Metamorphose Teil 3: Neue Erfahrungen außer Haus
von Leichtgewicht
Der Morgen nach Bernds Abflug war so schmerzhaft, als hätte man Gina und mir einen Teil aus dem Körper herausgeschnitten. Sogar das Haus war ein anderes geworden. Und schlimmer noch, überall gab es Zeichen seines hastigen Aufbruchs. Hier lag ein gebrauchtes Taschentuch herum, das den Weg zur Schmutzwäsche nicht mehr gefunden hatte, auf dem Küchentisch stand ein benutztes Wasserglas, das dort am Abend vorher noch nicht gestanden hatte, und auch die eine oder andere Schranktür stand offen. Untypisch für Bernd, der sonst immer so auf Ordnung bedacht war.
Gina brachte diese kleinen Dinge mit versteinertem Gesicht wieder ins Lot. Aber ich konnte sehen, welche Mühe es ihr bereitete. Unser Frühstück verlief wortkarg. Sie schüttete große Mengen Kaffee in sich hinein, nagte aber an ihrem Brötchen herum, als bestünde es aus Holz. Irgendwann raffte sie sich auf, zur Arbeit zu gehen. Ihr Abschiedskuss hatte wenig Geschmack und ihre Lippen kratzten wie Papier.
Es dauerte über eine Woche, bis wir zu einer neuen Normalität zurückgefunden hatten, die aus viel Arbeit und wenig Erotik bestand. Sicher, Gina und ich schliefen weiterhin miteinander, wenn einer von uns das Bedürfnis nach Zärtlichkeit oder Sex verspürte, aber Sex zu zweit hatte bei uns schon immer eine geringe Rolle gespielt. Bernd war immer dabei gewesen, auch wenn es meistens nur als Zuschauer war. Ich befürchtete, dass es so auf die Dauer so nicht gutgehen konnte, zumal ich immer noch nicht so richtig begriff, was uns eigentlich zusammenhielt. Aber dann ließ Gina die Bombe platzen.
Es war ein regnerischer Sonntagmorgen, als Gina eher beiläufig bemerkte: „Ich könnte dich übrigens gut verstehen, wenn du dich mal so richtig verlieben möchtest und eine Pause in unserer Beziehung brauchst. Auch bei einer Scheidung würde ich dir keine Steine in den Weg legen.“
Was sollte das denn auf einmal? Ich hatte überhaupt kein Interesse an einer Trennung. Alles, was ich wollte, war eine glückliche Frau in meinen Armen. So wie es war, bevor Bernd in die Staaten ging. Aber Gina war noch lange nicht fertig.
„Was sollen wir noch länger um den Brei herumreden. Du liebst mich nicht und ich liebe dich nicht. Und so kann man sich auch vernünftig trennen, wenn es nicht mehr läuft.“
He, halt. Das ging mir zu schnell. Außerdem stimmte das nicht so ganz. Aber das merkte ich erst jetzt in diesem Augenblick, als sie es aussprach. Ja, es stimmte. Hätte mich noch gestern jemand gefragt, ob ich Gina liebte, hätte ich wahrscheinlich leicht lächelnd mit dem Kopf geschüttelt und nur an den Wahnsinnssex gedacht, den wir miteinander hatten. Aber ich musste viel zu oft an sie denken, ohne dass es dafür einen Anlass gab. Und ich machte mir Sorgen um sie, weil ich sehen konnte, wie sie litt. Und ich wollte sie glücklich machen. Vielleicht hatte ich einfach nur das Verliebtsein übersprungen, auf die Schmetterlinge verzichtet und Gina zu nah an mich herangelassen. Was ist denn Liebe etwas anderes, als wenn man die gemeinsame Nähe genießt, sie herbeisehnt, wenn sie fehlt, und wenn man sich um den anderen sorgt. Ganz falsch, Gina. Ganz falsch. Aber wenn du mich nicht liebst ... Ich wollte diesen Gedanken gar nicht zu Ende denken. „Bist du sicher?“, fragte ich anstandshalber.
„Ich habe es probiert, ich mag dich. Aber es hat nicht geklappt. Und du hast auch keine Chance, dass ich dich jemals lieben werde. In meinem Leben gab es bisher nur einen einzigen Mann und wird es auch in Zukunft nur diesen einen Mann geben. Aber der ist unerreichbar für mich. Und das ist es, Tim. Punkt. Aus.“
Ein anderer Mann. Und ich nur Ersatz. Zuständig für körperliche Bedürfnisse und kurze Vergnügen. Na prima. Ich fühlte mich, als hätte sich eine Abrissbirne vom Haken losgerissen und wäre geradewegs auf mich drauf gefallen.
„Sag doch mal selbst“, sagte Gina und ich wusste nicht mehr, ob sie zu mir oder zu sich selbst sprach. Hat das nicht alles, was ein großes Drama braucht? Eine junge Frau liebt ihren eigenen Bruder. Und um ganz sicher zu machen, dass nie etwas zwischen den beiden passiert, hat die Natur den Bruder auch noch schwul gemacht. Doppelt genäht hält besser. Leider wurde dieses Skript nicht für die Bühne geschrieben, sondern für mein Leben.“
Das also war es. Ich war entsetzt und erleichtert zugleich. Erleichtert, weil ich nicht gegen einen Supermann ankämpfen musste, der älter, reicher, schöner, attraktiver war als ich, sondern dass mein Rivale wirklich unerreichbar war und außerdem noch mein Freund. Und entsetzt war ich, weil ich absolut nichts dagegen machen konnte, denn Gina kannte ihr Dilemma schon seit Jahren. „Dumm gelaufen für dich, alter Junge“, sagte ich zu mir, aber unternahm wenigstens noch einen letzten unzulänglichen Versuch, Gina aufzuheitern. „Aber es hat doch trotzdem ganz gut zwischen uns beiden funktioniert und wir waren alle drei so glücklich, wie es unter diesen Umständen möglich war“, sagte ich zu Gina. Aber da hatte ich was gesagt.
„Hast du eine Ahnung. Hast du es wirklich nicht gemerkt? Bernd war kreuzunglücklich. Weil es ihm beinahe so ging wie mir. Er hatte schon in der Schule etwas für dich übrig gehabt, aber es leider erst gemerkt, als er sich zu seiner Homosexualität bekannte. Und das war erst im Studium. Du warst und bist seine ganz große Liebe und einer deiner ersten Sätze war, als du hier saßt: ’Ich bin hetero, aber so was von ...’ Bernds verzweifelten Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen.“
Also das war das Geheimnis, über das ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen hatte. Gina liebte Bernd, Bernd liebte mich und ich, ich Depp, ließ mir von Gina den Kopf verdrehen, ohne dass ich eine echte Chance bekam. Insgeheim hatte ich es ja auch die ganze Zeit gewusst. Da war etwas, und ich konnte es nicht greifen. Jetzt wusste ich wenigstens bescheid. Danke!
Und Gina hatte mich nur geheiratet, damit ihr Bruder ... Ich konnte es nicht fassen. Dass Bernd gerne Sex mit mir haben wollte, war klar. Daraus hatte er nie ein Geheimnis gemacht, aber dass es so tief ging, wusste ich nicht. Was für eine verfahrene Situation. „Dann hast du mich also nur geheiratet, damit Bernd Gesellschaft hatte?“, sagte ich endlich. Mein Ton lag irgendwo zwischen leiser Verbitterung und Resignation.
Ich sah Ginas Gesichtszüge weicher werden. Sie stand auf und setzte sich auf meinen Schoß. „Nein, du Dummkopf. Natürlich nicht. Zugegeben. Erst fand ich dich einfach nur niedlich. Den Bummelstudenten aus Bernds Vergangenheit. Und ich dachte, es tut Bernd gut, dich etwas länger um sich zu haben, damit er wenigsten die Chance bekam, es bei dir zu versuchen. Deshalb habe ich mich dir am ersten Abend an den Hals geworfen.“ Gina kicherte wie ein Schulmädchen in Erinnerung an ihr erstes Date.
