Dunkle Wolken über Landor (5 - Paladin)
von Why-Not
Episode 5 – Paladin
Eine waghalsige Idee
„Wir können Manitien zwar nicht in einem offenen Krieg besiegen“, meinte Haytar lächelnd zu Lucius, „aber in den zurückliegenden Kämpfen haben sich einige Leute so durch ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten hervorgetan, daß ich für diese eine reale Chance sehe, nach Manitien einzudringen und Sithar direkt anzugreifen. Und ohne Sithars Magie ist Manitien unserer Armee nicht gewachsen.“ „Mir ist zwar klar, von wem du redest“, antwortete Lucius nachdenklich, „aber was sollen wir gegen einen Magier der 6. Stufe ausrichten können?“ „Das ist ja gerade der entscheidende Punkt. Erfolgversprechend gegen einen Magier der sechsten Stufe könnte nur ein Magier der achten Stufe vorgehen. Es gibt allerdings nur sieben Stufen. Auf magischer Ebene können wir gegen Sithar gar nichts ausrichten. Militärisch sieht es so ähnlich aus. Die Armee von Kartun ist nur wenig stärker als die von Manitien. Und auf dem eigenen Gebiet haben die jeweiligen Armeen klare Vorteile. Ein kleiner, vorsichtig agierender Trupp von Elitekämpfern könnte dagegen unbemerkt in seine Nähe kommen.“ „Und was soll dieser Trupp dann machen, wenn er in die Nähe Sithars gelangt ist? Ich nehme nicht an, daß Sithar so leichtsinnig ist, abends ohne Schutzmaßnahmen durch den Wald zu wandern.“ Haytar grinste. „Nein, diesen Gefallen wird er uns sicher nicht tun. Für die Planung der Details wäre es ohnehin sinnvoll, wenn ihr alle nach Karatun gehen würdet. Dort lassen sich solche Vorhaben viel besser geheimhalten. Und außerdem gibt es dort auch sehr viel Informationen über Manitien. Denn um unbemerkt nach Endorin kommen zu können, braucht ihr mehr als nur eine Wegbeschreibung.“ „Endorin ist doch die Hauptstadt von Manitien“, merkte Lucius an, „Aber wird Sithar sich denn dort aufhalten?“ „Er hat in der Nähe der Hauptstadt sein Domizil, wird aber häufig von König Kronos in dessen Palast gerufen. Auch dort stehen ihm eigene Räume zur Verfügung.“ Nach einer Pause fügte Haytar noch kopfschüttelnd hinzu: „Er soll dort sogar einen eigenen Folterkeller haben.“ „Mir ist noch etwas nicht klar“, wand Lucius ein. „Selbst wenn wir Sithar unschädlich machen könnten, was wäre denn damit gewonnen? Die manitische Armee wird dadurch doch nicht schwächer.“ „Das nicht“, antwortete Haytar, „aber ohne Sithar hat sie nicht mehr den genialen Strategen, der jeden taktischen oder strategischen Schachzug sofort durchschaut. Wenn Kronos seine Armee ohne Sithars Hilfe kommandiert, können wir es wahrscheinlich sogar schaffen, sie soweit in die Enge zu treiben, daß sie ohne großes Blutvergießen aufgeben muß.“
Eric war begeistert von der Idee, seine Fähigkeiten erneut unter Beweis stellen zu können. Er wollte am liebsten gleich nach Endorin aufbrechen. „Zuerst müssen wir einmal nach Karatun“, erklärte ihm Lucius. „Wir wollen ja so unauffällig wie möglich nach Endorin gelangen. Dazu brauchen wir so viel Informationen über Manitien, wie wir nur bekommen können. Außerdem brauchen wir auch noch einen einigermaßen realistischen Plan, wie wir mit Sithar fertig werden, wenn wir erst einmal in seine Nähe gelangt sind.“ Lucius machte Eric noch einmal eindringlich klar, daß die ganze Angelegenheit streng geheim war und es auch bleiben mußte. Katharina war von der Idee deutlich weniger angetan. „Kann ich wenigstens mitkommen? Vielleicht kann ich ja helfen, wenn jemand verletzt wird. Ich würde mir die ganze Zeit Sorgen machen, wenn ich hier auf dich warten müßte.“ Lucius nahm sie in den Arm. „Bis Karatun, der Hauptstadt von Kartun, kannst du auf jeden Fall mitkommen. Und wenn wir wissen, womit wir in Manitien rechnen müssen, schauen wir weiter.“ Melissa wurde von Haytar informiert. Er teilte ihr auch mit, daß Königin Stephania sich von ihr direkt über die bisherigen Geschehnisse informieren lassen wollte. Melissa war gar nicht begeistert. Sie würde sich dazu von Darius trennen müssen, zumal dieser die Aufgabe bekommen hatte, in Felsfried persönlich Bericht zu erstatten. Sie würde ihm nicht einmal etwas von dem Vorhaben verraten dürfen. Aber im Gegensatz zu den anderen gehörte sie zur Armee Kartuns und hatte daher zu gehorchen.
Einen Tag später brach Darius nach Felsfried auf. Und tags darauf machte sich die kleine Gruppe, bestehend aus Lucius, Katharina, Eric und Melissa, auf die Reise nach Karatun. Lucius hatte seine Dämonenrüstung in der Höhle bei Fendrich gelassen. Mit ihr konnte er weder unauffällig nach Karatun, noch nach Endorin gelangen. Seine wichtigsten Waffen hatte er – wie auch Eric – natürlich mitgenommen. Sie ritten einen Umweg, damit sie nicht zu nahe an Manitien vorbeikamen. Schließlich sollte ihre Mission unter allen Umständen geheim bleiben. Die Reise verlief unspektakulär und zwei Wochen später erreichten sie die Hauptstadt von Kartun. Es war ein beeindruckendes Bild, daß sich ihnen bot, als sie auf Karatun zuritten. Die Außenmauern der Hauptstadt schienen sich endlos zu beiden Seiten des großen Tors hinzuziehen. Das Tor selbst war so breit und hoch, daß drei Kriegselefanten problemlos gleichzeitig hätten hindurchreiten können. Die Wachen waren aufmerksam, ließen sie aber problemlos hindurch. Ein Wachsoldat schien sie besonders aufmerksam zu mustern, wandte sich dann aber wieder seinen Pflichten zu. Melissa ritt voran, da sie sich ja in Karatun auskannte. Die Straßen und Gassen waren ungewöhnlich sauber für eine so große Stadt. Und die Häuser waren in fröhlichen Farben bemalt. Eric, der sich noch an die bedrückten Menschen erinnerte, die ihm und Melissa beim Ritt durch Falibor begegnet waren, fiel die entspannte Geschäftigkeit der Bewohner auf. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre in dieser Stadt. Melissa führte sie geradewegs auf eine große Burg zu, die sich über der Stadt erhob. Die Spitzen der weißen Türme glänzten golden. Und auch die Zinnen der Burgmauer schienen vergoldet zu sein. Sie näherten sich einem weiteren Tor, das nicht ganz so groß war, wie das Stadttor. Allerdings war es geschlossen. Als sie es erreichten, wurde eine kleinere Tür darin geöffnet, die gerade groß genug war, um einen Reiter und sein Pferd durchzulassen. Auf der anderen Seite des Tores warteten zehn Soldaten zu Pferde, die den kleinen Trupp in die Mitte nahmen. „Wir haben den Auftrag, euch zum Gästehaus zu geleiten“, sagte ihnen einer der Soldaten. „Und Melissa“, wandte er sich an die Amazone, „du wirst sofort zum Rapport erwartet.“ Sie verabschiedete sich von den anderen und ritt zu einem besonders großen Gebäude, dem Palast der Königin. Ihr Pferd wurde dort in Empfang genommen und sie verschwand im Innern. Eric fühlte sich etwas an seine Ankunft in Falibor erinnert. Auch dort hatte man sie zu einem Gästehaus geführt. Allerdings hatte er hier nicht das Gefühl, in eine Falle gelockt zu werden. Lucius und Katharina bekamen ein geräumiges Zimmer zugewiesen, Eric ein anderes. „Wird Melissa auch hier wohnen?“, wollte Eric wissen. „Nein“, antwortete der Soldat, der ihnen ihre Zimmer gezeigt hatte. „Sie hat hier ein eigenes Quartier. Schließlich ist sie ja hier zuhause.“ Nach einer kleinen Pause fügte er noch hinzu: „Ruht euch erst einmal aus. Nachher wird jemand kommen und euch zum Essen abholen.“
Melissa wurde direkt zu Königin Stephania geführt, die sich in allen Einzelheiten die Ereignisse der letzten Wochen schildern ließ. Als Melissa kurz ihre Gefangenschaft in Falibor und die Befreiung durch Eric schilderte, hakte Stephania nach. „Du hast mir gerade etwas verschwiegen“, sagte sie ohne jeden Vorwurf in der Stimme. Und Melissa wurde wieder einmal deutlich, daß ihre Königin auch eine mächtige Magierin war. Diese konnte zwar nicht ihre Gedanken lesen, spürte aber sofort, wenn man sie belog oder ihr etwas verheimlichte. Und Melissa hatte gerade versucht, ihr ein Detail ihrer Rettung zu unterschlagen, nämlich, daß sie gespürt hatte, wie Eric nur mühsam der Versuchung widerstanden hatte, ihre damals hilflose Situation auszunutzen. Allerdings hatte er dieser Versuchung widerstanden, und Melissa wollte ihn nicht in einem schlechten Licht erscheinen lassen. Aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihrer Königin von diesem – eigentlich unbedeutendem – Vorfall zu erzählen. Stephania schmunzelte kurz, hörte dann aber weiter mit großer Aufmerksamkeit zu, was Melissa noch zu berichten hatte. Schließlich gab sie Melissa noch einige Anweisungen und entließ sie dann, damit diese sich von der Reise erholen und mit ihren neuen Gefährten gemeinsam zu Abend essen sollte. Melissa war es dann auch, die ihre Freunde abholte und mit ihnen gemeinsam in einer kleinen Wirtschaft auf dem Gelände der Burg aß. „Morgen werden wir gemeinsam mit der Oberbefehlshaberin der Armee beraten, wie unsere Mission weitergehen kann“, teilte sie den anderen mit. „Sind eigentlich alle wichtigen Positionen hier mit Frauen besetzt?“, wollte Eric wissen. „Königin, Oberbefehlshaberin der Armee, ...?“ Melissa lächelte. „Nein“, meinte sie. „Mit Haytar habt ihr ja schon einen der Befehlshaber kennengelernt, der es bestimmt nicht gerne hören würde, wenn ihr ihn als Frau bezeichnen würdet. Tatsächlich sind die meisten Posten mit den Leuten besetzt, die dort die beste Arbeit leisten – egal ob es Männer oder Frauen sind. Und die Oberbefehlshaberin ist sehr erfahren und hat einen außergewöhnlich scharfen Verstand.“ Unwillkürlich stellte Eric sich dabei eine zynische, alte Frau mit stechendem Blick vor. Besondere Freude hatte er nicht an der Vorstellung, ihr morgen zu begegnen.
