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Kommentare: 2 | Lesungen: 9699 | Bewertung: 6.69 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 29.09.2004

Lesters Geliebte 1 - Nur ein bisschen Liebe

von

Kapitel 1


Nur ein bisschen Liebe

Ich stellte mein Instrument ab und steckte mir eine Zigarette an. Tief inhalierte ich sinnenfreudig den Rauch der Camel, während ich zufrieden die Menschenmenge betrachtete, die sich so langsam auflöste. Dass ich neuerdings hier in der Fußgängerzone meinen Arbeitsplatz hatte, war schon außergewöhnlich für mich. Straßenmusiker zu sein, hatte irgendwie den negativen Touch eines Bettlers. Aber ich trat hier nicht als Bettler auf. Im Gegenteil. Ich hatte einen Halbjahresvertrag mit einem Kaufhausbesitzer, der mich zu Werbezwecken angagierte. Er hörte mich in der Vergangenheit irgendwo spielen und unterbreitete mir den Vorschlag vor seinem Geschäft zu musizieren, um potenzielle Kunden anzulocken. Zuerst machte sich Skepsis breit bei mir. Es wollte mir nicht so recht in den Kopf, dass mein „Gedudel“ etwas bewirken konnte. Aber das interessierte dem Kaufhausmenschen herzlich wenig und er zahlte gut. Sein Hausmeister baute mir sogar eine kleine Bühne – na ja, eher ein Podest oder eine Stufe. Auf jeden Fall konnte man mich ausgezeichnet sehen. Er versorgte mich jeden Tag mit elektrischem Strom, mit Verpflegung und Getränke. Meine Kleidung, auf die mein Auftraggeber besonderen Wert legte, erwarb ich mit einem fetten Rabatt in seinen Laden.


Was wollte ich noch mehr? Und langsam begann, nach ein paar Anfangsschwierigkeiten, die Sache Spaß zu machen.


Mein Job war denkbar einfach. Über eine Verstärkeranlage ließ ich Begleitmusik per Play-back laufen. Die Solostimme spielte ich stets live mit dem Akkordeon. Ich brauchte also keine Band oder gar ein Orchester um professionelle Musik erklingen zu lassen. Auf jeden Fall schien der Kaufhausinhaber recht zu behalten. Jedes Mal wenn ich spielte, drängten sich „Massen“ von Zuhörer vor seinem Eingang und blockierten den Fußgängerfluss.


Eine gute Stunde musste ich noch spielen und bereitete das Play-back für die nächsten Songs vor, als ich eine zarte Brise spürte, die nicht zu dem Luftzug der Atmosphäre gehörte. Jemand stand hinter mir auf dem Podest. Ich zwang mich dazu, mich nicht umzudrehen, obwohl die Neugierde, die sich wie ein Apachenindianer anschlich, fast unerträglich wurde. Satt zog ich nochmals an der Zigarette und drückte dann die Kippe im Ascher.


„Ich wusste gar nicht, dass man mit einem Schifferklavier so einfühlsame Musik machen kann“, sagte eine warme, rauchige Frauenstimme hinter mir. Erst als ich angesprochen wurde, wandte ich mich um. Enttäuschung zeichnete wohl für Sekunden mein Gesicht. Zwar konnte ich nicht sagen, was ich erwartet hatte, aber nicht unbedingt das, was ich vor mir sah, soviel wusste ich.


Sie musste ungefähr anfangs vierzig sein, hochgewachsen mit einer leicht stämmigen Figur. Eine sehenswerte Oberweite bestückte ihren Körper und auch sonst schien alles an ihr zu stimmen. Ihr naturblondes Haar trug sie offen und ihre großen blaugrünen Augen gaben ihr einen nordischen Touch. Für ihr Alter sah sie sehr anziehend und begehrenswert aus und ihr zurückhaltend geschminktes Gesicht verriet, dass sie als junge Frau noch hübscher gewesen war.


Ich entdeckte sie schon zuvor in der Zuschauermenge. Dabei fiel mir auf, mit welcher Leichtigkeit, wie beschwingt sie sich zu den Klängen der Musik bewegte, in einer schlichten aber erotischen Garderobe.