Aber wenn es dabei geblieben wäre, hätten wir nicht geheiratet. Es hat sich alles irgendwie weiterentwickelt. Und es hätte auch weiterhin funktioniert. Wenn Bernd nicht weggezogen wäre. Glaub mir, du bist der zweitwichtigste Mann in meinem Leben. Aber eben nur der zweite. Und wer ist schon gern der zweite, wenn es um die Liebe geht. Das ist alles so ungerecht.“
Nur der zweite? Der zweite Mann bei einer Frau wie Gina zu sein, ist schon eine ganze Menge. Damit konnte ich leben. Dachte ich mir. Aber dann kam Ginas zweites Geständnis. Und das war ein bisschen viel auf einmal.
„Ich muss dir noch etwas beichten. Ich habe mich natürlich auch gefragt, was mich so zu Bernd hinzieht. Als er klein war, habe ich mich immer um ihn gekümmert. Und seine weibliche Seite habe ich auch ganz früh gespürt. Und ich kann manchmal ganz schön männlich und dominant sein. Was meinst du, warum ich mich in der Wirtschaft so durchsetzen kann. Was ich dir sagen will: Ich war dir die ganze Zeit treu bis auf eine Kleinigkeit. Und die solltest du kennen. Ich habe noch eine Freundin neben dir.“
„Nun sag bloß, diese zickige Vanessa mit ihren roten Haaren, die bei unserer Hochzeit die Trauzeugin gespielt hat?“
„Ja, die Nessi. Sie zieht nächste Woche hier ein. Wäre schön, wenn ihr beide miteinander klarkämt.“
Ich holte tief Luft. Sonst wäre mir jetzt der Kopf geplatzt. „Mir ist diese Nessi egal“, fauchte ich. Aber du weißt auch, dass sie mich nicht ausstehen kann.“ Egal war sie mir ganz und gar nicht. Aber ich wollte es am Ende nicht gewesen sein, wenn es schief ging.
„Sie war nie eine Gefahr für dich“, sagte Gina. Mehr eine Abwechslung, eine Spielerei, weil weder du noch Bernd mir geben konnten, was ich brauchet. Aber du bist der Mann, den ich geheiratet habe. Zu dir stehe ich, aber ich will dich auch nicht anketten.“
Gab es eine schönere Liebeserklärung. Leider ruinierte Gina alles mit ihren nächsten Worten.
„Sie kommt heute Abend, bleibt über Nacht und wird in Bernds Zimmer schlafen. Ihre eigene Wohnung behält sie. Aber für dich bleibe ich deine Frau. Kannst du damit leben? Ich wüsste nicht, wie ich es sonst aushalten soll.“
Ich musste damit leben. Was sollte ich sonst machen? Es blieb mir ja nichts anderes übrig.
„Und wenn du sie mal haben willst, kannst du sie ruhig durchvögeln. Dafür sorge ich schon.“
Das glaubte ich Gina sofort. Woran ich aber nicht mehr glaubte, war Friede, Freude, Eierkuchen. Oder die Harmonie, die sich in diesem Haus aufhielt, als Bernd noch hier lebte.
Vanessa kam doch noch nicht an diesem Tag. Es dauerte etwas mehr als eine Woche, aber dann war sie da. Unwiderruflich. Ich erkannte sie kaum wieder. Wo war die rote Mähne geblieben? Sie trug ihre Haare nun kurz mit beinahe glatt rasierten Seiten. Das dunkle Unterhaar, das Kontakt zur Sonne hatte, war zwar immer noch rötlich angehaucht, hatte aber nicht mehr das alte Feuer. Ihr Gesicht wirkte jetzt beinahe wie das eines Jungen. Allerdings ließen ihre Kleidung und ihre Art sich zu bewegen keinen Irrtum zu. Sie war immer noch eine Frau. Und auch ihre Augen blitzten unverändert ärgerlich, wenn sie mich anblickte.
„Wirkliche Herren würden einer Dame beim Gepäck behilflich sein“, sagte sie spitz.
Handtasche, übergroße Reisetasche und die Rieseneinkaufstüte eines Modefachgeschäfts bekamen ein Eigenleben und baumelten um ihre Beine herum.
„Ich habe gehört, du würdest hier einziehen. Herzlich willkommen. Aber reichen dir diese paar Sachen wirklich?“
„Ich brauche nicht viel. In diesem Haus werde ich wohl vorwiegend nichts oder gar nichts tragen.“
„Ich verlasse mich darauf“, sagte ich etwas zweideutig. Und damit waren die Fronten geklärt.
Gina war bereits in ihrer Firma, als Vanessa ankam, und hatte es mir überlassen, sie zu empfangen. Ich zeigte ihr das Zimmer, das Gina für sie vorbereitet hatte, und zog mich anschließend in die Küche zurück, wo ich mir einen schnellen Imbiss zubereitete. Ich war gerade fertig, als Vanessa herunterkam. Als einzige Bekleidung einen Strumpfhalter in leuchtend rot. Ich verkniff mir jeden Kommentar.
Sie stopfte in sich hinein, was ich gerade angerichtet hatte, und ich staunte, dass ein so schlankes Persönchen so viel essen konnte. Für mich blieben nur ein paar Reste übrig, aber ich hielt es für unter meiner Würde, mich mit Vanessa um ein Gemüsegratin zu balgen.
„Gina sagte mir, dass ich dir für deine perversen Gelüste zur Verfügung stehen müsste. Also los, fang an.“
Das verschlug mir nun wirklich die Sprache, zumal Schlagfertigkeit nicht zu meinen Stärken zählte. Ich kaute zu Ende. Das gab mir Zeit zum Überlegen. „Sollten wir nicht besser warten, bis Gina zurück ist? Dann können wir zu zweit über dich herfallen.“
„Wenn Gina dabei ist, bist du für mich total abgemeldet.“ Sprach’s und verschwand wieder in ihrem Zimmer, aus dem kurz danach laute Musik dröhnte. Ich fuhr in die Uni. Da hatte ich wenigstens meine Ruhe.
Zum Abendessen fuhren wir dann zu dritt zu unserem Standarditaliener. Eine richtige Konversation kam nicht zustande. Vanessa schnitt mich und quasselte stattdessen Gina die Ohren voll. Der schien es zu gefallen.
Anschließend wieder nach Haus, und wir hatten unseren ersten Abend mit Nessi. Dem Ungeheuer aus der Tiefe, wie ich sie insgeheim bezeichnete.
Ich war ein wenig unsicher, weil ich nicht wusste, wie die Choreografie aussehen würde. Nur, dass wir jetzt Sex miteinander haben würden, das war mir klar. Hatte Gina einen Plan?
Wenn sie einen hatte, dann gab es keine Gelegenheit ihn umzusetzen, denn Vanessa war wirklich schnell. In Windeseile hatte sie ihre Kleidung abgelegt. Alles. Sie stand auf einmal komplett nackt im Raum, bevor wir Fischers Fritz fischt frische Fische sagen konnten. Gina hatte eine Weinflasche und drei Gläser auf den Tisch gestellt, kam aber nicht mehr dazu die Flasche zu öffnen. So schnell fingerte Vanessa an ihrem Gürtel herum, zog ihr die Bluse aus der Hose, öffnete die Knöpfe und hakte den BH auf. Gina schmunzelte über meinen verwunderten Blick. Und dann sah ich nicht mehr viel, denn Vanessas Rücken nahm mir die Sicht, als sie sich über Gina beugte und sie küsste. Und während der ganzen Knutscherei fielen auch die letzten Kleidungsstücke und ich fand mich in der ungewohnten Rolle des Zuschauers wieder. Ich überlegte, ob ich die Weinflasche öffnen sollte, ließ es aber sein.
Nach ihrem ersten Ansturm hatte Vanessa sich wieder zurückgenommen und das wilde Knutschen zugunsten zärtlicher Liebkosungen eingestellt. Ich setzte mich so hin, dass ich zusehen konnte, wie sich die beiden Frauen küssten. Und aus reiner Rachsucht so nah an den Ort des Geschehens, dass sie meine Anwesenheit spüren mussten. Zwei feuchte Zungen wanden sich umeinander, ihre Spitzen flatterten gegeneinander, um sich dann urplötzlich irgendwo hinzubohren, wo es Platz, Raum und Luft gab. Dann pressten sich ihre Lippen erneut fest aufeinander und ich konnte nichts mehr sehen. Vanessa küsste zweifellos großartig und ihre Hände waren die ganze Zeit auf Wanderschaft, machten nirgendwo Rast, waren immer in Bewegung. Sanft rieben sie mal hier, dann da, übergaben den Druck an die Fingerspitzen, die auch schon mal leicht ins Fleisch kniffen. Gina gab sich diesem Spiel hin. Sie wollte, dass ich ihr beim Sex zusah. Das konnte ich ihr ansehen.
