Ein heißer Juli 08 + 09 - Sechskampf
von Helios53
Ich habe zwei kurze Kapitel zusammengefasst, die sich beide um den Sechskampf ranken:
KAPITEL 8: SECHSKAMPF - VOR DEM START
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KAISERSCHMARREN
Schwer atmend kommen Sabine und Susi nach einem rasenden Lauf über den Abhang in stockfinsterer Nacht - durch die Wolken sieht man weder Mond noch Sterne - auf dem Zufahrtsweg, ein paar hundert Meter entfernt von der Hütte zum Stehen. Beide wundern sich, wie sie diese Flucht ohne Sturz überstanden haben.
„Scheiße!“, ruft Susi, „wo ist mein Slip?“
„Hattest du denn überhaupt einen?“, fragt Sabine anzüglich. „Ich habe meinen jedenfalls noch!“ Sie grinst. „Auf dem Nachtkästchen.“
„Ach, du!“, schmollt Susi. „Ich hab heute einen angehabt. Gehabt! Jetzt isser weg. Es war einer von den hübschen. Hoffentlich kriegen die vier da keine Probleme, wenn den wer findet, der nicht dicht hält. Ändern können wir jetzt auch nichts mehr. Schauen wir, dass wir ins Haus kommen, am besten durch die Seitentür, und dann stellen wir fest, was da los war.“
Als sie sich der Hütte nähern, merken sie, dass einige Leute vor der Tür stehen. Wahrscheinlich haben sie den Schuss und die Rufe gehört und wollen jetzt auch herausfinden, was die Ursache war. Der Zugführer und seine Mannschaft sind natürlich weg und im Eiltempo zum Camp gerannt. Dort hört man eifriges Durcheinander, Scheinwerfer blitzen auf, Leute laufen mit schweren Stiefeln in alle Richtungen, Funkgeräte quaken. Es gelingt Sabine und Susi, sich unbemerkt vorbei zu schleichen und durch die Seitentür hinein und hinauf zu kommen. Leise treten sie auf den Balkon und fragen scheinheilig: „Hat inzwischen irgendwer eine Ahnung, was der ganze Aufstand soll?“
„Ich glaube, die haben jemand verhaftet. Einen Terroristen oder so etwas!“, ruft Marika hinauf. „Trotzdem bin ich müde und geh jetzt schlafen. Bruno, kommst du bald?“ Sabine atmet erleichtert auf. Da haben sie ja noch mehr Glück gehabt, als sie erst glaubten. Mit Terroristen gibt es sicher kein Erbarmen. Susi ist aber dennoch leicht verunsichert. Das Höschen!
Die Gäste sind alle weg, also besteht auch kein Grund mehr, im Dirndl herum zu laufen. So wechseln sie schnell zu bequemen Jeans und T-Shirts und inspizieren die Küche, ob noch was übrig ist, vom verheißenen Kaiserschmarren. Ja, ganze Berge duften noch vor sich hin. Sie laden sich zwei Teller voll, streuen üppig Staubzucker darüber und plündern das große Einweckglas mit Preiselbeermarmelade. Dazu genehmigen sie sich je eine kleine Schüssel Apfelmus und ein großes Glas Milch, setzen sich in der Gaststube in den Winkel hinter dem Kachelofen und futtern drauf los.
„Wenigstens mein Magen wird befriedigt“, sinniert Sabine mit weiß bestäubtem Mund. Susi muss ihr da zustimmen, der Interruptus hat auch sie zu früh ereilt. Die Teller sind leer und sie holt Nachschlag für beide.
Plötzlich entsteht Unruhe vor der Tür. Man hört zackige Stimmen, versteht aber in der Stube nicht, was geredet wird. Hin und her gerissen zwischen Süßspeise und Neugierde, entscheiden sie sich endlich dafür, nachzusehen, doch da öffnet sich die Tür und Bruno kommt herein, gefolgt von drei Gestalten, bei deren Anblick Susi der letzte Bissen Kaiserschmarren aus dem Mund fällt.
„Diese drei Herren“, sagt Bruno, „wollen morgen den Sechskampf sehen und wollten heute genau dort ihr Zelt aufbauen, wo schon unsere heimischen Krieger ihr Sperrgebiet eingerichtet haben. Da hat wohl etwas mit den Wachen nicht ganz gepasst, denn plötzlich stolperte der erste über eine Zeltschnur. Dann ging es rund, aber das habt ihr ja selber gehört. Wenn ihr nicht da im Haus gewesen wäret, hätte ich geschworen, dass ihr zwei irgendwie darin verwickelt seid.“ Er schaut Susi durchdringend an, aber die sieht ihn gar nicht. Sie starrt die drei ‘Herren’ an.
„Die drei Muskeltiere!“, stößt sie dann hervor. „Ich glaub’, …“ Was sie glaubt, bleibt sie schuldig und fängt an, zu lachen. „Dann wart ihr das mit den Motorrädern? Wir dachten schon es wären …ups!“ Jetzt wäre jedes Wort mehr ein Wort zu viel.
Aber Bruno ist hellhörig. „Was für ein Ups?“, will er wissen und fasst seine Schwester scharf ins Auge, da kommt ihr Sabine zu Hilfe.
„Du kennst diese drei interessanten Männer? Alle drei?“, fragt sie dramatisierend. „Und wer sind die, bitteschön? Wieso weiß ich davon nichts? Susi, was hast du bloß wieder angestellt?“
Susi fasst sich, klappt den Mund wieder zu und ergreift die Chance, von allem abzulenken, was den Schluss zuließe, sie und Sabine wären vorhin bei der Schießerei in der Nähe des Militärcamps gewesen. „Darf ich vorstellen, dies sind die drei Musketiere, Athos, Aramis und Porthos oder bürgerlich Fred, Benni und Petros. Marika und ich haben sie am Weg hierher getroffen und sie haben uns auf Weißwürste und Bier eingeladen. Nichts weiter!“, schwindelt sie ein wenig und unterschlägt ihre Stripeinlage im Gastgarten.
„Na, dann kümmere dich mal um deine Freunde. Der ‘General’ hat sie in unsere Obhut gegeben, wir sollen sie im Haus behalten, sonst kommen sie vors Kriegsgericht. Treiben sich einfach nachts im Sperrgebiet herum und lösen fast eine Mobilmachung aus, nur weil sie im Finstern ihr Zelt aufstellen wollten. Unfassbar!“ Kopfschüttelnd wendet er sich zur Treppe, dreht sich aber noch einmal um. „Ihr seid jetzt für die drei Abenteurer verantwortlich, ich habe bei Marika meine Pflicht zu erfüllen!
Damit beginnt er, die Stufen hinauf zu steigen und schmettert dabei lauthals:
„Es ist Nacht, oh Marika, sei nicht grausam zu mir!
Nimm' mich mit in dein Bettchen, ich will alles von dir!
Einen Kuss oder mehr; bin schon müde vom Warten,
Doch ich liebe dich gut, denn ich hab’ einen Harten!
Ole!
Lalalalala Lalalalala Lalalalalalala
Lalalalala Lalalalala Lalalalalalala“
Udo Jürgens rotiert in seinem Chalet.
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APFELSAFT
Oben schlägt eine Tür zu, den Rest kann man ahnen. Bruno hat in weiser Voraussicht seine Zimmertüre gut gedämmt. „Und was machen wir jetzt mit euch?“, bringt Sabine das Thema wieder auf die interessanten Neuankömmlinge, die immer noch ein wenig belämmert an der Tür stehen.
