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Kommentare: 3 | Lesungen: 1538 | Bewertung: 8.53 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 25.11.2019

Hanna XII - Kind der Liebe

von

Also, der Olli und ich, das war ein echtes Ding. Hättest du geahnt, dass wir beide zusammen kommen? In Echt jetzt, das hätte ich ja im Traum nicht gedacht. Aber eigentlich war es logisch, weil, wir haben uns in dem zweiten Film, in dem nur wir beide zu sehen waren, also in dem Film haben wir uns ja echt geliebt. Wir mussten die authentischen Gefühle zeigen, war ja die Grundvoraussetzung für diesen Film. Sie sind von uns zugelassen worden und von da an allein weitergelaufen, die haben uns überrannt und uns davon überzeugt, dass wir zusammen gehören.


Ist einfach so, das Gefühl hatten er und ich genau gleich, konnte ich merken. Männer sagen ja nix, aber ich habs gemerkt. Dieses Gefühl hatte sich nicht auf den Film beschränkt, es kam aus uns, aus uns beiden, und es blieb, es hatte mit Schauspielerei nichts zu tun, denn es waren die echten Gefühle, die wir füreinander hatten. Die kann man nicht abschalten. Wenn man sie einmal geweckt hat, dann legen sie sich nicht wieder schlafen. Bei uns jedenfalls blieben sie und entwickelten sich.


Außerdem, er Lagerarbeiter, ich Kassiererin. Ist was anderes als Physik- und Philosphie-Student und Kassiererin. Passt besser.


Zu meinem großen Erstaunen meldete sich der Produzent bei mir, den hatte ich abgehakt, aber voll. Die gesamte Filmerei war für mich gestorben, dachte ich. Um missbraucht und gequält zu werden, musste ich nicht zum Film gehen, da reichte es, wenn ich mich in der Kasse quälen und missbrauchen lasse. Von wegen ‚Können Sie nicht schneller? Mein Gott wie lange dauert das denn? Schlafen Sie noch? Warum machen Sie die anderen Kassen nicht auf? Sind Sie noch in der Lehre? Nu machen Sie mal ein bisschen schneller!‘ sone Sprüche hörst du den ganzen Tag, die laufen bei mir unter Missbrauch.


Naja, der Schwabbel fragte mich, was mit mir und dem Fotografen los wäre? Ob es was gäbe, was er wissen müsste? Bevor ich antworten konnte, meinte er, dass es morgen los ginge, ich solle um neun im Studio sein.


Wie jetzt?


Den Krimi, den Pilotfilm, den hatte ich komplett vergessen! Ich dachte, mit der Filmerei ist Schluss, ich wäre raus!


Der Produzent meinte, ihm wäre es egal was mit dem Fotografen wär, wir beide, er und ich, hätten eine Abmachung und einen Vertrag und ich sollte gefälligst morgen antanzen. Ich sollte das Drehbuch durchgehen und sehen, ob alles in Ordnung wäre, der Drehtermin stünde immer noch fest.


Jetzt sag mal echt! Hättest du das jetzt gedacht? Also ich nicht. Wollte ich weiter filmen? Klar wollte ich weiter filmen, ich wollte mich nur nicht quälen und sogar verletzen lassen.


Ich gleich Frau Müller angerufen und hab gesagt, ich müsste mich noch länger erholen und ob ich Urlaub haben könnte.


„Drehst du wieder solche Filme?“, fragte sie zurück.


Ich war voll erstaunt und guckte erst mal ins Telefon rein, ob die vielleicht meine Gedanken lesen konnte. Woher weiß die von meinen Filmen?


„Ja, nee, ist anders. Wird ein Pilotfilm zu einer Vorabendserie. Ganz sauber, alles iO.“


„Wieso lügst du mich dann an? Du musst dich nicht erholen, sondern brauchst Zeit für den Film! Warum sagst du das nicht gleich?“


Da hatte sie mich aber. Verdorri, da saß ich aber schön in der Patsche. Was jetzt? Wie mache ich es irgendwie wieder richtig?


„Ja, nee, is blöd von mir gewesen“, meinte ich, hatte nen roten Kopp bis zur anderen Straßenseite. „Weiß ich jetzt auch, tut mir echt leid, sorry. Also, ist so:“


Ich erzählte ihr das mit dem Pilotfilm und der Vorabendserie nochmal ausführlich. Sie sagte erst mal nix.


„Also, kein Schweinkram-Film mehr?“


Woher wusste die das?


„Nein, kein Schweinkram-Film. Das habe ich abgesagt. Ich soll ein Luder spielen, das ein Techtelmechtel mit einem Kommissar hat und mit dem gemeinsam Kriminalfälle löst.“


„Das hört sich für mich immer noch nach Schweinkram an!“, meinte sie sehr reserviert.


„Ja, ich weiß auch nicht. Der Produzent steht auf mich und wie ich ausseh, der will mich immer so sehen.“


Da war sie einen Moment ruhig, ich dachte schon die wäre sauer.


„Wie lange brauchst du denn für die Dreharbeiten?“


Das wusste ich nicht so genau, für den Krimi haben wir insgesamt drei Wochen gebraucht, was jetzt für den neuen Film geplant war, war noch nicht gesagt worden oder ich wusste es nicht mehr. Ich meinte auf blauen Dunst hin:


„Voraussichtlich drei Wochen.“


Sie schlug vor, dass ich mir erst mal drei Wochen Urlaub nehmen sollte, zwei davon wären sowieso noch alter Urlaub, danach würden wir dann sehen, meinte sie.


So ist die Frau Müller. Voll korrekt, oder? Dann wurde sie sehr energisch, so kennen wir sie:


„Du kommst jetzt sofort her und unterschreibst einen Urlaubsantrag, verstanden?“


Die kann richtig streng sein, die Frau Müller, aber eigentlich finde ich das auch richtig. Die lässt sich von uns Kassiererinnen nicht auf der Nase rum tanzen. Ich erst mal den Olli angerufen und ihm das erklärt, das mit dem Krimi.


„Du bist echt Schauspielerin?“


„Ja, nee, das mach ich doch nur so nebenbei. Das hat sich so ergeben, dadurch dass ich den Produzenten kenne und der auf meine Titten steht. Aber ich bin nicht schlecht.“


Olli bestand darauf, mich zum Supermarkt zu bringen, der hat ein Auto. Kein altes Auto, kein neues, nicht groß nicht klein, ein Auto eben, dunkelblau, sieht ganz gut aus und passt zu ihm und seiner Größe. Ich im Sommerkleid, anständig und hoch geschlossen, rein in den Supermarkt. Um zu Frau Müller zu kommen, musste ich an der Information vorbei. Die Kolleginnen hinter dem Tresen sahen mich an, als wenn ich ein Doppelkinn hätte. Stimmt schon, so ein Kleid habe ich hier zum ersten Mal an, sonst sehen sie mich immer in den Fahrradklamotten.


Ich weiter an der Fernsehabteilung vorbei, auch hier sahen sie von der Arbeit auf, stießen sich an und zeigten auf mich und guckten wie die Autos, als ich vorbei ging. Ich dann rauf in das Kabuff, in dem die Verkaufsleitung und auch Frau Müller untergebracht waren. Etwas höher stand es über den Kassen, mit dem einseitig verspiegelten Glas, du weißt schon. Ich angeklopft, sie mich rein gerufen. Drinnen war der Verkaufsleiter vom ganzen Markt, der Schichtleiter, Frau Müller und zwei Vasallen der Chefetage, die pausenlos die Monitore der Überwachungskameras kontrollierten. Ich komm ja hier schon mal hin, dann stecke ich nur den Kopf in die Tür, um Frau Müller zu rufen oder so. Dann sehen alle weg, um mir klar zu machen, dass sie besonders wichtig sind und ich nur eine kleine Kassiererin bin die sie stört.


