Entscheidung
von Lady MacKenzie
Sie war aufgeregt und voller Vorfreude, denn sie würden eine ganze Woche gemeinsam verbringen. So lange hatte er sich noch nie Zeit für sie genommen.
Sie hätte ihn zu gerne in seiner Wohnung besucht, oder ihn zu sich nachhause eingeladen. Doch natürlich trafen sie sich auch dieses Mal wieder im Hotel; darin war er eigen und sehr bestimmt, es musste ein neutraler Ort sein. Dennoch hoffte sie darauf, dass diese Woche ihrer Beziehung eine neue Richtung geben konnte.
Er war sehr auf seine Unabhängigkeit bedacht, es war ihm zuwider, wenn sie – wie er das nannte – klammerte. Das hatte sie zu Beginn ihrer Beziehung sehr verunsichert und wenn sie ehrlich zu sich war, hatte sich daran nicht viel geändert. Mehr noch, sie hatte nie geglaubt, der Typ Frau zu sein, der den Partner einengt. Dazu brauchte sie selbst zu viele Freiheiten. Aber sie war auch eindeutig. Entweder verliebt, dann von ganzem Herzen, oder eben nicht. Halbheiten waren nichts für sie.
Sie hatte lange gezögert, sich endgültig auf ihn einzulassen, weil er ihr oft emotional ein wenig unbeteiligt vorkam. Doch sein konsequentes Werben hatten sie überzeugt und vom ersten Kuss an war sie verloren gewesen, wollte immer nur noch mehr von diesem Mann.
Er war ein rücksichtsvoller, raffinierter Liebhaber und überschwemmte sie mit Lust und Glück, wenn sie zusammen waren. Doch sobald er ihr den Rücken zugewandt hatte, um zu gehen, schien er einfach zu vergessen, dass sie existierte. Das dumpfe Gefühl in ihrem Bauch hatte sie deswegen nie wirklich verlassen.
Sie war verstört gewesen, dass sie ihr Glück und ihren Überschwang nicht mit ihm teilen konnte. Sie wollte diese albernen Gespräche führen, die zwischen frisch Verliebten oft stattfanden, in denen man sich jede Kleinigkeit des Zusammenseins ins Gedächtnis ruft und in der Freude über die neu entdeckte Zuneigung schwelgt. Aber dem entzog er sich konsequent. Er hörte ihr zu, sie hatte sogar den Eindruck, dass er es mochte, wenn sie ihm erzählte, wie sie empfand. Doch kam von ihm nie etwas Ähnliches zurück.
Er war immer aufmerksam, unterhielt sich mit ihr auf Augenhöhe. Damit und mit seiner ruhigen Sicherheit, seiner Intelligenz und seinem Humor hatte er sie für sich eingenommen. Sie war das genaue Gegenteil. Ausgelassen, ungestüm, impulsiv und emotional; es war ihre überschwängliche Lebensfreude gewesen, die ihm gefallen und ihn angezogen hatte.
Ihr war von Beginn an klar gewesen, dass er nicht auf der Suche nach einer Frau war, die möglichst schnell bei ihm einzog und das störte sie nicht. Sie waren beide erwachsen, standen fest im Leben und genossen ihre Unabhängigkeit.
Und doch fühlte sie sich oft zurückgewiesen, wenn er tagelang nichts von sich hören ließ, nicht zu erreichen war und nicht auf ihre Nachrichten reagierte. Mehrmals hatte sie den Eindruck, wenn sie ihm nicht gerade per SMS mitteilte, dass sie scharf auf ihn war, dann war sie ihm eher lästig. Sie hatte ihm gesagt, wie er auf sie wirkte, wie sie sich deswegen fühlte, doch für ihn war alles in Ordnung und er meinte, sie würde zu viel grübeln.
Sie hatte versucht, ihn zu nehmen wie er war, das als Eigenart zu akzeptieren. Versuchte es immer noch, doch verunsicherte und verletzte sie sein Verhalten mehr und mehr.
