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Kommentare: 4 | Lesungen: 3586 | Bewertung: 7.47 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 18.12.2006

Malizia - Teil 1

von

Prolog

Maria Olschewski lächelte still vor sich hin, als sie aus dem Fenster des Fliegers sah, denn in ihren Händen hielt sie den Liebesbrief.

Edward Baxter konnte die Stille in dem großen Haus nicht ertragen. Die fehlenden Geräusche erinnerten ihn schmerzhaft an die dauernde Abwesenheit seiner gesamten Familie. Unwillkürlich stöhnte er auf, als ihm die ganze Tragweite seiner Entscheidungen bewusst wurde. Aber andererseits hatte er einfach nicht gegen die Grundsätze seines Glauben handeln können. Sein Priester würde genauso wie er handeln, davon war er fest überzeugt.

Colleen Baxter blickte auf die Digitaluhr, deren Anzeige sich unerbittlich auf 4:30 pm hin bewegte. Dem Zeitpunkt, zu dem das Flugzeug abheben würde, das ihre erste große Liebe mit sich nahm. Wann würden sie sich wieder sehen ?

Thomas Baxter starrte düster vor sich hin, als das Flugzeug abhob. Statt belohnt zu werden, musste er sich nun damit abfinden, quasi eingesperrt zu werden. Womit hatte er das verdient ? Er verfluchte den religiösen Eifer seines Vaters, der ihn für die letzten Monate seiner Schulzeit in das Internat brachte. Noch an diesem Morgen hatte er sich am Ziel all seiner Wünsche gewähnt.

Cliff Baxter sah der Limousine hinterher, die das Mädchen an Bord auf den Weg in ihre Heimat brachte. Das weibliche Wesen, das für ihn für die letzten Monate zum Inbegriff seiner Träume von einer Frau geworden war. Sein Vater war dafür verantwortlich, dass sie so plötzlich abreisen musste. Wie plötzlich war ihr Glück verflogen ! Er konnte es immer noch nicht begreifen. Noch an diesem Morgen hatte er sich am Ziel all seiner Wünsche gewähnt. Wie hatte das nur passieren können ?

Kapitel 1

Maria Olschewski war mit 24 Jahren in dieses Land der unbegrenzten Möglichkeiten gegangen, um ihrer Karriere den perfekten Start zu ermöglichen. Als Kind von armen und streng katholischen Eltern in Polen war sie sehr ehrgeizig, denn sie wollte nicht wie ihre Eltern bereits mit fünfundvierzig Jahren vorzeitig gealtert sein. Ihr Vater hatte verschlissene Gelenke und konnte nur noch mit Krücken laufen. Er war auf die sehr kärgliche Sozialhilfe in Polen angewiesen sein. Wenn sie einen gut bezahlten Job bekäme, könnte sie auch ihre Eltern unterstützen, die sie liebte, obwohl diese sie sehr streng erzogen hatten.

Als Kind und Heranwachsende hatte sie bereits bei geringen Verstößen drakonische Strafen erhalten, denn insbesondere ihre Mutter war sehr strikt gewesen. Deren moralischen Maßstäbe waren stark von der katholischen Kirche geprägt, was einem katholischen Mädchen nur wenig Freiraum ermöglichte. Es war für ihre Eltern absolut selbstverständlich, dass sie als Jungfrau in die Ehe zu gehen hatte. Das Studium war für ihre Mutter und ihre zahlreichen Tanten in erster Linie eine Möglichkeit, einen reichen Mann zu finden. Ihr Vater war als Einzelkind toleranter gegenüber seiner geliebten Tochter, aber diese Einzelansicht ging nahezu unter im Meer der Stimmen ihrer zahlreichen weiblichen Verwandten. Gehorsam gegenüber diesen war absolut selbstverständlich.