Pläne in Plänen
Der Bote, der König Kronos die Nachricht von dem Scheitern der Invasion in Landor berichtete, war hochgradig verängstigt. Man sah ihm deutlich an, daß er fürchtete, der Zorn des Königs könnte sich auf ihm entladen. Tatsächlich war die Wut des Königs kaum zu übersehen. Sein Gesicht war dunkelrot angelaufen und seine Hände griffen unaufhörlich in die Luft und schienen irgend etwas zu zerquetschen. Alle Teile des Plans waren gescheitert. Die Fürstentümer hatten sich mit Kartun verbündet. Alle manitischen Truppen in Landor waren vernichtet oder vertrieben worden. Und die Wälder von Landor standen noch immer. Der König setzte zu dem gefürchteten Befehl an, den Boten zu enthaupten, als Sithar, der die Nachrichten mit unbewegter Miene zur Kenntnis genommen hatte, ihm die Hand auf die Schulter legte. Kronos verstummte. Er haßte es, wenn Sithar mit dieser vermeintlich freundlichen Geste eine Belehrung einleitete. Allerdings war der Magier viel zu mächtig, als daß Kronos sich mit ihm auf einen Machtkampf einlassen würde. Manchmal fragte er sich, wer eigentlich der wirkliche Machthaber in Manitien war. Unwirsch drehte er sich zu seinem Ratgeber um. „Was gibt es?“, preßte er nur mühsam beherrscht durch die Lippen. „Verehrter König“, begann Sithar mit einem leicht spöttisch angehauchten Lächeln und so geringer Lautstärke, daß nur Kronos es hören konnte, „wenn Ihr den Überbringer schlechter Nachrichten tötet, wird sich bald niemand mehr finden, der Euch die Wahrheit mitteilt. Tötet jemand anderen, wenn Ihr ein Ventil für Eure Wut braucht. Oder tötet den Boten später aus einem anderen Grund.“ Verärgert winkte der König den Boten aus seinen Augen. Und dieser beeilte sich, den Thronsaal schleunigst zu verlassen. Endorin, die Hauptstadt von Manitien, wurde ein zusehends heißeres Pflaster.
Einige Zeit später waren nur noch Kronos und Sithar im Thronsaal. „Dein ganzer Plan hat überhaupt nichts gebracht“, wandte sich Kronos an Sithar, als es keine Zeugen mehr gab. „Ich habe Truppen und Magier verloren. Und das alles ohne den geringsten Erfolg.“ Sithar warf ihm einen warnenden Blick zu, bei dem es dem König eiskalt den Rücken herunterlief. Dann antwortete er mit einem tückischen Lächeln: „Es hat sogar sehr viel gebracht. Mindestens ein Viertel der Armee Kartuns ist jetzt in Landor, um die lächerlichen Fürstentümer zu schützen. Das bedeutet, daß die Verteidigung Kartuns jetzt stark geschwächt ist. Außerdem bezweifle ich, daß sie den Sinn des Planes verstanden haben. Wir können demnächst direkt gegen Kartun vorgehen. Und wenn sie dann ihre Truppen aus Landor abziehen, um den in Kartun verbliebenen zu Hilfe zu kommen, bleibt uns immer noch die Möglichkeit, die Wälder Landors abzuholzen.“ „Wo du gerade vom Abholzen sprichst: Warum hast du die Wälder eigentlich nicht einfach mit einem magischen Feuerregen in Flammen aufgehen lassen?“, wollte Kronos wissen. Es ärgerte ihn, daß Sithar so tat, als wäre das Desaster in Landor Teil seines Plans. Sithar musterte ihn wie ein leicht zurückgebliebenes Kind. „Weil die meisten Wälder Landors von Nymphen oder Waldschraten bewohnt sind. Magisches Feuer gegen ihre Wälder können sie einfach wirkungslos machen.“ Kronos wollte sich noch nicht geschlagen geben. „Wie willst du Kartun denn jetzt angreifen? Auch mit nur dreiviertel ihrer Truppen ist es für einen direkten Angriff noch zu stark“, wandte der König jetzt deutlich vorsichtiger ein. „Die Truppenstärke alleine ist nicht entscheidend. Ich habe bereits etwas eingeleitet, daß die Kampfkraft Kartuns beträchtlich schwächen wird. Allerdings braucht das noch einige Zeit. Und die Sache muß unter allen Umständen geheim bleiben, wenn sie funktionieren soll.“ Kronos schaute ihn erwartungsvoll an. Aber Sithar machte keine Anstalten, ihm von dem Plan zu erzählen. Schließlich wandte sich Kronos verärgert ab und ging in seine Gemächer. Sithar begab sich ebenfalls nachdenklich durch die weitläufigen Flure zu seinen Räume. Er mußte mehr Details darüber erfahren, woran sein ursprünglicher Plan gescheitert war. Denn die Entwicklung sah bei weitem nicht so positiv aus, wie er es eben dem König geschildert hatte. Aber zumindest gab der Blutzoll, den die Angriffe unter den königstreuen Magiern gefordert hatten, ihm die Möglichkeit, diese Positionen mit Leuten seines Vertrauens zu besetzen. Eines Tages würde er sich dieses Stümpers von einem König entledigen können. Aber vorläufig brauchte er Kronos noch als Galionsfigur. Außerdem würde er einen hervorragenden Sündenbock abgeben, falls die Pläne gegen Kartun wirklich schief gehen sollten. Allerdings würde er auf der Hut sein müssen. Denn bei aller Beschränktheit dieses Königs hatte der doch einen ausgeprägten Instinkt für Macht und Intrigen.
Zunächst aber wollte sich Sithar mit seiner neuesten Sklavin vergnügen – wobei er auch hierbei einen tückischen Alternativplan verfolgte. Aber das hatte noch etwas Zeit. In diesem Fall kam erst das Vergnügen und später die Pflicht. Seine Laune besserte sich mit jedem Schritt. Die Gründe für das Desaster in Landor konnte er auch später noch ergründen. Als er seine Räumlichkeiten erreichte, wies er seinen persönlichen Diener an, die neue Sklavin kommen zu lassen. Soweit er es gehört hatte, war sie noch ziemlich störrisch. Genau darauf spekulierte er auch. Denn eine unterwürfige Sklavin war für ihn keine Herausforderung. Wenn er sie soweit hatte, daß sie ihm bedingungslos und augenblicklich gehorchte, wurde sie für ihn langweilig. Mit dieser hatte er allerdings noch weitergehende Pläne. Während er noch darüber nachdachte, wurde die Sklavin bereits hereingeführt. Ihre Hände und Füße waren mit kurzen Ketten verbunden, die in Eisenschellen endeten. Auch am Hals hatte sie so eine Eisenschelle, die mit einer Kette verbunden war. Das andere Ende dieser Kette hielt ein Soldat, der sie daran in Sithars Zimmer geführt hatte. Außer den Eisenfesseln war sie nackt. Ihrem Gesichtsausdruck nach hätte sie allerdings auch in eine königliche Robe gekleidet sein können. Sie betrachtete die Soldaten und auch Sithar mit offenkundiger Verachtung. Als sie vor Sithar stehen bleiben mußte, schaute sie ihn langsam von unten nach oben an und verzog angewidert ihr Gesicht. „Kein Wunder, daß man dir die Frauen nur angekettet bringt“, schleuderte sie ihm mit triefender Verachtung entgegen.
Sithar ging langsam auf sie zu. Dann holte er blitzschnell aus und gab ihr eine heftige Ohrfeige, die ihr die Tränen ins Gesicht trieb. Ungeachtet ihrer Schmerzen fuhr sie mit ruhiger Stimme fort: „Brauchst du das, um in Stimmung zu kommen?“ Das gefährliche Blitzen in Sithars Augen ignorierte sie völlig. „Du willst dich doch mit mir vergnügen, oder? Also fang endlich an, damit ich es hinter mir habe. Ich kann meinen Brechreiz nicht ewig unterdrücken.“ Diese Renitenz ging Sithar eindeutig zu weit. Es machte ihm Spaß, wenn sich eine Sklavin wehrte oder wenn sie schrie und schimpfte. Aber diese hier verhöhnte ihn. Und ganz offensichtlich hatte sie keine Angst vor ihm. Aber das könnte er ja ändern. „Bring sie in den Kerker“, fauchte er den Soldaten an, der ihre Kette noch immer in der Hand hatte. „Und reiß ihr die Zunge heraus.“ Noch immer schien der Sklavin egal zu sein, was mit ihr passieren würde. Sie drehte ihren Kopf und spuckte Sithar ins Gesicht. Der duckte sich gerade noch rechtzeitig, während der Soldat hastig an der Kette zog, um sie nach draußen zu befördern. Als der Soldat das Zimmer schon fast verlassen hatte, überlegte Sithar es sich noch einmal anders. „Nein, ihre Zunge wird sie noch brauchen. Wenn auch nicht zum Reden. Knebel sie. Ich werde mich später um sie kümmern.“ Er würde sich wohl näher mit der Sklavin beschäftigen müssen. Wieso hatte sie keine Angst vor ihm. Er hatte nicht den Eindruck, als sei sie zu dumm, um wenigstens zu ahnen, was er alles mit ihr anstellen konnte. Und ihre Unverschämtheit war auch nicht bloß das Überspielen von Angst. Mist, dachte er. Seine Absicht war gewesen, sich zu vergnügen und sich nicht noch mit einem weiteren Problem herumschlagen. „Hol mir eine willige Sklavin“, wies er seinen Diener an. Jetzt brauchte er erst einmal etwas Entspannung. „Und bring mir diesmal ja keine Störrische“, rief er dem Diener hinterher.
Die Oberbefehlshaberin
Am nächsten Morgen wurden Lucius, Katharina und Eric durch schier endlose Gänge von ihren Gästezimmern aus zu einem Kartenraum im Palast gebracht. Sie erfuhren so, daß das Gästehaus eigentlich nur ein Flügel des Palastes war, der auch über einen eigenen Eingang verfügte. Der Diener, der sie geführt hatte, zog sich sofort wieder zurück. Der Kartenraum hatte in der Mitte einen großen, runden Tisch. Fünf bequeme Stühle standen um den Tisch herum. Ein großer Holzschrank an einer Wand enthielt wahrscheinlich eine Sammlung geographischer Karten. Außer den drei Freunden war noch niemand im Zimmer. Sie mußten allerdings nicht lange warten, bis Melissa sich zu ihnen gesellte. „Die Oberbefehlshaberin kommt auch gleich“, sagte sie. Und Eric stellte sich vor, wie diese langsam und gebückt die langen Gänge entlang schlurfte. Dann öffnete sich die Tür und eine große Frau unbestimmbaren Alters kam mit jugendlichem Elan ins Zimmer. Sie begrüßte alle Anwesenden persönlich mit Namen und nahm schließlich auf einem der Stühle Platz. Eric war verwirrt. Diese Oberbefehlshaberin war völlig anders, als er sich vorgestellt hatte. Sie war weder alt, noch zynisch. Und einen stechenden Blick hatte sie auch nicht. Ihre Augen waren wach und schienen ein amüsiertes Funkeln zu beherbergen. Auch ihre Kleidung war nicht von der Art, die Eric von einer Oberbefehlshaberin erwartet hatte. Sie trug ein feuerrotes Kleid mit einem Ausschnitt, der durchaus zum Hinsehen einlud. Insbesondere Eric fiel es sehr schwer, sich auf irgend etwas anderes als auf ihre Erscheinung zu konzentrieren.
