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Kommentare: 2 | Lesungen: 1299 | Bewertung: 8.38 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 07.03.2022

Ella - Finale, das weiße Kleid

von

Wir würden heute auf die hochfavorisierten Titelverteidigerinnen treffen. Die Wetten standen zwanzig zu eins gegen uns, für unseren Sieg würden sie das zwanzigfache Geld zahlen. Isa, Ingeborg und ich legten im Kraftraum, beim Aufwärmtraining, unsere Taktik fest. Ingeborg berichtete:


„Die gehen auch nicht gern nach hinten, sie verlassen sich auf ihre Technik, auf die Übersicht, ihre Reflexe und die Routine. Sie sind schon lange als Mannschaft im Geschäft und sind aufeinander eingespielt. Das seid ihr auch, nicht in dem Maße wie die beiden, aber weil ihr so gut harmoniert und zusammen passt, haben wir euch ausgesucht, ihr erinnert euch.


Sie spielen blindlings zusammen, brauchen sich noch nicht einmal zu sehen, trotzdem passt jedes Zuspiel, sie wissen immer, wo die andere ist und was sie plant. Dafür sind sie individuell nicht so stark wie ihr beide, die Einzelleistungen genommen, seid ihr stärker. Meiner Meinung nach wurden sie in letzter Zeit so wenig gefordert, dass sie höchst wahrscheinlich konditionell nicht auf der Höhe sind. Zusätzlich dazu habt ihr einen weiteren Vorteil auf eurer Seite. Wenn ich sie richtig einschätze, dann nehmen sie euch nicht ganz ernst. Sie haben gejubelt, als ihr gewonnen habt und nicht die Vizemeisterinnen. Sie denken, dass ihr das leichtere Los seid. Sie gehen davon aus, dass sie euch leicht besiegen können. Eigentlich wissen sie genau, dass sie gewinnen und den Titel verteidigen werden, das gibt natürlich Selbstvertrauen.“


Sie schaute von Isa zu mir und wieder zu Isa.


„Mädchen, das werden wir denen versalzen, stimmt das?“


„Ja!“, riefen wir, Isa und ich.


„Mädchen, wenn wir im Finale sind, dann wollen wir es auch gewinnen. Sind wir uns da einig?“


Klar waren wir uns einig.


„Ja!“, riefen wir im Chor.


Damit war es besiegelt, wir würden gewinnen.


Daniel gab nicht auf, er rief häufig an, aber für mich war für eine Beziehung mit ihm echt die Luft raus. Er war zwar ein hübscher Kerl und ein guter Liebhaber. Für mich ist allerdings der Charakter ein überaus wichtiger Parameter, um einen Partner zu akzeptieren. Es war zwar nur ein einziger Fehltritt, der sein Konto belastete, aber der lastete schwer, denn er lässt deutliche Rückschlüsse auf den Charakter zu. Zu einem Mann, der so schamlos die intimsten Geheimnisse einer Beziehung ausplaudert, habe ich kein Vertrauen, dürfte logisch sein.


Jetzt rief er an, um uns Glück zu wünschen. Glück kann man immer brauchen, ich bedankte mich und fokussierte mich wieder auf das, was da auf uns zu kam.


Als wir den Platz betraten, jubelte mehr als die Hälfte der Zuschauer, sogar viel mehr als die Hälfte. Das ließ sich gut an, ohja, es hörte sich geil an.


Wir standen am Rand des Spielfeldes, Isa und ich, schauten uns verblüfft die Zuschauer an und ließen uns bejubeln. Dies war unsere Heim-Arena, da stand uns der Applaus des heimischen Publikums zu. War trotzdem einmalig, echt. Wir brachten die Taschen an unsere Bank und bereiteten uns auf das Spiel vor. Die Betreuerbox war von uns aus gut zu sehen, Mama thronte da ganz selbstverständlich wie die Königin von Persien neben Ingeborg, dem Presi und noch zwei wichtig erscheinenden Hanseln aus der Administration der Schule und/oder der Universität.


Die Leute waren uns egal.


Die Gegnerinnen wurden angekündigt, sie waren die Favoriten und die Titelverteidigerinnen, dementsprechend traten sie auf, so, als wenn ihnen der Platz gehörte. Wir wollten die Eigentumsverhältnisse schon zurecht rücken, das sah Isa genau wie ich, wir nickten uns zu, das Finale zu verlieren war keine Option.


