Ein heißer Heumond 11 - Hot Spot Mugglalm
von Helios53
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HAT ES PETRUS GUT GEMEINT?
Der nächste Tag ist ein Arbeitstag, weshalb schon sehr früh der Wecker klingelt. Als Josie vorsichtshalber den Kopf durch den Türspalt steckt, haben sich Susi und Sabine bereits aus den Armen von Kevin und Toby gewunden, ohne die beiden zu wecken. Sie haben sich noch nicht ganz sortiert, doch die quirlige Helferin kommt sehr gelegen, denn die Bergtour von Vortag hat wieder mal ihre Spuren hinterlassen. „Auch dir einen schönen Guten Morgen, Josie! Ich könnte mal wieder eine Wiederherstellungsmassage gebrauchen, ich spüre die Waldfee in allen Muskeln!“, klagt Susi.
„Ach?“, fragt die süffisant zurück, „und die kleine Orgie gestern Nacht ist ganz spurlos an euch vorbei gegangen? Ich konnte kein Auge zu tun!“ Aber Josie grinst dazu. „Da musste ich eben die Zeit ausnützen. Bruno habe ich schon fit gemacht, heute Morgen. Ihr könnt es ruhig angehen lassen. Heute ist nicht viel los.“ Auf Susis fragendes Gesicht setzt sie hinzu: „Schaut mal aus dem Fenster!“
Sabines Hoffnung, es gäbe wieder Schnee, erfüllt sich nicht, aber dichter Nebel hüllt die Hütte ein. Man kann nicht einmal den ‚Elliot‘ sehen, der auf dem kleinen Parkplatz steht. „Hat es geregnet? Oder wird es heute regnen?`“
„Sowohl, als auch! Derzeit nieselt es und es ist kalt. Draußen nur vier Grad. Ein Tag für die Sauna. Da werden wir heute Platzkarten ausgeben müssen. Die Bude ist voll, draußen kann man nicht viel machen, da werden wieder alle gleichzeitig in die Sauna wollen. Ich übrigens auch. Und ihr werdet Holz schleppen müssen. Da wird es wohl besser sein, ich mach euch gleich arbeitstauglich. Kommt nur runter in die Küche. Bruno hat schon eingeheizt. Vor ihm werdet ihr euch ja nicht genieren, hm?“
Nein, diese Gefahr besteht nicht. Also schnappen sich unsere Gipfelstürmerinnen ihre Klamotten und poltern nackt die Treppe hinunter und in die Küche, wo sie nach dem kalten Treppenhaus mollige Wärme empfängt. Bruno brutzelt schon eine große Portion Rührei mit Speck. Josie scheucht Susi auf ihren provisorischen Massagetisch, zu dem sie das alte Küchenmöbel mittels dicker Badetücher umfunktioniert hat. Sabine interessiert sich für Brunos Pfanneninhalt.
„Hörst du auf mit der Fresserei!“, schimpft Josie. „Komm her und mach mit. Ich habe euch schon einiges gezeigt und es wäre nett, wenn ihr das auch annehmen würdet. Dann könnt ihr euch selber helfen, wenn ich mal nicht in der Nähe bin. Aber das heißt üben, üben und noch einmal üben. Wenn ihr da auch so viel Ehrgeiz investiert, als wie für das dämliche Deepthroaten, kann noch was werden aus euch!“
Brummend fügt sich Sabine und stellt sich auf die andere Seite des Tisches, will sich gerade an Susi ‚vergreifen‘, da wird sie schon wieder von Josie gemaßregelt. „Hast du dir die Hände gewaschen? Wer weiß, wo du deine Griffel heute schon gehabt hast! Marsch, ab und sofort wieder hier!“
Endlich ist alles nach Josies Zufriedenheit. Ein wenig Entspannung hat sie Susi schon verabreicht, nun aber muss Sabine alles genau nachmachen und dazu kommentieren, wo sie wie fest streicht, kräftig oder sanft zugreift und wo sie sogar kleine Schläge mit den Knöcheln anbringen soll. Josie greift oft korrigierend ein, kommandiert „fester!“ oder „nicht so wild!“, aber ganz allgemein ist sie zufrieden. Susi auch. Dann darf sie sich auf den Rücken drehen und jetzt kommt der Teil, der richtig Spaß macht. Zwar werden auch die Oberschenkel ordentlich geknetet, aber zusätzlich stimuliert Josie auch eine ganze Menge erogener Zonen. Das ist auch für Sabine besonders interessant, weshalb sie diesen Teil immer besonders ausführlich demonstriert. Sabine bemüht sich sehr. Mit Erfolg, denn Susi zuckt schon verhalten und wimmert lustvoll. „So!“, meint Josie, „gelockert hätten wir sie, alle Verspannungen gelöst und den Muskelkater gelindert. Der Rest ist Draufgabe für einen schönen Tagesbeginn." Als Susis Orgasmus verklungen ist, darf Sabine auf den Tisch und Susi die praktischen Übungen absolvieren.
Aber Josie ist heute streng. „Wirst du dich wohl anziehen? Nach der Massage sollst du deinen Körper warm halten. Hier ist zwar eingeheizt, aber es ist keine Sauna. Und wir machen ernsthafte Heilmassage und nicht erotisches Fummeln. Klar?“ Susi schlüpft schweigend in Höschen, T-Shirt und Trainingsanzug. Dann ist endlich Sabine dran.
Bruno muss einige Male am Tisch vorbei, wobei er durchaus interessierte Blicke auf die nackten Körper wirft. Wenn er ganz ehrlich ist, wird er beim Anblick seiner nackten Schwester nicht weniger geil, als bei Sabine. Aber wer außer ihm könnte das mit Sicherheit wissen? Solange die beiden meist im Doppelpack auftreten, hat er keine Argumentationsprobleme. Andererseits muss er natürlich auch zugeben, dass Susi ihn seit gut fünf Jahren immer wieder ziemlich bewusst sexuell provoziert, sich ihm absichtlich nackt präsentiert und dabei aufreizend mit dem Po wackelt oder ihre Brüste nach vorne presst. Ihr Grinsen dabei spricht Bände! Durch diese Überlegungen abgelenkt, wären ihm fast die Omeletten angebrannt. Schnell schupft er die vier Pfannen hintereinander und lässt die ‚Pfannkuchen‘ Salti schlagen. Lächelnd gesteht er sich ein, dass er mittlerweile schon teilweise österreichisch denkt.