„Vor allem, keine großen Umstände“, bringt endlich Fred heraus. „Wir sind ja voll in die Scheiße getappt. Hätt’ auch blöd ausgehen können. Dabei wollten wir wirklich nur schnell unser Zelt aufstellen und haben dazu einen einigermaßen ebenen Platz gesucht, wollten niemand stören und so weiter. Und dann bricht auf einmal das Chaos aus und über uns herein. Puuuh!“
„Na, dann macht mal die Tür zu und setzt euch zu uns. Wie ihr seht, haben sich alle anderen schon zur abendlichen Belustigung zurückgezogen. Auch wir müssen bald ins Bett, denn morgen beginnt der Tag schon um fünf. Habt ihr Hunger?“
„Du, Susi, danke. Aber, wie gesagt, mach dir keine Umstände. Nur, äh, …“ Fred stockt.
„Nur Hunger hätten wir schon!“, platzt da Petros heraus. „Wir sind nämlich seit Mittag unterwegs und haben uns total verfranzt, sind irgendwo bei einem Gletscher in der Sackgasse gelandet und mussten dann den ganzen Weg zurück und uns Stück für Stück durchfragen. Da hat uns einer total verkohlt mit seiner Wegbeschreibung, aber das kriegt er noch heimgezahlt.“
Sabine ist schon unterwegs. Aus der Küche hört man Klappern und dann das Summen der Mikrowelle. Ihr Blondschopf taucht in der Durchreiche auf. „Was wollt ihr denn trinken? Es gibt Kaiserschmarren, da passt Bier nicht so hundertprozentig. Milch, Saft oder Tee könnte ich empfehlen. Apfelmus gibt es sowieso dazu.“
„Apfelsaft?“, fragt Benni und Fred nickt. Auch Petros scheint mit dieser Wahl einverstanden. Sabine stellt fünf Gläser und drei Tetrapack Apfelsaft in die Durchreiche und fängt an, zu kichern. Alle drei Biker starren sie verständnislos an, nur Susi schaut ein wenig grantig. Sie kennt das schon. Sabine kichert immer wieder, wenn sie einen Fruchtsaft in die Hand nimmt. Fruchtsaft der Marke ‘SUSI’.
„Jetzt hör schon auf mit der dämlichen Kicherei und komm wieder her!“, grantelt die an diesem Namen völlig unschuldige Susi, „und ihr sagt jetzt mal, was euch überhaupt hierher führt. Die Sehnsucht nach mir und Marika wird es wohl nicht gewesen sein, oder?“
„Ja, warum denn nicht?“, will Benni frech wissen. „Aber natürlich hast du recht. Das war nicht der wahre Grund, obwohl wir uns schon freuen, dich noch einmal zu treffen. So nette Mädels kommen einem ja nicht alle Tage unter. Aber von unseren Kumpels haben sich zwei einem teilnehmenden Team angeschlossen. Und die wollten wir anfeuern.“
„Na, so was! Welchem Team denn und was für eine Sportart?“
„Ich habe keine Ahnung, was für eine Startnummer die haben oder wie das Team heißt“, gesteht Fred, aber der eine Typ heißt Achim Brenner und fährt mit dem Rad und der andere, Milo Bozovich, fliegt mit dem Gleitschirm. Sie haben uns verraten, dass sie beide hier auf der Brummerhütte vorbei kommen.“
„Na, dann lass mal sehen! Irgendwo müsste hier ja noch die Startliste rumliegen, wenn Bruno sie nicht verräumt hat.“ Susi kramt tatsächlich die Liste hervor und liest schnell durch. „Ha! Startnummer 8, Team ‘Feuerräder’. Sind das alles Biker?“
„Vermutlich schon“, meint Petros, „aber die anderen kennen wir nicht. Die sind nicht von unserem Club.“
„Wenn ihr sie anfeuern wollt, dann müsst ihr rechtzeitig einen guten Platz finden. Start der ersten Gruppe ist um sieben Uhr dreißig. Ich glaube, die lassen immer sechs Starter gleichzeitig los, also sind sie in der zweiten Gruppe. Ab neun-fünfundvierzig sind die schnellsten Männer hier heroben avisiert, da solltet ihr schon bereit stehen. Frühstück gibt’s morgen ab sechs Uhr dreißig.“ Susi stockt kurz. „Trinkt jetzt bitte aus, dann zeig ich euch noch die Dusche und euren Schlafplatz. Zimmer ist leider keines hergerichtet, unseres ist erstens zu klein und zweitens müssen wir diese Nacht unbedingt schlafen, also richtig schlafen, wenn ihr versteht. Daher kann ich euch jetzt nur das Matratzenlager anbieten. Heute seid ihr dort vermutlich allein, denn Jolly und Matze, die eigentlich dort ihr Quartier haben, sind sicher wieder in den Klauen von Josie. Schlafsäcke habt ihr dabei? Dann kommt mit! Es ist einfach, aber sauber.“
„Du, das ist sicher kein Problem. Wir sind dankbar für alles und vollkommen pflegeleicht. Und was das ‘richtige Schlafen’ und was wir verstehen sollen, anbelangt, so möchte ich klar sagen, dass wir nicht so sind, wie manche meinen. Wir sind Biker, das heißt, dass wir Motorrad fahren, aber wir sind nicht die Hell’s Angels oder sonst so eine Rocker-Gruppe, vor der keine Braut sicher ist. Wir sind alle verheiratet und unseren Frauen treu. Und stolz darauf, nicht jeder lockenden Versuchung in Gestalt schöner Frauen nachzugeben.“ Fred hat sich in Fahrt geredet und die anderen beiden nicken zustimmend.
Nach diesem überraschenden Plädoyer für eheliche Treue steigen alle fünf hintereinander die Treppe hinauf. Susi zeigt ihnen die Dusche. „Die nächsten zehn Minuten sind wir da drin. Nackt! Wenn ihr nicht moralisch ausreichend gefestigt seid, dann bleibt die Zeit über weg. Sonst alles auf eigene Gefahr. Handtücher sind da drin und das Matratzenlager da oben. Der Lichtschalter ist links. Gute Nacht!“
„Ich denke“, spricht da bedächtig Porthos, „ich kann für alle reden und behaupten, dass wir moralisch genug gefestigt sind, euch zu ertragen. Wenn es also nichts ausmacht und genug Platz ist, dann würde ich mir gern den doppelten Weg sparen und gleich duschen.“ Sabine grinst und hält den drei Musketieren einladend die Türe zum Duschraum auf.
Gemeinsam unter den Duschen stellt sich bald heraus, dass Fred, Benni und Petros vielleicht moralisch ausreichend gefestigt sind, ihre Schwänze sind es ganz offensichtlich nicht, was Susi und Sabine genugtuend zur Kenntnis nehmen. Aber sie respektieren die Einstellung der drei sympathischen Biker und unterlassen alle Verführungsversuche. Ein wenig mit dem Po wackeln, mit den Möpsen schaukeln und vor dem Spiegel posieren kann man ja nicht dazu zählen, oder?
Einer letzten Härteprobe müssen sich die drei Helden in Unterhosen auf dem Weg zum Matratzenlager unterziehen, als sie von zwei sehr nackten, sehr heißen und sehr anschmiegsamen Mädchen sehr unkeusche Gute-Nacht-Küsse ‘erdulden’ müssen. Leicht verunsichert steigen sie die Treppe hinauf, während Susi und Sabine, wieder einmal mit sich und ihrer Wirkung sehr zufrieden ihre Kemenate aufsuchen.
