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Lesungen: 507 | Bewertung: 7.27 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 13.11.2019

Märchenhaft

von

Zur Abrundung meiner Einreichungen (Nr. 75, wenn man davon ausgeht, dass letztlich die Kurzversion von "Der Entmannte im Eis" wegfällt) bringe ich noch einmal 3 Kurz-Kurzgeschichten, die ganz allgemein als unrealistisch betrachtet werden müssen: Ein Krimi (eine Art Fan-Fiction), ein Märchen (verändert und erotisiert) und eine geradezu unglaubliche Szene aus den Niederungen der Weltliteratur, alle als Beitrag zu einem der beliebten Kurzgeschichtenwettbewerbe im Romane-Forum konzipiert (maximal 600 Wörter erlaubt):

1) Zum Thema "Verrückt" ein Stück (März 2016) für zwei Charaktere unterschiedlichen Geschlechts: "IN EINER VORNEHMEN GEGEND"

Er döste vor sich hin und wälzte tiefschürfenden Gedanken. War das Leben nicht faszinierend? Bot es nicht Abenteuer über Abenteuer? Und gab es einem tapferen Mann nicht täglich Gelegenheit sich zu beweisen? Ja, das Leben! Er machte sich wenig Gedanken an die ferne Zukunft, denn eine alte Weisheit, die schon den Römern bewusst war – oder auch schon früheren Völkern – besagte, dass die Guten jung sterben. Ein Guter war er zweifellos, denn ein tapferer Mann konnte nur gut sein. Die Schurken waren in der Regel Feiglinge.

„Ich habe überlegt und bin zur Überzeugung gelangt, dass ich nicht mehr lange leben werde. Wahrscheinlich wirst sogar du mich überleben. Denn ich bin zweifellos ein tapferer Mann und somit ein guter Mann, denn die Erfahrung lehrt, dass die Bösewichter keine Tapferen, sondern meist Feiglinge sind. Und die Guten sterben eben jung. Stimmst du mir zu?“

„H-pffrrrrr!“

„Ich wusste, dass du mit mir einer Meinung bist, meine Beste. Aber ich habe einen Wunsch, einen einzigen, dann kann ich in Frieden sterben. Ein einziges Mal möchte ich einen von denen erledigen, einmal einen zur Strecke bringen. Aber das ist schwer. Sie sind groß, machtvoll und scheinen unverletzlich. Ich gebe aber nicht auf, ich kann nicht aufgeben, es ist meine Lebensaufgabe, sie zu bekämpfen. Auch wenn sie übermächtige Gegner sind.“

„Pfffrrrrpfff!“

„Schon gut, ich beklage mich ja nicht, komm weiter!“ Er verfiel wieder ins Grübeln. Doch plötzlich: „He, was machst du? Das ist eine vornehme Gegend! Da kannst du doch nicht einfach auf die Straße scheißen! Schnell, weg hier! Das stinkt doch!“

„Pfpfpfrrr!“

„Was meinst du? Ich stinke selber? Ausgerechnet du! Glaubst du, dein Körpergeruch ist der von Rosenblüten? Haha! Gut, du kannst ja nichts dafür, aber ich auch nicht. Manchmal passiert es eben mitten im Kampf. Ich kann ja schlecht sagen: Mach mal Pause, trink einen Becher Wein, ich muss mal hinter den nächste Busch. Wenn da überhaupt ein Busch wäre. Die sind ja recht selten hier. Das kümmert dich natürlich einen Scheißdreck im wahrsten Sinn des Wortes!“ Er schwieg und hing wieder seinen Gedanken nach.

„Sag einmal, ist nicht das ganze Leben ein Kampf mit dem Übermächtigen? Jeder tapfere Mann sucht sich einen Gegner, den er eigentlich nicht bezwingen kann. Nicht mit seiner Kraft und Geschicklichkeit. Aber vielleicht mit List? Einen unterlegenen Gegner zu besiegen, bringt doch keine Befriedigung, hab‘ ich Recht?“

„Pfpfpfrrfff!“

„So sehe ich das auch! Und ich habe mir schon was ausgedacht. Du musst mir helfen, denn du bist größer und schwerer als ich. Beim nächsten Mal reckst du dich nach oben und hältst ihn auf. Und ich komme von der Seite und mach ihn fertig. Zack, zack und aus die Maus!“

„Bist du bescheuert? Ich misch‘ mich doch nicht in deine Tollereien ein. Am Ende kriege ich noch eins auf die Schnauze und was hätte ich davon, hä?“

„Rosi, beim gekreuzigten Jesus! Seit wann kannst du denn reden?“

„Immer schon, was denkst du denn?“

„Und warum hast du nie ein Wort gesagt? Immer nur Pfffrrr und manchmal Hiiewawa. Wir hätten uns so nett unterhalten können in der ganzen Zeit!“

„Eben drum! Du hättest mich den ganzen Tag vollgelabert und dann auch noch schlaue Antworten erwartet. Vollgelabert hast du mich ja trotzdem, aber da habe ich meine akustischen Scheuklappen aktiviert und dein Gequatsche beim einen Ohr rein, beim anderen raus …“