Andererseits hatten sich ihre Eltern im wahrsten Sinne des Wortes krumm gearbeitet, um ihrem begabten Kind ein Studium zu ermöglichen, denn ein Stipendium hatte sie erst nach dem zweiten Semester bekommen. Ihre Eltern und Verwandten hatten sich verschuldet, um Maria ein Studium zu ermöglichen. Dementsprechend hatte sie sehr fleißig ihr Wirtschaftsstudium in Warschau betrieben und es samt Promotion mit Auszeichnung in relativ kurzer Zeit beendet. Sie war zwangsläufig sehr ehrgeizig und hatte sich neben dem Studium nur wenig Privatleben gegönnt. Als sie dann mit 24 Jahren für ein Post-doc-Jahr in die USA ging, hatte sie zum ersten Mal richtig freie Zeit, denn ihr Betreuer bestand darauf, dass sie den American Way of Life kennen lernen sollte. Er nahm sie zur Party des Dekans mit, der mit den Sponsoren des Fachbereiches einmal im Jahr eine Feier veran-staltete.

Als sie zum ersten Mal in ihrem Leben auf einer amerikanischen Party war, hatte sie dort prompt am ersten Abend einen U-Boot-Offizier namens Cliff Baxter kennen gelernt, der die Navy als Sponsor repräsentierte.

Dieser athletische Mann in seiner eleganten Ausgangsuniform wurde ihr von ihrem Betreuer vorgestellt als Sohn der Angehöriger der bekannten Baxter-Familie, die auch zu den Sponsoren des Fachbereiches gehöre. Dieser nach ihren Maßstäben absolut reiche Mann war so lässig und ungezwungen, wie es einem polnischen Mann seines Standes nie eingefal-len wäre. Er kümmerte sich an diesem Abend so zuvorkommend um sie, dass sie sich ungemein geschmeichelt fühlte.

Umgekehrt war Cliff Baxter von dieser Frau fasziniert, sie war so ganz anders als die amerikanischen Frauen, die er bisher kennen gelernt hatte. Sie war sehr intelligent, sie gehörte ohne Zweifel zu den brilliantesten Köpfen in ihrer Fakultät und war trotzdem nicht so statusbewusst wie viele ihrer amerikanischen Kolleginnen auf der Elite-Universität, die sich ihrer garantierten Eintrittskarte ins Top-Management durchaus bewusst waren und sich dementsprechend selbstbewusst verhielten. Ihre aparten Wangenknochen machten ihre slawische Herkunft sichtbar und für ihn bekam das geflügelte Wort, dass die polnischen Frauen zu den schönsten der Welt gehörten, durchaus eine neue Bedeutung. Ihre volle Figur mit den eher kurzen Beinen und der dafür um so deutlicher ausgeprägten Beckenpartie entsprach zwar nicht der amerikanischen Idealvorstellung eines 'Models', dafür erschien sie ihm auf eine archaische Weise ausgesprochen weiblich und sexuell sehr attraktiv.

Sie trafen sich danach mehrmals und fühlten sich immer mehr zueinander hingezogen. Mit Bedauern ging er auf seine nächste Reise, die drei Monate dauern sollte. Sie beide wollten eigentlich sofort nach seiner Ernennung zum Flaggoffizier heiraten, d.h. nach Abschluss seines Navy-Stu­diums. Aber dieser Abschluss war vier Monate nach Ablauf ihres Visa, das nur für die Zeit ihres einjährigen Forschungsaufenthaltes galt. So ka­men sie auf die Idee, dass sie für diese Zeit als au-pair-Mädchen bei seiner Familie unter­kommen sollte und damit eine Fristverlängerung bekäme. So könnten sie sich zumindest an einigen Wochenenden sehen. Dies war schwierig, da sei­ne Familie nichts von ihrer Verbindung wissen durfte.