Ihre weiße Baumwollbluse, von der Tageshitze etwas verschwitzt, absonderte einen leichten herben Schweißgeruch, der mich aber nicht abstoßend berührte, im Gegenteil. Ich bewegte mich kaum merkbar in ihre Richtung auf sie zu.


„Tja“, sagte ich, „die Leute gehen heute etwas respektlos mit dem Akkordeon um, obwohl das Musikinstrument eigentlich die meisten Menschen lieben.“


Die Frau lächelte.


„Das kommt wohl aber daher, weil Seemanns- und Volkslieder untrennbar mit der Knopfleiste verbunden sind“, meinte sie und ich begutachtete noch immer mit verstohlenem Blick ihre charmante Figur.


„Trotzdem ist das Akkordeon weltweit, neben der Geige, wohl das beliebteste Instrument und alle diejenigen, die es abfällig Quetschkommode, Wanzenpresse oder Trecksack nennen, tun ihm unrecht, soviel ist sicher.“


Ich fuhr mir mit der Hand durch Haar.


„Mir fallen da noch Bezeichnungen ein wie: Teufelsbüchse, Zerrbalken, Pennerorgel.“


„Pennerorgel!“


Sie lachte laut heraus. „Diese Bezeichnung habe ich ja noch nie gehört.“


„Ist von mir“, grinste ich, wurde dann aber gleich wieder ernst, weil ich normalerweise kein Publikum auf meinem Podest duldete.


„Aber mal ehrlich: Die Leute, die so abfällig über ein Akkordeon sprechen, sollten versuchen es mal zu spielen“, trat ich in die Verteidigung ein ohne sie von meinem Arbeitsbereich zu vertreiben. „Ihr Risiko vom Nachbarn ermordet zu werden, steigt auf 100%. Schließlich ist die „Quetsche“ ein Musikinstrument, bei dem beide Hände und somit auch beide Gehirnhälften sensormotorisch ausgebildet werden müssen. Und das das bei allen Menschen möglich ist, wage ich zu bezweifeln.“


Sie hielt mir die Hand hin.


„Ich bin die Brigitte. Freunde nennen mich Bibi.“


„Sehr angenehm. Lester. Und Freunde, obwohl ich nicht allzu viel davon habe, nennen mich schlicht, einfach und kurz ‚Les’.“


Brigitte hielt meine Hand fest.


„Ahh, machte sie. „Wie den Ex-Gospelchorchef Les Humphrey von den >Les Humphrey Singers<. Kennst du die? In den 70 Jahren erfreute der der Chor sich großer Popularität.“


„Nein, das war vor meiner Zeit.“


„Du hast schöne Hände, Les“, stellte seine neue Bekanntschaft fest und wechselte mit ihrer Feststellung abrupt das Thema. Ehe ich etwas entgegnen konnte, legte sie ihre Schlinge aus.


„Es würde mich sehr interessieren, wie sich diese zarten Künstlerhände auf meiner Haut anfühlen“, schmeichelte sie mir. Brigitte machte erst gar nicht den Versuch, lange um dem warmen Mus herumzureden. Sie legte eine schwergewichtige Unterbrechung ein und blickte mich auf eine fordernde Art an, die sofort eine Willensbeherrschung vermuten ließ. Und der Pferdefuß folgte auch sogleich.


„Entschuldige bitte, lieber Les. Sonst falle ich gleich so anstandslos mit der Tür ins Haus“, flüsterte sie und versicherte mir rasch, ebenso leise: „Das ist wirklich nicht meine Art, aber ich habe keine Lust für ein langes „Bewerbungsgespräch“ bei der weiblichen Konkurrenz hier. – Hast du Lust auf ein kleines Spiel mit mir?“


Zuerst verschlug es mir glatt die Sprache. Woher bezog sie ihre Informationen, dass sie mich abschleppen konnte? Und wieso gerade ich? Bei dem Angebot der männlichen Zunft und ihrem Aussehen, dürfte es ihr wohl kaum schwer fallen, einen geeigneten Lover in ihren Alter zu finden.


„Ich weiß nicht, kenne Sie ja überhaupt nicht“, gab ich nach einer kurzen Pause zu bedenken. „Und eigentlich spiele ich nur mit Leuten, die ich mir selbst ausgesucht habe.“


„Hast du Angst vor mir?“


„Nein!“ stakste ich. „Wieso denn? Nein! Das habe ich auf keinen Fall, nur ...“


„Dann weiß ich nicht, warum du zögerst“, unterbrach mich Brigitte. Ich wollte noch etwas sagen, was sie bemerkt haben musste.


