Hanna IX - Der Zweimetermann
von EviAngel
War echt der schönste Sonntag seit so langer Zeit. Wir haben Kaffee getrunken, Kai hat auf seinem Drucker-Fax-Kopierer den Grundriss von unserer Wohnung aus dem Vertrag kopiert und wir haben uns Einrichtungsideen ausgedacht. War nicht viel, weil ich ja kaum Möbel hab. Im meine kleine Bude passt ja nicht so viel rein. Wir haben Möbelkataloge auf dem Rechner durchgeblättert. Das sagte mir aber nicht viel. Wir haben rum gesponnen was wir alles machen wollten und sind bestimmt drei Mal hin gewandert und haben uns nochmal und nochmal alles angeguckt.
Er wollte lieber Laminat verlegen, auf den Linoleumboden. Der sah nicht mehr toll aus, das nicht, aber Laminat? Ist nichts für mich. Ich brauchte jetzt nicht auf den Cent zu gucken und wollte es so haben, wie ich es haben wollte. Son glattes, kaltes, steriles Laminat wie man es überall findet, das kam für mich nicht infrage. Ich wollte lieber einen hellen Teppichboden haben. Die Eingangstür ging direkt in den großen Raum, eigentlich ganz nett. Aber ich wollte einen Stop einbauen bevor man ins Wohnzimmer geht, damit nicht jeder mit den Straßenschuhen gleich auf dem hellen Teppich rumlatscht. Ich wollte einen Schreiner beauftragen, der mir da was hinbaut, einen Raumteiler oder so, etwas, wo man die Schuhe lagern konnte und wo auch für Besucher Hauslatschen untergebracht werden können. Latschen die von mir aus auch so groß waren, dass man mit den Straßenschuhen reinpasste. Ich wollte nicht jeden Besucher zwingen sich die Schuhe auszuziehen.
Nicht dass ich viel Besuch erwartete, aber die drei Freunde von Kai oder die Leute aus seinen Workshops würden bestimmt mal kommen. Wenn ich so eine schöne Wohnung hätte, dann würde ich auch ganz gerne mal nette Leute zu mir einladen, die Karin oder Frau Müller zum Beispiel.
Abends dann, es war schon nach neun am Sonntag, da rief die Geschminkte an.
„Morgen früh, neun Uhr!“, meinte sie ganz cool und wollte schon beenden. Ich kriegte sofort schlechte Laune. Was dachte die wer sie ist? Ich laut gerufen:
„Halt stop! Morgen kann ich erst ab 15:00 Uhr! Was denken Sie wer sie sind? Mein General oder was?“
Ich war echt sauer.
„Jetzt sag nicht du arbeitest immer noch in dem Drecks-Supermarkt?“
Das traute die sich zu sagen. Sie traute sich echt zu sagen, dass es ein Drecks-Supermarkt wäre. Mein Kai sah mich telefonieren und wie ich auf die Bemerkung reagierte. Er beobachtete mich streng und guckte dabei wie ein Auto. Weil er schlau ist und weil wir uns lieben kriegte er mit wie es mir ging. Bevor ich etwas erwidern konnte um die Olle mal so richtig zusammen zu stauchen, küsste der mich. Wenn der Liebste mich küsst, dann bimmeln bei mir die rosaroten Glöckchen, dann vergesse ich alles, dann ist er mein Hauptmann und sagt was Sache ist.
Ich hab die Olle weggedrückt und wir hatten unsere Ruhe. Ich vergaß sie sofort, wir zwei waren wieder unter uns und wir waren eins.
Montag Morgen fing gleich mit der Frühschicht an, sechs Uhr Arbeitsbeginn. Frau Müller hat mich in den Konservengang geschickt um das MHD zu überprüfen. War noch eine Kollegin dabei, Billy, wie sie genannt werden wollte. Wir haben gut gearbeitet, aber die und ich wir können ganz gut miteinander. Die kann irgendwie nicht mit Zahlen umgehen, weiß auch nicht was das ist. Aber deswegen hat sie keinen Kassenschein machen können. Aber wenn wir uns treffen dann ist immer Lacherei angesagt. Was haben wir einen Spaß zusammen. So locker wie ich an dem Montag drauf war, da haben wir nur gelacht und gekichert. Natürlich immer feste gearbeitet, versteht sich von selbst.
So um Neun rum hat mich Frau Müller geholt, ich sollte mitkommen. Sie hat nicht gesagt wohin es ging und warum ich mitkommen sollte. Sie machte ein total ernstes Gesicht und rannte vor mir her, ich musste folgen.