Die Familie von Cliff Baxter war nämlich nicht ganz gewöhnlich, sein sechzigjähriger Vater Edward hing seit dem tragischen Krebstod seiner ersten Frau vor rund zehn Jahren einer sehr strikten religiösen Sekte an. Aus dieser Ehe stammten Cliff selbst und sein jüngerer Bruder Thomas. Sein Vater hatte sich dann vor anderthalb Jahren wieder verheiratet und zwar mit einer jungen Frau von 25 Jahren, die er durch diese strikt puritanische Sekte kennen gelernt hatte. Damit war sie noch nicht einmal halb so alt wie ihr Ehemann und als Cliff's Stief­mutter sogar vier Jahre jünger als Cliff selbst. Wie er Maria erklärte, verstand er sich vielleicht auch deswegen mit ihr überhaupt nicht; Colleen hätte zwar ein Gesicht wie ein Engel und eine überaus sanfte Stimme, aber sie wäre ihm als sehr berechnend vorgekommen, was ihm nicht gepasst hätte. Sie hätte ihrem Mann prompt neun Monate nach der Hochzeitsnacht eine kleine Tochter geboren, die jetzt sechs Monate alt sei und nach Cliff's Worten der absolute Liebling seines Vaters war. Danach habe Colleen sofort getrennte Schlafzimmer sowie eine Babybetreuung gefordert und auch bekommen. Außerdem hätte sie nach der Geburt über Depressionen geklagt, die unbedingt mehr Außenkontakt erforderlich machen würden. Er habe den Eindruck, dass dieses Weib nur Vorteile suche und seinen Vater gar nicht liebe.

Kapitel 2

Hätte Colleen Baxter geborene Connor ihn hören können, dann hätte sie ihm nicht ganz unrecht gegeben, denn in der Tat war dies für sie keine Liebesheirat gewesen. Sie hatte als Tochter des Predigers, der diese Sekte sehr dogmatisch leitete, überhaupt keine Freiheiten genossen. Seit ihrem sechsten Lebensjahr war sie nur in Sektenschulen gewesen. Eine Highschool-Erziehung war dort nicht vorgesehen, sondern nur Unterricht in häuslichen Tätigkeiten wie Nähen, Stricken, Kochen und Krankenpflege. Liebend gerne hätte sie sich mehr mit Sprachen, naturwissenschaftlichen Fächern und mit Werkzeugen beschäftigt, denn sie war überaus intelligent, aber all das war tabu. Freunde waren ebenso strikt verboten, denn männliche Wesen durften sich ihr nur in Begleitung ihrer Brüder oder ihres Vaters nähern.

Seit sie einmal mit einer Freundin zusammen getanzt hatte, durfte sie auch nicht mehr mit Freundinnen alleine sein. Das tat besonders weh, denn das hatte ihr eine ausgesprochenes und sinnliches Vergnügen bereitet, ihre Freundin in ihren Armen zu halten und sich im Takt der Musik zu wiegen. Mit anderen Worten, das Leben in dieser Sekte war für eine so intelligente und sinnenfrohe Person einfach unerträglich. Sie konnte das nur mangelhaft kompensieren durch die Bibelkreise, in denen sie die Diskussion in den Frauengruppen durch ihre sprachliche und intellektuelle Brillanz dominierte. Sobald aber ein Mann anwesend war, war sie dazu verurteilt den Mund zu halten oder ihr Vater würde sie scharf zurechtweisen, denn eine Frau durfte in dieser Sekte einem Mann nicht widersprechen. Wie sie aus leidvoller Erfahrung wusste, zog eine mündliche Zurechtweisung mitunter eine körperliche nach sich. Sie hielt sich daher innerlich widerstrebend an all diese Regeln, immer auf der Suche nach einem Ausweg, wobei der fehlende Highschool-Abschluss ihr den Weg in die Unabhängigkeit versperrte, denn sie machte sich keinerlei Illusionen über die Möglichkeit, ohne Ausbildung und ohne einen Cent in der Tasche, in der ihr mehr oder minder unbekannten Außenwelt überleben zu können. Da sie außer mit den Sektenmitgliedern keinen Kontakt nach außen haben durfte, war Edward Baxter als männlicher Neuankömmling in der Gruppe eine der wenigen Möglichkeiten gewesen, diesem Leben zu entkommen.