Kaum haben sie sich eng aneinander gekuschelt, ein wenig geplaudert und sind gerade im Begriff Morpheus als Dritten im Bunde willkommen zu heißen, da klopft es leicht an die Tür. Susi knurrt unwillig, aber da sie an der Wand liegt, muss sich Sabine erbarmen. Sie löst sich aus der Umschlingung und tappt grummelnd zur Tür. „Also besonders weit her ist es ja nicht mit der moralischen Festigung, wenn sie jetzt schon einen Rückzieher vom Rückzieher machen.“ Sie öffnet die Tür, lehnt sich an den Türstock und draußen stehen Jolly und Matze!
„Ääähem! Es ist uns wirklich peinlich, aber wir suchen um Asyl an. Die Josie laugt uns richtig aus!“ Die beiden drängen hastig ins Zimmer, Sabine schließt ab. „Wir haben ja morgen auch einen harten Tag, doch sie kennt kein Erbarmen. Sie ist einfach unersättlich!“ Da muss Susi breit grinsen. Mutter und Tochter!
„Derf ma heit bei enk schlofn?“, platzt Matze dazwischen. „Miar mechtn siescht gor nix, lei schlofn – i moan iatz richchtig schlofn.“
„Wir wären wirklich sehr dankbar, wenn ihr uns Unterschlupf gewähren könntet. Ohne Hintergedanken“, fühlt sich Jolly verpflichtet, auch noch hinzu zu fügen.
Sabine lacht. „An meinen Hintern denken dürft ihr schon, sogar anfassen, aber damit hat sich’s! Bruno weckt uns um fünf, spätestens. Vorher müssen wir aber schlafen, rich-ch-chtig schlooo-fnn“, versucht sie Matze zu imitieren, was aber zum Gaudium der beiden Tiroler nicht so ganz gelingt. Susi fällt in das Gelächter ein, zuletzt auch Sabine. „Wurst!“, meint sie und wechselt zu John F. Kennedy: „Ick bin k-ein Tiroler!“
„Na, so was!“, wundert sich Jolly. „Also was ist nun? Ja oder ja?“
„Komm schon her, du Held! Aber ausziehen, ja? Ich sorg’ schon dafür, dass dir nicht kalt wird“, lockt Susi mit ausgebreiteten Armen und wippendem Busen. Flugs schlüpft Jolly aus seinen Kleidern und zu Susi ins Bett.
„Und uns bleibt wieder mal nur das andere, das kalte Bett!“, murrt Sabine. Doch mit dem stämmigen Matze wird es bald recht kuschelig.
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ORANGENSAFT
Bruno macht Ernst. Tatsächlich wirf er Sabine und seine Schwester schon vor fünf Uhr aus den Federn. Kopfschüttelnd betrachtet er die schnarchenden Gestalten in ihren Betten. Schlaftrunken wanken die beiden Mädchen in die Dusche und stellen fest, dass diese in letzter Zeit recht häufig benutzt worden sein muss. Ein enormer Haufen gebrauchter Handtücher spricht Bände. Ächzend stopfen sie eine Waschmaschine voll und hoffen, dass im Haus sonst nicht viele elektrische Geräte eingeschaltet sind, denn sonst haut es die Sicherung hinaus. Todesmutig stellen sie sich unter das nur lauwarme Wasser. Sabine dreht langsam die Temperatur tiefer. Susi gibt als erste auf und flüchtet in ein kuscheliges Badetuch. Sabine kehrt die Eiserne hervor und gibt sich nur noch Kaltwasser. Wie bekannt, ist kaltes Wasser auf der Brummerhütte wirklich sehr, sehr kalt. Erschrocken schnappt sie nach Luft, aber klein beigeben kommt nicht in Frage. Tapfer hält sie ein paar endlose Sekunden durch und tut so, als suhle sie sich aufs Angenehmste. Susi bewundert sie ehrlich und ihre steinhart aufgerichteten Nippelchen ebenso. Die rubbelige Gänsehaut weniger.
Als Sabine endlich bibbernd das Wasser abschaltet, brennt Susis mitleidsvolles Herz wieder einmal. Einladend öffnet sie das große Badetuch, das sie um sich geschlungen hat, doch als ihre Freundin das Angebot dankend annimmt und sich in ihre Arme wirft, kreischt sie erschrocken auf. So kalt hat sie sich das wieder nicht vorgestellt.
Doch zwei junge, gesunde Körper in inniger Umschlingung regenerieren schnell und kaum zwei Minuten später reiben sie sich wollüstig aneinander. Schon wieder stört Bruno, der durch die Tür poltert, angesichts der eindeutigen Szene stockt und dann kopfschüttelnd meint: „Wenn man nicht wüsste, dass ihr zwei sonst ständig rumbumst, könnte man glauben, ihr wärt stocklesbisch. Macht weiter und kommt runter. Angezogen, wenn möglich! Es gibt viel zu tun.“
„Ja, mach weiter!“, fordert Susi und schmiegt sich noch enger an Sabine, rutscht langsam an ihr hinunter und schleckt lasziv über Hals, Schlüsselbein und verharrt an den Brüsten. Sabine wirft theatralisch stöhnend den Kopf in den Nacken, rollt die Augen und schaut Bruno provozierend züngelnd, fordernd an. Der zischt resignierend und wirft die Tür hinter sich ins Schloss. Schallendes Gelächter verfolgt ihn, während er die Treppe hinunterpoltert.
Bruno kann nicht leugnen, dass ihn Sabine immer wieder geil macht. Was ihn verwirrt, ist, ob ihn nicht Susi genauso anheizt. Jedenfalls hat er mit einem gewaltigen Ständer zu kämpfen, als er in die Küche stürmt. Zum Glück ist er noch allein und kann sich mit kaltem Wasser beruhigen. Diese frechen Biester!
‘Diese frechen Biester’ wirbeln putzmunter und frohgemut in die Küche, stehen vor Bruno parodistisch stramm, salutieren spöttisch, wackeln mit den Hintern und verkünden: „Die Küchensklaven Susi und Sabine melden sich gehorsamst zum Dienst!“ Auch Marika erscheint in voller Adjustierung. Nur Josie scheint zu schmollen und bleibt in ihrem Zimmer.
Bruno dirigiert sie - „Marsch, Marsch! Erst frühstücken, ihr werdet die Kraft brauchen!“ - zum kleinen Tisch, wo sich ein Berg Apfelstrudel türmt, daneben auch noch Bauernbrot, Käse, Butter, Speck und Marmelade. Von einer dampfenden Pfanne schiebt er den dreien knusprig gebratenen Schinken mit je zwei Spiegeleiern auf die Teller. Ein Krug Orangensaft und eine Kanne Kaffee stehen bereits auf dem Tisch, dazu eine Schüssel Schlagrahm. Die beiden ‘frechen Biester’ hauen ordentlich rein, vernichten die Spiegeleier rückstandsfrei, reduzieren den Apfelstrudelberg, spülen mit vitaminreichem Saft, diesmal nicht von ‘SUSI’, kräftig nach und lassen auch den Kaffee nicht unberührt. Marika lässt sich nicht lumpen, hält locker bei der Völlerei mit. Nur Bruno mampft im Stehen, denn er hat am Herd alle Hände voll zu tun. Er erwartet die ersten Frühstücksgäste, die sicher zum Aufwärmen in die Hütte kommen, denn das Wetter sieht gar nicht sonnig aus.