Wie sie Vanessas Zunge forderte, unter ihren Händen zitterte, ihnen folgte, gehorchte. Sie ließ sich gehen. Vor meinen Augen. Ich wusste, wie sich Ginas aufkommende Leidenschaft anfühlte. Aber nicht, wie sie dabei aussah. War das der Grund, warum manche Leute ihr Schlafzimmer mit Spiegeln auskleideten? Wollten sie sich beim Liebespiel zusehen?
Gina nicht. Sie hielt ihre Augen die ganze Zeit geschlossen. Sie blieb keinen Moment ruhig. Irgendetwas bewegte sich ständig. Und dann ihr Atem. Ich kannte nur Stille oder das Keuchen ihrer Lust, bevor sie richtig laut wurde. Doch da war so viel mehr. Das leise Stocken, das den Atem unterbrach. Das Ausatmen bei geöffnetem Mund, dessen Hauch ich hören konnte, dessen Feuchtigkeit ich spürte und deren Luft duftete. Gina war heiß und offen. Und dabei war noch nicht mehr passiert, als Küsse und dass Samthaut liebkost wurde.
Ich begann, Bernd zu verstehen, warum er uns zuschaute, wie wir Liebe machten. Wie es ihm Freude bereitete und ihn erregte. Was mich erregte, wusste ich. Ginas Anblick hatte mich hammerhart gemacht. Aber was erregte Bernd. Dass ich seine Schwester vor seinen Augen nahm? Oder meine Erregung und wie ich sie stillte? Interessierte ihn in diesem ganz besonderen Fall die Frau oder deren Liebhaber. Ich konnte es nicht beantworten, denn auch Vanessa ließ meinen Puls rasen.
Ihre androgyne Erscheinung faszinierte mich. Wenn ich mich so hinsetzte, dass ich ihr von hinten auf ihr Halbprofil und ihr Gesäß blickte, sah ich einen jungen Mann vor mir. Ginas Liebhaber. Kaum zu unterscheiden von einem Jugendlichen, wenn man ihm eine gewisse Weichheit in den Zügen zugestand. Ihre kleinen spitzen Brüste blieben vor mir verborgen. Ich spielte mit dem Gedanken, dass Vanessa ein junger Kerl sei, jünger noch als Bernd und fragte mich, ob so ein Mann mich erregen konnte. Vor allem, wenn der selbst erregt war.
Und ich betrachtete das wundervolle Gesäß. Nicht ganz eindeutig. Es passte zu einem Mann wie auch zu einer Frau. Klein, aber mit einem wundervollen Schwung in der Linie, der sich aus der Hüfte heraus entwickelte. Wäre ich ein Maler, ich hätte genau diesen Eindruck festhalten wollen, den ich jetzt vor mir sah. Beinahe knabenhaft, aber eben nur beinahe. Da war noch viel Weiblichkeit in der Form, aber diese Weiblichkeit war weit entfernt von dem Bild einer voll erblühten Frau und ebenso weit entfernt von Ginas durch Sport geformten Knackarsch.
Ich wollte Vanessa. Ich wollte diese Vanessa, die ich hier und so vor mir sah. In all ihrer Zweideutigkeit. Warum erregte sie mich, wo ich doch völlig hetero war? Die Spielereien mit Bernd? Nein, das waren Gefälligkeiten gewesen. Schließlich hatte ich oft genug Ginas Lippen für die notwendige Härte gebraucht. Vielleicht war es nur, dass ich mich in meiner Fantasie nicht entscheiden konnte, ob dieser Körper weiblich oder männlich sein wollte. „Weiblich“, sagte ich mir in einem plötzlichen Entschluss, denn als Vanessa noch ihre rote Mähne gehabt hatte, hatte es diese Frage überhaupt nicht gegeben. Und doch ...
Vanessa war mittlerweile an Ginas Körper herabgeglitten, hatte unterwegs ein wenig an ihren Brustspitzen genibbelt, mit der Zungenspitze den Nabel erkundet, und es sich nun zwischen ihren Beinen gemütlich gemacht. Wenn ihre Zunge dort auch nur halb so gut war wie vorher im Partnertanz, dann würde Gina jetzt ganz schnell das Paradies betreten. Ich wartete auf ihre Lustschreie, ihre Seufzer und ihr Stöhnen. Ich war völlig überflüssig geworden und so musste es auch sein. Sie sollten mich vergessen. Für eine Weile zumindest. Aber nicht ganz. Jetzt war die Zeit gekommen sich einzumischen.
Ich kniete mich zwischen Vanessas Beine, die sie nach einem kurzen Zusammenzucken bereitwillig öffnete, legte ihr meine Hände ohne Druck auf die Schultern, massierte ihren Rücken, rieb über ihre Lenden, bis ich zu den Pobacken kam, die sie mir in dieser Stellung ohnehin entgegenstreckte. Ich drückte die beiden großen Muskeln nach oben, ließ sie wieder los und sah voller Vergnügen, wie die beiden Pohälften in ihre alte Lage zurücksprangen und dort noch etwas nachschwangen. So viel Lebendigkeit in ihrem Fleisch. Und immer wenn ich die beiden Backen nach oben drückte, erhielt ich einen offenen Blick auf ihre Schätze. Das kleine braune feinfaltige Rund inmitten der weißen Haut und die wunderschön gestalteten Schamlippen. Und mit jeder meiner Bewegungen öffnete und schloss sich dieses Bild erneut. Wie ein Theatervorhang nach der Vorstellung, wenn sie die Schauspieler ein ums andere Mal den Zuschauern präsentierten, um ihren verdienten Beifall abzuholen. Ich wollte auf die Bühne springen und alle umarmen. Ich wollte Vanessas Arsch. Mehr noch, als ich Gina wollte. Das hatte sie nun davon.
In genau diesem Augenblick erreichte Gina ihren Höhepunkt. Als es sie durchschüttelte und Vanessa sich an sie presste, konnte ich ihr Gesicht nicht mehr sehen. Nur ihren Körper. Und der war ein Sklave ihrer Triebe, gehorchte keinem Willen mehr und bog sich erbebend unter einer ganz eigenen Macht.
Als sie sich wieder beruhigt hatte, legte sich Vanessa mit dem ganzen Körper auf sie, streckte und rekelte sich und begann erneut mit ihren Liebkosungen. Ich hatte den geeigneten Augenblick, Teil ihrer Leidenschaft zu werden, verpasst. Geschah mir recht. Aber ich bereute es nicht. Der Abend war noch lang und die Härte zwischen meinen Beinen blieb, dass es fast wehtat.
Jetzt wäre eigentlich Vanessa an der Reihe gewesen verwöhnt zu werden, aber Gina befreite sich von Vanessa, drehte sie auf den Rücken und kniete sich über ihr Gesicht. Dann ließ sie sich langsam hinunter, so langsam, dass ihre Freundin ihre Nase in Sicherheit bringen konnte. Doch dann setzte sie sich hin und bestimmte, an welche Stelle die Zunge hingehen konnte und an welche nicht. Offensichtlich kannte Vanessa dieses Spiel. Gina winkte mir zu und ich bewegte mich.
Sie zog mich zu sich herunter und flüsterte mir ins Ohr: „Und jetzt wirst du sie vernaschen. Welche der beiden Öffnungen du dir aussuchst, ist mir egal.“ Und dann nahm sie mein bestes Stück zwischen die Lippen und überprüfte so meine Standfestigkeit. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen.
Ich kehrte zu Vanessas Füßen zurück, hob ihr die Beine hoch und gab sie Gina zum Festhalten. Ginas Grinsen war boshaft. Ich hatte sie offensichtlich genau richtig verstanden. Sie zog Vanessa Beine an sich und auseinander. Ich hatte einen traumhaften Blick und konnte ungestört anfangen zu spielen. Vanessa war nass und wartete gierig auf Ginas Zärtlichkeiten. Die bekam sie jetzt. Aber von mir. Ich zog an den Schamlippen, tauchte zwei Finger ein, zog sie zurück, suchte die Knospe und streichelte auch die Umgebung. Ich drückte mit einem Finger gegen die Tür vom braunen Salon und es gelang mir, sie dank der mittransportierten Feuchtigkeit ein wenig zu öffnen. Und mit noch mehr Feuchtigkeit hatte ich bald auch einen ganzen Finger drin. Ob es Vanessa gefiel, konnte ich nicht sagen, denn aller Protest wurde unter Ginas Sitzfläche erstickt.
