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Kommentare: 9 | Lesungen: 3432 | Bewertung: 8.00 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 24.11.2003

Eine (fast alltägliche) Liebesgeschichte

von

Ich stand bis zu den Knöcheln im eiskalten Wasser und sah mir den halbrunden Mond an. Er leuchtete schal auf die von meinen Füßen verursachten Wellen des Ziegelteiches und schimmerte irgendwie silbrig.


Die Stille um mich herum war wohltuend und angenehm. Irgendwie friedvoll. Nur das leise gurgelnde Wasser war unter mir zu hören und stimmte mich etwas melancholisch.


Ich gab mir einen Ruck und setzte den nächsten Schritt in das kalte Naß. Es planschte ein bißchen, kleine Wassertropfen spritzten auf den sonst spiegelglatten Teich und verursachten wiederum kreisförmige Wellen.


Heute lag ein ereignisreicher Tag hinter mir und dauerte bereits endlos lange. Bevor ich in das Wasser stieg war ich noch fix und fertig gewesen, aber die unsägliche Kälte des Tümpels würde sogar Tote zum Leben erwecken.

Aber der Reihe nach.

Alles begann heute mit einem kleinen Zank mit meiner Frau in aller Früh. Sie wollte unbedingt zeitig geweckt werden und ich hatte es mal wieder vergessen.


Nachdem sie von selbst aufgewacht war hastete sie durch die Wohnung, suchte sich alles zusammen, wusch sich, schminkte sich und zog sich an. Mir wurde richtig schwindlig ob der Geschwindigkeit, die sie an den Tag legte. Noch immer grollend drückte sie mir dann einen Abschiedskuß auf den Mund und wünschte mir, immer noch etwas ärgerlich, einen schönen Tag.


Ich lächelte in mich hinein, wenn sie wütend war, war sie am schönsten.


„Dir auch,“ konnte ich ihr gerade noch nachrufen, als die Tür auch schon ins Schloß fiel.


Ich hatte es lange nicht so eilig. Ich ließ mir weiter Zeit und verließ erst eine Viertel Stunde später unsere Wohnung. Entspannt schlenderte ich zum Bahnhof, meine Frau hatte sich für heute ausnahmsweise das Auto genommen, und stieg gut gelaunt in den Zug.


Es war heute ein klarer Tag, rein, frisch und schneidend kalt. Die Menschen am Bahnhof standen warm eingepackt herum und wirkten als ob sie noch im Bett lagen und träumten.


Dann passierte etwas ungewöhnliches.


Bereits als ich im Einsteigen begriffen war überfiel mich ein merkwürdiges Gefühl. Ich kann es nur schwer beschreiben, aber eine Autopresse schien mich gepackt zu halten und gegen meinen Brustkorb zu drücken. Mir blieb plötzlich der Atem weg und ich war froh, einen nahen Sitzplatz ergattert zu haben. In der Magengrube machte sich eine Art Völlegefühl breit, ich begann zu schwitzen und mußte heftiger schnaufen. Ich mußte ganz bleich geworden sein, denn ein Fahrgast blickte mich sorgenvoll an und bot mir Hilfe an.


Mir war nicht klar, was das bedeuten sollte und versuchte erst einmal ruhig zu bleiben, durchzuatmen, mich zu beruhigen. Das gelang mir nur bedingt. Eine derartige Unruhe, so ein merkwürdiges Gefühl hatte ich so noch nie erlebt.


Als ich kurze Zeit später wieder ausstieg hatte ich mich zumindest soweit im Griff, daß ich, zwar mit erhöhtem Puls, aber mittlerweile ohne diesen Druck am Brustkorb, zur Arbeit gehen konnte. Ich trank dort angekommen sofort kaltes Mineralwasser und konnte mich weiter beruhigen.


Das ungute Gefühl aber blieb.