Das Spiel begann, wir stellten uns ihnen gegenüber, sie hatten den ersten Aufschlag. Bevor es los ging, erneuerten Isa und ich den Pakt zu Las Vegas. Wir stießen die vier Fäuste zusammen. „Keinen Ball verloren geben, keinen Punkt verschenken, keinen Satz her geben!“


Ingeborg war eine kluge Trainerin, auf die konnten wir uns verlassen. Sie gab uns mit, dass wir uns vom ersten Ball an vollständig ausgeben könnten, unsere Kondition würde auch für fünf Sätze reichen, nicht nur für drei. Wir sollten konzentriert bleiben und uns nicht ins Bockshorn jagen lassen. Sie benutzte echt das deutsche Wort, Bockshorn, vielleicht, damit ich es besser verstehe. Aber egal jetzt, Isa und ich standen bereit, um den ersten Aufschlag zum Finale anzunehmen.


Die Dunkelhaarige war kleiner, die servierte uns den ersten Ball. Wenn ich es richtig beobachtete, dann versuchte sie sich an der Banane. Es wirkte auf den ersten Blick, als würde der Ball ausgehen, dabei war der Effet deutlich an der Drehung des Balles zu erkennen. Isa sah das ähnlich, wollte es nicht darauf ankommen lassen. Weit bevor sich diese Banane entwickeln konnte, sprang sie bereits im Halbfeld hoch und knallte der Aufschlagspielerin den Ball umgehend vor die Füße. Die wurde überrascht von dem aggressiven Rückspiel oder war noch nicht richtig im Spiel, jedenfalls retournierte sie ganz schwach, der Ball segelte in hohem Bogen über das Netz. Nicht hoch genug für Isa, sie schwebte wieder hundert Meter über dem Boden und knallte der Dunkelhaarigen den Ball erneut vor die Füße. Die hatte keine Chance den Ball zu erreichen, Punkt für uns, Aufschlagwechsel. Wie die Leute den Punkt für uns feierten kann man sich nicht vorstellen. Es war echt geil, die Schwingung vom Publikum so intensiv mit zu bekommen.


Irre, echt.


Jetzt servierte ich ihnen eine original Bella-Banane. Die Dunkelhaarige sollte annehmen, nahm sie aber nicht, sie dachte echt, der Ball ginge aus. Er landete aber genau auf dem Kreuz. Keine Diskussion, keine Reklamation, diesen zweiten Punkt nahmen sie ebenfalls mit Anstand.


Kann uns recht sein.


Die Banane auf die andere Seite nahm die große Blonde an, die kleine Dunkelhaarige stand am Netz und wartete darauf, eine Vorlage zu bekommen. Die kriegte sie auch, sie schmetterte den Ball in unser Feld, wollte schmettern, Isa stand jedoch genau richtig und blockte den Ball. Der war aber so hart geschlagen, dass er ihr durch die hochgereckten Arme brannte. So wie die Dunkelhaarige schaute, war das auch Absicht. Irgendwie konnte ich das vorher riechen, sie sah schon so entschlossen aus.


Im Hechtsprung kriegte ich gerade noch eine Faust unter den Ball, bevor er den Sand berührte, er sprang unkontrolliert hoch in die Luft, Isa hastete zu der Stelle, sprang mit aller Kraft hoch, schwebte wieder so hoch in der Luft und schmetterte ihn hinter die Dunkelhaarige ins freie Feld, die war schon wieder auf dem Weg ans Netz und nicht einmal in der Nähe des Balles.


Man muss das mal sehen, um es glauben zu können. Isa war keine einssiebzig und wog nicht mal fünfzig Kilo. Trotzdem hatte ihr Schmetterball eine Wucht, die man ihr nicht zutraute, wenn man sie im Ruhezustand sah. Wenn sie aber so hochsprang und den Schlag ausführte, dann mit irrer Dynamik und dem ganzen Körper. Selbst den Schwung der Beine und die Kraft aus Hüfte und Schulter, alles das legte sie in den einen Schlag. Wie schon erwähnt, ihre Schmettertechnik ist gewaltig und kaum zu toppen.


Was sie aus dem Ball machte, war geil, war krass geil. Riesenapplaus für den sensationellen Ballwechsel, der Rückenwind vom Publikum war mega. Nach jedem gewonnenen Punkt stießen wir alle vier Fäuste zusammen, um uns an den Pakt zu erinnern.


Wir machten echt noch vier Punkte in Folge, führten zu dem Zeitpunkt bereits mit sieben zu Null Punkten. Muss man sich vorstellen, wir waren die Außenseiterinnen gegen die Titelverteidigerinnen, spielten das Finale, und die klaren Favoritinnen lagen sieben Punkte hinten.