Auch Sabine wird aufgefordert, sich auf den Rücken zu drehen und kommt in den Genuss von Josies Spezialprogramm. Susi knetet eifrig und geschickt mit. „So, jetzt ist sie bald so weit“, erklärt die Chefmasseurin, „das hast du fein gemacht, Susi. Nur soll jetzt kein Fehler passieren. Ein falscher Griff, zum Beispiel auf den Kitzler, könnte alles zunichte machen. Dann explodiert sie. Ist zwar auch ein Orgasmus, aber eben ein schneller, bei weitem nicht so schön wie der langsame, lang andauernde, den wir anstreben. Richtig, Susi?“
„Oh, ja! Das vorhin war wieder phantastisch, hab‘ ich sehr genossen. Sabine soll auch das volle Programm bekommen.“ Die beiden walken und streicheln, kneten und kreisen, der Atem von Sabine geht heftiger, ihre Gliedmaßen zittern und zucken leicht, endlich ein lang gezogener Seufzer, in dem alle Lust und Freude liegt, die sie in diesem Augenblick verspürt.
„Da wünsche ich doch einen wunderschönen Guten Morgasmus!“ Alle fahren herum und schauen zur Küchentür. Dort lehnt, wie die fleischgewordene Sünde, Susis schöne Cousine Annunziata, eine Hand schamlos in ihrem knappen Slip versenkt, das sowieso sehr kurze Nighty über den Nabel hinauf geschoben. „Äh … eigentlich bin ich gekommen, um euch was zu fragen.“ Endlich zieht sie ihre Hand aus dem Höschen.
Susi beschließt, den frivolen Auftritt zu ignorieren. „Willst du mit uns frühstücken? Ich denke, es ist gleich fertig. Da solltest du dir aber etwas mehr anziehen, weil draußen in der Stube ist es noch nicht so warm. Da waren über Nacht ein paar Fenster gekippt. Wir essen aber dort, weil hier nicht genug Platz ist und man ja nie wissen kann, wann die anderen aufwachen. Noch schläft ja die ganze Bande vermutlich. Warum bist du eigentlich schon auf?“
„Einmal stehe ich immer recht früh auf, ganz im Gegensatz zu meinem Bruder ‚Marmotta‘ …
„Das heißt Schlafmütze“, übersetzt Susi für Sabine und Josie.
„.. und dann musste ich mal für kleine Miezekatzen. Da habe ich seltsame Geräusche von hier unten gehört und hab‘ mir gedacht, wenn da schon wer auf ist, krieg ich vielleicht einen Kaffee.“
„Kannst du haben, aber tu, wie dir Susi geraten hat. Zieh dir was an, wir sind ja hier nicht im Striplokal!“, mosert Bruno, muss aber doch grinsen, wenn er daran denkt, was hier in letzter Zeit alles an Strip-Vorführungen über die Bühne, beziehungsweise über die Tische gegangen ist.
Nunzi ist schon fast aus der Tür, da fällt ihr noch etwas ein. „Wird es die ganze Zeit heute so nebelig bleiben? Ich wollte eine Runde joggen, aber mich nicht im Nebel verirren. Gibt es eine Strecke, auf der man den Weg nicht verfehlen kann?“
„Du willst joggen gehen?“, staunt Susi. „Seit wann bist du denn sportiva?“
„He, Fessa! Schau her!“ Annunziata wirft sich in Posen und zeigt, dass sich unter den glatten Rundungen durchaus stramme Muskeln befinden. „Ich geh regelmäßig joggen und das seit Jahren und dreimal die Woche ins Fitnessstudio. Ich glaube, das bekommt mir.“
„Sag nicht Dummkopf zu mir, Blödmann!“, flachst Susi. „Ganz im Ernst, du siehst super aus. Weißt du was? Nach dem Frühstück kommst du mit zur Mugglalm. Ich habe gesehen, dass Bruno wieder eine längere Liste aufgehängt hat, was wir dort holen sollen. Da nehmen wir den Weg rund um den Mugglkopf, das sind rund sechs oder sieben Kilometer eine Strecke. In einer Stunde sollten wir dort sein, zurück bräuchten wir länger, aber da gehen wir dann übers Joch, das ist kürzer. Auch für uns ein gutes Training. Okay?“
„Super! Ich zieh meine Laufsachen an und komm zum Frühstück.“
„Gegen zehn, halb elf, sind wir dann wieder zurück“, wendet sich Susi an Bruno. „Heute wird wohl nicht sehr viel los sein. Ich würde gern in die Sauna. Brauchst du uns eher vor Mittag, oder eher danach?“
„Eher danach, denn wenn es doch aufreißt, kommen vielleicht ein paar Gäste auf eine Brettljause oder so. Abends ist ja wieder geschlossenen Gesellschaft mit dem Koch-Club.“
„Brrr!“ Sabine schüttelt sich. „Ich glaube, da gehen wir lieber zum Training. Was ist heute? Dienstag? Wollten die Volleyballerinnen heute nicht die heiße Spielbekleidung anprobieren? Da sollten wir dabei sein, obwohl wir unsere ja schon haben.“ (Ein heißer Juli 02 - „Sportlertreff“)
„Ja, das ist heute“, weiß Susi, „Dienstag ist der Tag, an dem die Fußballer ihnen nicht auf die Möpse glotzen. Darum heute. Schau mich nicht so an, ich weiß schon, dass sich Rebekka, Mama, Tina, Katrin und so weiter liebend gern auch nackt anschauen lassen, aber es sind ja auch die Jugendspielerinnen mit dabei, obwohl …“ Susi denkt an das denkwürdige gemeinsame Bad im Erholungsbecken mit der nackten Fußballmannschaft und an das frivole Verhalten der jungen Spielerinnen, die vor ‚Handgreiflichkeiten‘ nicht zurückgeschreckt waren. „Wie auch immer, es ist heute!“
„Gutes Alternativprogramm zu ‚Kochen für Bruno‘!“, meint Sabine.
„Äh, dass ich es nicht vergesse: Bei dem Wetter und voller Hütte werden mehr Leute in die Sauna wollen, als drin Platz haben. Am besten wird sein, wir machen einen Terminplan. Ich würde gern eine Damensauna von elf bis Mittag eintragen. Was meinst du, Sabine? Wir zwei, unsere Mütter, Tante Babs und Nunzi. Da können wir mal ungestört reden!“
„Spitzenidee, Susi! Aber jetzt freu ich mich auf Brunos Eier mit Speck und einen Pott Kaffee!“
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SEXY JOGGING
„Sososo!“, murmelt Susi. „Du freust dich also auf die Eier von meinem Bruder? Ich wette, da ist nichts mehr drin. Josie hat ihn garantiert ausgesaugt letzte Nacht!“
„Ferkel! Was du wieder denkst! Haut rein jetzt, das ist köstlich!“ Der Aufforderung kommen alle mit Begeisterung nach. Außer Susi, Sabine und Nunzi hat auch Babs den Weg aus dem Bett gefunden, alle anderen Ovenbuchener liegen noch im Tiefschlaf. Annunziata vertilgt unglaubliche Mengen, sodass sogar Sabine, fürwahr keine schlechte Esserin, staunt, wo sie das alles unterbringt. Und dabei eine traumhafte Figur hält, die der von Susi in nichts nachsteht. Zum Abschluss kippt die rassige Italienerin noch ein Glas Orangensaft hinunter, rülpst verhalten und steht auf.
