Lena
von UDO MESSERSCHMIDT
TEIL EINS - Die Einladung
Rätsel
Sie kam geistesabwesend aus der Dusche, den Kopf in ein Handtuch gehüllt, den Blick auf den Boden gerichtete - das einzige was sie sehen konnte - und bewegte sich in Richtung ihres Spinds. Als sie, am Spind angekommen, ihr Handtuch vom Kopf nahm, entdeckte sie ihn. Er sass einfach so da und schaute sie an. Es schien ihm nichts auszumachen, dass er in einer Frauengarderobe sass und ihr schien es in ihrer Überraschung nichts auszumachen, dass sie nackt war. Lena war nur erleichtert, dass der Mann nicht nackt war.
Sie wollte sauer auf ihn werden, aber dazu war sie viel zu entspannt und er viel zu harmlos.
„Ich habe Sie gesehen“, beendete er das Gespräch.
Lena wusste nicht was das sollte. Wann? Wo? Wobei? hat er sie gesehen. Wenn er hier war, war es kein Wunder, dass er sie gesehen haben konnte, sie hatte immerhin auch ihre ´Auftritte´. Sie zog ihre Strümpfe an und bemerkte, das erste Mal in ihrem Leben dass ihr Brüste schaukelten. Hingen sie schlaff herab oder schaukelten sie noch ganz normal wie grosse Brüste schaukeln müssen? Wieso fiel ihr das plötzlich auf?
Was würde der Spanner denken wenn er bemerkte, dass sie keinen Slip unter ihrem Rock tragen würde? „Was tun Sie hier?“ fragte sie ihn.
„Sie müssen sich nicht schämen. Ich meine es gut mit ihnen.“
War das ein verrückter Möchtegernguru? Einer der die Welt rettet, eine Frau nach der anderen? Wie kriegte sie ihn los bevor sie ihren Rock anzog? Sie wollte nicht auf eine Strasse auf der ein Irrer wusste, dass sie unter ihrem Rock nackt war. Das nahm der ganzen Sache ihren Reiz. Aber sie MUSSTE nackt sein, das war so abgemacht.
Sie bürstete ihre Haar, aber das konnte sie auch nicht beliebig lange, sie musste in spätestens zwei Stunden da sein sonst. Ja sonst? Das wollte sie sich nicht vorstellen.
Der Verrückte schüttete einen Jutesack aus, den er mitgebracht hatte, er war voller Kleidung aus der Kleidersammlung.
„Schauen sie einmal. Bitte!“
Lenas Brüste waren inzwischen wohlverpackt, ihr Oberkörper weitgehend ebenso, Strümpfe an den Beinen, nur der Slip fehlte und der sollte fehlen bleiben. Der MUSSTE fehlen. Vielleicht ginge der Irre ja weg wenn man seine Rettungsfantasien zerbröselte. Oder war das eine Falle? Sie musste handeln, sonst käme sie zu spät.
„Ich habe sie alle selbst ganz frisch gewaschen.“
„Ich habe schon Kleider“, antwortete sie ausdruckslos.
Sie hatte sich entschieden, dieser Kasper würde ihr ihren Termin nicht vermiesen, dann weiss er es eben, was soll´s, sie würde sowieso mit dem Taxi fahren. Oder?
„Sie gefallen Ihnen nicht?“
„Nein“, gab sie unwirsch zurück.
„Na dann …“ Und der Verrückte packte seine Sachen und ging. Kaum hatte er die Garderobe verlassen kam er wieder zurück und sagt besorgt „Gehen Sie nicht da hin!“
Das verschlug ihr den Atem. Woher wusste er das?
„Ich habe Sie gesehen.“ Sagte er zum Abschied nochmals. Jetzt wollte sie es genau wissen, doch er war fort und sie wusste nicht einmal wie er hiess.
Würde sie unterstellen dass der Typ nicht irre war, was hätte das dann zu bedeuten? Das leise Stöhnen aus den unteren Räumen schien nie aufzuhören. Aber war da auch Jammern mit darunter? Natürlich, sie selbst hatte noch vor einer Stunde gejammert.
Gejammert.
Er hatte sie gesehen. Abwesend zog sie ihren Rock an, ohne Slip, wie vereinbart.
Sie hatte gejammert.
Er hatte sie gesehen.
War das der Zusammenhang?
Aber deswegen war sie hergekommen. Sich gehen lassen, die Entscheidungen delegieren. Und natürlich Ablenkung vom Tagesgeschäft. Kurz: BDSM. Gefesselt, bestraft und benutzt werden von vertrauten Personen, die daraus eben solche Freude und Entspannung bezogen wie sie, Lena.
Darum hatte sie feste Grundsätze. Einer davon war, es nur im Club zuzulassen. Wie konnte sie das vergessen?
Sie würde nicht hingehen und sie würde den Verrückten suchen aber zuerst würde sie ihren Slip anziehen. Dann wäre dieser Teil im Einklang mit ihren Vorsätzen.
+++
Wieso konnte sie sich nicht mehr bewegen? Und was war das geschäftige Treiben um sie herum und wieso konnte sie nichts mehr sehen? Rhetorische Fragen angesichts ihrer Situation. Aber Fragen allemal. Die Antworten hießen Andreaskreuz und Augenbinde. Und:
„Igor ist stinksauer.“ Hörte sie eine Frauenstimme flüstern und eine andere „Ja, er musste sie aus der Garderobe holen.“. „Sie wollte gerade ihren Slip anziehen!“. Diese Offenbarung wurde aufgenommen wie ein Gesellschaftsskandal.