Eine Weile hört man nur dezente Kaugeräusche, dann rülpst Sabine verhalten. „Ups, Apfelstrudel schmatz!“, kommentiert sie und denkt an Bine. „Mann, bin ich voll! Heute muss das abtrainiert werden. Eine Runde Bodenturnen ist sicher nicht genug!“, wobei sie anzüglich grinst.
Susi denkt im selben Schema. „Tja, ich denke da an ein verschärftes ‘Intervalltraining’, zum Beispiel Diego, Päuschen, Roman, Päuschen, Andy, Päuschen, Angelo, Sabine – und das ganze noch einmal in verkehrter Reihenfolge …“ Sie richtet ihren schwärmerischen Blick auf die Freundin, aber Bruno lässt unwilliges Schnauben hören, wobei Unklarheit darüber besteht, ob er das Verhalten der beiden generell missbilligt, oder nur, dass er beim ‘Intervall-Bodenturnen’ gar nicht eingeplant ist. Marika wirf ihm einen kritischen Blick zu und verkündet ungerührt, sie habe Gymnastik in allen Variationen immer schon geliebt. Bruno klappert auffallend laut mit Tellern und Pfannen.
Draußen werden Stimmen laut, die ersten Gäste sind da, und es ist noch nicht einmal sechs Uhr. Sabine sperrt auf und lässt sie ein. Es sind Leute von der Rennleitung, Streckenposten, ein Rennarzt mit zwei Assistentinnen, zwei Teambetreuer, die noch schnell die Gleitschirme und Kajaks ihrer Mannschaften abchecken wollen. Sabine vertröstet sie auf später, denn es werden noch mehr kommen. Um acht Uhr werden sie das Lager aufsperren und keine Minute früher. Achselzuckend begnügen sie sich mit einem üppigen Frühstück. Marika kassiert sofort ab, damit im drohenden Chaos später nichts untergeht.
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ABENDESSSEN, ODER …?
Auf einmal klopft jemand ans Küchenfenster. Andy! Er winkt grinsend mit Susis Slip. Die dirigiert ihn zum Seiteneingang. Sabine lässt sich das auch nicht entgehen.
„Ich denke, der gehört euch“, fängt Andy an. Susi versucht, sich das Höschen zu schnappen, aber so leicht lässt er sich den kostbaren Fund nicht abjagen. „Das kostet euch zwei Kisten Bier, mindestens!“, fordert er. „Unser Küchenbulle hat ihn gefunden und war drauf und dran, damit hausieren zu gehen. Roman und ich mussten ihn mit zwei Kisten Bier bestechen, damit er das Corpus delicti raus rückte.“
„Oh!“, staunt Susi, „na ja, unter diesen Umständen soll es mir das schon wert sein, aber, was ist denn das für ein Typ, der euch erpresst?“
„Eigentlich ist der Ivo ein ganz netter Kerl. Aber er möchte noch etwas. Er will euch kennen lernen.“
„Das kannst du vergessen! Mit solchen Typen lassen wir uns nicht ein. Was glaubt der eigentlich!“
„Halt! Nicht so, wie ihr denkt. Der Ivo ist wirklich ein harmloser Zeitgenosse, leider ein wenig schüchtern, obwohl er ein Bild von einem Mann ist. Als Model könnte der richtiges Geld machen, aber, wie gesagt, Schüchti zum Quadrat. Sein Vater hat in der Nähe von Innsbruck ein Balkan-Restaurant und dorthin will er euch einladen. Zum Essen. Wir waren schon einmal dort, er kocht für seine Freunde, und dazu zählen wir uns, selber und zwar meisterhaft.“
„Und den Slip“, fährt Andy nach kurzem Schweigen fort, „den wollte er nicht, wie wir zuerst fürchteten, um damit vor der Truppe anzugeben und uns in Verlegenheit zu bringen, sondern nur als persönliche Trophäe. Aber als wir das gemerkt haben, hatten wir schon zwei Kisten geboten. Da konnten wir nicht mehr zurück. Dann haben wir ihm noch die Einladung sozusagen in den Mund gelegt. Er musste nur mehr mit dem Kopf nicken. Wir vier sind übrigens auch eingeladen.“
„Vier?“
„Ja, sicher! Diego, Angelo, Roman und ich. Wir können euch ja nicht schutzlos einem fremden Mann ausliefern.“
Darüber müssen Susi und Sabine aber wirklich herzhaft lachen. „Okay, wir haben zu tun, aber wir überlegen es uns. Bier gibt es erst nach dem Rennen, wenn noch was übrig ist, sonst bei der nächsten Lieferung. Was habt ihr denn heute für ein Programm?“
„Oh, gar nicht übel. Roman und ich beziehen einen Beobachtungsposten auf der Brummerspitze. Wir müssen alle Gleitschirmflüge filmen, damit abgestürzte Piloten sofort gefunden und geborgen werden können. Aber wir müssen aufbrechen, denn mit dem ganzen Material brauchen wir schon eine ganze Weile für den Aufstieg. Zwecks Alpinübung müssen wir durch die Wand. Drei Stunden haben wir eingeplant.“
„Und Angelo und Diego?“
„Na, die zwei haben mal wieder das beste Los gezogen. Sie bleiben hier im Sanitätszelt. So, bleibts sauber, Madln, wir müssen!“
„Kommt heil wieder runter! Wir haben noch was zu beenden mit euch. Ich sage nur: Pferd!“
Andy, der schon losmarschiert ist, dreht sich noch einmal um, reckt den Daumen, während Susi und Sabine ihm zum Abschied Küsschen zuwerfen.
„Die verarschen uns“, bemerkt Sabine. „Hast du gehört? Erst wollte der Küchenbulle mit dem Slip hausieren gehen, dann wollte er ihn für sich persönlich und uns nur zum Essen einladen.“
„Stimmt! Ein abgekartetes Spiel, denke ich mal. Irgendwas ist da im Busch mit dem Essen. Und zwei Kisten Bier wollen sie noch als Draufgabe. Wir lassen uns da was einfallen, was?“
Die nächsten Stunden verlaufen hektisch. Immer mehr Leute, Funktionäre, Betreuer, Rennteilnehmer und Zuschauer treffen ein, wollen Frühstück oder nur ein Getränk, dann steht die Lagerkontrolle auf dem Plan, Sabine übergibt die Gleitschirme und Kajaks an Abgesandte der Rennleitung und stürzt sich dann mit Susi wieder ins Gastronomiegeschäft. Kurz nach acht erscheinen die Musketiere und machen sich zuallererst daran, ihre Motorräder aufzusuchen, die sie drüben an der Mittelstation abgestellt hatten. Als sie wenig später wieder auftauchen, sind sie die Ruhe selbst. Ihre geliebten Maschinen sind unbeschädigt und rein zufällig auch an einer Stelle abgestellt, wo sie niemanden behindern oder neugierige Wanderer zu sehr anlocken würden. Mit Genuss stürzen sie sich auf das reichhaltige Frühstück, das ihnen Marika – „especially for you“ – serviert.
Es dauert fast zwei Stunden, bis Susi und Sabine die ganze Geschichte des vergangenen Abends Marika verklickert haben, denn es bleiben ihnen immer nur wenige Worte, die sie zwischendurch wechseln können, wenn sie beispielsweise an der Küchendurchreiche oder an der Schank aufeinander treffen. Dafür kommt sie auch in den Genuss der ganzen, der reinen und vollständigen Wahrheit, wobei nicht einmal die Episode mit Angelo und Diego im Matratzenlager ausgespart wird. Marika ist beeindruckt, teilt aber die Ansicht, dass die Jungs etwas im Schilde führen. „Aber", beruhigt sie, „es hat sicher was mit Sex zu tun und da werden sie euch zwei wohl kaum in Verlegenheit bringen. Braucht ihr vielleicht Verstärkung?“, fragt sie hoffnungsvoll. Gar keine schlechte Idee. In Susis Kopf entsteht ein Plan.