Heute aber sollte ich reinkommen und die Tür hinter mir schließen. Alle sahen mich so an, als wäre ich ein Zug, der sie gleich überfahren wollte.


Ich zu Frau Müller hin, die saß vor einem der Fenster durch das man alle Kassen sehen konnte, hockte an ihrem Schreibtisch und bastelte an einem Dienstplan. Ich den Po an ihren Schreibtisch gelehnt, da konnte ich sie ansehen und die anderen auch alle. Die guckten mich immer noch an, als wenn ich ein Fernseher wäre.


„Was haben die alle, Frau Müller?“, fragte ich sie.


„Ach da bist du ja schon, hier, hier ist dein Urlaubsantrag. Du musst die Daten noch eintragen von wann bis wann und dann hier unterschreiben.“


„Warum gucken die alle so?“


Frau Müller drehte sich um und sah jetzt auch dass die mich alle anguckten. Sie drehte sich wieder zu ihrem Dienstplan um und meinte:


„Tu nicht so, als wenn du nicht wüsstest, dass gestern dein Nacktfilm gelaufen ist.“


Mein Nacktfilm? Häh? Ich und Nacktfilm?


„Mein Nacktfilm?“


„Na, wo du zum Schluss die sehr böse Mörderin bist. Und zeigst der ganzen Welt deine Oberweite. Musste das denn sein?“


Die meinte den Krimi! Der war gestern gelaufen? Wusste ich aber echt nicht. Wieso war das ein Nacktfilm?


„Nee, wusste ich nicht. Ist ja fast ein halbes Jahr her, als wir den gedreht haben. War der gut?“


Sie sah mich so von der Seite an.


„Die Männer fanden schon, dass der gut war.“


„Ja, nee, der Produzent steht auf meine, äh, Oberweite. Sonst hätte ich die Rolle wohl auch nicht gekriegt.“


Ich war ja erst nur das Arsch- und Titten-Double, aber das erzählte ich ihr nicht.


„Ist das denn jetzt auch wieder eine solche Nacktrolle?“


„Ich werd nicht drumrum kommen, aber so schlimm ist ja eine nackte Brust nun nicht oder?“


Sie guckte mich wieder so von der Seite an.


„Musstest du dich dafür operieren lassen?“


Das war aber echt die Höhe.


„Also Frau Müller! Ich lass doch nicht an mir rumschnitzen. Ich hab ja nicht mal ein Ohrpiercing!“


Der Verkaufsleiter kam an, ein überaus wichtiger Mann aus der Chefetage, vor dem hatten alle Angst und ich erst recht! Ich kriegte sofort das Fracksausen und ultraweiche Knie. Ich dachte, jetzt kommts, jetzt schmeißt er mich raus. Aber er grinste als er ankam und meinte:


„Wenn ich Sie nicht um ein Autogramm bitte, dann brauche ich nicht mehr nach Hause zu kommen. Bitte, seien Sie so freundlich und schreiben eine Widmung für meine älteste Tochter. Sie heißt Nele. Hier, ich hab hier ein Blatt und einen Kuli.“


Da war ich echt platt, wirklich. Übrigens, er schaute erst auf meine Titten und danach nur noch in mein Gesicht. Cooler Typ.


Ich ihm natürlich ein Autogramm und eine Widmung hingekritzelt. Nach ihm kamen alle an und wollten ein Autogramm. Frau Müller fand das nicht witzig, sie starrte auf ihren Dienstplan, den sie falsch rum in der Hand hielt, und hatte die Augenbrauen fast bis zur Mitte der Stirn hochgezogen.


Ich trug das morgige Datum in den Urlaubsantrag ein und suchte auf dem Handy das Datum heute in drei Wochen und trug auch das ein. Ich gab zum Abschluss dem Urlaubsantrag ebenfalls ein Autogramm und legte ihn Frau Müller vor.


Sie sah mich an, winkte mich zu sich und raunte mir zu:


„Mach kein Scheiß, hörst du? Bleib anständig!“


Sollte ich ihr das jetzt sagen, das mit den künstlerischen Erotik-Filmen? Lieber nicht. Ich zwinkerte ihr zu und ging.


Sowohl die Jungs von der Fernsehabteilung als auch die beiden Damen aus der Information wollten ein Autogramm haben. Hätt ich ja nicht gedacht, dass ich so berühmt geworden bin.


Olli hat mich am nächsten Morgen zum Studio gefahren, ließ der sich nicht nehmen. Er hat genau hin geschaut, als ich mir vor dem Studio das Kleid obenrum aufgeknöpft und auseinander geklappt habe, so weit, bis man einen Teil meiner Brüste sehen konnte. Ich ihm erklärt:


„Der steht total auf meine Titten, ich muss ihm immer was zeigen. Aber tut ja nicht weh oder?“


Toll fand er es nicht, fand ich süß. Sollte der etwa eifersüchtig sein? Männer verstehe ich ja nicht, deswegen konzentrierte ich mich auf das was jetzt kam.


Der Produzent saß oben in seinem Büro, hielt den ganzen Laden durch sein Fenster im Blick und rate was er machte? Genau, er fraß. Und rate nochmal, rate wo er hinschaute, als ich auf das Büro zuging? Genau, brauch ich wohl nicht mehr zu erwähnen oder?


Ich in sein Büro und sagte: „Guten Tag!“


Er schluckte runter und meinte zu meinen Titten:


„Der Autor sitzt hinten im Büro und weiß nicht weiter, geh mal flott hin und greif ihm unter die Arme.“


Ich ihm den Olli vorgestellt, der blieb mir auf den Fersen. Er wollte nicht, dass ich nochmal auf die Pornoschiene abrutsche. Es wirkte so, als würde er mich hier herauszerren, wenn er entdeckte, dass ich wieder Erotik-Filme drehe. Davon hatte ich aber echt die Nase voll. Meine Möse war jetzt nicht von einem auf den anderen Tag heilig geworden, das nicht. Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass es mich unglaublich angemacht hat, der Kamera und dem ganzen Studio zu zeigen, wie das ist, wenn die geile Hanna einen Ganzkörperorgasmus kriegt, stimmts?


Es war immer klar, dass ich es geil fand, als sie es gefilmt haben und es allen Menschen dieser Welt zugänglich gemacht haben. Aber das, was da früher oder später draus wird, wenn sich das weiter entwickelt, das kapiere ich nicht und das will ich auch nicht, ist nicht meine Welt. Wie gesagt, ich bin ein Kind der Liebe, etwas anderes suche ich auch nicht.


Mit dem was der Olli und ich an Zuneigung und Liebe haben, das erfüllt mich, ich brauche nicht mehr als das. Außerdem glaube ich, dass ich mit dem Olli und dem was er zu leisten imstande ist, ziemlich locker hinkomme. Die Porno-Sache war für mich irgendwie gestorben. Darauf hatte ich keinen Bock mehr. Ich bin Westfälin, wenn für die etwas vorbei ist, dann ist es vorbei.


„Ja, ja!“, meinte der Produzent nur zu Olli, er hat ihn einmal angeschaut und uns dann raus gescheucht. Er wollte sich nicht von dem Apfelstrudel ablenken lassen, der dort unter einem Riesenberg Sahne auf ihn wartete. So wie der sich auf sein Übergewicht konzentrieren musste, sah das aus wie eine Vollzeitbeschäftigung. Dass er überhaupt noch nebenher Filme produzierte, musste man ihm hoch anrechnen.


