, nehme ich ab.
„Hi, Lisa.“
„Hallo Tim, man könnte meinen, du hast Mamas Handy eingesteckt, so schnell wie du ans Telefon gegangen bist“, lacht Lisas Stimme mir entgegen.
„Nö, sie ist nur gerade nicht da und ich habe dein Bild auf dem Display gesehen“, weiche ich aus.
„Macht nichts, ich wollte sowieso dich und nicht Mama. Stell dir vor, der Wind war heute genial. Ich meine er ist hier eigentlich immer gut, aber heute war es echt mega. Schade, dass du nicht hier sein kannst. Wir sind den ganzen Tag auf dem Brett gestanden. Wenn ich wieder daheim bin, werde ich die mega Muskeln im Rücken haben. Da werde ich ein paar Massagen von dir brauchen.“ Lisa ist noch begeisterter als sonst. „Aber entschuldige. Du hast bestimmt andere Sorgen als meinen Surfurlaub. Wie war dein Tag und wie ist es so mit Mama?“
„Passt schon. Deine Mutter ist echt in Ordnung.“
„Ha, da wärst du schon der erste, der Mama nicht einschüchternd findet.“
„Ach komm, deine Mutter gibt sich vielleicht etwas unnahbar, aber sie ist heute den halben Tag mit mir Einkaufen gewesen und sie hat mir sogar Geld geliehen. Das war echt in Ordnung.“
„Wo wart ihr Einkaufen?“
„Im Einkaufszentrum. Ich glaube, deine Mutter war vorher noch nie im H&M. Als wir in der Schlange vor der Kasse gestanden sind, hat sie mir schon fast leidgetan. Ich glaube, da war ihr Geduldsfaden kurz vor dem Reißen.“
„Da könntest du recht haben. Dort wo Mama normalerweise einkauft, wuseln zwei Verkäuferinnen um sie rum und man trägt ihr die Klamotten anschließend auch noch bis zum Auto oder liefert sie direkt zu uns Heim. Ich finde aber, dass ihr das Erlebnis im H&M nicht schadet. Ein kleines wenig normale Welt gehört ab und zu dazu“, findet Lisa.
„Du kannst ganz schön gemein sein“, scherze ich. „Aber keine Sorge, ich bin anschließend mit deiner Mutter ein Eis essen gegangen und da haben wir uns echt gut unterhalten. Unglaublich, was deine Mutter an Fachwissen einfach so aus dem Ärmel schüttelt. Wenn ich das in zwanzig Jahren auch so darauf habe, bin ich stolz auf mich. Wir waren bestimmt das merkwürdigste Paar im Café. Deine Mutter wie aus dem Ei gepellt und ich habe immer noch die gelbe Arbeitskleidung angehabt, so als wäre ich ein Arbeiter deiner Mutter.“
„Ach, ich habe nichts dagegen, wenn man sieht, dass du mir gehörst“, flirtet Lisa.
„Wieso dir? Auf dem Zeug steht deutlich Hoffmann Prototypen. Wenn, dann würde ich deiner Mutter gehören.“
„Du vergisst, dass mir seit Vaters Tod 21,25 Prozent der Firma gehören“, korrigierst du mich. „Aber egal, was hast du dir gekauft“, wechselt Lisa das Thema.
Wir unterhalten uns noch eine ganze Zeit, bevor wir uns verabschieden.
Nach dem Telefonat meldet sich mein Gewissen mit aller Macht zu Wort. Das was Silke und ich im Keller gemacht haben, geht weit über eine allgemeine Erklärung von Dominanz und Unterwerfung hinaus. Wir hatten keinen Sex, zumindest nicht im klassischen Sinn, aber es war eine Art Vorspiel. Es war kein Zufall, dass mein Penis die ganze Zeit über zumindest halbsteif war und Silke hat es sich selbst gemacht. Ich bin mir sicher, dass sie sich selbst befriedigt hat. Ich habe es an ihren Fingern riechen können, als sie mir die Trense angelegt hat. Da hilft kein Schönreden, das was ich getan habe, ist genauso schlimm, wie wenn ich mit einer anderen Frau rumgeknutscht hätte.
Was die Sache noch schlimmer macht ist, dass ich eindeutig mehr ausprobieren will. Trotz jeder Menge Kitsch und Klischee sind die Räume im Bunker die erotischsten, die ich bisher gesehen habe. Alles im Bunker schreit nach Sex. Selbst als mich Silke geschlagen hat, war das nicht so schlimm wie von mir befürchtet. Zwar hat es einerseits weh getan und war nicht unbedingt angenehm, andererseits war es aber auch nicht wirklich schlimm und auf merkwürdige Art sogar erregend. Die Schläge haben in mir das Verlangen geweckt weiterzugehen, zu erkunden, was ich tatsächlich aushalten kann. Bei allen devoten Fantasien, die ich habe, hätte ich nicht gedacht, dass ich das tatsächlich einmal ausleben wollte. Dann noch der Ponyplay-Raum. Ich habe sofort verstanden, was Silke mir sagen wollte. Es ist tatsächlich wie tanzen, nur dass die Frau die Führung hat. Ich war völlig orientierungslos und musste mich ganz auf die Führung von Silke verlassen. Das war wirklich gut und ich würde es sofort wieder machen.
Wie soll ich das alles nur Lisa erklären? Ich würde mich ihr sofort unterwerfen, nur glaube ich nicht, dass sie eine dominante Ader hat. Wie soll sie da auf meine Neigung eingehen können? Ich will sie auf keinen Fall erschrecken oder verschrecken und sie ganz bestimmt nicht verlieren. Ich liebe sie! Falls sie entsetzt über meine Neigungen wäre und sich von mir zurückziehen würde, würde es mir das das Herz brechen. Nein, ich kann einfach nicht mit Lisa über meine Neigungen reden. Es wird mir nichts anderes übrigbleiben, als mein Geheimnis zu bewahren. Solange es dabei bleibt, dass Silke für mich unberührbar ist und wir keinen Sex haben, werde ich mein Gewissen beruhigen können. Ich werde mit Lisa eine normale Beziehung haben und meine devoten Neigungen mit Lisas Mutter ausleben. Das wird ein Doppelspiel und Lügengebäude brauchen, das vermutlich irgendwann einstürzen wird, aber bis dahin will ich auskosten was möglich ist. Ich gebe zu, das ist egoistisch und nicht ganz fair gegenüber Lisa, aber es ist der einzige Weg, um sie nicht sofort zu verlieren.
Entweder hat mich mein innerer Zwiespalt so erschöpft, oder der Schlafmangel vom Vortag macht sich bemerkbar. Ich fühle mich todmüde und lege mich ins Bett. Es ist ein merkwürdiges Gefühl in Lisas Bett zu liegen, ohne dass sie neben mir liegt. Es wäre schön, wenn ich sie im Arm halten und mich an ihren Körper schmiegen könnte. Der Peniskäfig hilft auch nicht weiter. Er ist zwar kaum zu spüren, aber dennoch irgendwie immer da. Gerade weil ich gerade nicht wichsen kann, möchte ich es unbedingt. Mit diesem Gedanken schlafe ich ein.
Silke
Ich bin gestern so lange im Keller geblieben, wie es ging. Ich wollte eine weitere Begegnung mit Tim vermeiden. Im Grunde lächerlich, schließlich ist das hier mein Haus. Erfolgreich war es dennoch. Es war schon alles dunkel und ruhig als ich wieder in Wohnung gegangen bin. Heute werde ich eine Begegnung mit Tim aber nicht vermeiden können. Macht aber nichts, ich habe mich gestern entschieden.
Es ist Sonntag und daher gibt es keine Termine. Nach einem Espresso mache ich mich mit einer Wasserflasche auf in den Fitnessraum. Ich versuche täglich eine Stunde Sport zu machen und am Sonntag zwei. Die Bewegung ist für mich Teil meines Lebens. Ich brauche sie, um mich wohlzufühlen. Wenn ich es mal ein paar Tage hintereinander nicht schaffe Sport zu machen, werde ich unruhig. Außerdem sieht man meiner Figur den vielen Sport an und ich mag, was ich im Spiegel sehe. Als ich mit meinem Programm fast durch bin, kommt Tim in den Fitnessraum.
„Ah, hier bist du. Guten Morgen Silke. Ich dachte schon, du wärst irgendwo hingefahren und ich wäre allein hier.“
„Guten Morgen Tim. Keine Sorge, du bist nicht allein, wobei du alt genug wärst, um ein paar Stunden allein zu verbringen“, necke ich ihn. „Ich mache hier regelmäßig Sport. Ich habe noch acht Minuten, dann bin ich mit meinem Programm durch. Wenn du willst, können wir anschließend auf der Terrasse Frühstücken.“
„Ja, das ist eine gute Idee“, stimmt Tim zögernd zu.
Aus Tims Zögern schließe ich, dass ihn etwas belastet. Es hilft nichts, ich muss auch mit ihm reden und zwar gleich.
„Wie geht es dir heute, Tim?“
„Gut, danke. Auf meinem Po und meinem Rücken ist nichts mehr zu sehen. Damit hätte ich nicht gerechnet.“
„Da kannst du mir vertrauen. Ich habe das gestern nicht zum ersten Mal gemacht. Wenn ich dich etwas quäle, dann nur so, dass keine Spuren zurückbleiben. Da passe ich schon auf. Das habe ich aber nicht gemeint. Du hast gestern deine ersten praktischen SM Erfahrungen gemacht und ich war anschließend nicht für dich da. Das ist unverzeihlich. Wie geht es deinem Kopf?“
„Keine Sorge, mir geht es auch vom Kopf her gut“, wiegelt Tim ab. „Außerdem habe ich gestern noch ewig mit Lisa telefoniert. Da wäre keine Zeit für weitere Gespräche gewesen.“
„Das ist schön, aber ich habe das Gefühl, dass du heute reservierter bist als sonst. Dich belastet doch etwas?“, hake ich nach.
„Naja“, druckst Tim rum. „Das was du gestern mit mir gemacht hast, war richtig geil. Natürlich hat es etwas weh getan, als du mich geschlagen hast, aber es war vor allem geil. Das Pony Play war dann noch besser. Es war wie tanzen. Wenn du mich noch einmal mit in den Keller nehmen würdest, wäre ich sofort dabei. Es ist aber auch so – und versteh mich da bitte nicht falsch – dass ich für dich nicht das empfinde, was ich für Lisa empfinde. Du hast eine beeindruckende Persönlichkeit, Lebenserfahrung, Selbstbewusstsein, bist weltgewandt, charmant, beruflich erfolgreich und noch vieles mehr. Ich komme mir dir gegenüber in jeder Beziehung unterlegen vor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir so etwas wie ein Paar werden könnten oder dass ich für dich mehr bin als eine Art Zeitvertreib. Bei Lisa ist das etwas komplett anderes. Lisa ist auch in jeder Hinsicht beeindruckend, aber wir sind auch irgendwo auf Augenhöhe und ich bin in sie verliebt. Von dir würde ich gerne lernen, aber Lisa würde ich mich sofort unterwerfen, wenn sie auch nur den kleinsten dominanten Zug zeigen würde.“
Das Bild, das er von mir zeichnet, schmeichelt mir. Eine beeindruckende Persönlichkeit darf er mich gerne öfter nennen. Seine Einschätzung von unser Beziehung deckt sich fast aufs Wort mit meiner eigenen. So unterlegen wie er glaubt, ist Tim nicht. Wir haben einen ähnlichen Blick auf die Welt.
„Ich finde, du machst dir zu viele Gedanken, Tim. Ich will mich auf keinen Fall zwischen dich und Lisa drängen und keine Sorge, ich will auch keine romantische Beziehung. Du warst gestern allerdings der erste Mann, mit dem ich seit sechs Jahren wieder gespielt habe und das Spielen hat mir gefallen. Wenn ich bedenke, dass du der Freund meiner Tochter bist, sogar deutlich mehr, als es sollte.“
Dann reitet mich der Teufel, aber ich kann der Versuchung nicht widerstehen.
„Ich mache dir einen Vorschlag, wir gehen gemeinsam in den Keller, solange du möchtest, beziehungsweise so lange bis ich wieder einen Partner gefunden habe, mit dem ich in den Keller gehen möchte. Wichtig ist mir aber, dass wir nur im Bunker spielen und hier, in der normalen Welt, auf Augenhöhe miteinander umgehen. Ich werde dich nie bloßstellen, dir irgendwelche verstecken Befehle geben oder dich im Bunker für etwas bestrafen, das du hier oben machst und du wirst dich mir gegenüber nie devoter oder respektvoller verhalten, als das deiner Quasischwiegermutter gegenüber üblich ist. Dass du am Freitag hier oben vor mir gekniet hast und du dich gestern schon hier oben nackt ausgezogen hast, wird die absolute Ausnahme bleiben und sich nie wiederholen. Außerdem muss eines klar sein, das was wir machen, ist ein Spiel für Erwachsene, nicht mehr. Sollte einer von uns beiden für den anderen Gefühle entwickeln, die über Freundschaft hinausgehen, werden wir unser Spiel sofort abbrechen. Bevor ich es vergesse, das was ich über deine Orgasmen gesagt habe, gilt selbstverständlich auch in Zukunft. Die wirst du dir ausschließlich zusammen mit Lisa holen. Wenn wir spielen, wirst du nie einen haben und notfalls vorher abbrechen.“
„Danke Silke, das hört sich zu schön an, um wahr zu sein“, stimmt Tim zu. Da piepst auch das Laufband. Mein Sportpensum für heute ist erledigt.
„Eine Sache gibt es aber doch noch“, schränkt Tim dann doch noch ein.
„Und die wäre?“
„Egal was wir tun, es dürfen keine Spuren auf meiner Haut zurückbleiben. Sollte ich Striemen oder blaue Flecken haben, wird die Lisa bestimmt bemerken und ich weiß nicht, was ich Lisa dann sagen soll.“
„Einverstanden“, lache ich. „Keine Sorge, ich weiß was ich tue. Alle Spuren, die ich auf deiner Haut hinterlassen, werden nach längstens einer Stunde wieder verschwunden sein.“
Ich steige vom Laufband, da kommt mir eine Idee. „Wir gehen jetzt gleich in den Keller. Statt zu duschen, kann ich unten auch ein Bad nehmen. Was dann passiert, werden wir sehen. Anschließend fahren wir in die Stadt und brunchen im Nora. Ich lade dich selbstverständlich ein. Was hältst du davon?“
„Perfekt“, stimmt Tim zu.
„Dann los“, bestimme ich.
In dem Moment läutet mein Handy. Damit hätte ich nicht gerechnet. Es ist meine Mutter.
Tim
Es ist offensichtlich, dass sich Silke keineswegs über den Anruf freut. Im Gegenteil, sie innerhalb von wenigen Sätzen ist sie so aufgebracht und aggressiv, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Schließlich faucht sie richtig ins Telefon:
„Die Unverschämtheit muss man erst einmal haben. Du meldest dich seit bald einem Jahr nicht und dann pumpst du mich auch noch um 100.000 Euro an. Vergiss es!“
Mit diesen Worten legt sie auf. Ganz egal wer der Anrufer war, ich komme mir vor wie ein Spanner. Das was ich gehört habe, war bestimmt nicht für meine Ohren bestimmt.
„Das war nur meine Mutter. Unser Verhältnis ist nicht das Beste. Entschuldige bitte, das Telefonat hättest du nicht mitbekommen brauchen. Leider enden alle unsere Gespräche so oder so ähnlich“, scheint Silke meine Gedanken zu ahnen. „Komm, lass uns in den Keller gehen. Es wird Zeit, dass ich mich wieder wie eine Königin fühle.“
Ihr Ärger ist verschwunden und Silke ist ausgeglichen wie immer. Diese Selbstbeherrschung möchte ich auch gerne haben. Wir steigen in den Aufzug und spätestens wie der Aufzug im Keller hält, ist Silke tatsächlich wieder ganz Königin.
„Zieh dich aus und dann auf die Knie mit dir. Ich will dir dein Halsband anlegen.“
Hat Silke nicht gestern gesagt, dass ich mir mein Halsband erst verdienen muss? So eng scheint sie es nicht zu nehmen.
Nachdem sie mir das Halsband angelegt hat, erklärt sie großzügig: „Du darfst mir die Füße küssen und dann lässt du mir ein Bad ein. Im Schränkchen rechts neben der Wanne ist Schaumbad. Nimm Lavendel, das ist das violette. Handtücher sind dort auch. Du darfst auch wieder aufstehen. Wenn du am Boden rumrutscht dauert das zu lange.“
Silke die Füße zu küssen, solange sie noch Schuhe anhat, löst bei wir widersprüchliche Gefühle aus. Einerseits finde ich es ekelig meine Lippen auf ihre Turnschuhe zu pressen, andererseits ist es aber auch eine Geste, die meine Unterwerfung zeigt. Wirklich schlimm ist es jedenfalls nicht.
Ich mache mich auf in Richtung Bad und lasse Wasser in die Badewanne. Silke beobachtet mich dabei. Ich würde gerne wissen, was sie denkt, aber ihre Miene ist unergründlich. Ob sie gerade nach kleinen Fehlern sucht, für die sie mich bestrafen kann, gefällt ihr was ich mache, oder ist es ihr schlicht egal? Warum verunsichert mich, dass sie mich beobachtet? Ich lasse doch nur Wasser in eine Wanne.
„Zieh mich aus. Zuerst das Shirt“, fordert sie.
Ich mache was sie sagt, aber was tue ich hier eigentlich mit Lisas Mutter?
„Worauf wartest du? Soll ich mich angezogen in die Wanne legen? Mach den BH auf“, drängt mich Silke.
Sie hat recht, worauf warte ich. Ich wollte mit ihr in den Keller gehen. Kneifen gilt nicht mehr. Wie geht der Sport-BH auf? Ah OK, er hat Häkchen wie ein normaler BH.
„Geht doch und jetzt die Schuhe“, kommt Silkes nächstes Kommando. „Wenn du willst, darfst du sie noch einmal küssen, bevor du sie mir ausziehst.“
Will ich ihre Schuhe tatsächlich noch einmal küssen? Eigentlich nicht, aber ich denke, sie erwartet es von mir. Besser ich verhalte mich so devot wie möglich. Ich deute einen Kuss auf ihren linken Laufschuh an und ziehe ihn dann zusammen mit dem Füßling aus. Mit ihrem rechten Fuß mache ich das gleiche. Weil ich meine Sache gut machen will, Küsse ich anschließend nochmals ihre beiden Füße. Silke muss beim Training ordentlich geschwitzt haben. Ihre Füße riechen jedenfalls ziemlich stark. Dennoch habe ich weniger Probleme damit, ihre Haut mit meinen Lippen zu berühren als das Gewebe ihres Laufschuhs.