„Beschäftigen wir uns zuerst einmal mit der Frage, was ihr ausrichten könnt, wenn ihr es bis zu Sithar geschafft habt“, eröffnete sie das Gespräch. „Das ist nämlich der schwierigste Teil. Wenn wir darauf keine brauchbare Antwort finden, können wir uns die restlichen Überlegungen sparen.“ Eric riß sich mühsam von ihrem Anblick los. „Können wir uns nicht einfach irgendwo auf die Lauer legen, wo er vorbeikommen muß? Selbst wenn er mit einer Leibwache unterwegs ist, sollte uns das nicht aufhalten können.“ „Die Wache würde euch – nach dem, was ich von euch gehört habe – wohl nicht aufhalten. Aber wenn Sithar genug Zeit hat, seine magischen Fähigkeiten einzusetzen – und dafür braucht er nur einen Lidschlag – seid ihr verloren.“ „Und was wäre mit dem Zauberbogen?“, schlug Melissa vor. Die Oberbefehlshaberin schüttelte den Kopf. „Wenn du mit dem Zauberbogen auf einen Magier der Stufe 6 schießt, löst sich der Pfeil einfach in Staub auf und der Zauberbogen zerreißt in einem Feuerball in tausend Splitter und tötet den Bogenschützen und alle, die in einem Umkreis von zwei Pferdelängen um ihn herum stehen.“ Sie dachte einen Moment nach. „Theoretisch könntest du ihn mit einem normalen Pfeil töten. Aber wahrscheinlich hört er den Pfeil vorher und wehrt ihn magisch ab. Außerdem trägt er meistens einen Brustpanzer, so daß es schwer ist, ihn mit nur einem Pfeil tödlich zu treffen. Und mehr als einen Versuch werdet ihr nicht haben.“ „Wir wären sicher nicht hier, wenn Ihr nicht bereits eine Idee hättet“, warf Lucius in die Diskussion ein. Er erntete dafür einen überraschten und anerkennenden Blick von ihr. „Das ist richtig. Ich hege schon länger einen entsprechenden Plan. Bisher fehlten mir allerdings diejenigen, die ihn umsetzen können. Vorher würde ich allerdings gerne eure Vorschläge hören. Denn manchmal gibt es mehrere Wege zum Ziel. Und wenn man bereits einen kennt, sieht man die anderen Wege meist nicht mehr.“ „Lucius und ich haben darüber schon vor Beginn der Reise nachgedacht“, meldete sich Katharina zu Wort. „Melissa hatte doch einen scheußlich riechenden Trank gebraut, mit dem sie die Trolle beim Angriff auf Fendrich zur Raserei brachte. Und Eric hatte erzählt, daß Darius, der Magier aus Felsfried, durch einen vergifteten Pfeil der Wolfsreiter vorübergehend seine magischen Kräfte verloren hatte. Gibt es nicht auch etwas, womit man Sithar schlagartig seiner magischen Kräfte berauben kann? Wir kennen uns mit derlei Giften nicht aus, aber eigentlich müßte es doch so etwas geben.“ Nach einer kleinen Pause fügte sie noch hinzu: „Es wäre mir ohnehin lieber, wenn wir Sithar gefangen nehmen könnten, statt ihn wie Meuchelmörder hinterrücks umzubringen – auch wenn er es verdient haben mag.“ Lucius nickte zustimmend.
Die Oberbefehlshaberin schaute die beiden überrascht an. Dann nickte sie. „Ich hatte eigentlich an ein sofort wirkendes, tödliches Gift gedacht. Aber eure Idee ist besser. Es wäre eine große Verunsicherung für König Kronos, wenn er erfährt, daß wir Sithar in unserer Gewalt haben. Denn er müßte davon ausgehen, daß wir alles erfahren, was Sithar weiß. Und er wüßte auch nicht, ob Sithar vielleicht sogar die Seiten gewechselt hat und direkt gegen ihn kämpft.“ „Habt Ihr denn vor, Sithar zu foltern?“, wollte Eric nicht ohne Unbehagen in seiner Stimme wissen. Er erhielt dafür ein Lächeln der Oberbefehlshaberin. „Nein, Eric, das wird gar nicht nötig sein. Einerseits reicht es, wenn Kronos verunsichert ist, andererseits wird Sithar, wenn er glaubt, seine Situation damit verbessern zu können, von sich aus alles erzählen, was wir wissen wollen. Loyalität empfindet er nur für sich selbst.“ Nach einem Moment des Nachdenkens fügte sie hinzu: „Ihr müßt euch allerdings im Klaren sein, daß Sithar auch ohne seine magischen Fähigkeiten sehr gefährlich ist. Er ist sehr intelligent und völlig skrupellos. Und er hat große Erfahrung damit, andere Menschen zu manipulieren und gegeneinander auszuspielen.“ „Dann sollten wir ihn wohl besser knebeln, wenn wir ihn gefangen haben“, meinte Melissa. „Wie können wir Sithar denn das Gift verabreichen?“, fragte sie anschließend in die Runde. „Das kommt darauf an, welches Gift sich für unsere Zwecke am besten eignet“, antwortete die Oberbefehlshaberin langsam, während sie offenkundig im Geiste bereits die in Frage kommenden Substanzen durchging. Dann erhellte sich ihr Gesicht. „Ich weiß, was wir nehmen. Das Gift müßte irgendwie in sein Blut kommen. Und es würde dann noch einige Atemzüge dauern, bis es wirkt. Er darf also nicht gleich merken, daß er es bekommen hat.“
„Ich habe als Kind mit einem ausgehöhlten Holunder-Ast kleine Kügelchen aus Holundermark verschossen“, meldete Eric sich wieder zu Wort. „Ich rede von einem Blasrohr. Wenn man kleine Stacheln durch das Markkügelchen schob, konnte man damit auf ein Brett schießen, und die winzigen Pfeile blieben im Holz stecken. Versehentlich habe ich selbst mal so einen Pfeil abbekommen. Es war kaum zu spüren, obwohl ein winziger Bluttropfen aus der Stelle trat.“ „Das ist eine blendende Idee, Eric“, lobte die Oberbefehlshaberin. Eric genoß das Lob, insbesondere, weil es von dieser beeindruckenden Frau kam. Sie stand auf. „Kannst du mich zu unserem Waffenmeister begleiten?“, wandte sie sich an Eric. „Wenn du ihm genau beschreiben kannst, wie es funktioniert, sollte er etwas bauen können, daß viel treffsicherer ist, als der Holunder-Ast.“ Eric ließ sich nicht zweimal bitten, sie zu begleiten. Sie verließ mit ihm das Zimmer und zwinkerte Melissa im Hinausgehen zu. Als sie nur noch zu dritt im Kartenraum waren, ging Melissa zu dem großen Schrank und holte einige Landkarten von Manitien heraus. Anschließend rollte sie diese auf dem Tisch aus und besprach mit Lucius und Katharina die möglichen Wege nach Endorin und die dort lauernden Gefahren und Schwierigkeiten. Sie wählten mehrere, alternative Routen aus, zwischen denen sie teilweise auch während der Reise noch wechseln konnten. Ihr Plan sollte nicht daran scheitern, daß sie auf ein unerwartetes Hindernis trafen oder ein Weg überraschend nicht passierbar war. Danach packte Melissa die Karten wieder weg. Als sie die beiden anderen anschließend durch die Gänge des Palastes wieder zu ihrem Zimmer führte, fragte Katharina: „Bilde ich mir das eigentlich nur ein, Melissa, oder hat die Oberbefehlshaberin ein besonderes und über unsere Mission herausgehendes Interesse an Eric?“ Melissa machte ein Gesicht, als hätte man sie beim unerlaubten Griff in einen Honigtopf erwischt. Dann lächelte sie schelmisch und antwortete: „Ich hätte mir denken können, daß dir das nicht entgeht. Sie ist schon länger auf der Suche nach einem Mann wie ihm.“ Lucius äußerte mit einem dünnen Lächeln noch einen weiteren Verdacht, den Melissa mit resigniertem Seufzen und Schulterzucken und der Bemerkung beantwortete, daß man vor ihnen wohl gar nichts geheim halten könne.
Die Ehrung
Als die Oberbefehlshaberin mit Eric bei dem Waffenmeister ankam, stand dieser sofort auf und wollte etwas zu ihr sagen. Mit einer dezenten Handbewegung brachte sie ihn aber augenblicklich zum Schweigen. Dann erklärte sie ihm, daß Eric eine bestimmte, ungewöhnliche Waffe bräuchte. Und Eric erklärte dem Waffenmeister, worum es ging. Er wunderte sich zwar etwas, warum die Oberbefehlshaberin dem Gespräch weiterhin beiwohnte, aber gleichzeitig freute er sich auch darüber, vor ihr mit seiner Idee glänzen zu können. Für den Waffenmeister war es eine Angelegenheit von wenigen Minuten, ein erstes Provisorium für Eric herzustellen. Dieser probierte es sogleich aus und machte Verbesserungsvorschläge. Schließlich meinte der Waffenmeister, daß er jetzt wisse, was Eric bräuchte. Es würde allerdings einige Stunden dauern, bis er das Blasrohr und die Pfeile optimal hergestellt habe. Die beiden ließen ihn mit seiner Arbeit alleine. „Magst du mir von deinen Abenteuern erzählen?“, fragte die Oberbefehlshaberin Eric mit einem verführerischen Lächeln. Und Eric ließ sich nicht zweimal bitten. Sie gingen in ihre Gemächer, wobei Eric sich wunderte, wie groß und prachtvoll eingerichtet diese waren. Ein Diener brachte eine Karaffe Wein sowie zwei Becher mit kunstvollen Ornamenten und stellte alles auf einen kleinen Tisch, der zwischen zwei schräg zueinander angeordneten Sesseln stand. Eric wartete, bis sie sich gesetzt hatte und auch ihn aufforderte, Platz zu nehmen. Er wußte nicht genau, warum er es tat, aber er hatte irgendwie das Gefühl, es würde sich nicht gehören, wenn er sich zuerst setzte.
Dann begann sie, ihn über seine Erlebnisse auszufragen und ihn zu ermutigen, auch von seiner Zeit vor den letzten, ereignisreichen Wochen zu erzählen. Als er von der Befreiung Melissas in Falibor erzählte, fragte sie ihn plötzlich, was er empfunden habe, als er Melissa hilflos und in lasziver Pose vorfand. Er lief rot an und versuchte, dieser Frage auszuweichen. „Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber ich könnte mir vorstellen, daß es für einen Mann eine große Versuchung dargestellt hatte“, bohrte sie nach. Es war Eric, als wäre seine Kehle plötzlich staubtrocken. Er nahm einen Schluck Wein und wich ihrem Blick aus. Ihm war sehr unwohl in seiner Haut. „Entschuldige“, meinte sie schließlich, „ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Ich weiß ja, daß du der Versuchung widerstanden hast. Sonst würde Melissa sich dir gegenüber völlig anders verhalten. Es hat mich nur interessiert, ob es schwer für dich war.“ „Ja“, antwortete Eric einsilbig mit rauher Stimme und beeilte sich, schnell auf die späteren Ereignisse zu sprechen zu kommen. Die Oberbefehlshaberin lächelte, sprach das Thema aber auch nicht wieder an. Später, als Eric ihr von seinem ersten Auftrag als „hauptberuflicher Held“ erzählte, lachten sie beide herzhaft. Auch der Wein tat ein übriges, um für eine gelöste Stimmung der beiden zu sorgen. Schließlich erhob sie sich und meinte, daß es allmählich spät geworden sei. Sie bedankte sich bei Eric für den schönen Abend und rief einen Diener, der ihn zu seinem Zimmer zurückführen würde. „Ich möchte mit euch allen morgen noch weitere Details zu eurer Mission besprechen“, meinte sie schließlich. „Und es würde mich freuen, wenn ihr vorher mit mir zu Mittag essen würdet.“ Eric hätte ein Mittagessen zu zweit zwar noch besser gefallen, aber auch so war er froh, sie am nächsten Tag wiedersehen zu können.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, fühlte Eric sich noch leicht benommen. Den Wein von gestern war er nicht gewöhnt. Er versuche, sich zu erinnern, welchen Namen die beeindruckende Frau vom Vortag eigentlich hatte. Aber entweder hatte sie ihn nicht genannt, oder er hatte ihn wieder vergessen. Und er glaubte nicht, daß er den Namen vergessen hatte. Mühsam stand er auf, da ihm etwas schwindlig war. Nachdem er ein paar Schritte durchs Zimmer gemacht hatte, gab sich das allerdings wieder. Was würde er heute tun? Ach ja, die Oberbefehlshabern – er ärgerte sich noch mal, weil er ihren Namen nicht wußte – wollte ja mit ihm und den anderen zu Mittag essen. Und anschließend wollte sie die geplante Mission weiter durchsprechen. Ob sie wohl abends wieder Zeit für ihn hatte? Und was würde er heute Vormittag tun? Es klopfte an der Tür seines Zimmers. Katharina fragte, ob er mit ihnen frühstücken wollte. Er sagte zu, machte sich noch etwas frisch und ging dann mit den anderen frühstücken. Melissa gesellte sich zu ihnen. Sie hatte wieder den prächtigen Harness an, in dem Eric sie bereits in Falibor gesehen hatte. Auch Katharina und Lucius schauten sie erstaunt an. „Die Königin hat entschieden, mir für meine Verdienste in Landor den Titel der ‚Beschützerin Kartuns’ zu verleihen“, erklärte sie nicht ohne Stolz. „Es würde mich freuen, wenn auch ihr zu der Verleihung kommen würdet.“ „Gerne“, antwortete Lucius. „Wann findet denn die Zeremonie statt?“ „Noch heute Vormittag“, strahlte Melissa. „Hoffentlich stört es dich nicht, wenn wir mit unserer einfachen Kleidung anwesend sind“, merkte Katharina an. „Das ist gar kein Problem. Aber wenn ihr wollt, lasse ich euch ein paar festliche Sachen bringen.“ Katharina war von der Idee begeistert, Lucius und Eric stimmten eher aus Höflichkeit zu.