Viel Zeit zum Pläneschmieden hat sie aber nicht, denn der Gästeansturm lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Auch Sabine, Marika und Josie arbeiten im Akkord, letztere muss sogar immer wieder zur Seilbahn, um einen Transport abzuwickeln, denn manchen fällt erst im allerletzten Moment ein, was noch unbedingt im Etappenziel gebraucht wird.
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KAPITEL 09 – SECHSKAMPF – DAS RENNEN
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BULLENKAMPF
Gegen acht Uhr reißen die Wolken auf, ein leichter Wind beginnt zu wehen und schon um halb neun Uhr ist herrliches Wetter. Nur rund um den Gipfel der Brummerspitze hängen noch graue Schwaden, was aber wahrscheinlich nur Andy und Roman ärgern wird, die sich da durchkämpfen müssen.
Kurz nach halb zehn geht ein Raunen durch die Zuseher. Man hat den ersten Läufer erspäht, der sich der Seilbahntrasse entlang steil nach oben kämpft. Sabine wirft einen Blick nach unten und ist schwer beeindruckt. Der Mann ist schon weit über eine Stunde unterwegs und läuft diese Steigung, die ihr erst neulich solche Atemnot beschert hatte mit Volldampf herauf. Gut, der hat zwar kaum eine durchgefeierte Nacht hinter sich, aber trotzdem kann sie ihre angeschlagene Kondition nicht mit denen der Rennläufer messen. Der erste hat knapp zwanzig Meter Vorsprung auf drei Verfolger, die nächsten liegen schon weiter zurück. Sabine beschließt, zumindest im Augenblick, ihr Training zu verschärfen.
Knapp zehn Minuten später wird die erste Durchgangszeit mit 2:16:25,6 gestoppt. Sie bleibt lange als Bestzeit stehen, ehe ein Läufer vom Team ‘Blue Bulls’, einer Formation der Exekutive, sie unterbietet und damit auch die Kampfstärke der österreichischen Polizei demonstriert. Doch noch fast in seinem Windschatten ist auch der Vertreter der ‘Green Bulls’, sein Kollege aus Bayern, durchs Etappenziel gegangen. Der freundschaftliche Konkurrenzkampf beflügelt offensichtlich.
Im Etappenziel übergeben die Wettkämpfer an die Gleitschirmpiloten. Gott sei Dank, das gute Flugwetter kam gerade noch rechtzeitig. Hier regiert die Individualität. Die einen laufen über den Lammsattel hinauf in Richtung Mugglkopf, wo Anstieg und Startplätze zwar leichter sind, aber dafür kein schneller Höhengewinn möglich ist. Andere laufen hinüber zur Mittelstation und erklimmen von dort über einen guten, aber steilen Wanderweg die Flanke der Brummerspitze, wo gute Startplätze rar sind, dafür aber schnell eine ausreichende Starthöhe erreicht wird. Und wieder andere kürzen quer durch das Gelände ab, steigen erst in Richtung Lammsattel auf und schwenken kurz davor schräg ab, um ebenfalls den steilen Wanderweg zu erreichen.
Spannend wird es eine gute Stunde nach dem ersten Zieldurchlauf, denn da wird Bea als Bergläuferin der ‘Mixed Six’ erwartet. Zuvor kommt aber noch der letzte der Männerteams über den Fahrweg ins Ziel gehumpelt. Zur Enttäuschung der Musketiere ist es Startnummer 8 aus dem Team ihres Freundes Achim. Völlig erschöpft sinkt er in ihre Arme und stammelt: „Bier! A Bier!“
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TEUFELSWEIB
Gleich danach ist auch Bea da. So haben Susi und Sabine sie noch nicht gesehen. Mit letzter Kraft und vor Anstrengung verzerrtem Gesicht, aber mit einer phantastischen Durchgangszeit stürzt sie über die Ziellinie und übergibt an Claudia, die schon eine halbe Stunde lang nervös herum gezappelt und intensiv aufgewärmt hat. Wie ein Rennpferd stürmt sie los, direkt auf die oberhalb der Hütte aufragende Wand der Brummerspitze zu, verschwindet in einer Felsspalte und taucht wenig später wieder oberhalb auf. Wie eine Gämse klettert sie mit dem großen Rucksack fast senkrecht, so sieht es von unten jedenfalls aus, immer höher, bis sie zu einem kleinen, ungeheuer steilen Grasflecken kommt. An dessen oberen Ende legt sie ihren Schirm aus. „Das ist der helle Wahnsinn!“, schreit einer, „dort kann sie niemals starten!“ Josie steht schreckensbleich starr und beißt in ihre Faust. Ihr Mädchen ist dabei, sich umzubringen.
Aber Claudia ist eine ‘wilde Henn’, sie kann alles. Sie schnallt sich am Schirm fest, reißt ihn flüssig auf und schon rennt sie fast senkrecht hinunter. Nach nur wenigen Metern hebt sie ab und geht sofort in eine ausgewogene Kurve, die sie direkt vor die Brummerwand führt, nutzt den Aufwind und lässt sich von diesem fast bis in Gipfelhöhe hinauf ziehen. Ehrfürchtig steht das Publikum und staunt. Josies Starre löst sich, sie hüpft herum und kreischt: „Sie hat’s geschafft, sie hat’s geschafft! Oh, Claudia, was hast du mir angetan! Ich muss hinein, ich hab mich voll an … äh!“ Und damit ist sie verschwunden.
Bea hat sich inzwischen einigermaßen erholt und tritt strahlend zu Sabine und Susi. „Ein Teufelsweib, was?“ Das müssen die beiden neidlos anerkennen. Bea wird mit einem Radler gelabt und dann durch den Seiteneingang zur Dusche geschleust. Die hat sie dringend nötig, denn sie ist völlig schweißüberströmt.
Ganz unbemerkt, weil alle gebannt das Bravourstück von Claudia beobachtet hatten, ist inzwischen auch Maria Magdalena Haller alias ‘Mama’ von den ‘Alpinhexen’ angekommen und hat an die blonde Tina übergeben. Grinsend drängt sie sich mit hinein. „Ich bitte auch!“, fordert sie. Erst jetzt nehmen sie Susi und Sabine wahr, begrüßen sie freudig und fragen hastig, wie es ihr ergangen ist. „Super!“, meint Mama, „alles weitere später!“ Schon ist sie mit Bea nach oben verschwunden. Sie kennt ja den Weg genau. Alle anderen Wettkämpfer müssen in das gemeinschaftliche Duschzelt, das die Pioniere neben dem Zielraum errichtet haben.
Der Gastgarten wimmelt von erschöpften Athleten, aufgeregten Betreuern, hektischen Funktionären und neugierigen Zuschauern, die immer wieder aufspringen, damit sie ja nichts versäumen. Die drei servierenden Maiden haben alle Hände voll zu tun, aber das Trinkgeld rasselt geradezu in die Taschen. Das tröstet ungemein.