Sie hat nur noch eine 3/4-lange, enge Leggings an. Ich will nicht, dass mich Silke erneut ermahnt. Daher greife ich an ihre Hüften und ziehe sie ihr, zusammen mit ihrem Slip, langsam herunter.
Ich blicke zu Silke auf. Sie steht nackt vor mir. Die Arme in die Hüften gestemmt. Lisa uns sie haben das gleiche Gesicht. Beide haben große, grüne Augen, eine kleine Stupsnase mit ein paar Sommersprossen und volle Lippen, typisches Kindchenschema. Kaum zu glauben, dass Lisa Mitte vierzig ist. Sie sieht mindestens zehn Jahre jünger aus. Wenn Lisa in zwanzig Jahren Silkes Gesicht hat, hat sie im biologischen Lotto gewonnen. Ansonsten könnte aber das Aussehen von Lisa und Silke nicht unterschiedlicher sein. Gut, beide haben auf ihre Art eine Sanduhrfigur, aber Lisa ist der mollige Typ mit kräftigen Schenkeln, üppigen Hüften, einem weichen Bäuchlein und wirklich sehr großen Brüsten.
Silke hat dagegen eine schon fast zu sportliche Figur. Über ihren straffen, definierten Muskeln ist kaum ein Gramm Fett. Sie erinnert mich an die Schauspielerin Halle Berry, die bei einem alten James Bond Film mitgespielt hat. Es fehlt nicht viel und man könnte sogar das Sixpack ihrer Bauchmuskeln erahnen. Nur ein paar Schwangerschaftsstreifen verraten, dass sie Lisas Mutter ist.
„Du darfst meine Pobacken küssen und mir anschließend in die Wanne helfen“, reißt mich Silke aus meinen Gedanken.
Ich finde Lisas üppigen Po erotischer, aber Silkes knackige, perfekt geformte Backen haben auch was. Der Anweisung sie zu küssen, komme ich gerne nach. Ob meine Hand Silke tatsächlich dabei hilft in die Wanne zu kommen, bezweifele ich, aber ihr gefällt die Geste. Sie räkelt sich genießerisch im Wasser und meint dann: „Knie dich neben die Wanne und massier und wasch mir die Füße und Beine.“
Natürlich mache ich, was sie will.
„Übrigens, du brauchst keine Angst davor haben etwas falsch zu machen. Ich werde dich nie bestrafen, wenn du etwas falsch machst. Weder für etwas das du oben, im normalen Leben machst, noch für etwas das du hier unten in meinem Reich machst.“
Kann Silke Gedanken lesen, oder woher weiß sie, worüber ich mir vorher Gedanken gemacht habe?
Sie fährt fort: „Ich will nicht, dass du dich änderst, oder dass du etwas tust oder lässt, nur weil du Angst vor Strafe hast. Alles was wir hier herunten machen, tun wir, weil wir beide es wollen. Ich halte nichts von Rollenspielen, oder Subs, die bewusst frech oder schlampig sind, um den Dom zu provozieren. Ich will, dass wir hier herunten ganz wir selbst sein können. Wie sieht es mit dir aus? Findest du Rollenspiele interessant?“
„Ich habe noch nie welche gespielt, daher weiß ich es nicht, Königin“, gebe ich zu, „aber die Vorstellung von einer strengen Tante übers Knie gelegt zu werden, finde ich eher lächerlich als erregend. Möglicherweise kommt es aber auch auf die Situation an.“
„Gut, dann wäre das geklärt, keine Rollenspiele und keine Strafen. Wie geht es dir mit dem Keuschheitsgürtel?“
„Ich finde ihn geil und gleichzeitig macht er mich wahnsinnig. Obwohl er kaum zu spüren ist, ist er unterschwellig doch immer präsent und erinnert mich an meine Lust. Aber auch wenn ich dauernd geil bin, verhindert das Ding, dass ich mir selbst einen runterholen kann.“
„Wie ist es in der Nacht, wenn du im Schlaf einen Steifen hast?“, frägt Silke weiter. Ihr ist auch keine Frage zu intim.
„Es geht. Es ist so wie du gesagt hast, das Silikon ist flexibel genug, um halbwegs bequem eine Erektion zu haben. Der Zug, der dabei an den Hoden entsteht, ist zwar etwas unangenehm, aber gut auszuhalten. Schlimmer ist das frustrierende Gefühl, dass ich mich nicht selbst befriedigen kann. Ich weiß nicht, wie ich das bis zu Lisas Rückkehr aushalten soll.“
Silkes Lächeln wird noch zufriedener: „Hört sich für mich an, als würde der Peniskäfig so funktionieren wie er soll. Lisa kommt am späten Mittwochnachmittag zurück. Das sind noch etwa 76 Stunden. Die wirst du aushalten müssen. Stell dir vor, ich würde dir den Peniskäfig jetzt abnehmen. Entweder würden wir vögeln oder du würdest wichsen, sobald wir hier aus dem Bunker draußen sind. Beides wäre Lisa gegenüber unfair. Du siehst, es ist am besten, wenn du weiter verschlossen bleibst.“
Widerstrebend muss ich zugeben, dass Silke recht hat. Wie ich die nächsten drei Tage ohne Abspritzen überstehen soll, weiß ich trotzdem nicht.
„Meine Beine sind inzwischen dreimal eingeseift. Lass es gut sein und massier mir die Schultern. Oder hast du eine Vorliebe für Füße? Dann darfst du noch etwas weitermachen.“
„Nein, offen gesagt finde ich Füße nicht besonders erotisch“, gebe ich zu.
„Was hast du dann empfunden, als du vorher meine Füße geküsst hast?“
„Unterordnung. Für mich war es ein Symbol dafür, dass ich mich dir unterwerfe. Solange du Schuhe anhattest, war es aber merkwürdig.“
Während ich Silkes Schultern massiere, beginnen wir ein entspanntes Gespräch über sexuelle Vorlieben. Ich werde immer lockerer. Für mich entsteht so etwas wie Romantik. Wir könnten tatsächlich ein Liebespaar sein, aber wir sind Schwiegermutter und Schwiegersohn. Wenn ich nur mit Lisa auch so offen und vertrauensvoll über meine Wünsche und Sehnsüchte sprechen könnte.
Silke
Das hier ist entspannend und man könnte es schon fast romantisch nennen. Tims Hände auf meinen Schultern tun mir gut. Seit dem Tod von Andreas hat es nur wenige Gelegenheiten gegeben, wo ich mich so entspannt und unbefangen mit einem Mann unterhalten habe, wie jetzt mit Tim und über Sex habe ich seither überhaupt nicht mehr mit einem Mann gesprochen. Den Großteil von Tims Antworten könnte auch Andreas gegeben haben. Das kann kein Zufall sein? Warum hat sich Lisa einen Partner ausgesucht, der nicht nur optisch, sondern auch in seinen sexuellen Neigungen ihrem Vater gleicht? Aber Tim hat recht, auch ich habe bei Lisa noch nicht den kleinsten Hinweis darauf entdeckt, dass sie dominante oder sadistische Neigungen haben könnte. Entweder Lisa versteckt ihre Neigungen gut, oder sie und Tim haben eine schwierige Zukunft vor sich. Tim ist begierig darauf seine Neigungen auszuleben uns sich auszuprobieren. Ich glaube nicht, dass er langfristig darauf verzichten wird, falls Lisa sie nicht teilen sollte.
Aber genug geredet. Ich bin nicht nur zum Entspannen hier im Keller. Ich stehe in der Wanne auf.
„Genug ist genug. Du darfst mich noch abbrausen und mir einen Bademantel reichen.“
Kaum habe ich den Bademantel an, mache ich mich auf, in den Hauptraum. „Im Schränkchen findest du Bodylotion“, erkläre ich im Gehen.
Ich setzte mich auf die Chaiselongue. Tim kniet sich vor mich und verteilt Bodylotion auf meinen Beinen. Zum Glück ist die Bodylotion nicht ranzig. Auch wenn die Flasche verschlossen war, sie ist über sechs Jahre alt. Die Parallelen zu dem was Andreas und ich früher gemacht haben, sind offensichtlich. Ich habe es geliebt, meine Haut nach einem Bad von Andreas eincremen zu lassen. Heute übernimmt Tim die Rolle von Andreas. Nach meinen Beinen ist mein Rücken dran. Ich schnurre wie eine Katze, was Tim gefällt und ihn anspornt sich noch mehr ins Zeug zu legen. Ja, auch als Domina darf frau sich verwöhnen lassen. Meine Gedanken schweifen wieder zu Andreas. Was ich hier mache, fühlt sich nicht mehr wie Betrug an Andreas an. Er wird immer Teil meines Lebens bleiben, aber ich merke, dass ich endlich loslassen kann. Er ist der schönste Teil meiner Vergangenheit, aber es gibt wieder eine Zukunft und ich bin bereit dafür. Ich drehe mich um, so dass Tim meinen Bauch und meine Brüste eincremen kann. Wow, wie seine Hände über meine Brüste gleiten, fühlt sich genial an und lässt alles zwischen meinen Beinen kribbeln.
Ich genieße meine Erregung etwas, aber dann wird es Zeit, dass ich selbst wieder die Initiative ergreife. Ich setze mich auf.
„Das war gut, aber jetzt werde ich dich übers Knie legen und dir den Po versohlen. Los, auf meine Oberschenkel.“
Ich sage meine Worte nicht besonders scharf, aber Tim gehorcht sofort. Es ist schon erstaunlich, wie wir nach der kurzen Zeit harmonieren. Er ist der geborene Diener und es wird Zeit, dass wir beide herausfinden, wie masochistisch er ist. Ich lasse mir Zeit und fühle in mich hinein. Tims warmer, männlicher Köper auf meinen Oberschenkeln fühlt sich gut an. Dann kann ich es aber nicht mehr erwarten.
„Zum Aufwärmen erst einmal 15 auf jede Pobacke und dann werden wir weitersehen.“
Ich gebe ihm immer abwechselnd einen Klapps auf die linke Pobacke und einen auf die rechte. Es sind mehr leichte Klapse als echte Schläge und zwischen den einzelnen Schlägen liegt jeweils nur etwa eine Sekunde. Ich will Tims Po aufwärmen. Er soll unser Spiel als lustvoll empfinden und nicht als Bestrafung. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ein leichter roter Schimmer liegt auf Tims Pobacken. Ich streichle sanft über die Röte.
„Dein Po sieht zum Reinbeißen schön aus. Bist du bereit für die nächsten 20?“
Ich gebe Tim gar nicht erst die Gelegenheit zu einer Antwort und lasse meine Hand auf seiner linken Pobacke landen. Diese Runde schlage ich deutlich fester zu und lasse mir auch zwischen den einzelnen Schlägen ein paar Sekunden. Ich bin mir sicher, dass Tim die einzelnen Hiebe deutlich spürt, die Lust den Schmerz aber noch bei weitem überwiegt. Tims Po ist inzwischen richtig schön rot und ich habe Lust auf mehr. Mein ursprünglicher Plan war ihn ans Andreaskreuz zu fesseln, aber spontan habe ich mich anders entschieden. Kann sein, dass Tim es fantasielos findet, oder etwas anderes ausprobieren möchte, aber hier in meinem Paradies bestimme nur ich. Auch heute werde ich die Seilwinde verwenden. Ich klatsche noch einmal kräftig auf Tims Po und kommandiere dann:
„Was liegst du so nutzlos auf meinem Schoß rum. Auf den Boden mit dir.“
Ich ziehe Tim recht grob zur Seilwinde. Wieder benutze ich eine Stange und lederne Manschetten. Kaum ist er fixiert, starte ich den Elektromotor. Ich drücke erst auf den Stoppknopf als Tims Fersen etwa zehn Zentimeter vom Boden entfernt sind. Er hat nur noch die Wahl, ob sich auf Zehenspitzen stellt, dann werden seine Waden schnell zu brennen anfangen, oder ob er sich hängen lässt, was einen starken Zug an Armen und Schultern verursacht. Immerhin lasse ich ihm eine Wahl. Da soll einer sagen, ich wäre nicht großzügig. Ich hole mir eine Reitgerte und setze mich wieder auf die Chaiselongue. Ich will Tim noch einen Moment lang anschauen.
Tim
Silke kommt nach einer gefühlten Ewigkeit wieder auf mich zu. Die Position, in die sie mich gebracht hat, ist deutlich unbequemer als die gestern, aber nicht unerträglich. Zumindest noch nicht. Um meinen Waden etwas Erholung zu verschaffen, lasse ich mich hängen und versuche den Zug in den Armen zu ignorieren.
Silke steht jetzt direkt vor mir und streicht mir mit der Spitze einer Gerte über meine Brust. Genau genommen ist es keine Spitze, sondern eine Lederschlaufe.
„Auch wenn ich nichts von Rollenspielen halte, ist das hier doch eine Art Spiel für Erwachsene. Du kannst zwar den Verlauf des Spiels nur eingeschränkt beeinflussen, aber du kannst es jederzeit abbrechen. Das ist dir klar, oder?“
„Ja schon, aber bis jetzt gibt es wirklich keinen Grund es abzubrechen, Königin“, antworte ich.
„Ganz schön freche Antwort, wenn man bedenkt in welcher Lage du gerade bist. Behalte es trotzdem immer im Hinterkopf. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo du das Spiel abbrechen willst.“ Sie fährt fort: „Devot bist du auf jeden Fall. Ob du Schmerz in Lust umwandeln kannst, wird sich noch zeigen. Ich kann es nicht, aber ich bin auch Sadistin. Andreas konnte es. Es kann aber auch sein, dass dich die Möglichkeit von Schmerz mehr anmacht als der Schmerz selbst. Aber das werden wir alles herausfinden.“
Ich denke über Silkes Worte nach, aber ich komme zu keinem Ergebnis. Ich habe keine Ahnung, ob Schmerz für mich Lust bedeuten kann, oder nicht. Ich weiß nur, dass sich das was wir hier tun, wie ein Traum anfühlt. Ich wollte mich schon immer einer Frau ausliefern. Dass ich einigermaßen unbequem vor Silke hänge, fühlt sich unendlich geil an. Mich stört nicht einmal mehr, dass Silke Lisas Mutter ist.
„So schweigsam?“, fährt Silke fort. „Nun keine Sorge, wir werden gemeinsam herausfinden, welche Schalter es in deinem Kopf gibt.“
Kaum hat sie das ausgesprochen, schlägt sie mir mit der Gerte auf meine linke Brustwarze. Ihre Bewegung ist so ansatzlos, dass mich der Schlag völlig unvorbereitet trifft. Statt dem sanften Streicheln ist auf einen Schlag – schlechtes Wortspiel – ein scharfer, brennender Schmerz, der aber schnell wieder abebbt. Es war Schmerz und er war nicht angenehm, aber er war auch nicht unerträglich. Dann passiert etwas Merkwürdiges. Das sanfte Streicheln der Gerte ist mir nicht mehr genug. Etwas in mir will dieses Brennen noch einmal spüren, will noch einmal miterleben, wie sich alle meine Empfindungen auf diese eine Stelle konzentrieren und wie erleichternd es sich anfühlt, wenn meine Nerven sozusagen signalisieren, dass alles doch halb so wild ist.
Silke scheint meine Empfindungen zumindest zu ahnen: „Mein kleiner Nimmersatt will mehr? Keine Sorge, hier im Keller kannst du ganz du sein und musst dich nicht verstellen. Es ist egal was du tust und nichts muss dir peinlich sein, solange es einvernehmlich ist. Auch wenn ich es schon einmal gesagt habe, du brauchst auch keine Angst vor Strafe haben, den du hast sowieso nur eingeschränkt Einfluss auf das, was geschieht und alles was ich hier im Keller mache, mache ich, weil ich es will. Du kannst es Willkür nennen oder akzeptieren, dass es so ist. Und jetzt sagst du mir, ob du mehr willst!“
Warum macht Silke es mir so schwer? Ja ich will mehr, aber ich kann sie doch nicht bitten mich zu schlagen, oder doch? Etwas über sich ergehen lassen ist einfach. Von sich aus um etwas bitten ist da eine andere Nummer. Silke steht mit undeutbarer Mine vor mir und wartet. Irgendetwas werde ich sagen müssen. Auch wenn sie sich nichts anmerken lässt, bin ich mir sicher, dass sie meinen inneren Zwiespalt ahnt und es genießt, mich dabei zu beobachten. Gestern war sie noch wie eine Domina gekleidet, aber heute hat sie nur einen Bademantel an. Sie trägt nicht einmal Schuhe und steht barfuß vor mir. An ihrer Kleidung ist nichts dominantes, sie ist eher alltäglich und dennoch strahlt Silke mindestens die gleiche Dominanz aus wie gestern. Nichts an ihr wirkt gekünstelt oder gespielt. Sie ist einfach nur sie selbst. Bei diesem Gedanken wird mir etwas klar. Sie hat recht, ich kann hier ich sein und muss nichts verstecken. Das hier ist das von dem ich immer schon geträumt habe. Ich will mich einer dominanten Frau ausliefern. Kaum habe ich mich entschieden, fällt mir die Antwort leicht.
„Ja bitte, ich will mehr. Bitte schlag mich, Königin.“
„Siehst du, war gar nicht so schwer“, kommentiert sie. „Wie ich schon gesagt habe, hier unten kannst du ganz du sein. Aber wie ich auch schon gesagt habe, du hast nur wenig Einfluss auf das Spiel selbst.“
Was soll das jetzt? Silke bringt mich dazu sie zu bitten, mich zu schlagen und jetzt wendet sie sich ab und holt etwas aus einer der Kommoden. Das ist gemein und willkürlich. Silke hat mir zwar erklärt, dass alles was sie im Keller macht, völlig willkürlich ist, aber bei ihrem Verhalten steigt trotzdem Wut in mir hoch. Sie kann mich doch nicht plötzlich ignorieren, nachdem ich mich so überwunden habe.
Silke betätigt den Seilzug und lässt mich ein paar Zentimeter herunter, so dass ich wieder fest auf dem Boden stehe. Dann zeigt sie mir, was sie aus der Kommode geholt hat.
„Das ist ein vibrierender Buttplug“, erklärt sie unnötigerweise. „Magst du anale Reize?“
„Ich habe es noch nie ausprobiert“, gebe ich ehrlich zu.
„Dann wird es Zeit, es herauszufinden“, beschließt Silke und verteilt großzügig Gleitgel auf dem Plug.
Ja, das hier habe ich schon immer gewollt, aber ich fühle mich gerade auch etwas überfordert. Gerade eben habe ich mich überwunden und Silke gebeten, mich zu schlagen, aber sie geht nicht weiter darauf ein und packt das nächste Spielzeug aus. Ich kann mich nur darauf verlassen, dass Silke weiß, was sie tut und es mir gefallen wird. Kaum beschließe ich loszulassen und Silke zu vertrauen, ist auch das Gefühl der Überforderung weg. Ich bin für nichts verantwortlich und brauche nur das geschehen lassen, was Silke mit mir macht. Ja, ich brauche tatsächlich nur genießen. Ich bin im Paradies angekommen.