Später trafen sie sich dann alle im Thronsaal des Palastes. Lucius, Katharina und Eric bekamen einen Platz in der ersten Reihe der Zuschauer. Während Katharina offensichtlich viel Freude an ihrer festlichen Kleidung hatte, nahm Lucius sein festliches Äußeres mit stoischer Ruhe in. Eric fühlte sich dagegen erkennbar unwohl. Es war das erste Mal, daß er ein langärmeliges Hemd anhatte. Melissa hatte ihnen erklärt, daß sie bei der Zeremonie als Zuschauer nichts besonders beachten mußten. Sie sollten sich einfach an den anderen orientieren. Dann ging es los. Die Königin trat ein und alle erhoben sich. Sie war in einen feuerroten, goldbesetzten Umhang gehüllt. Darunter trug sie ein langes, königsblaues Kleid, das ebenfalls viele Akzente in Gold hatte. Ein goldener Stirnreif zierte ihren Kopf und bändigte ihre langen, braunen Haare. Eric starrte sie nur mit offenem Mund an. „Das ist ja die Oberbefehlshaberin“, stammelte er leise. „Was dachtest du denn, wer den Oberbefehl über die Streitkräfte von Kartun haben würde“, raunte Lucius ihm mit einem Lächeln zu. Auch die Königin schenkte Eric in kurzes Lächeln, als sie ihren Blick über die Zuschauer schweifen ließ. Dann ging sie zu ihrem Thron und setzte sich. Danach setzten sich auch die Zuschauer. Nur Melissa und einige Soldaten der Ehrengarde, die anwesend waren, blieben stehen. Melissa wurde zur Königin gerufen und kniete vor ihr nieder. Der Königin wurde eine blaue Schärpe mit goldenen Buchstaben gereicht. Sie erhob sich und hängte sie Melissa schräg über die Schulter. „Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen und besonderen Verdienste für die Abwehr einer großen Gefahr für Kartun verleihe ich hiermit Melissa den Titel ‚Beschützerin von Kartun’“, verkündete die Königin laut und deutlich. Melissa erhob sich unter dem Jubel der Zuschauer, drehte sich um und ging strahlend wieder an ihren Platz.
„Ihr hättet mir ruhig vorher etwas sagen können“, meinte Eric, als sie – noch immer in ihre festlichen Gewänder gekleidet – zu viert auf dem Weg zum Mittagessen mit Königin Stephania waren. „Sie wollte euch kennenlernen. Und sie wollte offen mit euch reden können, ohne das Gespräch mit höfischer Etikette zu belasten“, verteidigte sich Melissa. „Ich habe den Verdacht auch erst während des Gesprächs bekommen“, merkte Lucius lächelnd an. Sie betraten einen Raum mit festlich gedecktem, runden Tisch. Königin Stephania war bereits anwesend und kam ihnen entgegen. „Ich freue mich, daß ihr meiner Einladung gefolgt seid und mir beim Essen Gesellschaft leistet“, begrüßte sie die anderen. „Euer Wunsch ist uns Befehl, Hoheit“, antwortete Lucius höflich. „Außerhalb offizieller Anlässe bin ich für euch Stephania und nicht ‚eure Hoheit’“, eröffnete sie ihnen lächelnd. Dann setzte sie sich an die festlich gedeckte Tafel. „Bitte setze dich neben mich“, bat sie den völlig verdutzten Eric und wies ihm einen Platz an ihrer rechten Seite zu. Auch die anderen nahmen Platz. Und Diener begannen damit, köstliches Essen hereinzutragen. „Ich hoffe, ihr nehmt mir nicht übel, daß ich euch zunächst im Unklaren darüber gelassen hatte, wer ich eigentlich bin. Aber in meiner Position sind Etikette und Formalien ausgesprochen störend, wenn man sich einen Eindruck davon verschaffen will, mit wem man es eigentlich zu tun hat.“ Allmählich lockerte sich die zunächst steife Atmosphäre wieder und eine entspannte Unterhaltung begleitete das Essen. Nur Eric war etwas einsilbig. Stephania legte ihm die Hand auf seinen Unterarm, woraufhin er erstarrte. „Was ist mit dir“, wollte sie von ihm wissen. „Bist du noch sauer, weil ich nicht nur die Oberbefehlshaberin, sondern auch die Königin bin?“ „Nein“, antwortete Eric langsam. „Ich bin mir nur nicht sicher, wie ich mich jetzt verhalten soll.“ Sie drückte seinen Arm noch etwas fester und lächelte ihn an, als sie sagte: „Du bist süß. Warum verhältst du dich nicht ganz natürlich?“ Eric stockte einen Moment. Dann meinte er leise: „Weil ich nicht weiß, wie man sich einer Königin gegenüber verhält, wenn man sich in sie verliebt hat.“ „Darüber“, schmunzelte Stephania und zwinkerte ihm zu, „können wir uns ja heute Abend in Ruhe zu zweit unterhalten.“
Intrigen über Intrigen
Angelika wußte nicht, wie lange sie sich schon in dem dunklen Kerker befand. Nachdem sie von Sithar weggebracht worden war, hatten sie die Soldaten geknebelt und an die Wand dieser Zelle angekettet. Sie konnte sich nicht bewegen. Und seitdem die Tür ins Schloß gefallen war, herrschte auch eine undurchdringliche Finsternis. Sie war völlig mit sich alleine. Aber das war für sie keine ungewohnte Erfahrung mehr. Seit jenem Tag, als die Soldaten ihr Dorf überfallen und alle Bewohner außer ihr getötet hatten, war sie innerlich alleine. Nichts konnte man ihr noch antun. Es gab keinen Menschen mehr, der ihr etwas bedeutete. Und ihr Leben war für sie bedeutungslos geworden. Die Tatsache, daß sie überhaupt den Angriff der Soldaten überlebt hatte, verdankte sie ihrer außergewöhnlichen Schönheit. Am Anfang war sie verzweifelt gewesen. Inzwischen zog sie ihre Kraft daraus, sich an den wahren Tätern, an denen, die den Angriff befohlen hatten, irgendwie rächen zu wollen. Man würde ihr sicher keine Gelegenheit geben, Sithar oder Kronos zu töten. Außerdem war sie weder mit dem Kriegshandwerk noch mit der Giftmischerei vertraut. Sie hätte gar nicht gewußt, wie sie die beiden töten könnte. Aber sie konnte dafür sorgen, daß jeder, der versuchen würde, ihre Lage auszunutzen, ihre Verachtung zu spüren bekam und sich sehr ärgerte. Bei Sithar war ihr das offenkundig bereits gut gelungen. Und sie fühlte sich gut deswegen. Natürlich würde er versuchen, ihren Willen zu brechen. Aber was wollte er schon mit ihr anstellen? Sie mit körperlicher Gewalt zu etwas zu zwingen, würde sie nicht demütigen. Sie würde geschehen lassen, was sie nicht verhindern konnte. Und sie würde dabei zeigen, wie gleichgültig es ihr wäre. Die einzige Möglichkeit, ihr etwas anzutun, wäre die, ihr Schmerzen zuzufügen. Zu Schmerzen hatte sie allerdings ein besonderes Verhältnis. Sie hatte bereits in der Vergangenheit festgestellt, daß es ihr gelang, Schmerzen durch sich hindurchfließen zu lassen. Und daß es ihr nach einiger Zeit sogar ein Hochgefühl bescherte, wenn sie großen Schmerzen ausgesetzt war. Besonders einem schlimmen Backenzahn hatte sie diese Erkenntnis zu verdanken. Von daher empfand sie auch nicht die geringste Angst, als sie Schritte vor ihrer Zellentür hörte.
Quietschend öffnete sich die schwere Eisentür. Sithar kam mit zwei Folterknechten im Gefolge in das Verlies. Er hatte einen diabolischen Ausdruck im Gesicht, als er sie ansah. Es irritierte ihn allerdings etwas, wie desinteressiert sie ihm entgegenblickte. Die Folterknechte lösten ihre Ketten von der Wand und zerrten sie auf einen schweren Tisch, an dem sie ihre Ketten wieder befestigten. Sithar nahm sich einen Stuhl und setzte sich ans Kopfende des Tisches, um ihr in die Augen sehen zu können. Dann begann einer der Folterknechte, sie mit einer Peitsche zu schlagen. Sie zuckte unter den Schlägen zusammen. Sithar murmelte – fast beiläufig – Beschwörungsformeln, mit denen er ernsthafte Verletzungen bei ihr verhinderte. Schließlich wollte er ihren Willen brechen und nicht ihre Schönheit zerstören. Die Schmerzen wurden durch seine Beschwörungen natürlich nicht herabgesetzt. Ein triumphierendes Grinsen erschien in seinem Gesicht, während er beobachtete, wie sie unter den Schlägen zusammenzuckte. Es dauerte allerdings nicht lange, bis es ihr gelang, die beißenden Schläge der Peitsche aus ihrer bewußten Wahrnehmung zu drängen. Es war ihr, als stände sie neben sich und würde das Geschehen von außen beobachten. Schließlich spürte sie auch das aufkommende Hochgefühl, das schwere Schmerzen bei ihr immer begleitete. Außerdem schienen die körperlichen Schmerzen sie von den seelischen Schmerzen zu reinigen, die sie durch den Verlust aller Menschen erlitten hatte, die ihr lieb waren. Sithar würde von ihr nicht die Genugtuung bekommen, sie leiden zu sehen. Sie versuchte, etwas durch den Knebel zu sagen. Sithar, der vermutete, sie wolle um Gnade winseln, nahm ihr den Knebel ab. „Sag deinem Folterknecht, er schlägt wie ein Mädchen“, schleuderte Angelika ihm entgegen. Ein spöttisches Glitzern erschien in ihren Augen, während sie Sithar ansah. Zunächst wollte dieser nicht glauben, was er sah und hörte. Er drücke ihr den Knebel brutal wieder in den Mund. Dann befahl er dem Folterknecht, so hart zuzuschlagen, wie er nur konnte. Schließlich mußte ihn sein Kollege ablösen, da er sich völlig verausgabt hatte. Angelikas triumphierender Gesichtsausdruck verblaßte erst, als sie das Bewußtsein verlor.