Olli war beruhigt, als er mich im Büro des Autors ablieferte. Der flatterte rum wie ein aufgeschrecktes Huhn und meinte:


„Gottseidank, da sind Sie, Gottseidank!“


Ich mich gleich mit ihm an die Arbeit gemacht, dem Olli hab ich schnell ein Küsschen gegeben und er verschwand. Der Autor scheiterte an der ersten Folge der ersten Staffel.


Was für ne Wurst, aber echt! Dabei war das ganz einfach. Ich hab die Handlung aus einem Vorabendfilm vom einen Programm mit dem von einem anderen Programm verknüpft und das Luder eingebaut und fertig war die Laube. Ich weiß nicht, warum der sich so schwer tut, das Ausdenken von Geschichten war doch sein Beruf!


Naja, ich dann auch gleich die Grundidee für die zweite Folge skizziert.


Dann fiel mir ein, wie ich den Olli einbauen konnte, weißte, so als Hintergrund, immer wieder der Olli. Er kriegte keine Hauptrolle, aber war oft zu sehen und war schon wichtig. Erst dachte ich, ich mache ihn zu einem Ganoven, einen Kleinkriminellen, der ab und zu mal einen Tipp gibt und in vielen Fällen immer wieder auftaucht. Aber dann fiel mir ein, wie wir den fest einbauen konnten, auch schon im Pilotfilm. Er wurde uniformierter Polizist, der dem Kommissar die Recherche-Arbeit abnahm. Der brachte Verdächtige zum Verhör und befragte Nachbarn und so. Der musste immer auch vor Ort sein und die KTU und die Spurensicherung und die alle koordinieren. Der hatte immer die Erkenntnisse aus der Fleißarbeit auf Lager und das Luder brachte die genialen Ideen. Der Kommissar soff sich jeden Tag in seiner Stammkneipe einen an, das Luder und der Olli machten die Arbeit.


Ich weiß nicht, warum sich der Autor so schwer tat. War doch ganz einfach!


Ruckzuck war die erste Staffel von sechs Folgen skizziert und er konnte sich an das Drehbuch machen. Ich half ihm bei den Dialogen und er schrieb die Regieanweisungen und den anderen Kram dazu.


Nachmittags hab ich dann die Rahmenhandlung für die zweite und die dritte Staffel in groben Zügen skizziert, man brauchte nur noch ein paar originelle Kriminalfälle einzuarbeiten.


Weißte, den Job des Autors erledigte ich so ganz nebenbei an meinem ersten Urlaubstag.


Olli holte mich vom Studio ab und eröffnete mir, dass er mich am kommenden Sonntag seiner Familie vorstellen wollte.


Da war ich platt.


„Bist du dir sicher?“, fragte ich. Eigentlich wollte ich ihn mit seiner Rolle in dem Film überraschen, aber jetzt überraschte er mich. Und wie.


Ich, Hanna Sibkowski, Supermarkt - Kassiererin, Pornodarstellerin und Schauspielerin, ich sollte seinen Eltern vorgestellt werden. Er würde mich seiner Familie vorstellen: ‚Mama, Papa, das ist Hanna!‘


Kannst du dir das vorstellen? Also ich konnte mir das nicht vorstellen.


Wenn ich daran dachte, wie sich der riesige Olli bei meiner Familie in der runtergekommenen Sozialbauwohnung ausnehmen würde, das wollte ich mir nicht vorstellen. Mein Alter würde ihn anmaulen und fürchten, dass er von seinem Bier was abgeben muss, meine Mutter mit Lockenwickler und im Nachthemd würde einen der Köter vom Sessel runterscheuchen, schnell ein paar Hundehaare und Krümel runterwischen und ihn bitten, Platz zu nehmen.


Nee, das Bild war zu schräg, das passte alles nicht.


„Was issen dein Vater von Beruf?“, fragte ich so ganz nebenher. Meine Eltern waren beides Sozialfälle, ich hab meinen Papa noch nie zur Arbeit gehen sehen. Ich wüsste nicht, was der von Beruf sein könnte. Meine Mutter war Hausfrau und Mutter, mein Bruder ein Hauptschulabbrecher und glatzköpfiger Neo-Nazi, der hauptsächlich von Bier, Zigaretten und Schlägereien lebte. So viele Tätowierungen wie der auf seiner Haut hat, hab ich noch nirgendwo anders gesehen.


Na, egal, da würde ich meinen Olli jedenfalls nicht mit hinnehmen.


„Mein Papa ist Chef“, er sprach nicht weiter, ich gleich richtig geschaltet:


„Chef von deinem Lager? Echt? Ihr arbeitet zusammen?“


„Ja, wir arbeiten zusammen, mehr oder weniger, er ist der Chef, auch der vom Lager, ja.“


Es fühlte sich komisch an, wie er das sagte, so als wenn er ganz vorsichtig um was rum eiern würde. Vielleicht schämte er sich ja auch für seinen Papa, deswegen bohrte ich nicht weiter, ich nahm es so wie er es sagte. Nicht dass ich was nachfragte was ihm peinlich war.


Dann erzählte ich ihm davon, dass ich ihm eine Rolle in den Pilotfilm und in die ersten drei Staffeln eingebaut hätte. Darauf reagierte er nicht so wie gedacht, er meinte, nee, die Schauspielerei wär nix für ihn, ich sollte mir jemand anderen suchen.


Da war ich aber enttäuscht, kannst du dir ja vorstellen. Aber auch nicht weiter schlimm, für die Rolle wird sich schon jemand finden. Vielleicht nehmen wir dafür einen der nicht ganz so groß ist.


Ich dann abends für uns gekocht, mach ich ja gerne. Heute wollte ich es wissen, das machte mir bissel Angst, aber gab auch dieses leichte Gefühl in der Hüfte, die Vorfreude schickte mir die Hitze und das schwummrige Gefühl, kennst du ja.


Ich Thai-Hühnchen mit Curry und Kokosmilch und Wokgemüse gekocht. Mach ich gern, wenn man alles vorbereitet hat, dann geht es ruckzuck und ist schweinelecker. Als alles vorbereitet war, kam der Olli endlich. Ich ihn stürmisch begrüßt, es ist einfach himmlisch den Kerl zu sehen. So ein Riese und freute sich wie verrückt als er mich sah. Der grinst dann nicht nur oder so, sondern der freut sich auch noch von innen raus, die Augen leuchten richtig und sind so liebevoll, so warm und lieb, ich könnte drin versinken. Dessen Zuneigung umfing mich wie warmer Sonnenschein, als wenn du in warmem Wasser liegst ohne nass zu werden. Mit ihm kam eine Wärme und eine Zärtlichkeit in meine Bude, wie man sich das nicht vorstellen kann.


Er fremdelte etwas, dabei war es doch bloß ich die auf ihn wartete, und in der Wohnung war er ja auch schon oft.


Er brachte Blumen mit. Ich ihn erst mal richtig gedrückt und alles und geküsst. Ich hatte Verlangen und seins konnte ich auch spüren. Ich mit im geschäkert und gesagt:


„Aber erst wird gegessen, ich hoffe du hast Hunger mitgebracht.“


Er ganz artig Platz auf der Terrasse genommen. Es würde noch einige Zeit hell sein, aber ich hab trotzdem Kerzen und Lampen aufgestellt, war einfach gemütlicher.