Die Spitze des Plugs an meinem After holt mich aus meinen Gedanken. In Geschichten liest man immer wieder, dass der Aktive den Plug langsam und vorsichtig einführt und dem Passiven Zeit gibt sich an das Gefühl zu gewöhnen. Langsam und vorsichtig ist aber offensichtlich nicht Silkes Art. Sie schiebt mir den Plug in einem Zug bis zum Anschlag in den Po. Es dauert nur zwei oder drei Sekunden dann ist das Ding in mir. Zuerst bin ich erschrocken, dann überrascht und schließlich enttäuscht. Ich spüre so gut wie nichts. Der Plug stört nicht, aber es ist weder besonders angenehm noch besonders unangenehm.
Silke
„Fühlt es sich so an, wenn ein Penis in dir ist?“, ist das Erste, was aus Tim herausplatzt, nachdem ich ihm den Plug in den Po geschoben habe.
Die Frage überrascht mich. „Das kann ich dir nicht beantworten, weil ich nicht weiß, was du gerade fühlst, aber nein, anal und vaginal fühlen sich anders an. Beides hat was, aber es fühlt sich anders an. Wie kommst du auf die Frage? Hast du Schmerzen?“ Ich überlege, ob ich zu schnell vorgegangen bin. Immerhin ist Tim anal noch Jungfrau. Ich denke aber eher nein. Der Plug ist ohne großen Widerstand in Tim geflutscht und seine Körpersprache hat keinerlei Zeichen von Schmerz erkennen lassen.
„Naja, ich spüre praktisch nichts. Es fühlt sich weder besonders schön noch irgendwie unangenehm an. Ehrlich gesagt, hätte ich mehr erwartet. Wenn es sich für Lisa auch so langweilig anfühlen würde, wenn ich in ihr bin, wäre das schlimm für mich.“
Tim ist süß. Er macht sich sogar jetzt Gedanken darüber, was Lisa empfindet. Dieses Einfühlungsvermögen haben nicht alle Männer. Andreas war verrückt nach analer Reizung. Wir hatten einen speziellen Strapon mit Doppeldildo. Ein Ende war für Andreas und ein Ende für meine Vagina. Wenn ich ihn damit gefickt habe, habe ich jeden meiner Stöße auch in mir gespürt. Das war für uns beide immer etwas ganz Besonderes. Tim scheint dagegen nicht besonders auf anale Reize zu stehen. Auch gut, Männer sind nicht alle gleich.
„Keine Sorge, ich kann dir versichern, dass sich ein Schwanz in mir alles andere als langweilig anfühlt. Wenn der Analplug nichts für dich ist, kein Thema, aber einen Versuch ist es immer wert. Es gibt jede Menge Männer, die stehen drauf.“
OK, eigentlich weiß ich aus erster Hand nur von Andreas, dass er Plugs mochte, aber das brauche ich Tim nicht auf die Nase binden.
„Solange er keine Schmerzen verursacht, bleibt er erst einmal drin“, beschließe ich und ziehe Tim wieder ein Stückchen höher. So eine Seilwinde mit Elektromotor ist echt praktisch. Dann eben wieder die Gerte. Ich schlage ihm abwechselnd auf die Brustwarzen und streichele mit der Klatsche der Gerte über seinen Oberkörper. Ich berühre ihn absichtlich nicht. Seine Haut könnte mich zu sehr in Versuchung führen.
Ich bin wie im Rausch. Ich habe schon seit Jahren nichts mehr gemacht, das so geil ist. Tim ist mit all seiner Unerfahrenheit das perfekte Spielzeug. Die Mischung aus Angst und Verlangen in seinen Augen, setzt eine ganze Ameisenarmee zwischen meinen Beinen in Bewegung. Er hat tatsächlich vor jedem Schlag Angst und sehnt ihn doch herbei. Immer wenn ich ihn treffe, stöhnt er kurz auf und versucht den Schmerz zu verdrängen. Wie er versucht eine halbwegs bequeme Stellung zu finden, was ihm allerdings nicht gelingt, weil ich ihn soweit hochgezogen haben, dass er nur noch mit den Zehen den Boden berührt und er nur zwischen dem Zug in den Armen und brennenden Waden wählen kann. Dann noch sein Schwanz, der die ganze Zeit über Knüppelhart ist. Bequem ist das in dem Keuschheitsgürtel sicher nicht, aber es sieht umso geiler aus. Ich gebe ihm zwischen den einzelnen Schlägen viel Zeit. Auch wenn ich nicht fest zuschlage und es eher Klapse sind, die ich ihm gebe, ich will ihn nicht überfordern. Bei Andreas hat es mich gereizt gelegentlich richtig durchzuziehen. Nur so konnte ich Andreas an seine Grenzen bringen und die Striemen und blauen Flecken, die manchmal auch noch nach mehr als einer Woche zu erkennen waren, habe ich immer als Zeichen seiner Hingabe gesehen. Eigentlich ein Wunder, dass wir unsere Spiele vor Lisa geheim halten konnten. Hier ist es anders. Tims Reaktionen sind auch so einfach geil. Es war schon immer so, ich will Reaktion aber keine echte Zerstörung.
Irgendwann halte ich es nicht mehr aus. Die sexuelle Spannung, die sich in mir angesammelt hat, muss irgendwo hin. Es gibt Leute, die behaupten, eine Domina müsste immer die Kontrolle behalten und dürfte sich nie gehen lassen. Das mag für professionelle Dominas gelten, im privaten Bereich halte ich das für Quatsch. Sex ist dafür da sich gehen und von seiner Lust treiben zu lassen. Wozu habe ich sonst den Lagerbestand eines kleinen Sexshops in den Kommoden und Vitrinen verstaut. Ich hole mir einen Womanizer Duo. Für mich ist das Ding die Orgasmusgarantie. Nichts bringt mich so schnell und so sicher zum Fliegen. Damit Tim auch nichts entgeht, setze ich mich direkt vor ihm auf die Chaiselongue. Nein falsch, ich setzte mich direkt vor Tim, damit ich ihn beobachten kann und mir nichts entgeht. Sein junger Körper, sein gieriger Blick, sein steifer Schwanz im Keuschheitsgürtel, sein Anblick ist zu schön, als dass ich darauf verzichten könnte. Ich spreize die Beine, soweit es geht und schiebe mir den Vibrator in die Vagina und positioniere das Saugteil genau auf meiner Klit. Tim soll alles ganz genau sehen können. Das Ding wirkt immer, aber der Blick auf Tim macht mich noch zusätzlich an. Ich komme in Rekordgeschwindigkeit und gönne mir anschließend gleich noch einen zweiten Orgasmus. Dann fällt mir auf, dass Tim unruhig wird. So hochgezogen ist seine Position wohl doch zu unbequem. Ich beschließe, dass ein dritter Orgasmus nicht schaden kann, aber dann muss ich mich um Tim kümmern, auch wenn ich noch lange nicht genug habe.
Nachdem ich nach meinem dritten Orgasmus wieder zu Atem gekommen bin, schaue ich in Richtung Tim. Er hängt inzwischen wirklich in den Seilen. Die körperliche Anstrengung hat den Kampf gegen seine Erregung gewonnen. Es wird Zeit, dass ich ihn aus seiner Lage befreie. Ganz kann ich es aber nicht lassen. Ich muss ihn noch ein wenig erschrecken. Ich stelle mich direkt vor ihn und stemme die Hände in die Hüften.
„Sag mal, findest du es angemessen, dass du die ganze Zeit über mit glasigen Augen uns steifen Schwanz deiner zukünftigen Schwiegermutter zuschaust, wie sie sich selbst befriedigt?“, fahre ich ihn an. „Diese Unverschämtheit kostet dich drei Schläge auf die Eier.“
Tims Blick ist unbezahlbar. Obwohl er vor Anstrengung heftig atmet, entgleisen ihm alle Gesichtszüge. Die pure Panik steht ihm ins Gesicht geschrieben. Herrlich, wenn es um ihre Kronjuwelen geht, sind alle Männer gleich. Um seine Panik noch etwas zu steigern, klopfe ich mir mit der Gerte gegen den Schenkel. Dann tue ich so, als würde ich zuschlagen. Instinktiv versucht er dem Schlag auszuweichen und verliert dabei das Gleichgewicht. Seine Reaktion habe ich erwartet. Genau in dem Moment, indem er das Gleichgewicht wiedergefunden hat und wieder auf Zehenspitzen vor mir steht, schlage ich zu. Es ist kein echter Schlag, mehr die Andeutung davon. Tim zuckt trotzdem zusammen und verliert das Gleichgewicht erneut. Ich warte, bis er sich stöhnend wieder auf Zehenspitzen gestellt hat.
„Merk dir eins, du zuckst nie vor einem Schlag weg. Wenn ich dich schlagen will, schlage ich dich. Wenn du zuckst, besteht nur die Gefahr, dass ich dich irgendwo treffe, wo ich es nicht will und dich tatsächlich verletzte. Du hast dir gerade drei Extraschläge verdient. Damit sind wir dann bei fünf, die noch offen sind. Bist du bereit?“
In diesem Moment wird mir wieder einmal bewusst, dass ich tatsächlich Sadistin bin. Zu sehen, wie sich Tim überwindet, gibt mir einen Kick. Die Macht, die ich über ihn habe, berauscht mich. Ich darf es aber nicht übertreiben. Das würde die Situation kaputt machen und wäre außerdem ein unverzeihlicher Vertrauensbruch. Ich gebe ihm daher nur vier angedeutete Schläge auf die Hoden. Durch die Keuschheitsschelle stehen seine Hoden schön prall ab und wenn die Gerte auftrifft, löst sie ein etwas unangenehmes Gefühl aus, aber bestimmt nicht mehr. Der Rest passiert in Tims Kopf. Er stellt sich die Schläge und den Schmerz viel unangenehmer vor, als sie tatsächlich sind. Der letzte Schlag ist dann etwas fester. Tim soll sich nie zu sicher fühlen, aber auch hier achte ich darauf, dass ich auf der sicheren Seite bleibe. Schließlich will ich Tim mehr erschrecken als tatsächlich weh tun, zumindest jetzt im Moment. Außerdem ist es höchste Zeit, dass ich es Tim wieder etwas bequemer mache. Er ist am Ende seiner Belastbarkeit. Da kommt mir eine Idee. Es ist mehr als grenzwertig, aber so erregt wie ich bin, muss es sein. Ich habe meine Hemmungen verloren.
Tim
Silke betätigt die Seilwinde. Endlich stehe ich wieder mit beiden Beinen auf dem Boden. Viel länger hätte ich es so halb hochgezogen auch nicht ausgehalten. Auch wenn mich Silke bisher kaum berührt hat, ist das was wir gerade machen Erotik pur. Ich habe Lisa schon zugeschaut, wie sie sich selbst befriedigt hat, aber das was Silke gemacht hat, ist eine andere Liga. Sie hat sich bewusst so hingesetzt, dass ich wirklich alles ganz genau sehen konnte aber da ich an der Seilwinde hing, war ich zur Passivität gezwungen. Ich war einerseits nicht Teil von dem was Silke gemacht hat. Es war wie ein Porno oder erotisches Theater, aber andererseits war ich doch dabei. Ich bin verwirrt und euphorisch gleichzeitig.
Dennoch bin ich froh, dass ich nicht mehr so hilflos an dem Seil hänge. Silke befreit mein linkes Handgelenk und kommandiert dann: „Arme nach hinten!“
Kaum habe ich ihre Anweisung ausgeführt, zieht sie die Manschette an meinem linken Handgelenk wieder fest. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich die Fesseln und die Stange, die inzwischen doch recht unangenehm geworden sind, loswerde, aber nun stehe ich mit hinter dem Rücken an die Spreizstange gefesselten Händen da. Bevor ich überlegen oder protestieren kann, betätigt Silke die Seilwinde erneut. Durch den Zug an den Armen muss ich den Oberkörper vorbeugen. Irgendwann stoppt Silke die Seilwinde. Ich stehe deutlich vornübergebeugt da, aber in Summe ist meine Position zwar ungewöhnlich, aber nicht unbequem und vor allem deutlich angenehmer als meine vorherige. Silke holt wieder etwas aus einem der Schränke.
„Du siehts unverschämt geil aus, wenn du so am Seilzug hängst. Wie soll eine Frau da nicht auch geil werden?“
Das war sicher keine ernst gemeinte Frage, mehr ein Kompliment. Es überrascht mich, wie sehr ich es genieße. Jetzt sehe ich auch, was Silke geholt hat. Sie hat eine Peitsche in der Hand. Das Ding ist aus hellbraunem Wildleder, ist so 70 oder 80 Zentimeter lang und sieht erstaunlich harmlos aus.
Wie um meine Gedanken zu bestätigen, erklärt Silke: „Die Peitsche ist hauptsächlich für Lustschmerz da und nicht für echten Schmerz, auch wenn sie durchgezogen ordentlich zieht.“
Dann trifft mich ein erster Hieb genau in der Mitte der linken Pobacke. Er verursacht ein fieses Brennen.
„Oh, ich bin aus der Übung. Der hätte fünf Zentimeter weiter oben sitzen sollen.“
Schon trifft mich der nächste Hieb. Der sitzt tatsächlich im oberen Viertel meiner linken Pobacke.
„Geht doch“, stellt Silke zufrieden fest und schon trifft mich ein weiterer Hieb.
In mir steigen alle möglichen Gefühle hoch. Mir ist klar, dass das was wir machen nicht wirklich ernst ist, sondern eine schräge Art von Spiel für Erwachsene, aber es ist ein Spiel, bei dem von Anfang an klar ist, dass ich nicht gewinnen kann. Silke ist gemein und tut mir weh und ich stehe hilflos gefesselt und von dem Seilzug in eine recht unbequeme Stellung gezwungen mitten im Raum und kann mich nicht wehren oder wenigstens etwas schützen. Silke hat begonnen mit der Peitsche ein Muster auf meine Pobacken zu malen. Sie platziert einen Schlag auf meiner linken Pobacke oben, dann den nächsten auf meiner rechten Pobacke oben, dann trifft sie die rechte Pobacke unten und zum Schluss die linke Pobacke unten. Dann macht sie wieder links oben weiter, aber minimal weiter innen als der vorherige war. Ihre Schläge haben alle die gleiche Stärke und die Peitsche trifft mich jedes Mal nur mit der Spitze. Sie löst ein starkes Brennen aus, dass aber schnell schwächer wird und in Summe doch irgendwie zu ertragen ist. Dennoch ist das was Silke tut unfair. Sie wartet immer, bis der erste Schmerzwelle durch meinen Körper gerollt ist und der Schmerz insgesamt abebbt und schickt dann die nächste Welle Schmerzen von meinem Po aus zu meinem Gehirn. Ich kann mich nicht wehren und sie gibt auch noch alle möglichen hämischen Kommentare ab. Wut steigt in mir auf. Schlimmer noch, ich könnte vor hilfloser Wut weinen. Das Verwirrende ist, dass ich die Situation auch als befreiend empfinde. Endlich kann ich mich ganz einer Frau ausliefern. Selbst meine Wut fühlt sich nicht destruktiv an, sondern eher wie ein loslassen, wobei ich selbst nicht weiß, was ich loslasse. Auch Kommentare wie: „Zuckst du absichtlich so mit den Pobacken. Bei dem Anblick fängt jede Sadistin an auszulaufen vor Geilheit“, oder ihr scheinheiliges: „Warum hebst du dein Bein. Bleib doch mit beiden Füßen auf dem Boden. Wenn du nach vorne kippst und mit den Armen am Seilzug hängst, könntest du dir ernsthaft weh tun“, sind irgendwie OK. Ja, ich wollte das hier schon immer. Gleichzeitig machen sie mich verrückt. Wie bitte soll ich denn verhindern, dass die Muskeln in meinem Po nach jedem Treffer zucken, oder dass ich aus einem Reflex heraus ein Bein anziehe? Das was Silke mit mir macht ist unfair und gemein, aber gleichzeitig doch auch genau das was ich will. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich die Situation genießen oder hassen soll.
Silke ist mit ihrem Muster fertig. Die letzten vier Hiebe waren fast nebeneinander. Zwei links von meiner Pofalte und zwei rechts. Sie geht wieder um mich herum und steht nun wieder unmittelbar vor mir. Sie wartet einen Moment, dann sagt sie: „Tim, das hier ist unendlich geil und ich bin auch nur eine Frau.“ Ob das eine Feststellung oder ein Geständnis ist, weiß ich nicht. Es spielt auch keine Rolle. Sie hätte in dem Moment nichts Schöneres sagen können. Stolz steigt in mir auf und gleichzeitig habe ich das Gefühl gleich vor Erregung zu platzen. Da packt mich Silke grob an den Haaren und zieht meinen Kopf nach oben. „Leck meinen Busen!“, befiehlt sie.
Gestern hatte Silke eine enge Lederhose und eine Bluse an. Ein Outfit, das ihre Rolle unterstrichen hat. Heute hat sie nur einen Bademantel an und der ist auch noch offen. Das macht aber nichts. Für mich ist sie heute noch mehr Königin als gestern und meine Königin drückt mir ihren Busen mitten ins Gesicht. Ihre Brustwarze ist in meinem Mund und ich beginne daran zu saugen. Der Gedanke, dass Silke Lisas Mutter ist und das hier nicht richtig sein kann, schießt mir kurz durch den Kopf, aber so schnell er gekommen ist, verschwindet er auch wieder. Ich bin viel zu geil für irgendwelche Überlegungen. Ich konzentriere mich ganz auf Silkes Busen. Für Zärtlichkeit oder Vorsicht ist keine Zeit. Ich lecke und sauge an allem was ich erreichen kann. Immer wenn es mir gelingt, eine ihrer Brustwarzen in den Mund zu saugen, spornt mich noch weiter an. Silkes Busen ist anders als der von Lisa. Alles an Lisa ist üppig und ihr Busen ist mir eigentlich zu groß, zumindest ist er größer als das was mir auf Fotos gefällt. Obwohl Silke übersportlich ist, hat sie Oberweite, aber eben nicht mehr als die berühmte Handvoll. Auch wenn ihr Busen deutlich kleiner als der von Lisa ist, ist er weicher und fühlt sich nicht so straff an, dafür sind ihre Warzenhöfe dunkler. Das Alter geht wohl auch an Silke nicht spurlos vorüber. Das macht aber nichts. Ihr Busen ist perfekt. Gut, dass ich gefesselt bin, denn sonst würde ich Silke sicher vögeln.
Irgendwann löst sich Silke von mir uns setzt sich wieder auf die Chaiselongue. Hecktisch greift sie nach dem Vibrator und schiebt ihn sich in die Vagina.