Edward Baxter hatte ihr als einziger der möglichen Heiratskandidaten tatsächlich eine Hoffnung auf Freiheit bieten können, alle anderen waren genauso tyrannisch wie ihr Vater. Sein Alter und sein abstoßend dicker Bauch waren dagegen nur sekundäre Fehler. Er war sehr belesen und vom Charakter her eher tolerant. Der tragische Tod seiner relativ jungen Frau, die mit 35 Jahren gestorben war, hatte ihn jedoch vor zehn Jahren aus dem Gleis geworfen. Er hatte sie sehr geliebt und bekam starke Schuldgefühle überlebt zu haben. Er empfand ihren Tod als Strafe Gottes für sein zu weltliches Leben.

Als er nach der Beerdigung durch den Prediger Matthew Connor mit diesem sprach, bestärkte dieser sofort seine Auffassung. Nur ein Leben strikt nach der Bibel sei als gottesfürchtig zu betrachten. Und die Bibel war nach Matthew Connor wörtlich zu nehmen. Die Erde sei damit vor sechstausend Jahren geschaffen worden, dieser Glaubenssatz machte Edward als Universitätsabsolventen etwas zu schaffen, aber er konnte damit leben. Viel stärker sprach ihn an, dass die Frau dem Manne untertan sein sollte, denn er hatte die unklare Empfindung, dass seine Frau auch deshalb gestorben war, weil sie in ihren letzten Jahren sehr eigenständig und sexuell fordernd geworden war. Er hatte sie als 31-jähriger geheiratet, als sie erst sechzehn Jahre alt war. Damals war sie sehr lenkbar gewesen, als ihr jüngster Sohn Thomas jedoch in die Grundschule kam, änderte sich das sehr stark, denn sie begann vor zwölf Jahren mit den Hochschulkursen und damit verbundenen neuen Ansichten.

Als Colleen klar wurde, dass nur Edward Baxter ihr einen Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation bot, ließ sie keinen Bibelkreis mehr aus, in dem Edward Baxter anwesend war. Ihr Einsatz wurde durch die Heirat mit Edward Baxter belohnt, der in ihr die im Sinne seiner neuen Religiosität ideale Frau sah. Bereits in den Flitterwochen ließ sie sich zielstrebig von ihm in der Missionarsstellung mit geschlossenen Augen schwängern, um nach sicherer Schwangerschaft jeden weiteren sexuellen Kontakt mit dem ihr körperlich unsympathischen, ungeliebten Mann abzulehnen. Geschickt nutzte sie die puritanische und sinnenfeindliche Grundstimmung in der Sekte, um ihrem Mann dieses Ansinnen zu vermitteln und sich nach der Geburt mit ihrem eigenen Schlafzimmertrakt auch endlich ihr eigenes Reich zu verschaffen, in dem sie ungestört schalten und walten konnte.

Auch Thomas erfreute sich seit zwei Jahren nicht mehr der üblichen Freiheiten der amerikanischen Jugend. Er ging seitdem auf eine sekteneigenen „Prep-School“, wo es nur männliche Schüler gab und geben durf­te. Auf Parties zu gehen, war ihm verboten, und das mit beinahe achtzehn Jahren. Obwohl er einen Führerschein hatte, durfte er nicht fahren, denn sein Aufenthaltsort wurde absolut von seinen Eltern bestimmt. In sei­nem Auftreten gegenüber seinen Eltern war trotz dessen von jugendlichem Aufbegehren nichts zu mer­ken. In seinem Inneren gärte es jedoch. Er verachtete speziell seine Stiefmutter.