Ich wollte Vanessas Arsch. Immer noch. Doch zunächst teilte ich mit meinem Schwanz ihre Schamlippen und drang in die heiße Feuchtigkeit ein. Bewegte mich einige Male hin und her, zog mich dann zurück und wagte nun, gut befeuchtet, den Sturm auf den Hintereingang. Die Tür öffnete sich ohne Widerstand und mit etwas Vorsicht, versenkte ich, was ich zu versenken hatte. Ich schaute hoch in Ginas lächelndes Gesicht. Sie nickte mir aufmunternd zu und ich begann, Vanessa zu stoßen.
Es war der Wahnsinn. Eine attraktive junge Frau, die mich nicht mochte, in den Arsch zu ficken, und dabei in das Gesicht einer anderen Frau zu schauen, der diese Disziplinarmaßnahme gefiel, war allein schon ein Genuss. Und dabei sah es noch nicht einmal so aus, als würde Vanessa leiden. Gina musste die aufkommende Erregung ebenfalls gespürt haben, denn sie übergab mir eines der hochgereckten Beine und nutzte ihre freie Hand, um Vanessa zusätzlich zu stimulieren.
Ich überließ ihr das Tempo. Sie kannte Vanessas Körper besser als ich und ich schaute fasziniert zu, wie der schlanke Körper anfing zu zucken, und sich dann schüttelte. Ich fühlte es in meinem ganzen Körper, denn ich steckte ganz fest zwischen Vanessas Pobacken und sie hielt diese fest zusammengepresst. Und dann bäumte sie sich auf und stemmte sich gegen Ginas Gewicht und den Druck meiner Hände. Ihre Schreie blieben stumm unter Gina. Schade. Ich hätte sie gern gehört.
Ich verzichtete auf meinen Höhepunkt, zog mich zurück und überließ auch den Damen die Dusche. Als ich dann endlich in unser Schlafzimmer kam, lag Gina bereits da und erwartete mich. Ich nahm sie in den Arm.
„Vanessa liebt dich“, sagte ich.
„Ich weiß. Wieder jemand, der an und mit mir leidet. Aber es ist auch ein wunderschönes Gefühl, geliebt zu werden.“
„Ich liebe dich auch“, sagte ich.
„Weißt du was?“, sagte Gina, als hätte sie mein Bekenntnis gar nicht gehört. „Ich war eifersüchtig, als du Vanessa genommen hast. Es war wie ein Kitzel, gerade an der Grenze zum Schmerz. Mehr nicht. Vielleicht wird doch noch was aus uns beiden.“
Unser Sex war ruhig, heftig und erfüllend. Und zumindest für diesen einen Moment war auch die emotionale Leere verschwunden, die uns seit Bernds Abschied so zu schaffen gemacht hatte. Doch keiner von uns beiden machte sich etwas vor. Vanessa war kein Ersatz für Bernd.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Streiterei begann. Gina musste eine Morgens früher weg und Vanessa verbummelte das Frühstück so lange, bis wir allein am Tisch saßen. Kaum fiel die Haustür ins Schloss, sagte sie zu mir: „Ich hasse dich. Jeden Morgen sehe ich dein verdammtes Gesicht beim Frühstück. Aber Gina liebt mich und nicht dich. Merk dir das. Und ich habe nicht vor, sie mit einem Kerl wie dir zu teilen. Ist das klar? Warum suchst du dir nicht einfach einen Hasen, der zu dir passt? Den kannst du dann rammeln, wie es dir gefällt. Vielleicht lässt du dann richtige Frauen endlich mal in Ruhe?“
Da hatte sich einiges in Vanessa angestaut. Ich begegnete ihrer Wut mit Ruhe. „Weil ich kein Weiberheld bin, der ewig auf der Pirsch ist. Und weil hier auch keine Hasen, wie du sie nennst, herumlaufen. Oder siehst du welche?“
„Sehr witzig. Geh doch mal aus, wie das andere Männer tun. Treib dich in Bars rum, mach ein paar Discos unsicher. Oder wo sich deinesgleichen sonst so aufhalten.“
Ich war es leid. „Hör zu“, sagte ich. „Ich bin am liebsten zu Hause, nicht in Bars. Ersatzweise in der Uni. Wenn du mir also zu einem Hasen verhelfen willst, dann musst du schon eine deine Freundinnen hier anschleppen und sie mir vorstellen.“ Das war als Spaß gemeint, aber es machte Vanessa nur noch ärgerlicher.
„So weit kommt das noch“, giftete sie.
Ich dachte, das wäre es nun gewesen. Aber da kannte ich Vanessa schlecht.
Bei einem unserer Abendessen sie: „Übrigens, ich habe für den kommenden Samstag Nachmittag Gäste eingeladen. Ich hoffe, dass jetzt nicht einer von euch irgendetwas ganz kurzfristig geplant hat.“
„Kenne ich die Leute?“, wollte Gina wissen.
Vanessa schüttelte den Kopf. „Tim wollte, dass ich sie einlade.“
Ich stutzte, sah Ginas fragenden Blick, zuckte die Achseln und meinte nur: „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, worum es geht.“
„Ist kein großer Aufwand. Ganz unverbindlich neue Leute kennenlernen. Auf einen Drink oder so. Die bleiben nur kurz. Haben abends noch was anderes vor.“
Aha, es waren gleich mehrere. Mir schwante Schlimmes.
Sie kamen um fünf. Ein Ehepaar so Mitte dreißig. Auf jeden Fall älter als Gina und viel älter als Nessi und ich. Auch wenn sie nicht unbedingt zu unserer Elterngeneration gehörten, war der Altersunterschied doch überdeutlich zu spüren. Sie rochen nach Geld, besaßen Stil und überdies jene dezente Vornehmheit, die einen leichten Abstand zwischen ihnen und dem Rest der Welt entstehen ließ und sich nicht so leicht erlernen lässt.
Beide waren etwas füllig. Bei ihr war das Ergebnis ausgeprägte Kurven. Er hatte etwas Speck über sonst kräftigen Muskeln. Kein Typ, mit dem man gerne rauft, aber auch kein Sportfanatiker aus dem Fitness-Studio. Und noch etwas. Seine etwas dunklere Hautfarbe stammte ganz bestimmt nicht von der Sonnenbank. Ich tippte auf Südamerika und eine gute Vermischung seiner spanischen Vorfahren mit der indigenen Urbevölkerung. Frauen flogen auf so etwas. Sagte man jedenfalls. Mein Fall war er eher nicht so.
Unsere Unterhaltung begann mit Belanglosigkeiten und gegenseitigen Komplimenten. Sie hieß Renate. Was für ein schöner, wenn auch etwas angestaubter Frauenname. Ihre Blicke gingen von Gina zu mir und wieder zurück. Dezent, aber nicht so, dass wir sie nicht bemerken durften. Er hieß Ernst. Eigentlich Ernesto. Aha! Und war ein Reisender zwischen zwei Kontinenten. Irgendwann wurde es dann doch etwas persönlicher.
Gina erzählte, dass wir ein Ehepaar wären, was Renate eine Augenbraue hochziehen ließ und Ernesto dazu brachte, über sich zu reden.
„Ihr seht glücklich aus“, sagte er. „Ich habe einen Blick dafür. Genau wie bei uns. Eine Erfolgsgeschichte. Wirtschaftlich und auch sonst so. Wir führen gemeinsam eine Firma. Die Aufgabenverteilung klappt und die Frage der Verantwortlichkeit ist ebenfalls gut gelöst. Auch privat ist alles bueno, allerdings etwas komplizierter.“
Ich spitzte die Ohren. Glücklich und kompliziert klingt nach Totaltragödie
„Ich bin schon seit einigen Jahren mit einem jungen Unternehmerkollegen aus unserer Branche zusammen. Meine Frau hingegen ist solo, auch wenn sie sich über mangelndes Interesse nicht beklagen kann. Aber ihr wisst, wie das ist. Eine Frau muss immer auf ihren Ruf achten. Gelegentlich gönnt sie sich eine Affäre außer Haus. Oder fährt einmal im Monat für ein ganzes Wochenende weit weg in eine andere Stadt. Aber der Klub, den sie dort besucht, hat momentan geschlossen. Im Augenblick stimmt also das Gleichgewicht in unserer Beziehung leider nicht so, wie wir es gern hätten.“
Das war es aber auch schon mit den gegenseitigen Lebensbeichten. Wir tranken noch etwas und dann brachen unsere Gäste auf.