„Wir dürfen sie nicht losbinden.“ „Dann müssen wir ihre Kleider zerschneiden, sie muss ja hergerichtet werden!“
„Die schönen Kleider.“ hörte sie eine junge Mädchenstimme. Sie hätte auch gern etwas dazu gesagt. Aber sie war geknebelt.
Und wirklich begannen fleissige Hände, ihr ihre Kleidung vom Leib zu schneiden. Sehr vorsichtig, das wohl, aber ebenso gründlich.
„Sie sieht aus wie frisch rasiert.“ „Ja, aber Du weisst, der Herr hat seine eigenen Vorstellungen.“ „Sie sieht so schön aus.“ Das klang als würde sie hinterher, was auch immer das war, nie wieder so schön aussehen.“ Lena bekam es mit der Angst zu tun, nachdem sie das Geflüster vorher für albern oder närrisch hielt. Fragen kamen hoch. Wer hat sie wirklich eingeladen? Wieso wurde sie zu ihrer Party entführt. Sie konnte eins und eins zusammenzählen und wusste, dass der Ort der richtige war. Nur wo war dieser Ort?
>> Seien Sie mein Gast und meine Party wird Ihre Party <<
stand auf der Karte. Nicht wo, auch nicht wie dorthin, nichts. Und nun war sie da.
Das Küchengesinde flog plötzlich auf wie ein Schwarm Tauben und binnen zwei Sekunden war die Waschküche, oder wo immer sie momentan war, leer. Dann hörte sie Schritte. Ein Mann, dann sein Geruch, männlich dominant. Sie fühlte sich zurück versetzt in den Club, ja das hatte sie schon einmal gerochen, als sie gepeitscht wurde. Aber auch als sie von den drei Brüdern benutzt wurde. Genau genommen war der Geruch den ganzen Abend in ihrer Nähe, aber den Träger hatte sie nicht ausmachen können. Gab es überhaupt den einen Träger dieses Dufts?
Sie spürte seine Hand in ihren Schritt, sein Finger wollte nicht in ihre Vagina, sie war zu trocken. Sein Versuch in sie einzudringen schmerzte. Dann spürte sie den Finger an ihren Lippen. Schnell befeuchtete sie ihn, dann spürte sie ihn in ihrer Vagina, diesmal ging er hinein. Der Mann drückte ihn mit Kraft in sie, dann zog er ihn wieder hinaus und brummte leise „Sehr gut.“ Und schon verliessen die Schuhe den Raum und wenige Sekunden später flatterten die Tauben zurück ins Verlies.
Lena hatte beschlossen den Ort, an dem sie sich befand, das Verlies zu nennen, denn etwas anderes konnte es nicht sein.
„Wir müssen die Meisterin holen!“, flüsterte eines der Mädchen. „Frisch rasiert und dann wachsen, das geht nicht gut wenn es nicht die Meisterin macht!“
Lena wurde es mulmig, sie hatte von Freundinnen gehört, die sich wachsen lassen hatten. Doch auch wenn sie beim Berichten nicht selten Gelassenheit ausstrahlten, kannte sie keine, die es ein zweites Mal machen lies.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war sie fertig hergerichtet, es war nicht mehr als eine Stunde und das Wachsen war von aller Körperpflege der spektakulärste Teil, nicht angenehm, aber auch nicht wirklich schlimm. Es wäre halb so wild gewesen, dachte sie, wenn sie nicht in einer derartigen Zwangslage gewesen wäre. Das Eincremen nach dem Wachsen gehörte sicher zur Pflege, aber das Cremen und massieren ihrer Vagina hielt sie für anmaßend. Doch mit der Zeit wurde es in ihr warm und cremig, so dass sie entgegen ihrem Willen das Gefühl bekam viel zu willig zu werden. Sie konnte nichts daran ändern. Aus irgendeinem Grund wurde sie immer spitzer je länger sie da stand.
Am Ende der Vorbereitungszeremonie wurde ihr eine Art Tischtuch über die Vorderseite gehängt, wie einem Möbel, damit es nicht verstaubt, dann zog Ruhe ein. Aus der Ferne hörte sie Stimmen, wie von einem Abendessen. Auch Musik spielte. Und sie stand im Verlies, zugedeckt wie ein Möbel. Wie die Zeit nicht vergehen will wenn man orientierungs- und bewegungslos wartet. Ihre Gedanken kreisten in immer engeren Kreisen nur noch um das Eine.
Sie wusste ja nicht einmal worauf sie wartete.
Schwere Stiefel näherten sich, dann wurde ihr eine Haube über den Kopf gezogen, die Haare zu einem kruden Zopf geflochten und an der Haube festgeklemmt. Dann verschwanden die Stiefel wieder, aber in eine andere Richtung. Je länger man im Dunkeln verharrt, umso besser werden die Sinne. Sagt man jedenfalls.
Entweder ihre Sinne wurden besser oder die Party bewegte sich auf sie zu.