Nach ein paar Kniebeugen stellt Annunziata Martini fest, dass sie den Lauf langsam angehen wird, „bis sich das ganze Zeug gesetzt hat.“
Sabine holt die Rucksäcke, Annunziata noch ihre Laufschuhe. Qualitätsware, stellt Susi fest. Und sie sehen so aus, als hätten sie schon eine mittlere Weltumrundung hinter sich. Nunzi geht anscheinend wirklich oft joggen. Die drei sammeln sich vor dem Haus, als Babs heranstürmt. „Nehmt ihr mich auch mit?“ Abschätzende Blicke treffen sie. ‚Eigentlich schaut sie ja ganz sportlich aus‘, denkt Susi. ‚Mal sehen, ob sie auch ein wenig Kondition hat.‘ Dann trabt sie los und übernimmt, wie üblich, die Spitze.
Sabine macht, auch wie üblich, die Nachhut, nur ist es diesmal anders, denn zwischen den beiden bewegt sich diesmal nicht nur Susis Po, sondern eben auch Nunzi und Babs. Beide erweisen sich als durchaus starke Läuferinnen, ihre Bewegungen sind sowohl kraftvoll, als auch geschmeidig. Susi führt die kleine Gruppe über den schmalen Pfad mit der Hängebrücke beim Wasserfall zum Fahrweg, der hinauf zur Bergstation der Sommerrodelbahn führt. Dort ist naturgemäß heute auch gar nichts los. Es ist sowieso noch zu früh, da wären auch an einem sonnigen Dienstag höchstens eine Handvoll Leute anzutreffen, die meisten Angestellte von Lift und Rodelbahn. Doch auch die haben sich irgendwo im Trockenen verschanzt, als die vier jungen Frauen im lockeren Trab vorbei ziehen. Dann geschieht ein kleines Wunder: Die Wolken reißen auf, ein Stück blauer Himmel erscheint und mitten drin steht die Sonne und bombardiert sie mit heißen Strahlen. Der Forstweg, der sich hinüber zur Mugglalm windet, bietet so gut wie keinen Schatten. Nach ein paar hundert Metern bleibt Susi stehen.
„Ich finde, es ist jetzt zu heiß im Trainingsanzug, ich ziehe ihn aus!“ Alle sind erleichtert, denn bei der Sommerhitze, die jetzt dampfend über dem Hang liegt, ist es eine unnötige Qual, mit wärmender Kleidung zu laufen. „Außerdem dachte ich, Nunzi würde uns sicher gern beim Warentransport helfen, daher habe ich oben schnell noch einen leichten Rucksack organisiert. Mit dir habe ich allerdings nicht gerechnet, Babs.“
„Das macht gar nichts“, wendet Sabine ein, "denn auch ich habe an Annunziata gedacht!“ Mit diesen Worten zieht auch sie aus ihrem Rucksack einen kleineren. „Damit haben wir vier und jede kann ihre überflüssigen Kleider selber tragen.“
„Weißt du, woran ich gerade denke?“, fragt Susi und fügt, ohne einen Antwort abzuwarten hinzu: „An den Tag, an dem die blökenden Schweine unsere Kleider gefressen haben. Nackt über den Lammsattel zu laufen, das war einfach geil!“ (Ein heißer Juli, Kapitel 15 „Gipfelsieg und Lamplbad“ und 16 + 17 „Ohne G’wand gut beinand“)
Natürlich müssen sie die ganze Story, wenn auch in stark komprimierter Form, ihren Begleiterinnen erzählen. Nunzi findet das so erregend, dass ihre Hand schon wieder unter den Hosenbund schlüpft. „Ein Wahnsinn!“, stöhnt sie. „Können wir das auch machen? Geht dieser Weg hier durch dicht besiedeltes Gebiet?“
„Dicht besiedeltes Gebiet? Wie stellst du dir das vor. Alle Häuser und Häuschen zwischen der Brummerhütte und der Mugglalm hast du schon gesehen. Gegen das hier ist unserer Heide bevölkerungsmäßig ein Manhattan. Wenn du dich traust, den Rest nackt zu laufen, ich mach mit!“ Susi schaut ihre Tante Barbara fragend an.
„An mir soll es nicht liegen“, kontert die. „Endlich mal auch ein Abenteuer! Wenn ihr eine alte Mami mitmachen lasst.“ Ihre Augen sprühen vor Abenteuerlust und Erregung.
„Ach hör doch auf! Wie alt bist du? Nicht mal dreißig! Du bist ein Twen und halt zufällig Mutter eines Babys. Nebenbei gefragt: Stillst du noch?“
„Was? Wie kommst du ausgerechnet jetzt darauf? Nein, ich habe zum Glück schon vor einem Monat abgestillt, sonst hätte ich gar nicht mit auf die Reise gehen können. Nicht ohne meine Tochter!“
„Hast du Probleme gehabt?“
„Was? Mit dem Stillen oder mit dem Abstillen? Ein Baby zu stillen ist eines der intimsten Erlebnisse, die man sich als Frau vorstellen kann. Absolut genial! Aber Tina ist jetzt über ein Jahr alt, da wurde es langsam Zeit. Manchmal habe ich schon noch das Problem, dass ein wenig Milch austritt. Dann sind die Brüste so prall, dass die Nippel ein bisschen weh tun, wenn da kein Babymund zum Saugen kommt.“
„Ööööh! Soll ich vielleicht mal saugen?“ Susi spitzt lüstern die Lippen und deutet an, wie sie sich das vorstellt, muss aber doch kichern, was die Saugbewegungen beendet.
„Untersteh dich! Das regt nur wieder die Milchproduktion an. Außerdem erinnern deine Lippenbewegungen mehr an Blasen als an Saugen!“
„Da hab ich auch mehr Ahnung von!“
„Wer hätte das gedacht!“, rufen Nunzi und Sabine im Chor, schauen sich an und prusten los. Während des Geplänkels haben sich Sabine, Susi und Annunziata komplett nackt ausgezogen, bis auf die Laufschuhe natürlich, Barbara steht in Unterwäsche da. Susi staunt.
„Das hätte ich jetzt aber wirklich nicht gedacht, Tante Babs! Du entwirfst die geilsten Dessous und dann präsentierst du dich in verwaschener Baumwollunterwäsche aus dem Kaufhaus. Eco-Pack vom Pluto-Versand, ein Dutzend Höschen um zwanzig Euro?“, spottet Susi.