„Tut das gut! Ich brauche jetzt einen Orgasmus, sonst kann ich für nichts mehr garantieren“, stöhnt Silke.
Was ist mit mir? Ich brauche auch einen Orgasmus. Mein Schwanz platzt gleich und der Keuschheitskäfig reißt mir die Eier ab. Aber ich kann nur voller Gier zuschauen, wie sich Silke befriedigt. Ich werde gleich verrückt.
Silke
Die Wellen des Orgasmus branden durch meinen Körper. Ich reite auf einer Welle aus Lust. Zum zweiten Mal heute kann ich nicht genug bekommen. Der Orgasmus hat meiner Erregung die Spitze genommen, aber sie ist immer noch unvermindert da. In mir ist nur Lust. Es fühlt sich an, als würde mein Geist meinen Körper verlassen und mich von außen beobachten und gleichzeitig bin ich so eins mit mir selbst, wie ich nur sein kann.
Ich schaue zu Tim. Sein Blick gibt mir einen weiteren Kick. In seinem Gesicht spiegeln sich Lust, Gier, Verlangen, Erregung und was weiß ich noch was für Emotionen. Trotz Keuschheitsschelle steht sein Schwanz, wie er nur bei einem jungen Mann stehen kann. Er ist so jung und schön. Da schenkt mir der Womanizer den nächsten Orgasmus. Alle Gedanken sind weg und wieder ist nur eine Welle puren Glücks in mir, aber ich habe noch nicht genug.
„Das war noch lange nicht alles“, verkünde ich Tim.
Ich bringe die Worte kaum heraus, so atemlos bin ich. Das ist mir aber gerade egal. Ich greife nach der Peitsche und male mein Muster zum zweiten Mal auf Tims Po. Ich muss mich zusammenreißen, dass ich nicht härter schlage. Ich würde es gerne, würde gerne ausprobieren, wo Tims Grenzen liegen. Derzeit habe ich sie noch nicht erreicht. Auch wenn Tim vermutlich kein Hardcoremasochist ist, eine gewisse Lust am Schmerz hat er. Ich würde gerne die Single Tail oder vielleicht sogar die Bullwhip oder den Sjambok ausprobieren. Er würde herrlich unter mir wimmern. Es geht aber einfach nicht. Es würden Striemen und blaue Flecke zurückbleiben und das darf auf keinen Fall passieren. Röter als jetzt dürfen Tims Backen nicht werden. Dass das Muster, dass die Peitsche bei der ersten Runde auf Tims Po hinterlassen hat, schon wieder am Verblassen ist, ist schade, aber ein gutes Zeichen. Auf Tim werden keine Spuren zurückbleiben.
Außerdem werde ich von Tims Reaktionen mehr als entschädigt. Jedes Mal, wenn ihn die Spitze der Peitsche trifft, zucken seine Pobacken und hin und wieder zuckt auch das ganze Bein und er hebt es unkontrolliert vom Boden. Einen erregenderen Anblick kann es nicht geben. Reaktion macht mich an und Tims Reaktion auf meine Schläge ist wunderbar. Ich muss mich zusammenreißen, um mein kleines Kunstwerk ein zweites Mal zu vollenden. Anfangs hat meine Genauigkeit noch nicht gestimmt, aber jetzt treffe ich wieder so wie ich will. Das freut mich, aber dennoch reißt mich meine Erregung fort. Kaum habe ich den letzten Schlag gesetzt, trete ich wieder vor Tim, ziehe seinen Kopf hoch und drücke ihm meine Brust ins Gesicht. Schön, dass er sofort versteht, was ich will. Er saugt meine Brustwarze in aller Kraft in seinen Mund und beißt dann auch noch vorsichtig hinein. Zärtlich ist das nicht, aber dafür umso leidenschaftlicher. Die Lust schießt von meiner Brust direkt zwischen meine Beine. Ich genieße das Gefühl einen Moment, dann ziehe ich meine Brust weg und drücke Tim meine zweite Brustwarze in den Mund. Wenn ich so erregt bin wie jetzt, mag ich es, wenn meine Brüste heftig bearbeitet werden. Es wäre schön, wenn sie Tim auch noch mit den Händen durchkneten würde. Geht leider nicht, da er gerade keine Hand frei hat. Frau kann eben auch nicht alles haben. Früher habe ich mir manchmal selbst die Brüste abgebunden. Das war zwar nicht klassisch Domina, aber ein unglaubliches Gefühl. Meine Brüste waren wahnsinnig empfindlich und ich habe jede Berührung doppelt intensiv gespürt. Nur will ich nicht alles, was ich gemeinsam mit Andreas ausprobiert habe auch gleich gemeinsam mit Tim machen. Zeit sich wieder die erste Brust verwöhnen zu lassen. Tim leckt und saugt an allem, was er in oder vor den Mund bekommt. Ich wechsele zwischen beiden Brüsten hin und her und fühle mich wie eine Königin. Besser geht es nicht. Es ist so schön, dass es nicht auszuhalten ist. Ich brauche meine Erlösung.
Hecktisch und wenig damenhaft werfe ich mich wieder auf die Chaiselongue und schiebe mir den Dildo des Womanizers wieder in die Vagina und drücke das Saugteil auf meine Perle. Ich stelle direkt die dritthöchste Stufe ein. Die beiden höchsten sind nur für Frauen mit eiserner Klitoris gemacht und zu heftig für mich. Die dritthöchste ist aber genau das, was ich jetzt brauche. Nach wenigen Sekunden rollt der erste Orgasmus durch mich und wenig später noch ein zweiter und ein dritter. Ich kann nicht genug bekommen und schalte den Womanizer erst ab, als ich so kaputt bin, dass ein weiterer Orgasmus mehr Anstrengung als Lustgewinn bedeuten würde.
Tim hängt immer noch nach vorn gebeugt an der Seilwinde und starrt mich entrückt an. Sein Schwanz ist immer noch knüppelhart und sein Gesicht vor Lust verzerrt. Eine gute Domina würde sich mehr um ihn kümmern, aber wer sagt, dass ich eine gute Domina bin.
„Im Moment bin ich so träge, dass ich am liebsten einfach liegen bleiben und ein paar Minuten dösen würde. Du müsstest dann halt noch etwas länger so stehen bleiben“, erkläre ich müde. Das ist zur Hälfte gelogen. Ich bin tatsächlich komplett geschafft, aber ich würde Tim nicht in dieser Position hängen lassen, während ich ein Nickerchen mache. Das weiß Tim allerdings nicht. Bei Andreas brauchte es deutlich mehr, um ihn zu erschrecken. Wieder einmal bin ich erstaunt, wie einfach das bei Tim ist. Dann ist da noch etwas. Es ist nur Angst und Frustration, die ich in seinem Gesicht erkennen kann. Es ist auch Erregung. Ist er immer noch geil von vorher oder macht es ihn an, dass er mir hilflos ausgeliefert ist? Ich bin überzeugt letzteres. Diese Feststellung sorgt dafür, dass es zwischen meinen Beinen wieder stärker zu kribbeln beginnt. Das gibt es nicht, ich bin tatsächlich unersättlich. Mein Körper braucht aber trotzdem eine Pause.
Ich fühle mich zu erschöpft, um weiter mit Tim im Bunker zu bleiben. Als wir in den Keller gefahren sind, war ich davon überzeugt, dass wir eine lange und intensive Trainingseinheit in der Ponyhalle haben würden, aber die ist für heute gestrichen. Man kann nicht immer alles im Voraus planen. Außerdem traue ich mir selbst nicht ganz über den Weg. Es bleibt dabei, dass ich auf keinen Fall Sex mit Tim haben werde und dass er zusammen mit mir keinen Orgasmus haben wird. Nur so wie mich mein Spiel mit Tim anmacht, bin ich mir nicht zu hundert Prozent sicher, dass ich nicht doch schwach werde. Das bedeutet, dass ich Tim seine Erregung nehmen und ihn wieder zurück ins normale Leben bringen muss. Er hätte es verdient, dass ich sanft vorgehe, nur ich habe keine Idee wie. In der Situation bleiben und klare Ansagen machen, ist in meinen Augen im Zweifel der beste Weg. Tim wird es schon verkraften.
Ich stehe auf und befreie Tims Hände. Bevor er weiter reagieren kann, packe ich in an den Haaren und ziehe ihn Richtung Nebenraum. Ich stelle ihn unter die Dusche. Die Fesseln, die er immer noch um seine Handgelenke trägt, hake ich an Ringen, die sich in Hüfthöhe befinden ein. Tim kann bequem stehen, sich aber dennoch nicht abwenden. Ich stelle die Regendusche auf kalt und drehe das Wasser auf.
„Kaltes Wasser ist gut bei starker Erregung. Es kühlt jeden Ständer herunter. Das hört sich für dich bestimmt hämisch an, ist aber nicht so gemeint“, erkläre ich sanft und fahre fort: „Du bist gerade so geil, dass du alles für einen Orgasmus tun würdest, und ich sehe dir an, dass du dich gerne von mir ficken lassen würdest. Offen gesagt hätte ich nichts dagegen und ich bin mir nicht sicher, ob ich dir tatsächlich widerstehen könnte, wenn wir heute unser Spiel fortsetzen würden. Es wäre aber ein großer Fehler und ein nicht wiedergutzumachender Vertrauensbruch Lisa gegenüber. Wir wandern sowieso schon auf Messers Schneide und dürfen es nicht weitertreiben. Das würden wir beide anschließend nur bereuen.“
Tims Latte fällt schnell in sich zusammen. Kaltes Wasser wirkt eben doch immer. Ich stelle das Wasser auf lauwarm und stelle mich zu ihm unter die Dusche. Tim hat es verdient, dass ich mich um ihn kümmere.
Tim
Silke hat den Bademantel fallen lassen und ist zu mir unter die Dusche gestiegen. Ich bin froh, dass die das Wasser wärmer gedreht hat. Es war vorher schlicht eiskalt und unangenehm. Sie tätschelt mir die Wange, was bestimmt komisch aussieht, denn obwohl Silke für eine Frau recht groß ist, bin ich ein paar Zentimeter größer. Sehen kann uns aber sowieso niemand, da ist es egal, wie das was wir machen aussieht.
Es war hart, wie Silke meine Erregung im wahrsten Sinne des Wortes heruntergekühlt hat und megafrustrierend. Mein erster Frust ist allerdings inzwischen verflogen und sie hat recht, wir können nicht weiter gehen. Das was sie getan hat, war nur konsequent. Das was wir jetzt machen, fühlt sich an, wie kuscheln nach dem Sex. Silke hat sich an mich gedrückt und streichelt immer noch meine Wange.
„Es tut mir leid, du wolltest bestimmt noch mein Pony sein. Das geht heute nicht mehr. Ich bin zu erschöpft und gleichzeitig zu geil. Ich würde vermutlich doch noch über dich herfallen. Es ist besser, wenn wir die Ponyhalle auf später verschieben“, erklärt Silke sanft.
Sie fährt fort: „Das was wir gestern und heute gemacht haben, war wunderschön für mich. Sicher war die Zeit reif, aber du hast mir geholfen die Zeit mit Andreas abzuschließen und bereit für etwas Neues zu sein. Ich kann nicht oft genug sagen, wie mutig ich es von dir finde, dass du zu deinen Neigungen stehst und dass ich jederzeit gerne wieder mit dir in den Bunker gehe. Nur heute geht es nicht mehr.“
Silkes Worte tun mir gut. Ihr Lob lässt mich innerlich größer werden und dann ist da noch etwas. In den Geschichten, die man im Internet findet, werden Dominas oft als unnahbare Kontrollfanatikerinnen dargestellt, die schon fast unfehlbar sind. Silke dagegen offenbart auch viel von sich. Indem sie zugibt, dass sie immer noch an ihren verstorbenen Mann denkt, zeigt sie, dass auch sie verletzlich ist. Auch wenn es ein Widerspruch ist, gerade dass sie offen zugibt, dass auch sie schwache Seiten hat, macht sie in meinen Augen nur noch beeindruckender. Dass eine Frau wie Silke mit mir Zeit verbringt, kickt mein Ego.
„Geht es mit deinem Steifen wieder? Habe ich deine Geilheit genug runtergekühlt? Dann mache ich dich jetzt los. Wir können dann kurz duschen. Wenn du mir anschließend beim Aufräumen hilfst, können wir in einer guten Stunde bei Nora sein.“
„Ja, kein Thema. Geht schon wieder.“ In Silkes Gegenwart bringe ich offensichtlich keinen geraden Satz raus und stammle nur rum.
Die nächsten Minuten haben dann tatsächlich einen rein praktischen Charakter. Die erotische Komponente tritt völlig in den Hintergrund. Wir duschen uns kurz ab, trocknen die Fliesen und die Wanne, räumen die Spreizstange weg. Dann erklärt mir Silke noch, dass sie die Lederfesseln und die Peitsche anschließend immer desinfiziert. Der Alkohol wäre zwar nicht gut für das Leder, aber Gesundheit wäre wichtiger. Außerdem würde es Lederfett und Wildlederpflege geben. Silkes Erklärungen beschränken sich rein auf die praktischen Gesichtspunkte und ich höre ihr aufmerksam zu. Zum Schluss ordnen wir noch die Kissen auf der Chaiselongue und dann geht es zurück in die Wohnung. Ich habe erwartet, dass mich Silke ihre Sportkleidung nach oben tragen lässt, aber da habe ich mich geirrt. Sie hat ihre Sachen selbst eingesammelt. Dass ich außerhalb des Kellers gleichberechtigt bin, hat sie offensichtlich ernst gemeint.
„Ist es OK, wenn wir in 15 Minuten fahren?“, frägt Silke als wir wieder in der Wohnung sind.
„Klar, ich bin schon so gut wie fertig.“
Das ist eine Untertreibung. Etwas Wachs ins Haar und ich bin fertig. Außer Jeans und T-Shirt habe ich nichts zum Anziehen. Allerdings ist die Beule in meiner Hose ist deutlich größer als sonst. Die Keuschheitsschelle zeichnet sich eben doch ab. Ich muss mit Silke reden. So kann ich nicht aus dem Haus gehen.
Pünktlich 15 Minuten später steht dann auch Silke wieder im Hauptraum. Ich bin geplättet. Sie trägt eine weite, weiße Leinenhose, ein schwarzes Shirt und einen leichten, schwarzen Blazer. Ihr sparsames Makeup ist perfekt und die Sonnenbrille im Haar unterstreicht den Gesamteindruck. Silke ist die eleganteste Frau, die ich kenne. Mit meinen Jeans und dem Shirt vom New Yorker komme ich mir wie ein stillloser Bettler vor. Egal, jetzt oder nie. Während sich Silke Sandalen anzieht, druckse ich herum: „Man kann die Keuschheitsschelle deutlich sehen. Das ist mir peinlich. Könntest du sie mir abnehmen, solange wir nicht daheim sind?“
„Nein, keine Sorge, da sieht man nichts. Dein Penis bleibt schön dort, wo er hingehört, im Käfig. Komm lass uns gehen.“
Damit ist das Thema für Silke beendet. Ich kann ihr nur folgen. An den Bentley habe ich mich halbwegs gewöhnt, aber bei Nora verschlägt es mir die Sprache. Dass das Nora das beste Restaurant der Stadt ist, habe ich gewusst. Dennoch war ich nicht auf das vorbereitet, was mich hier erwartet. Noch vor der Tür werden wir von einem Pagen in einem merkwürdigen, grünen Anzug empfangen.
„Guten Tag Frau Hoffmann, darf ich sie zur Theke bringen?“, wird Silke mit Namen begrüßt.
„Gerne, Salih“, erwidert Silke.
War klar, dass Silke im besten Restaurant der Stadt mit Namen angesprochen wird. Die beiden tauschen Höflichkeiten aus, während wir zu einer Theke gebracht werden. Sie steht in einem grotesk großen Raum. Über uns sind drei Stockwerke Luftraum. An der Decke hängt eine Leuchte in Form einer umgedrehten Pyramide, die bestimmt 4 Meter hoch ist. In der Mitte des Raumes steht ein von Ledersofas umgebener Springbrunnen. Um den Eindruck perfekt zu machen, tönt aus unsichtbaren Lautsprechern leise Klaviermusik. An der Theke werden wir von einem Ober in Empfang genommen.
„Möchten sie hier noch einen Aperitif, oder darf ich sie gleich an einen Tisch bringen, Frau Hoffmann? Bei dem Wetter kann ich ihnen einen Platz auf dem Balkon empfehlen.“
„Gerne, das hört sich gut an“, stimmt Silke zu.
Der Ober führt uns zu einem Aufzug und wenig später sitzen wir auf einem Balkon. Er ist in einem Erker untergebracht und es gibt nur einen Tisch. Unter uns liegt ein Garten, der mehr kleiner Park ist. Ich dachte immer, dass man nur mit Reservierung einen Tisch bei Nora bekommt, aber das gilt für Silke offensichtlich nicht. Während ich noch vom Ambiente eingeschüchtert bin und mich frage, für was man das viele Besteck und die zahlreichen Gläser verwendet, erklärt Silke:
„Wir möchten nur brunchen. Ei, Schinken, Käse, Obst, Joghurt, kalten Braten, Meeresfrüchte, alles was ihr dahabt ist recht. Dazu für mich Milchkaffee und Fruchtsaft, aber nichts Alkoholisches.“
Wenn man Silke Hoffman heißt, braucht man nicht einmal in die Karte schauen und es ist auch kein Thema, dass wir um drei am Nachmittag brunchen wollen, obwohl es hier wahrscheinlich nicht einmal Frühstück gibt.
„Was möchten sie trinken?“, wendet sich der Ober an mich. Ich brauche einen Moment, bis ich verstehe, dass seine Frage tatsächlich mir gegolten hat. Ich entscheide mich wie Silke für Kaffee und Orangensaft.
Wenig später bringt der Ober einen Berg Essen. Ganz egal was ich probiere, Omelett, Käse, Früchte, selbstgebackenes Brot, alles schmeckt gigantisch und gehört zu dem Besten was ich jemals gegessen habe. Dennoch habe ich ein merkwürdiges Gefühl. Ich gehöre nicht hierher beziehungsweise bin nur hier, weil mich Silke mitgenommen hat. Silke bewegt sich mit der größten Selbstverständlichkeit und ist Teil dieser Welt. Ich dagegen bin nur geduldet, weil mich Silke mitgenommen hat. Im Bunker habe ich mich zwar Silke unterworfen, aber wir waren dennoch auf einer Ebene. Hier im Nora kommt es mir dagegen so vor, als würde ich mindestens zehn Stufen unter Silke stehen. Ich kann mir nicht einmal sicher sein, dass man die Keuschheitsschelle tatsächlich nicht bemerkt, oder ob sie die Leute nur nicht bemerken, weil sie es in Silkes Gegenwart nicht einmal bemerken würden, wenn ich nackt wäre. Lisa hatte recht, Silke ist einschüchternd.