Ich dachte, jetzt ist es aus, jetzt schmeißen sie mich raus. Sie werden irgendwas Kleingedrucktes gefunden haben, dass ich keine Eigentumswohnung kaufen darf oder keine vermietete Wohnung oder keine Filme drehen oder nicht in der Kasse furzen, was weiß ich, die finden ja immer was wenn sie wollen. Was sollte ich da mit einer vermieteten Eigentumswohnung? Obwohl die Miete von der zweiten Wohnung, die kriegte ich ja. Jo, damit könnte ich schon fast über die Runden kommen. Ob sie mir die Wohnung lassen wenn ich hartzen muss?
Hörmal, mir ging voll der Arsch auf Grundeis, als ich mit Frau Müller in Richtung Chefetage unterwegs war. Mein Herz klopfte bis in den Hals rein, ungelogen. Dann bog sie vor den Büros der Chefs ab und ging mit mir in die Buchhaltung rein. Ich dachte, jetzt lassen sie mich von einem Buchhalter rausschmeißen. Kleine Kassiererinnen haben kein Recht auf Chefbehandlung. So langsam kriegte ich die Wut, echt. Sie mit mir im Gefolge in ein Büro rein, das war nicht richtig abgeteilt, überall hin Glasfenster, zum Nachbarbüro, zum Gang durch den wir gekommen waren und nach draußen. Da drin saß sone junge, die war noch keine fünfundzwanzig hab ich geschätzt.
'Jetzt wirft mich ne Auszubildende raus, ich werd nicht mehr!', so dachte ich noch, da stellte uns die Müller vor.
„Das ist Alina, meine Schwiegertochter. Sie ist gelernte Bilanzbuchhalterin, sie will dir mit deinen Steuerangelegenheiten helfen. Alina, das ist Hanna, ich habe dir von ihr erzählt.“
Du kannst dir keine Vorstellung davon machen, wie erleichtert ich war. Mir ist so die Muffe gegangen und dabei wollte die Frau Müller bloß helfen, so wie sie es versprochen hatte. Ich musste meinen Hintern erst mal auf einem Schreibtisch parken, so fertig war ich.
„Hi, Hanna“, meinte Alina, „setz dich hier auf den Stuhl. Worum geht es?“
Frau Müller ging einfach und wir beide waren alleine. Der Herzschlag dröhnte mir noch in den Ohren, das ging aber schnell vorbei. Ich war so mega erleichtert, das kann sich kein Mensch vorstellen.
Ja gut, oder?
Ich hab ihr erzählt dass ich Filme dreh und alles und sie hat versprochen, sich um meine Finanzen zu kümmern. Ich musste ihr alle Belege bringen, alles, und ich musste ihr jeden Monat etwas Geld geben. Wir waren schnell einig, das Studio konnte ihr online alle Unterlagen zusenden, das war schnell geklärt. Die erklärte mir dann, dass ich auch Steuern zahlen müsste, auch wenn das Geld bereits weg wär, würde keine Rolle spielen. Das Finanzamt wäre da gnadenlos. Ja gut, ich sie gefragt wie viele Steuern ich bezahlen müsste. Da meinte sie, bei der Höhe der Einkünfte müsste ich etwa die Hälfte ans Finanzamt abdrücken. Da war ich platt, das kannst du glauben. Dann meinte sie noch, dass der Kauf der vermieteten zweiten Wohnung genial gewesen wäre, weil ich dann was zum Absetzen hätte. Was immer das heißt. Bei der war ich aber wohl in guten Händen.
Ich war schon erleichtert, kann ich dir sagen, und wieder ran an die Arbeit.
Die Geschminkte rief nochmal an, halbzehn so rum. Sie meinte, sie würden mich Punkt drei Uhr nachmittags erwarten. Die kann mich mal, aber echt.
Um drei Uhr ich hin zum Studio, der Fotograf war sauer, weil ich nicht morgens erschienen wäre. Da kann ich aber nichts dran machen. Er schien zu glauben dass ich ausschlafen wollte und deswegen nicht gekommen wäre. An seinem Glauben kann ich aber auch nichts dran ändern, soll er doch glauben was er will.
Es mussten ein paar kleinere Szenen nachgedreht werden, für eine war das gesamte Ensemble nötig. Ist klar dass es ihm gestunken hat, dass ich nicht konnte. Aber ich kann mir im Supermarkt nicht einfach frei nehmen wann ich will, geht einfach nicht.