„Jetzt bin ich aber schon deprimiert. Ich dachte du magst mich!“

„Schon, du sorgst ja auch für mich. Im Rahmen deiner besch… scheidenen Möglichkeiten halt.“

„Und warum sprichst du jetzt auf einmal?“

„Weil du jetzt komplett übergeschnappt bist. Ich bin doch nicht bekloppt, dass ich mich mit so einem dämlichen Windmühlenflügel anlege!“

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2) Zum Thema "Schuhe" flog mein Geist zurück in die Kindheit und fand dort das Grundgerüst für ein Märchen:


"DER PRINZ UND SEIN PLAN"

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Es war einmal ein Prinz, der fand, er sei nun alt genug, sich eine Frau zu suchen. Doch so einfach war es nicht, denn der Prinz war zwar jungen Frauen ganz und gar nicht abhold, doch gelüstete es ihn nach speziellen Fähigkeiten, die nicht jede, die ihn heiraten wollte, auch besaß. Genau genommen gar keine. So schmiedete der junge schöne Prinz einen Plan, wie er zu einer geeigneten Frau kommen könnte.

Zunächst einmal brauchte er für die Durchführung Geld. Das nahm er aus der königlichen Schatzkiste, schließlich würde er ja einst sowieso alles bekommen, wenn er selber König war. Damit ging er zu einem Handwerker seines Vertrauens, der ihm Verschwiegenheit zusicherte. „Daran tut Ihr gut, Meister!“, sagte der Prinz. „Normalerweise müsste ich euch jetzt erdolchen, aber heute verlasse ich mich auf Euer Wort.“


Sodann veranstaltete er eine Menge Maskenfeste, um sich unter den jungen Damen seines Landes umzusehen. Er tanzte viel und schäkerte mit allen jungen Frauen, doch das war nur Täuschung.

Eines Tages verkündete er, er habe eine Frau gefunden, deren Name er aber nicht wisse, doch sie habe einen Schuh verloren, den er aufgehoben hätte. Und die Hofzauberhexe habe eine ganz besondere Kunstfertigkeit der jungen Dame erwähnt, die sie aus dem Schuh gelesen hätte. Wer diese spezielle Kunstfertigkeit beherrsche und der auch der Schuh passe, die solle seine Frau werden.

Der Prinz verkleidete sich als sein eigener Herold und reiste durch sein Land, um die Frau seiner Träume zu finden. Aber jede, die sich der Probe stellte, versagte. Die einen hatten plumpe Füße, die anderen hatten keine Ahnung von dem, was der Prinz als besondere Fähigkeit verlangte.

Eines Tages aber, als sein Mut schon sehr gesunken war, kam er mit seiner Kutsche zu einem vornehmen Haus, in dem eine reiche Witwe mit ihren zwei Töchtern lebte. Sie hatte geschworen, eine der ihren sei eben jene, der der Schuh passen müsse. Der Prinz war gespannt.

Doch leider war es wie überall, die eine Tochter war plump und dick, die andere dürr und hässlich und überdies hatten beide von nichts eine Ahnung. Gerade wollte der Prinz wieder in seine Kutsche steigen, da erblickte er ein hübsches Mädchen, das hurtig über den Hof tanzte, während sie die Hühner fütterte. Trotz des Geschreis der Witwe, ließ er die junge Frau alsogleich kommen, geleitete sie ins Innere der Kutsche und schloss die Vorhänge.

Und, oh Wunder, als er ihr seinen kleinen Prinzen zeigte, wusste sie sofort, was zu tun war. Sie spielte mit ihren Zehen Flöte auf seinem Rohr, bis er selber klang wie ein Dudelsack. Keuchend spritzte er seinen Samen bis in ihr Gesicht. „Oh, ist das gut!“, rief sie und schleckte alles auf. „Endlich ein Genuss, ohne dabei zu sündigen!“

Dies erstaunte den Prinzen. Er fragte, was sie meine. „Als ich noch ein junges Mädchen war, vergnügte ich mich oft mit dem Nachbarssohn. Als das ruchbar wurde, schimpfte der Pfarrer sehr, denn es wäre Sünde, mit den Händen ‚das Ding’ des anderen zu berühren, eine schwere Sünde, wenn wir das mit dem Mund täten und die allerschwerste Sünde, wenn er sein Ding in mein Ding … Von den Füßen hat er nichts gesagt und so hatten wir auf diese Weise viel Spaß ohne zu sündigen, edler Herr.“

Das gefiel dem Prinzen sehr. Außerdem war das Mädchen mit den zärtlichen Füßen wunderschön. So kramte er in seinem großen Sack, in dem sich zwölf gleiche Schuhe, aber in verschiedenen Größen, befanden, zog den richtigen hervor und ihr an.

Sodann riss er die Vorhänge auf und rief freudestrahlend: „Ruckediguh, ihr passt der Schuh!“ Und so wurde die Magd Cinderella seine über alles geliebte Frau.

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3) Beim gleichen Wettbewerb, das war vor 3 Jahren fiel mir ein Sherlock-Holmes-Krimi ein, sehr gerafft natürlich. "…VER'S LIC…" dabei können die Leser mitraten, worum es sich eigentlich handelt.