„So“, sagte ich anschließend zu Vanessa. „Das war jetzt also einer deiner Hasen, mit denen ich mich nach deiner Vorstellung vergnügen soll.“
„Du bist so etwas von dämlich“, giftete sie zurück. „In meinem Freundeskreis gibt es keine Hasen, aber vielleicht kennt Renate welche. Sie ist nicht so ... so ...“ Sie fing an zu stammeln.
„Woher kennst du Renate eigentlich?“, wollte ich wissen. Vanessa wurde rot.
„Du Biest“, zischte Gina und Vanessa schrumpfte, als Gina noch hinzufügte: „Um dich kümmere ich mich später.“
Was Gina mit Vanessa anstellte, erfuhr ich nicht. Wir vergaßen diese kleine Episode recht rasch, bis dann irgendwann die Gegeneinladung eintrudelte, die wir selbstverständlich annahmen. Ihr Haus mit seinen düsteren Bruchsteinwänden und dem alten Baumbestand im Garten wirkte von außen wie eine Burg. Innen war es ein Palast aus warmem Licht und funkelndem Glas über weichen Teppichen. Ich hatte das Gefühl, ich würde über einen federnden Waldboden laufen. Wir saßen um einen runden Tisch in einer Sitzecke, die die große weite Welt aussperrte. Die Atmosphäre war weniger förmlich als bei uns. Ernesto trug sein Hemd über einer Leinenhose offen und hatte auf Socken verzichtet. Renate hatte sich zu einem sehr tiefen Ausschnitt hinreißen lassen.
Renate wandte sich an Gina und kam gleich zur Sache: „Nessi sagte mir, sie wolle mal ein paar Tage allein mit dir verbringen, in denen dein Mann nicht stört. Allerdings sehen Sie mir gar nicht so aus, als würden Sie den größten Teil Ihrer Zeit mit Frauen verbringen. Mögen Sie Frauen?“ Und dann zog sie Gina zu sich herüber, legte ihr die Hand auf die Brust und küsste sie.
Gina sträubte sich nur kurz und erwiderte dann den Kuss mit Inbrunst. Das Sträuben war nur Show. Die Inbrunst auch. So gut kannte ich meine Frau mittlerweile. Und die Show war an Vanessa gerichtet und enthielt gleichzeitig Drohung und Versprechen. Aber ich war mir nicht sicher, ob sie nicht auch mir ein Signal gab. Aber wenn, dann war ich wieder mal zu begriffsstutzig, um zu verstehen.
Ernesto hatte sich zurückgelehnt, genoss das Schauspiel und sagte dann zu mir. „Renate genießt es durchaus mal, eine Frau verrückt zu machen. Aber ihre Favourites sind ganz andere. Neugierig?“
Warum sollte ich darauf neugierig sein, was die gnädige Frau bevorzugte und was nicht? Aber dann ging alles wieder mal so schnell, dass es mich überrollte.
„Gina, Teuerste, warum lässt du deinen Mann nicht einfach hier zurück, wenn du dich mit Nessi zu einem schönen Wochenende zurückziehst? Eine unbenutzte Zahnbürste findet sich bestimmt noch und ich leihe ihm auch gern einen Seidenpyjama.“
Und so geschah es tatsächlich. Gina fuhr mit Vanessa allein wieder zurück. Ich blieb leicht angesäuert mit unseren neuen „Freunden“ am Tisch sitzen und fragte mich, was das sollte. Sicher, ich hätte schneller reagieren können. Aber Renate war wirklich heiß und die Art, wie sie sich Gina einfach so gegriffen hatte, hatte Wirkung hinterlassen. Aber warum war Gina so schnell verschwunden?
Ich glaubte nicht, dass Gina unbedingt mit Vanessa allein sein wollte. Mir fielen verschiedene Gründe dafür ein, warum sie mich einfach so zurückließ, betrachtete sie von verschiedenen Seiten und verwarf sie wieder. Wahrscheinlich war es ein Test. Aber was sie an mir testen wollte, wusste der Teufel. Ich nicht.
„Was hältst du davon, Liebling, wenn du dich noch ein wenig um deine Buchführung kümmerst. Dann kann ich unserem jungen Freund derweil das Haus zeigen, sagte Renate in meine Gedankenpause hinein.“
Ernesto nahm den Ball auf. „Keine Zeit, mein Schatz. Ich bin auf dem Sprung. Aber ich wünsche dir noch viel Spaß mit dem Kleinen.“
Er stand auf und ging, aber hinter mir blieb er noch einmal stehen, legte mir die Hand auf die Schulter und fügte noch hinzu: „Und dir viel Spaß mit meiner Frau. Glaub mir, sie wird dir alle deine Wünsche erfüllen, solange du tust, was sie sagt.“ Er lachte, als er den Raum verließ. Musste ich das jetzt verstehen?
Gerade noch der Trubel von fünf Leuten und plötzlich saß ich allein mit einer wildfremden, erheblich älteren Frau und einer fast leeren Weinflasche am Tisch. „Und jetzt?“, fragte ich.
„Das kommt darauf an, ob du schüchtern bist, sehr schüchtern oder total gehemmt. Aber vielleicht könntest du einen Begrüßungskuss riskieren. Ich beiße nicht.“
Ich wusste, dass ich Renate nicht gewachsen war. Aber wenn, dann wollte ich wenigstens mit fliegenden Fahnen untergehen. Ich stand also auf und setzte mich neben sie. Hob mit meinem gekrümmten Zeigefinger ihr Kinn an, und drehte ihren Kopf hin und her, als wollte ich ihn begutachten. Sie folgte mir gehorsam und leise lächelnd. Ihr Gesicht war schön geschnitten und der Mund voll und verlockend. Ich küsste sie und übernahm dabei die Führung. Es wurde ein langer Kuss, mehr geprägt von Taktik als von Leidenschaft. Ich überprüfte die Form ihrer Brüste und nutzte den weiten freien Raum, den mir ihr Ausschnitt bot. So langsam begann mir die Situation zu gefallen. Ich legte eine Hand auf ihr Knie und fuhr den Oberschenkel empor, bis ich ungefähr dort ankam, wo ich den Saum ihres Höschens vermutete. Nur war da kein Saum. Ich machte mich auf die Suche und Renate half mir dabei, in dem sie ihre Beine öffnete. Ich fand kein Höschen, aber dafür eine faszinierende unbekannte Landschaft, die ich unbedingt erkunden musste.
„Endlich“, seufzte sie, und dieser eine Seufzer machte alle Spielchen und Taktierereien vergessen. Sie hatte tatsächlich während des ganzen Abends mit nichts unter ihrem Kleid am Tisch gesessen. Die ganze Zeit in der Erwartung, dass irgendwann im Lauf des Abends sich dort eine Hand einfinden würde, die genau das tat, was ich im Augenblick mit ihr anstellte. Wahrscheinlich hatte sie bereits jede Menge Flecken in ihrem Kleid, so nass wie sie war.
„Wir haben einen langen Abend vor uns und auch noch die ganze Nacht“, hauchte sie mir ins Ohr. „Spar dir also was für später auf. Und noch etwas. Mich kannst du auf vielerlei Arten befriedigen. Du musst also keinen Fruchtbarkeitsrekord aufstellen.“
Konnte sie nicht endlich mal den Mund halten? Ich schob das Kleid nach oben und zwei Finger in die feuchte Öffnung. Renate drückte meinen Kopf nach unten, schob mich von den Polstern und hob ihr Becken an.
„Und jetzt kannst du mich lecken. Schön langsam, gründlich und ausführlich. Verstanden?“
Ich tat ihr den Gefallen. Sie schmeckte gut, roch würzig und wild. Sie winkelte ein Bein an, gab mir so mehr Spielraum. Und dann bekam ich den ersten Nasenstüber und kurz darauf den zweiten. Ich umfasste ihr Becken, presste meine Nase auf ihre weiche Haut und machte meine Zungenspitze hart, bevor ich sie flattern ließ. Renate riss das Becken hoch, hielt es starr in der Luft und ließ es dann wieder fallen. Meinen Kopf hielt sie fest.