Gegen halb zwölf wird es ruhiger, die letzten Nachzügler traben müde heran. Kaum einer nimmt von diesen Notiz. Der Zwischenstand ergibt einen guten Vorsprung für ‘Mixed Six’ bei den gemischten Teams und nur einen geringen, leicht aufholbaren Rückstand der ‘Alpinhexen’ auf die Leichtathletinnen bei den Damen. Die Ruhe vor dem nächsten Sturm dauert nur eine Stunde, dann werden schon die ersten Radfahrer angekündigt. Sabine überlegt halblaut, ob die Biker-Crew überhaupt noch im Rennen ist, denn Benni hatte berichtet, der Schwimmer habe mitten im Fluss einen Krampf bekommen und sei abgetrieben worden. Deshalb habe der Läufer erst nach einer Strafzeit starten dürfen, habe aber im Anstieg einen Zusammenbruch erlitten. Außerdem sei durch Funksprüche bekannt geworden, dass der zweite Bekannte der drei Musketiere mit dem Gleitschirm im Wald gelandet sei. Man habe ihn von einem Ast abschneiden müssen. Keiner wisse, ob er sich danach überhaupt bis ins Etappenziel durchgeschlagen habe. Fred, Benni, Petros und ihr neuer Freund von den Feuerrädern ertränken ihren Frust mit Bier. Susi fürchtet, dass keine Kiste als Lösegeld übrig bleibt.
Mittags schlägt reihum der Hunger zu und unsere Heldinnen schleppen tonnenweise Gulaschsuppe, Würstl und Reisfleisch. Dann strampeln auch schon die ersten Radfahrer heran. Die Kajakfahrer bemühen sich, sich nicht gegenseitig in die Quere zu kommen. Alles scheint chaotisch durcheinander zu wirbeln, dennoch klappt die Übergabe reibungslos. Die blauen und grünen Bullen sind etwas zurück gefallen, liegen aber immer noch gut im Rennen. Spitzenmannschaft ist aber nun zu aller Überraschung die der ‘Ranger’, einer Auswahl der Bergwacht. Mitten unter den Männerteams erreicht auch Daniel das Etappenziel. Dank Beas phantastischer Laufleistung und Claudias Coup haben sie alle anderen gemischten Teams weit abgehängt und die meisten anderen auch. Jetzt liegt es an Ersatzmann Gabriel, den sensationellen dritten Gesamtrang abzusichern. Bea springt jubelnd zu ihrem Daniel und entführt ihn zur Dusche. Wenig später hört man, dass sie ihren Erfolg auf ihre eigene Art frenetisch feiern.
Durch die verschiedene Sportarten und möglichen Varianten hat sich das Teilnehmerfeld gut durchmischt und auseinander gezogen. Daniel beispielsweise ist weit in die Reihen der reinen Männerteams vorgerückt und nun kommt auch schon Rebekka von den ‘Alpinhexen’ durchs Ziel gebraust. Alle sieben vor ihnen oder gleichzeitig gestarteten Damenteams, zwölf von dreiundzwanzig gemischten Mannschaften und sogar einige Männerteams, die bis zu vierzig Minuten vor ihnen ins Rennen gegangen waren, haben sie und die anderen Volleyballerinnen hinter sich gelassen. In der inoffiziellen Gesamtwertung liegen sie unter den Top 30, eine fabelhafte Leistung für die jungen Frauen. Immerhin sind einundachtzig Mannschaften am Start gewesen, davon nur siebzehn Damenteams.
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KATRIN WIRD BEFLÜGELT
Sogar die Nachzügler werden von den Zuschauern bis ins Ziel angefeuert, auch wenn allen klar ist, dass sie mit dem Sieg nichts mehr zu tun haben werden. Zu groß sind jetzt die Rückstände. Die Hektik nimmt ab und nachdem auch Rebekka die Segnungen der Dusche genossen hat, erzählt sie, wie es am Start zugegangen ist. „Die Katrin, unser Nesthäkchen ist schon eine gute Schwimmerin, aber die Bedingungen sind brutal, denn die Strömung dort verzeiht nicht das geringste Nachlassen. Ich weiß nicht, ob ihr es gehört habt, aber gleich in der zweiten Startgruppe hat es einen Schwimmer mitten drin erwischt. Krampf im Oberschenkel. Und schon hat es ihn richtiggehend weggeschwemmt, wie einen Baumstamm bei Hochwasser. Die Wasserrettung musste ihn raus fischen. Ich hab schon das Schlimmste für die Katrin befürchtet, sie ist ja doch ziemlich zart. Zäh, aber zart. Aber unsere Eva hat sich einen fiesen Trick ausgedacht, um die Katrin, die sonst ihre beste Freundin ist, so richtig zu beflügeln. Ich weiß ja nicht, ob ihr es wisst, aber seit ein paar Tagen ist sie Hals über Kopf in den Walder Schorschi verknallt, ihr wisst schon, der Sohn vom Revierjäger.“ Susi und Sabine nicken grinsend. Oh ja, den Georg kennen sie! „Zuerst haben sie sich ja nur angeschmachtet, aber seit Mittwoch ist es ernst geworden. Genauer gesagt, mussten wir die Katrin gestern mit sanfter Gewalt aus seinem Bett schleifen, sonst wäre sie heute schlapp wie ein Handtuch gewesen. Heute hat sich die Eva mit dem Schorschi am Zielufer postiert und zwar so, dass sie nur von Katrins Startplatz aus zu sehen waren. Zum Glück war die 88 ja ganz am Rand, da konnten sich die beiden neben einem Busch so hinstellen, dass allen anderen die Sicht versperrt war. Wie also die Katrin an den Start gegangen ist, hat die Eva am anderen Ufer angefangen, mit dem Schorschi rumzuschmusen. Die Katrin ist gestiegen wie eine Rakete und hätte fast einen Frühstart verursacht. Ich hab’ sie grad noch festhalten können. Beim Startschuss hat die Eva dem Schorschi die Hose aufgemacht und nach seinem Schwanz gewühlt. Die Katrin ist förmlich übers Wasser geflogen, so wild hat sie gekrault. Ob sie noch was gesehen hat, weiß ich nicht, aber wenn, dann allerdings, dass die Eva einen perfekten Blowjob hingelegt hat. Auf jeden Fall hat die Eifersucht unsere kleine Katrin so beflügelt, dass sie in olympiaverdächtiger Zeit ans andere Ufer gelangt ist. Anschlagen und raus aus dem Wasser war eins, dann hat sie sich auf ihren Schorsch gestürzt. Die Mama musste sie richtig einfangen um mit ihr abzuklatschen, aber das hat der Eva gelangt, sich aus dem Staub zu machen. Dann hat die Katrin den Schorsch einfach niedergewalzt, zum Glück sind sie dabei hinter den Busch gefallen. Die ‘Versöhnung’ war zwar nicht zu sehen, aber angeblich deutlich zu hören, zumindest auf dem anderen Ufer.“
„Oh, oh!“ Susi lacht hell auf und Sabine wackelt spöttisch grinsend mit dem Zeigefinger. „Ihr Volleyballerinnen seid ja ganz schlimme Mädchen. So jung und schon sooo verdorben!“
„Mach mal halblang!“, kontert Rebekka, „was man so von euch hört, können wir noch viel lernen auf dem Gebiet. Ich sag’ nur ‘Mugglalm’ und über die Orgie im Matratzenlager breite ich den Mantel des Schweigens!“
Gerade da eilt Marika mit einem Tablett vorbei, stoppt und kommt neugierig näher. „Hör’ ich da was von Matratzenlager? Hat es am letzten Dienstag etwa geregnet?“ Beredtes Schweigen antwortet ihr. Jetzt wedelt sie mit dem Zeigefinger. „Und ihr zwei geilen Schnecken wieder mal mitten drin, was? Wie könnte es auch anders sein!“ Sie sieht in drei grinsende Gesichter. „Los, macht euch wieder an die Arbeit! Es gibt genug zu tun!“
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CAROS COUP
Langsam, aber sicher wird es ruhiger auf der Brummerhütte. Die letzten Nachzügler kommen endlich ins Ziel, manche schieben das Rad. Die Kajakfahrer dieser abgeschlagenen Teams übernehmen weniger motiviert, aber zu Fuß wollen sie auch nicht den Berg hinunter laufen, womöglich ihr Boot tragend. Aus Funksprüchen ist zu entnehmen, dass mehrere Teams, darunter die ‘Feueräder’ aufgegeben haben, was angesichts des dreifachen Pechs niemand wundert. Zuletzt steht nur noch eine Kajakfahrerin im Zielraum, die quicklebendige Caro, der belebende Geist der Eishockeymannschaft. Nichts kann ihr die gute Laune verderben, aber theatralisch hadert sie mit dem Schicksal: „Unsere Leute haben einfach keine guten Ideen! Das nächste Mal vergattere ich alle Mannschaften vom HC Blizzard und die Funktionäre dazu. Die müssen sich dann nackt entlang der Strecke aufstellen und mit dem Schwanz wedeln, wenn eine von uns ‘Funzn’“ - so heißt ihr Team nämlich - „vorbei kommt. Hat man ja bei der geilen Katrin gesehen, wie das beflügelt! Ich zum Beispiel täte mir die Seele aus dem Leib rennen, wenn ich solche Fans hätte. Aber was machen die Herren Eishockeystars? Nix! Liegen wahrscheinlich den ganzen Tag faul auf der Couch. Und ich soll ihnen dann wieder den Clown machen! Ha – ha – ha!“
Dabei hüpft sie ständig hin und her, voll motiviert, und quatscht rundherum alle an, die vorbei kommen. Als sich Susi und Sabine nähern, strahlt sie freudig und überfällt sie auch gleich mit ihrer Idee zur Leistungssteigerung. Die lachen natürlich und beglückwünschen sie zu diesem Konzept. Das würden sie wirklich gern sehen. Marika ruft von der Terrasse: „Das Bier ist aus, wir machen dicht. Feierabend für heute. Aus! Schluss! Basta!“ Susi und Sabine ist das nur recht.