Sie wusste mittlerweile, dass er auch andere Frauen traf. Sein Facebook-Profil wimmelte von Frauen, die statt einem Namen nur ein Pseudonym angegeben hatten. Einmal war sie sogar von einer Frau angeschrieben worden, die ihr von einem bevorstehenden Treffen berichtet hatte und von ihr wissen wollte, ob er sich lohnte – so jedenfalls hatte sie es ausgedrückt. Auf ihr vorsichtiges Nachfragen wurde ihr von besagter Frau bereitwillig erzählt, dass die beiden schon tagelang fast ununterbrochen Nachrichten austauschten und sie ziemlich heiß darauf war, ihn real kennenzulernen. Fatalerweise hatte er in diesen Tagen keine Zeit für sie gehabt, weil im Büro zu viel zu tun war. Davon hatte sie ihm nie erzählt, es tat zu sehr weh, doch seither nagte dieser Vorfall ununterbrochen an ihr.
Sie war sich sicher, ihm nicht gleichgültig zu sein, und doch fühlte sie sich ihm gegenüber immer im Nachteil, weil sie offenbar so viel stärker empfand als er. Deswegen hatte sie gehofft, dass er mit der Zeit seine Distanz aufgeben, mehr Nähe zulassen würde.
Mittlerweile verwandelte sie, der Eifersucht immer verhasst gewesen war, sich in regelmäßigen Abständen in ein Wesen voller Selbstmitleid, das sich die verrücktesten Dinge einredete, wenn er mal wieder ohne Erklärung keine Zeit für sie hatte. Ihr nicht antwortete, obwohl er offensichtlich online war. Dann fragte sie sich, mit wem er stattdessen schrieb, mit wem er seine Zeit verbrachte, wen er ihr vorzog.
Sie hatte versucht, sachlich mit ihm darüber zu sprechen, ihm zu erklären, wie sie empfand, in der Hoffnung, dass er ihre Ängste zerstreuen würde. Doch das war kein Gespräch nach seinem Geschmack. Sie litt, also hatte sie ein Problem und nur sie konnte das ändern. So einfach war das.
So hatte sie ihre Bemühungen verstärkt, ihr Innerstes versteckt und sich immer mehr verbogen. Sich dann wieder vorgenommen, sich nicht mehr so behandeln zu lassen, bis sie das nächste Treffen in erneuten Gückstaumel versetzte. Und die Tage danach sie wieder abstürzen ließen.
Ihr Handy vibrierte. Eine SMS von ihm: „Ich bin gerade angekommen und freue mich auf dich. Kann es kaum erwarten, meine Zunge in dich zu tauchen.“
Leichte Röte überzog ihre Wangen und sie schaute verlegen auf, obwohl sie ganz alleine auf der Bank im Zug saß. Und die spontane Hitze zwischen ihren Beinen, ließ sie daran denken, dass das letzte Mal viel zu lange her war.
Es war schon Abend, als sie eine halbe Stunde später leise an die Tür klopfte, die sich augenblicklich öffnete. Er nahm ihr direkt den Koffer ab und zog sie, die Tür zuwerfend, in seine Arme und küsste sie stürmisch.
Im Angesicht seiner offensichtlichen Freude, schämte sie sich für die Gedanken, die sie auf der Zugfahrt gehabt hatte. Er hatte Recht. Sie wollte einfach zu viel von ihm, machte sich zu viele Gedanken, war zu unsicher. Sie sollte lernen, ihn so zu lieben, wie er war.
„Ich habe dich vermisst!“, flüsterte er rauh an ihren Lippen, zog sie noch fester an sich, so dass sie seine stattliche Erektion an ihrem Bauch spüren konnte. „Und ich dich noch viel mehr!“ gab sie atemlos zurück, erntete ein kleines Lächeln, während seine Hände bereits ihren Rock nach oben schoben. Als er den Abschluss ihrer Strümpfe erreichte, stöhnte er auf, stieß seine Zunge begehrlich noch tiefer in ihren Mund und im nächsten Augenblick kneteten seine warmen Hände ihre Pobacken.