Meine Frau konnte ich telefonisch noch nicht erreichen, weil ein Unfall die Südautobahn zu einem riesigen Parkplatz werden ließ. Ihre Kollegin, mit der ich telefonierte, war es schon gewohnt, daß meine Frau zu spät kam wenn sie mit dem Auto fuhr. Der Verkehr wurde von Tag zu Tag schlimmer.

Als ich gegen Mittag von einem Meeting zu meinem Arbeitsplatz zurückkehrte, rief ich wieder an und erfuhr, daß sie noch immer nicht auftaucht war.


Ich machte mir Sorgen.


Wo war sie bloß?


Auch die Kollegin konnte es sich nicht erklären und versuchte sich in unschlüssigen Erklärungsversuchen.


Die Autopresse zog sich wieder zusammen und ließ nicht los. Mir wurde klar, daß etwas nicht stimmte. Leicht nervös wählte ich den Notruf der Polizei und versuchte mich zu erkundigen. Dort wußte man nachdem ich unzählige Male verbunden worden war, Bescheid. Ein müde klingender Beamte informierte mich, daß bei dem Unfall auf der Autobahn meine Frau verwickelt worden war.


Näheres sollte ich im AKH erfahren, eine Abteilung samt Telefonnummer gab er mir durch. Mehr konnte, oder wollte er mir nicht sagen.


Apathisch kritzelte ich die Daten auf und stand völlig von der Rolle auf.


Ich mußte hin.


Für ein Telefonat hatte ich einfach keine Nerven. Ich warf mir meine Jacke um und verließ das Büro. Niemand fragte etwas, mein Ausdruck in meinen Augen ließ erahnen, daß etwas passiert sein mußte.


Mit dem Taxi war ich eine Viertelstunde später angekommen und war komischerweise ziemlich ruhig geworden.


In meinem Kopf schien ein Stock Bienen ausgeschwärmt zu sein, es summte und tremolierte und alles um mich herum ging seltsam langsam vor sich.


Lethargisch saß ich dann endlich vor dem richtigen Arzt. Heute schienen alle irgendwie müde zu sein. Er sah mich mit geräderten, rot geschwollenen Augen an. So schonend er es vermochte, erklärte er mir, daß meine Frau den Unfall nicht überlebt hatte.


Sie wäre auf der Stelle tot gewesen.


Sie hätte keine Schmerzen gehabt, weil es sehr schnell ging, sagte er.


Ich nickte.


Gefühlt hatte ich in diesem Moment nichts. Ich saß in einem Vakuum, mein rechtes Bein wippte unruhig vor sich hin wie ich es immer tat.


Eines aber war mir klar, nämlich das ich den ganzen Tag schon all

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Kommentare


sexy-hexy
dabei seit: Mär '03
Kommentare: 140
schrieb am 25.11.2003:
»Ein wenig bekomme ich Angst. Ich hoffe, bete, dass diese Story nur ein Geschichte ist, und nicht die Wahrheit.

Dark Angel, würdest Du Dich bitte bei mir melden?

sexy-hexy@erogeon.de

«

dummdidumm
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 73
dummdidumm
schrieb am 29.11.2003:
»Lieber DarkAngel,

die Geschichte ist so authentisch geschrieben, daß es sehr beängstigend ist. Beängstigend, wenn man drüber nachdenkt, ob der Autor sich in einer entsprechenden Situation befindet, oder genauso, wenn man vor Augen hat, daß man selber in solche Situation rutschen könnte.

Sehr packend geschrieben...

Gregor«

olex1912
dabei seit: Apr '02
Kommentare: 1
schrieb am 30.11.2003:
»Hallo Dark Angel,

die Geschichte könnte von mir sein. Bin mir nicht sicher, ob die Geschichte fiktiv oder wahr ist, denke aber wahr, da ich mich darin so sehr wiedererkennen kann.
Gruß,
olex

114 Tage

Vor hundertvierzehn Tagen
ist sie von mir gegangen.
Die Seelenschmerzen plagen,
die Lebenslust vergangen.