„Sie wurde von der Meisterin gewachst“, begann ein Mann mit übertriebenem Buttlerslang. Dann wurde das Tischtuch hochgehoben und über Lenas Kopf abgelegt. Wer immer diese nobel klingende Gesellschaft war, sie hatten ganz spezielle Erwartungen. „Nein, das ist meine, das tust Du nicht.“ Klagte ein Jüngling in bockigem Ton eines verwöhnten Prinzen. „Heule nicht herum, lerne!“, fauchte eine ältere Frauenstimme zurück. „Die Versteigerung ist erst nach der zweiten Runde.“ „Aber ich WILL sie! Ich hab´ sie den ganzen Tag beobachtet sie ist …“, Klatsch, das war eine Ohrfeige.
„Bitte zurücktreten, das Los hat entschieden!“ Jemand zerrte offenbar den Jüngling von Lena weg und bevor sie sich ausmalen konnte was auf sie zukommen würde, wurden mehrere Eimer eiskaltes Wasser über ihren Körper gelehrt. Sie schrie vor Schreck und Kälte, aber niemand bemerkte es, sie war ja geknebelt.
Ein paar Sekunden Applaus. Der erste Peitschenhieb landete auf ihrem Bauch. Bewunderndes Raunen aus dem Publikum und der zweite Hieb landete nur Millimeter über dem ersten. Nach zehn Hieben ein Eimer Wasser. Lena hörte wie einer raunte „Das ist langweilig, komm wir gehen zur nächsten.“
Lena hätte am liebsten Geschrien was sie für Arschlöcher sind bevor sie realisierte, wie sie aus der Schow, zu der sie selbst nur ihren Körper einbrachte und das nicht einmal freiwillig, stolz zog. Diese Erkenntnis schockierte sie, aber nur bis zum nächsten Eimer Wasser. Die letzten Hiebe der Peitsche trafen ihre Nippel aber ihre Komplette Vorderseite schien in Flammen zu stehen als ein Blitzlichtgewitter los ging. „Ein Kunstwerk, Meister!“ Riefen einige und sie hatten recht, wie Lena später eingestehen musste. Und das Wasser war gar nicht so kalt wenn ein Vorhang pulsierender Peitschenstriemen die Vorderseite bedeckte. Im Gegenteil.
Die Schritte mit dem vaginalen Finger näherten sich während das Publikum den Raum verlies, Diesmal sacht und tastend versuchte der Finger sein Glück und es klappte. „Na mein kleiner Heisssporn“, flüsterte er Lena ins Ohr und zu jemandem einfach nur „Igor!“. Die eleganten Schritte waren gerade weit genug auf Distance zu Lena, da traf sie eine weitere Abkühlung in Form eines Eimers Eiswassers. Dann wurde sie wieder mit dem Bettlaken bedeckt.
„Der Meister sagen ´Keinen Ton´ Du artiges Mädchen sein willst?´ “, flüsterte eine Stimme, die Igor gehören musste. Lena überlegte nicht lange und nickte. So wurde sie ihren Knebel los und bekam Wasser bis sie nicht mehr konnte. „Keinen Ton, sonst Strafe! Strafe hart sein!“, beschwor Igor Lena, die sich sicherheitshalber den Knebel wieder anlegen lies.
Lena hatte ja bereits erkannt, dass sie sich im Wettbewerb mit anderen Bewerberinnen befand, Aber sie hatte keine Idee um welchen Preis es ging. Das einzige was sie als gesichert annahm war, dass es für sie umso angenehmer würde je besser sie abschnitt. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf und sie schrie mit aller Kraft in ihren Knebel. Igor ahnte schon worum es ging, er hatte jahrelange Erfahrungen. „Mädchen sicher sein?“ Lena nickte, so nahm ihm Igor den Knebel wieder ab und hing ihn ihr um den Hals.
„Mädchen gefallen Igor, nicht Lärm machen! Mädchen sonst Strafe. Strafe nicht schön!“ „Igor, ich bin eine Frau, kein Mädchen“, flüsterte Lena. „Mädchen gefallen Igor.“ War seine Antwort, dann folgte er der Meute.
Neue, unbekannte Schritte näherten sich, blieben vor ihr stehen und ihr Inhalt sprach „Mylady, ohne Knebel, hoffe guter Rat gewesen.“ Er räumte Kisten und Tische hin und her, dann begann er mit seiner Kunst, Eine schmerzende Kunst, die sich über Lenas Körper ausbreitete. Ein Kneifen und der Schmerz blieb. Immer umfassender entwickelte sich das Gefühl, so wie es plötzlich entstand lies es ganz langsam wieder nach. Dann wurde Lena klar was das war. Wäscheklammern. Ihr Körper bekam einen Überzug aus Wäscheklammern und sie wusste genau wie die wieder ab gehen würden. Es war klar, wieso niemand am Anbringen der Klammern interessiert war. Das Entfernen war der weitaus spannender. Ob die Peitschenhiebe nur die Klammern treffen würden oder sich mit den Streifen aus der ersten Runde durchmischten? Das lag, wurde Lena klar, auch an ihr. Nicht nur nicht schreien, nein, auch nicht wackeln. Darauf kam es an!
Sie spürte wie sie das erregte. Sie fühlte sich bereits auf der Siegerstrasse, dabei hatte sie kein Ahnung was und wie die anderen Kandidatinnen vorlegten. Aber der Preis musste grandios sein.