Ohne Umschweife ergab sie sich seiner Gier, ließ sich überrollen, mitreißen. Drängte sich an ihn, öffnete mit fliegenden Händen seinen Gürtel und die Hose. Als ihre Hand endlich seinen prallen Penis fand, stöhnten sie gemeinsam auf. Sie liebte es, ihn in der Hand zu halten. Die unvergleichliche Samtigkeit zu spüren, die feuchte Spitze, das unmissverständliche Zeichen seiner Lust.
Ohne Umstände hob er sie an, trug sie die paar Schritte zum Bett und streifte ihr dort ungeduldig die Kleider ab, ohne den Mund auch nur einmal von ihren Lippen zu lösen. Dann schob er sie auf das Bett und zog sich die offene Hose mitsamt dem Slip aus. Noch während er sein Hemd aufknöpfte, hatte sie seinen Schwanz bereits tief im Mund, stöhnte wolllüstig auf, seinen unverkennbaren Geschmack auf den Lippen.
Seine Hände vergruben sich in ihren Haaren und er stieß sich noch heftiger in sie. Doch schon kurz darauf hielt er inne, um sie an den Schultern nach hinten auf die Decke zu schieben. Dann spreizte er ihre Beine weit und leckte gierig über ihre nass glänzende Spalte. Sie war sehr feucht und sie wusste, wie unglaublich ihn das anmachte. So auch dieses Mal. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Schoß, stieß seine Zunge tief in sie, saugte und leckte voller Verlangen. Ihre Hüften wölbten sich ihm entgegen und als seine Hände den Weg nach oben zu ihren Brüsten fanden, um sie leicht in die harten Knospen zu kneifen, überrollte der erste Höhepunkt ihren zuckenden Körper.
Er ließ ihr keine Zeit, sondern stieß sofort seinen Schwanz in sie und fickte sie wie ein Besessener. Sein Penis war prachtvoll, groß und dick – sie hatte immer Mühe, ihn zu Anfang aufzunehmen und er war immer geduldig gewesen. Doch heute drängte er sich machtvoll in sie, sie schrie auf, nicht wissend, ob aus Schmerz oder Lust.
Er verlangsamte sein Tempo ein wenig, um sich über sie zu beugen, und an ihren empfindlichen Brüsten zu saugen. Die Spitzen hatten sich so sehr zusammengezogen, dass es schon fast schmerzte und das Spiel seiner Lippen war kaum dazu angetan, die Qual zu lindern. Sie wölbte sich ihm entgegen, ihre Haut glühte und sie kam erneut.
Heiser befahl er: „Schau mich an!“, und sie riss die Augen auf. Er versenkte seinen Blick in sie und es fühlte sich an, als würde er tief in sie hineinschauen, ihr Innerstes erkunden und ihre Lust aufsaugen. Als es nachließ und ihr Atem sich ein wenig beruhigt hatte, zog er sie hoch, presste sie an seinen Körper, so dass sie sein wild schlagendes Herz spüren konnte und küsste sie voll Verlangen. Ihre eigene Geilheit auf seinen Lippen zu schmecken, ließ sie erneut aufstöhnen.
Schon begann er sich wieder zu bewegen und ihre Spalte glühte, sie wusste, sie würde hinterher wund sein, doch im Augenblick war ihr das egal. Sie lehnte sich nach hinten, stützte sich auf ihre Hände und saß nun halb aufrecht, während er immer noch vor dem Bett kniete und sich unaufhörlich in sie stieß.
Als nächstes zog er sich ein wenig zurück, so dass er einen guten Blick auf das Geschehen zwischen ihnen hatte und bewegte seinen Schwanz langsam und kräftig. Seine Hände fanden den Weg zu ihrer Spalte, er spreizte mit den Knöcheln sanft ihre Schamlippen und legte die Daumen rechts und links von ihrer Klitoris ab, um dort sachte kleine Kreise zu beschreiben.