Lisa
Wir räumen die Surfbretter weg. Der Tag war genial. Der Wind war heute noch stärker als gestern und hat die Anfänger vom See vertrieben. Es waren daher nicht mehr so viel los, wie die letzten Tage und wir konnten richtig fahren und hatten jede Menge Spaß. Das hier ist die letzte Chance auf ein paar Tage Erholung, bevor ich mich an meine Masterthesis setzen muss.
Neben mir singt Marianne, meine Oma: „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh'n, Sofern die Winde weh'n, Das wär' doch wunderschön!“ Sie ist bester Laune und greift meinen Opa unanständig an den Po. Der drückt ihr einen Kuss auf die Lippen. Meine Großeltern sind schon ein verrücktes Paar. Auch nach fast fünfzig gemeinsamen Jahren lieben sie sich noch immer. Besser kann es im Leben nicht laufen. Hoffentlich schaffe ich es auch, eine so glückliche Beziehung zu führen wie meine Großeltern und meine Eltern. Bis zum Tod von meinem Vater waren meine Eltern genauso verliebt ineinander und sind gleich liebevoll miteinander umgegangen wie meine Großeltern. Nur für das Surfen konnte sich meine Mutter nie begeistern. Die Leidenschaft habe ich von meinem Vater und meinen Großeltern geerbt.
„Das war schön heute. Ich freue mich auf das Abendessen und auf das was danach kommt“, lacht Marianne und gibt meinem Opa mit der Hüfte einen Schubs. Bei jeder anderen Frau Mitte sechzig wäre das peinlich, aber meine Oma ist einfach so. Sie hat sich ihre Jugendlichkeit bewahrt, sieht bestimmt 10 Jahre jünger aus und trägt immer noch Deadlocks, nur dass die inzwischen grau sind.
„Der Tag war wunderschön. Besser als heute kann der Wind nicht sein“, wendet sich Marianne nun an mich, „aber du bist mit den Gedanken trotzdem nicht hier. Fehlt dir Tim?“
„Offen gesagt, ja. Auch wenn ich mich auf die Tage hier am Gardasee gefreut habe, ist es schade, dass Tim nicht dabei ist. Dann brennt auch noch das Haus ab, in dem er wohnt und er ist quasi obdachlos und ich surfe munter weiter, als wenn nichts passiert wäre. Das kann doch nicht richtig sein“, platzt es aus mir heraus. Ich höre mich pampiger an, als ich will.
„Ach Lisa“, meint Marianne nur und nimmt mich in den Arm. „Ich verstehe dich. Ruf Tim doch an und rede mit ihm. Dann geht es dir bestimmt besser. Ich und Karl können die Surfbretter und Segel auch allein wegräumen. Wenn du nach dem Telefonat immer noch zu Tim willst, können wir morgen heimfahren. “
Ach, Oma Marianne trifft immer den richtigen Ton. Sie ist eine Seele von Mensch. Meine quirlige, unbekümmerte, manchmal etwas vorlaute Art habe ich von ihr, aber mir fehlt ihr Einfühlungsvermögen. Was das angeht, kann ich Marianne nur bewundern.
„Nein, mein Zeug räume ich schon selbst weg, aber gleich anschließend rufe ich Tim an. Das ist eine gute Idee von dir.“
„Das passt schon“, mischt sich jetzt auch noch Karl, mein Opa, ein. „Wir schaffen das hier schon ohne dich. Telefonier mit Tim.“
Wenn Oma und Opa sagen, dass ich gehen kann, dann wird es schon so sein. Ich schnappe mir das Tablett und tatsächlich reagiert Tim sofort.
„Hi Tim“, begrüße ich ihn. „Das wird ja schon fast zur Normalität, dass du Mamas Sachen benutzt. Muss ich eifersüchtig werden?“, schiebe ich mit gespielter Strenge hinterher.
„Hi Lisa. Wieso eifersüchtig? Habe ich eine andere Wahl als die Geräte deiner Mutter zu benutzen?“, kommt Tims Antwort. Höre ich das Gras wachsen? Man könnte meinen, Tim hört sich ertappt an.
„Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich habe hier Spaß und du bist obdachlos“, wechsele ich das Thema.
„Obdachlos? Wenn ich gewusst hätte, dass du mich bei dir aufnimmst, hätte ich meine Studentenbude selbst angezündet“, scherzt Tim. „Wie ist es am Gardasee?“, will er dann wissen.
„Bestens. Der Wind ist gut und meine Großeltern sind klasse. Auch wenn die beiden stramm auf die Siebzig zugehen, haben sie sich etwas jugendliches bewahrt. Ich wette, wenn es meine Oma darauf anlegen würde, könnte sie Männer abschleppen, die ihre Söhne sein könnten. Aber so glücklich wie sie mit Opa ist, glaube ich nicht, dass sie andere Männer aufreißen möchte. Sie hat mir mal erzählt, dass sie immer einen Bären von Mann wollte. Ich kann nur sagen, konsequent ist sie. Mehr Bär als mein Opa geht nicht. Opa ist knapp zwei Meter groß und sieht aus wie ein kasachischer Gewichtheber und hat immer noch Kraft für zwei. Überhaupt ich sage dir, fit sind die beiden. Beim Windsurfen macht ihnen noch immer keiner was vor. Bei den Vorbildern komme ich mir manchmal ganz schön klein vor. Oma und Mama sehen für ihr Alter traumhaft aus, sind super sportlich, haben beide früh Kinder bekommen und nebenbei noch eine Firma mit aufgebaut. Ich habe, wie meine Tante Manuela, die Gene von meinem Opa bekommen. Meine Mama hat mir mal erzählt, dass sich mein Vater insgeheim darüber geärgert hat, dass er den Körperbau von seiner Mutter geerbt hat, während seine kleine Schwester die Gene von ihrem Papa bekommen hat. Naja, ich weiß nicht, ob es so erstrebenswert ist, auszusehen wie eine Mischung aus Busenwunder, Walküre und russischer Kugelstoßerin. Außerdem gehe ich nur auf die Uni. Dass Oma und Mama in meinem Alter schon Mutter waren, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.“
Wie immer plappere ich darauf los und erzähle alles was mir in den Sinn kommt.
„Also wie eine russische Kugelstoßerin kommst du mir wirklich nicht vor. Dafür ist dein Hintern zu hübsch“, unterbricht mich Tim.
„Wusste ich es, du liebst nur meinen Körper“, verdrehe ich Tims Aussage. „Aber ich rede schon wieder nur von mir. Du fehlst mir. Schade, dass du nicht hier sein kannst.“
„Ja, das ist wirklich schade. Ich kann nur leider nicht Surfen. Das musst du mir nach den Prüfungen beibringen.“
„Mache ich bestimmt. Wie geht es dir so?“, will ich wissen.
„Wir waren bei Nora essen. Ist das feudal. Ich glaube, ohne Silke hätte ich mich nicht an die Theke getraut.“
„Das Nora ist Mamas zweites Wohnzimmer. Klar, dass sie mit dir dahingegangen ist. Mama ist in recht einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Ich glaube deshalb steht sie so auf schicke Klamotten und schöne Restaurants.“
„Echt? Deine Mutter wirkt auf mich wie die perfekte Dame, als hätte sie schon immer zu den oberen Zehntausend gehört.“
„Kleider machen halt doch Leute“, kann ich darauf nur erwidern. „Hältst du es bis Mittwoch allein mit meiner Mutter aus oder soll ich doch schon morgen heimkommen?“
„Das würdest du tun? Natürlich wäre das schön, aber die drei Tage halte ich schon noch aus.“
„Du bist gemein. Was soll meine Pussy nur die drei Tage ohne dich machen?“, ziehe ich Tims Antwort ins lächerliche.
Wir albern noch eine ganze Zeit rum. Aber wie beim letzten Telefonat habe ich anschließend das Gefühl, dass es tatsächlich OK ist, wenn ich noch bis Mittwoch am Gardasee bleibe.
Tim
Ich liege in Lisas Bett. Der Tag heute hat es in sich gehabt. Ich war meinen Träumen noch nie so nahe wie heute Vormittag im Keller zusammen mit Lisas Mutter. So geil es war, richtig kann es nicht sein und mein Gewissen sagt mir, dass ich Lisa hintergangen habe. Trotzdem war es so geil, dass ich es jederzeit wieder tun würde. Dann am Nachmittag der Brunch mit Silke. Ich bin mir selten so klein vorgekommen wie in dem Restaurant. Silke wollte mir nicht einmal verraten, was der Brunch gekostet hat. Vermutlich ein kleines Vermögen. Merkwürdigerweise war das Essen im Restaurant irgendwie geil. Lisas Mutter hat mir ein Stück von ihrer Welt gezeigt und auf schräge Art macht es mich an, wenn ich mich ihr unterlegen fühle. Offensichtlich bin ich nicht nur in meiner Fantasie devot, sondern auch tatsächlich im richtigen Leben. Als Lisa mich gefragt hat, ob sie eifersüchtig sein muss, hat sie mich dann echt auf den falschen Fuß erwischt. Mir ist klar, dass sie nur gescherzt hat, aber im ersten Moment bin ich ordentlich erschrocken. Dafür war der Rest des Telefonats dann umso schöner. Ich freue mich auf Mittwoch, wenn sie wieder da ist. Allerdings wird es dann noch komplizierter werden. Keine Ahnung, wie ich das was ich mit Lisas Mutter im Keller mache vor ihr verheimlichen soll, aber ich bin mir sicher, dass ich süchtig nach dem Keller bin und immer wieder mit Silke dort hingehen werde.
Was mich wahnsinnig macht ist die Keuschheitsschelle. Ich bin so geil und muss einfach wichsen, aber es geht nicht. Im Vergleich zu dem Ding waren die paar Peitschenhiebe Kindergeburtstag. Die Schelle ist mit Abstand das Gemeinste, was Silke bisher mit mir gemacht hat. Sie ist nicht einmal besonders unbequem. Im Gegenteil, man spürt sie kaum und doch ist sie immer präsent und sorgt dafür, dass ich immer latent geil bin. Es hilft nicht, ich muss versuchen zu schlafen. Morgen wird ein langer Tag. Mit diesen Gedanken schaffe ich es tatsächlich einzuschlafen.
Am Montag gibt es dann jede Menge zu tun. Als ich mich am Montagmorgen in Richtung Küche aufmache sitzt Silke schon beim Frühstück. Sie hat schon eine dreiviertel Stunde Sport hinter sich, ist frisch geduscht und geschminkt und sieht aus als würde sie von einem Fotoshooting kommen. Silke ist echt eine andere Liga.
Keine halbe Stunde später stehe ich in Silkes Büro und einer ihrer Angestellten drückt mir ein Laptop, ein Tablet und ein Handy in die Hände. Damit bin ich, was Elektronik angeht, versorgt. Ich mache mich auf zum Rathaus und zwei Stunden später habe ich dann tatsächlich einen vorläufigen Ausweis. Damit bekomme ich dann auch eine neue EC-Karte von der Bank und eine SIM-Karte vom Handyladen. Bis zum späten Nachmittag habe ich wieder Zugriff auf das Uni-Netzwerk, meine digitalen Skripten, meine Email-Accounts, meine Cloud und meine Social-Media-Accounts. Meine digitale und meine echte Existenz sind wieder hergestellt. Anfangs hatte ich große Bedenken, weil mein Schwanz immer noch in der Keuschheitsschelle steckt. Erstaunlicherweise hat aber offensichtlich tatsächlich niemand die etwas größere Beule in meiner Hose bemerkt.
An der Uni habe ich außerdem Leon und Tom getroffen. Ich habe am Wochenende ganz vergessen, mich bei ihnen zu melden. Die beiden sind der Meinung, dass ich ein Held wäre, schließlich hätte ich drei Menschenleben gerettet. Dass ich mir selbst nicht heldenhaft vorkomme und die ganze Zeit über nur in und aus Panik gehandelt habe, lassen sie nicht gelten. Sie sind im Gegenteil der Meinung, dass mein Einsatz gefeiert werden muss und so verabreden wir uns für den Abend im Stüberl ihres Studentenwohnheims. Das Stüberl ist das Pub des Wohnheims und wird von den Studenten selbst bewirtschaftet. Wie jeden Montag ist Schlagerparty und es laufen den ganzen Abend über nur die schrägsten Lieder. Wer mir nicht glaubt, Der Hund von Baskerville ist ein Black Sabbath Cover von Cindy und Bert und das ist so etwa die musikalische Messlatte des Abends. Der Abend ist lustig und als ich irgendwann ins Bett falle bin ich gut blau. Auch am Abend ist niemand aufgefallen, dass mein Schwanz in einem Käfig steckt. Nur dass ich zum Pissen immer in die Kabine gegangen bin und das Pissoir nicht benutzen konnte, war etwas lästig, aber sicher ist sicher.
Silke
Tim sieht am Dienstagmorgen ziemlich verkatert aus, aber er geht tapfer um viertel vor Acht zur Uni. Wer feiern kann, kann am nächsten Tag auch arbeiten, hieß es schon zu meiner Studentenzeit. Dass Tim nicht blau macht, imponiert mir. Pflichtbewusstsein und Ehrgeiz hat er offensichtlich. Für mich wird es ein langer Tag. Nach dem üblichen Tagesgeschäft am Vormittag habe ich am Nachmittag einen Workshop mit meinem Führungsteam und anschließend gehen wir noch Essen. Im Laufe der Jahre habe ich ein Team um mich geschart, das sowohl fachlich als auch persönlich gut zusammenpasst. Das gemeinsame Essen nach den Workshops gehört für mich zur Firmenkultur. Es ist die Gelegenheit in ungezwungener Atmosphäre über berufliches und privates zu reden. Wie immer genieße ich den Abend und die Zeit verfliegt. Ich bin erst gegen elf wieder daheim und lege mich sofort ins Bett.
Daher sehe ich Tim erst am Mittwoch beim Frühstück. „Du siehst besser aus als gestern“, stelle ich unnötigerweise fest.
„Lisa kommt heute am Abend zurück. Wir müssen noch abklären, wann ich dir die Keuschheitsschelle abnehme. Wann kommst du von der Uni?“, falle ich anschließend mit der Tür ins Haus.
„Meine letzte Vorlesung ist um 17:30 aus. Für den Weg hierher brauche ich auch etwas Zeit. Ich schätze, dass ich bis sechs hier sein werde.“
Ich schaue mir auf dem Handy meine Termine für heute an. „Dann bin ich auch gegen sechs hier. Lisa und die Eltern von Andreas wollen am Vormittag noch surfen und dann nach dem Mittagessen aufbrechen. Ich würde sagen, vor sieben kann Lisa nicht hier sein, eher halb acht. Das passt zeitlich gut.“
Damit ist alles gesagt und ich mache mich auf in Richtung Arbeit. Am Abend komme ich noch gewaltig in Zeitdruck, weil mein Verkaufsleiter kurzfristig eine Videokonferenz mit einem potenziellen neuen Großkunden eingerichtet hat. Da ich Tim auf jedem Fall den Peniskäfig abnehmen will, bevor Lisa daheim ist, verabschiede ich mich nach einer knappen halben Stunde aus der Konferenz. Wir haben uns bekannt gemacht, ein paar Höflichkeiten ausgetauscht und das gegenseitige Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Das ist vorläufig dann auch genug. Für den Rest des Gesprächs bin ich nicht mehr unbedingt erforderlich. So schaffe ich es dann auch, dass ich zwanzig nach sechs daheim bin. Gut, dass ich nur in den Aufzug steigen und ein Stockwerk nach oben fahren brauche, sonst wäre es tatsächlich richtig knapp.
Tim wartet schon im Wohnbereich auf mich.
„Endlich, ich dachte schon du kommst nicht mehr rechtzeitig“, begrüßt mich Tim aufgeregt.
Da sitzt aber einer auf Kohlen. Ein paar Minuten haben wir doch noch. Sofort erwacht mein Spieltrieb wieder. Betont gelangweilt mache ich mir einen Espresso und erkläre dabei:
„Als erstes brauche ich jetzt einen Espresso und dann fahren wir runter in den Bunker und dort schauen wir, was ich für dein Schwänzchen machen kann. Es wäre zu ungeschickt, wenn Lisa dich so sehen könnte.“
Lisa hat mir am frühen Nachmittag eine Textnachricht geschickt. Sie wird sicher nicht vor sieben hier sein. Meine Schätzung vom Morgen passt so weit, und wir haben noch keinen echten Zeitdruck. Notfalls wäre die Schelle auch in einer Minute entfernt. Den Schlüssel für das Schloss habe ich bei mir und es würde auch noch Ersatzschlüssel geben. Wenn Lisa mir eine Nachricht geschickt hat, wird sie auch Tim eine geschickt haben. Entweder sind seine Nerven nicht besonders gut, oder er hat sie nicht gelesen. Egal wie, es ist herrlich Tim zuzusehen. Während ich mir extra lange mit dem Espresso Zeit lasse, fleht er mich schon fast an, endlich mit ihm in den Keller zu fahren. Herrlich, vor allem, weil ich weiß, dass tatsächlich noch Zeit ist.
Dann ist es aber auch genug, jedenfalls fast. Wir fahren zwar in den Bunker, aber dort verlange ich von Tim zuerst, dass er sich auszieht. Wie erwartet, hat er es mehr als eilig und steht in kürzester Zeit nackt vor mir. Am liebsten würde ich ihm jetzt ein Halsband anlegen, aber ich will es nicht auf die Spitze treiben, die Zeit wird tatsächlich knapp. Daher muss ein knappes: „Komm mit“, reichen. Ich gehe in den Baderaum und fordere Tim auf sich unter die Dusche zu stellen. Mein möglicher Schwiegersohn ist hübsch. Wieder einmal kribbelt es zwischen meinen Beinen. Ich würde gerne etwas spielen. Das geht aber eben gerade nicht. Unerfüllte Lust ist auch für mich frustrierend und erregend gleichzeitig. Ein letztes Spiel kann ich mir nicht verkneifen. Ich beginne in meinen Taschen umständlich nach dem Schlüssel zu suchen. Dabei weiß ich, wo er ist. Die Ungeduld und Verzweiflung in Tims Gesicht zu sehen, ist es dennoch wert. Zeit ihn endlich zu erlösen. Ich öffne das Schloss und ziehe ihm den Keuschheitskäfig runter. Anschließend greife ich mir seinen Schwanz und seine Eier. Er wird auf der Stelle hart.