Maria konnte sich vorher gar nicht vorstellen, wie puritanisch es in diesem Haus zuging. Es gab kein Fernsehen, weil schon die Werbespots viel zu sexy waren nach Ansicht des Vaters. Küssen vor der Hochzeit war gerade noch eben akzeptabel. Wenn sein Vater gewusst hätte, dass sie ein Verhältnis mit Cliff hatte, wäre er nicht mehr wohl gelitten im Hause gewesen. Na ja, so habe sie sich mit Cliff eben heimlich geliebt. Colleen machte ihr unmissverständlich klar, dass sie die Rolle der Hausherrin inne hatte, sie hatte Colleen „Mrs. Baxter“ zu nennen, während diese Maria herablassend beim Vornamen rief, obwohl sie beide gleich alt waren. Ihre Mini-Röcke und die engen Jeans waren bei Edward Baxter auf entsetzte Ablehnung gestoßen. Somit wurde Maria's bevorzugter Stil eine Art von Kleidung, die ihr eigentlich gar nicht so lag, nämlich wadenlange, fließende Röcke bzw. und hochgeschlossene Kleider. Nur an ihren freien Sonntagen konnte sie sich heimlich anders kleiden, wenn sie ausging, um Cliff zu treffen.

Im ersten Monat ihrer Au-pair-Zeit war Thomas auch ihr gegenüber unheimlich re­spektvoll. Das änderte sich mit einem Tag schlagartig. Cliff sollte auf einen zweimonati­gen Lehrgang geschickt werden, das Wochenende vorher hatten sie sich noch einmal ge­troffen. Unglücklicherweise war Thomas auf einem seiner seltenen Ausflüge mit der Prep-School unterwegs gewesen und hatte sie beim Küssen beobachtet. Cliff hat ihn sofort an­gesprochen und ihn zum Schweigen vergattert. Thomas fragte seinen Bruder gleich : „Was bekomme ich denn dafür ?“. Da wurde Cliff aber richtig böse und Thomas war erst einmal entsprechend eingeschüchtert. Ganz wohl war ihr nicht dabei, als Thomas etwas bockig abzog, denn Cliff ging ja auf seinen Lehrgang zur Navigation unter Eis und würde dann ab­solut nicht erreichbar sein. Aber Cliff war ganz zuversichtlich, denn Thomas sei doch noch ein halbes Kind. Und seine Zuversicht schien sich zunächst zu bestätigen, denn Thomas war am Sonntag Abend ihr gegenüber genauso respektvoll wie immer.

Kapitel 3

Am Montag morgen jedoch änderte sich dies. Als sie in die Küche zum Frühstüc­ken kam, war Thomas schon da. Er grinste sie frech an und forderte sie unter Hinweis auf den „lieben Cliff“ mit unver­schämter Stimme auf, heute keinen BH zu tragen. Sie hätte ihm am liebsten eine geklebt, und sagte schon wütend : “Thomas !!!“, aber Colleen kam gerade in den Raum, so dass sie sich weitere Worte verbiss.

Diese bat sie auch gleich, heute 'mal wieder Thomas mit dem Van zu seiner Schule zu fahren, wie es Montags häufiger vorkam. Also sagte sie Thomas in versöhnlichem Ton, dass sie ihn gerne zur Schule fahren werde. Er interpretierte das selbstverständlich in seinem Sinne, dass sie auf sein Verlangen keinen BH tragen werde. Nach beendetem Frühstück machten sie sich alle fertig; Zähne putzen, Kämmen, usw. Sie war schon in dem Van, als Thomas hereinkam. Er sah sie auffordernd an. Er war sichtlich enttäuscht, als er sah, dass sie in ein hochgeschlossenes Kleid gewechselt hatte. Diese Enttäuschung gönnte sie ihm von Herzen. Andererseits tat ihr der Junge auch leid, in diesem Alter kein einziges Mädchen zu kennen und kennen zu dürfen, ist schon hart. Dass diese unterdrückte Sexualität sich jedoch auf sie fokussieren sollte, war ihr nun weniger lieb. Ganz kleinlaut wurde er, als sie darauf hinwies, dass Cliff nach seiner Rückkehr sicherlich sehr böse werden würde. Daraufhin fragte er sie ganz schüchtern : „Darf ich wenigstens Ihr Knie einmal sehen ?“