„Einen „Spieler“ kriege ich auf jeden Fall. Es wäre toll, wenn es ein Akkordeonspieler mit deinen Qualitäten wäre. Ich habe dich lange beobachtet, Lester. Du gefällst mir sehr. Ein Jüngling, der so einfühlsam die Tasten eines Schifferklaviers drücken kann, ist sicherlich auch noch für andere Dinge gut zu gebrauchen.“ Sie lächelte buhlerisch.


Ich senkte verlegen den Kopf, musste nachdenken, und Brigitte wartete jetzt geduldig auf meine Antwort. Sie lächelte mir aufmunternd zu, und ich schmunzelte, etwas gequält, freundlich zurück, wie es sich für einen Gentleman gehörte. Aber meine Gedanken waren eher düster. Selbstverständlich würde ich dieser Hure jeden Wunsch erfüllen, es ihr richtig besorgen. Und es machte mir dabei auch nichts aus, ihr mit meinem Körper zu Willen zu sein. Daran würde ich niemals zugrunde gehen. Schließlich kannte mich aus. Jedenfalls glaubte ich das immer. Aber es kam anders, als es in diesem Moment den Anschein hatte – ganz anders!

* * *

Offen und ehrlich gestanden: Der gute Lester konnte sich damit brüsten schon einiges erlebt zu haben mit den Frauen. Aber das hier sprengte wohl doch so ziemlich den Rahmen des Normalen.


Aus mehreren Gründen. Erstens wohnte meine neue Bekanntschaft in eine, von außen betrachtet, durchschnittliche aber sehr gepflegte Villa. Und zweites lebte sie mit ihrer Tochter allein in dem großen Haus, das wohl öfters den Neid so manch einer kinderreichen Familie auf sich ziehen musste. Ein weiterer Grund bestand in dem Verhalten von Brigitte. Fast unmittelbar nach unserer Ankunft, plekte sie sich nämlich vollständig bekleidet, wie eine Betrunkene, rücklings aufs Bett und blieb wie eine Entschlafene mit geschlossenen Augen reglos liegen.


„Fang an“, bat sie mich freundlich und ohne Einleitung.


„Ja ... Wie ...“


Bibi tat nichts, um mir zu helfen. Sie sagte auch nichts dergleichen wie: ‚Bitte zieh dich aus, Les’ oder ‚komm zu mir ins Bett, Geliebter.’ Nein, sie lag nur regungslos mit geschlossenen Augen da und sagte: „Fang an.“


„Was soll das hier werden? Glaubst du, ich ficke eine Mumie?“ wollte ich mich beschweren.


Bibi lächelte.


„Fang an!“ befahl sie wieder.


Ich stand ziemlich ratlos vor ihrem Bett und flehte den Himmel an, dass etwas Rettendes passieren möge – etwas in der Art wie: >Liebe Brigitte, zeig mir deine Titte< - oder so. Aber nichts dergleichen geschah. Ich verfluchte mich, ihr „auf den Leim“ gegangen zu sein. Ich Trottel spazierte mit zu ihr nach Hause. Obwohl schon die Anlocke, das blöde Geschwafel über mein Akkordeon, meine Musik, all das hätte mich hellhörig werden lassen müssen, schließlich wusste ich selbst durchaus, dass ich nicht Musiker in der Band von „Mungo Jerry“ oder diesem besagten „Les Humphrey“ war. Ich machte stinknormale Unterhaltungsmusik. Und das konnten andere Tonkünstler auch.


„Was ist? Kriegst du Panik, oder warum spüre ich nichts?“, hauchte die bettlägerige Madame.


Am Liebsten wäre ich spätestens jetzt davon gerannt. Sekundenschnell analysierte ich, was mir hier eigentlich widerfuhr: Also, ich begleitete in einem schwachen Moment eine Frau nach Hause, die fast doppelt so alt war wie ich. Diese erwies sich dann schon sehr bald nach der Ankunft in ihre Gemächer als arbeitsunfähig. Und ich stand hilflos vor ihrer Ruhestätte und fragte mich, was wohl ein autorisierter Psychiater dazu sagen würde. Unwillkürlich musste ich mich analysieren, ob nun ich oder sie nicht mehr alle „Steine in der Schatulle“ hatte. Vielleicht wäre es auch am stilvollsten, sich erst mal neben sie zu legen und `ne Runde zu pennen. Eventuell hätte ich ja morgen früh die Muße anstandsvoll zu schwärmen, wie geil die Nacht mit ihr gewesen war.