„Siehst du“, tadele ich, „der Käfig war notwendig. So geil wie du bist. Ich bin aber die Falsche. Lisa kommt erst noch. Dein Schwanz und deine Eier sehen aber gut aus. Nicht nur sexuell. Nichts ist rot oder wundgescheuert. Alles bestens und voll einsatzfähig. So wie es sein soll. Dusch dir den Schwanz und die Eier kurz ab, damit für Lisa alles frisch und sauber ist.“
Ich bin großzügig und reiche Tim die Kernseife. Mehr als Kernseife hat ein Sub in meinem Bunker nicht verdient, aber ich reiche ihm eines meiner großen, weichen Handtücher. Es ist unfair, da steht ein junger Mann vor mir, der devote und masochistische Neigungen hat und zumindest der ideale Spielpartner für mich wäre und er ist trotzdem mehr als nur verboten, weil der der Freund meiner Tochter ist. Auch das hier ist schon viel mehr Intimität als gut ist. Das Verrückte ist, dass Lisa nichts von Tims Neigungen weiß und ich vermute, dass sie, wenn sie von Tims Neigungen wüsste, mehr abgestoßen als erregt sein würde.
Grübeln hilft nicht weiter. Ich sprühe die Keuschheitsschelle mit Desinfektionsmittel ein, während sich Tim anzieht. Zehn Minuten vor sieben sind wir wieder in der Wohnung. Perfektes Timing würde ich sagen.
Tim
Man regt mich Silke auf. Ich könnte platzen vor hilfloser Wut. Lisa kann jeden Moment kommen, aber sie tut so als wäre Zeit das Letzte, das wir noch haben und braucht für jeden Handgriff ewig. Meine Gefühle laufen Amok, genau wie am Samstag. Die Hilflosigkeit und die Wut, die ich spüre, sind echt und nicht eingebildet, aber gleichzeitig macht mich die Situation geil. Das ist hart. Meine Hilflosigkeit macht mich geil. Wie dann Silke auch noch meinen Schwanz und meine Eier anfasst, werde ich in Sekundenschnelle steif. Ich bin mir sicher, dass zwischen meinen Beinen alles OK ist. Die Schelle aus Silikon war erstaunlich bequem. Dass Silke bestätigt, dass sie weder Druckstellen noch sonstige Wunde Stellen erkennen kann, beruhigt mich dennoch. Lisa wird nicht bemerken, dass ich meinen Penis die letzten Tage nicht anfassen konnte.
Die Frage, warum es mich geil macht, wenn ich mich hilflos fühle, beschäftigt mich noch, als wir wenig später wieder in Silkes Wohnung sind. Angeblich sind irgendwelche Kindheitserlebnisse und Kindheitserinnerungen auch für unsere Sexualität entscheidend. Nur mir fällt da nichts ein. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich eine normale und glückliche Kindheit. Mein familiäres Umfeld war und ist stabil. Gut mein älterer Bruder tingelt seit Jahren um die Welt, aber auch zu ihm habe ich ein gutes Verhältnis und wir haben dank der modernen Kommunikationsmittel regelmäßig Kontakt. Ob ich mit Silke mal über das Thema reden kann?
Ein paar Minuten später, ist meine Grübelei vorbei. Lisa ist keine fünf Minuten nach sieben da. Sie muss sich unglaublich beeilt haben. Kaum sehe ich sie, ist in meinem Kopf nur noch Platz für sie. Ihr geht es ähnlich. Nach einem gerade noch anständigen Willkommenskuss meint sie unschuldig zu Silke: „Ich packe gleich aus. Wenn mir Tim dabei hilft, geht das ruck zuck und erzählen kann ich dann später.“
Dass Auspacken nur ein Vorwand ist, ist so offensichtlich, dass ich grinsen muss, aber ein Rest von Gesichtswahrung muss eben sein. Aber es ist nur Gesichtswahrung. Kaum ist die Tür von Lisas Bereich zu, drücken wir uns schon aneinander, Lisas Hände an meinem Po und meine Arme um ihren Oberkörper geschlungen. Ein langer Zungenkuss, dann reißen wir uns gegenseitig die Kleider vom Leib. Wir schaffen es nicht einmal ins Bett und kommen nur bis zur Couch. Lisa liegt halb auf mir und halb neben mir. Meine Hände sind immer noch an ihrem Po. Ihr Körper fühlt sich so unendlich gut an. Mehr zufällig als absichtlich rutsche ich in sie. Sofort beginnt Lisa damit ihr Becken zu bewegen. Es fühlt sich so gut und richtig an. Es ist so schön, dass ich es in kürzester Zeit nicht mehr aushalte.
„Langsamer, sonst ist es gleich vorbei“, bitte ich, aber Lisa lacht nur: „Na und?“ und macht weiter. Ein paar Sekunden später spritze ich dann auch ab.
„Ha, das ging aber schnell“, kommentiert Lisa.
Kein Wunder, schließlich habe ich einige Tage nicht wichsen können. Das kann ich Lisa aber nicht sagen. „Sorry“, murmele ich daher kleinlaut.
„Macht nichts“, grinst Lisa, „ich bin noch lange nicht mit dir fertig. Wir haben noch die ganze Nacht und du darfst jeden Tropfen, den du hast, in mich spritzen. Was hältst du davon, wenn wir uns ins Bett legen? Da ist es bequemer als auf der Couch.“
Auf dem Weg Richtung Bett kann ich meine Hände nicht von Lisa lassen. Ihr üppiger Po fühlt sich zu gut an und wen kümmert es, dass ihre Brüste im Grunde viel zu groß sind? In meinen Händen fühlen sie sich perfekt an. Ich muss einfach an ihrem Hals knabbern und sie küssen. Nicht ganz einfach im Gehen, aber das kümmert weder Lisa noch mich.
„Schau mal, dein Sperma läuft mir schon die Beine runter.“ Ihr Grinsen wird mit jedem Wort dreckiger und verlangender. Es mach Lisa offensichtlich an, dass man sieht, dass wir gerade Sex hatten.
„Das kann ich ändern“, scherze ich und schubse sie aufs Bett. Ob Lisa gerade eben auch einen Orgasmus hatte, weiß ich nicht. Ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, aber jede Faser in mir will, dass Lisa so befriedigt ist, wie sie nur sein kann. Gleich noch einmal eine Runde vögeln geht aber nicht, ich brauche da immer eine längere Pause, aber Lisa mit dem Mund befriedigen geht immer. Nach mindestens einem Bier zu viel haben mir Leon und Tom mal erzählt, dass sie beide es überhaupt nicht mögen, eine Frau zu lecken, wenn sie vorher schon in sie gespritzt haben. Ich verstehe das nicht. Gut, eine Frau riecht dann etwas fischig zwischen den Beinen, aber wenn ich wieder Lisas Geschmack auf der Zunge habe, ist der Geruch vergessen. Außerdem ist es nur Sperma, das ist weder eklig noch giftig. Der Spermatropfen hat es bis zur Mitte ihres rechten Oberschenkels geschafft. Ich folge mit der Zunge der feuchten Spur, bis ich zwischen Lisas Beinen bin. Ich lecke einmal durch ihre Spalte, konzentriere mich dann aber ganz auf ihre Perle. Lisa mag es, wenn ich sanft über den Bereich zwischen Vagina und ihrer Perle lecke, oder meine Zunge mit ihrer Perle spielt, aber es ist für sie kaum mehr als ein angenehmes Vorspiel. Am schönsten für sie ist, wenn ich mittelstark an ihrer Perle sauge. Lisa hat mir gleich zu Beginn unserer Beziehung erklärt, dass es weniger die Zunge, sondern ausdauerndes Saugen an ihrer Perle ist, das sie zum Orgasmus bringt. Auch heute dauert es nicht lange, bis Lisa ihren ersten Orgasmus hat. Ich gebe ihr etwas Zeit zum Atem holen und mache dann weiter. Lisa ist außer sich und hat einen Orgasmus nach dem andern. Lisa zu befriedigen ist noch besser als selbst einen Orgasmus zu haben. Es gibt nichts bei dem ich mich besser uns mehr als Mann fühle, als wenn sie Frau befriedige. Ich höre erst auf, als Lisa meinen Kopf wegschiebt und zufrieden stöhnt: „Genug, ich kann nicht mehr.“
Sie zieht mich zu sich hoch und gibt mir einen Kuss. „Das war richtig gut, aber noch lange nicht genug“, schnurrt sie und kuschelt sich an mich. Dann beginnen wir zu reden. Ich erzähle Lisa, dass ich nicht verstehen kann, warum alle Leute in mir einen Helden sehen. Dass ich die ganze Zeit über in Panik war und nur aus meiner Panik heraus gehandelt habe. Dass ich mich außerdem andauernd frage, ob ich etwas hätte merken müssen und ob ich den Müller hätte retten können, wenn ich aufmerksamer gewesen wäre. Lisa hält mich die ganze Zeit im Arm, drückt mich an sich. Sie sagt kaum etwas und lässt mich reden. Ihre Wärme und die Geborgenheit, die ich in ihrer Nähe fühle, tun mir unendlich gut. Von Lisa fühle ich mich verstanden.
Nachdem mein Redefluss verebbt ist, setzt sich Lisa auf mich, dann zieht sie meinen Oberkörper hoch und ich stütze mich mit den Armen hinter meinem Oberkörper ab. Aus meiner Perspektive sieht es aus, als würde Lisa wie eine Göttin über mir thronen. Sie beugt sich zu mir herunter und gibt mir einen tiefen Kuss, dann greift sie zu meinem Schwanz und führt ihn an die richtige Stelle. Ohne Widerstand gleite ich ihn sie. In dieser Stellung bin ich komplett passiv. Ich sitze mit ausgestreckten Beinen im Bett. Nicht einmal umarmen kann ich Lisa, weil ich meine Arme zum Abstützen brauche und sie nicht erlaubt, dass ich meinen Oberkörper ganz aufrichte. Ich mag das eigentlich nicht besonders. Beim Sex will ich mich bewegen, will mich anstrengen und die zunehmende Spannung im ganzen Körper spüren. Aber was eigentlich ist, ist gerade unbedeutend. Lisa ist meine Göttin. Sie bewegt sich unerträglich langsam. Streichelt mich. Küsst mich. Drückt mir ihre Brüste ins Gesicht, damit ich an ihnen saugen kann. Werde ich verwöhnt oder benutzt mich Lisa? Es ist nicht mehr zu bestimmen. Unsere Lust und unser Verlangen, alles ist gleichzeitig da. Mehr Intimität und Zärtlichkeit geht nicht. Die Welt besteht nur noch aus uns beiden. Lisas Bewegungen werden intensiver. Für Küsse ist keine Zeit mehr. Ich sauge wie besessen an ihren Brüsten, ersticke gleich zwischen ihnen. Dann flutet reines Glück und pure Erlösung durch meinen Körper.
Das war perfekter Sex. Schöner geht es nicht. Lisa beginnt von ihren Tagen am Gardasee zu erzählen. Wie toll der Wind war und wie unbeschreiblich schön es ist, wenn man auf dem Board über den See gleitet. Wie sehr sie die italienischen Cafés liebt. Sie erzählt von ihren Großeltern, die sie für ihre Lebensleistung bewundert und dafür, dass sie es geschafft haben, ihr Berufsleben hinter sich zu lassen und das zu tun, was ihnen Freude macht.
Das muss es sein, was eine glückliche Beziehung ausmacht. Lisa hat sich meine Sorgen angehört, mir durch Zärtlichkeit gezeigt, dass sie OK sind, die Schwere aus dem Moment genommen und von ihren Tagen in Italien erzählt und ist dann wieder zu einem ernsten Thema, nämlich wie man ein erfülltes, glückliches Leben führt, zurückgekehrt. Der Bogen von schwer zu leicht und wieder zurück zu ernst, hat mir geholfen meine Gefühle und Gedanken zu ordnen. Aber wir reden nicht nur. Wir kuscheln auch die ganze Zeit über. Irgendwann ist mein Kopf wieder zwischen Lisas Beinen und wieder höre ich erst auf sie zu verwöhnen, als sie meinen Kopf wegschiebt. Wir vögeln noch ein drittes Mal, bevor ich eindöse.
Silke
Schön, dass Lisa wieder da ist. Ein Blinder hätte gesehen, dass Tim und Lisa nur Augen füreinander haben. Da ist es klar, dass sie nur kurz mit mir geredet hat und sich so schnell wie nur irgend möglich mit Tim verzogen hat. Ich freue mich für die beiden. Ob aus ihrer Beziehung mehr wird, ist offen, aber das Glück, dass sie gerade empfinden, kann ihnen keiner nehmen.
Ich hole mir noch einen Espresso und während ich der braunen Flüssigkeit zuschaue, wie sie in die Tasse läuft, wird mir klar, was ich getan habe. Ich breche richtig zusammen. Was bin ich nur für ein widerlicher, egoistischer Mensch. Ich schleppe den Mann, den meine Tochter liebt in meinen Bunker. Natürlich hat es ihm gefallen. Ich habe ihm schließlich gezeigt, dass und wie er seine Fantasien ausleben kann. Es stimmt auch, dass er nie abgebrochen hat, oder das Safewort gebraucht hat. Genau genommen war ich es immer, die die den jeweiligen Besuch im Bunker abgebrochen hat, aber das gilt nicht. Ich habe die Büchse der Pandora geöffnet, da kann ich die Verantwortung nicht auf Tim abschieben. Im Gegenteil, ich hätte die Verantwortung übernehmen müssen. Stattdessen habe ich mich über alle Grenzen hinweggesetzt.
Mir war meine Sexualität nie peinlich und meine dominant-sadistische Ader habe ich immer als einen Teil von mir gesehen, den ich eben im biologischen Lotto mitbekommen habe, genau wie meine Augenfarbe. Dass ich den Ton angegeben habe und sich Andreas freiwillig untergeordnet hat und mir aus freien Stücken gefolgt ist, war für mich nie ein Problem. Im Gegenteil, ich habe diese Beziehungsform immer als befreiend empfunden. Als etwas, das mir das Leben und unsere Beziehung einfacher macht. Dass ich jetzt, sechs Jahre nach dem Tod von Andreas, wieder bereit bin, mich auf einen Mann einzulassen, ist grundsätzlich ebenfalls gut. Nur gibt mir das alles nicht das Recht mich zwischen Tim und Lisa zu stellen. Dass ich schon immer, wenn ich einen attraktiven Mann gesehen habe, in den Höhlenmenschenmodus geschaltet habe und den Mann in meine Höhle schleppen wollte, damit er mich dort anbeten und mir dienen kann, war eben ein Teil von mir. Zwar einer, den ich mit meinen Freundinnen nicht teilen konnte, aber das hat mich bis heute nie gestört. Nur warum musste es ausgerechnet Tim sein? Wie konnte ich so die Kontrolle verlieren und mir die Situation so entgleiten? Selbst wenn Tim nicht mit Lisa über die letzten zwei Tage redet und unser Geheimnis für sich behält, ihm wird irgendwann klar werden, wie rücksichtslos ich alle Grenzen überschritten habe. Ihm ohne Lisa den Bunker zu zeigen wäre schon grenzwertig gewesen, aber mit ihm zu spielen und dann noch vor ihm zu masturbieren ist unverzeihlich. Wie soll ich ihm und Lisa nur jemals wieder unter die Augen treten? Ich bin eine egoistische, verantwortungslose, dumme, alte Kuh. Wenn ich die letzten Tage nur rückgängig machen könnte.
Das Gedankenkarussell in meinem Kopf dreht sich immer schneller. Ich breche in Tränen aus. Dabei tue ich das nie. Verzweifelt versuche ich meine Gedanken zu ordnen und einen Ausweg zu finden, aber es gibt keinen. Mein Verhalten ist und bleibt unentschuldbar.
Dann steht plötzlich Lisa vor mir. Ich habe sie nicht kommen gehört. Ob ich will oder nicht, ich muss mit ihr reden. Je schneller desto besser.
Lisa
Tim ist gerade eingeschlafen, aber ich bin viel zu aufgekratzt, um zu schlafen. Sex mit Tim ist der Hammer. Ich weiß nicht wie viele Orgasmen ich heute Abend gehabt habe. Der Sex mit allen meinen bisherigen Partnern war gut. Eine echte Niete im Bett habe ich noch nicht gehabt, aber Tim ist eine andere Liga. Was er mit seiner Zunge und seinem Mund anstellt, ist phänomenal und wenn wir vögeln, ist er gleichzeitig sanft und leidenschaftlich. Manchmal ist er mir schon fast zu sanft und verschmust, aber seiner Zärtlichkeit macht süchtig. Auch so vollbringt mein Körper beim Sex Höchstleistungen. Bei aller Euphorie fühle ich mich gerade wie nach einem Tag auf dem Surfbrett und ich verdurste gleich.
Hier gibt es nichts zu trinken. Wenn ich etwas gegen meinen Durst tun will, muss ich aufstehen. Auch wenn es schon spät ist und Mutter höchstwahrscheinlich schläft, ziehe mir ein Shirt über, bevor ich mich in Richtung Küche aufmache. Überraschenderweise sitzt Mutter noch am Küchentisch. Sie ist ganz aufgelöst und hat Tränen in den Augen. So habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Ihr Anblick tut mir weh.
„Was hast du denn, Mutter? Denkst du an Vater?“, frage ich vorsichtig.
„Nein und ja“, kommt von Mutter eine Antwort, mit der ich nichts anfangen kann. Sie fährt fort: „Lisa, du weißt, dass mir Offenheit und Ehrlichkeit immer wichtig war und dass wir immer über alles geredet haben.“
„Ja?“. Mein Ja ist mehr Frage als Bestätigung. Ich weiß nicht, worauf Mutter hinaus will.
Sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und beginnt zu erzählen:
„Ich habe einen Fehler gemacht. Es gibt etwas, dass du nicht über deinen Vater weißt und ich dir eigentlich auch nicht erzählen wollte, weil ich dich nicht mit der Sexualität deiner Eltern belasten wollte. Nur so viel, Andreas und ich waren SMler und mochten es sowohl im Bett als auch außerhalb des Betts hart. Du darfst auf keinen Fall schlecht von deinem Vater denken. Wir haben nur unsere Fantasien ausgelebt. Auf andere Bereiche unseres Lebens und auf unser Verhalten dir gegenüber hatte das keinen Einfluss.“
Das ist jetzt eine heftige Offenbarung. Mir wird jetzt manches klar, aber ich verstehe immer noch nicht, warum mir Mutter das erzählt, und warum hat sie gesagt, dass sie einen Fehler gemacht hat?
„Im Keller gab es einen Bunker, denn wir zu unserem Spielbereich umgebaut haben. Wir wollten ihn am Todestag von Andreas einweihen. Daher war es uns ganz recht, dass du das Wochenende bei Marianne und Karl verbringen wolltest. Nach dem Tod von Andreas habe ich die Räume mehrere Jahre nicht betreten. Am Freitag war der Todestag von Andreas. Da bin ich in den Keller gegangen, vielleicht um endgültig Abschied zu nehmen. Alles war verstaubt und ich habe ewig geputzt, aber irgendwann habe ich es im Keller nicht mehr ausgehalten. Ich habe einen Berg Spielzeug mit in die Wohnung genommen um es zu putzten und die Ledersachen einzufetten. Womit ich nicht gerechnet habe war, dass plötzlich die Polizei und Tim vor der Tür stehen. Ich war so überrumpelt, dass ich nichts weggeräumt habe. Tim hat dann das ganze Spielzeug gesehen und weil ich ihm eine Erklärung schuldig war, habe ich ihm von Andreas und mir erzählt und ihm dann auch noch den Keller gezeigt.“
„Aber ihr habt immer so harmonisch gewirkt. Man hat euch richtig angesehen, dass ihr euch liebt“, platze ich mit dem ersten heraus, das mir in den Sinn kommt.