Ohne bei dieser relativ harmlosen Forderung lange zu überlegen, hob sie kurz den Rocksaum mit einer Hand hoch, so dass ihr rechtes Knie kurz sichtbar wurde. Auf der Fahrt zur Schule würde er mindestens zehn Mädchen auf der Straße se­hen, die einen bedeutend kürzeren Rock trugen. Im Nachhinein betrachtet war dies viel­leicht der erste und folgenschwerste Fehler. Reicht man den kleinen Finger, so wird die ganze Hand genommen. Plötzlich glaubte er daran, dass er sie tatsächlich erpressen könnte, ... und er hatte recht damit. Jedenfalls befahl er beim Aussteigen kurz : „Näch­stes Mal werden Sie Nahtstrümpfe, keine Strumpfhose, mit einem kürzeren Rock tragen, die ich an Ihrem Oberschenkel sehen möch­te. Zweitens werden Sie diesmal eine weiße Bluse tragen, damit ich sehen kann, ob Sie keinen BH tragen. Denken Sie daran, dass ich sonst meinen Eltern sagen werde, dass Cliff Ihr Liebhaber ist !“ Natürlich hatte sie protestiert, aber ohne erkennbaren Eindruck zu machen.

Wütend musste sie sich eingestehen, dass sie offensichtlich diesen Bastard von Tho­mas bis zur Rückkehr von Cliff nicht mehr kontrollieren konnte. Zurück im Haus, versuch­te sie noch einmal Cliff zu erreichen, aber er war bereits in der befohlenen Funkstille, wie man ihr erklärte. Nur bei dem bevorstehenden Tod von Angehörigen könnte man dar­an denken, die Funkstille zu brechen. Also, Cliff konnte ihr nicht helfen. Es war kein Zweifel daran, dass es bei den Eltern einen furchtbaren Aufruhr geben würde, wenn Thomas sie verraten würde, denn Cliff hatte ihr erklärt, und dies offensichtlich aus gutem Grund, war­um sie nur als Studienkollegin von ihm bei seiner Familie eingeführt wurde. Seine Eltern würden darauf bestehen, dass sie sofort mit dem nächstmöglichen Flug nach Europa zu­rückkehre. Das nächste Visum wäre erst wieder in einem Jahr möglich und Cliff durfte aus Sicherheitsgründen nicht nach Europa. Das wäre eine Katastrophe für ihre Hochzeits­pläne. Musste sie also der Erpressung von Thomas nachgeben ? Sie grübelte lange...

Als Thomas am Freitag wieder vom Internat zurück kam, hegte sie zunächst Be­fürchtungen. Das Wochenende verlief ohne Zwischenfälle und sie hatte den Vor­fall schon bei­nahe vergessen, als am Montag morgen in aller Frühe ein weißer Zettel un­ter ihrer Zim­mertür durch geschoben wurde, auf dem nur stand 'Erinnerung von Thomas '.



Ihr fielen gleich wie­der seine Forderungen ein und ihre Überlegungen vom letzten Montag. Was konnte sie nur machen angesichts dieser Nötigung ? Cliff würde sei­nen Bruder nachher zur Schnecke machen, darüber war sie sich sicher, aber das half ihr jetzt nichts. Das Risiko eines Abschieds für 12 Monate oh­ne Erklärung an Cliff erschien ihr zu groß, sie musste sich ihre Kapitulation ein­gestehen. Zähneknirschend zog sie sich die weiße Bluse wie verlangt auf die nackte Haut, zog aller­dings dann einen Blazer an, der die Bluse weitgehend bedeckte. Statt der verlangten Halterstrümpfe mit Naht be­nutzte sie al­lerdings unauffälligere, halterlose mit Spitzenband. Sie komplettierte dies mit ei­nem weiten Faltenrock, der natürlich die Knie bedeckte, wenn auch nur knapp.

Bereits über diesen doch sehr konser­vativen Outfit runzelte Colleen missbilligend die Stirn, so dass sie unwillkürlich beim Setzen sehr züchtig darauf achtete, dass der Rock nach dem Setzen an den Frühstückstisch ihre Knie bedeckte. Als Thomas sie so gekleidet beim Früh­stück sah, drängelte er plötz­lich, doch zehn Minuten früher zur Schule zu fahren, er müs­se noch zur Verwaltung. Ir­gendwie gefiel ihr das nicht, aber sie konnte kein rationales Ar­gument dagegen bringen. Colleen teilte ihnen an diesem Morgen das Cabrio zu.