Die Meute traf langsam ein. Ein Foto hier ein Foto da, kein Gewitter, aber die Schow begann ja erst. Der Butler informierte „Ohne Knebel, das gibt drei Zusatzpunkte.“ Lena atmete auf, sie hatte die richtige Entscheidung getroffen, sie WAR auf der Siegerstrasse. Nur keinen Ton durfte sie machen, sonst, da war sie sicher, wären die Punkte schneller weg als gewonnen.
Die Schuhe, die zu dem Finger gehörten liefen vor Lena auf und ab. „Wie wäre es ohne Fesseln?“ Fragte er in den Raum. „Das würde sie an die Spitzenposition bringen.“ Das Volk raunte, die Stimme mit dem Finger fragte Lena „Ohne Fesseln?“ Lenas Antwort kam sofort. „Ja!“
„IGOR!“, rief die Stimme, „OHNE FESSELN!“
Nun lernte Lena wozu die Griffe an ihrem Kreuz waren. Sich selbst fixieren, nicht abrutschen!
Der erste Schlag traf nichts, aber das Geräusch jagte Lena ein gehörige Portion Schreck ein. Dann flog die erste Klammer durch den Raum. Applaus! Wenn das der Bauch war, fragte sich Lena, wie soll ich dann die Brüste durchstehen? Die Klammern flogen in immer schnellerer Kadenz im Raum herum. Lenas Vorderseite brannte wie Feuer, da begann sich ein Gedanke in Lena auszubreiten. Der kleine Franzose, oder was immer sich an ihr zu schaffen machte, müsste die Klammern alle wieder einsammeln. Die Gedanke formte einen Film vor ihren Augen und langsam aber sicher bildete sich ein Grinsen auf Lenas Lippen. Sie wollte noch JA rufen, konnte sich aber gerade noch beherrschen. 3 Punkte für eine Albernheit verlieren, das musste nicht sein.
Nach dem Bauch war der Rest ein Spaziergang, selbst die Nippel waren eher erregt als schmerzverzerrt. Sie hatte alles bestens hinbekommen. Volle Punktzahl. Da kam der obligatorische Finger, diesmal steckte er zuerst ihn ihrer Vagina, danach in ihrem Mund zum Ablecken „Du kleine läufige Hündin, ich wusste, dass Du es sein wirst.“ Und danach „IGOR“ und klatsch, ein Eimer Wasser, Fast hätte sie vor Schreck gekiekt. Aber nein, sie hatte es im Griff. Dann würde sie dankbarer Weise wieder an ihr Kreuz gefesselt. Sie nahm es erleichtert zur Kenntnis.
Das Publikum war schon bei der nächsten Show da hörte sie einen Reissverschluss aufgehen, eine Hose über Beine gleiten und schon spürte sie einen lebenden Phallus in ihrer Vagina. „Das dürfen Sie nicht“ flüsterte sie. „Mein Kind, ich darf hier alles. Wenn ich eine haben will nehme ich sie mir, wer Immer in mein Reich kommt, erlaubt mir alles meine Kleine.“ Lena antwortete „Alle?“ „Ja alle, ausser meine Blutsverwandten natürlich.“ „Falls ich gewinne, darf ich das dann testen?“ „Anstelle des Preises?“ „Anstelle des Preises!“ Er überlegte, dann sagte er „Ok, diese Nacht wäre ihre, anstelle des Preises. In dem Fall sollte ich mich zurück ziehen. Ich bräuchte ja Ihre Zustimmung.“ Feixend verlies er das Verlies.
Endspiel
„Ich hab´s Ihnen doch gesagt!“, hörte sie eine Stimme, die ihr wie die des Verrückten aus einem anderen Leben vorkam, „jetzt sind Sie Freiwild.“ Lena erschrak. „Was machen Sie denn hier?“ „Ich gehöre zum Inventar.“ Und ohne irgend eine Warnung wurde ihr wieder ein Phallus in den Unterleib gerammt, dicker und länger als der vorherigen, sie war so erschrocken, dass sie um ein Haar geschrien hätte. „Was der Meister nicht will dürfen wir verputzen.“ sie spürte sein Jutehemd an ihren Oberkörper, dass der Verrückte schon im Umkleideraum an hatte. Er roch irgendwie beruhigend. Sanft und stark zugleich. „Wieso machen Sie das mit mir?“, fragte sie leise, während er sie kräftig und tief penetrierte. Er antwortete mit leichtem Stöhnen „Ich will ihnen helfen zu gewinnen, Sie werden mir noch dankbar sein.“ Unwillkürlich, ohne Vorbereitung wurde sie von einem Orgasmus überspült. „Das ging schnell.“ Kommentierte der Verrückte und zog seinen Phallus zurück. „Das reicht aber noch nicht.“ setzte er nach. Dann hörte sie ein merkwürdig saugendes, schmatzendes Geräusch, spürte eine Berührung in der Nähe ihres Kitzlers und plötzlich saugte etwas in hoher Frequenz an ihm. Der nächst Orgasmus kam augenblicklich und dann ritt sie eine kleine Endlosigkeit auf der Welle, bis sie müde wurde. „Sie werden mir dankbar sein.“ waren die Abschiedsworte des Verrückten. Doch Lena war keineswegs dankbar, sie war nur froh, dass sie bei all den Gefühlswallungen keinen Lärm gemacht hatte.