„Was soll das jetzt? Glaubst du, weil wir SMler waren, haben wir keine Liebe und keinen Respekt füreinander empfunden? Das Gegenteil ist der Fall. Ohne gegenseitigen Respekt und Achtung ist SM nicht möglich und wenn man sich nicht liebt, wird jede Beziehung sinnlos.“
„Entschuldige bitte, das war gerade dumm von mir“, rudere ich zurück. „Gibt es in solchen Beziehungen nicht immer einen dominanten Partner und einen, der sich unterwirft. Darf ich fragen, wer bei euch der Dominante war?“
„Das war ich“, erklärt meine Mutter.
„Vater hat so in sich geruht und war so selbstbewusst. Sorry, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er sich jemanden unterwirft oder sich freiwillig Schmerzen zufügen lässt.“
„Tja, eben weil Andreas so unglaublich selbstbewusst war und genau gewusst hat was er wollte, konnte er sich unterwerfen. Das war für ihn kein Zwang oder eine Rolle, die er gespielt hat. Es war ein Teil seiner Persönlichkeit, die er mit mir ausgelebt hat“, erklärt meine Mutter ruhig.
„Können solche Neigungen vererbt werden?“
„Das hört sich an als würdest du von einer Krankheit sprechen. Unsere Persönlichkeit liegt in den Genen und die bekommen wir von unseren Eltern. Aber um dich zu beruhigen, ich glaube nicht, dass sexuelle Neigungen vererbt werden. Warum frägst du?“
„Naja,“ druckse ich jetzt herum, „ich habe manchmal recht eindeutige Fantasien und die sind für mich erregend ohne Ende.“ Damit habe auch ich ein Geständnis abgelegt.
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, kommentiert Mutter trocken.
Das ist jetzt viel auf einmal. Ich bin aber nicht schockiert. Im Gegenteil ich bin erleichtert. Als ich meine Mutter so aufgelöst sah, dachte ich, es wäre etwas wirklich Schlimmes passiert, aber es geht nur um Sex. Meine Eltern standen auf SM und meine Mutter war oder ist eine Domina. Ich kann mir zwar beim besten Willen nicht vorstellen, dass mein Vater vor meiner Mutter gekniet hat, und ich will mir gar nicht vorstellen, dass meine Mutter meinem Vater Schmerzen zugefügt hat und beide das auch noch genossen haben, aber was solls? Schon merkwürdig, bei Oma und Opa weiß ich, dass sie noch Sex haben. Keine Details, aber sie machen kein Geheimnis daraus, dass es so ist, und ich habe kein Problem bei der Vorstellung. Bei meinen Eltern dagegen wünsche ich mir zwar, dass sie guten Sex hatten, aber ich kann es mir trotzdem nicht vorstellen, dass sie tatsächlich Sex hatten. Dabei würde es mich nicht geben, wenn sie keinen gehabt hätten. Wie gesagt alles nur Sex. Außerdem verstehe ich jetzt auch, warum Tim am Telefon manchmal etwas merkwürdig gewirkt hat. Dass seine Wohnung abgebrannt ist, ist schon schlimm genug. Dann auch noch meine Mutter, die auf die meisten Leute ziemlich einschüchternd wirkt, mit irgendwelchen SM-Utensilien zu sehen und mir nichts davon erzählen dürfen, ist eine weitere Steigerung. Besonders wo Tim und ich keine Geheimnisse voreinander haben. Dass Mutter glaubt einen Fehler gemacht zu haben, als sie Tim mit dem Sex-Spielzeug gesehen hat, verstehe ich noch. Dass sie deswegen so heftig reagiert aber nicht. Dafür habe ich gerade einen Hinweis auf den Ursprung einiger meiner Fantasien bekommen. Ich habe von Mutter wohl doch mehr als nur meine Gesichtszüge geerbt. Meine Neugierde ist geweckt.
„Zeigst du mir den Keller?“
„Ja, warum auch nicht. Du weißt eh schon, dass es ihn gibt und Tim hat ihn auch schon gesehen. Da braucht es auch keine Geheimniskrämerei mehr.“
„Auch jetzt gleich?“
„Natürlich, auch jetzt gleich, Lisa. Komm mit.“
„Muss ich mir nichts anziehen?“ Mein Shirt reicht mir kaum über den Po und vor allem habe ich keinen BH an. Nicht gerade der Aufzug in dem ich gesehen werden möchte.
„Keine Sorge, uns sieht keiner.“
Silke
Steige mit Lisa in den Fahrstuhl und drehe den Schlüssel so, dass der Aufzug ganz nach unten fährt.
„Was machts du da? Das geht mit meinem Schlüssel nicht“, kommentiert Lisa erstaunt.
„Stimmt, es gibt nur drei Schlüssel, mit denen man in den Bunker fahren kann. Einer ist meiner, einer war der von Andreas und dann gibt es noch einen weiteren Generalschlüssel.“
Im Bunker zeige ich Lisa die Räume. Sie ist fasziniert und sprachlos, was bei Lisa selten genug vorkommt. Nach einem Rundgang sind wir wieder in dem Hauptraum. Ich gebe ihr die Zeit, die sie braucht und beobachte sie still dabei, wie sie mit den Fingern über die Möbel fährt. Sie sieht sich die Vitrinen und Kommoden und deren Inhalt an. Bei den Peitschen bleibt sie hängen. Sie greift nach einer kurzen Peitsche in Weiß/Schwarz. Dann dreht sie sich zu mir.
„Das hier ist alles ganz schön krank. Du hast eine Fantasiewelt, in der es nur um Sex geht, real werden lassen. Ich hätte es im Detail anders eingerichtet, aber in Summe finde ich das hier klasse. Am liebsten würde ich Tim aus dem Bett zerren und mit ihm hier runter gehen. Dürfen ich und Tim das hier benutzen? Was glaubst du wird Tim sagen, wenn ich ihn frage, ob er mit mir hierherkommt?“
„Rede mit ihm über deine Fantasien. Kommunikation ist in jeder Beziehung wichtig, aber wenn BDSM ein Teil der Beziehung ist, wird Kommunikation noch einmal wichtiger. So wie ich Tim erlebt habe, kannst du fest davon ausgehen, dass er nicht gleich bei der ersten Andeutung von dir davonlaufen wird.“
„Aber kann ich mich wirklich auf diesen Stuhl setzen“, sie deutet auf meinen Thron, „und von Tim verlangen, dass er sich vor mich kniet und mich mit seiner Zunge verwöhnt, während ich ihm die Peitsche über den Rücken ziehe? Außerdem möchte ich auch in Zukunft mit ihm kuscheln. Wie soll das alles zusammenpassen?“
„Ach Lisa, wie immer ganz schön viele Fragen auf einmal. Zunächst einmal ist alles erlaubt, was euch beiden gefällt und was ihr beide aus freien Stücken macht. Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Grenzen. Die erste ist da, wo einer von euch beiden die Grenzen des anderen überschreitet. Jeder hat seine Grenzen und Limits, die ihr immer beachten müsst. Wenn du tatsächlich ebenfalls dominante Neigungen hast, die du mit Tim ausleben möchtest, kann ich dir nur raten immer auf die Signale von Tim zu achten. Wenn du sie nur einmal nicht erkennst oder aus welchem Grund auch immer ignorierst, wirst du diesen Fehler später nur mit viel Mühe wieder kitten können. Auch wenn es nicht so offensichtlich ist, du als dominanter Teil hast auch deine Grenzen. Die solltest du für Tim nie überschreiten. Die zweite Grenze ist für mich dort, wo es zerstörerisch oder selbstzerstörerisch wird. Sex ist eine starke Triebfeder und wenn man erregt ist, ist man wie im Rausch. Unser Körper hält viel aus, aber eben nicht alles. Der dominante Teil muss andauernd ein gewisses Maß an Kontrolle behalten und muss im Zweifel auch auf den Partner aufpassen. Wenn nicht, sind dauerhafte Spuren noch das kleinste Problem. Du könntest Tim dann ernsthaft verletzen. Dich auf meinen Thron zu setzen und dich von Tim etwas verwöhnen zu lassen, ist aber bestimmt ungefährlich und sehr wahrscheinlich weit innerhalb euerer Grenzen. Wie gesagt, rede mit Tim und probiert es gemeinsam aus. Es kann nichts passieren. Wenn du deine Dominanz auslebst, heißt das nicht, dass du mit Tim nicht mehr kuscheln darfst. Ich kann es nicht oft genug sagen, alles was euch beiden gefällt ist erlaubt und keine Sorge, das passt alles zusammen. Nur bei der Peitsche würde ich dir zu einer anderen raten. Wenn Tim direkt vor dir kniet, ist sie nicht die beste Wahl. Ich würde eher die hier nehmen.“
Ich zeige Lisa den Wildlederflogger, den ich Tim schon habe spüren lassen.
„Das Ding sieht ja völlig harmlos aus. Mehr wie ein Spielzeug als wie eine richtige Peitsche. Selbst die weiß/schwarze Peitsche sieht nicht wirklich gefährlich aus. Am liebsten hätte ich eine Peitsche, wie Indiana Jones oder Zorro.“
„Weißt du, am Ende ist das alles hier nur Spielzeug. Mit einer richtigen Neunschwänzigen Katze hat man den Leuten im Mittelalter das Fleisch von den Knochen geprügelt und in Russland waren 100 Schläge mit der Knute ein Todesurteil. Davon ist alles hier weit entfernt. Beim SM geht es schließlich darum dem Sub nur die Schmerzen zuzufügen, die er aushalten kann und nicht darum ihm Schmerzen zuzufügen, die niemand aushalten kann. Dennoch sind die Peitschen hier nicht ungefährlich. Selbst so eine knapp einen Meter lange Peitsche zieht schon höllisch, wenn sie mit Kraft geschlagen wird. Ich habe mehrere lange Bullwhips. Ich finde allein ihren Anblick und das Geräusch, wenn sie durch die Luft sausen, erotisch. Da geht es mir wie dir. Sie brauchen aber auch jede Menge Erfahrung und wenn man mit zu viel Kraft schlägt, platzt die Haut unter den Schlägen auf. Blut finde ich aber nicht erotisch. Das ist eine meiner Grenzen.“
„OK, ich muss wohl noch einiges lernen. Würdest du es mir zeigen?‘“
„Ich?“ Lisas Frage überrascht mich jetzt wirklich.
„Wer sonst? Zu wem hätte ich so viel Vertrauen wie zu dir? Außerdem ist das hier dein Keller.“
„Dein Vertrauen ehrt mich und wenn ich es mir überlege, warum nicht. Wenn du es willst, werde ich dir das Handwerkszeug für die dunkle Welt beibringen.“
Damit ist alles gesagt. Ich zeige Lisa noch verschiedene Peitschen und wie man sie benutzt. Es wird dann aber Zeit wieder nach oben zu gehen. Die Nacht ist auch so schon kurz genug geworden. Eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf mosert, dass ich Lisa nicht die ganze Wahrheit erzählt habe und ihr insbesondere verschwiegen habe, was ich mit Tim im Keller gemacht habe. Ich habe aber keine Lust auf die Stimme zu hören. Es war nicht die richtige Gelegenheit und ich kann Lisa auch morgen noch die ganze Geschichte erzählen. Außerdem bin ich richtig aufgedreht, weil meine Tochter ebenfalls dominante Neigungen hat. Lisa hat tatsächlich mehr von mir als nur die Gesichtszüge.
Tim
Die Sonne kitzelt mich im Gesicht als ich aufwache. Lisas Seite des Betts ist leer. Peinlich, gestern bin ich nach dem Sex einfach eingeschlafen, später habe ich nur im Halbschlaf mitbekommen, wie sich Lisa an mich gekuschelt hat und heute wache ich auch noch nach Lisa auf. Besser ich schaue mal, wo sie ist.
Eins ist mir gestern klar geworden. Ich liebe nur Lisa. Sie bedeutet mir alles. Ich werde nichts tun, was unsere Beziehung gefährden könnte. Sosehr mich der Bunker reizt, ich werde auf keinen Fall noch einmal mit Lisas Mutter dort hingehen.
Ich finde Lisa im Wellnessbereich. Sie zieht ihre Bahnen im Schwimmbecken. Mein Schatz ist eben eine Wasserratte. Als sie mich sieht, winkt sie mir zu und lacht: „Guten Morgen meine kleine Schlafmütze.“
Da fällt mir auf, dass sie nackt ist. Gut, es ist ihre Wohnung, warum sollte sie da nicht nackt schwimmen? Etwas in mir findet es dennoch merkwürdig. Mein kleiner Freund allerdings nicht. Er wird sofort halbsteif. Ich beuge mich zu ihr runter und will Lisa einen Begrüßungskuss geben, doch sie packt mich an der Schulter und wirft mich ins Wasser. Ich pruste und wir lachen beide wie blöde. Na warte, das wirst du büßen. Da meint Lisa:
„Ich habe gestern mit Mutter geredet. Ich kenne euer Geheimnis. Sie hat mir den Bunker auch gezeigt. Ganz schön abgefahren.“
Ich bin auf der Stelle starr vor Schreck und vermutlich entgleiten mir alle Gesichtszüge. Lisas fröhliche Stimme passt überhaupt nicht zu dem, was sie gerade gesagt hat. Ich weiß nicht was ich sagen soll und stammle etwas wie: „Es tut mir leid.“ Ich überlege fieberhaft, was ich zu meiner Verteidigung sagen kann, aber Lisa redet weiter:
„Wieso? Es gibt keinen Grund. Ich weiß, wie überzeugend meine Mutter sein kann. Sie hat nicht gewusst, wie ich darauf reagieren würde und wollte mich schützen. Dich hat sie da halt gleich mit zum Schweigen verdonnert. Mutter und ich haben uns gestern noch ausgesprochen. Ich weiß, wie schwer du ein Geheimnis für dich behalten kannst. Eigentlich müsste ich mich entschuldigen, weil wir dich in die Sache mit reingezogen haben.“
Was redet Lisa da? Ich verstehe gerade gar nichts mehr. Da streicht mir Lisa zärtlich die Haare aus dem Gesicht und lächelt mich an.
„Würdest du mit mir in den Bunker gehen?“, will sie wissen. „Du musst nicht, wenn du nicht willst“, schiebt sie verlegen hinterher.
Wahnsinn, Lisa will mit mir in den Keller. Keine Ahnung was Silke und Lisa gestern alles besprochen haben. Ich bin auch etwas sauer auf Silke, weil sie mich bloßgestellt hat und hinter meinem Rücken über mich mit Lisa geredet hat, aber Lisas Frage wischt das alles weg.
„Natürlich gehe ich mit dir in den Keller. Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen.“
„Dann pass auf, ich kann eine fiese Domina sein.“
„Glaube ich dir nicht.“
„Du wirst schon sehen. Ich kann auch gleich Mutter mitbringen. Die kann mir zeigen, wie man mit renitenten Sklaven umgeht.“
„Leere Versprechungen“, reize ich Lisa weiter. Keine Ahnung was mich gerade sticht.
„Nicht wirklich,“ wird Lisa plötzlich ernst, „Mutter hat mir gestern ein paar Peitschen gezeigt. Mein erster Eindruck ist, dass das richtige Leben nicht so einfach ist wie die Fantasie. Es braucht einiges an Übung und Erfahrung. Beides habe ich nicht, aber dafür Mutter. Sie hat angeboten, mir das Handwerkliche beizubringen. Würde dich das stören? Ich meine, immerhin ist sie meine Mutter.“
„Wenn es dich nicht stört. Immerhin ist es deine Mutter“, stimme ich zu.
„Dann ist es ausgemacht.“
Lisa fällt mir um den Hals und küsst mich, dann flüstert sie mir ins Ohr:
„Das ist deine letzte Chance. Du darfst mich vernaschen und durchvögeln, ganz wie du möchtest. Heute Abend bist du dann mein Diener und musst tun, was ich von dir verlange.“
Wer könnte so einem Angebot widerstehen? Dass das was Lisa gesagt hat, irgendwie nicht stimmig ist, spielt keine Rolle mehr. Wir lieben uns und sind verrückt aufeinander. Wenn Lisa die Dinge so locker sieht, dann kann ich mich auch zwei Frauen unterwerfen.
Lisa
Wir schaffen es gerade noch aus dem Becken und auf eine der Liegen. Klar ist es Blödsinn, aber ich möchte nicht, dass Tims Sperma im Becken schwimmt, wenn ich das nächste Mal schwimmen gehe. Tim kniet zwischen meinen Beinen und knabbert gierig an mir. Er bedeckt abwechselnd meinen Mund, meine Hals und meine Brüste mit Küssen und vorsichtigen Bissen. Meine riesigen Brüste sind wieder einmal Fluch und Segen gleichzeitig. Einerseits sind meine Nippel und Warzenhöfe superempfindlich und jede Berührung von Tim sendet Stromstöße zwischen meine Beine. Anderseits wollen sie immer der Schwerkraft folgen und nach links und rechts abhauen, so dass ich sie immer wieder hochschieben und vor Tims Gesicht halten muss. Langsam wandert er nach unten und widmet sich meinem Bauch. Als er seine Zunge in meinen Nabel steckt, quietsche ich wie eine Sechzehnjährige. Er weiß genau, dass ich das nicht mag, weil es so kitzelt, oder vielleicht mag ich es gerade deswegen.
Will ich seine Zunge auf meiner Perle spüren? Ja und nein, eigentlich will ich etwas anderes. Auch wenn ich gesagt habe, dass Tim mich durchvögeln kann, wie er will, ist es bestimmt nicht verboten, wenn ich etwas aktiv bin und die Dinge in meine Richtung lenke. Entschlossen greife ich nach seiner Boxershorts und ziehe im das nasse Ding mit Händen und Füßen bis zu den Knien runter. Sein steifer Schwanz sieht unendlich geil aus. Ich will das Ding auf der Stelle in mir spüren.
