Mit Dir reiten...
von Little Nell
Ich seh Deine braunen Augen noch vor mir...
Dein schmales, feines, fast jungenhaftes Gesicht.
Warum denke ich an Dich?
An Dein kurzes, dunkles, lockiges Haar, das immer zerrauft aussieht. Das kümmert Dich nicht.
Dein Lächeln, so hintergründig, so listig, Dein wacher Blick.
Du redest auch anders als andere, ein bisschen schnodderig sagst Du, was Du denkst.
So klein und schmal Dein Körper, so drahtig ist Deine Figur, nachlässig gekleidet – so anziehend.
Was für ein Mensch... ich will Dich kennen lernen... und mich als Dein Gegenüber.
Ich hielt inne und schüttelte meine rechte Hand, meinen Arm aus. Er war völlig verspannt, bis in die Schulter hinauf, aber ich hatte diese Zeilen aufs Papier bringen müssen ohne ein einziges Mal abzusetzen. Jetzt erst hatte ich die Ruhe, die hastig hingekritzelten Sätze zu lesen, auf mich wirken zu lassen, darüber nachzudenken.
Vor zwei Tagen hatte ich diese Frau kennen gelernt, hatte die ersten Worte mit ihr gewechselt, das erste Mal ihr Lachen gehört. Seitdem beschäftigte sie mich Tag und Nacht. Wie sehr, das bemerkte ich wieder einmal in diesen Minuten, in denen die Worte nur so aus mir herausflossen, in denen ich sie las und schon wieder ihren lockigen Strubbelkopf vor mir sah. Sie war anders als alle Menschen die ich jemals getroffen hatte, sie war in mein Leben eingeschlagen wie eine Bombe. Ich wollte mit ihr zusammen sein, mit ihr sprechen, sie kennen lernen, ihr nah sein, doch das Ende unserer gemeinsamen Zeit nahte bereits. Den dritten Tag war sie jetzt hier auf dem Hof auf dem ich arbeitete, in nur vier Tagen würde sie wieder abreisen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie dann je wiedersehen würde, war sehr gering. Zu weit lebte sie von mir entfernt, zu gewagt schien mir die Hoffnung sie zufällig irgendwo wiederzutreffen.
Mein Blick wanderte aus dem Fenster meines winzigen Zimmers hinaus in den blauen Sommerhimmel. Dort draußen musste sie sein, wahrscheinlich hinter dem Haus, bei ihrem Pony, beschäftigt mit irgendeiner Arbeit, nie schien sie stillsitzen zu können. Wahrscheinlich lachte sie mit den anderen, erzählte mit ihnen... Ich beneidete sie, wollte selber gern in ihrer Nähe sein, von ihr beachtet, bemerkt werden. Doch ich hatte mich bewusst von ihr zurückgezogen, gestern schon und heute auch wieder, um in diesen ein oder zwei Stunden ein wenig zur Ruhe zu kommen, mich zu erholen, zu mir selbst zurückzufinden. Ich widerstand dem Impuls sofort wieder von meinem Stuhl aufzuspringen und hinauszulaufen zu ihr, zwang mich noch ein Weilchen einfach ruhig dazusitzen und auf meinen Atem zu lauschen. Dann warf ich aber doch Stift und Schreibblock auf den kleinen Klapptisch, zog die Schuhe im Laufen an ohne die Schnürbänder zu knoten und war schon wieder atemlos auf dem Weg zu ihr.