Ausgeglüht und abgespannt harrte sie ihrer letzten Prüfung, das Publikum befand sich schon wieder in Hörweite. Kaum war es eingetreten zog überraschende Stille ein. Zwei Glöckchen wurden an ihre Nippel geklemmt. „Ladies and Gentlemen, 20 Sekunden sind zu überbieten, klingen die Glocken früher, wird sie für diesen Abend zur Versteigerung freigegeben, klingelt es später, gehört sie an diesem Abend dem Meister.“. Und wieder hörte sie das verräterische Geräusch, diesmal wurde ihre Klitoris kräftig mit Gleitcreme eingeschmiert und los ging der Ritt. Lena zählte die Sekunden, bei 15 wurde es ihr schon mulmig im Bauch und die Füsse begannen zu kribbeln. Sie hatte Mühe sich zu beherrschen, der Orgasmus kam in rasendem Tempo auf sie zu. In ihrer Not dachte sie an den Verrückte mit seinen Juteklamotten. Sie stellte sich ihn vor, wie er vor ihr stand und irgend ein Gerät zwischen ihre Beine hielt, ohne den geringsten Anflug von Empathie zu zeigen. So gelang es ihr, die Explosion abzubremsen. Das Zählen war bei ihrem Kampf mit dem Orgasmus auf der Strecke geblieben, sie dachte an den Verrückten und dann wieder an das lüsterne Publikum, ihre Zurschaustellung und die vielen Orgasmen, die sie eben schon hatte. Was war das nur für ein Ding, dass sie in nur 15 Sekunden schon wieder zum Explodieren bringen konnte? Dieser Gedanke löschte das Gefühl zeitweise aus, sie konzentrierte sich auf das Technische an dem Gerät und kühlte nochmals ab bevor sie es nicht mehr halten konnte und der Tannenbaum zu klingen anfing.
Lena wurde losgebunden noch während das Publikum applaudierte, wer konnte fasste sie an, wobei es wohl kein Tabu gab. Der gemütliche Teil des Abends sollte beginnen. Lena durfte sich zwar duschen, doch Kleidung um auch nur das Geringste zu verdecken, bekam sie nicht. Sie sah mit der Zeit ein, dass alle Anwesenden sie ohnehin so exponiert wie nur möglich gesehen hatten, ausser ihre Konkurrentinnen, doch die waren schliesslich auch nackt.
Der Hausherr hatte bekannt gegeben, dass Lenas Gewinn darin bestand, die Freiheit zu haben, Paarungen zu diktieren und dass ihren Anweisungen unbedingt Folge zu leisten sei, was im Übrigen auch für ihn selbst gelte. Diese Bekanntgabe löste Jubel und Applaus aus.
+++
Dort war auch das Jüngelchen. Die Party war auch eine Geburtstagsparty für ihn, ein Willkommen im Erwachsenensein. Im Verlies wollte er Lena noch. Sie tat ihm den Gefallen. Sie lies ihn holen, immerhin hatte sie diese Seite der Party gewonnen. Auf dem Weg zu ihr versammelten sich die Augen der Anwesenden sämtlich auf ihm und Lena. „Bist Du frisch geduscht?“, fragte sie ihn, er gab ihr eine schallende Ohrfeige. Alles bis auf Sex war sein Teil an der Party, so hatte sie nichts gegen die Ohrfeige, sie war sein Recht. Also antwortete sie gelassen, „dann ist ja gut“, und zog ihm die Hosen herunter um ihm sofort einen zu blasen so dass ihm Hören und Sehen verging. Sie kannte ihre Tricks und er sprach extrem darauf an, innerhalb einer Minute spritzte er seinen Samen in sie und sie schluckte ihn still. Dann öffnete sie ihre Schenkel vor ihm und forderte ihn auf „Jetzt nimm mich wie ein Mann!“. Noch bevor er auch nur versuchen konnte seinen Phallus in sie zu stecken, verlor dieser den letzten Rest an Härte. Das Jüngelchen versuchte vor den Augen aller Gäste, sein Glied zum Versteifen zu bringen, während er zusah, wie Lena ihren Kitzler massierte. Aber es genügte nicht. Wutentbrannt rannte des Geburtstagskind weg und rief im Hinausrennen „Das wirst Du bereuen!“.
Lena drehte sich zu einem gut aussehenden jungen Mann, der seine Hände gerade in der Bluse einer eleganten Dame zu Werke gehen liess und fragte ihn höflich, „wären Sie so lieb?“, und reckte ihn ihre Vulva entgegen. Völlig überrascht fragte er seine Begleiterin „Darf ich?“. Diese antwortete eifersuchtslos, „Du musst, junger Gespiele, Du musst!“. Er begann mit Kunilingus und beendete seine Mission mit einer Samenspende. Er war bemüht aber unerfahren, gutwillig aber übervorsichtig. „Du musst noch viel lernen Junge“, belehrte ihn seine Meisterin und zu Lena, „darf ich einmal? Nur ganz kurz!“ Lena stimmte zu und in dreißig Sekunden hatte sie ihren nächsten Höhepunkt. Der Zauberlehrling bekam eine symbolische Ohrfeige, gefolgt vom Wunsch „Ich hoffe Du hast aufgepasst, jetzt will ich erleben wieviel Du gelernt hast!“, damit verschwanden sie aus dem Saal und Lena gönnte sich ein paar Sekunden um davon zu träumen wie die elegante Frau ihren Sexskalven abrichtete. Das war das erste Mal, dass sie sich in der Rolle der Domina sah.