„Aaaah, tat das gut“, sagte sie. „Jetzt geht es mir schon viel besser.“ Sie schob mich beiseite, packte mich an der Hand und zog mich hinter sich her. „Komm, hier haben wir mehr Platz. Außerdem steht hier der Fernseher und in den Schubladen gibt es jede Menge Spielzeug.“
Sie zog eine von ihnen auf und nahm ein paar Dildos und Vibratoren heraus. „Was ist denn?“, sagte sie, als sie meinen erstaunten Blick sah. „Eine Frau hat drei sensible Öffnungen. Wie soll ein einzelner Mann die denn alle bedienen können. Verlässt sich deine Frau etwa nur auf deinen elften Finger?“
Es wurde Zeit, dass ich was tat. „Magst du es anal?“, fragte ich forsch.
„Lieber als alles andere“, kam die Antwort. „Wie spät ist es denn?“
„Gleich neun.“
„Das passt. Gerade noch Zeit, uns auszuziehen.“
Sie ließ es sich nicht nehmen, mich aus meiner Kleidung zu schälen. Ihr gefiel, was sie sah. Bei ihr ging es schneller. Sie stieg einfach aus ihrem Kleid, dann zog sie einen einzelnen Sessel vor den Fernseher und schob mich hinein. „Da kommt gleich eine kurze Sendung. Die möchte ich sehen. Aber dann bin ich ganz für dich da.“
Sie war schon vorher für mich da, aber nicht, wie ich mir das gedacht hatte. Sie wählte das Programm, gab mir mit ihrer Zunge die notwendige Feuchte und setzte sich zwar mit Vorsicht aber ohne größere Schwierigkeiten einfach auf mich drauf. Und mein Schwanz glitt zwischen ihre Pobacken, als wäre das das einfachste der Welt. Ab und zu spielte sie mit ihren Gesäßmuskeln, was prompt verhinderte, dass mein Werkzeug abschlaffte. Den Dildo schob sie sich vorn hinein. Ich spürte die Härte des Spielzeugs an der Unterseite meines Schwanzes. Und auch seine Spitze, wenn sie den Dildo hin- und herschob. Und in dieser Stellung genoss sie ein kleines Theaterstück von irgendeiner österreichischen Provinzbühne. Und hatte trotzdem noch genügend Zeit, mich so zu stimulieren, dass ich den ganzen Film hindurch hart blieb und nicht ein einziges Mal Gefahr lief zu kommen.
„Ich liebe Fernsehen“, sagte sie, als sie endlich von mir abstieg. Und jetzt bist du an der Reihe.“
Ich massierte mir die Oberschenkel. Sie waren taub geworden und fingen erst ganz allmählich an zu prickeln. Und die Knie schmerzten wegen der langen Bewegungslosigkeit ebenfalls. Es dauerte etwas, bis ich mich auf Renates Wunsch auf einen der weichen Teppiche legte.
„Nehmen wir mal einen, der etwas schmaler ist als die anderen. Aber schön lang sollte er sein“, sagte sie. Als wenn es jemanden interessieren würde, welchen Dildo sie sich aussuchte. Dann setzte sie sich auf meine Brust, spielte mit meinem halbsteifen Mast herum, und als sie ihn dann in den Mund nahm, war er bereits wieder hart. Für eine bequeme Stellung, bei der sie ihren Rücken nicht so rund machen musste, rutschte sie anschließend etwas zurück. Sie bewegte ihren schönen Hintern, rutschte über meinen Bauch, meine Brust – und saß auf einmal auf meinem Gesicht. „Und jetzt schön lecken“, hörte ich Renates Stimme. „Ich mag das.“
Ich musste daran denken, wie Gina auf Nessi gesessen hatte und an die Scherze, die Gina und ich darüber gemacht hatten. Jetzt war ich in einer ähnlichen Situation. Nein, nicht ganz. Ich musste nicht ihr ganzes Gewicht tragen, weil sie sich nach vorn gelegt hatte. Und ihre Lippen um meinen Schwanz lenkten mich davon ab, wie erniedrigend diese Position war. Ich lag unbeweglich da, hatte eine triefende Muschi im Gesicht, der ich nicht ohne eine größere Protestaktion ausweichen konnte, und fühlte mich absolut ohnmächtig. Wetten, dass Renate genau das so wollte. Ich traute ihr alles zu.
Mittlerweile hatte sie meinen Schwanz wieder in den Mund genommen. Aber nicht, um daran herum zu lutschen. Nichts mit Blasen, Saugen oder diesem Kinderkram. Sie hielt die Lippen zusammengepresst und schob mir die Vorhaut mit solcher Kraft zurück, dass es schmerzte. Die kleine Verbindung zur Eichel schabte über ihre Zunge und die Eichel selbst stieß gegen ihr Gaumendach und schob sich dann langsam in ihren Hals. Ganz tief. Wieder zurück. Und wieder hinein.
Jedes Mal, wenn sie mein gutes Stück wieder ans Licht holte, öffnete sie ihre Lippen und ließ die Flüssigkeit, die sie in ihrem Mund produzierte ablaufen. Ihr Mund triefte noch mehr als ihre Muschi und die Flüssigkeit lief überall hin. Über und neben meinen Eiern hinunter, an der Innenseite meiner Schenkel entlang und, als sie meine Hoden anhob, auch in den Spalt zwischen meine Beine.
Renate verrieb ihren Speichel auf meiner Haut, fuhr mit den Fingern durch den Spalt, blieb hängen und bohrte sich in meinen After. Zunächst nur ganz leicht. Wenn zu viel Flüssigkeit floss, hielt sie ihren Kopf still, wenn es zu wenig war, wurde sie schneller und pumpte. Es dauerte nicht lange, bis ich innen und außen völlig eingeseift war. Sie nahm den Kopf hoch und schnappte nach Luft.
„Gefällt es dir?“, fragte sie und schob mir noch mal einen Finger zwischen die Beine.
Dann ersetzte die den Finger durch den Dildo. Schmaler als die anderen und schön lang. Jetzt verstand ich, was sie gemeint hatte. Sie wollte mich aufspießen. Zu meiner Überraschung schmerzte es überhaupt nicht. Ich spürte nur Druck, wo ich vorher nie bewusst einen Druck wahrgenommen hatte. Noch nicht einmal bei Bernd. Und dann verschluckte sie erneut meinen Prügel und brachte mich mit Mund und geschickten Bewegungen ihrer Hände zur Erfüllung. Und über meinem Mund wurde es ebenfalls feuchter und feuchter.
Als Renate sich endlich von mir herunterwälzte, konnte ich nur noch stöhnen: “Ich glaube, ich brauche jetzt eine Pause.“
„Sollst du haben, mein Junge“, sagte sie, „aber der Dildo bleibt drin.“
Ich war fix und fertig und dabei hatte der Abend doch gerade erst angefangen.
Renate kannte noch viele Spiele, von denen ich einige kennenlernen durfte. Was sie offensichtlich nicht besaß, war Scham. Und sie bot mir ihre Öffnungen für jede schmutzige Idee an, die ich mir auszudenken in der Lage war. Leider war ich wenig fantasievoll.
„Ich habe gar nicht gewusst, wie viel Hunger ich nach einem Mann gehabt habe“, sagte sie irgendwann. Da ist es nicht so schlimm, dass du noch wenig Erfahrung hast. Das ist nur eine Frage der Zeit.“
Ich hatte nichts gegen ein wenig Nachhilfe, aber mich störte, dass ich alles mit ihr machen konnte und trotzdem nie das Gefühl verlor, nicht mehr als ein weiteres ihrer Sexspielzeuge zu sein. Das Gefühl verließ mich auch die ganze Nacht hindurch nicht, bis endlich die Sonne den Morgen rötete. Und dann erst durfte ich sie nehmen, wie es mir am Vertrautesten war. Sie lag unten und ich oben, ich stieß zu und dann ergoss ich mich in sie.
„Wir sollten etwas schlafen“, sagte sie und nahm mir den Dildo aus dem After. Es war nicht mehr derselbe, mit dem wir begonnen hatten.