Ne, ne. Alles nicht das Wahre für „Onkel Lester“. Ich beschloss, aus dieser beklemmenden Situation zu flüchten. Als ich meine Entscheidung getroffen hatte, entspannte ich mich und es ging mir schlagartig besser, stellte mir aber nochmals die Frage, ob es auf eine irgendeine Art erreichte, diesen mumifizierten Balg auszupacken.


Für einen letzten Augenblick betrachte ich nochmals Bibis Körper ... und da ... da streckten sich zwei Würfel in die Höhe und bohrten sich von innen gegen Bibis Bluse.


„Bitte, Les“, hauchte sie. „Fang endlich an.“


‚So ist das mit den Gefühlen’, dachte ich noch. ‚Zwei Menschen sind in derselben Situation und empfinden trotzdem grundlegend unterschiedlich.’ Wie konnte es sonst sein, dass ihre Brustwarzen sich plötzlich aufrichteten, als ich ihren Körper anstarrte.

* * *

Ich ging der Sache nach.


„Was willst du?“ Meine Stimme klang heiser.


„Nur ein bisschen Liebe“, antwortete mir Bibi.


„Und wie soll diese Liebe aussehen? Soll ich mir im Stehen vor dir einen herunterholen und dir die Klamotten voll wichsen?“


Für einen flüchtigen Augenblick öffnete Bibi die Augen. Auf ihrem Gesicht bildeten sich kleine Fältchen, die ich wohl als ein Lächeln werten musste.


„Wäre ja immerhin ein Anfang“ sagte Brigitte leise, zugleich wurde mir beängstigend klar, was die große Frau von mir wollte. Trotzdem wusste ich nicht recht, wie ich das anstellen sollte und überlegte angestrengt, was ich machen konnte, um das Eis zu schmelzen. Mir fehlte die Lust, wie ein Braunbär vor ihren Indianerzelt zu stehen und zu warten ob etwas Fressbares für mich abfiel. Wenn ich Brigitte schon nicht ausziehen konnte, hinderte mich aber nichts daran, es bei mir anders zu halten.


Ich öffnete die Knopfleiste meines Hemdes und berichte der Schlummernden, was ich tat.


„Das ist ein gutes Angebot, Les“, akzeptierte sie. „Wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich, dass du mehr wert bist, als es gerade eben noch den Anschein hatte.“


Sie hörte, wie ich den Gürtel meiner Jeans öffnete, und gleich darauf das typische Geräusch einer herunterstreifenden Hose.


Dann Stille. Angestrengt lauschte Bibi, ob sie noch etwas anderes zu hören bekam.


„Ich stehe nackt vor deinem Bett“, erklärte ich ihr schrill.


„Den Slip?“


„Hast du das Gehör einer Blinden?“ wollte ich wissen. „Ich habe keinen Slip mehr an, weil ich ihn zusammen mit meiner Hose ausgezogen habe.“


„Geil ...! Du hast kapiert. Ich wusste gleich, dass du nicht zweitklassig bist.“


Ich ahnte, wie jämmerlich eine Antwort von mir auf ihre Feststellung geklungen hätte: nicht wie die eines selbstbewussten Mannes, sondern wie das Gewimmer eines kleinen Jungen. Deshalb entschied ich mich dafür, sie mit meiner mannhaften Berichterstattung weiter aus der Reserve zu locken.


„Ich nehme jetzt meinen Schwanz und massiere ihn. Ich wichse ihn so lange, bis du die Augen aufmachst ... bis du sehen willst wie groß er ist ...“


Noch während ich das aussprach, kam ich mir doch recht blöd vor und ich glaubte nicht, sie mit meinen Worten zu beeindrucken. Deshalb schwenkte ich um, setzte mich zu ihr aufs Bett und sagte herrisch: „Ich „schnull“ dir jetzt den Kitzler an und nudle dir meine Zunge in deine offene, geile, zuckende Möse!“


Das zeigte Wirkung, obwohl sie noch immer einen Slip trug.