Ihr Gastgeber, der sie auf ihre Befehl hin bereits kurz nach Beginn der Nachfeier flach gelegt hatte, grinste sie an, als wüsste er was in ihrem Kopf gerade vorging. Er flüsterte ihr zu „Na? Meine läufige Hündin. Hat sie nun doch einen Magneten auf der dunklen Seite der Macht?“. Lena schluckte nur und wurde rot. Dann hatte sie ein Idee. Sie lies das Geburtstagskind kommen, das kam unter Protest. Sie lies den Burschen neben sich Platznehmen und sprach zum Partyvolk.
„Ich habe diesem jungen Mann Unrecht getan, ich war zornig auf ihn, und so habe ich ihn vor euch lächerlich gemacht. Darum möchte ich meine Tat wieder gut machen. Er darf mich heute Nacht, wann immer er sich fit fühlt, hier, vor aller Augen, benutzen so oft er will“, ein Raunen ging durch die Menge, vereinzelt auch Applaus, „Unter einer Voraussetzung. Er wird ab morgen mein Schüler.“ Ein kurz Blickkontakt zwischen Vater und Sohn und das Geschäft war gemacht.
Ihr zukünftiger Schüler legte Lena sofort flach und lies sie zappeln wie einen Hering. Er tobte sich zu beider Vergnügen auf und in ihr aus, bis die Sonne aufging. Er zeigte keine Konditionsschwäche mehr und Lena hatte alle Hände voll zu tun, neben ihrer Beanspruchung durch den Prinzen den Sex der Party spannend und publikumswirksam zu halten.
+++
So erkannte sie abermals, dass mit viel Macht viel Verantwortung kommt.
Nachspiel
Der Verrückte war wieder lautlos erschienen und hielt Lena den Mund zu, nur bis der erste Schreck vorbei war. „Entschuldigen Sie, aber Sie schulden mir noch etwas.“ „Ich?“ „Ja. Sie.“ Nach einigen Sekunden fiel es ihr ein, „ja, Ihren Orgasmus“ „Genau! Ich wusste, dass Sie eine faire Person sind.“ „Muss das jetzt sein?“ „Ja, in ein paar Stunden reisen Sie ja schliesslich wieder ab und man weiss ja nie … . Spielschulden sind Ehrenschulden.“
Lena lies sich Zeit und antwortete dann „Einverstanden.“ „Wenn sie wollen mache ich schnell und lasse Sie so gut es geht in Ruhe.“ Mit diesen Worten zog er sich aus, und hielt Lena seinen Riesigen Phallus entgegen. „Wenn Sie mit dem Mund anfangen geht’s am schnellsten.“ So begann sie mit dem Mund und obwohl sie nicht wollte und nicht wusste wieso, erregte sie das Szenario so sehr, dass sie entgegen aller Erwartung wieder feucht wurde. Ohne Warnung zog sich der Verrückte aus ihrem Mund zurück, was sie mehr als enttäuschte, legte mit wenigen gekonnten Handgriffen ihren Unterleib frei um, während er sie gutmütig und feinfühlig penetrierte, auch den Oberkörper zu entblößen und ihre Brüste kräftig zu massieren.
Lena, der an diesem Abend das lautlos Genießen eine zweite Natur geworden war, hatte Mühe, still zu bleiben, sie hätte aus Wohlgefühl am liebsten gleichzeitig geschrien, geweint, gestöhnt und gequieckt. Sie lies es bei Tränen, die waren immer gut, fand sie. Ganz in sich gekehrt und den Höhepunkt auf sich zukommend, spürte sie, wie der Verrückte seinen heißen Samen in sie spritzte und noch einige Male nachstiess um sich dann zurück zu ziehen.
„Das war alles?“, fragte sie. „Ja, Das war alles“, antwortete der Verrückte, während er sich anzog. „Aber ich …“ „Ja, Sie hatten ihren Höhepunkt bereits in der Gruft.“ Sie war schockiert und wollte, dass der Verrückte so schnell wie möglich verschwand um es sich selbst zu machen, erregt wie sie jetzt war. Der Verrückte drehte sich um als wolle er gehen, dann drehte er sich zurück in ihre Richtung und warf ihr etwas auf die Decke, dann verschwand er. An der Tür hielt er nochmals inne und verabschiedete sich „Wenn Sie einmal zu mir kommen würden, würde man mehr Wert auf Ihr Wohlbefinden legen als hier und als ich jetzt, doch jetzt probieren Sie mein Geschenk, Sie werden zufrieden sein.“
Lena fand den Einschalter und hörte das ihr inzwischen bekannte schmatzende Geräusch. Sie wusste sofort wo die Maschine ihren Dienst verrichten musste und war froh, dass es dort noch schön feucht war. Dann fiel die Tür hinter dem Verrückten ins Schloss. Trotz guter Vorsätze lies sie mehr als eine Welle über sich ziehen bevor sie das Gerät in ihrer Handtasche verschwinden lies.
TEIL ZWEI - Der Verrückte
Rätsel
Drei Wochen später …
Lena wachte mitten in der Nacht auf, sie hatte etwas gehört. Vorsichtig durchsuchte sie die Wohnung. In der Küche sass der Verrückte mit seinem Sack voller gebrauchter Klamotten, so hoffte sie jedenfalls.
„Sie sind jetzt Meisterin.“ Begrüsste er sie.