Jou, ich dann ein ganz kurzes Kleidchen übergezogen, nicht ganz durchsichtig aber durchscheinend. Er sollte schon wissen was auf ihn wartete.


Ich das Essen aufgetragen, er mich die ganze Zeit angeschaut, jeder Bewegung ist er gefolgt. Naja, ich hab seinen Teller gefüllt und da hat er mich geschnappt und auf seinen Schoß gezogen und mich in Besitz genommen.


Kannst du ja nichts gegen machen, gegen so einen Riesen, als Frau. Ich wollte aber auch nix dagegen machen, war mir total recht.


Wir dann im Bett gelandet, er mich ganz vorsichtig ausgepellt, ging schnell, ich hatte ja nicht viel an.


Und dann kam er über mich. Ich hatte keine Spur Angst, ich wollte ihn ganz dringend haben, ganz-ganz dringend. Ich wollte, dass er mich nimmt, dass er das macht, was ihm Spaß macht. Er sollte sein Vergnügen haben und daran wollte ich Vergnügen haben. Und dann ging es ab mit mir. Das Schwarze kam ganz warm rüber über uns beide. Wir waren wieder so voller Liebe. Als sich unsere Seelen küssten, da wackelte das Haus und bebte und schwankte. Er und ich waren eins, es gab nichts, was er nicht von mir haben oder wissen konnte, ich war ganz offen und nur für ihn da. Er schenkte sich mir auf die gleiche Art und war nur für mich da. So einen Riesen kriegte ich geschenkt, ist das cool?


Ich glaub, man kann so ein Glück und solche Gefühle nicht beschreiben, geht einfach nicht. Jedenfalls war das der glücklichste Moment meines ganzen Lebens, ich schwör.


Wir dann später gegessen. Keinen Faden am Körper saßen wir uns nackt gegenüber und haben uns dauernd angeschaut. An dem konnte ich mich nicht satt sehen, und der sich nicht an mir. Das Thai-Hühnchen hat gut geschmeckt, obwohl ich es ja nochmal warm machen musste. Dann haben wir uns auf der Terrasse nochmal geliebt. Der Olli könnte mich immer lieben, immer wenn er wollte. Der kommt so lieb rüber, der ist so besorgt, so einfühlsam und süß, man kann es nicht beschreiben.


Wir dann zusammen im Bett. Ich hab echt nicht viel geschlafen, kannte ich ja schon. Überall wohin ich mich bewegte war schon Riese da, aber jetzt war es ein nackter Riese. Wir haben uns dauernd berührt, überall wo ich hinfasste, war warmes, festes Fleisch, Fleisch das ich haben wollte und das von mir berührt werden wollte. Als Folge davon haben wir uns in der Nacht mindestens dreimal noch geliebt. Er kam nicht bei jedem Mal zum Abschluss, aber ich. Mir ging es so wunderbar in der Nacht, das konnte ich mir vorher nicht vorstellen. Am Morgen sind wir erst um zwölf aufgestanden, war ja Sonntag. Nachmittags sollten wir dann zu seinen Eltern.


Ich konnte mir da nix drunter vorstellen, echt jetzt. Keine Ahnung was da auf mich zukommen würde. Meine Erwartungen waren eher unterste Schublade, aber egal, ich wollte jetzt da durch. Wird sich schon was dabei gedacht haben, mein Riese, hoffentlich war er kein Muttersöhnchen.


Wir in son Villenviertel gefahren. Hab ich schon gehört, dass die alten Riesenhäuser aufgeteilt und in einzelne Wohnungen unterteilt worden waren. Waren ja sonst nicht zu bezahlen, außerdem, wer brauchte so viel Platz? Früher, die großen Herrschaften die reichlich Personal hatten und zu vornehm waren um sich selbst den Hintern abzuwischen, die brauchten so große Häuser, schon zum Angeben.


Wir vor sone Riesenvilla vorgefahren. Echt beeindruckend mit Säulen vor der Haustür und Treppe und alles, war echt der Wahnsinn. In die Bude passten bestimmt zehn Wohnungen der Größe rein, wie ich sie vorher bewohnt hatte. War vernünftig, sich so viel Wohnraum mit mehreren Mietparteien zu teilen, dachte ich.


Bevor wir die Tür erreicht hatten oder anklingeln konnten, hat sich die Tür geöffnet und es stand einer da, der als Butler verkleidet war. Korrekte Jacke, weißes Hemd, gestreifte Weste, schwarze Hose, hatte sogar weiße Handschuhe an, echt. Genau wie ein Butler aus dem Film.


Ob die das extra für mich so arrangiert hatten? Konnte ich mir nicht vorstellen, ich war Kassiererin im Supermarkt und nicht die Frau Gräfin.


Er begrüßte meinen Olli mit einer Verbeugung und sagte: „Guten Tag Herr Meijers!“, ganz ehrfürchtig, wie ein Diener seinen Herrn begrüßt.


Ich fands jetzt etwas übertrieben, außerdem hieß der Olli nicht Meijers sondern Hausmann. Du weißt ja auch wie die Leute heißen mit denen du so umgehst.


„Guten Tag, Jan“, meinte der Olli als wäre die Begrüßung ganz normal. Bisschen übertrieben, echt jetzt. Der Raum den wir betraten war echt der Hammer, wirklich wahr. Zwei gewaltige Treppen schwangen sich hinauf ins obere Stockwerk und das war extrem weit oben. Hier der Raum der wirkte wie ein Dom, so riesig und so hoch. Ein krass großer Kronleuchter hing von ganz oben runter, der glitzerte und funkelte, der bestand garantiert aus reinen Diamanten, son Ding war das.


Ich weiß ja mittlerweile was Teppichboden kostet, die hier hatten einen Riesenteppich liegen, der mindestens so groß war wie mein Wohnzimmer und die Terrasse zusammen. Ein Perserteppich nur vom feinsten, bunt, wundervoll gewebt, ein tolles Muster mit etlichen Motiven, einfach beeindruckend. Ich glaub nicht, dass ich den bezahlen könnte, so ein Ding war das.


Naja, der Jan schloss die Tür hinter uns, rannte an uns vorbei, vor uns her, öffnete für uns eine zweiflügelige Tür und hielt sie so lange fest, bis wir durch waren. Als wir an ihm vorbei gingen, verbeugte er sich nochmal, hinter uns schloss sich die Tür wieder.


Das kriegte ich aber nicht mit. Ich stand in dem Raum und kriegte erst mal den Mund nicht zu. Ringsum waren die Wände mit Regalen zugestellt und die waren voll mit Büchern. Wirklich wahr, ein ganzer Raum voller Bücher! Ich hab jetzt zwei oder drei Kochbücher und ein Drehbuch zu Hause, hier standen zig Bücher an den Wänden, die Regale gingen bis unter die Decke und waren voll gestellt mit Büchern. Und nicht irgendwie Taschenbücher oder so, sondern alles gebundene Bücher, teilweise sahen die sauteuer aus, mit Gold und Leder am Rücken. Und Regale über Regale, der ganze Riesenraum voll. In der Mitte stand ein Tisch mit etlichen Stühlen, mindestens zehn Stück. Am Kopfende saßen drei Leute, die sah ich aber erst, als der Olli mich bis zu denen hin geschoben hatte. Ich musste mir doch den Raum erst ansehen, ich war völlig platt, echt.