Die Szenen zu drehen war ganz schön mühsam, kann ich dir sagen und hat lange gedauert. Zum Ficken sind wir nicht gekommen, ich musste nur in fest vorgeschriebenen Bekleidungszuständen ein bestimmtes Gefühl rüberbringen, bestimmte Gesten aufführen und vorgeschriebene Geräusche absondern. Sei du mal geil, ohne dass du gefickt wirst, das möchte ich sehen! Hat aber ganz gut geklappt, ich bin ja seit dem Krimi selbst überzeugt davon eine gute Schauspielerin zu sein. Da musste ich ja sogar die kalte Mörderin spielen, da war es leichter so zu tun als wenn ich geil wär.
Der Fotograf wollte mich am nächsten Morgen wieder um neun da haben, ich hab aber die ganze Woche Frühschicht, da kann ich nicht.
„Entweder morgen fünfzehn Uhr oder erst nächste Woche“, meinte ich.
Er wollte mich auf seinem Schreibtisch durchziehen, aber die Sache von Letztens war noch nicht vergessen, als er mit dem Produzenten einfach in die Garderobe reingestürmt war und sich benommen hatte wie ne offene Hose, du erinnerst dich. Und viel schlimmer war ja, dass er da unsere Ideen als seine verkauft hat, sowas vergesse ich nicht. Der Blödmann der!
„Gut, dann morgen fünfzehn Uhr!“, meinte er sauer und schickte mich raus. Wird wohl nicht mehr lange gut gehen mit uns Zweien. Unsere Umsätze, ich mein, die mit meinen Filmen, gingen nach wie vor bei jedem Film in Rekordhöhen. Ich nahm aber an, dass Geld nicht seine einzige Triebfeder ist. Der muss auch immer der Boss sein und wenn er nicht kriegt was er will, dann geht er auch über Scherben oder wie das heißt. Das merkst du einfach als Frau.
Ich kam völlig ungefickt nach Hause, bissel aufgeheizt war ich schon, ist klar. Nackt im Studio rumspringen weckt Erwartungen, ist ja klar. Mein Süßer war nicht da, eine Nachricht von ihm auch nicht. Den ganzen Abend kriegte ich ihn nicht ans Telefon. Um zwei Uhr in der Nacht rief er an, ob ich ihn abholen könnte. Er war total besoffen und ich konnte ihn kaum verstehen. Aus lauter Sorge konnte ich sowieso nicht schlafen, da habe ich mir ein Taxi bestellt und bin zu der Kneipe gefahren, in der er versackt war. Ihn da raus zu holen war total mühsam, aber nach einer Stunde hatte ich ihn dann zu Hause und eine halbe Stunde später auch im Bett.
Ich vollkommen gerädert von der aufregenden Nacht morgens aus den Federn und ab in den Supermarkt. Was war ich froh, als Frau Müller mich schon um zwölf nach Hause schickte. Es wär sowieso nichts los, meinte sie, ich soll mich mal ausschlafen.
Mein Süßer saß da, verkatert im Unterzeug in der Küche. Er hat sich tausend Mal entschuldigt und er wüsste gar nicht wie … ich ihn unterbrochen und hab ihm gesagt dass ich ihn liebe. Ich mich auf die Couch gehauen und erst einmal zwei Stunden geratzt. Um fünfzehn Uhr war ich im Studio, da ging es schon wieder. Ich war zwar nicht ausgeschlafen, aber so weit fit.
Im Studio hatten sie sich was ausgedacht. Ich sollte mich völlig angezogen vor die Kamera stellen. Der Zweimetermann, der Olli, der den Sicherheitsmann in dem Fahrstuhl-Film gespielt hat, du erinnerst dich? Der trat hinter mich und hat mich von hinten gestreichelt und massiert und langsam aber sicher ausgezogen.
Das war ziemlich geil, kannst du dir ja vorstellen. Jedenfalls, der knetete natürlich meine Titten durch, erst durch den Stoff durch, und fing dann an mich auszuziehen. Das war ja ganz gut und nett, aber das ging noch besser. Schließlich hatte ich die Hauptrolle und war der Star, oder nicht?
Ich hab laut gerufen:
„Das will ich sehen!“, denn es kam nicht so die richtige Stimmung rüber, verstehste? Der Olli war kalt wien Fisch, vom dem kam garnix und ich sah einfach nur die Kamera und Scheinwerfer, die Leute und den anderen Technikkram vor mir und die großen Hände fingerten an mir rum. Erotik und künstlerische Stimmung war da nicht. Wie sollte ich da echte Gefühle entwickeln? Man musste mir als Künstlerin schon auch die Möglichkeit geben meine Kunst auszuüben.