„Nennen wir es Lehrerin, aber was machen sie hier und wie kommen Sie hier herein?“
„Ich wollte die neue Meisterin nach einem Treffen fragen.“
„In Ihrem Lokal?“
„Ja“, er grinste.
„Erzählen Sie mir davon.“
„Sie werden zufrieden sein.“
„Was ist das für ein Club?“
„Es ist kein Club, es ist eine Gesellschaft. Niemand wird Mitglied, es kommt wer eingeladen ist und Frauen sind nur als Sub zugelassen.“
Lena lächelte „Dann müssen Sie wohl oder übel die Regeln ändern, ich werde sicher nicht noch einmal als Sub einer Einladung folgen.“
„Sie hatten viel Erfolg und Freude!“
„Ich habe angenehmere Stunden verbracht als diese.“
„Wirklich?“
Lena überlegte. Und überlegte. Bis sie auf das Ergebnis kam. Sie hatte nicht recht. „Sie haben recht.“ Er lächelte, dann schloss sie eine Frage an, die sie selbst überraschte. „Sind sie außerhalb der Gemeinschaft an Regeln gebunden?“ „Nein“ „Dann machen sie es mir jetzt, ich glaube ich habe ein Recht darauf.“ „Sie werden schwanger werden.“ „Von Ihnen?“ „Ja“ „Sicher?“ „Ja“. Lena fragte nicht woher er das wissen wollte, sie hatte ihre Pläne und sie glaubte absolut nicht an diese Vorhersage. Und wenn ihre Verhütung nicht funktionieren sollte, dann lieber ein Kind von diesem Verrückten als vom verwöhnten Sohn ihres neuen Meisters. Sie zog sich aus.
Der Verrückte lächelte wohlwollend und lies mit weniger Handgriffen seine Kleider fallen. Er war mehr als bereit und als Lena ihren Slip beiseite legte, stand er schon bei ihr und begann, sie zunächst von vorn, zu nehmen. Er brauchte ihre Vorfreude nicht, er hatte selbst genug um weich in sie zu gleiten. Gekonnt, wie beim letzten Mal zog er sie aus während er sich in ihr rieb.
Sie stand kurz vor ihrem Höhepunkt da stoppte er abrupt und widmete sich Lenas Brust. Das war erregend, aber sie spürte, dass es nicht reichte. Das Hochgefühl flaute langsam ab, aber das störte sie nicht, denn sie wusste, dass sie sich auf den Verrückten verlassen konnte. Er hatte seine Selbstkontrolle im Verlies bereits unter Beweis gestellt. Sein Glücksbringer war jede Minute des Wartens wert.
„Gestatten Sie?“ Sie wusste nicht was sie gestatten sollte aber sie hatte grenzenloses Vertrauen. „Ja, bitte“, war darum die einzig mögliche Antwort. Dafür strahlte er sie an. Während er sich auf den Weg zur Küche begab rührte sie keinen Muskel. Sie wollte ihn nicht enttäuschen. Er kam zurück mit seinem Kleidersack und schüttete ihn am Fusse des Bettes aus. Dann suchte er einen Augenblick und tauchte mit einer Auswahl an Seilen auf. „Wollen sie lieber sehen oder nicht sehen?“ „Nicht sehen“, war auch darauf ihre zustimmende Antwort.
So begann eine besonders intensive Bekanntschaft mit ´dem Seil´. Doch obwohl es lange dauerte, machte es ihr nichts aus, denn die Seile waren nicht nur fest sondern gleichzeitig seidenweich auf der Haut. Wenn er sein Seil über ihren Körper zog war es wie Streicheln und das erregte sie mehr als sie sich je vorstellen konnte. Als er fertig war stellte sie sich ihren Anblick wie den eines Frosches vor, der auf einem Stuhl sass.
Sacht wurde ihr der Mund geöffnet und umgehend hatte sie den maskulinen Geschmack seines Freudenspenders im Mund, sie zollte diesem mit ihrer Zunge, soweit er ihre Mundhöhle nicht ausfüllte, Tribut. Bald schmeckte sie seine salzige Vorfreude und hatte den Anflug von Bedenken ob der Fairness ihres Gastes, aber sie musste sich keine Sorgen machen. Ein Stubser und sie fiel auf die Seite, wo sie danke ihrer durch die Fesselung nur leicht gespreizten Beine stabil auf der Seite zu liegen kam aber dennoch guten Zugang von hinten bot. Alsbald fühlte sie mit Genugtuung das Ausfüllende tief reichende Gefühl des prallen Phallus des Verrückten.
Er machte es ihr langsam und sehr gefühlvoll, sie näherte sich in seinem Tempo ihrem Höhepunkt. Mit jedem Stopp lies er neue Seiten ihres Körpers klingen.
+++
Mit einem Schrei des totalen Orgasmus, des absoluten Kontrollverlustes, endete ihre erste gemeinsame Fahrt. Sie fühlte seinen heissen Samen in sich spritzen. Doch diesmal war etwas anders, er strahlte eine sonderbare Wärme aus. Wie aus einem Traum hörte sie einen Augenblick Kindergeschrei. Das war sonderbar, denn sie hatte hier noch nie ein Kind schreien hören. Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen. War es möglich, dass er recht behalten würde, dass sie jetzt schwanger war?