Die Wand hinter den Leuten, bestimmt vier-fünf Meter von denen entfernt, war erstmal voller Bücherregale und mittendrin ein Riesenkamin, so groß und so hoch, in dem hätte ich locker stehen können, echt jetzt. Darin brannte und knisterte und flackerte ein Riesenfeuer.


„Guten Tag Mama!“, meinte Olli, nahm die Hand der älteren Dame und küsste sie, echt jetzt. Im Film hab ich das schon mal gesehen, aber noch nicht in echt. Ein Mädchen, ungefähr so alt wie ich, vielleicht ein Jahr älter oder so, die saß da und gaffte mich an, als hätte sie nen Geist vor sich. Der ältere Herr trug einen hellgrauen Anzug, Weste, Hemd und eine rötliche Krawatte. Ein echter Gentleman, so wie man sich einen Herrn vorstellt. Der sah mich forschend an, Olli ging zu ihm und gab ihm ein Wangenküsschen. Hab ich auch noch nie gesehen, dass ein Mann seinem Vater einen Wangenkuss gibt. War trotzdem irgendwie würdevoll und alles, war irgendwie angemessen.


„Das ist Hanna!“, stellte mich der Olli endlich vor. Er stellte sich hinter mich und legte mir seine Riesenpranken auf die Schultern.


Das Mädchen sah mich an und auf einmal fiel der Groschen bei ihr, die hatte mich auch schon mal gesehen.


„Sie sind doch die Mörderin oder? Von dem Krimi am Freitag? Sind Sie doch oder?“


Und ich hatte schon die Befürchtung, dass die mich beim Ficken beobachtet hatte. In diesen Kreisen war das bestimmt nicht gern gesehen, wenn man ein Pornostar war. Ich glaube, die würden auch keinen Unterschied machen zwischen dem künstlerisch wertvollen Erotikfilm und einem normalen Pornofilm.


„Ja“, antwortete mein Olli für mich. „Meine Hanna ist im Nebenberuf Schauspielerin, aber eigentlich arbeitet sie täglich im Supermarkt.“


Das Mädchen trug ein ziemlich kitschig aussehendes weißes Kleid mit Rüschen und Blümchenstickerei und weiten Ärmeln und hier ein Schleifchen und da ein Schnürchen, Knöpfchen und Knopfleisten überall und Stickereien und Verzierungen an den unmöglichsten Stellen und jeder Menge anderem Kitsch. Sie saß da, wippte mit dem übergeschlagenen Fuß und meinte süffisant:


„Im Supermarkt?“


Sie fragte so, als wenn das total unter ihrer Würde wär. Sollen wir wetten, dass die keinen festen Job hatte? Sollen wir wetten, dass die in ihrem ganzen Leben noch nie einen Cent verdient hatte? Sollen wir wetten?


Sie spießte mich auf mit ihren arroganten blauen Augen und meinte sehr von oben herab:


„Man muss sich ja erstmal ausziehen, wenn man im Showbiz Erfolg haben möchte. Mussten Sie auch mit dem Regisseur auf die Besetzungscouch?“


„Also, Schatz!“, meinte die Mutter mahnend. „Contenance, bitte, Fiona, Contenance!“


Fiona, eh, ich lach mich weg! Was für ein Name! Wie ein Köter!


Die grinste frech, guckte mich blöd an und wippte weiter.


Vor lauter Rüschen und Tand an ihrem Kleid fiel mir jetzt erst auf, dass das Mädchen keinen Busen hatte. Da war nix, gar nix, nur Flachland.


Ich cool überlegt und meinte ziemlich entspannt:


„Man muss für den Produzenten attraktiv sein, das stimmt schon. Aber vor allem muss man Talent haben“, ich warf mich ein wenig in die Brust, damit sie neidisch wurde. „Und es muss etwas geben, auf das er steht, dann ist es tatsächlich leichter eine Rolle zu bekommen. Aber dass es eine Besetzungscouch gibt ist ein reines Vorurteil. Das wird meist von den talentlosen Menschen verbreitet.“


Ich hab mich mit ordentlichem Deutsch ausgedrückt, das hat man mir bei dem Krimi beigebracht. Und ich hab zusammenhängende Sätze gebildet, das kannte ich vom Drehbuch-schreiben. Ich war echt stolz auf mich. Ich konnte allerdings auch nicht dulden, dass sone eingebildete Schnepfe mir den Schneid abkaufte.


„Interessant!“, meinte Ollis Vater. „Werden wir Sie in weiteren Filmen sehen können?“


Er fragte meine Titten. Die Männer können noch so vornehm sein, es gibt etwas, was sie alle gleich macht.


„Ja, wir nehmen gerade einen Pilotfilm in Angriff, der eine Vorabendserie ankündigt. Darin werde ich die weibliche Hauptrolle spielen.“


Vom Film her weiß ich eben wie man spricht, ist klar oder? Das konnte ich bei diesen vornehmen Leuten gut gebrauchen. Die sprachen echt wie im Film. Hättest du dem Olli eine solche Familie zugetraut? Also ich nicht, echt nicht, bei aller Liebe.


„Sie ist auch die Autorin der Geschichte“, gab mein Großer seinen Senf dazu.


Mir gefiel nicht so ganz, wie sich mein Lieblings-Olli seinem Vater gegenüber verhielt. Er machte irgendwie den Wurm vor dem Alten. Das hatte er ganz gewiss nicht nötig. Außerdem war mir immer noch nicht klar, warum der Alte Meijers hieß und mein Olli Hausmann. War er adoptiert oder so? Aber dann heißt man doch wie seine Adoptiveltern oder etwa nicht? Vielleicht war er ein Sohn aus ihrer ersten Ehe, konnte ja sein.


„Den Kaffee nehmen wir im Wintergarten“, meinte die alte Dame. So alt war die nicht und sah auch echt gut aus. Die war nicht so alt wie meine Mutter. Ich kann schlecht schätzen, aber die war ungefähr im gleichen Alter wie die geschminkte Olle, du weißt schon, die aus dem Studio.


„Jan?“, meinte sie, laut und befehlend. Den Ton kannte ich aus dem Film, in dem ich die herrische Trulla spielen musste, genau so sprach die. Der Typ, der wie ein Butler gekleidet war, eilte ihr zu Hilfe. Er zog den Stuhl weg als sie aufstand, stellte den Stuhl wieder an den Tisch und raste an ihr vorbei um die nächste Tür für sie zu öffnen. Der hatte da aber Übung drin. Ob die echt einen Diener hatten?


Ich guckte den Olli an, der zwinkerte mir zu. Ich ihm meine Hand in seine Pranke geschoben, er sollte mich halten und bei mir sein, war wichtig in dem Moment.


Er fasste richtig zu, ich war in seiner Hand und er leitete mich. War ein cooles Gefühl.


Der Wintergarten war echt riesig, der war ungefähr so groß, wie das Gewächshaus an unserem Supermarkt, in dem wir die Pflanzen und die Gartenartikel verkaufen. Auch hier in dem Riesenwintergarten gab es einen Kamin in dem ein Feuer brannte. Die mussten ja wahnsinnig frieren. Wahrscheinlich fror das Mädchen dauernd, an der war echt nix dran, nur Haut und Knochen und eine freche Klappe.


Aber egal, war nicht meine Sache, ich musste mit der Zicke nicht klar kommen.


Hier standen Korbstühle und Korbsessel, alles wie in einem normalen großen Raum, nur eben alles in Korb. Ne echte Sitzgruppe vor dem Kamin und auch sone riesige Tafel mit X Stühlen drumrum, alles aus dem gleichen Material geflochten. An der einen Seite des Tisches war für uns gedeckt. Olli bugsierte mich auf einen Stuhl neben sich, gegenüber von der Mutter und der Schwester. Er saß so neben seinem Stiefvater oder Adoptivvater, was weiß ich, der nahm, ganz selbstverständlich, wie ein Chef vor Kopf des Tisches Platz.