Sie waren noch nicht aus der Einfahrt heraus, da platzte Thomas auf dem Beifah­rersitz heraus : „Ich wollte die Seidenstrümpfe am Oberschenkel sehen !“ Der Racker verlor aber auch keine Sekunde.

„Kein Problem, hier schau hin !“, während sie mit der linken Hand steuerte, zog sie den Rock mit der rechten Hand für einen kurzen Moment hoch über die Knie, so dass das Spitzenband auf­blitzte und schnell wieder herunter.

„Ich habe gar nichts sehen können“, beklagte sich Thomas.

„Pech“, kommentierte sie lakonisch.

„Nein, wir haben vereinbart, dass ich sie am Oberschenkel sehen kann.“, insistiert er impertinent.

Sie denkt überhaupt nicht daran, darüber zu diskutieren und rührt sich nicht, obwohl sie nun an der Ampel stehen.

Thomas wiederholt mit mehr Nachdruck : „Wir haben es vereinbart. Wenn die Vereinbarung nicht mehr gilt, dann brauche auch ich mich nicht mehr an unsere Vereinbarung bezüglich meines Schweigens zu halten!“

Viel deutlicher braucht er es nicht mehr zu sagen. So schlimm ist es ja auch nicht, wenn er ihre Knie sieht, also rafft sie ihren Rock mit beiden Händen kurz über die Knie.

„Noch höher !“, fordert Thomas.

Sie schaut sich kurz nach eventuellen Zuschauern um, als sie keine erblickt, exekutiert sie zögernd seinen Wunsch, bis das Spitzenband gerade eben sichtbar wird. In diesem Moment hält ein Geländewagen neben ihnen, in dem ein jüngerer Mann von seiner höheren Warte neugierig zu ihnen herein blickt. Blitzschnell schlägt sie den Rock herunter, bevor er richtig neben ihnen zum Stehen kommt.

„Oh nein,“ lächelt Thomas, „ich habe es noch nicht richtig gesehen...“

„Aber neben uns steht ein Truck, dessen Fahrer zu uns blickt!“, protestiere sie ungläubig, Thomas muss das doch auch sehen.

Er lächelt süffisant : „Unsere Vereinbarung sieht keine Trucks vor, sondern nur mein Recht die Strümpfe zu sehen..“

Sie schaut ihn an, er meint das absolut ernst. Ihr bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Ohne Worte rafft sie ihren Rock wieder mit beiden Händen kurz über die Knie, tut so, als ob das spielerisch geschähe, ohne nach dem Nachbarn zu blicken, der nun neugierig 'rüberblickt, wie sie aus den Augenwinkeln erkenne.

„Noch höher als eben gerade!“, fordert Thomas, während er zusätzlich beide Seitenfenster runterfahren läßt.

Sie fühlt sich mehr als unbehaglich, was mag der Mann nebenan denken, der muss sie doch für eine Schlampe halten. Dann exekutiert sie langsam und zögernd die Forderung von Thomas Wunsch, immer hoffend, dass die Ampel schnell auf grün umspringt. Aus den Augenwinkeln kann sie wahrnehmen, wie der Mann plötzlich intensiv auf sie starrt, unwillkürlich halte sie ein, spielerische Bewegungen kann sie nicht mehr vorgeben, jetzt wird es peinlich.

„Höher !“, fordert Thomas knapp.

Errötend mache sie weiter, bis das Spitzenband gerade eben sichtbar wird, dabei blickt sie starr geradeaus, dann bedeckt sie mit ihre Händen und Armen ihre Oberschenkel, so gut es geht.