Die Gegnerinnen hatten mittlerweile ihre Auszeit genommen. Coaching war nicht erlaubt, so saßen sie allein auf der Bank und diskutierten. Nur kurz, dann waren sie einig. OK, wir waren gewappnet. Es war klar, einen Vorsprung von sieben Punkten würden wir uns nicht nehmen lassen.


Wir betraten den Platz wieder nach der Auszeit, stießen die vier Fäuste aneinander.


„Keinen Ball, keinen Punkt, keinen Satz!“


Sie änderten die Taktik, sie versuchten, Isa aus dem Spiel zu nehmen, entweder hatten sie Angst vor ihrer Schmettertechnik oder sie hielten mich für die schwächere Spielerin. Mir egal! Wir reagierten, indem wir uns hintereinander orientierten. Sollte ich mal einen Ball nicht bekommen, dann war Isa da. Unsere Kondition war so gut, dass wir es uns zutrauten, einzeln die gesamte Breite des Spielfeldes abzudecken. Dachten wir, aber das ging erst einmal in die Hose, ich kriegte einen Ball nicht, der Aufschlag wechselte zu denen, darauf spielten sie ein As, zwei Punkte für die. Einen Aufschlag später retournierte Isa deren Ball bereits am Netz, sie sprang wieder so hoch und knallte den Ball seitlich an beiden Spielerinnen vorbei ganz nach hinten aufs Kreuz. Ein absolut geiler Ball, den ihr keiner nachmacht, garantiert nicht, keiner auf der ganzen Welt. Die guckten blöd aus der Wäsche und dem Ball hinterher, das Publikum rastete fast aus, echt.


Isa servierte, der Ball kam umgehend zurück, ich blockte ihn am Netz, traf ihn nicht richtig, er fiel total schlaff am Netz hinunter, auf deren Seite, Punkt für uns. Isa servierte nochmal, sie trieb den Ball zwischen den beiden Gegnerinnen hindurch, sie waren sich nicht einig, wer ihn annehmen sollte, es war unser nächstes As. Super.


Die wurden echt wütend, mittlerweile führten wir elf zu zwei. Ingeborg gab uns Zeichen, wir sollten weiterhin konzentriert bleiben. Isa sollte servieren, kam aber zu mir gerannt, wir stießen die Fäuste zusammen, der Pakt zu Las Vegas stand.


Sie servierte longline, sie kriegte ihn longline zurück. Sie spielte ihn zu mir ans Netz, ich knallte ihn auf der anderen Seite longline auf deren Seite. Die Spielerin auf der Seite befand sich bereits auf dem Weg in Richtung Netz, Ingeborg hatte recht, die wollten nicht hinten spielen. Mein Ball landete weit hinten auf der Seitenlinie, flog scharf gespielt an ihr vorbei. So, wie sie sich in dem Augenblick in Gegenrichtung bewegte, besaß sie keine Chance, den Ball zu bekommen.


Die wurden echt sauer, konnte uns nur recht sein. Was soll ich weiter erzählen, den ersten Satz gewannen wir mit zwölf Punkten Vorsprung. Das Gesicht von Ingeborg war sehenswert, und ihre Gestik erst. Sie wollte uns weiter motiviert halten, wir sollten nicht nachlassen. Die Ermahnung brauchten wir nicht, denn wir hatten den Pakt von Las Vegas.


Im zweiten Satz ging es eine Zeitlang hin und her, sie einen Punkt und wir einen, der Aufschlag wechselte dauernd. Die Banane nahmen sie immer an, auch wenn ich so tat, als wenn ich sie aus spielen würde, sie nahmen sie immer an. Die waren wirklich stark, kann man nicht anders sagen. Anscheinend hatten sie ins Spiel gefunden oder wir hatten sie ins Spiel kommen lassen. Von Konditionsmängeln war bei denen keine Spur zu entdecken, bei uns natürlich auch nicht.


Wir nahmen eine Auszeit bei sechzehn beide, ich beriet mich mit Isa. Sie sagte, wir müssten uns wieder auf unsere Stärken besinnen, ihre Stärke ist am Netz, ihre Sprungkraft, ihre Entschlossenheit und ihre Schlagtechnik. Meine Stärke sei es, so fand sie, dass ich reaktionsschnell wäre, mich nicht bluffen lasse und eine große Reichweite hätte. Und, wir sollten die alte Technik anwenden, immer so breit wie möglich longline zu spielen, keine Cross-Bälle oder nur in der Ausnahme, wenn das Feld frei sei.