Ich schlief bis in den Mittag hinein und stand mit Schmerzen im ganzen Körper auf, als hätte ich zu viel Sport getrieben. Das traf im Großen und Ganzen wohl auch zu. Jetzt war ich allein in meinem Gästezimmer. Ich reckte mich und beschloss, zunächst ganz heiß zu duschen. Ich säuberte mich von den Resten der Nacht und stand dann still unter dem heißen Wasserstrahl, der mir Stück für Stück die Muskeln aufweichte. Ein leichter Windzug verriet mir, dass die Tür sich geöffnet hatte.
„Rück mal ein Stück“, sagte Ernesto. „Die Dusche ist groß genug für zwei. Darauf haben wir beim Bau dieses Hauses extra geachtet. Platz. Platz für alles, was man tun will.“ Und dann schubste er mich ein bisschen zur Seite und begann sich einzuseifen. Ich war noch zu müde, um nachzudenken. Ich war erst recht zu müde, um zu streiten. Außerdem war es sein Haus. Als er dann seine Hände auf meine Schultern legte und kräftig nach unten drückte, war es bereits zu spät.
„He“, sagte ich lahm.
„Runter“, befahl er. Ich verstand nicht gleich, was er meinte, spürte nur, wie stark er war. „Nun mach schon.“
„He“, sagte ich noch einmal, als ich meinen Widerstand aufgab und in den Knien einknickte. Seine Männlichkeit ragte voll ausgefahren vor meinem Gesicht in die Luft. Er spielte mit seinen Bauchmuskeln und ließ das Gerät wippen. Wollte ich noch etwas sagen und öffnete nur deshalb meinen Mund oder tat ich es, weil ich wusste, was von mir erwartet wurde? Ich wusste es nicht. Jedenfalls hatte ich plötzlich sein Ding drin.
Im ersten Moment war ich verdutzt und wusste nicht, was ich machen sollte. Es fiel mir im Traum nicht ein, ihn zu blasen, aber mit vollem Mund kann man nicht sprechen. Und während ich noch überlegte, packte er meinen Kopf und stieß zu. Was ich wollte, war ihm egal. Er fickte mich in den Mund. Ob er das bei Renate auch ab und zu machte? Die verstand sich mit Sicherheit besser darauf als ich. Und so ließ ich es geschehen. Was hätte ich auch groß machen sollen? Es dauerte auch nicht lange und er spritzte in meinem Mund ab.
Ich spuckte alles aus und sah, wie sich sein Saft unter dem heißen Wasserstrahl auflöste. „Na“, sagte ich und hustete kurz, „kommt Ihr Freund jetzt nicht zu kurz, wenn Sie bereits am frühen Morgen alles vergeuden?“
„Ach, was. Ich kann immer. Außerdem bleibe ich heute zu Haus.“ Dann stutzte er plötzlich, als hätte er eine Idee, und sagte: „He, weißt du was? Dabei bleiben wir.“
„Wobei?“, fragte ich begriffsstutzig.
„Beim Sie. Du siezt mich weiterhin, wie du es gerade getan hast. Meine Frau hingegen ist für dich Renate und sie duzt du. Und ich duze dich. Alles klar?“
Ich nickte. Verstanden hatte ich kein Wort. Ich war müde, trocknete mich ab und ging in mein Zimmer zurück, wo Renate auf meinem Bett saß.
„Und? Hat er dich in Ruhe gelassen?“ Sie beantwortete ihre Frage gleich selbst. „Natürlich nicht. Hätte ich mir ja auch denken können. Ist alles nur Gerede von seiner wunderschönen Herzensbeziehung. Aber ich habe nichts dagegen. Nur erzähl du mir nicht, dass du total hetero bist. Das habe ich dir ohnehin nie abgenommen. Ist mir aber auch lieber so.“
Ich suchte nach meinen Sachen, bis mir einfiel, dass sie wahrscheinlich noch irgendwo vor dem Fernseher lagen. Renate trug ein durchsichtiges Etwas in Dunkelgrün. Auf BH oder Slip hatte sie verzichtet.
„Komm jetzt“, sagte sie. „Der Kaffee ist fertig. Alles andere müssen wir uns holen gehen. Wenn du Würstchen oder Eier oder sonst so etwas willst, musst du es dir selber machen. Und jetzt ab.“ Sie gab mir einen Klaps auf den Po, als wäre ich ein ungezogenes Kind.
Ernesto war schon vor uns in der Küche gekommen und hatte ein paar Messer und Brettchen auf den Tisch gelegt. Er hatte ebenso auf Kleidung verzichtet wie ich. Aber vermutlich freiwillig.
Ich brach ein aufgebackenes Hörnchen auseinander, beschmierte es dick mit Butter und häufte einen Klacks Marmelade drauf. Ich war beim Frühstück eher ein Wurst-und-Käse Typ, aber heute brauchte ich Zucker. Der Kaffee war stark und half, den Kopf frei zu bekommen.
„Gibt es hier unten noch ein Zimmer, das ihr beide letzte Nacht nicht verwüstet habt?“, wollte Ernesto wissen.
„Wir haben doch ein großes Haus“, antwortete Renate. „Wollen wir?“ Sie stand auf.
Was war mit wollen wir? Ich hatte immer noch nicht genug Kaffee.
„Jetzt möchte ich etwas sehen“, sagte Ernesto. „Ich will wissen, ob wir den richtigen Jungspieler für unser Team eingekauft haben.“
„Sie können wohl nie genug bekommen?“, sagte ich.
„Darauf kannst du wetten.“
„Du siezt ihn, Tim? Das ist doch nicht ...“ Sie schaute ihren Mann an. „Das war deine Idee.“ Sie lächelte. „Genial!“
Was sollte an diesem Spleen genial sein?
Als wir im Wohnzimmer ankamen, suchten wir uns eine Ecke, in der wir noch nicht gewesen waren. Renate fing sofort an, mich zu knutschen. Ich konnte es kaum glauben, aber ich wurde hart. Ich war so müde, dass mein Kopf überhaupt noch nicht richtig arbeitete, aber mein Körper war bereits hellwach. Renates stieß einen kleinen Laut des Entzückens aus, zog mich runter auf den Teppich und ich drang in sie ein. Einfach so. Kein weiteres Vorspiel, kein nichts.
Ernesto legte sich neben uns. Und während ich seine Frau vögelte, schaute er ihr direkt ins Gesicht, sie drehte den Kopf zu ihm, lächelte und sagte: Das magst du gern, was?“
„Du weißt gar nicht, wie sehr ich das liebe.“ In meinen Ohren klang das ganz ernsthaft und es war auch viel Zärtlichkeit in seiner Stimme.
Ernesto blieb eine ganze Zeit so liegen, sein Gesicht kaum mehr als eine gute Handspanne von dem seiner Frau entfernt. Er spürte ihre Atemzüge wie kleine Böen und jeder dieser Windstöße brachte auch Feuchtigkeit und seinen Duft mit sich, während er sich von Renates Gesicht Geschichten erzählen ließ, in denen ich vorkam. So aus der Nähe kann ein Gesicht nichts verbergen, selbst wenn es das möchte. Und Renate wollte ja erzählen, ihren Mann teilhaben lassen an ihrer Lust, die ein anderer Mann ihr bereitete. Als ich das begriff, gab ich mir mehr Mühe.
Ich veränderte die Wucht meiner Stöße, den Winkel zwischen unseren Körpern, liebkoste Renates Brüste. Jetzt hätte ich sie gerne geküsst, aber ihr Mund war unerreichbar für mich.
Ernesto begann, meinen Rücken zu streicheln. Es lenkte mich kaum ab. Ich stieß nun langsam und mit Kraft und konzentrierte mich ganz auf Renate. Ich merkte auch kaum, dass er mir Öl über den Rücken träufelte, es vorsichtig verrieb und mit leichten Fingern überallhin verteilte. Da unterbrach Renate all meine Bemühungen und sagte: „Ich will dich jetzt von hinten.“
Sie drehte sich auf den Bauch, krümmte sich zusammen zu einem Katzenbuckel, steckte dann den Oberkörper vor und reckte ihr Hinterteil in die Luft. Ihre dunkelpigmentierten Schamlippen hatten sich geöffnet und brachten das feuchte Rosa ihrer Mitte wundervoll zur Geltung. Eine weitere Einladung brauchte ich nicht. Und während ich Renate bediente, spürte ich Ernestos Hände auf meiner Rückseite, fühlte seine Nähe hinter mir, einen Finger in mich gleiten und kurz danach auch seinen Schwanz.
