In der Mitte des Lebens (2) Geschichten zur Nacht
von kaidecologne
Claire betrachtete das schmale Büchlein im gedämpften Schein ihrer Bettlampe: Der Einband war dunkelviolett, den Umschlag zierte ein Photo in Sepiatönen. Es zeigte ein Höschen aus zarter Spitze, das wie achtlos fallengelassen wirkte. Sie grinste. Kais geheimer Erstling. Er hatte es sie nie lesen lassen. Ob er sie für zu jung hielt, oder ob es ihm peinlich war? Es war längst vergriffen und augenscheinlich kein Meilenstein der Weltliteratur. Sie erinnerte sich, daß es früher auch im Regal ihrer Eltern stand, aber nachdem sie sich das erste Mal dafür interessierte, verschwand es auf mysteriöse Weise und ward nie wieder gesehen. Sie hatte es in Kais Wohnung entdeckt, spontan aus dem Regal gefischt und hinter dem dicken Wälzer verborgen gehalten, den sie zu entleihen vorgab - 'Unendlicher Spaß', David Foster Wallace. Hinter diesem Monstrum konnte sich eine halbe Bibliothek verstecken...
Sie hegte keine großen Erwartungen, der Einband ließ auf generische Erotik schließen und der Titel klang nichtssagend: „Geschichten zur Nacht“. Auf der Vorsatzseite fand sich eine Widmung: Für 'Silke'. Oha, eine Verflossene?
Claire begann die erste Geschichte zu lesen. 'Rêverie': „Als S. In den Zug stieg, ahnte sie nicht, daß sie ihn an ihrem Ziel als eine andere wieder verlassen würde. Sie trat durch eine Tür, die hinter sich zu schließen, ihr nicht mehr möglich war. Ein geheimes Verlangen, das schon längst in ihr schlummerte und sich nun Bahn brach. Draußen vor dem Fenster zog die schneebedeckte Landschaft des Westerwaldes eintönig vorüber. Das Schaukeln des Zuges, das regelmäßige Rattern der stählernen Räder auf den Geleisen machten sie träge. Sie mochte diese Zugfahrten, ruhige Stunden, in denen sie für sich sein und ihre Gedanken schweifen lassen konnte. Selten kam es vor, daß jemand in die Stille ihres Abteils eindrang, und wäre nicht der Schaffner gewesen, der irgendwann die Fahrkarte entwerten kommen würde, sie hätte sich vorstellen könne, der letzte Mensch auf Erden zu sein, die letzte Passagierin in einem Zug, der bis in die Ewigkeit weiter rollen würde. Und weiter. Und weiter...
S. spürte das kalte Glas des Fensters an ihrem Gesicht. Sie musste eingeschlafen sein, von der Melodie des rollenden Zuges eingelullt. Wie lange sie geschlafen hatte, wusste sie nicht, doch als sie erwachte kam es ihr vor, als entwinde sie sich mühsam eines tiefen Traumes, der sie noch nicht gehen lassen wolle. Sie fühlte sich träge und schwer, war nicht mehr ganz dort, aber längst noch nicht wieder hier. Konnte nicht einmal sicher sagen, ob sie jetzt wach war, oder das Erwachen noch immer Teil des Traumes. Ihr Gesicht glühte und sie genoss das Gefühl des kalten Fensters. Ihr Atem ging schwer. Ihr war, als versuche der Traum sie zurückzuziehen. Sie gab sich diesem schweren warmen Gefühl hin und räkelte sich genüsslich. Der Traum hatte keine Erinnerungen hinterlassen, bloß dieses Gefühl, diese unsagbare Schwere im ganzen Körper und ein Prickeln auf der Haut. S. fuhr mit den Fingern durch ihr langes rotes Haar. Sie legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Versuchte den Traum wieder einzufangen. Er muss schön gewesen sein, das spürte sie ganz deutlich. S. lehnte sich zurück, sank tiefer in die weichen Polster. Spürte lächelnd diesem Gefühl nach, das sie gefangen nahm. Ihr Kopf wurde leer und ganz leicht, die Geräusche des Zuges verstummten und sie war allein. Allein mit sich und den Fragmenten ihres Traumes, der sie wieder ganz gefangen nahm. Allein mit ihrem Körper, den sie überdeutlich spürte. Sie wurde sich des Gewichtes ihrer Brüste gewahr, die eng umspannt von zartem Stoff in den Körbchen des BHs ruhten. Sie fühlte ihren Rock an den Oberschenkeln spannen und den Saum, der höher glitt, als sie die Beine versuchsweise etwas öffnete. Sie liebkoste ihr Gesicht mit den Fingerspitzen. Die Wangen, den Mund. Glitt hinab zu ihren Schultern und streichelte sie durch die Bluse hindurch.