Brigitte stöhnte kaum hörbar auf. Ich hatte das noch nie so gemacht. Aber blitzartig fühlte ich mich wie ein Werbetexter. Mir fielen plötzlich tausend geile Sachen ein, wie von selbst.


„Und?“, fragte ich heiser. „Willst du, dass ich mit meiner Zunge deinen zapfensteifen Kitzler belagere, dir den Saft aus der Ritze schlürfe, der so zäh und pappig aus deinem spasmischen, pampigen Mösenschlund sprudelt? Willst du, meinen Wichsständer zwischen deinen Melonentitten bearbeiten?“


Ich biss mir auf die Lippen.


„Was willst du?“ fragte ich noch einmal, bevor mir die Lippen schmerzten.


„Nur ein bisschen Liebe“, hauchte Brigitte wieder, diesmal aber mit belegter Stimme und ich wusste nicht, wie ich das richtig anstellen sollte. Zum ersten Mal hatte ich Angst. Angst zu versagen.


Worte allein reichten hier nicht aus. All das Bisherige hatte nicht zu einer Stimmung geführt, die zwei Liebende umgeben sollte. Wie konnte ihr primitives Verhalten und mein genauso primitives Gequatsche uns erregen? War es hoffnungslos? Wie sollte der Spielverlauf koordiniert werden, wenn zumindest ein Spieler die Regeln nicht kannte. Die Abstimmung zwischen uns schien nicht zu funktionieren, das begriff Bibi wohl auch, denn plötzlich konnte sie mehr als drei Worte sprechen.


„Erwecke meine Lust, sie ist mir abhanden gekommen“, brachte sie mühsam hervor.


Ach du grüne Neune, durchfuhr es mir, die „Alte“ hat wirklich keinen Bock.


Aber bevor ich mich von meinem Schock erholen konnte, nahm Bibi jetzt das Zepter in die Hand. Flink wie eine Gazelle schnellte sie jetzt hoch und befahl mir: „Setzte dich am Fußende im Schneidersitz aufs Bett und mache die Augen zu!“


„Ach das ist doch Scheiße. Die Augen zu – mal du, mal ich. Wenn ich pennen will ...“


„Halt die Klappe und tue was ich sage!“ herrschte sie mich an.


Ich gehorchte.


Bibi verließ das Bett und stellte sich hinter mir. Zum ersten Mal berührte sie mich. Ihre weichen Händen massierten meinen Nacken und die Schultern.


„Vergiss alles, was du meinst, über die Liebe zu wissen.“


Ihre Streicheleinheiten waren köstlich nach dem ganzen Psychostress.


„Hhhmm ...“, machte ich lang gezogen und meinte damit eher, dass mir ihre Massage gefiel, als das ich die Liebe vergessen sollte.


„Ich möchte, dass du dich entspannst, Lester. Fang gleich damit an, während ich leise Musik auflege, ein paar Utensilien hole.“


„Stehst du auf Kamasutra, Tantra oder so’n Zeug.“


„Auch - aber nicht nur. Ich mag alles, was Spaß macht.“


Ich seufzte. Jedes Mal, wenn ich gerade bereit war, meine Annäherungsversuche zu perfektionieren, wenn ich versuchte sie zu erregen, kam sie mit etwas Neuem heraus, machte meine Akklimatisierung wieder zunichte.


„Was weißt du über Kamasutra?“ fragte Bibi mich, während sie im Zimmer umherlief und ein paar Dinge zusammenholte. Ich widerstand hartnäckig der Versuchung die Augen zu öffnen und zu Spickeln, was sie machte.


„Nicht sehr viel“, gestand ich ihr. „Ich weiß, dass Kamasutra etwas anderes ist als eine fernöstliche Kampfsportart wie, zum Beispiel, Kung-Fu.“


Sie trat wieder hinter mir.


„Ich werde dir jetzt mit einem schwarzen, lichtundurchlässigen „Tuch“ die Augen verbinden.“


Oh, nein, durchfuhr es mir. Was kam jetzt? Würde sie mich fesseln und perverse Spielchen mit mir treiben, Sachen mit mir machen, die ich nicht kannte und die ich nicht wollte. Mein Herz begann, wild gegen die Brust zu hämmern. Reflexartig riss ich die Augen auf.