Schlimmer Tage grauer Geist,
bodenloser Sturz in's Nichts,
brennend die Verzweiflung kreißt,
düster blaß der Glanz des Lichts.

Zehrend' Denken, Bitterkeit,
dumpfes Vegetieren,
macht sich mir im Inner'n breit
wie aggresive Viren.

Öd und leer verrinnt die Zeit,
ihre Liebe fehlt mir so,
meine Seele nach ihr schreit,
und sie hört es - irgendwo.«

chatwizle
dabei seit: Feb '04
Kommentare: 4
schrieb am 14.02.2004:
»heftig ....

und hoffentlich nur eine Geschichte ... oder?«

mrskipper
dabei seit: Jun '04
Kommentare: 5
Mrskipper
schrieb am 23.08.2005:
»Hallo Dark,
eine wirklich ergreifende Kurzgeschichte.
Ich hoffe, Du hast ähnliches nicht erleben müssen (wegen der Widmung)«

yksinäisyys
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 142
schrieb am 23.08.2005:
»Eine zu Herzen gehende Geschichte...

yksi, die immer noch tief betroffen ist..«

SarahM8880
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 5
SarahM
schrieb am 23.08.2005:
»das ist ja wirklich eine schreckliche aber auch schöne geschichte, nur was zum henker hat die auf dieser seite verloren ??????????????????????????????????????????????????????????????«

Auden_James
dabei seit: Aug '10
Kommentare: 87
Auden James
schrieb am 26.02.2012:
»Anscheinend ist der Text für den Autor ein sehr persönlicher. So weiß ich nicht, inwiefern eine Kritik dem Autor (auch ob des Alters des Texts) hilft, aber ich möchte trotzdem meine Gedanken zum Text zum Besten geben.

Mich hat er (leider) nicht erreicht und berührt.

Und das liegt nicht am Thema und auch nicht am - typischen? - österreichischen Pessimismus.
Das liegt schlicht und ergreifend an der schreiberischen Umsetzung.

Dass die nicht passen will, wird bereits in den ersten beiden Sätzen klar:
1. Stutzen: "halbrunder Mond" - bestenfalls ungelenk, besser: Halbmond;
2. Stutzen: "schal leuchten" - überflüssiges und schiefes Adverb, besser: stärkeres Verb finden oder streichen;
3. Stutzen: "irgendwie silbrig schimmern" - unpassende Unbestimmtheit, besser schwammiges "irgendwie" streichen; und auch "silbrig" ist eher ein Adjektiv zu viel, besser: originelleres Bild finden oder streichen.

Und das waren nicht die letzten Stutzer.

Von Stil abgesehen ließen mich vor allem drei inhaltliche Punkte stutzen:
1. Telepathischer Verlustschmerz des Protagonisten - aufgesetzt, im Konflikt zur ansonsten durchweg realistischen Erzählweise, weil quasi esoterisch;
2. Vorhersehbarkeit - ab der Nennung des Autounfalls auf der Südautobahn ist ALLES klar (Anfang, weiter Verlauf, Ende) und somit die Spannung tot;
3. (Un)toter Erzähler - bislang konnte noch niemand erklären, wie (a) Tote erzählen können und (b) dessen Geschichte qua Tot-Sein leider schon zu Ende ist, noch ehe sie begonnen hat, und also uninteressant und dem Autor mit Blick auf (a) sowieso nicht abzukaufen, weil schlicht unmöglich.

Und so hat mich auch das Schicksal des (un)toten Erzählers genauso kaltgelassen wie das Eiswasser des Ziegelteichs. Schade, denn das Thema hat Potential (und wurde in anderen Texten auch famos ausgereizt).

Aus literarischer Sicht also stark verbesserungsfähig.
Die persönliche Sicht kann, will und soll (m)eine Textkritik nicht interessieren.

-AJ«

Softmohn
dabei seit: Jul '15
Kommentare: 63
schrieb am 24.09.2015:
»unglaublich..- ergreifend..- das ist keine Geschichte..- das ist das Leben..«



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