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Lang waren die Tage in dieser Woche, heiß und staubig und anstrengend. Du und die anderen aus Deinem Kurs schwitzten bei fast 30°C im Schatten auf den Pferden, ich bei der Hofarbeit, beim Fegen und Misten und Füttern. Beim Heu machen hast Du mir spontan geholfen, gemeinsam haben wir Ballen um Ballen vom Heuboden in die Scheune hinunter geworfen, gelacht, gehustet. Ich konnte meine Nervosität in Bewegung umsetzen, das machte es mir leichter Deine Nähe auszuhalten. Nebenbei haben wir uns ein bisschen unterhalten, über Deinen Beruf, über Dein Pony und mein Pony, übers Reiten. Und dann hast Du mich plötzlich gefragt ob ich mit Dir reiten möchte. Einfach so, ohne Vorwarnung... ich hätte beinah den Heuballen losgelassen, den ich gerade im Arm hielt. Mit Dir reiten, das war als würde John Travolta mir anbieten mit mir zu tanzen, als würde Freddy Mercury mit mir singen wollen. Mit Dir reiten... fast wäre ich Dir um den Hals gefallen, konnte dann aber doch nur mit leuchtenden Augen nicken und den Ballen Heu noch etwas fester an mich drücken. Mit Dir reiten...
Der nächste Tag war Dein vorletzter Tag auf dem Hof. Ich hatte kaum geschlafen vor Aufregung, war mitten in der Nacht noch im Schlafanzug und barfuss auf die Weide gestapft und hatte hilflos weinend am Hals meines Ponys gehangen. So überfordert war ich mit der gesamten Situation, so bis oben hin voll mit Gefühlen und Fragen von denen ich niemandem erzählen konnte, so schwankend unsicher auf den Beinen, die letzte Woche noch so vermeintlich feste Stützen waren. Ich konnte meine Gefühle nicht fassen, nicht sortieren, ja nicht einmal richtig in Worte kleiden. Die Gefühle für Dich waren so völlig neu, so ganz anders als alle Gefühle die ich kannte, Du warst so ganz anders! Ich fühlte mich zu Dir hingezogen, nicht nur intellektuell, auch... körperlich.
Diese Erkenntnis hatte mich in der Nacht dazu gebracht mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, mich an einen der Apfelbäume auf der Weide zu lehnen und meinem Erstaunen nachzuspüren. Ich sah im schwachen Mondlicht auf meine Hände hinab, auf meine Handflächen, die rau waren von der täglichen körperlichen Arbeit. Ich stellte mir vor wie meine Hände sich für Dich anfühlen würden, an Deinen Händen, die sicher ähnlich von der Arbeit draußen gezeichnet waren, an Deinem Gesicht, Deinem Hals, Deinen nackten Schultern... Ich erschrak über meine eigenen Phantasien, versuchte die Bilder zu verscheuchen, aber sie waren zu mächtig. Zu sehr faszinierte mich diese neue Erfahrung, dieses wilde rastlose Verlangen nach dieser so besonderen Frau.
Irpa die dunkelbraune Stute legte mir zärtlich ihr schwarzes Maul auf die Schulter und blies mir ins Ohr. Sie war es nicht gewohnt, dass ich nachts im Schlafanzug bei ihr auftauchte und weinte. Sie schien mich regelrecht trösten zu wollen als ich wieder leise zu schluchzen begann, doch dann rieb ich mir abermals die Tränen aus den Augen - schon fast trotzig dieses Mal – und holte tief Luft und traf eine Entscheidung. „Wenn es so sein soll, dann soll es so sein...“, sagte ich mit nur noch ganz leicht unsicherer Stimme zu meiner Braunen und klopfte ihr zärtlich den Hals, „Und morgen reiten wir mit ihr!“ Dann konnte ich endlich schlafen.
Als am Morgen um sechs Uhr der Wecker klingelte lag ich zuerst noch wie erschlagen auf der Matratze. Eine kurze unruhige Nacht lag hinter mir. Dann aber war sofort dieser eine Satz wieder da: Mit Dir reiten... Die Morgenarbeit erledigte ich wie im Rausch, das Frühstück schenkte ich mir und um Punkt acht Uhr startete ich den Frontlader, um damit den Mist von den Gastpferdepaddocks abzuholen – Du kamst immer so gegen acht! Schon durch die übermannshohen Büsche konnte ich Dich arbeiten sehen. Wie immer warst Du die erste bei den Pferden. Ich saugte Deinen Anblick in mich auf, streichelte mit meinen Blicken Deinen schmalen Körper. Du trugst Arbeitsklamotten, eine fleckige Cordhose, Deinen uralten kaputten Islandpullover – die Morgenluft war kühler, als es die brütend heißen Tage vermuten ließen.