„Was hast du vor, Brigitte?“ fragte ich mit argwöhnischem Unterton.


„Nichts Schlimmes! Vertrau mir!“


Ich zog sie zu mir heran und küsste sie blitzschnell direkt auf den Mund. Überrascht und geringfügig erschrocken, fühlte Brigitte, wie ich meine Lippen auf ihre presste. Sie musste sich halbwegs überrumpelt vorkommen. Mein Kuss verriet ihr Leidenschaft, Entschlossenheit und eine Spur Frustration, die sie damit überspielte, meinen Kuss nicht zu erwidern. Statt dessen stülpte Bibi mir das Tuch über den Kopf, welches aussah, wie ein breites Stirnband mit Gummizug. Vorsichtig zog sie es mir über die Augen.


Himmel, hatte ich Muffe in diesen Moment. Ich verlor meine Überlegenheit, alle männliche Machosicherheiten und fühlte mich wie ein Patriarch aus der Psychiatrie. Konnte sie sich nicht nur einfach normal von mir vögeln lassen, so wie ich das unzählige Male mit anderen Frauen gemacht habe?


Um mich herum wurde es schlagartig dunkel. Und mit der Dunkelheit nahm ich die leise Musik im Hintergrund wahr. Eine völlig andere Musik, als die, die ich spielte. Eine ruhige, unaufdringliche, mentale Musik, die versuchte, sich einzuschmeicheln. Angestrengt lauschte ich den Klängen und meinte eine Panflöte herauszuhören.


Wieder massierte Brigitte meinen Rücken und allmählich spürte ich, wie das Herzklopfen nachließ und mein erregter, von Angst befallener Körper sich entspannte. Die Entspannung fühlte sich an, wie ein Flash, spürbar bis hin zu den entlegensten und kleinsten Zellen meines Körpers.


Während sie mir über den Rücken strich, sagte sie mit tiefer rauchiger Stimme: „Stelle dir drei Früchte vor, Lester. Eine Banane, als Symbol für den männlichen Phallus, eine Birne als Symbol für die Vagina einer Frau und einen Apfel als Symbol für die weibliche Brust.“


„Das fällt mir nicht besonders schwer“, meinte ich grinsend in die Dunkelheit hinein. „Ich entscheide mich für den Apfel.“


Diese Form des Liebesspiels entsprach keinem Schema. Ich wusste echt nicht, voran ich war. Zumal ihr „Bananenspiel“ weder Kamasutra oder Tantra gleichkam, noch irgendwelche ausgefallenen Fetischspiele. Trotzdem passte es auch nicht in das normale Sexspiel eines Paares. Was bedeutete es nur? Es gab keinen herkömmlichen Sammelbegriff für diese Ouvertüre. Mir wurde von Minute zu Minute immer mehr bewusst: Es existierte ein Spiel, Bibis Spiel.


Die Neugier besiegte plötzlich die Angst und in mir baute sich eine Spannung auf, die das Interesse, wie dies Event ausgehen würde, immer höher trieb.


„Eine gute Wahl“, meinte Bibi. Sie setzte sich mir zugewand aufs Bett, ebenfalls im Schneidersitz.


„Mit 14 Jahren habe zum ersten Mal eine nackte Frau gesehen habe“, gab ich milankonisch von mir, um mit etwas Erotisches den beklemmenden Zustand die Schärfe zu nehmen. Außerdem hatte die angenehme, schmeichelhafte und bezaubernde Musik eine fast hypnotische Wirkung auf mich und sie veränderte die Atmosphäre des Raums. Das spürte ich und obwohl Bibi vor mir auf dem Bett saß, fühlte ich noch immer ihre Hände auf meinen Schultern und Rücken, so als wären sie noch immer real da.


„Und?“ fragte sie mit weicher Stimme.