OK, sie hatte die längere Erfahrung und die größere Spielpraxis. Wir orientierten uns, nachdem wir den Pakt zu Las Vegas erneuert hatten, wieder mehr hintereinander. Ich spielte immer aus dem Halbfeld heraus longline. Teilweise spielte ich gar nicht erst zu Isa, sondern retournierte einen auf mich gespielten Ball gleich volley longline. Damit hatten wir sie dann am Schlafittchen. Mit den Longlinebällen machten wir drei Punkte hintereinander, es stand neunzehn zu sechzehn. Wir hatten noch einen Ball zum ersten Matchball. Das Geschrei der Zuschauer war atemraubend. Als ich zum Aufschlag den Ball hoch in die Luft hielt, wurde es in der Arena auf einen Schlag mucksmäuschenstill. Nur Margret schrie in die Stille:


„Bella!“


Die Gegnerinnen waren sich des Ernstes der Lage bewusst, sie lagen einen Satz und drei Punkte hinten, wir brauchten noch zwei fürs gesamte Match.


Tatsache, der Aufschlag ging aus, echt. Die erste Banane in diesem Match, die nicht funktionierte, Punkt und Aufschlag für die. Dass mich ein solcher Fehler nicht fröhlich stimmt, kann man sich vorstellen. Sie servierten, voller Brass nahm ich den Ball im Halbfeld im Sprung und spielte ihn als longline-Schmetterball hinten aufs Kreuz. Den Schlag kannten sie noch nicht, sie dachten, dass bei mir das große Flattern eingesetzt hätte und gingen davon aus, dass der Ball aus ginge. Ging er aber nicht, wenn auch knapp, so touchierte er doch die Linie, die Linienrichterin gab ihn sofort gut, Punkt für uns. Geil. Den Beifall hättest du hören sollen, irre. Sie applaudierten, aber noch lauter waren die Rufe, mit denen sie uns unterstützten.


Matchball. Isa servierte und zwar auf Isa-Art. Sie hämmerte mit ihrer sagenhaften Schmettertechnik den Aufschlag zwischen den beiden Gegnerinnen hindurch, volles Risiko, volle Kraft. Knapp vor der Auslinie knallte der Ball auf den Sand, geil, gewonnen!


Das Gejohle, Geschrei, Applaus, war irre, echt. Isa und ich lagen uns in den Armen, hüpften herum. Der Applaus wurde durch diverse Hip-Hop – Takte aus der Musikanlage verstärkt. Ingeborg winkte, wir sollten der Etikette genügen, die Gegnerinnen standen am Netz um uns zu gratulieren.


„Dass ihr so stark seid, haben wir nicht gewusst“, rief die Dunkelhaarige in den lärmenden Applaus. „Wir sehen uns zur Nevada-Meisterschaft, da gibt es eine Revanche, ihr werdet sehen!“


Wir klatschten uns mit denen ab, alles war super Wölkchen, echt wahr. Wie man sich in den Augenblicken unten auf dem Court nach dem Sieg fühlt, kann man sich nicht vorstellen.


Wir schwebten vor Glück über dem Boden, grinsten wie blöde, winkten und grinsten in die Menge. Es wurden uns Blumen zugeworfen, auch zwei, drei Stofftiere, echt. Isa und ich drehten eine Ehrenrunde, zeigten ‚love you‘ mit den Fingern und bedankten uns beim Publikum für die Unterstützung.


Der Moderator kam runter mit dem Mikro in der Hand, er wollte von uns ein paar Worte hören. Wir bedankten uns bei der Trainerin, ich bedankte mich bei der Schule für die Freistellung, bei unserem Sponsor für die Unterstützung. Das musste sein, Mama zuliebe.


Es gab einen Pokal für jede und einen Blumenstrauß, der Direktor der Schule gratulierte uns, er fand es bemerkenswert, dass eine Heimmannschaft den Titel gewonnen hat und dass ich als Schülerin so über mich hinaus gewachsen wäre. Die wichtigsten und interessantesten Szenen des Spiels wurden auf den großen Bildschirmen rings um den Court wiederholt, war geil uns in Action zu sehen. Mein Gesicht, als die eine Banane aus ging, war auf jeden Fall sehenswert. Isa und ich saßen auf der Bank am Spielfeld, tranken Wasser, grinsten uns an und nickten die ganze Zeit. Kerl, so ein Glück! Kann man nicht so erzählen, wie es sich für uns anfühlte, aber es war mega.


Naja, wie es im Restaurant des Centers nach der Dusche zuging, davon macht man sich kein Bild. Das laute Hallo, als wir aus der Umkleide kamen, war so geil, es wurde mir ganz schwummrig im Magen.