Ihr Kopf fiel in den Nacken und sie flehte atemlos: „Bitte nicht schon wieder, das ist zu viel!“ Doch er war unerbittlich. „Einmal noch... für mich. Du kannst das.“
Wieder ergab sie sich den Gefühlen, die er in ihr auslöste, ihr Körper vibrierte. Der Höhepunkt schien sich wie eine gigantische Welle aus Energie an den äußersten Punkten ihres Körpers zu sammeln, anzuschwellen und unerbittlich auf ihre Perle zuzurollen. Sie wollte weg, fliehen, hatte das Gefühl, nicht in der Lage zu sein, das Auftreffen dieser Welle im Zentrum ihrer Lust aushalten zu können, doch es gab kein Entkommen.
Ein heiserer Schrei entrang sich ihrer Kehle, während Woge um Woge über sie hinweg toste und ihren Körper erschütterte. Nur am Rande bekam sie mit, wie auch er sich aufbäumte und sich sein heißer Samen in sie ergoss.
Als sie die Augen aufschlug, lag er schwer atmend auf ihr und sie war fassungslos. Fassungslos über die Macht, die er über ihren Körper hatte und zu welchen Gipfeln er sie trieb. Sie schloss die Arme um ihn und wünschte sich, ihn nie wieder loslassen zu müssen.
Doch nach nur kurzer Zeit entwand er sich ihr und ging in Bad. Sie hörte das Wasser rauschen, wusste, er säuberte sich. Sie war nicht zu mehr in der Lage, als die Beine ein wenig herumzuschieben, um halbwegs in der richtigen Richtung im Bett zu liegen. Sie war völlig erschlagen.
Als er zurückkam, grinste er über ihren Anblick, schob sie sachte zurecht und deckte sie fürsorglich zu. Dann ging er auf die andere Seite des Bettes, schlüpfte dort unter die Decke und löschte das Licht.
Augenblicklich rutschte sie in seine Nähe, presste ihren erhitzten Körper gegen seine kühle Haut und küsste ihn sanft. Er umschlang sie, erwiderte ihren Kuss und strich ihr übers Haar.
Doch dann löste er sich, schob sie ein wenig von sich und an seinen bestimmten Bewegungen erkannte sie, dass die Zeit der Nähe damit erst einmal beendet war. Er zog sich wieder zurück und sie war alleine, schlang die Arme um sich und fröstelte.
Sein Atem wurde schnell ruhig und tief, doch sie fand lange keinen Schlaf und grübelte. Da war es wieder... das dumpfe Gefühl in ihrem Bauch. Wie war das möglich? Er hatte ihr Lust und höchste Erfüllung geschenkt und doch fühlte sie sich jetzt einsam, abgeschoben, sogar ein wenig benutzt.
Und während sie so dalag und sein Gesicht betrachtete, das vom Mond hell beschienen wurde, sich jede Linie genau einprägte für die Zeit, in der sie ihn wieder entbehren musste, wurde ihr plötzlich klar, dass sich das nicht ändern würde. Er würde ihr weiterhin welterschütternden Sex geben, wann immer sie zusammen waren, aber eben nicht mehr. Kein Stück von sich selbst.
Auch die anderen Frauen würde er nicht aufgeben. Immer die Distanz und seine Unabhängigkeit wahren. Der Gedanke erfüllte sie mit tiefer Traurigkeit. Sie hatte sich mit ganzer Seele in diese Liebe gestürzt, nichts zurückgehalten, ihm ihr Herz zu Füßen gelegt. Die jähe Erkenntnis, dass er es gar nicht wollte, schmerzte. Er hatte seine eigenen Pläne. Und darin kam sie nur am Rande vor.
Wollte sie das? Hatte sie nicht in den vergangenen Monaten gespürt, wie ihr Lebensglück stetig abnahm? Wie sie gelitten hatte unter den fruchtlosen Versuchen, seine Zuneigung zu erringen. Unter dem ständigen Auf und Ab der Gefühle. Weil sie immer mehr von sich verbergen musste, weil sie wusste, dass es ihm lästig war und er sich daraufhin noch weiter zurückzog.