„Es war wunderschön.“


„Erzähle mir davon.“


„Da gibt es nicht viel zu sagen. Die Frau, eine Nachbarin von uns, sonnte sich im Garten und zog irgendwann einfach ihren Bikini aus. Sie dachte, wir seien nicht zu Hause.“


Ich machte eine kurze Pause. Dann fuhr ich fort: „Ich starrte lange auf ihre reife Muschi mit den schwarzen Haaren, dem elysischen Dreieck in dessen Mitte sich ihre ästhetische Möse verbarg. Ab und zu schimmerte ihr Eingang blutrot und ich stellte mir vor, dass es eine heilige Basilika sei, mit einem kleinen Pförtner davor.


Beim Anblick dieses schönen Frauengeschlechts, strömte mir der Same in die Hose, ohne das ich meinen Schwanz angefasst hatte. Ich glaube ich hatte damals meinen ersten Orgasmus.“


„Was passierte danach.“


„Nichts mehr, Bibi. Jedenfalls wichste ich mir auf dieses Bild danach wohl wochenlang den Schwanz wund. – Ich fühle mich jetzt ähnlich wie zu jener Zeit, nur mit dem Unterschied, dich endlich zu berühren zu wollen.“


Vorsichtig streckte ich die Arme vor, um nach den Äpfeln zu greifen. Wie ein Blinder befühlte ich ihre großen, formschönen Brüste, die noch immer sorgfältig verpackt unter ihrer Bluse ausharrten. Ich öffnete einen Knopf und ließ meine Hand darin verschwinden.


Ihre Titten fühlten sich an wie zwei Luftballons, die mit Wasser gefüllt waren. Als Kinder haben wir oft Wasser in Luftballons eingegossen, um sie als Bomben gegen unsere Gegner zu werfen. Und wenn wir ganz böse waren, haben wir an statt Wasser, Pisse verwendet.


Schon immer bescherte mir das Gefühl, einen solchen Ballon in die Hand zu halten, ein Hochgenuss. Egal, mit was er gefüllt war. Die Nachgiebigkeit der Flüssigkeit, das samtweiche, dünne Gummi, welches die warme oder kühle Feuchte umschloss.


Vorsichtig knetete ich Bibis Brüste. Wie eine Seerose ihre Blüte beim Sonnenlicht öffnete, versteiften sich ihre Brustwarzen im Nu. Leise stöhnte sie auf, ihr Atem wurde schneller und kürzer, als ich ihr die Bluse öffnete und ihre molligen, schweren Titten in meine Hände entgegennahm.


Das Blut sickerte mir jetzt rasant in die Schwellkörper und mein Penis wurde lang, bis er sich mehr und mehr versteifte, während ich zärtlich und hingebungsvoll all meine Energie in die Hände einfließen ließ, um Bibi gefühlvoll die Prahle zu massieren. Mit Daumen und Zeigefinger erfasste ich beide Nippel und zog vorsichtig an ihnen. Ich empfand, wie ich langsam meine zurückgewonnene Ruhe wieder verlor, wie mich die wohlbekannte Geilheit überkam und ich bemerkte, wie die Musik verstummte.


Gerade wollte ich loslegen, wie ein Warenkorbwagen ohne Auspuff, als ich Brigitte sagen hörte: „Das reicht fürs Erste, liebster Lester. Und ich muss sagen: Ein gelehriger Schüler warst du.“


„Was?“ brüllte ich los. „Du willst mich mit einer solchen Latte bammeln lassen?“


Ich riss mir die Augenbinde vom Gesicht.


„Das ist nicht dein Ernst!?“


Brigitte nickte und ich starrte auf ihre nackten Brüste, die sie jetzt wieder behutsam unter ihrer Bluse verpackte.


Nur ein bisschen Liebe. Mir ein wenig mehr zu geben, diese Bereitschaft brachte sie nicht auf. Das war der Flopp meines Lebens!


Sie konnte von Glück reden, dass ich kein Psychopath bin.


Trotzdem. In dieser Sekunde hätte ich sie umbringen können.

Kommentare


Jeremy Kottan
(AutorIn)
dabei seit: Aug '01
Kommentare: 38
Jeremy Kottan
schrieb am 23.02.2008:
»vielen Dank für dein Lob, liebe Jenny.
Das tat gut!

:-) JeKo«

JennyScout
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 5
schrieb am 30.09.2004:
»Stilistisch gefällt mir die Geschichte sehr gut, obwohl die Erotik etwas auf der Strecke bleibt. Eben (nur): ein bisschen Liebe.
Bin sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Liebe Grüße Jenny«


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