Ihre Lippen öffneten sich zu einem Spalt und sie wurde sich ihres Atems bewusst. Er ging ruhig und gleichmäßig. Sie wölbte ihr Becken und genoss das sehnsüchtige Gefühl zwischen ihren Schenkeln. Kurz hielt sie inne. Kostete den Moment ganz aus. In ihrem Traum, daran erinnerte sie sich jetzt, stand jemand draußen im Gang und spähte durch den schmalen Schlitz im Vorhang, den sie vor die gläserne Abteiltür gezogen hatte. Er beobachtete wie ihre Hände die Brüste umfassten, sah die Daumen an der Stelle kreisen, wo sich ihre Brustwarzen unter den Stoffschichten lüstern verhärteten. S. wagte es nicht, die Augen zu öffnen, wollte den Traum nicht zerstören. Sie öffnete bloß weiter ihre Schenkel und der Gedanke an einen heimlichen Zuschauer ließ eine ungekannte Erregung in ihr aufsteigen. „Ich bin nass.“ dachte sie. „Meine Möse ist heiß und offen.“ Sie ließ die Worte in ihren Kopf nachklingen und fand Gefallen daran, sich so zu beschreiben. Ihre Hand glitt zwischen ihre Schenkel und S. atmete laut hörbar auf, als die Finger ihr Zentrum berührten. „Ich streichele meine Möse.“ Sie stellte sich vor, wie sie dabei aussehen mochte, wie sie auf ihren Beobachter wirkte. Dabei öffnete sie ihre Bluse bis zum Bauch, schob die Hand in den Ausschnitt und hievte eine Brust aus dem BH. „Ich streichle meine Titten...“ S. sah sich von außen, mit entblößter Brust, die Hand in ihrem Schoß wühlend. Ihr Atem ging schwer. Die Finger zerrten und rieben in ihrem Schritt. Sie gruben sich in den Stoff und ließen S. frustriert aufstöhnen. Rasch hob sie ihren Po, streifte die Strumpfhose mitsamt des Slips hinab bis zu den Knöcheln und raffte ihren Rock. Sie ließ sich auf der Kante des Sitzes nieder. „Wenn mich jemand so sieht...“ Der Gedanke gefiel ihr. Sie spreizte die Beine so weit es ging und konzentrierte sich auf das Gefühl ihrer klaffenden Scham. „Ich bin nass bis zwischen die Arschbacken.“ S. atmete scharf ein, als sie sich berührte. Bewegte genüsslich ihr Becken, strich zwischen den Lippen auf und ab. Sie spürte ihre Erregung wachsen und ein sehnsüchtiges Ziehen in ihren Lenden. Leise seufzend tunkte sie die Fingerspitzen in ihr salziges Nass. Sie führte die Finger an den Mund und schmeckte sich selbst, saugte die Finger in den Mund. S. spürte die fremden Blicke überdeutlich. Lasziv saugte sie an ihren Fingern, um die feuchtglänzenden Fingerspitzen schließlich an ihre Brustwarzen kreisen zu lassen...“
Claire zog die Augenbrauen hoch und räusperte sich: „Gar nicht schlecht.“ Geistesabwesend streichelte sie ihren Bauch. Sie schloß die Augen und ließ die Szenerie der Geschichte an ihrem inneren Auge vorbeigleiten. Stellte sich vor, an S. Stelle zu sein und öffnete ihrerseits die Schenkel. Ein Lächeln umspielte ihren Mund, als sie die Feuchtigkeit spürte, den Slip, der an ihr klebte. Ein schwüles Gefühl in ihrer Pyjama-Hose. Ihre Hand wanderte hoch zu den Brüsten und tastete nach den Warzen. Spürte sie hart durch den dünnen Stoff des Trägerhemdes drücken und streichelte sie mit kreisenden Bewegungen. Sie biss sich auf die Unterlippe, öffnete und schloss ihre Beine, bewegte ihr Becken vor und zurück. Sie dachte an das Augenpaar hinter der Gardine. Kai hatte offen gelassen, wer dort stand. Ein Mann, eine Frau? Ein zufälliger Mitreisender, der Schaffner vielleicht? Es ließ Raum für eigene Phantasien und Claire dachte kurz an Marc. Nein, nicht Marc. Niemand, den sie kannte. Lieber jemand, der sie nicht haben konnte und ihren Anblick niemals vergessen würde. Natürlich hatte sie ihre Reize als junges Mädchen erprobt und genoss es heute noch manchmal, beobachtet zu werde, wenn sie in einem Cafe saß, oder in der Uni. Männer denken ja immer, daß sie diskret sind, aber Claire entgingen solche Blicke nicht. Meist war es nervig und zudringlich, aber an manchen Tagen fand sie es schmeichelhaft und, ja, anregend.