Sithar kochte vor Wut, als er schließlich die Zelle verließ, in der die Folterknechte die störrische Sklavin wieder an die Wand ketteten. Wie schaffte sie es, die enormen Schmerzen auszuhalten? So etwas war ihm noch nie untergekommen. Und es störte seine Pläne empfindlich. Ursprünglich hatte er vorgehabt, sie durch Demütigungen und Schmerzen gefügig zu machen. Dann wollte er dafür sorgen, daß Kronos sie ‚zufällig’ zu Gesicht bekam und verlangte, daß Sithar sie an ihn abtrat. Er würde das unter Protest tun, nachdem er sie mit einer speziellen Krankheit infiziert hätte. Kronos würde sich bei ihr anstecken und einige Monate später zu einen lallenden Idioten werden. Damit hätte Sithar die völlige Kontrolle über Manitien, denn Kronos würde nur noch seine Marionette sein. Das weitere Schicksal der Sklavin war ihm dabei völlig gleichgültig. Aber solange diese Sklavin widerspenstig war, ließ sich sein Plan nicht umsetzen. Kronos würde sie wahrscheinlich eher töten lassen, als mit ihr zu schlafen und sich dabei anzustecken, wenn sie ihn so unverschämt anging, wie sie es bei Sithar getan hatte. Sithar könnte sie zwar auch mit Magie ihres Willens berauben. Allerdings würde sie dann keinen Schritt mehr machen, ohne daß er in ihren Geist eindrang und es ihr befahl. Das ging zwar selbst über große Entfernungen, aber es würde seine ständige Aufmerksamkeit erfordern. So etwas kam zwar für ein Attentat in Frage, aber nicht für einen unauffälligen Plan, der monatelang dauerte. Er würde einen Weg finden müssen, ihren Willen auf herkömmliche Weise zu brechen. Aber er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte. Eine Befragung der Soldaten, die sie gebracht hatten, machte ihm deutlicher, warum sie keine Angst vor ihm hatte. Alle Menschen, die sie kannte, waren bei dem Überfall auf ihr Dorf getötet worden. Wahrscheinlich sehnte sie sich selbst nach dem Tod. So jemandem konnte man keine Angst einflößen. Höchstens vielleicht mit Schmerzen. Aber selbst das war ja gerade schiefgegangen. Andererseits – er konnte sich nicht vorstellen, daß es einen Menschen gab, der auch stärkste Schmerzen lange aushalten konnte. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen.
Das erinnerte ihn daran, daß er noch ein anderes Problem lösen mußte. Es wurde höchste Zeit herauszufinden, was den Angriff auf die Fürstentümer von Landor hatte scheitern lassen. Das war allerdings eine ziemlich schwere Aufgabe. Einerseits deshalb, weil die überlebenden Soldaten, die er befragte, sehr darauf achteten, sich keine Schuld an dem Scheitern anlasten zu lassen und seine Fragen nur sehr zögerlich und nicht immer wahrheitsgemäß beantworteten. Andererseits, weil es offenbar niemanden gab, der das Scheitern vollständig verstand. Sithar hatte allmählich den Eindruck gewonnen, daß sein heimtückischer Plan an einer Ansammlung von Zufällen gescheitert war. Die ersten zwei Fürstentümer waren noch planmäßig gefallen. Aber dann schienen einzelne Kämpfer aufgetaucht zu sein, die zunächst einzeln, dann gemeinsam, immer wieder für Probleme sorgten. Außerdem hatten sich offenbar sogar die Waldgeister verbündet – kaum vorstellbar, da sie normalerweise einander sehr mißtrauisch gegenüberstanden. Zumal er selbst vor etwa 200 Jahren den Grundstein dafür gelegt hatte, indem er damals einen Waldschrat überredete, eine Nymphe zu sexuellem Entgegenkommen zu erpressen. Zwar hatte er damals noch nicht den Plan gehabt, Landors Wälder zu verbrennen, um Kartun zu schaden, aber er hatte schon zu jener Zeit den Eindruck gehabt, daß die Waldgeister einmal zu stark werden könnten, wenn sie sich verbündeten. Sithar schüttelte den Kopf. Es half nichts, wenn er grübelte, was er hätte besser machen sollen. Aus dem Scheitern seines Planes konnte er nur die Erkenntnis ziehen, daß er auch die Handlungen einiger, weniger Gegner berücksichtigen mußte, wenn sein nächster Plan erfolgreich sein sollte. Dazu paßte das, was sein Spion aus Karatun gemeldet hatte. Eine kleine Gruppe von Leuten, die offenbar bei der Abwehr seines Angriffs eine wichtige Rolle gespielt hatten, waren in der Hauptstadt von Kartun eingetroffen und berieten sich mit Königin Stephania. Sein Spion hatte bisher noch nicht herausfinden können, was sie vorhatten, aber er würde nicht den Fehler machen, diese kleine Gruppe zu unterschätzen. Und er würde seinen Spion anweisen, allmählich mit der Umsetzung seines Plans zur Schwächung der Armee Kartuns zu beginnen. Ein diabolisches Lächeln stahl sich in sein Gesicht, als er sich ausmalte, was für ein Gesicht Königin Stephania machen würde, wenn sie sein Komplott endlich durchschaute. Aber dann würde es für sie zu spät sein. Und er würde dabei sein, wenn sie es verstand.
Verführung
Die Lagebesprechung zu der geplanten Mission dauerte nicht sehr lange. Stephania hatte noch einige wichtige Informationen über Manitien, die sie den Gefährten mitteilte. Ansonsten waren sie sich schnell über das weitere Vorgehen einig. „Jemand fehlt noch bei eurer Gruppe“, meinte die Königin schließlich. Alle schauten sie fragend an. „Ich halte es für wichtig, daß wir in Kontakt bleiben, während ihr nach Manitien eindringt. Ich werde euch einen Magier der zweiten Stufe mitschicken.“ Melissa wurde unruhig. „Könnte es nicht auch ein verbündeter Magier sein“, fragte sie hoffnungsvoll. Stephania grinste breit. „Mir war klar, daß du den Vorschlag machen würdest. Ich habe in Felsfried nachgefragt, ob uns Darius für eine geheime Mission ausgeliehen wird, an der auch du beteiligt sein wirst.“ Melissas Blick klebte förmlich an den Lippen ihrer Königin. „Salar, der oberste Magier von Felsfried, hat zugesagt. Darius ist bereits unterwegs zu uns. Sobald er eingetroffen ist, macht ihr euch auf den Weg. Ich hoffe, Melissa, das ist in deinem Sinn.“ Diese Frage konnte nur rhetorisch gemeint sein, denn Melissa strahlte über das ganze Gesicht. „Es wird sicher noch einige Tage dauern“, fuhr Stephania fort, „bis Darius bei uns eintrifft. Und die solltet ihr nutzen, um euch auf die Mission vorzubereiten. Ich habe den Waffenmeister gebeten, euch Trainingsräume zur Verfügung zu stellen, damit ihr euch unauffällig in Form halten könnt.“ An Katharina gewandt ergänzte sie: „Für dich hatte ich nichts spezielles vorgesehen. Wenn du etwas brauchst, laß es mich bitte wissen.“ „Und für dich“, sagte sie, während sie sich Eric zuwandte, „hat der Waffenmeister auch das Blasrohr fertig. Ab morgen kannst du auch damit üben.“ Sie erhob sich. „Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Eric, begleitest du mich?“ Eric stand sofort auf. Das Schmunzeln in den Gesichtern der anderen erwiderte er etwas linkisch. Dann folgte er Stephania, die bereits den Raum verlassen hatte. „Sie hat ihn ja schon ziemlich gut im Griff“, bemerkte Katharina immer noch schmunzelnd. „Ich hoffe, sie spielt nicht nur mit ihm und seinen Gefühlen“, fügte sie nachdenklich hinzu. „Das glaube ich nicht“, antwortete Melissa. „Ich vermute im Gegenteil, daß ihre Pläne mit Eric deutlich über das hinausgehen, was er zur Zeit von ihr erwartet.“ Als die anderen sie fragend ansahen, zuckte sie nur mit den Schultern. „Ach vergeßt es einfach. Ich habe schon mehr gesagt, als ich sollte.“
Stephania ging mit Eric in ihre Gemächer. Ein reich gedeckter Tisch für zwei Personen wartete bereits auf sie. Mit Blick auf den Wein meinte Eric, daß er diesmal besser etwas vorsichtiger wäre. Zunächst aßen sie schweigend das exzellente Mahl, wobei sich ihre Blicke oft trafen und sie einander zulächelten. Dann bat Stephania Eric, einen Moment auf sie zu warten, weil sie sich umziehen wollte. Es dauerte nicht lange und sie kam wieder zu ihm in das Zimmer. Statt des königsblauen, goldverzierten Kleides trug sie jetzt ein schwarzes, sehr tief ausgeschnittenes Oberteil mit einem weit geschnittenen Rock. „Ich hoffe, es gefällt dir“, meinte sie mit einem verführerischen Lächeln zu Eric. Der brauchte erst einen Moment, um seine Sprache wiederzufinden und nickte zunächst nur heftig. Dann erhob er sich von seinem Platz, war aber nicht sicher, wie er sich verhalten sollte. Nicht, daß ihm die Ideen dazu gefehlt hätten. Aber er war sich nicht sicher, wie weit er gehen durfte. Immer noch lächelnd schob sie seinen Stuhl ein Stück vom Tisch weg und dirigierte Eric sanft genau dorthin. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als sich wieder auf den Stuhl zu setzen. Stephania hob ihren Rock kurz an und setzte sich dann breitbeinig von vorn auf seinen Schoß. Ihr Dekolleté war dadurch zwangsläufig direkt vor seiner Nase. Sie schaute zärtlich auf ihn herunter, während sie seine Wange streichelte. Seine muskulösen Arme schlossen sich vorsichtig um sie. „Nicht“, meinte sie ohne jeden Ärger in der Stimme und drückte seine Arme langsam wieder nach unten. „Laß deine Arme einfach hängen“, fuhr sie fort und begann, ihm das Hemd aufzuknöpfen. „Manchmal“, sagte sie dabei, „ist das Leben einer Königin ziemlich kompliziert.“ Er schaute sie fragend an. „Weißt du, es wäre für mich überhaupt kein Problem, mir einen Liebhaber zu nehmen, wenn ich es diskret tun würde. Aber ich könnte mich nicht öffentlich mit ihm zeigen. Ich könnte mich natürlich auch standesgemäß mit einem Adeligen vermählen und öffentlich mit ihm als Prinzgemahl auftreten. Aber wenn ich mich in einen ‚normalen’ Mann verliebe, gibt es für mich kaum einen Weg, das öffentlich zu tun.“ Sie seufzte. Und Eric, der aufgrund ihres Ausschnittes vor Augen Mühe hatte, sich auf ihre Worte zu konzentrieren, verstand nicht, worauf sie hinaus wollte. Versuchte sie ihm gerade klarzumachen, daß er für sie nur eine diskrete Affäre sein würde? Obwohl in diesem Moment seine Hormone dabei waren, die Kontrolle über den Verstand zu übernehmen, fühlte er doch einen Stich bei diesem Gedanken.