„Vielleicht verliert sie ja auch ständig ihre Höschen? Ihr seid ja verwandt. Da geht das mit der Zeit schon ins Geld!“, ätzt Sabine.
Susi wirft ihr einen bösen Blick zu, zieht aber weiter ihre junge Tante auf. „Die BH’s verliert sie aber nicht. Der da schaut aus wie aus dem letzten Jahrtausend, ganz verwaschen. War der mal rosa oder gelb?“
Barbara lässt das ziemlich kalt, sie macht eine kleine Show daraus, ihre letzten zwei Kleidungsstücke auszuziehen und plötzlich wirken die gar nicht mehr altbacken, sondern recht erotisch. „Ich wollte ja nur joggen gehen und nicht zu einem Date. Die sind bequem und, wie du richtig sagst, auch billig. Können wir jetzt?“
Sie können. Die Textilien sind in den Rucksäcken verschwunden, die Sonne wärmt noch immer. „Passt auf, dass der Rucksack fest sitzt und nicht auf der nackten Haut scheuert!“, mahnt Sabine und gibt dann Susi das Zeichen zum Start.
Der Weg ist breit genug, dass alle vier nebeneinander laufen können. Babs will wissen, warum Susi angeblich ständig ihre Höschen verliert, Nunzi interessiert sich dabei hauptsächlich für die pikanten Details, aber bald geht Susi und Babs die Luft zum Reden aus und Susi übernimmt wieder die Spitze, Sabine die Nachhut. So traben sie unbehelligt ein paar Kilometer locker dahin, mal unter Kiefern, mal durch frisch aufgeforstetes Gebiet. Bei einigen üppigen Brombeersträuchern entdecken sie reife Früchte, denen sie nicht widerstehen können. Der Brombeerstrauch gehört zu den Rosengewächsen und es heißt ja, keine Rose sei ohne Dorn. Das ist aber völlig falsch, denn keine Rose hat Dornen, botanisch gesehen. Dafür haben aber viele Stacheln, die ebenso stechen – wie ja der Name schon sagt. Brombeeren machen da keine Ausnahme.
Es ist schon ein lustiges Bild, wie da vier Nackte versuchen, an die süßen Früchte zu kommen, ohne dafür zu viel süßes Blut opfern zu müssen. Die Brombeeren verteidigen ihre Fortpflanzungsprodukte erbarmungslos und die vier Naschkatzen bekommen einiges ab, ehe sie aufgeben.
„Der Blutstropfen auf deinem Busen sieht geil aus!“, lobt Sabine und zieht sich selber einen Stachel aus dem Oberschenkel. Dann öffnet sie ihren Mund und beißt spielerisch ihrer Freundin Susi in die Brust.
„Sieht super aus!“, ruft Babs. „Wie in einem Vampirfilm.“
Sabine kann nicht widerstehen und lutscht die winzige Wunde aus, ihr Mund verirrt sich, und schon saugt sie an Susis Nippel. Die genießt leicht aufstöhnend.
„Autsch!“, jammert Annunziata. „Mich hat es an der Pussy erwischt. Da kann ich mir das mit dem Intimpiercing ja noch einmal überlegen, die Hälfte wär‘ ja schon so gut wie geschafft.“ Als sie die entgeisterten Blicke bemerkt, lacht sie hell auf. „Ein Scherz, liebe Cousine, das habe ich nicht ernsthaft vor. Aber gestochen haben mich die Dornen schon. Und zwar genau da und da!“ Sue deutet auf ihre Muschi und den Bauchnabel.
„Dabei sind es gar keine Dornen, sondern Stacheln“, wirft Sabine ein. „Und die Beeren sind auch keine Beeren, botanisch gesehen:“
„Scheißegal!“, knurrt Annunziata, „Gestochen ist gestochen. So ein falsches Biest! Falsche Beeren und falsche Dornen! Was ist? Wollen wir hier auch noch falsche Wurzeln schlagen?“
„Wir müssen doch deine Wunden versorgen!“, kontert Susi und beugt sich vor, leckt den winzigen Blutstropfen ab, der knapp unterhalb Nunzis Nabel auf der glatten Haut prangt. Sabine geht einen Schritt weiter und kümmert sich um den anderen Tropfen, der langsam über die rechte Schamlippe nach unten kriecht. Die geile Annunziata reagiert sofort, spreizt die Beine, wodurch Sabines Zunge plötzlich direkt auf dem Kitzler landet und legt den Oberkörper etwas zurück, presst dabei ihren Bauch Susi fester aufs Gesicht und lässt sich einfach gehen. Die Frau ist ganz offensichtlich auch lesbischen Spielchen nicht abgeneigt.
„Und wer kümmert sich um mich?“, fragt Tante Babs und deutet auf mehrere Einstiche und entsprechend viele Blutströpfchen. Die drei anderen wenden sich hilfsbereit der jungen Mutter zu. Die Wunden sind schnell versorgt, dann hockt Sabine vor ihr und saugt sich an der keck aufragenden Klitoris fest. Die beiden schönen Cousinen verwöhnen Barbaras Brüste und schon nach kurzer Zeit erlebt sie ihren ersten Orgasmus, umringt und umarmt von drei nackten Nymphen, ein ganz heißes Bild, das leider niemand zu sehen bekommt.
Susi bringt die anderen zurück in die Realität. „Okay, laufen wir weiter. Übrigens, Nunzi, dein Nachthemdchen heute Morgen. Scharfes Teil! Das könntest du am letzten Samstag im September bei meiner Geburtstagsfete tragen. Das wird nämlich eine Pyjama-Party.“
„Echt jetzt? Normalerweise schlafe ich ja nackt, aber so wollte ich dann doch nicht in die Küche kommen. Du lädst mich zu deinem Geburtstag ein? Du hast mich bisher noch nie eingeladen!“
Susi errötet. „Hämm, irgendwie peinlich, aber ich habe dich bisher für die ärgste Zusse gehalten …“
„Zusse?“ Annunziata schaut ratlos drein.