„Na, da ist aber jemand ungeduldig“, neckt er mich jetzt auch noch. Als ob er nicht genauso geil wäre wie ich. Manchmal hasse ich Tim. Dann schiebt er sich in einer langsamen, aber bestimmten Bewegung in mich und ich bin im Himmel. Ich drücke meinen Rücken durch und schlinge meine Beine um seinen Po um ihn noch mehr anzuspornen. Tim katapultiert mich in eine andere Welt. Ich kann nicht mehr denken und nur noch fühlen. Seine Haut auf meiner, sein harter Schwanz, der in mir reibt, alles fühlt sich einfach nur richtig und gut an. Ich schließe meine Augen und genieße. Wenn ich richtig erregt bin, verkrampfen sich bei mir die Finger. Normalerweise passe ich auf, dass ich Tim nicht kratze. Heute lasse ich mich einfach gehen. Was macht es schon, wenn ich mit meinen Nägeln über seinen Rücken kratze, schließlich wollen wir heute noch gemeinsam in den Bunker gehen. Tim scheint es ebenfalls nicht zu stören. Das alles ist einfach nur schön. Mein Orgasmus wird gleich durch mich branden. Nur noch ein paar Stöße. Da kommt Tim. Er versteift sich mitten in der Bewegung genau an dem Punkt, wo er am tiefsten in mir ist und stößt irgendwelche kehligen Laute aus. Ich bilde mir ein, dass sich sogar fühlen kann, wie sein Schwanz pumpt. Schade, so kurz davor, aber ich gönne Tim seine Befriedigung. Da stößt er noch einmal in mich. Seine Bewegung ist nicht einmal besonders kräftig, aber mir fliegt der Schädel weg. Ich komme unglaublich heftig.
Anschließend liegen wir noch ein paar Minuten auf der Liege und genießen die Nähe, während der Orgasmus nachklingt und unsere Körper wieder zur Ruhe kommen. Ich habe tatsächlich ein paar Kratzer auf Tims Rücken hinterlassen, aber wenn sie ihn nicht weiter stören, brauche ich mir Gedanken über sie zu machen. Auch wenn ich dominante Neigungen habe, auf diesen einfachen, unbeschwerten Sex werde ich nie verzichten können. Es ist wie mit dem Currywurststand vor der Unibibliothek. Es ist nichts Besonderes, aber trotzdem einfach gut. Überhaupt, schwimmen und danach Sex, besser kann der Tag nicht beginnen.
Wir müssen heute erst um 11 an der Uni sein, aber irgendwann wird es doch Zeit. Wir entscheiden uns dafür nacheinander ins Bad zu gehen. Wenn wir gemeinsam Duschen, besteht nur die Gefahr, dass wir uns wieder miteinander beschäftigen und selbst 11 nicht schaffen. Nach einer großen Tasse Kaffee und einem Croissant mit Marmelade und einem mit Nutella machen wir uns auf den Weg.
Heute ist mein Glückstag. Ich bekomme sogar in der Unitiefgarage einen Parkplatz und das ohne langes Suchen.
„Schade, dass wir uns den Tag über nicht mehr sehen werden“, meint Tim zum Abschied. Er hat Vorlesungen von 11 bis 16:30 und will anschließend in die Bibliothek. Ich dagegen will bis 15 Uhr an meiner Masterthesis arbeiten und habe dann noch bis 19:00 Vorlesungen.
„Ja schade, aber es ist halt so“, erkläre ich lakonisch und füge hinzu: „Treffen wir uns um viertel nach sieben wieder hier. Am Abend gehen wir dann noch in den Keller. Darauf kann ich mich den Tag über freuen. Mit meiner Mutter telefoniere ich irgendwann tagsüber, damit alles klar geht.“
Ich drücke mich zum Abschied noch einmal an Tim und dann machen wir uns in unterschiedliche Richtungen auf den Weg.
Tim
Am Abend treffen wir uns wie vereinbart wieder in der Tiefgarage. Romantisch ist anders, aber ich freue mich wie Lisa auf das was kommt. Nachdem wir daheim angekommen sind, meint Lisa fröhlich:
„Mutter hat mir am Morgen einen Schlüssel gegeben, mit dem auch ich direkt in den Bunker fahren kann. Was hältst du davon, wenn wir ihn gleich ausprobieren. Mutter müsst auch schon dort sein. Sie wollte noch was vorbereiten. Sie hat zwar gemeint, ich soll zuerst ohne dich runterfahren, damit wir uns noch absprechen können, aber ich will nicht mehr warten. Absprechen können wir uns auch mit dir.“
„Ja, lass uns nur schnell das Zeug von der Uni in die Wohnung bringen und dann kann es losgehen“, stimme ich zu. Ich habe erwartet, dass sich Lisa für den Bunker zurecht machen will, aber sie ist offensichtlich noch ungeduldiger als ich und denkt nicht einmal daran, dass sie sich umziehen, oder anderes Make-up auflegen könnte. Letztlich hat es aber dann doch keine große Bedeutung für mich, dass sie noch immer das gleiche wadenlange, hellgrün gestreifte Blusenkleid und die gleichen grünen Sandalen trägt, die sie schon an der Uni anhatte. Dass ich mich Lisa unterwerfen will, hat nichts mit ihrer Kleidung zu tun.
Als sich schließlich die Tür vom Aufzug in der untersten Etage öffnet, steht Silke bereits im Vorraum. Sie trägt wieder ihr Domina-Outfit. In Stiefeln, Lederhose und Rüschenbluse sieht sie tatsächlich noch einschüchternder aus, als sonst. Ihre Aura ist unbeschreiblich. Ich habe mich geirrt. Kleider machen doch Leute.
„Entschuldigt meine Königin, ich werde mich sofort ausziehen“, bin ich sofort in meiner Rolle und ziehe mir mein Polo über den Kopf.
„Bitte? Was machst du da?“, kommt es erstaunt von Lisa.
„Was denkst du, was ich anhatte, wenn ich mit Silke allein hier war?“, frage ich verwundert, ohne Lisa anzusehen und streife mir den ersten Schuh vom Fuß. Erst jetzt schaue ich die beiden Frauen an. Silke schaut entsetzt und Lisa entgleiten die Gesichtszüge.
„Du warst nackt, wenn du mit Mutter hier warst? Was ist hier los und was habt ihr hier gemeinsam gemacht?“
„Ich dachte, Silke und du hättet über alles gesprochen?“
Silke schaut immer entsetzter und Lisa wirkt völlig verwirrt. Da wird mir klar, dass ich einen Fehler gemacht habe. Das hier ist ein großes Missverständnis. Ich komme mir unendlich dumm vor, wie ich so mit nacktem Oberkörper und nur einem Schuh vor Lisa stehe.
„Tim war nackt, als er mit dir hier im Keller war? Spinnt ihr eigentlich?“, wendet sich Lisa jetzt an Silke. „Wolltest du deshalb unbedingt noch mit mir sprechen?“
„Das stimmt, aber lass es mich erklären“, kommt beschwichtigend von Silke.
„Habt ihr miteinander gevögelt?“
“Nein, natürlich nicht“, schüttele ich heftig den Kopf.
„Sei still. Mit dir rede ich nicht“, fährt mich Lisa an.
„Also Mutter, was ist hier zwischen euch gelaufen?“
„Lisa, Tims Interesse an dem SM-Spielzeug war offensichtlich, da habe ich zugestimmt, ihm dem Keller zu zeigen. Außerdem waren mir Tims Neigungen schnell klar. Da konnte ich nicht widerstehen und habe Tim einen ersten Einblick in die Welt hier gegeben. Du musst mir aber glauben, dass wir keinen Sex hatten und Tim auch durch sonstige Praktiken nicht gekommen ist. Sei bitte nicht böse auf Tim. Die Schuld liegt ganz bei mir. Ich hätte mich nicht so gehen lassen dürfen.“
„Stimmt das?“, wendet sich Lisa jetzt an mich.
Ihre Welt bricht gerade zusammen. Mir tut alles so unendlich leid. Am liebsten würde ich vor Lisa auf die Knie gehen, aber die Gefahr, dass sie das in dieser Umgebung hier missversteht, ist mir zu groß.
„Bitte verzeih mir Lisa. Ja, alles was Silke gesagt hat stimmt. Ich muss Silke in Schutz nehmen, sie hat mich nicht überreden müssen. Als ich die ganzen Peitschen und sonstigen Sachen aus Leder gesehen habe, war ich fasziniert und als mir dann Silke noch die Räume hier gezeigt hat, war ich voller Erregung und alles hier hat mich magisch angezogen. Silke hat wohl sofort gespürt, dass ich devote Neigungen habe und dann hat sich der Rest eben ergeben. Ich wollte einfach wissen, ob sich die Fantasien, die seit Ewigkeiten mit mir herumtrage, auch praktisch umsetzen lassen. In dem Moment damals habe ich gedacht, dass es eine gute Idee ist, es mit jemand auszuprobieren, der mir nicht so nahe steht wie du. Außerdem hätte nie erwartet, dass du ebenfalls Interesse an all dem hier hast. Jetzt ist mir klar, dass es ein Fehler war.“
Noch während ich spreche, kann ich an Lisas Körpersprache beobachten, dass sie in den Racheengelmodus schaltet. Sie steht jetzt mit in die Hüften gestemmten Armen vor mir und fährt uns an:
„Ihr seid also gemeinsam hier unten gewesen, habt nicht nur über die Einrichtung geredet, sondern sie auch gleich ausprobiert und habt es beide nicht für nötig befunden, mir das zu sagen? Dass das ein Vertrauensbruch ohne Ende ist, brauche ich euch ja wohl nicht zu sagen. Wie denkt ihr, soll das jetzt weitergehen? Scheiße, dabei gefällt mir die Vorstellung dich zu unterwerfen und von Mutter alles gezeigt zu bekommen so gut, dass ich im Grunde weitermachen will. Zuerst muss ich aber wissen, was zwischen euch gelaufen ist und dieses Mal will ich alles wissen und keine Märchen oder Halbwahrheiten hören. Kommst du bitte Mutter und du Tim überlegst dir besser gut, was du mir gleich erzählst. Ein falsches Wort und du fliegst hier hochkant raus. Und zieh dir endlich den zweiten Schuh aus. Das sieht affig aus, wie du dastehst.“
Silke
Lisa zieht mich in den Hauptraum und macht weiter mit ihrer Tirade:
„Mutter, Offenheit und Ehrlichkeit war immer das Wichtigste für dich und jetzt hintergehst du mich so. Ich kann dir nicht sagen, wie enttäuscht ich bin. Sag mir endlich, was tatsächlich passiert ist.“
„Vorab, ich möchte mich auf keinen Fall zwischen dich und Tim drängen. Es sieht ein Blinder, dass ihr beide ineinander verliebt seid und dass Tim dich abgöttisch liebt. Ich kann mir vorstellen, wie sehr wir dich verletzt haben, aber sei, wenn dann auf mich sauer und verzeih Tim. Ich war letzte Woche am Todestag von Andreas zum ersten Mal seit einem Jahr wieder hier im Bunker und dabei ist mir klar geworden, dass ich wieder bereit für einen Mann bin und dass ich gerne wieder einen Mann unterwerfen möchte. So wie Tim reagiert hat, als er das Sexspielzeug gesehen hat, war für sofort klar, dass er devote Neigungen hat. Ich wollte dir eigentlich gleich gestern erzählen, was ich hier im Bunker mit Tim gemacht habe, aber nach deinem Geständnis, dass du wie ich dominant bist, war ich voller Euphorie. Ich hätte mit dir noch stundenlang hier im Bunker bleiben können. Es hört sich sicher komisch an, aber dass wir ähnliche sexuelle Neigungen haben, macht mich stolz. Bei all dem habe ich dann den Punkt verpasst, dir alles zu erzählen. Darum wollte ich auch unbedingt heute noch alleine mit dir sprechen.“
Nach dieser Vorrede erzähle ich Lisa alles was an den zwei Tagen im Bunker passiert ist. Ich verliere mich nicht in Details, lasse aber auch nichts aus. Nachdem ich geendet habe, weiß Lisa wirklich alles, auch dass ich vor Tim masturbiert habe, dass ich ihn an meinen Titten habe saugen lassen und dass ich ihm ein paar Tage lang eine Keuschheitsschelle angelegt habe.
„OK und was empfindest du für Tim“, will Lisa noch wissen.
„Tim ist ein netter, attraktiver, junger Mann, dessen sexuelle Neigungen zufällig gut mit meinen kompatibel sind. Ich finde ihn sympathisch, aber mehr ist da nicht. Insbesondere habe ich keine tieferen Gefühle für Tim und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich die bei mir entwickeln werden und falls das der Kern deiner Frage ist, nein ich kann mir Tim ganz bestimmt nicht als Partner vorstellen.“
„Und wie soll es jetzt weitergehen?“, wiederholt Lisa die Frage, die sie vorher schon einmal gestellt hat.
„Das liegt nicht in meiner Hand. Das kannst nur du zusammen mit Tim entscheiden. Ich bitte dich aber, Tim noch eine Chance zu geben. Außerdem stehe ich zu dem was ich euch angeboten habe. Ich würde mich freuen, wenn ich euch auf den ersten Schritten in die Welt des SM begleiten dürfte. Ich würde euch gerne alles zeigen und beibringen was ich weiß.“
Lisa ist verletzt, aber ich kenne meine Tochter. Sie hat gerade eine Entscheidung getroffen. Wenn Tim es jetzt nicht vergeigt, haben die beiden eine Zukunft. Ich bin erleichtert. Es gibt Hoffnung.
„Lass uns zurück zu Tim gehen. Ich will wissen, was er zu erzählen hat.“
Im Vorraum baut sich Lisa mit vor der Brust verschränkten Armen vor Tim auf. Ihre Miene ist streng und nicht zu deuten. Dieses Gesicht hat Lisa schon als kleines Kind gemacht, wenn sie mich nachgeäfft hat. Im Moment bin aber nicht einmal ich mir sicher, was von Lisas Pose ernst gemeint ist und was gespielt. Auf Tim wirkt sie jedenfalls. Es ist auf der Stelle zehn Zentimeter kleiner.
„So und jetzt will ich deine Geschichte hören. Was hast du und Mutter hier im Keller gemacht?“
Tim wiederholt das was ich schon Lisa erzählt habe. Gut gemacht, Prüfung bestanden. Wenn er jetzt gelogen oder etwas ausgelassen hätte, hätte Lisa vermutlich ihre Drohung wahr gemacht und ihn rausgeworfen, aber so wird ihre Haltung immer mehr zur Pose. Sie hat Tim verziehen, nur dass er das nicht bemerkt. Ich habe eben doch mehr als 20 Jahre Vorsprung, was die Stimmungen meiner Tochter angeht.
„Was empfindest du für Silke?“, stellt Lisa Tim noch die gleiche Frage wie mir.
„Lisa, deine Mutter ist eine in jeder Beziehung beeindruckende Frau. Sie hat Persönlichkeit, Lebenserfahrung, Selbstbewusstsein, ist weltgewandt, charmant, beruflich erfolgreich und noch vieles mehr, aber gehört auch zu einer anderen Generation und einer anderen Welt. Ich habe höchsten Respekt vor deiner Mutter und komme mir ihr gegenüber in jeder Beziehung unterlegen vor. Das war es aber auch schon. Ich liebe deine Mutter nicht. Da ist nichts tieferes.“
Das waren die richtigen Worte. Noch eine Prüfung bestanden. Außerdem muss ich zugeben, dass mir Tims Worte schmeicheln, auch wenn er mir das fast wortgleich schon einmal gesagt hat.
„Und wie soll es jetzt weitergehen?“ Noch eine Frage, die Lisa auch schon mir gestellt hat.
„Ganz egal, so wie du willst. Nur bitte schicke mich nicht fort. Lass mich bei dir bleiben. Ich liebe dich und ich brauche dich.“
„Deine Vorstellung, Tim“, bleibt Lisa unerbittlich.
„Mich euch beiden unterwerfen. Von euch beiden lustvoll gequält werden und dann Sex mit dir.“
Tims Worte sind mehr ein Flüstern. Mir ist klar, dass er Lisa um den Finger gewickelt hat, nur er selbst weiß es nicht. Er sieht so aus, als würde er gleich vor Lisa auf die Knie fallen, aber Lisa verzieht immer noch keine Miene. Mit dem Pokerface übertrifft sie mich um Längen.
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Und es hat sich rentiert, Tolle Geschichte, SM mit Gefühl, kein brutales Haudrauf, so mag ich es.
Ich freue mich auf Teil 2.«
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Bitte schnell den naechsten Teil :)«
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Kann mir eine Fortsetzung gut vorstellen.«
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Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.«
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Großes Kopfkino«
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normalerweise fallen mir Rechtschreibfehler ja auch auf. Nur die Geschichte war so spannend, dass ich sie nicht gesehen habe ;)
Was mir an der Geschichte nicht gefallen hat? Nichts!
Was mir an der Geschichte gefallen hat? Sie ist wunderschön und einfühlsam geschrieben. Es ist alles so realistisch beschrieben - nichts überzeichnet. Einfach klasse. Mach einfach weiter so - 3 x 10 Punkte!«
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Das Setting bietet viele Möglichkeiten von denen schon einige sehr überzeugend genutzt wurden. Danke, das Lesen hat viel Spass gemacht.
Einige kleine Tippfehler, ein paar Sätze mit inhaltlichen Fehlern oder die einfach enden, da schaue ich gerne darüber hinweg. Mach Dir nichts daraus und schreibe lieber weiter - ich bin gespannt und freue mich auf eine Fortsetzung.
Ein paar Anregungen, bei denen ich mir wünsche, dass Du sie nicht als Kritik auffassen sollst, habe ich aber dennoch.
Der Prolog ließt sich ein wenig mühsam. In der Gesamtidee, die nach den ersten zwei Teilen noch nicht offen liegt, mag der Einstieg gut begründet sein. So würde ich mir aber wünschen, dass sich die Mutter nicht nur die Session mit ihrem Mann ausmalt sondern erlebt. Alternativ könnte eine Szene vorgeschaltet sein, in der sie im alten Haus eine Session mit ihrem Mann hat. Die Betroffenheit des Lesers beim Tod des Manns würde dann sicher auch noch besser herüberkommen. Ich würde es tatsächlich auch noch ein paar Jahre weiter zurückdatieren. Schon die Symbolkraft von "7 Jahren später" wäre eine andere als "6 Jahre später".
Ich finde Tim sollte gerade obdachlos geworden, sofort daran denken, dass er zu Lisa gehen könnte. Dann fällt ihm ein, dass nur die Mutter da ist. Die Mutter, die so streng und kühl ist, dass er fast vor ihr Angst hat, sie aber dennoch so bewundert ;)
Als Tim vor Silke steht, würden aber auch ein paar Gedanken von ihr zu Tim nicht schade, dass das weitere Geschehen noch zwingender und glaubwürdig machen würde. Sie sieht vielleicht in ihm den jungen Andreas, von seiner ganzen Art, dem schüchternen und dennoch ein wenig provozierendem, seinen Bewegungen, etc. Es gibt ihr einen Stich und das schlechte Gewissen, ihn, den Freund der Tochter, so anziehend zu finden, und ihrem verstorbenen Mann in Gedanken untreu zu werden.«
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