Na, ist doch wahr!
„Was meinst du damit?“, fragte der Regisseur. Ich ihm das erklärt, ich wollte sehen, wie der an mir rum macht. Sie sollten einen Spiegel da hin stellen damit ich das sehen konnte was er mit mir macht. Der Fotograf hörte uns diskutieren und kam an.
„Gute Idee!“, meinte er zum Regisseur, als wenn das dessen Idee gewesen wäre, „Wir filmen durch den Spiegel durch. Wir stellen auch hinter die beiden einen Spiegel auf. Geil, man sieht keine Kamera.“
Hä? Durch den Spiegel hindurch filmen? Wie soll das denn gehen? Bis mir dann einfiel, dass wir im Supermarkt ja auch durchsichtige Spiegel hatten. Frau Müller und die ganze Verkaufsleitung saßen in einem Kabuff mit durchsichtigen Spiegeln von denen sie uns Kassiererinnen immer im Blick hatten. Von der Kasse aus sahst du nur Spiegel und konntest nicht sehen, ob dich einer beobachtet oder nicht.
Solche Spiegel hatten sie im Studio tatsächlich auch. Ich kriegte einen von vorne und einen von hinten. Hinter dem vorderen Spiegel standen die beiden stationären Kameras übereinander und die transportable turnte irgendwo an den Seiten herum. Sie nahm vom Nahen auf, wie der Olli meine Titten durchknetete und wie er mich langsam entblätterte.
Wenn man das so im Spiegel sieht, das ist schon ziemlich geil. Der Olli hat ja riesige Hände. Wenn der dich damit durchknetet, dann wird dir ja so schon warm. Der bedeckte mit den Händen beinahe meinen ganzen Körper. Der konnte beide Brüste mit einer Hand gleichzeitig durchkneten. Wenn man das im Spiegel beobachtet, das ist schon ziemlich geil. Die Massage wirkte natürlich auch, kannst du dir ja denken.
Jedenfalls, bei mir entwickelte sich durch die Spiegel eine ganz andere Hitze, die strahlte ich an den Olli zurück. Außerdem sah der ja auch jetzt, wie seine riesigen Pranken an mir rummachten, das machte ihn zusätzlich an. Der entwickelte langsam aber sicher ebenfalls Hitze. So standen wir da und brachten uns gegenseitig zum Glühen. Es war total spannend, ich wand mich unter seinen Händen, im Spiegel sah es so aus, als wenn ich von innen rot zu leuchten anfing. Der Regisseur wollte eine Anweisung geben, der Fotograf unterbrach ihn und meinte:
„Lass laufen!“
Ich kriegte nicht mehr so alles mit, aber im Spiegel sahst du, wie die Luft um uns herum flimmerte. Ich flimmerte auch, ich war kein Mensch mehr, kein Tier, ich war nur noch Gefühl. Dass ein Mensch wie der Olli so gefühlvoll sein kann, hätte ich ja nicht gedacht, der war aber so zärtlich und so süß, ich schmolz für ihn dahin. Nicht er war Mann und ich war Frau, wir waren ein Paket, ein `lustvoll sich windendes, glühendes Ensemble von erhitzten Leibern‘.
Das habe ich mal irgendwo gelesen, aber es fühlte sich genau so an. Ich weiß auch nicht, jedenfalls war ich nicht mehr ganz fest, keine Knochen oder so, sondern schmelzende Wachspuppe. Mittlerweile stand ich ganz nackig vor dem Spiegel, die Hände hinter dem Kopf in Ollis Nacken verschränkt und bot mich ihm dar. Der machte vor nix halt, vor garnix. Er stimulierte mit seinen Streicheleinheiten meinen ganzen Körper, alles, jeden Millimeter. Ich war mittlerweile so heiß, du hättest auf mir ne Kerze schmelzen können, so glühte ich. In meinem Unterleib da sammelte sich die Hitze und wurde glutflüssig, heiß, feucht, glühend ohne zu verbrennen.
Hinter mir stand der Olli wie ein Baum, ich davor wie ein schlanker Grashalm. Der Baum streckte einen harten Ast nach mir aus, der berührte mich am Rücken. Ein harter, heißer, starker Ast.
Der Baum nahm sich den Grashalm vor, hob ihn an und schob ihm den harten Ast in die Möse. Ich musste mich am Spiegel abstützen um nicht vornüber zu fallen. Was und ob ich was sagte, weiß ich nicht, ich kriegte nur mit, dass die glühende Masse, die eigentlich mein Unterleib sein sollte, dass die hochkochte, weil der Olli mit seinem Harten darin rum wühlte. Er machte das so wunderbar, so krass schön, ich schaltete vollkommen ab und war nur noch die Glut, die Scheide für sein wunderbares Schwert, ich war nur noch Lust, nur noch Hanna.