Eine Frau, ungefähr so alt wie Ollis Mutter, kam rein geschlichen. Sie schob einen Servierwagen vor sich her, auf dem allerhand Porzellan klirrte. Die sah auch so aus wie aus dem Bilderbuch, schwarzes Kleid bis übers Knie, weiße Schürze mit einer Riesenschleife hinten und son albernes weißes Krönchen auf dem Kopf.


Olli machte wieder den Wurm vor seinem Vater. Das brauchte er wirklich nicht und das gefiel mir auch nicht. Die Dienerin oder was das war, die goss uns ein und stellte zwei teuer aussehende Thermoskannen auf den Tisch, wir tranken alle Kaffee, nur die Tochter trank Tee. Sie hatte wahrscheinlich Angst, dass Kaffee bei ihr ansetzen würde.


Naja, ich mich wieder Olli und dem Papa gewidmet. Der Alte brauchte nur zu räuspern und mein Riese wurde immer kleiner.


Ich mein Kleid hochgeschoben, bis man den schneeweißen Slip und darunter das Tal seiner Träume sehen konnte, das sich deutlich abzeichnete. Ich ihn angestupst. Er guckte mir erst in die Augen, ich runter gedeutet. Er hat Stielaugen gekriegt, sich gestrafft, mich strafend angesehen und seinen Vater angeguckt. Er wollte sehen, ob der Alte beobachtet hatte, was ich ihm vorführte. Ich bin aber nicht von gestern, natürlich hat der nichts mitbekommen. Vor allem hatte ich aber mein Ziel erreicht, mein Riese schaute seinem Vater mit etwas mehr Selbstbewusstsein gerade ins Gesicht.


Sobald sich mein Olli aufregte, wurde er energisch, fand ich gut, dass ich das raus gefunden hatte. Zum Kaffee gab es Gebäck. Die Schwester aß so geziert, dass du denken konntest, die wäre eine Karikatur, echt jetzt. Ich musste mir Mühe geben, um nicht drüber zu lachen. Wie die sich mit dem kleinen Finger einen Krümel aus dem Mundwinkel fischte war wirklich ganz-ganz großartig. So eine werde ich in das Drehbuch einarbeiten. Vielleicht als geschiedene Ehefrau vom Kommissar oder als Mordopfer oder, noch besser, als dusselige Mörderin, die einen eigentlich perfekten Mord begangen hatte, aber den wegen ihrer Geziertheit verstolperte.


Ja, genau so würde ich es machen.


Ich hatte sie die ganze Zeit angestiert, in Gedanken, ich schwör! Sie tat so als wenn sie nichts bemerkt hätte, als wäre es ganz selbstverständlich, dass man sie bewunderte. Wenn die wüsste, was ich gedacht hab, dann hätte sie mir garantiert ihren Tee auf die Titten gekippt.


Mein Olli machte schon wieder den Wurm. Der Alte hatte den aber richtig im Griff!


Ich wieder das Kleidchen hochgeschoben, bis er den Slip sehen konnte und ich ihn wieder angestupst.


Er hingeguckt, mich dann sauer angeglotzt. Es wirkte nicht so gut wie beim ersten Mal, er kroch wieder in sich zusammen, als der Alte ihn bloß anguckte.


Na warte!


Ich wieder das Kleidchen so hoch und die Daumen hinter den Slip geschoben. Weißt schon wie oder?


Er geguckt und wollte wieder weggucken, ich dann den Slip runter geschoben und das Kleid natürlich mitgenommen. Zu sehen war nix, aber ich konnte sehen, was er sich dachte. Ich den Slip noch weiter runter, bis zu den Knien, und ihn dann mit den Beinen und den Füßen runter gestrampelt. Ich hab ne Kuchengabel fallen lassen und sie schnell wieder aufgehoben, den Slip gleich mit, ist klar. Den hab ich in mein Täschchen gestopft.


Mein Olli saß da mit rotem Kopf, hat aber seinem Vater Paroli geboten. Nur mit den Augen, verstehste? Jetzt war er ein Mann, der einem anderen Mann gleichberechtigt gegenüber saß.


Ziel erreicht, würde ich sagen. Kurz bevor wir gingen, Olli kroch schon wieder in sich zusammen, da hab ich ihn in mein Täschchen gucken lassen. Er sah das Höschen, wurde wieder rot und straffte sich wieder. So kannst du den Mann lenken, geil oder?


Naja, die Verabschiedung war kurz und förmlich, wir ins Auto und weg. Ich war froh, dass der Scheiß vorbei war, kannst du glauben. Der Olli fuhr ziemlich flott, bog ab, bog nochmal ab und schon standen wir im Wald. Er sich zwischen meine Schenkel auf den Beifahrersitz gekniet, mich auf seinen Schoß gehoben und auf seinen harten Bolzen aufgespießt. Alles total entschlossen und mit seiner Wahnsinnskraft.


Das war aber sowas von geil.


Völlig unerwartet, aber stark und als Mann gehandelt. Dass ich seinen Liebesspeer lauthals willkommen hieß, kannst du dir vorstellen.


Er meinen Hintern aufgehoben, um ihn auf seinem Pinn rauf und runter zu bewegen, ich brauchte aber keine Hilfe. Ich bin auf seinem Harten rumgehoppelt, weil ich es viel doller brauchte als ich selbst gedacht hatte.


Wah, das ging ab!


Ich fing gleich an zu kreischen, hab ihm die Haare zerwuschelt und ihn heiß geküsst. Das Schwarze kam feuerrot angerauscht und hat uns beide verschlungen. In voller Ekstase haben wir in dem Auto rum gebrüllt, als wäre der Teufel hinter uns her. Er sich in mich verströmt und ich mich auch. Wahnsinn. Keine drei Minuten und wir waren beide fertig. Gut, können jetzt auch ein paar Minuten mehr gewesen sein, ich hab ja nicht auf die Uhr geguckt.


Jau, wir gelacht und uns geküsst, die Klamotten wieder geregelt und sind los gefahren.


Du kannst dir nicht vorstellen, wie krass wir uns in dem Moment lieb gehabt haben. Wie der mich angesehen hat, das war echt der Hammer. Wir haben nichts gesagt, uns nur dauernd angeguckt, gelacht und uns zugezwinkert.


„Das war ne Frechheit!“, meinte er, als wir im Aufzug rauf in meine Wohnung fuhren. Ich ganz harmlos:


„Was? Was war eine Frechheit?“


„Mir einfach dein Höschen zu zeigen und es dann auch noch auszuziehen! Das war oberfrech!“


„Aber hat dir ja geholfen, du hast dann vor deinem Vater nicht mehr den Wurm gemacht.“


Er meinte:


„Was? Wie, Wurm gemacht?“


Ich es ihm erklärt:


„Sobald dich dein alter Herr gerade anguckt, dann machst du dich klein und wirst zum Wurm. Sobald du dich aufregst, dann bist du ein Mann. Sobald du dich nicht mehr aufregst, wirst du zum Bengel, der ausgeschimpft wird.


Das gefällt mir nicht, dagegen muss man etwas tun. Ich weiß jetzt wie es geht.“


Er kapierte natürlich was gemeint war, es war ihm ein bisschen peinlich, aber er wusste einen Ausweg, dachte er.