„Ist das geil?“, fragte Isa mich. „Das will ich immer haben. Der Pakt zu Las Vegas gilt auch für die Nevada-Meisterschaft, OK?“


Wir stießen die Fäuste zusammen, der Pakt war besiegelt. Wir wurden gefeiert wie die Superstars, Daniel kam an und winkte mit einem Packen aus Geldscheinen.


„Sechstausendachthundertundfünfzig Dollar! Bella, du bist Gold wert!“


Naja, da hatte auch er seinen Spaß. Er lud mich wieder zum Essen ein, ich lehnte ab, er lud Isa und mich ein, ich lehnte wieder ab. Isa war nicht abgeneigt, ich ermunterte sie dazu, die Einladung anzunehmen, sie war und blieb unschlüssig. Mir war es egal, echt, die Angelegenheit Daniel war für mich abgehakt.


Mama berichtete mir durch den Lärm hindurch:


„Ich habe jeweils tausend Dollar gesetzt, Schätzchen, der Tipp war wirklich gut. Hast du jemanden, dem wir das Geld zukommen lassen können?“


„Echt, Tausend Dollar? Dann hast du ja fast zweihunderttausend gewonnen!“


„Ich runde auf glatte zweihundert auf, wem sollen wir es spenden?“


„Der Volleyballjugend“, mischte sich Isa ein. „Die haben nicht genug Geld für die Nachwuchsförderung, alles was sie haben, geht in die Liga-Mannschaften, in Damen und Herren. Die Jugend hätte es nötig.“


So wurde es gemacht, Mama legte die Abwicklung in meine Hände. Zu meiner Verwunderung verabschiedete sie sich dann, ihr Flieger ginge in einer Stunde. Es bedeutete, dass sie bis nach unserem Spiel mit der Abreise gewartet hat, es hat sie doch interessiert, wie ich mich schlage, hätte ich nicht gedacht.


„Du bist wirklich beeindruckend, Schätzchen. Auch deine Leistungen und dein Engagement in der Schule sind großartig, wie ich erfahren durfte. Du entwickelst dich so gut, wie sich eine Mutter das nur wünschen kann.“


Nun, ein Lob von meiner Ma war wirklich selten, umso süßer schmeckte es jetzt. Naja, ein Dämpfer kam gleich hinterher.


„In zwei Wochen wird Peter fünfundsechzig. Ich erwarte dich zur Geburtstagsfeier zuhause.“


Das war eine Anweisung, keine Bitte.


Ja, Scheibenkleister, das fehlte mir noch, ein gesellschaftlich wichtiger Auftrieb von Klugscheißern und Wichtigtuern und ich dazwischen, toll! Zehn Stunden Flug, Jetlag, der nach einer Reise Richtung Westen erheblich schwieriger zu überwinden ist als nach einem Flug in Richtung Osten. Nee, echt, wunderbar, darauf muss man sich ja freuen.


Von der Schule bekam ich nach dem Erfolg beim Volleyball so lange für die Geburtstagsfeier frei, wie ich wollte, die guten Zensuren entstanden trotzdem, nicht durch meine Geistesleistungen, sondern auf den Rechnern der einzelnen Fachlehrer.-


Vier Tage vor dem Geburtstag öffnete ich die Umkleidekabine der Sporthalle, in der mein alter Club trainierte. Nadine sah mich als erste, die wusste zwar, dass ich heute kommen würde, aber dass ich gleich nach der Landung zur alten Wirkungsstätte fahre, damit konnte sie nicht rechnen.


„Fitzi!“, rief sie begeistert. Alle kamen an und wir umarmten uns und es quasselten alle durcheinander.


„Wann bist du angekommen? Wie war der Flug? Wann bist du losgeflogen? Mann bist du braun! Trainierst du mit uns? Auja, wir haben ein Freundschaftsspiel, da brauchen wir dich.“


Die sprachen alle deutsch, hörte sich im ersten Moment echt komisch an.


Die Trainerin kam an, sie fr

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Kommentare


frosch2
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 42
schrieb am 13.03.2022:
»Eine sehr schöne Fortsetzung einer guten Geschichte. Ich hoffe, es kommen noch viele Fortsetzung dazu«

pluto752
dabei seit: Dez '13
Kommentare: 2
schrieb am 17.07.2022:
»Das grenzt ja schon fast an die große Literatur. Ich fühle mich an Stendhal: "Die Kartause von Parma" erinnert, großartig, mehr davon.!«



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