Sein Brüllen klang noch durch den Raum als ich wieder was merkte. Er setzte mich ab, ich stand da mit zitternden Beinen keuchend vor dem Spiegel und wusste nicht so genau. Ich drehte mich zu ihm um und hielt mich an dem Baum fest. Der umfing mich und hielt mich. Der Regisseur rief:
„Cut! Gekauft!“
Danach ging es eilig nach Hause. Ich hatte noch ein halbes Pizzabaguette gefroren zu Hause, das wollte ich mir rasch reinziehen und dann ab ins Bett. Schlaucht einen ganz schön so`n Tag.
Als ich die Wohnung betrat roch es ganz wunderbar, es roch so, wie es noch nie gerochen hatte.
Kais Kumpels sind alle drei Handwerker, Studenten, aber gelernte Handwerker, Kais Papa hat eine Schreinerwerkstatt und er kann schreinern. Hätte ich das gedacht? Nee, hätte ich nicht.
Naja, wir alle zusammen haben die Wohnung super hingekriegt. Ich hab meinen Raumteiler gekriegt mit Schuhschrank und Garderobe und alles. Und meinen hellen Teppichboden, den habe ich auch gekriegt. Der Marco, einer der drei Freunde von Kai, der ist gelernter Maler. Der hat uns, natürlich mit unserer Hilfe, die Wohnung gemalert, neue Tapeten und gestrichen und alles, und der hat den Teppich verlegt. Der war richtig schlau war der, denn der hat nicht einfach, ‚zack‘ nen großen Teppich reingelegt sondern in mehreren Teilstücken. Er hat die Hauptwege, die man machte, von der Tür zur Küche, von der Tür zur Terrasse, von der Küche in den Essbereich und von da zur Terrasse, die hat er mit einem etwas dunkleren Teppich belegt, verstehste?
Er meint, auf diesen Wegen würde der Teppich durch häufigen Gebrauch eh dunkler werden. Dadurch dass wir jetzt zwei verschiedene Teppiche hätten, könnte man nach einiger Zeit die verschmutzten Teile des Teppichs leicht mal austauschen.
Schlau oder?
Ich latschte rüber zur Küche, da kam nämlich der Duft her. Mein Süßer turnte am Herd herum und war dabei zu kochen. Ich mich von hinten an ihn rangemacht und erstmal gekuschelt. Der trug nur eine Vorbindeschürze, ansonsten war der nackig. Was für ein Süßer!
Er gab mir Küsschen, hatte aber am Herd zu tun, deswegen schickte er mich außen rum auf einen der Hocker.
„Ich brauch noch fünf Minuten!“, meinte er. Er stellte ein Glas Weißwein auf unseren Tresen und ich sah meinem Süßen beim Kochen zu. Dabei wandte er mir die nackte Kehrseite zu und führte mir vor wie man in einem Wok kocht.
Das konnte der, hätte ich auch nicht gedacht.
Der Esstisch war schon gedeckt, eine Kerze brannte.
„Ich bin gleich wieder da!“, meinte ich. Ich musste mich für den Anlass noch passend kleiden.
Ich ganz hohe Sandaletten angezogen und ein durchsichtiges Nachthemdchen und wieder an den Tresen gesetzt. Als er sah wie ich mich verwandelt hatte, hätte er beinahe einen Teller fallen lassen.
„Boh! Alter!“, meinte er, fasste sich und meinte:
„Bitte Platz zu nehmen, es wird serviert!“
Ich saß dann vor einem nackten Mann. Mach das mal und wenn es dazu noch so ein Süßer ist und du ihn so doll lieb hast. Ich kriegte kaum mit was ich aß, ich weiß nur dass es lecker war und ich etwas zu viel Sambal Oelec drauf getan hab und mir die Flammen aus dem Hals schlugen. Naja, wir danach ins Bett.
Wenn mein Süßer mich will dann bin ich natürlich für ihn da, ist doch logisch. Er war so lieb und so zärtlich und so leidenschaftlich und so auf mich bedacht, er bereitete für mich den Himmel auf Erden. Ich konnte ihn nicht loslassen. Er lag immer noch auf mir und war noch in mir, als ich einschlief und auf einen Schlag ganz weit weg war.
Ich glaub, den behalte ich, den Kai.
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