„Jetzt übernehme ich“, sagte er und stieß zu. Er stieß hart zu und fest. So fest, dass ich aus dem Takt kam, meine Bemühungen aufgab und nur noch seine Stöße an Renate weitergab. Sie sah schön aus, wie sie unter uns erzitterte. Mit jedem Stoß ging ein Beben durch ihr Fleisch und sie lächelte mich mit zur Seite gedrehtem Kopf an. – Oder auch nicht, denn über meine Schulter hatte sich Ernesto gebeugt, ihr Mann, der mich fickte und sein Kinn in meinen Halswinkel drückte, dass es schmerzte. Ernesto stieß mich, ich stieß Renate.
„Schneller“, sagte sie. Und Ernesto begann zu hämmern. Ich fragte mich noch, wer von uns Dreien zuerst kommen würde, da gab Renate mir die Antwort. Ich Gesicht wurde rot, sie keuchte, schnappte nach Luft und zitterte unkontrolliert so heftig unter mir, dass ich Mühe hatte, in ihr drin zu bleiben. Dann war Stille. Und in die Stille erklang ein Ruf voller Sehnsucht, als ob sie einem entfliehenden Traum hinterher rief. Warum lagen die Laute von Lust und Leid manchmal so nah beieinander, dass man sie kaum auseinanderhalten kann?
Wir Männer lauschten Renates Stimme hinterher, bis sie verklang. Sie hatte etwas Rührendes in sich. Etwas von einem kleinen Tier, das sich verlaufen hatte und seine Mutter sucht. Dann nahm Ernesto seinen Rhythmus wieder auf und der Moment der Ruhe war zu Ende. Langsamer stieß er jetzt, aber nicht weniger kraftvoll. Dann schneller. Und noch schneller. Und dann spürte ich ihn in mir. Er konnte wirklich immer. Renate kam mir entgegen, übernahm den schnellen Ritt, als ihr Mann ruhiger wurde, und das genügte, um auch mich dazu zu bringen abzuspritzen.
Renate streckte sich und unser Haufen aus Körpern fiel in sich zusammen, verlor seine Verbindung, kippte auf die Seite und brach auseinander.
„Wahnsinn“, sagte Ernesto.
„Wir waren tatsächlich eine Schiffsmannschaft mit dir als Kapitän, Liebster“, sagte Renate.
Ich schwieg, weil ich zwei Dinge verstanden hatte: einmal, dass nicht ich gemeint war, sondern Ernesto. Und einmal, dass ich nie mehr in meinem Leben eine Erektion bekommen würde. Diese Erschöpfung würde bis zu meinem Lebensende andauern. Es war wirklich Wahnsinn gewesen. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Und es war mir auch völlig egal, dass ich nicht mehr als ein Werkzeug gewesen war, eine Art Hilfsmittel zwischen zwei Menschen, die anders wohl nicht mehr miteinander verkehren konnten. Renate hatte am Ende dafür gesorgt, dass auch ich fertig wurde. Sie hatte mich nicht vergessen.
Ernesto drehte mein Kopf herum und küsste mich. Kurz und hart, mit ein paar schnellen Zungenstößen in meinen Mund. „Danke, junger Mann“, sagt er. Mehr brauchte es nicht.
Später, beim Abschied, sagte er: „Ich möchte, dass du dich häufiger bei uns sehen lässt. Und ich möchte jedes Mal mindestens einmal dabei sein, wenn du meine Frau fickst.“
„Ich werde darüber nachdenken. Ich glaube, ich kann von Ihnen beiden noch einiges lernen.“ Es war unwahrscheinlich, dass dieser Satz Eindruck machte. Er war nett gemeint. Das war alles. Letztlich war es mir auch egal, denn in diesem Augenblick kam mein Taxi.
Als ich mitten am Nachmittag nach Hause kam, saßen meine beiden Damen einträchtig auf dem Sofa. Vanessa sah mich, streckte mir die Zunge heraus wie ein kleines Mädchen und verließ das Zimmer.
„Lass sie“, sagte Gina.
Ich staunte. Gina hatte einen Dildo von nicht unbeträchtlicher Größe umgeschnallte und es gehört nicht viel Fantasie dazu sich vorzustellen, wofür er gerade zum Einsatz gekommen war. Sie grinste, als sie meinen Blick sah.
„Ich habe bei Nessi den Mann gespielt. Hin und wieder mag ich das. Hast du auch mal den Wunsch, unten zu liegen?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Ach komm. Einmal nur. Zum Ausprobieren. Es wird dir bestimmt Spaß machen.“
Ich traute mich nicht, ihr zu erzählen, dass ich nach diesem Wochenende nichts mehr ausprobieren musste, und gab nur nach, weil mir die Kraft für Widerworte fehlte. Gina war viel einfühlsamer als Renate und vorsichtiger als Ernesto, aber dann, nachdem sie mich erst einmal in Besitz genommen hatte, wurde sie wild. Ich ertrug ihre plötzliche Leidenschaft erst mit Gleichmut, dann mit Neugier und zum Ende spielte ich sogar mit. Es gab nichts dran zu rütteln. Ich mochte es anal. Und sie alle machten es anders. Erst Bernd, dann Renate und Ernesto und jetzt Gina. Aber bei Gina war es meine komplette Unterwerfung. Und das ging nun gar nicht.
Ich holte zwei Seidenschals aus der Garderobe, packte Gina im Nacken, schob sie vor mir her zu einem kleinen Tisch. Ich drückte ihren Oberkörper auf die Platte, band ihre Hände an den Tischbeinen fest und nahm sie von hinten. Hart und unendlich lange, bis tatsächlich noch ein weiteres Mal kam. Wir rangen beide um Atem, als unsere Körper sich lösten, und waren schweißnass.
„Ist gut jetzt“, sagte Gina. „Du kannst mich jetzt losbinden.“
„Wie heißt das Zauberwort mit fünf Buchstaben?“, fragte ich.
„Dalli!“
Wir mussten beide lachen.
Eine Woche später gab es zwei sensationelle Neuigkeiten, die Gina mit einem „Du, ich muss dir was sagen“, einleitete. „Ich habe eine Mail von Bernd bekommen. Er kommt nach Hause. Für eine ganze Woche. Er hat hier zwei Tage in seiner Firma zu tun, hat sich außerdem drei Tage Urlaub genommen, und zusammen mit dem Wochenende gibt uns das unendlich viel Zeit. Was sagst du dazu?“ Sie strahlte glücklich. Ich strahlte mit und nahm sie in die Arme. „Und das andere?“, fragte ich.
Das andere war Renate. Sie hatte Gina angerufen, mich in den höchsten Tönen gelobt und gefragt, ob sie nicht auch einmal Lust hätte, Ernesto und sie oder nur sie allein auf ein Wochenende zu besuchen. „Und was mach ich mit Nessi, habe ich sie gefragt“, erzählte Gina weiter. „Du wirst nicht glauben, was sie da gesagt hat.“
Jetzt war ich wirklich neugierig.
„Schieß sie in die Füße. Nach einiger Zeit zickt die nur noch herum. Was Nessi kann, kann ich auch und außerdem viel besser. Und ich mache auch keinen Ärger, wenn Tim mitkommt. Aber du kannst selbstverständlich auch allein kommen.“
Das klang für mich, als würde jemand um Sex betteln. „Und? Wirst du hingehen?“, wollte ich wissen.
Gina zögerte und schaute mich fragend an, als wollte sie meine Meinung dazu hören. „Wahrscheinlich. Irgendwann einmal. Aber nicht in der nächsten Zeit. Nicht, wenn Bernd hier ist. Der ist mir der Allerwichtigste.“
„Dann werden wir beide alles dafür tun müssen, dass Bernd in New York niemals auf falsche Gedanken kommen kann. Ich verspreche dir, er wird hier bei uns einen wundervollen, verständnisvollen Liebhaber finden, wie er ihn nie erwarten wird.“
„Du bist ein wundervoller Mann, Tim“, hauchte Gina und küsste mich. Und ich hatte wirklich gemeint, was ich da gesagt hatte. Das letzte Wochenende hatte verdammt viel verändert.
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LG Mondstern«
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