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Als sie den Trecker näherkommen hörte, drehte die junge Frau in der nachlässigen Kleidung den Kopf, lächelte, hob grüßend eine Hand. Ich hielt neben ihr an, stellte den dröhnenden Motor ab. Sofort kippte sie die erste Karre Pferdeäpfel in den Frontlader, lief los und holte auch noch die, die am Vortag nicht mehr mit drauf gepasst hatte. Ich war noch damit beschäftigt aus dem Führerhaus zu klettern, kam mir wie immer so ungeschickt und linkisch vor in ihrer Nähe. Sie aber war wie immer, lachte mich an, wünschte mir einen guten Morgen. „Bleibt’s dabei, dass wir heut reiten?“ Mit Dir reiten... „Natürlich! Ich hab heut Abend frei, Lilli und Sonja machen die Abendarbeit ausnahmsweise allein haben sie versprochen!“ Sie nickte, lächelte. „Um fünf in der Scheune?! Ich freu mich!“ und strich mit einer Hand leicht über meinen Arm. Ich war wie elektrisiert von dieser - nur freundschaftlichen? - Geste, zuckte fast ein wenig zusammen bei ihrer Berührung. Ich war mir beinah sicher, dass sie bemerkte, wie ich um meine Fassung rang, aber sie ließ sich nichts anmerken, lächelte weiter, plauderte.
Ich weiß nicht mehr worüber wir sprachen, bin nicht mal sicher, ob ich überhaupt noch antwortete. Ich erinnere mich nur noch an das Leuchten ihrer braunen Augen, an ihre typische, leicht vornüber gebeugte Körperhaltung und ihre Sicherheit. Sie schien das Gefühl nicht zu kennen, nicht zu wissen, wohin mit ihren Händen. Sie schien keine Unsicherheit zu kennen, keine Sprachlosigkeit... ich bewunderte sie maßlos. Sie war so hübsch, so anziehend, auf ihre ganz besondere, ganz eigene Art und Weise. So erotisch ich sie schon angezogen fand, mochte ich sie mir kaum unbekleidet vorstellen. Sie war sehr hellhäutig trotz der Sommerbräune, ihre kleinen Brüste mussten schneeweiß sein...
Das Hupen eines Autos hinter mir riss mich aus meinen Gedanken. Die anderen Kursteilnehmer waren angekommen, riefen zu uns herüber, grüßten, griffen nach Harken und Schubkarren. Ich rieb mir die Augen, um die letzten Bilder zu vertreiben und machte mich wieder an die Arbeit.
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Die Zeit dehnte sich an diesem schwül-heißen Donnerstag wie Kaugummi. Wo ich sonst froh war über Pausen im hektischen Tagesgeschäft, konnte ich diese nun kaum ertragen, putzte noch am Vormittag das Sattelzeug meiner Braunen, machte in der Mittagspause einen langen Spaziergang mit Bodo dem Hofhund und auch am Nachmittag konnte ich meinen Bewegungsdrang nicht im Zaum halten und strampelte mehrere Kilometer mit dem Fahrrad über einsame Feldwege bis mir der Schweiß über das Gesicht lief. Es wurde immer heißer und immer schwüler, die Pferde waren unruhig und genervt von den ewigen Attacken der penetranten Bremsen. Ich duschte mich noch schnell und zog ein sauberes Hemd zu meiner alten Jeans an, die ich zum Reiten trug. Dann schlenderte ich möglichst langsam und gemütlich mit Irpas Halfter in Richtung Weide. Das Herz schlug mir bis zum Hals! Ich lehnte die Unterarme auf das Gatter, stützte das Kinn darauf ab, versuchte mich zu sammeln. Ich war fasziniert von der Mischung aus physischer Erschöpfung und absoluter psychischer Aufruhr in meinem Körper. Ich war auf Hundertachtzig und Stand-By gleichzeitig. Mein Gesicht glühte – sicher war ich wieder krebsrot – und in meinen Wangen pochte das Blut. Mein Haar hatte ich feucht wie es war zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengefasst, die ersten widerspenstigen Strähnen ringelten sich schon jetzt wieder in mein Gesicht. Es war beinah völlig windstill, der Himmel war grau wie Blei. Eigentlich war es Wahnsinn bei dieser Ruhe vor dem Sturm auszureiten, aber für mich stand fest, wenn Du reiten würdest, dann würde ich es auch tun! Mit Dir reiten...