„Andererseits weiß ich natürlich nicht, ob du an mehr als einer heimlichen Liebelei mit mir überhaupt interessiert bist“, fuhr sie fort und schaute ihn erwartungsvoll an. „Ich habe das heute Mittag nicht nur so dahingesagt“, antwortete Eric leise. „Natürlich siehst du verführerisch aus. Und ich wüßte nicht, was ich im Moment lieber tun würde, als ... ähm ...“ Er suchte einen Augenblick nach den richtigen Worten, denn er wollte sie mit seinen Sehnsüchten nicht verschrecken. Andererseits sagte ihm ihr Lächeln, daß sie genau wußte, was er meinte. Also ließ er es unausgesprochen und fuhr fort: „Aber ich fände es traurig, wenn es nur ein flüchtiges Vergnügen würde.“ „Ich hatte gehofft, daß du es so siehst“, hauchte Stephania ihm ins Ohr. Dabei kam ihr Dekolleté so dicht vor sein Gesicht, daß er seine ganze Selbstbeherrschung brauchte, um ruhig sitzen zu bleiben. Seine Hände schlossen sich verkrampft um die hinteren Stuhlbeine, damit sie kein Eigenleben entwickelten. „Es gibt da eine Möglichkeit, wie du ganz offiziell der Mann an meiner Seite werden kannst. Sie erfordert allerdings eine besondere Hingabe von dir.“ Er hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. Aber er konnte sich nur schwer vorstellen, daß es etwas gab, was er nicht für sie tun würde. Sie schob ihn wieder etwas von sich fort und ließ sein inzwischen aufgeknöpftes Hemd über seine Schultern herunterrutschen. „Ich kann dich zu meinem Paladin machen“, erklärte sie ihm. „Früher waren Paladine Elitekämpfer der Armee – ähnlich wie die Amazonen. Aber seit langem gibt es höchstens einen Paladin in Kartun. Er genießt das absolute Vertrauen seiner Königin und wird manchmal von ihr mit schwierigen Aufgaben betraut – so wie eure bevorstehende Mission.“ Sie machte eine kleine Pause und holte tief Luft. „Er gehorcht seiner Königin bedingungslos und ist ihr – in jeder Hinsicht – absolut treu.“
Wieder schaute sie ihn erwartungsvoll an. „Also“, antwortete Eric, „ich muß dir gehorchen und dir treu sein, damit du mich zu deinem Paladin machst – dem offiziellen Mann an deiner Seite.“ Sie nickte. Nach einem Moment des Zögerns sagte er betont langsam: „Ich glaube, daß ich das kann. Und auch möchte.“ Sie gab ihm einen Kuß auf die Stirn und öffnete dann mit wenigen Handgriffen ihr Oberteil. Es rutschte langsam an ihr herab und fiel zu Boden. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Langsam näherte er sich mit seinem Gesicht ihren Brüsten. Sie kam ihm dabei ein Stück entgegen. Und er begann, mit seinen Wangen, seiner Nase und seinen Lippen, von einer Brust zur anderen entlang zu streichen. Dann nahm er einen ihrer Nippel zwischen seine Lippen und spielte damit. Sie atmete etwas lauter und rutsche unruhig auf seinem Schoß hin und her. Ihm wurde dabei die zunehmende Enge seiner Hose deutlich bewußt. Leicht drehte sie ihren Oberkörper und hielt ihm damit ihre andere Brust vors Gesicht, woraufhin er auch diesen Nippel mit seinen Lippen liebkoste. Schließlich stand sie auf und ließ mit einer schnellen Bewegung ihren Rock von den Hüften rutschen. Sie stand jetzt vollkommen nackt vor ihm. „Stell dich bitte hin“, sagte sie leise. Eric stand auf und vergaß dabei fast, die Stuhlbeine loszulassen, die er krampfhaft umklammert hatte. Seine Erregung war ihm deutlich anzusehen, und daß nicht nur durch eine deutliche Beule an seiner Hose. „Jetzt nimm die Arme auf den Rücken“, wies sie ihn an. Sie tat es leise und zärtlich, aber bestimmt. Dann begann sie, seine Hose zu öffnen und ihn von allen verbliebenen Kleidungsstücken zu befreien. Anschließend schmiegte sie sich an ihn und rieb dabei ihren Körper gegen den seinen. Eric bebte vor Erregung und sein bestes Stück richtete sich zur vollen Größe auf. Stephania umfaßte es mit einer Hand, wobei ihr kleiner Finger von unten seine Gliedspitze am Vorhautbändchen umspielte. Mit einem frechen Grinsen trat sie etwas zurück, ohne dabei die Hand von seinem Glied zu nehmen. „Magst du mich in mein Schlafzimmer begleiten?“, fragte sie ihn zwinkernd.
Paladin der Königin
Eric hätte dieses Angebot gar nicht ablehnen können. Langsam führte sie ihn rückwärts gehend und seine pralle Männlichkeit fest umschlossen haltend auf eine Tür zu. Nachdem sie sie mit der anderen Hand geöffnet hatte, zog sie ihn sanft hinter sich her. Das Zimmer bestand in erster Linie aus einem riesigen, weichen Bett. Sie legte sich bequem mit dem Rücken auf das Bett und zog ihn noch immer an der selben Stelle zu sich heran. Ihr kleiner Finger stimulierte dabei weiterhin seine Gliedspitze. „Ich möchte, daß du mich mit deinen Händen und Lippen verwöhnst“, säuselte sie, weiterhin sein bestes Stück fest im Griff haltend. Eigentlich hatte er sich das jetzt etwas anders vorgestellt. Aber ihre Hand sorgte dafür, daß seine Erregung nicht im geringsten nachließ, sondern eher noch wuchs. Langsam erkundete er mit seinen Händen ihren Körper. Auch seine Lippen verwöhnten sie mal hier, mal dort. Stephanias Erregung wurde jetzt immer stärker. Sie atmete immer lauter und auch ihre steil aufgerichteten Brustwarzen signalisierten deutlich ihre Verfassung. Schließlich griff sie Eric mit ihrer freien Hand in die Haare und zog seinen Kopf unmißverständlich in ihren Schoß. Der kleine Finger ihrer anderen Hand sorgte währenddessen unablässig dafür, daß Eric kein bißchen seiner eigenen Erregung verlor. Schließlich bäumte sie sich unter Erics Zuwendungen auf und atmete stoßweise. Mit einem langen Seufzer entspannte sie sich dann wieder. „Das war wunderbar“, hauchte sie Eric zu und begann, mit der freien Hand etwas vom Rand der Matratze hervorzuholen. Sie dirigierte Eric an dessen Glied in die Mitte des Bettes.
Für einen Moment hatte er schon die Befürchtung gehabt, sie würde sich jetzt ausruhen wollen, während er nicht gewußt hätte, wohin mit seiner Erregung. Doch sie ließ ihren kleinen Finger ohne Unterbrechung seine empfindlichste Stelle umspielen. Die anhaltende Stimulation trieb ihn allmählich in den Wahnsinn. Als er es sich in der Mitte des Bettes bequem gemacht hatte, forderte sie ihn auf, Arme und Beine zu spreizen. Nachdem er ihrem Wunsch unverzüglich nachgekommen war, legte sie ihm die Schlaufen um die Hand- und Fußgelenke, die sie unter der Matratze hervorgeholt hatte. Als er sich praktisch nicht mehr bewegen konnte, ließ sie sein Glied los. Enttäuscht und frustriert schaute er sie an. Bevor er etwas sagen konnte, legte sie ihm einen Finger auf die Lippen. „Keine Angst“, sagte sie leise, „du kommst noch zu deinem Recht.“ Und sie begann, die Spitze seines Gliedes ganz leicht mit den Fingerspitzen zu verwöhnen. Für Eric war es Himmel und Hölle zugleich. Einerseits war es ein tolles Gefühl, andererseits war sein Drang nach mehr kaum noch auszuhalten. „Eine Sache gibt es noch, die du wissen solltest, bevor du mein Paladin wirst.“ Konnte sie nicht erst weitermachen und es ihm nachher erzählen, dachte er sich. „Als mein Paladin“, fuhr sie fort, „wirst du immer einen Keuschheitsgürtel tragen, zu dem nur ich einen Schlüssel habe.“ Sie hörte nicht auf, ihn sanft zu stimulieren und immer weiter in eine schier grenzenlose Erregung zu treiben. „Willst du noch immer mein Paladin werden?“, fragte sie ihn schließlich. In Eric tobte ein Chaos der Gefühle. Eigentlich wollte er im Moment nur eines, nämlich, daß sie weitermachte und er einen erlösenden Orgasmus bekäme. Er war sich allerdings nicht sicher, was passieren würde, wenn er jetzt einen Rückzieher machte. Würde sie ihn dann frustriert auf ihrem Bett liegen lassen? Da sie ihn gefesselt hatte, könnte er sich nicht einmal selbst Erleichterung verschaffen. Andererseits, wenn er jetzt dem Tragen des Keuschheitsgürtels nur zustimmte, damit sie weitermachte, würde sie das bestimmt merken. Er hatte schon mehrfach gehört, daß man Magier nicht unbemerkt anlügen konnte.
Und wie wäre es, wenn er tatsächlich zustimmte? Er würde sich dann vollkommen in ihre Hand begeben und wäre ihr auf jede erdenkliche Weise ausgeliefert. Würde er das wollen? Eric erinnerte sich daran, daß es in ihm bereits ein seltsames Gefühl ausgelöst hatte, als er Katharinas Keuschheitsgürtel geschmiedet hatte. Und allmählich wurde ihm klar, was damals diese eigenartige Erregung und dieses flaue Gefühl in seinem Bauch ausgelöst hatte. Es war die Vorstellung, selbst in so einem Ding zu stecken. Damals hatte er sich das nicht eingestehen wollen. Aber irgendwie erregte ihn diese Vorstellung. Er hatte allerdings nicht damit gerechnet, daß es jemals jemanden geben könnte, dem er sich soweit ausliefern würde. Kurz kam ihm noch der Gedanke, daß er als Schmied notfalls den Gürtel auch mit Gewalt öffnen könnte. Aber das würde er nicht tun. Es käme ihm wie Verrat vor. Sie wartete noch immer auf seine Antwort, schien ihn aber nicht drängen zu wollen. Er würde es tun. Ja, er würde es tatsächlich tun, auch wenn seine Erregung deutlich mit einer vagen Angst durchmischt war. „Ja“, sagte er schließlich, nachdem er noch einmal tief durchgeatmet hatte, „ich will noch immer dein Paladin werden. Ich begebe mich in deine Hände und vertraue darauf, daß du diese Macht über mich nicht mißbrauchen wirst.“ Dann schloß er die Augen und lauschte in sich hinein. Es fühlte sich gut an. Nicht nur ihre Stimulation an seinem Glied. Auch die Entscheidung, ihr völlig zu vertrauen. Er spürte, wie sie ihn mit einer Hand am ganzen Körper streichelte, während die andere die Stimulation seiner Männlichkeit nicht unterbrach. Er öffnete die Augen wieder und schaute ihr ins Gesicht. Sie schaute ihn mit einem glücklichen Ausdruck und leicht feuchten Augen an. „Du wirst es nicht bereuen“, hauchte sie ihm zu und begann, seinen Körper mit Küssen zu bedecken. Dabei wanderte sie immer tiefer. Schließlich lösten ihre Lippen und ihre Zunge die Finger damit ab, ihm immer intensiver werdende Lustgefühle zu bescheren. Kurze Zeit später konnte Eric nur noch stoßweise atmen und war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Für einen Moment verkrampfte er sich völlig. Dann entlud sich seine angestaute Lust in einem befreienden Orgasmus, wie er ihn noch nie erlebt hatte. Danach lag er vollkommen ermattet auf dem Bett und glitt in einen erholsamen Schlaf. Am Rande bekam er noch mit, daß er für den Keuschheitsgürtel vermessen wurde. Aber es war ihm egal.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, lag Stephania nackt neben ihm. Sie hatte sich an ihn gekuschelt und schlief noch. Er spürte einen seltsamen Druck am Unterleib und faßte instinktiv mit einer Hand dorthin. Dann erstarrte er. Seine Hand berührte Metall. Und er erinnerte sich daran, wozu er am gestrigen Abend seine Zustimmung gegeben hatte. Einen Moment mußte er gegen aufsteigende Panik ankämpfen. Langsam stand er vom Bett auf und schaute auf den Keuschheitsgürtel, in den er eingeschlossen war. Der Gürtel war aus einem leichten, matt schimmernden Metall. Abstrakte Verzierungen waren in das Material eingearbeitet. Es drückte nichts, und Eric wurde auch nicht von dem Gürtel an irgendwelchen Bewegungen gehindert. Nur seine edelsten Teile waren vor jeglichem Zugriff geschützt. Nachdem der erste Schreck über das plötzliche Eingeschlossensein sich gelegt hatte, kehrte diese seltsame Erregung zurück, die er schon gestern beim Gedanken an den Keuschheitsgürtel empfunden hatte. Es war, als würde der Gedanke daran, ohne Stephanias Erlaubnis keine Berührung mehr an seinen edelsten Teilen spüren zu dürfen, das Verlangen nach eben dieser Berührung ins Unermeßliche steigern. Auch bemerkte er, wie eine sich anbahnende Erektion von dem Gürtel bereits im Ansatz unterdrückt wurde. Und mit diesen Gefühlen sollte er jetzt ständig konfrontiert sein? Er fragte sich bange, ob er vielleicht doch einen Fehler gemacht hatte. Ein Seufzer entwich seiner Kehle. Und Stephania schlug die Augen auf. „Guten Morgen, mein Schatz“, begrüßte sie ihn strahlend. „Wie fühlst du dich in deinem Gürtel“, wollte sie wissen. „Drückt er irgendwo oder ist er unbequem?“ „Das nicht“, antwortete Eric gepreßt, „aber ich habe das Gefühl, vor Verlangen wahnsinnig zu werden.“ Sie lächelte. „Das läßt noch etwas nach. Und an den Rest gewöhnst du dich.“ Er wünschte, er hätte ihre Zuversicht. Alleine der Anblick seiner nackten Königin ließ ihn daran zweifeln, sich je an das vergebliche Sehnen im Keuschheitsgürtel zu gewöhnen. „Keine Angst“, sagte sie, kam auf ihn zu und schmiegte sich an ihn. „Ich glaube nicht, daß ich heute Nacht darauf verzichten werde, dich herauszulassen.“ Diesen Gedanken fand Eric dann doch sehr beruhigend. Über die bevorstehende Mission und die damit verbundene, längere Verschlußzeit wollte er jetzt lieber nicht nachdenken.