Thomas akzeptiert dies nicht. „Nun die Hände an das Lenkrad und dann so weiterfahren.“

Der Fahrer nebenan fährt sein rechtes Seitenfenster herunter und ruft „Hallo, Süße, echt stark, die Strumpfbänder !“

Sie glaubt, dass ihr Gesicht wie eine Tomate rot angelaufen sein muss, jedenfalls brennt es so, als sich Fußgänger auf dem Weg umdrehen. Thomas grinst nur, während sie versucht vorzugeben, dass alles normal ist. Glücklicherweise springt die Ampel um, Sie lege einen Kavalierstart hin, um dieser Situation zu entkommen und biege schnell in die Schnellstrasse ein. Der LKW-Fahrer fahrt zu ihrer Erleichterung geradeaus weiter.

Knurrend fährt sie Thomas an : „Nun, zufrieden?“.

Thomas nickt zustimmend, als sie an der Schule ankommen : „Ja, aber für das Abholen gilt das auch !“ Er steigt mit einem Lächeln aus, das der satten Miene einer Katze gleicht, die gerade eben eine Maus verspeist hat.

Nach dieser Episode erledigte sie etwas geistesabwesend ihre Haushaltseinkäufe, die noch zu ihrem Aufgabenbereich gehörten. Deshalb hatte sie wohl den Brokkoli vergessen, dessen Einkauf Colleen ihr zuletzt noch aufgetragen hatte.

Natürlich monierte diese das gleich, als Maria mit den Lebensmitteln wieder in das Haus kam. Eigentlich fand sie das übertrieben, denn sie hatte ja auch noch reichlich anderes Gemüse geholt, aber sie weiß aus Erfahrung, dass Widerspruch überflüssig ist : „Ja, Mrs. Baxter, selbstverständlich werde ich das nachholen.“

Diese ist damit nicht zufrieden : „Maria, den Brokkoli sollte es zum Mittag für meine kleine Tochter geben ! Ich erwarte, dass Du meine Aufträge so ausführst, wie ich sie Dir gegeben habe und nicht anders.“

Innerlich seufzt Maria, aber was bleibt ihr anderes übrig : „Mrs. Baxter, es tut mir leid, das ich das vergessen habe. Es wird nicht wieder vorkommen.“

Sie blickt Maria weiter missbilligend an : „Und außerdem ist Dein Rock etwas zu kurz. Das ist in unserem Haus nicht angebracht, ich möchte Thomas keinem unzüchtigen Anblick aussetzen. Ich muss wohl mal mit meinem Mann reden...“

Maria protestiert halbherzig : „Aber der bedeckt doch sogar meine Knie !“ Vielsagend blicke sie auf Colleen's eigenes Kostüm, dessen enger Rock sogar eine Handbreit über dem Knie endet. Diese Art von Kleidung zieht die Dame des Hauses nur dann an, wenn ihr Mann aus dem Haus ist.

Colleen schnappt bissig : „Was ich trage, hat Dich nicht zu interessieren. Außerdem ist Dein Rock nicht damenhaft, er ist viel zu suggestiv, wenn Du hüftenschwingend die Treppen hochsteigst. Bevor mein Mann heimkommt, wirst Du ihn gegen einen wadenlangen wechseln, hast Du mich verstanden ?“

Maria ist beleidigt. Der Hexe geht es wohl eher um ihren Mann, den sie ganz fest in ihrem Griff halten wollte.

(Fortsetzung möglich)

Kommentare


bre
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 24
schrieb am 18.12.2006:
»Dieser erste Teil der Geschichte ist sehr gut geschrieben. Wirklich gut. Die Handlung ist spannend und man kann Sie in den Fortsetzungen weiter ausbauen.
Hoffentlich dauert es nicht so lange mit einer Fortsetzung. «

johelm
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 66
schrieb am 04.03.2010:
»...ein "Dankeschön" an die Facharbeit der Einleser...weiter so....«

loger
dabei seit: Nov '01
Kommentare: 38
schrieb am 04.07.2010:
»So darf eine ausbaufähige Stori ntcht enden.«

H55
dabei seit: Feb '11
Kommentare: 1
schrieb am 21.02.2011:
»hoffentlich gibt es eine Fortsetzung«


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