„Eine Wortschöpfung von Sabine. Zickige Tusse, oder so. Aber jetzt scheint mir, dass wir uns nicht nur optisch ähnlich sind.“
Nunzi kichert albern. „Ach? Bist du also auch eine Zusse? Aber du hast schon recht, ich hab‘ wohl oft so gewirkt, aber ich hab nicht dein Köpfchen. Nur mit meinen Kenntnissen hätte ich das Abi kaum in der Normalzeit geschafft, wenn überhaupt. Also hab ich auf unschuldiges Kindlein gemacht und ein paar Lehrer um den Finger gewickelt. War manchmal echt schwierig, das durchzuhalten. Beim Hartmann wäre ich vor lauter Geilheit einmal fast aus der Rolle gefallen. Der hätte vielleicht geguckt, wenn ich ihm an die Wäsche gegangen wäre!“
„Das kannst du ja ausprobieren! Der Hartmann und die Mösl sind ja auch auf der Hütte.“
„Is nich wahr!“
„Doch, doch! Die zwei und sechs Leute aus unserer Klasse sind da für biologische Untersuchungen. Die krabbeln den ganzen Tag durch die Wiese und sammeln irgendwelche Gräser.“
„Is nich wahr!“
„Kannst du glauben oder nicht, aber ich habe sogar schon mit dem Harry gebumst.“
„Is nich wahr!“
„Hör endlich auf mit deinem ‚Is nich wahr!‘ Wenn du es mir nicht glaubst, dann frag die Sabine!“
Nunzi lässt sich zurückfallen zu Sabine. „Hast du gehört?“
„Ja!“
„Und?“
„Es stimmt!“
„Die Susi und der Hartmann?“ Nunzi macht eindeutige Handzeichen.
„Ja, genau! Der Hartmann und die Susi und der Hartmann und die Manu und der Hartmann und die Simone.“
„Und du? Was ist mit dir?“
„Nix ist mit mir! Da ist immer was dazwischen gekommen. Aber irgendwann krieg ich ihn. Ihn und seinen Schwanz. Der ist wirklich ein Prachtstück!“
„Buuuooooaaaah! Das alles hat mich jetzt so geil gemacht, ich muss einfach schneller rennen, damit der Fahrtwind meine Figa kühlt!“ Sie zieht Tempo an und stürmt an Susi vorbei, die sich davon nicht aus dem Tritt bringen lässt.
„Immer geradeaus halten!“, ruft sie ihrer Cousine nach, die jetzt ganz nackt und ganz allein unterwegs ist. „Die ist wirklich in guter Kondition!“, meint sie lobend an Sabine und Babs gewandt. „Und du bist auch gut drauf, Babs, alle Achtung!
„Wenn ihr bei jedem Dornbusch Pause macht, ist es nicht so schwer!“ Babs grinst und lässt ihre flache Hand klatschend auf Susis Hintern patschen. „Halt jetzt keine Volksreden und lauf!“ Susi läuft.
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GROSSTANTE UND TOCHTER
Eine Weile traben sie, Babs und dahinter Sabine in flottem, aber nicht extremem Tempo dahin. Der Weg verläuft ganz leicht ansteigend, dennoch etwas anstrengender als bisher, als es eher abwärts ging. Susi vermindert etwas die Geschwindigkeit, als sie merkt, dass ihre Tante anfängt, schwerer zu atmen. An einer Wegkreuzung finden sie Annunziata, die es sich auf einem Moospolster in der Sonne bequem gemacht hat, ihre ‚Figa‘ verwöhnt und erst aufschreckt, als sich Susi durch lautes Räuspern bemerkbar macht. Nunzi seufzt. So knapp war sie davor!
„Du, Susi, da waren grad Leute, die von da rechts gekommen sind. Alles Italiener, rund ein Dutzend. Ich konnte grad noch in Deckung gehen. Die haben so komisches Zeug gequasselt, irgendwas von ‚terapia juvenile‘ und ‚pratica nuda‘. Sie waren aber angezogen und haben mich nicht gesehen. Kapierst du das etwa, du grinst ja wie ein Clown!“
„Erklär ich dir gleich. Sag, war da etwa so eine dicke, auf blond gefärbte Mamma dabei, die das große Wort geführt hat?“
„Genau! Die hat das ja auch gesagt, besser gerufen, damit sie ja alle hören. Zum Glück, sonst wäre ich doch wirklich in sie rein gerannt!“
„Und wie viel Vorsprung haben sie?“
„Ich schätze, so zehn Minuten, mehr nicht.“
Susi klärt Babs und ihre Cousine über die unglaubliche Sache mit den Erdstrahlen und der ‚hydrobioxidativen Juveniltherapie‘(Ein heißer Juli 06 –„ Jungmänner und Jungbrunnen“) auf. Die schütteln nur ungläubig den Kopf und brechen gemeinsam in wieherndes Gelächter aus.
Während sich die beiden noch vor Lachen die Bäuche halten, heckt Susi schon wieder was aus. „Nunzi, du bist jetzt meine Tochter und dein Professor hat die Erdstrahlen wissenschaftlich erforscht …“
„… und ich den Professor, oder wie?“, keucht die neuernannte Tochter.
„Das ist mir wurscht, ob du deinen Professor flach gelegt hast. Hier geht es nur darum, den Fake weiter auszubauen. Es ist ja unglaublich, dass die offenbar immer noch daran glauben. Womöglich organisiert die dicke Mamma jetzt Therapiereisen. Ob sie wohl ihrer Tochter Gina erlaubt, mitzumachen? Was wohl Claudia dazu sagt? Da fällt mir ein: Babs, du bist jetzt meine siebzigjährige Großtante Claudia.“
„Die täglich Sex mit zwei Männern hat?“
„Genau die.“
„Schön wär’s ja, aber klar, da mach ich mit!“
„Dann kommt! Wir sollten sie überholen, damit wir erstens Claudia vorwarnen können und zweitens schon mal mit der ‚Therapie‘ anfangen, bevor die Italiener kommen.“
Es dauert gar nicht lange, da taucht vor ihnen die Wandergruppe auf. Von hinten gesehen, scheinen diesmal sogar einige junge Männer und Frauen dabei zu sein. Susi schließt schnell auf und drängelt sich absichtlich mitten durch die Gruppe. Im Vorbeillaufen tätschelt sie den einen oder anderen strammen Hintern, Babs und Nunzi folgen unmittelbar. Und Sabine? Die läuft rechts an der Gruppe vorbei. „Buongiorno, ciao!“, ruft sie fröhlich und gibt Gas. Die Italiener bleiben verblüfft zurück.
Susi kann sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten. „Sabine, du machst mich noch kirre mit deinem Italienisch!“
Langsam werden die Beine schwer, aber da taucht weiter oben am Hang die Mugglalm auf. Die letzten dreihundert Meter sind am steilsten, daher kommen die vier rechtschaffen verschwitzt an. Niemand zu sehen! Dafür ein Schild, auf dem in drei Sprachen, Deutsch, Italienisch und Englisch, zu lesen ist, dass unterhalb der Alm der Platz für die Wasseranwendung sei und dort der ‚Erdstrahlen-Hot-Spot‘ liege. Aber Zutritt nur zwischen sechs Uhr am Morgen und elf Uhr Mittag. „Das ist neu! Das habe ich noch nie gesehen!“, wundert sich Sabine.