Letzter Versuch
In den letzten Tagen hatte Angelika einige Versuche Sithars über sich ergehen lassen müssen, ihren Willen zu brechen. Aber weder mit Demütigungen noch mit bewegungsloser Isolation in völliger Dunkelheit oder mit starken Schmerzen war er seinem Ziel näher gekommen. Mehrfach hatte er sie auch brutal genommen. Das erste Mal war sie nicht geknebelt gewesen. Während er sich an ihr allmählich in Stimmung gebracht hatte, bemerkte sie mit neutraler Stimme, daß die Decke mal wieder getüncht werden müßte. Sie grinste breit, als sie sah, daß sie seine Erregung damit erst einmal zunichte gemacht hatte. Die heftige Ohrfeige, die sie dafür kassierte, war ihr der Triumph auf jeden Fall wert gewesen. Als er wieder einigermaßen erregt war, fragte sie ihn, ob es stimme, daß es in Landor keinen König gäbe. „Wenn ich nichts zu tun habe und einfach nur herumliege, denke ich über alles mögliche nach“, fügte sie grinsend als Erklärung hinzu. Die folgenden Ohrfeigen nahm sie auch diesmal gerne in Kauf. Denn es war ihr erneut gelungen, seine Erregung abzuwürgen. Anschließend würgte er sie während des restlichen, einseitigen Liebesspiels. Sie zappelte notgedrungen dabei. Als er fertig war, meinte er triumphierend, daß sie ja doch in der Lage sei, sich am Beischlaf zu beteiligen. „Im Todeskampf ist das ja wohl normal“, kam es unbeteiligt von ihr zurück. „Du wirst mich wohl immer würgen müssen, wenn du willst, daß ich Reaktionen bei dir zeige.“ Über diese Antwort und über die Tatsache, daß auch dieser Versuch, sie zu demütigen, kläglich gescheitert war, wurde er so wütend, daß er seine Faust mit voller Kraft gegen eine Wand schlug. Dabei brach er sich die Hand. Angelika konnte sich vor lachen kaum wieder beruhigen. „Du kannst ja richtig witzig sein“, verhöhnte sie Sithar kichernd. Die nächsten Male war sie geknebelt und ließ es teilnahmslos über sich ergehen. Und Sithars Hand war zu ihrem Bedauern durch seine magischen Fähigkeiten bereits am nächsten Tag wieder komplett ausgeheilt.
Schließlich nahm Sithar sich vor, noch einmal zu versuchen, ihren Willen zu brechen. Sollte es wieder nicht gelingen, würde er sie töten lassen. Zuerst ließ er sie auf dem Rücken liegend an einen Foltertisch ketten. Dann begann er, spitze Nadeln genau an den Stellen ihres Körpers zu versenken, wo besonders schmerzempfindliche Nerven entlang liefen. Diesmal gelang es Angelika nicht, sich den Schmerzen zu entziehen. Sie bäumte sich auf, soweit ihre Fesseln es erlaubten und sie schrie in den Knebel. Sithar genoß es, sie leiden zu sehen. Und er dehnte die Folter so lange aus, wie es irgend möglich war. Danach entfernte er Angelikas Knebel und fragte sie, ob sie sich schon auf den nächsten Tag freue. Dann würde er ihr die gleiche Behandlung wieder zukommen lassen. „Du verschwendest deine Zeit, Bastard“, stöhnte sie matt. „Meinen Willen wirst auch nicht brechen, wenn du das hundertmal wiederholst. Dazu ekelst du mich viel zu sehr an.“ Eigentlich stimmte der letzte Satz so nicht. Rein äußerlich hätte sie gegen Sithar gar nichts einzuwenden gehabt. Aber die Tatsache, daß er für ihre Lage und für den Tod aller ihr nahestehenden Menschen verantwortlich war, ließ keinen Raum für andere Empfindungen. Sie konnte sich allenfalls lustvoll vorstellen, wie sie ihn demütigte und quälte. Aber das waren nichts anderes als unrealistische Wunschträume. Und bevor sie sich ihm unterordnete, würde sie jede weitere Qual auf sich nehmen. Als Sithar sie verließ, überlegte er sich, ob er noch einmal versuchen sollte, sie auf die gleiche Weise zu quälen. Diesmal schien sie jedenfalls wirklich darunter gelitten zu haben. Aber soweit er den Wahrheitsgehalt ihrer letzten Bemerkung einschätzen konnte, würde sie lieber endlose Qualen auf sich nehmen, als ihren Widerstand aufzugeben. Innerlich hatte er sich bereits damit abgefunden, daß es ihm nicht gelingen würde, sie für seine Zwecke zu benutzen. Er war es zwar nicht gewohnt, daß sich jemand seinem Willen widersetzte, aber sie hatte recht. Er verschwendete seine Zeit mit ihr. Wenn ihm eine passende Todesart für sie einfiel, würde er das Kapitel abschließen.
Während er in seine Gemächer ging, war er mit seinen Gedanken bereits mit etwas anderem beschäftigt. Allmählich sollte sein Plan zur Schwächung der Armee Kartuns in eine entscheidende Phase kommen. Eigentlich war es eine Intrige gegen Kartuns Königin selbst. Denn wenn sie erst einmal ausgeschaltet war, würde Kartuns Armee seiner besten Strategin beraubt sein. Außerdem würde er dafür sorgen, daß Mißtrauen im Palast in Karatun herrschen würde. Er nahm mit seinem Vertrauensmann in Karatun Kontakt auf. Und er erfuhr von Gerüchten aus dem Palast, daß Königin Stephania sich einen Paladin gewählt hatte. Das brachte neue Aspekte in seinen Plan. Neue Möglichkeiten – insbesondere, wenn er es schaffen würde, dem neuen Paladin eine Mitwirkung bei dem geplanten Anschlag in die Schuhe zu schieben, aber auch neue Gefahren. Denn der Paladin einer Königin von Kartun war weit mehr als nur deren Liebhaber und Kämpfer, auch wenn die meisten das nicht wußten. Zu allem Überfluß würde der neue Paladin voraussichtlich einer jener Kämpfer sein, die den Angriff auf Landor hatten scheitern lassen. Er mußte unbedingt Details wissen. „Sag unserem Spion im Palast, daß er herausfinden soll, was es mit dem neuen Paladin auf sich hat“, ließ Sithar seinen Mittelsmann wissen. Es wäre einfacher gewesen, wenn er direkt einen Magier der zweiten Stufe in den Palast hätte einschmuggeln können. Dann bräuchte er keinen Mittelsmann, der mit dem Spion Kontakt aufnahm. Aber ein fremder Magier wäre dort sofort aufgefallen, zumal wenn er niedere Dienste übernahm, wie sein Spion es tun mußte. Andererseits konnte nur ein kleiner Diener im Palast den Anschlag auf die Königin vorbereiten. Leider hatte dies zur Folge, daß Sithar einen zusätzlichen Magier in der Stadt benötigte, mit dem er direkt in Kontakt treten konnte. Aber auch das hatte Vorteile. Nach dem Anschlag konnte er den Spion problemlos töten, um die Spuren der Tat zu verwischen und gegenseitiges Mißtrauen im Palast zu schüren. Einen ausgebildeten und ihm ergebenen Magier zu opfern, würde dagegen seine eigene Position in Manitien schwächen.
Der Mittelsmann würde Karatun rechtzeitig verlassen und nach Endorin zurückkehren. Den Spion in der Dienerschaft Stephanias würde Sithar nach gelungenem Anschlag eigenhändig töten. Dieser bedauernswerte Spion hatte noch eine weitere, interessante Information an den Mittelsmann übergeben. Es wurde noch ein Besucher von außerhalb erwartet, ein Magier. Und wenn dieser eingetroffen wäre, würden die anderen Neuankömmlinge, einschließlich des voraussichtlichen Paladins zu einer geheimen Mission aufbrechen. Sithar brauchte nur einen Moment nachzudenken, um zu wissen, worin diese Mission bestehen würde. Meine liebe Stephania, dachte er schmunzelnd, was bist du doch für eine hinterhältige, kleine Schlampe. Solltest du etwa den gleichen Plan haben wie ich? Er war sich sicher, daß die Mission darin bestand, unauffällig nach Manitien einzudringen, ihm aufzulauern und ihn auszuschalten. Sithar befahl, entlang der Grenze zu Kartun – auch im Hinterland – Beobachtungsposten aufzustellen, die nach einer kleinen Gruppe Ausschau halten sollten, die ins Landesinnere, also Richtung Endorin, reiste. Er würde dafür sorgen, daß diese Gruppe es mit Gegnern zu tun bekäme, denen auch die besten Kämpfer nicht gewachsen wären. Eigentlich schade, dachte er, daß ich mir diese ‚Helden’ nicht näher ansehen kann. Aber er wollte kein Risiko eingehen. Und unterschätzen würde er diese Kämpfer keinesfalls. Dafür hatten sie in Landor bereits zu erfolgreich seine Pläne durchkreuzt. Sobald diese Gruppe gefunden und an einer geeigneten Stelle angelangt sein würde, fände sie den Tod durch Gegner, die sie sich nicht einmal vorstellen konnten. Es war schon ziemlich lange her, seit er das letzte Mal seine diesbezüglichen Fähigkeiten angewandt hatte. Und beim letzten Mal war niemand übrig geblieben, der davon hätte berichten können. Die Gruppe sollte von dem, was ihr bevorstand, also völlig überrascht werden. Und Sithar war sicher, daß auch diesmal niemand übrig bleiben würde, der später davon berichten konnte. Vielleicht, wurde ihm plötzlich bewußt, konnte er diese störrische Sklavin doch noch brauchen. Beim Gedanken an sein weiteres Vorgehen grinste er diabolisch.