„Weißt du was?“, sagt plötzlich Sabine, „ich begleite dich bis zur Schlucht, dann kann ich wenigstens einmal beim Paddeln zusehen. Du auch?“, fragt sie Susi, welche gern mitkommen will. „Dann ziehen wir uns nur schnell die Dirndl aus und …“
„Sie kommt! Ich muss los!“, unterbricht Caro und nimmt ihr Boot auf. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen macht Sabine kehrt. Also müssen sie in den Dirndlkleidern mitlaufen. Die sind zwar nicht so lang wie das Hochzeitsdirndl, sondern eher sexy kurz, trotzdem lüften beide den Rocksaum, damit sie mit der davonrasenden Caro Schritt halten können. Ein paar übrig gebliebene Funktionäre und Gäste gaffen ihnen verblüfft nach. Oder zwei nackten Pos, denn es scheint, als hätten Susi und Sabine mal wieder an Unterwäsche gespart.
Bruno beobachtet das Geschehen vom Küchenfenster aus. Er schüttelt bedächtig den Kopf. Seine Schwester hat wirklich ein unschlagbares Talent, in jeder Lebenslage die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen.
Unterwegs feuern die beiden Caro dauernd an, was diese in pure Energie umsetzt. In der Schlucht fliegen sie förmlich den steilen Weg hinunter zum Steg, der direkt an einem Wasserfall vorbei führt, über den obersten von mehreren Gumpen hinweg, die das tosende Wasser hier im Laufe der Jahrtausende geformt hat. Der Startplatz, an dem Jolly und Matze als Startrichter ihren Dienst verrichten, liegt etwas weiter bachabwärts bei einer winzigen Kiesbucht, aber um dorthin zu gelangen, müsste Caro erst auf der anderen Seite wieder ein Stück hinauf laufen und in einem weiten Bogen durch den Wald zur Einstiegstelle hinunter. Doch sie will beweisen, dass die ‘Funzn’ trotz großen Rückstands so richtig was draufhaben und nimmt den kürzesten Weg. Mitten auf der schmalen Brücke besteigt sie ihr Kajak und stürzt sich rund drei Meter tief hinunter ins sattgrüne Wasser. Es ist tief genug, dass sie mit einem Ansatz von Eskimorolle wieder auftaucht und sich wie der Blitz in die nächste Stromschnelle wirft. Geschickt steuert sie zwischen den Felsbrocken durch und beschleunigt mit ihrem Paddel. Schon nach wenigen Sekunden passiert sie das Markierungstor beim offiziellen Start und verschwindet in der tobenden Gischt der Schlucht.
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HEISS UND KALT
Sabine zieht der Wasserfall fast magisch an. „Ich geb’ mir jetzt eine Naturdusche!“, verkündet sie und legt schon das Kleid ab. „Ich bin ja ganz verklebt heute. Das erfrischt sicher!“ Susi folgt zögernd. Kaltes Wasser ist so gar nicht ihr Ding, doch sie ahnt, dass sie jetzt nicht kneifen kann. Sabine würde das nicht zulassen und sie bei der Ehre packen. Also geht sie lieber freiwillig mit, einen schmalen Steig entlang, der in Richtung Wasserfall führt. An einem runden Felsbuckel, direkt am tiefgrünen Wasser ist Schluss. Kurz entschlossen schlüpft Sabine aus den Schuhen, legt das Dirndlkleid auf den Stein und steigt ins kühle Nass. Brrr! Sie zuckt ein wenig, aber die Lust, Susi mit ins Abenteuer rein zu ziehen, ist größer als die Scheu vor dem eiskalten Wasser. Als sie eintaucht, hält sie erschrocken den Atem an. Es zieht ihr alles zusammen, aber sie denkt daran, dass manche sogar im Winter Löcher ins dicke Eis schlagen um zu baden. Wenn das auszuhalten ist, dann wird sie das auch überstehen.
Sabine macht ein paar Schwimmzüge, dreht sich um und lacht Susi an: „Komm schon, Angsthase, es ist gar nicht so kalt!“ Susi weiß genau, dass sie lügt, aber wieder einmal traut sie sich nicht zu kneifen. Also beißt sie die Zähne zusammen, denkt an den 300er Club, von dem sie neulich gelesen hat und dem jene Bewohner der Südpolstation angehören, die dort aus der Sauna heraus nackt um den Südpol rennen und dabei 300° Fahrenheit Temperaturunterschied aushalten müssen. Dagegen ist das hier ein Klacks! Dennoch durchzuckt es sie wie ein Messerstich, als sie ihren süßen Hintern versenkt. Merkwürdigerweise wird ihr ganz heiß. Rasch schwimmt sie zu Sabine und taucht diese unter.
„So viel zu gar nicht so kalt!“, knurrt sie und geht auch schon auf Tauchstation, denn Sabine bleibt ihr natürlich nichts schuldig. Die beiden balgen sich ein wenig wie die jungen Hunde, dann nähert sich Sabine wieder dem rettenden Felsen. „He! Wo willst du hin? Was ist jetzt mit deiner Naturdusche? Ist dir etwa zu kalt?“, schnattert Susi mit klappernden Zähnen, aber ganz offensichtlich nicht bereit, aufzugeben. Sabine erstarrt. ‘Verflucht sei meine große Klappe und die liebe Susi auch!’, denkt sie bei sich, reißt sich aber zusammen und schwimmt schnell zum Wasserfall. Susi folgt ihr bibbernd. Am Rande des Falls ragt ein kleiner Fels aus der Gumpe. Auf den drapieren sich die beiden ŕ la Kleine Meerjungfrau. Das Sprühwasser nieselt auf sie nieder. „Scheiße, ist mir kalt!“, gesteht Susi, „aber irgendwie saugeil, oder?“ Sabine kann nicht antworten, denn ein schriller Schrei durchdringt das Rauschen des Wasserfalles.