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Am Morgen des 6. August 1896 hatten wir gerade das Frühstück beendet und Holmes stopfte seine Pfeife, als sich Inspektor Lestrade anmelden ließ. Der schilderte uns das merkwürdige Verschwinden einer blonden Frau, die möglicherweise in Not geraten war. Ein Nachbar hatte im Fenster des Hauses auf der anderen Straßenseite beobachtet, wie gestern gegen Mittag eine etwa dreißigjährige Frau mit blonden Haaren, ungewöhnlicher Frisur und sehr roten Lippen etwas geschrieen hatte. Gehört hatte er nichts, aber das Gesicht war vor Entsetzen verzerrt gewesen. Später hatte ein Mann mit einem Koffer das Haus verlassen, die Frau aber nicht. Da der Nachbar im Rollstuhl saß, hatte er den einzigen Eingang gegenüber bis spät in die Nacht beobachten können. Das ganze Haus blieb dunkel, daher hatte er einem Konstabler auf seiner Runde zugerufen, er möge Nachschau halten. Der fand zwar eindeutige Spuren auf die Anwesenheit einer Frau, diese aber war verschwunden und Lestrade benachrichtigt worden. Nun bat er Sherlock Holmes um Hilfe bei der Aufklärung dieses seltsamen Vorfalles.

Holmes rauchte gemütlich seine Pfeife zu Ende, ehe er eine Droschke kommen ließ. Wir fuhren in die Moran Street 37 und betraten das Haus, vor dem der Konstabler Wache hielt. Inspektor Lestrade zeigte Holmes, was sie gefunden hatten.

Das auffälligste Fundstück waren elegante Damenschuhe, wie ich noch nie welche gesehen hatte. Auf dem Sofa hatten Lestrades Leute zwei blonde Haare gefunden, im Kamin Fetzen von Papier, die den Eindruck erweckten, von einem unbekannten amtlichen Dokument zu stammen. Teile waren noch lesbar. In großen Buchstaben stand da „…VER'S LIC…“, dann Teil eines Namens „Jeane Dough…“ und „…ne 1926“. Das war alles. Und zuletzt war da noch ein Champagnerglas, auf dem sich deutlich blutrote Lippenstiftspuren abzeichneten.

Holmes betrachtete alle Fundstücke genau, schnüffelte an den Schuhen und dem Glas und meinte dann, es sei sonnenklar. Professor Moriarty habe eine Zeitmaschine gebaut, eine Frau, eine Jeane, möglicherweise Dougherty oder ähnlich, aus der Zukunft geholt und umgebracht. Zuletzt habe er sie wieder in ihre Zeit, etwa Anfang der Sechzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts, und nach den Vereinigten Staaten befördert, weshalb man hier keine Leiche finden könne. Sie werde dann wohl irgendwo ‚drüben’ gefunden werden. Wahrscheinlich werde man einen Suizid annehmen.

Inspektor Lestrade wollte natürlich alles genau wissen und Holmes erklärte: „Dass nur Professor Moriarty das Verbrechen ausgeführt haben kann, ergibt sich allein daraus, dass niemand sonst in der Lage wäre, eine Zeitmaschine zu bauen. Abgesehen von mir selber, aber ich hätte für solchen Firlefanz keine Zeit. - Wie heißt der Mieter dieses Hauses, Lestrade?“


„Ray Timor“


„Na, da sehen Sie es. Das ist nur die Bestätigung!“ Näheres zu erläutern, fiel ihm nicht ein, aber nach einer Weile erkannt auch ich, dass „Ray Timor“ aus den Buchstaben von „Moriarty“ bestand.

„Was könnte dieses „…VERS LIC…“ bedeuten?“, fragte Lestrade. „Etwas mit pervers vielleicht?“


„Man schreibt perverse!“ Holmes buchstabierte. „Aber das ist uninteressant, es hat mit dem Verschwinden der Leiche nichts zu tun.“


Holmes fuhr fort: „Solche Schuhe habe ich noch nie gesehen. Wenn ich sie nicht kenne, dann gibt es sie nicht und gab es sie nicht. Folglich müssen sie aus einer Zeit stammen, die erst kommt. Ein eindeutiger Hinweis auf die Zeitmaschine. Und dann das Datum, das Geburtsdatum der Dame. 1926, im Juni, also in dreißig Jahren. Die Machart der Schuhe ist amerikanisch. Die Frau dürfte rund fünfunddreißig Jahre alt geworden sein, das beweist der Geruch, den ihre Fußsohlen an den Schuhen hinterlassen haben.

„Und warum sollte sie tot sein, Holmes?“

„Erstens enthielt dieses Champagnerglas Barbiturate in tödlicher Dosis, wie mir mein vorzüglicher Geruchssinn verrät und zweitens, noch verräterischer: Die Schuhe! Welche Frau würde solche Schuhe zurücklassen, wenn sie noch am Leben wäre?“

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Ich hoffe, der eine oder die andere hatten ein wenig Spaß an diesen drei Geschichtchen.

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