Die Ernennung
Sie schloß Eric in ihre Arme und preßte ihren nackten Körper an seinen. „Der Gedanke daran, daß nur ich dich wieder aus dem Keuschheitsgürtel befreien kann, ist schon ausgesprochen prickelnd“, hauchte Stephania ihm ins Ohr. „Vielleicht sollte ich mich vor dem Frühstück erst einmal von dir verwöhnen lassen“, schlug sie vor und zog ihn zurück zum Bett. „Es macht dir doch nichts aus, wenn ich mich um dich erst heute Abend kümmere“, sagte sie mit einem schelmischen Lächeln, während sie sich auf dem Bett räkelte. Eric schluckte. Das fing ja schon gut an. Seine Männlichkeit kämpfte hart aber aussichtslos gegen den Gürtel, der ihn gnadenlos im Griff hatte. Das dämpfte allerdings nicht seine Erregung. Langsam und zärtlich begann er, seine Königin zu verwöhnen. Sie genoß es in vollen Zügen und bäumte sich unter seinen Liebkosungen auf. Dann zitterte sie kurz und sank ermattet und entspannt in die Matratze. Erics Sehnen blieb dagegen unerfüllt. Später beim Frühstück fragte Eric, was es den eigentlich für ein Material sei, aus dem sein Gürtel bestehe. „Er ist aus Mitril“, antwortete sie. Er verschluckte sich beim Essen. Das war das gleiche Material wie bei Lucius’ Kette. Diese hatte er auch mit seiner ganzen Schmiedekunst nicht durchtrennen können. Er war wirklich völlig in ihrer Hand. „Eisen oder Stahl wäre zu schwer gewesen. Der Gürtel soll dich ja nicht behindern, wenn du für mich kämpfen mußt.“ Ein spöttischer Ausdruck trat in ihre Augen. „Außerdem – welchen Sinn würde es machen, einen Schmied in einen eisernen Keuschheitsgürtel zu stecken.“
Später bekam Eric vom Waffenmeister noch eine Rüstung. Auch sie war vollständig aus Mitril. Sie ließ Eric die volle Bewegungsfreiheit, schützte ihn aber an Brust, Armen und Beinen vor Schwerthieben und Pfeilen. Selbst die perlmutfarbenen Zauberpfeile würden an dieser Rüstung abprallen. Ein Schild aus Mitril komplettierte seine Ausstattung. „Gibt es eigentlich auch Schwerter aus diesem Material?“, wollte Eric vom Waffenmeister wissen. „Nein“, gab dieser zurück. „Klingen aus Mitril taugen nichts. Sie lassen sich nicht schärfen. Außerdem sind sie zu leicht, um damit schwungvoll zuzuschlagen.“ Das Material war matt, so daß es ihn nicht durch Glitzern in der Sonne oder dem Mondlicht verraten konnte. So ausgestattet bereitete Eric sich auf die kommende Mission vor. Er übte das Schießen und vor allem das Treffen mit dem Blasrohr und trainierte mit seinen Schwertern. Weder die Rüstung noch sein Gürtel behinderten ihn beim Kämpfen. Später setzte er sein Training gemeinsam mit Lucius fort, der ihm noch immer viele Tricks und Hilfen geben konnte. Am Nachmittag fragte Eric den Waffenmeister, ob er auch für Lucius und die anderen Gefährten Rüstungen aus Mitril habe. Doch der Waffenmeister erklärte ihm, daß Mitril sehr selten sei und das gesamte, in Kartun vorhandene Material in seiner Rüstung verarbeitet worden war. Vor dem Abendessen, daß Eric wieder zusammen mit Stephania einnehmen würde, besuchte er Katharina und fragte sie, wie sie mit den Einschränkungen ihres Keuschheitsgürtels zurecht käme. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit“, erklärte sie ihm, „mich Lucius vollständig auszuliefern.“ Sie zwinkerte Eric zu. „Meistens läßt er mich ja auch heraus, wenn ich mich nach seiner Zärtlichkeit sehne. Und wenn nicht, dann konzentriere ich mein ganzes Verlangen darauf, ihn glücklich zu machen.“ Dann schaute sie ihn schelmisch an. „Du fragst mich das doch sicher nicht aus reiner Neugier. Sollte ich irgend etwas wichtiges verpaßt haben?“ Eric lief rot an. „Trägst du etwa neuerdings auch einen?“, flüsterte sie ihm zu. Es war ihm, als würden seine Ohren in Flammen stehen. Sie grinste jetzt von einem Ohr zum anderen. „Keine Angst“, sagte sie, „ich verrate es nicht weiter.“
Das Abendessen mit Stephania verlief ähnlich wie am Vorabend. Danach winkte sie ihn mit einem verheißungsvollen Lächeln in ihr Schlafzimmer und zog sich langsam und verführerisch aus. Er wurde sich dabei der Einschränkungen seines Gürtels überdeutlich bewußt. Dann ließ sie sich von dem hochgradig erregten Eric genüßlich verwöhnen. Bevor sie ihren Höhepunkt erreichte, gebot sie ihm einzuhalten. Wieder dirigierte sie ihn in die Mitte des Bettes, wenn auch diesmal etwas indirekter als in der letzten Nacht. Erneut fixierte sie auch seine Arme und Beine am Bett und begann, ihn zu streicheln. Dann legte sie ihre Hand auf seinen Gürtel, woraufhin dieser sich wie von selbst öffnete. Jetzt gab es auch für Erics bestes Stück keine Einschränkung mehr, was es sofort ausnutzte. Stephania setzte sich auf seinen Schoß und nahm seine Männlichkeit in sich auf. Dann preßte sie ihren Oberkörper auf seinen und begann, langsam und rhythmisch ihr Becken zu bewegen. Immer stärker trieb sie Eric und sich selbst damit in die Ekstase. Schließlich gipfelte ihr Tun in einem gemeinsamen Höhepunkt, nachdem beide sich erschöpft ausruhten. Später legte sie Eric den Gürtel wieder an und befreite ihn von den Fesseln. Arm in Arm schliefen sie friedlich ein.
Für den kommenden Tag war eine Zeremonie geplant, in der Eric offiziell zum Paladin Königin Stephanias ernannt werden sollte. Bei den Vorbereitungen kam der Hauptmann der Leibwache Stephanias hereingeplatzt und meinte, daß er sie dringend unter vier Augen sprechen müßte. Stephania schickte alle außer Eric hinaus und forderte den Hauptmann auf zu sprechen. Einen Moment schaute er unsicher auf Eric, begann dann aber mit seiner Meldung. „Wir haben wahrscheinlich einen Spion im Palast“, sagte er mit verschwörerischer Miene. Wir beobachten schon seit Tagen, daß sich jemand jeden Abend heimlich aus dem Palast in die Stadt schleicht. Bisher ist er uns allerdings immer wieder entwischt. Aber wir konnten herausfinden, mit wem er sich nachts trifft. Es ist jemand, der sich als Händler ausgibt. Aber soweit wir erkennen können, ist es ein Magier der zweiten Stufe.“ Jetzt machte auch Stephania ein besorgtes Gesicht. „Sollen wir ihn festnehmen und verhören?“, wollte der Hauptmann wissen. „Noch nicht“, meinte Stephania, „aber beobachtet ihn weiter. Wenn er die Stadt verlassen will, nehmt ihn fest. Habt ihr denn eingrenzen können, wer der Spion sein könnte?“ „Es ist niemand von den Neuankömmlingen“, meinte der Hauptmann und schaute kurz auf Eric. „Außer Eric waren alle in ihren Quartieren, als der Spion den Palast verließ.“ „Und Eric war bei mir“, stellte Stephania fest. Der Hauptmann nickte. Das war offenbar keine Überraschung für ihn. „Wir haben auch schon alle Geheimnisträger überprüft. Ohne Erfolg. Es muß jemand von der Dienerschaft sein.“ „Wenn er sich heute Abend wieder mit dem vermeintlichen Händler trifft, nehmt beide fest. Ich will bei den Verhören anwesend sein.“ Der Hauptmann nickte und verabschiedete sich.
„Ist das gefährlich?“, wollte Eric wissen. „Allerdings“, antwortete Stephania, „Wenn Sithar Helfer im Palast hat – und ich wüßte nicht, wer sonst dahinter stecken sollte – dann müssen wir auf der Hut sein.“ Die Bediensteten wurden wieder hereingerufen und die Vorbereitungen für die Zeremonie liefen weiter. Am frühen Nachmittag war es dann soweit. Mit einem pompösen Festakt wurde Eric offiziell zum Paladin der Königin ernannt. Etwas unwohl fühlte sich Eric schon, inmitten des ganzen Trubels. Aber spätestens, als Stephania – in voller Robe – vor allen Anwesenden ihren Arm um ihn schlang und ihn zu sich zog, fühlte er sich glücklich. Sie waren verliebt und alle durften es sehen. Die Anwesenden – unter ihnen auch Lucius, Katharina und Melissa – jubelten ihnen zu und wünschten ihnen Glück. Den Besuch des Hauptmanns hatte Eric in dieser Situation völlig vergessen. Als die Zeremonie endlich zuende war, zogen sich Stephania und Eric zunächst zurück. Für den Abend war ein festliches Essen mit den Gefährten geplant. Es sollte eine Feier in kleinem Kreis werden. Schließlich trafen alle in festlichen Roben ein. Eric hatte sich inzwischen damit abgefunden, bei manchen Gelegenheiten herausgeputzt wie ein Pfau herumlaufen zu müssen. Katharina freute sich dagegen über die Gelegenheit, in einem prachtvollen Kleid erscheinen zu können, auch wenn es nur geliehen war. Als die Diener mit den Speisen und Getränken kamen, beugte Stephania sich zu Eric. „Fast hätte ich vergessen, es dir zu erzählen, aber es gibt da noch eine Besonderheit bei meinem Paladin.“ Eric wurde blaß. Kam jetzt noch so etwas wie der Keuschheitsgürtel? Er hielt die Luft an. Sie grinste ihn an. „Entspann dich. Es ist nichts schlimmes.“ Dann flüsterte sie ihm ins Ohr: „Als mein Paladin bist du gegen jeglichen magischen Angriffszauber geschützt. Und zwar so lange, wie ich lebe und du mir treu bist.“ Erleichtert atmete er wieder aus. Lucius brachte einen Trinkspruch auf die Königin und ihren Paladin aus und alle tranken auf das Wohl der beiden. In diesem Moment riß der Hauptmann der königlichen Leibgarde die Tür auf und stürmte mit zwei Soldaten herein. „Entschuldigung, meine Königin“, sagte er atemlos, „aber es hat sich etwas dramatisches ereignet und wir wollten sichergehen, daß ihr wohlbehalten seid.“ „Was gibt es denn so dramatisches?“, wollte die Königin wissen. „Der Händler, von dem wir heute sprachen, wollte die Stadt verlassen. Als wir ihn stellten, tötete er sich selbst mit Gift. Ich vermute, daß das, was er plante, bereits im Gange ist.“ Die Königin nickte. Dann schaute sie sich erstaunt um. „Es stimmt wirklich etwas nicht“, sagte sie irritiert. Sie schaute auf ihren Becher.
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sofort kaufen! Eine Sorge habe ich: wenn Erics Damastklingen
ähnlich weich sind wie Damasttischdecken, bekommt er wohl echte Schwierigkeiten... Die in einigen Teilen "fehlende"
Erotik stört überhaupt nicht!
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Schick es an einen Verlag, ich könnte mir sogar ne Verfilmung vorstellen, ne Mischung aus "Xena" und "Ewoks".
Einfach GENIAL!!
Gruß
Sabine *die-sehnsüchtig-auf-den-nächsten-Teil-wartet*«
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*Um Gnadel winsel* will wissen wie es weiter geht! *g*«
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Ich bin nur froh, dass ich die Gelegenheit habe, direkt weiterzulesen, das Warten auf eine Fortsetzung irgendwann mal hätte mich wahnsinnig gemacht! ;-))«