„Was?“, meinte er laut und drohend und tat wie ein Monster, das mich grabschen wollte. Er brachte seine zwei Meter fast über mich und glotzte mich gefährlich an. Ich ihn gefährlich zurück angeguckt, ich war schließlich eine Mörderin. Das schien er vergessen zu haben.


„Huh!“, meinte er und schreckte zurück. „Du kannst aber auch gefährlich gucken!“


„Na, ich musste ja auch ne Mörderin spielen, da lernst du das!“


Wir uns oben auf die Terrasse gelegt. War jetzt so Mitte Mai, die Sonne war prima warm und alles. Ich mich ganz ausgepellt und mit Sonnenmilch eingerieben. Für meinen Olli hab ich natürlich alles eingerieben, ganz deutlich und jeden Millimeter. Und zwar so, dass mein Süßer alles gut beobachten konnte, ohne sich anstrengen zu müssen. Ich lehnte mich zurück und meinte mit geschlossenen Augen:


„Zieh dich doch auch aus, Schatz, dann wirst du nahtlos braun. Steht dir bestimmt gut.“


Ich konnte sehen, dass ihm auch was anderes gut stand, konnte man in der Hose sehen. Wenn man sich auskannte.


Er sich aus seinen Klamotten geschält. Er versuchte tatsächlich seinen Harten vor mir zu verstecken. Son Blödi! Ich rüber zu ihm auf die breite Liege, und mich über ihn her gemacht, geküsst und meine Haare in sein Gesicht gehängt und noch mehr geküsst. Sein Harter berührte mich da unten und ich hab ihn vor meinen Eingang bugsiert. Nur so berührt. Schon allein das war superheiß. Ich hab mich ganz langsam und zart und alles auf seinen wunderschönen harten Schweif aufgespießt, ganz langsam, mit allem Gefühl und aller Liebe.


So absolut obergeil, der Wahnsinn.


Wir haben uns geliebt, ganz langsam, mit allem Gefühl das wir füreinander hatten. Es war die reinste Liebeserklärung, ohne dass ein Wort gesprochen worden wäre. Bestimmt mehr als drei Stunden lang haben wir uns im Freien auf der Terrasse oben auf dem Hochhaus geliebt. Wir haben kaum gesprochen, nur gefühlt. Den anderen gefühlt, uns selbst, einander. Unsere Seelen waren eins, eine einzige Seele in zwei Körpern.


So heiß, so nah, so schön, so wunderbar, so unglaublich schön, dass es wirklich schon kitschig war. Zwei Seelen mit Rüschen und Stickereien und Goldumrandung, die sich küssten und sich liebten. Wir haben uns die ganze Zeit angesehen, gelacht und ernst geguckt, uns aber immer darüber gefreut, den anderen zu sehen.


Er kam an dem Abend noch zwei Mal, ich ungefähr tausend Mal.


Wurde langsam dunkel, wir Feuer gemacht und Kerzen an und lagen immer noch nackt auf der Terrasse und guckten in die Flammen.


„Wieso heißt dein Vater Meijers und du Hausmann?“


„Kennst du Meijers?“


„Nee, nur deinen Vater. Na, und das Stahlwerk.“


„Ja, genau, und das Walzwerk, das Röhrenwerk und den Schiffsmotorenbauer. Alles Meijers.“


„Aha!“, bei mir fiel der Groschen nicht. „Und was hat das mit deinem Vater zu tun?“


„Die Werke gehören ihm.“


„Och, die gehören ihm? Wo hat er die denn her?“


Ich war irgendwie vernagelt oder hatte zu viel genagelt hier im Sonnenschein auf der Terrasse, was weiß ich. Jedenfalls kapierte ich nix.


Olli verdrehte die Augen.


„Er hat sie von seinem Vater, zumindest das Stahlwerk. Die anderen Betriebe hat er selbst aufgebaut. Er gibt die Firmen übrigens an seinen Sohn weiter.“


„Aha“, leuchtete mir ein, aber ich kapierte immer noch nicht.


„Ich habe alle Abteilungen durchlaufen und soll nun studieren. Um im Betrieb und den Abteilungen nicht durch meinen Namen aufzufallen, habe ich den Mädchennamen meiner Mutter genommen und hab darunter gearbeitet.“


„Aha, und? Wie ist der Mädchenname deiner Mutter?“


Ich weiß schon was du jetzt denkst. Ficken kann sie ja, aber denken ist nicht ihre starke Seite. Weiß ich, kann ich nachvollziehen dass du so denkst.


„Alter!“, meinte mein Olli. „Hausmann, meine Mutter hieß früher Hausmann!“


„Hausmann? Hausmann? Aber so heißt du doch jetzt!“


„Alter!“, jammerte er nochmal sein schweres Los über die Terrasse. „Ich heiße Meijers, hab aber unter Hausmann in den Abteilungen der Betriebe gearbeitet.“


Naja, da hatte ich es dann.


Ich lachte und meinte:


„Ja, nee, jetzt hab ich es kapiert! Aber für ne Schauspielerin ganz schön schnell oder?“ Ich musste über meinen Super-Witz kichern.


„Du bist ne Marke!“, meinte er und schloss die Augen um die untergehende Sonne anzubeten.


So ganz langsam kriegte ich aber dann alles auf die Reihe.


„Du erbst die ganzen Scheiß-Firmen?“


„Halleluja, jetzt hat sie es!“, rief er begeistert.


Mich hat es dann tatsächlich erschüttert. Von wegen Lagerarbeiter und Kassiererin. Hat mich schön an der Nase herumgeführt, das reiche Söhnchen. War wohl geil, wenn er vor seinen Kumpels angeben konnte, dass er die berühmte Pornodarstellerin Hanna Sibkowski gebumst hatte.


„Aha!“, meinte ich. Ich war sauer, kannst du dir ja denken.


„Und was sollte das hier mit mir?“ Ich zeigte auf mich und auf meine Wohnung und alles.


„Und was sollte die Pornofilmerei?“


Ich stand auf, ging ja nicht, dass ich hier vor dem Verräter nackt herumturnte. Ich kam wieder, hatte den roten Hausanzug an.


„Also?“, verlangte ich von ihm eine Erklärung.


„Schatz!“, meinte er. So hatte er mich noch nie genannt. Gegen Schleimerei war ich allerdings sehr allergisch.


„Süße!“, meinte er, „Süße, du bist der wichtigste Mensch für mich, der allerwichtigste! Du weißt dass wir uns lieben. Bei uns sind realistische und authentische Gefühle im Spiel, du weißt es und ich weiß es!“


„Haust du vor deinen Kumpels auf den Putz, dass du das Pornoflittchen privat gebumst hast? Ja? Tust du das?“


„Oh, Schatz! Nein, natürlich nicht!“


„Wie kommst du dann ins Studio?“


Das musste ich wissen. Denn vom Geld her hatte er es bestimmt nicht nötig als Darsteller in einem Pornofilm zu arbeiten.


„Das war Glück, echt, und es war Absicht, um dich kennen zu lernen, ganz ehrlich. Ich sah dich auf dem Flyer, unten am Studio im Schaukasten. Ich sah nur dein Gesicht, da war ich weg. Du kannst mir glauben, ich war hin und her gerissen. Du warst so hübsch, du warst so lieb, du warst so nett! Ich musste dich kennen lernen. Ich habe mich im Studio beworben, hab extra noch Muckibuden-Stunden gebucht um noch mehr Muskeln zu bekommen. Sie haben mich dann genommen. Erstmal nur als Staffage, in dem einen Streifen in dem du die herrische Trulla spielst, die, wo du alle rum kommandieren musstest und du das nicht tun wolltest und es dann doch gemacht und auch ganz gut hingekriegt hast. Da stand ich als Sklave da und hab nur gut ausgesehen.