„Wir kommen sonst ja auch immer von der anderen Seite. Bedeutet aber, dass die Mundpropaganda für mehr Zulauf sorgt, als ein vernünftiger Mensch erwarten kann.“
„Unglaublich!“ Sabine schüttelt den Kopf. Kann man so blöd sein?
„Incredibile!“, assistiert Nunzi.
„Mit ‚vernünftiger Mensch‘ meinst du da etwa dich?“, fragt Tante Babs frech ihre Nichte.
„Ich geh mal schauen, wo Claudia steckt. Vielleicht ist sie wieder im Kuhstall.“ Sabine wendet sich der Stalltür zu. Tatsächlich findet sie die Sennerin mit der Melkmaschine hinter einer Kuh. „Hallo, Claudia!“
„Sabine! Und schon wieder nackt!“ Diesmal ist kein rügender Unterton zu hören. Schließlich befinden sie sich ja im Stall und nicht vor der Hütte.
„Ja, wir hatten Lust, ganz ohne durch die schöne Bergwelt zu laufen, sozusagen die schöne Bergwelt noch etwas aufzuhübschen.“ Sie grinst breit. „Übrigens sind wir heute zu viert da. Susis Tante und eine Cousine sind mitgelaufen. Und ein Trupp Italiener ist auch auf dem Anmarsch. Wie wir gesehen haben, kanalisierst du jetzt die verjüngungswütigen Touristen. Dein Schild hat uns recht amüsiert.“
„Stimmt genau“, meint Claudia dazu. „Obwohl es gar keine Wirkung geben kann, hat es sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Besonders bei Italienern. Die dürfen sich jetzt unter der Hütte bei dem alten Holzbottich austoben, in dem wir damals gebadet haben. Mit Annabell.“ Beide kichern. Ja, das war auch eine coole Aktion gewesen. (Ein heißer Juli 04 – Stammtisch am Mittwoch).
„Oh ja! „Saggo mol! Könn' wa hier Buddamilsch kriechn?“, kräht Sabine begeistert, in der Erinnerung schwelgend.
„Ja!“, antwortet Claudia lachend, „könnda kriechn! Aber dazu müsst ihr euch was anziehen und in die Küche kommen. Nackt geht nur hinter dem Haus beim alten Waschzuber.“
„Okay, ich werde es ausrichten. Aber vorher sollten wir baden oder duschen, es war etwas schweißtreibend. Kommst du dann auch bald? Oder wartest du noch auf deine Jäger?“
„Die sind schon wieder weg, nach dem gemeinsamen Morgensport!“ Caudia leckt sich genüsslich die Lippen. „Sonst wäre ich ja schon längst fertig mit dem Melken. Aber es ist gleich so weit. Noch zwei, dann kann ich auch duschen.“
„Oder baden?“
„Nö, ich geh lieber unter die Dusche, denn wenn ihr baden wollt, dann hab‘ ich sowieso keinen Platz mehr. War ja schon zu dritt ziemlich voll und wenn ihr es schaffen solltet, da zu viert rein zu sitzen, dann alle Achtung, aber … Nein, ich mag mich rühren können!“
„Okay, bis dann!“ Sabine verlässt den Stall und tatsächlich sitzen die anderen drei im dampfenden Bottich. Susi hat offenbar die Warmwasserzuleitung geöffnet.
„Komm zu uns rein, es ist herrlich!“, ruft Nunzi und winkt. „Los, rückt ein Bisschen, die kriegen wir auch noch unter und der Wasserspiegel steigt. Sabine, mach vorsichtig, lass das Wasser nicht über den Rand schwappen!“
Sabine streift Schuhe und Socken ab, stellt alles fein säuberlich neben die Sachen der anderen und steigt vorsichtig in den Bottich. Es gelingt immerhin, mit beiden Beinen festen Boden zu erreichen, ohne jemand auf einen empfindlichen Körperteil zu treten. Das Hinsetzen gestaltet sich schwieriger, aber letztlich schafft sie auch das, nämlich zwischen den Beinen von Barbara, wobei sie ihre eigenen irgendwie zwischen fremden Schenkeln parken muss. Kaum hat sie sich zurecht geruckelt, tauchen die Italiener auf. Die dicke Anführerin kommt gleich auf Susi zu und überschüttet sie mit einem Wortschwall. Die hört staunend zu und hat Mühe, dabei ernst zu bleiben, genehmigt sich nur ein vieldeutiges Lächeln. Annunziata, die natürlich auch jedes Wort versteht, kriegt ganz große Augen, ihre Mundwinkel zucken, dann taucht sie ihren Kopf, das Gesicht voraus, ins Wasser und produziert seltsame Geräusche. Luftblasen blubbern wild.
Unter Aufbietung aller ihr zur Verfügung stehenden Beherrschung, antwortet Susi höflich und stellt dann ihre Begleiterinnen vor, während Nunzi in ihre Fingerknöchel beißt. Sabine ist nach wie vor die englische Schauspielerin, die kaum ein Wort Italienisch versteht, Annunziata wird zu Susis Tochter Raffaela, die Medizin studiert und Barbara zu Susis siebzigjähriger Großtante Claudia, die ständig geilen Sex hat. Das scheint die trommelbäuchige Italienerin zu irritieren, Susi muss weitschweifig erklären, ehe die jugendsüchtige Matrone abzieht, um ihre Gruppe zu instruieren.
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PERFORMANCE
„Also, Nunzi hat eh alles mitgehört, aber für euch folgendes: Ich habe ihnen erlaubt, sich hier mit Wasser zu bespritzen, was ja zur Therapie gehört, wenn sie uns dabei nicht unsittlich berühren. Claudia, also die richtige Claudia, die sie von diversen Besuchen schon kennt und natürlich anders aussieht wie Tante Babs, ist jetzt deren Tochter und achtundvierzig Jahre alt. Sie führt das Almgeschäft für ihre Mutter, meine Großtante Claudia“ – sie deutet auf Babs – „die, weil bekanntlich schon siebzig, Rente bezieht und daher nichts mehr dazuverdienen darf. ‚Großtante Claudia‘ macht die hydrobioxidative Juveniltherapie weiter, bis sie aussieht wie zwanzig, was natürlich nicht mehr lange dauern kann, weil sie ja fast täglich hier im Bottich badet. Die Dicke, sie heißt übrigens Renata Credulon und … Was gibt es da zu kichern, Nunzi?“, rügt Susi, prustet aber gleich danach auch los.