Zwei Menschen sind offenbar von der Brücke gefallen. Oder etwa gar gesprungen? Wie auf Kommando hechten Susi und Sabine ins Wasser und kraulen so schnell sie können zur vermeintlichen Unfallstelle. Nebenbei registriert Susi mit Genugtuung, dass sie wenigstens immer noch schneller schwimmen kann als Sabine. Ein bisschen zumindest. Nach der eiskalten Dusche auf dem Felsen wirkt das Wasser in der Gumpe wärmer.
Die zwei mutmaßlichen Opfer streben dem buckligen Felsen zu und klettern hinaus. Jolly und Matze, wie nun deutlich zu erkennen ist. Nackt. Wenig später schlagen auch die beiden Rettungsschwimmerinnen an und lassen sich gern heraus ziehen. „Was war denn los? Ich dachte, wir müssen euch rett-tt-tt-ten!“, klappert Sabine zitternd. „Ihr habt doch lau-au-au-aut geschrie-ie-ie-en:“ Sie hüpft auf der Stelle und schlägt die Arme um sich.
Matze mit seiner Speckschicht spricht als erster: „Jo, g’sechn hamma eich holt und denkt, dass ma zu eich ummi schwimmen. Oda halt nit denkt, wos woaß i. Jehnfalls nit, dasses so oarschkalt is. Des woar halt da Schock, dass ma gschriean homm.“
„Ah, so!“, heuchelt Susi Verständnis. „Und was jetzt?“ Ihr Blick richtet sich auf Matzes Unterleib. „Eure Thermometer stehen mal wieder auf zwei Zentimeter! Was sollen wir denn da mit euch anfangen?“
Jolly grinst. „Gänsehaut steht euch gut. Und wenn eure Nippelchen so hübsch stehen - auch fast zwei Zentimeter, wenn wir schon dabei sind - dann wird mir gleich wieder warm ums Herz.“
„Aber meine Muschi friert!“
„Da wird sich doch was machen lassen!“
„Ja, aber was? Und vor allem wo? Hier hol ich mir noch den Tod im Schatten. Wobei ich zugeben muss, dass wir auch nicht genug nachgedacht haben. Kein Badetuch dabei und zu viele Leute vor der Hütte. Wir können nicht einfach nackt zurückgehen.“ Sabine wirkt leicht frustriert.
„I woaß wos! Kemmts mit, glei aso!“ Und schon macht sich Matze, barfuß und splitternackt auf den Weg. Die anderen folgen ihm. Was sollten sie auch sonst tun? Als sie oben am Steg eintreffen, ist Matze schon wieder da. Er hat seine und Jollys Kleider vom Brückengeländer geholt und eilt nun den Waldweg hinauf, der zurück zur Brummerhütte führt, biegt aber gleich wieder ab auf einen kaum erkennbaren Pfad, der noch steiler nach oben führt. Dabei wird ihnen durch die Anstrengung schon ein wenig wärmer. Jolly schlenkert schon wieder erkennbar mit seinem ‘Thermometer’.
Plötzlich stehen sie auf einer versteckten Bergwiese. Mitten im Sonnenlicht steht ein uralter Heustadel. Matze lässt sich wohlig seufzend auf einer primitiven Holzbank nieder und lehnt sich genießerisch an die von der Sonne aufgeheizten, im Laufe vieler Jahre verwitterten Holzbalken. „Aaah! Isch des nit bärig?“
Dem mag niemand widersprechen und Susi, Jolly und Sabine lassen sich rechts und links von ihm nieder. Die Kleider haben sie auf einer Heuharpfen aufgehängt, die daneben lehnt. Alle genießen schweigend die wärmende Kraft der Sonne. Sabine beobachtet interessiert, wie die Temperatur offensichtlich auf über ‘zwanzig Zentimeter’ steigt und kann nicht widerstehen, Jollys ‘Thermometer’ näher zu untersuchen. „Gelegentlich könntest du mal messen, ob ich schon wieder normale Betriebstemperatur habe“, murmelt sie schläfrig.
„Oral, rektal oder …?“
„Vaginal, bitte.“
Jolly rutscht ein wenig mit dem Hintern auf der Bank nach vorne und lehnt sich zurück. Sein Zapfen steht steil von der Körperschräge ab. „Na, dann komm und nimm Platz!“ Sabine hängt sich an seinem Nacken ein und schwingt ihren Hintern locker in Position. Ein tiefer, langer Kuss und sie sinkt langsam, versenkend, auf ihn nieder. Susi beobachtet genau, während sie schon an Matze arbeitet. Keine Frage, dass sie bald behände Sabines und Jollys Vorbild folgen.
Jolly und Matze haben ihre Hände stützend und gleichzeitig verlangend um die herrlich runden Po-Backen gelegt und drücken nun sachte, langsam, aber unnachgiebig nach unten. Als beide bis zur Wurzel in Sabine und Susi stecken, schnurren diese wohlig, schmiegen sich ganz eng an die Burschen und streicheln zärtlich über leicht stoppelige Wangen und kräftige Muskeln.
„Und jetzt?“, fragt Jolly
„Und jetzt halt einfach still und die Klappe. Es ist so schön so“, murmelt Sabine.
„Mmmh!“, schwärmt Susi, „nur so sitzen und nicht bewegen. Einfach himmlisch!“
Ein bisschen was bewegt sich aber doch, allerdings kaum erkennbar. Sachte schaukeln sich die vier in einen exquisiten Zyklus aus Lust und Hingabe. Nach fast endlosem, wonniglichem Ineinandersein entlädt sich die aufgebaute Spannung in langen, ergötzlichen Orgasmen. Nur zögerlich lösen sie sich voneinander, aber die Sonne ist bereits im Begriff, hinter den Baumwipfeln abzusteigen, es wird frisch am Berg.
Endlich reckt sich Sabine, schlüpft wieder in ihr Kleid: „Gehen wir zurück, ich bin wirklich gespannt, wer nun gewonnen hat.“
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LIEBE LESER!
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Nächste Folge: Ein heißer Juli 10 und 11 – Siegesfeier
Kommentare
(AutorIn)
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Am weiteren Verlauf kann ich derzeit nichts mehr ändern. *Ein heißer Juli* ist bis Kapitel 23 schon fix und fertig. Die Kapitel 10 und 11 über die Siegesfeier sind bereits eingereicht. Da geht es ziemlich heiß her und danach ... wird auch cosmos wieder auf seine Kosten kommen, keine Frage!
Herzlichen Dank für das Trinkgeld, mondstern, es ist ein kleiner Trost für die *globale Minderbeachtung* LOL
Das wird die erste Story bzw. das erste Kapitel sein, das die Einstellungswoche mit unter 1000 Lesungen verlässt. Passt irgendwie zu dieser Woche.
14.7.2016: nach 3 Jahren und fast 3 Monaten hat dieses Doppelkapitel 2000 Klicks erreicht! Toll! :(«
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Das ist eine nette Serie, die viel zu wenig Beachtung findet. Mir hat diese Folge gefallen :-)
LG Mondstern«
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