Sie hatte das Gefühl, ihr Herz brach in zwei Teile, doch sie wusste, dass sie gehen musste, wenn sie künftig noch ein wenig Selbstachtung behalten wollte. Noch ein letztes Mal rückte sie an ihn heran, saugte die Wärme seiner Haut in sich auf, strich über seine Hände, die sie so sehr liebte und küsste ihn sachte auf den Mund. Wie um ihre Entscheidung zu untermauern, runzelte er die Stirn und rückte ein wenig ab.
Dann schlüpfte sie leise aus dem Bett und sammelte die verstreuten Kleider ein. Im Bad schaltete sie das Licht an und zog sich an. Betrachtete sich im Spiegel, ihre Augen, die in dem blassen Gesicht riesig aussahen.
Ihr Koffer stand noch gepackt neben der Eingangstür, das machte es leichter. Leise hob sie ihn an, schob sich hinaus auf den Flur und zog die Tür hinter sich sachte ins Schloss. Den Koffer hinter sich herziehend ging sie zum Aufzug und fischte ihr Handy aus der Tasche. Noch während sich die Türen schlossen, sperrte sie seine Nummer für eingehende Anrufe. Sie wusste zweifellos, dass sie schwach werden würde, wenn sie mit ihm sprach. Für einen Moment lächelte sie, als sie sich seine Stimme und sein leises Lachen in Erinnerung rief.
Dann glitten die Fahrstuhltüren auf und der Mann an der Rezeption sah überrascht auf. Sie schenkte ihm ein Lächeln, als sie nach draußen ging.
Tief atmete sie die kühle Nachtluft ein, innehaltend und angstvoll auf die Zeit blickend, die ihr bevorstand. Sie wusste, sie hatte richtig entschieden, doch das ließ es nicht weniger schmerzen und sie spürte eine Träne warm über ihre Wange rollen.
Dann straffte sie sich, und ging los. Weg von ihm.
Kommentare
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Danke für die schöne Geschichte.«
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Das ist in meinen Augen auch, was dem T(v) zum Verhängnis wird, sofern der geneigte Leser das Schaffen der Autorin einigermaßen durchgängig verfolgt hat: Sie beginnt sich zu wiederholen, sowohl was den Handlungshintergrund als auch die maskuline Staffage anbelangt, die einmal mehr "von ganzem Herzen" (Sprachklischee!) geliebt wird, einen unerbittlichen Liebhaber vor dem Herrn abgibt ("Bitte nicht schon wieder, das ist zu viel!" ? Wie wahr, möchte der geneigte Leser antworten) und, wie es sich für einen richtigen Mann gehört, durchblicken lässt, dass er mehr als ein heißes Eisen im Feuer habe ("Sie wusste mittlerweile, dass er auch andere Frauen traf.") und der Stahl erst noch zu härten sei ("[D]ie anderen Frauen würde er nicht aufgeben.").
Seltsam nur, dass SIE das diesmal nicht als Bestätigung ihrer Weiblichkeit begreift bzw. Wink mit dem romantischen Zaunpfahl, dass SIE ihrem Ritter doch bloß die stumpfe Rüstung zu polieren brauche, damit diese (wieder) blendend weiß strahlt. Und dass SIE ihren Ritter am Ende stumpf sitzen lässt, um sich allein mit einem Koffer ins Zwielicht zu schleppen, das will da nicht ins Bild passen und passt offenbar auch dem Publikum nicht (die Reaktionen fallen diesmal ja verhältnismäßig überschaubar aus).
In Ordnung, dass am Ende zur Abwechslung mal nicht eine abgeschmackte Heititei-Liebelei steht, aber was nützt das, wenn von Anfang bis Mitte, d.h. überall sonst, sich nichts ändert? Das Ende eines Romans von Danielle Steel zu streichen und mit einem von Beckett zu ersetzen rettete ihn auch nicht, sondern ließe ihn bestenfalls seltsam sonderlich oder eher: missglückt(er) wirken.
Techn. Anm.: Die Abs. 3-15 bilden im Prinzip einen einzigen Infodump, sprich: Langeweile; die Erotik wirkt unvermittelt.«