„Cre – cre – credulone heißt so viel wie leichtgläubig!“, stößt Annunziata wiehernd hervor. „Sie hat übrigens noch gesagt, dass sie sich auch schon viel jünger fühlt, seit sie hierher zur Therapie kommt. Aber nun befürchtet sie, dass ihre Tochter Gina wieder anfängt zu pubertieren, wenn sie sie zu oft mitmachen lässt.“
„Aber ich habe sie beruhigt und gemeint, dass jeder so alt bleibt, wie er ist, nur eben jünger aussieht. Jünger als siebzehn oder achtzehn geht aber nicht, weil sich nur die Haut strafft und so weiter, aber die Knochen schrumpfen nicht. Ich habe sie auf meine ‚Tochter Raffaela‘ verwiesen, die dreiundzwanzig ist, aber wie siebzehn aussieht, ein Idealzustand! Und dass die Veränderung umso schneller fortschreitet, je älter die Person ist.“
„Eines habe ich nicht ganz verstanden. Sie hat auch gemeint, dass sie noch die praktischen Übungen einteilen muss, weil so viele verschiedene Wünsche vorliegen, die Performance zu verbessern. Was für eine Performance? Sind die eine Art Tanztruppe oder was?“
Susi klärt sie unter Gelächter auf, dass man alles, was man hier nackt übt, danach besser kann. „Wir haben zum Beispiel gesagt, dass wir unsere orale Performance verbessern wollen und ein männliches ‚Opfer‘ zum Üben gesucht. Stefano hat sich freiwillig gemeldet. Da haben wir ihm halt einen geblasen …“
„Ihr habt was?“ Barbara ist entsetzt.
„Ihm einen geblasen! Das kennst du doch, oder? Man nimmt dabei …“
„Hör auf, mich zu verarschen, liebe Nichte! Ich weiß schon, was ‚Blasen‘ ist. Und das habt ihr wirklich?“
„Ja, aber nur kurz. Erst Susi, dann ich! Nach kaum zwei Minuten hat er schon losgespritzt. Danach haben wir uns verkrümelt und Stefano hat die junge Gina zusammen mit ihrer Tante Francesca, der Schwester von der Dicken, der Frau Credulon, gevögelt, um seine Performance zu verbessern. Er war nämlich unglücklich, dass er nur fünfmal am Tag konnte. Heute ist er nicht mit dabei. Ich bin ja gespannt, was Renata und ihre Tochter Gina verbessern wollen.“
„Und was wollen wir verbessern?“, will Annunziata wissen. „Da kommt sie schon mit ihren Jüngern!“
Renata Credulon erklärt wortreich, was sie und ihre Gruppe alles verbessern wollen. Ihre eigenen Wünsche sind bescheiden. Sie will singen! Aber Gina will blasen, ist aber mit dem zugeteilten älteren Mann nicht zufrieden. Wenn Stefano – bei Nennung dieses Namens verdreht Renata theatralisch die Augen - schon nicht mit dabei ist, will sie wenigstens mit Roberto üben. Renata kriegt einen Schreikrampf. Susi übersetzt, dass das Begehren allein schon eine Sünde sei, weil Roberto ein Verwandter ist. Gina kontert kreischend, dass es über sieben Ecken, noch dazu angeheiratete, keine Verwandtschaft mehr sei.
Da unterbricht Annunziata mit breitem Grinsen den ausufernden Disput und verkündet, es wäre jetzt an der Zeit, mal die eigene Performance in Bearbeitung zu nehmen. Susi schaut sie verwirrt an. Was führt die bloß im Schilde. Auch Renata ist sehr interessiert. Sie möchte alles wissen und unter dem Vorwand, eventuell behilflich sein zu können, versucht sie Annunziata auszuquetschen. Susi übersetzt leise für Barbara und Sabine. Offenbar muss ihre vorlaute Cousine erst ihre Gedanken sammeln und sich was ausdenken. Da kommt ihr der Geistesblitz, den sie sofort hinausposaunt, ohne darüber lang nachzudenken. „Cunnilingus!“ Das muss Susi nicht übersetzen. Wie soll das jetzt weitergehen?
„Cunnilingus?“, staunt Renata. „Leccare la patata?“
“Si!”, bekräftigt Annunziata, erhebt sich, zieht Susi trotz deren leisen Sträubens gleich mit hoch und wendet sich an die erschrocken in der Wanne kauernden Barbara und Sabine. „Vade mecum?“
‚Jetzt kommt sie uns auch noch mit Latein!‘ nörgelt Susi in Gedanken und zögert, ebenso wie Sabine und Tante Babs. Nicht, dass sie etwas gegen ein bisschen Spaltenlecken gehabt hätten, aber so als öffentliche Vorführung? Doch da fallen ihre Blicke auf die inzwischen splitternackten Italiener. Da die Anwendungen nur bis elf Uhr gestattet sind, wollen sie jede Minute ausnutzen. Es ist ja schon neun Uhr vorbei. Die junge Gina hat sich allen Bedenken ihrer Mutter zum Trotz den leckeren Roberto geschnappt und verpasst ihm eine sehr gediegene orale Performance! Andere Paare üben verschiedene Stellungen, Renata sucht ein ruhiges Plätzchen und legt los: „Bello bello e impossibile, con gli occhi neri e il tuo sapor mediorientale, bello bello e invincibile …“ Gar nicht einmal so übel ihre Gianna Nannini Coverversion.
„Schau mal die an!“, flüstert Sabine Barbara ins Ohr und zieht sie gleich darauf mit sich aus dem Zuber. „Die sind ja richtig pervers!“
Barbara blickt irritiert um sich. Je nachdem, was man unter ‚pervers‘ einordnet, sind entweder alle, oder zumindest fast alle pervers, oder niemand. Endlich erkennt sie, welches nackte Paar Sabine ins Auge gefasst hat. Ein Mann um die fünfzig und eine Dame ähnlichen Alters üben – Walzerschritte! Sie lacht erleichtert auf. „Ja, das sollte man verbieten! Einfach unanständig! Wenn es wenigstens Tango wäre!“ Beide prusten los, folgen dann Nunzi und Susi, die einen massiven Tisch anstreben, den Claudia wohl hier aufstellen hat lassen. Ob sie dabei an die ‚Performances‘ gedacht hat?
„Unten oder oben?“, fragt Nunzi und ihre dunklen Augen blitzen übermütig. Als sich Susi vorsichtig auf die dicken Bretter legt, klettert sie flugs darüber, schiebt ihr Becken über Susis Gesicht und starrt auf deren blanke Spalte. Ehe sie sich niedersenkt flüstert sie noch: „Weißt du, was mich jetzt besonders geil macht, abgesehen davon, dass ihr mich bei den Brombeeren aufgeheizt und dann stehen lassen habt?“ Auf Susis fragenden Blick, haucht sie die Antwort: „Dass ich mir vorstelle, du wärst wirklich meine Mutter. Bedenke, die Heilige Auralia ließe sich von mir wirklich die Fotze lecken! Wuuuooooaaah!“ Und dann zeigt sie, was sie alles gelernt hat. Susi ist sicher: An dieser ‚Performance‘ gibt es nicht viel zu verbessern.