Sein Sperma lief aus ihr heraus, es hatte seine Schuldigkeit getan. „Ich werde Sie rufen.“ Verabschiedete er sich von ihr. Sie erkannte, dass es sein Abschied war als die Wohnungstür hinter ihm ins Schloss fiel. Dann fiel ihr auf, dass sie noch gefesselt war, zur vollkommenen Wehrlosigkeit verdammt und jedem Eindringling zur Sexuellen Beute.
Lena begann panisch an ihren Fesseln zu ziehen, doch die gaben nicht nach. Dann sagte sie sich, dass der Verrückte sicher wiederkommen wird um sie zu befreien, sie könne zunächst ausschlafen, dann würde er sie befreien. Sicherlich würde er keine Brötchen zum Frühstück mitbringen, das war nicht seine Art, aber er würde sie nicht so liegen lassen.
Halb ausgeschlafen erwachte sie beunruhigt, weil ihre Position zum Schlafen doch nicht so gut geeignet war. Sie musste etwas tun. Wieso hatte sie die Augenbinde bestellt? Jetzt könnte sie etwas sehen, aber nein, sie musste ja die Vertrauensselige spielen. Langsam bekam sie Wut auf sich.
Ihr fiel auf, dass sie keine Wut auf ihren Fesselkünstler entwickeln konnte. Wieso? Als sie diese Entdeckung überraschte wurde sie ruhig. Ruhig wie sie war, tastete sie die Fesseln ab, soweit sie sie erreichen konnte. Nach einigen Minuten fand sie eine lose Schlaufe, sie hoffte, dass es nicht schlimmer werden würde und zog daran. Mit einem Ruck war ihr rechter Arm frei. Auf der anderen Seite fand sie eine ebensolche Schlaufe und schon waren ihre Arme frei. Sie war so überrascht und so fasziniert von der Einfachheit der Lösung, dass sie eine ganze Weile reglos in ihrer verbliebenen Fesselung verharrte.
Ohne Hast löste sie danach ihre Fesseln und entwickelte zunehmend ernsthaft die Idee, dass der Verrückte ein Guru sei. Sie war sich im Klaren, dass das nur bedeuten konnte, dass sie selbst verrückt wurde. Wann würde er nach ihr Rufen? Diese Frage beschäftigte sie in erster Linie. Immer wenn sie daran dachte, hatte sie das Gefühl ihn schmecken und in sich fühlen zu können. Die Ausbildung ihres Schülers litt darunter, oberflächlich wie dieser war, bemerkte er es aber nicht. Lena war´s vorerst egal. Sie war komplett gefüllt mit ihrem Guru. So verwunderte es nicht, dass sie kaum noch etwas ass und regelrecht vom Fleisch fiel. Nur die kleine Beule am Unterbauch wurde für dem aufmerksamen Beobachter langsam sichtbar.
Auftakt
Lena wollte vor Freude schreien und dem Verrückten, wie sie ihren Guru innerlich weiter nannte, um den Hals fallen. Aber im letzten Augenblick konnte sie sich bremsen. Statt dessen fragte sie ihn „Wieso kommen sie immer in meine Wohnung ohne zu klingeln und das auch noch unangemeldet? Ich könnte nackt unter der Dusche stehen!“
„Ziehen Sie sich bitte aus.“ Antwortete er und sie tat es ohne zu zögern, fast etwas zu bereitwillig.
„Sehen Sie, nicht unter der Dusche aber nackt. Und nun?“
„Gut, das war ein dummer Vergleich. Aber wieso brechen Sie in meine Wohnung ein wenn Sie mich aufsuchen?“ Sie vermied absichtlich das Wort BEsuchen, denn seine Visiten waren keine Besuche.
„Sie werden das noch verstehen.“
Nicht gern aber doch akzeptierte sie seine Nichtantwort.
„Sie werden erwartet. Heute Abend um neun. Sie werden abgeholt.“ Teilte er in seinem schwer deutbaren Ton mit. Lenas Antwort überraschte sie selbst. „Was soll ich anziehen?“ Im selben Moment, in dem sie die Frage über die Lippen gebracht hatte, war ihr die Antwort klar. Er hielt ihr seinen Jutesack hin und lächelte. Sie musste darum nicht diskutieren, sie konnte nur hoffen, dass sie niemand aus dem Kreis ihrer Bekannten mit Jutesäcken bekleidet sehen würde. Der Rest stand fest, war kein Thema für Diskussionen.
Punkt neun klingelte es an der Tür. Sie hatte darauf gewartet und öffnete sofort. Ein Chauffeur stand vor der Tür, ein ganz normaler Chauffeur. Sie fiel ihm in die Begrüssungs- und Vorstellungszeremonie. „Gehen wir!“ Sie war frische geduscht, nicht parfümiert, nicht geschminkt und nicht in Jutesäcke gekleidet. Ihr Kleidung war bescheiden aber nicht peinlich. Alles war gut.
Die Limousine hatte dunkle Fenster. Als Lena eingestiegen war wurde sie vom Chauffeur in aller Freundschaft der Bediensteten gefesselt und erhielt die obligatorische Haube über den Kopf. Ihr Telefon wurde aus geschaltet. Dann wurde sie mit einem Vierpunktgurt angeschnallt und die Fahrt ging los.
Nach ein paar Minuten stieg der Verrückte zu. Er erklärte Lena die Regeln. Lena ertappte sich dabei, die Stimme zu lieben aber den Inhalt zu ignorieren.
Kommentare
Kommentare: 215
Kommentare: 46
Kommentare: 255
Kommentare: 93