Als ich dann den Film mit dir drehen durfte, da war ich echt weg. Das war so himmlisch und so schön. Und du warst dann so unbeschreiblich schön, so unbeschreiblich lieb und so unglaublich natürlich und so authentisch. Ich musste dich lieben und dich muss man einfach lieben.“


Er guckte, wie seine Rede auf mich wirkte. Wie soll sie wirken? Ich war hin und her gerissen.


Er setzte noch einen drauf und sagte:


„Ich liebe dich von ganzem Herzen.“


Dann kniete er sich nackt vor meinen Sessel, echt wahr. Der Riese kniete vor mir und ich hatte keine Ahnung was ich denken sollte.


„Schatz, Liebling, Süße. Ich würde dich am liebsten um deine Hand bitten, aber das wäre jetzt und heute sicher nicht das Richtige. Ich liebe dich von ganzem Herzen, wenn du willst, dann bleiben wir zusammen. Erst wenn ich Betriebswirtschaft studiert habe, dann will ich dich fragen. Ich hoffe du liebst mich dann noch.“


Naja, da war ich erst recht platt. Was war das für ein alberner Vortrag? Mich um meine Hand zu bitten war ganz sicher das blödeste, was man sich vorstellen kann. Was sollte das? Aber nett war es auch oder? Vor allem, wo es so spontan kam. Er nackt, ich angezogen, er kniete, ich saß auf dem Rattan-Sessel wie Königin Kleopatra auf dem goldenen Thron und giftete ihn an.


„Aha, und warum ist es blöde, um meine Hand anzuhalten?“


Er glotzte mich an, dann riss er sich zusammen.


„Hanna Sibkowski, willst du meine Frau werden?“


„Du hast ja überhaupt keinen Ring den du mir überstreifen könntest.“


So kannte ich das aus den Filmen. Immer musste ein Ring her, und wenn es nur der von einer Bierdose war. Aber ich hatte weder ne Bier- noch eine Coladose im Haus.


Er zu seiner Hose gehechtet, seinen Schlüsselbund raus gekramt, dran rumgefummelt und kam mit einem Schlüsselring wieder.


Er kniete sich wieder vor mich hin, sagte ganz ernst und feierlich, er splitternackt, mehr als zwei Kubikmeter Muskelmasse, ich im roten Hausanzug aus Strick, er ganz feierlich:


„Hanna Sibkowski, willst du meine Frau werden?“


Ich war platt und komisch, irgendwie leer und irgendwie angefüllt, echt seltsam. Das Herz klopfte mir bis in den Hals, ich wusste nicht, sollte ich weinen oder lachen. Ich bin ihm einfach um den Hals gefallen.


„Meinst du das ernst?“, fragte ich, ich musste lachen.


„Ja, sicher, was denkst du denn?“


„Ist bloß Quatsch oder?“


„Nein!“, er regte sich richtig auf. „Wieso Quatsch? Ist ganz ernst. Willst du?“


Er sah mich an. Der war so groß, obwohl er kniete war er immer noch mit mir auf Augenhöhe oder sogar noch größer, nee, was für ein Brocken!


„Sollen wir nochmal später darüber reden?“, fragte ich, ich musste immer noch lachen.


„Wieso? Was gefällt dir an mir nicht? Was ist später anders?“


„Na!“, versuchte ich ihm zu erklären. „Du bist das Fabrikanten-Söhnchen und ich Hanna Sibkowski, Hauptschulabschluss und Supermarktkassiererin. Man muss nicht Einstein sein, um da die Gegensätze zu finden.“


„Nein, muss man nicht, das stimmt“, gab der kniende nackte Riese zu. „Aber du wolltest mich als ich Lagerarbeiter war, da steht es für mich fest, dass du es nicht auf meine Kohle abgesehen hast. Der Rest ist mir egal. Du willst mich, den Olli Hausmann und nicht Oliver Meijers, den Milliardenerben. Also, willst du?“


„Du heißt echt Oliver?“ fragte ich ihn. War mir bisher nicht in den Sinn gekommen, dass der nicht Olli hieß, sondern dass das eine Abkürzung war.


In dem Moment kriegte der fast die Krise. Er riss sich zusammen und meinte:


„Ja, ich heiße Oliver. Jetzt sag, willst du?“


„Ja logisch will ich, das weißt du doch. Aber jetzt? Ich werd erst noch neunzehn!“


„Ja, Schatz, aber du bist die Frau meines Lebens!“


Er schnappte sich meine linke Flosse und schob mir seinen Schlüsselring über den Ringfinger der linken Hand.


Ist das geil oder ist das geil, hä?


Der Ring war viel zu groß und sah echt Scheiße aus, aber war der schönste Ring meines Lebens.


„Du bist ja bescheuert!“, sagte ich und strahlte ihn an. Er stürzte sich auf mich und begrub mich mit seinen zehn Tonnen Muskeln unter sich. Ich hab ihn fest gehalten und wollte ihn nie mehr loslassen, nie mehr, nie mehr. Ich hab ihn mit Armen und Beinen umklammert und ganz-ganz fest an mich gedrückt. Das war jetzt auf einmal so ein tolles, ein ober-mega-geiles Gefühl, ich kann das nicht beschreiben.


Unter den zig Tonnen Muskelfleisch meinte ich zu schweben. Ich war ganz leicht und flog in den siebten Himmel hinein. Ich war ganz weg, einfach weg, hier bei ihm und mit ihm und weg.


Der Wahnsinn, echt jetzt. Und ich habs nicht kapiert und konnte es nicht glauben. Und doch wusste ich, dass es so war und dass es richtig war. Bei Olli war ich zuhause, das stand fest. Er hatte mich sogar lieb, wenn ich meine dollen fünf Minuten hatte. So einer ist der Olli und wahrscheinlich auch der Richtige für mich. Oder?


Was meinst du? Ist der der Richtige für mich?

Kommentare


EviAngel
(AutorIn)
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 127
EviAngel
schrieb am 04.12.2019:
»Dieses ist der letzte Teil der Hanna-Geschichte, ich hoffe, sie hat euch gefallen.

EE«

dryver
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 255
schrieb am 25.11.2019:
»Hinreißend geschriebene Story, Teile 10 bis 12 sind wieder super zu lesen«

TomTomBon
dabei seit: Apr '02
Kommentare: 10
schrieb am 29.01.2020:
»Moin Moin,

ernsthaft ist es fast so erotisch wie Werbung.
Etwas Sex sells, etwas.

Aber das ist für dich sicherlich nicht erstaunlich.

Aber trotz allem ist es a. eine echte Hanna Geschichte.
b. Ist sie romantisch/rührend
aber c. muss man sehr viel Grinsen.
Wie gesagt, ein echter Hanna.
;-)

Und wenn man ein bißchen mit der unteren/Arbeiter Schicht zu tun hatte kann man die Gedankengänge sehr wohl nachvollziehen von ihr.
Auch die Naivität und doch Schläue und Straightness.
Auch wenn dies so als Wörter nicht passen dazu ;-)


Bevor Ich ganz abschwadroniere,
Die Geschichte passt eher zu Sonstiges, was kein Makel ist (!),
aber sehr gut, sehr rund, sehr humorvoll, sehr menschlich geschrieben :-)

Just my Senf«


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