Neben den beiden schwarzhaarigen Schönheiten lassen sich Sabine und Babs in derselben Stellung nieder, wobei sich die Köpfe von Susi und Sabine auf der gleichen Seite befinden. „Wo sind wir denn jetzt schon wieder rein geraten?“, flüstert Sabine.
„In eine Orgie mal wieder!“ Susi rollt mit den Augen und konzentriert sich sofort wieder darauf, es Nunzi mit gleicher Münze zurück zu zahlen. Deren wollüstiges Stöhnen bestätigt, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Auch Tante Babs zeigt ihre Künste, sodass Sabine jegliche Lust an weiteren Gesprächen einstweilen verliert und sich ganz anderen Lüsten hingibt.
Die ersten Orgasmen in Quadrophonie lassen nicht lange auf sich warten und es ginge gleich in die zweite Runde, aber da erscheint Claudia auf der Bühne, die angesichts des ausufernden Treibens nur den Kopf schüttelt. Während sie darüber nachdenkt, wie sie diesen Bereich gegen etwaige Normalbürger abschotten könnte, ehe sie in einen Skandal verwickelt wird, rollt sie einen Gartenschlauch ab und schließt ihn an. Der kalte Wasserstrahl trifft die heißen Leiber unvorbereitet. Kreischend fahren die vier auseinander. „Genug geübt für heute!“, stellt Claudia unmissverständlich klar. „Bruno hat grad angerufen, ob ihr schon weg seid. Wenn nicht, und das ist ja offensichtlich der Fall, hätte er gern, dass ihr eine größere Portion Jochschnittlauch mitbringt. Kommt rein, dann erklär ich euch, wo ihr den findet.“
Susi ist über den Kaltwasserangriff empört und geht auf Claudia los, aber die droht ihr mit dem Gartenschlauch, was Susi zur Besinnung bringt. Aber sie schmollt: „Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass du uns mit eisigem Wasser attackierst. Irgendwann zahle ich dir das heim!“ Die Drohung lässt Claudia aber kalt und wer Susi kennt – und ihr Temperament – weiß, dass nichts so heiß gegessen wird.
Alle gehen durch den Stall in den Wohnbereich und in die Küche. „Wollt ihr euch mit einer heißen Dusche aufwärmen? Ja? Ihr kennt ja den Weg. Draußen wäre euch auch ohne meine Mithilfe eh gleich zu kalt geworden.“ Sie deutet zum Fenster hinaus. Die Sonne ist plötzlich weg. Wolken senken sich herab und sie sehen auch die Italiener flitzen, um sich wieder anzuziehen. „Das war es wohl für heute!“, meint Claudia. „Der Rest des Tages bleibt vermutlich trüb und nass. Ich hoffe, ihr seid gut ausgerüstet.“
„Naja, für einen richtigen Regenguss nicht so richtig“, berichtet Sabine, „aber Susi hat für uns die Sauna reserviert, da können wir uns jedenfalls wieder aufwärmen. Das ist übrigens Susis Tochter Raffaela – für die Italiener da draußen. Tatsächlich aber ist sie ihre Cousine und heißt Annunziata oder Nunzi. Und dies ist – wieder für die Italiener – deine siebzigjährige Mutter Claudia, die ständig geilen Sex hat, oft mit zwei Männern. In Wahrheit ist sie Susis Tante Barbara, die jüngere Schwester ihrer Mutter. Nur, damit du Bescheid weißt, wenn dich die Italiener auf deine Mutter ansprechen.“
„Äh – jaa – sehr verwirrend! Und wie alt bin ich dann?“
„Achtundvierzig, glaube ich.“ Susi bestätigt das.
Nach einem erbaulichen Duscherlebnis, großen Stücken Apfelstrudel und Kaffee, instruiert Claudia die vier noch, wo sie ein reichhaltiges Vorkommen an Jochschnittlauch finden. „Heute kommt nämlich eine alte Jugendfreundin meiner Mutter, die Lotti Karotti, als Gast zu ‚Kochen für Bruno‘ und macht Kaspressknödel. Dazu schmeckt der Bergschnittlauch einfach genial.“
Danach brechen sie auf, streben dem wilden Schnittlauchvorkommen auf der Flanke des Lammsattels zu. Das Wetter hat sich weiter verschlechtert. Kalter Wind weht ihnen vereinzelte Regentropfen ins Gesicht, die grauen Wolken hängen zum Greifen nahe. Mit Butter, Käse, Milch und Buttermilch sind sie gut beladen, es erweist sich für Susi und Sabine als Glücksfall, dass sie Hilfe haben. Claudia hat ihnen zum Trost noch ein paar von ihren berühmten Würsten und eine Speckseite – „der muss noch ein wenig reifen!“ – von mindestens drei Kilo Gewicht eingepackt. „Hier, nehmt das Messer mit, zum Abschneiden!“
Nach Claudias Beschreibung müssen sie nicht sehr lange suchen und finden die kleine ‚Plantage‘ ganz in der Nähe der Kapelle zur Heiligen Sarah, dort, wo man zum Lamplbad und zum Mugglkopfgipfel abbiegen muss, nur auf der anderen Wegseite, unter der Brummerwand. Sabine erntet mit dem Messer, Susi wickelt die Bündel in feuchte Küchenrollenblätter und kaut an einem Halm. „Schmeckt genau, wie vorgestern auf der Karglhütte. Jetzt bin ich tatsächlich auf die ‚Kaspressknödel‘ gespannt, ob die auch so urig gut sind.“
Danach geht es schnell weiter, denn es wird langsam ungemütlich. Der Wind wird böig und kräftiger, manchmal flattern einsame Schneeflocken durch die Luft. Mit den Rucksäcken zu laufen, ist nicht angenehm, aber im flotten Schritt kommen sie wirklich noch kurz vor elf in der Brummerhütte an.
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Nächste Folge: Ein heißer Heumond 12 - Bikinis, Brennholz, Badefreuden
Kommentare
(AutorIn)
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Erstaunlicherweise dürfen sich die Cousinen Nunzi und Susi durchaus in Position 69 lecken.
Aber das Interesse an dieser Endlosstory ist sowieso so gering (Lesungen, Bewertungen, Kommentare), dass es kaum zu einem Trauerfall kommen wird. Sollte der eine oder andere Exot TROTZDEM wissen wollen, wie es weiter geht, möge er/sie mich privat kontaktieren.
Danke
PS.: Man kann auch googeln: Autorenname und "Heißer Heumond" -> schwupp!«
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Danke«
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Mal googeln, ob man dich im Web findet.
Gruß,
Jorgegarcia3089«