Rasch zog sie sich aus. Sie stieß einen lautlosen Pfiff aus, als sie den Slip in Händen hielt und registrierte, wie sehr die Lektüre sie tatsächlich erregt hatte. Sie befühlte den Stoff, schnupperte kurz daran. „Versautes Stück“, dachte sie lächelnd und rieb die feuchte Stelle durch ihr Gesicht. Sie sah an sich herab: Ihre Brustwarzen waren tiefrot und hoben sich deutlich von der blassen Haut ab, tiefer unten, jenseits ihres flachen Bauches, leuchte ihr feuerrotes Haar. Claire winkelte die Beine an und spreizte sie, so weit sie konnte. Sie spürte das Feuer zwischen ihren Beinen lodern und öffnete sich dem heimlichen Beobachter. Sie selbst kannte diesen Anblick, hatte sich bereits im Spiegel erforscht, wusste, wie ihre erregte Anatomie aussah. „Schau genau hin.“ Claires Simme war heiser vor Lust und es war ihr fast unheimlich, wie sehr diese Phantasie sie erregte. Apropos hinschauen, kurz dachte sie daran, daß das Schlüsselloch ihrer Zimmertür einen Blick auf ihr Bett zulassen würde. Wie wäre es, wenn einer ihrer Mitbewohner sie in diesem Moment beobachten würde, oder ihre Mitbewohnerin? Reizvoll. In ihrer Phantasie blieb der Beobachter gesichtslos, doch die Vorstellung ihrer Mitbewohnerin Judith vor der Tür und mit einem Auge am Schlüsselloch war ihr gar nicht unrecht. Claire rieb den Slip über ihre harten Brustwarzen, die feuchte Stelle fühlte sich kühl an. Sie ließ eine Hand zwischen ihre Schenkel und einen Finger in sich gleiten. Keinerlei Widerstand. „Feucht, heiß, offen.“ Diese Worte kamen ihr in den Sinn und sie stöhnte leise. Sie bewegte den Finger vor und zurück, auf und ab. Lauschte den Geräuschen, die er machte. Sie zog ihn heraus und glitt zu ihrem Kitzler. Rieb und kreiste. Langsam. Konzentrierte sich auf das Gefühl und ihre wachsende Erregung. Sie legte den Slip beiseite und umfasste ihre Brust. Drückte fest zu. Stöhnte lauter. Es machte sie an, sich so zu hören. Wieder flüsterte sie: „Schau genau hin...“ Ihr Finger kreiste um ihren Kitzler, sie rieb schneller und tunkte den Finger zwischendurch wieder ein, um frisches Nass aus ihrem Inneren zutage zu fördern. Sie ließ sich fallen und stöhnte lauter, erregte sich an ihrem Stöhnen und genoss das Gefühl, weit geöffnet dazuliegen. Als sie mit zwei Fingern in sich drang, warf sie den Kopf in den Nacken uns biss sich auf die Unterlippe. Ein animalischer Laut entrang sich ihrer Kehle. „Ich bin so geil.“ dachte sie. „Nass bis zwischen die Arschbacken...“ Dabei grinste sie und dachte an S., die sich in der Geschichte selbst beschrieb. Claire fand Gefallen daran. „Ich ficke mich mit zwei Fingern.“ „Ficke meine heisse Möse“. Das Wort kam ihr nicht leicht über die Lippen, aber es fühlte sich so herrlich versaut an. „Möse.“ „Fotze!“ Ja, das klang gut. Manchmal war so eine niedliche kleine Spalte einfach keine niedliche Spalte mehr, sondern eine lüsterne Möse, oder bloß eine heisse Fotze. Sie stemmte sich ihren Fingern entgegen, warf sich auf dem Bett hin und her. Das Bett knarrte, das Stöhnen füllte den Raum. „Wie sie schmatzt. Ich ficke sie. Nur für dich. Schau es dir an. Hörst du sie schmatzen? Meine geile Fotze“ Claire stammelte und dachte nicht mehr darüber nach, was sie sagte. Es fühlte sich so gut an, so unanständig. Sie war im Begriff zu kommen. Umklammerte ihre Brust, presste sie, daß es schmerzte. Die Finger wühlten in ihr, stießen stakkatoartig zu, trieben sie unaufhaltsam ihrem Höhepunkt entgegen. Sie stöhnte ungehemmt und schrie kurz auf, als sie sich ein letztes Mal aufbäumte. Vergrub die Finger tief in sich und explodierte in einen Moment absoluter Stille hinein.
Sie hielt den Atem an. Zuckte. Riss ungläubig die Augen auf und war für einen Moment überzeugt, daß wirklich jemand vor ihr stehen würde, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte.
Das Zimmer war leer. Bloß Claire, ihr keuchender Atem, der Geruch ihrer Erregung. Langsam zog sie die Finger aus sich heraus, erschauerte dabei. Besah sich ihre Brust, die sie wie von Sinnen umklammert hatte. Die Finger hatten Abdrücke hinterlassen, die sicher zu blauen Flecken werden würden.
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