In die Stille hinein legte sich eine kleine Hand sanft auf mein rechtes Schulterblatt, genau auf das Stückchen nackte Haut neben den Trägern des alten Herrenunterhemds das ich als T-Shirt trug. Wieder spürte ich das Vibrieren das von Deiner Hand ausging, durch meinen ganzen Körper floss und im Gehirn alle Rezeptoren blockierte. Ich konnte kaum noch denken! Gleichzeitig genoss ich das Erlebnis, hatte das Gefühl, erst nach Sekunden auf die Berührung zu reagieren, mich wie in Zeitlupe zu Dir herumzudrehen.
Du standst vor mir, lächeltest wie immer. Du trugst immer noch Deine fleckige Cordhose und ein graues Shirt, Deine Haare waren zerrauft, Deine Augen strahlten wie immer. Du hobst die Hand noch einmal mit der Du mich berührt hattest, die Du gerade hattest sinken lassen, und strichst mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Eine außergewöhnliche Geste, auch wenn Deine Augen nichts verrieten. Du standst dicht vor mir, ich fühlte mich wieder einmal so unbeholfen, versuchte, nicht an meine Unsicherheit zu denken, nur Dein Gesicht, nur Dich zu sehen. Ich ließ mich in Deine braunen Augen fallen. Augen die niemals zusammengekniffen wurden, die immer weit geöffnet und neugierig die Welt um sich her beobachteten und in sich aufsaugten. Augen die die Wahrheit sagten. Forsche Augen aber auch sanfte Augen. Deine Augen. Ich konnte Deine Geste nicht erwidern, dazu hatte ich die Kraft nicht und den Mut, aber ich vertraute auf Deine offenen Augen. Sie würden die Wirkung Deiner Berührung auf mich gesehen und verstanden haben und auch, dass meine Zurückhaltung keine Abwehr war. Ich brauchte noch etwas Zeit. „Woll’n wir los?“ fragtest Du dann plötzlich wieder ganz selbstverständlich. Ich nickte... mit Dir reiten... Einträchtig machten wir uns an die Arbeit.
Es war eine Freude Dir zuzusehen, Deinen geschmeidigen, tausendfach ausgeführten, exakten Bewegungen, Deiner liebevollen und doch bestimmten Art mit Deiner Snörp umzugehen. Wie viel Kraft in diesem kleinen schmalen Körper steckte! Ich musste mich zwingen mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, aber schließlich standen beide Ponys gesattelt und gezäumt nebeneinander in der Scheune. Wir führten sie nach draußen, stiegen auf und endlich machte sich mal wieder ein Gefühl in mir breit das ich kannte, das mir vertraut war und das mich entspannte. Sobald ich auf meiner Braunen saß, trat die Welt um mich herum einen Schritt zurück. Fast augenblicklich fühlte ich mich sicher und wohl, war ruhig und zufrieden und konzentriert. Ein Bannkreis um Irpa und mich, der heute auch Dich und Dein Pony mit einschloss. Die Welt um uns herum schien den Atem anzuhalten, schien einfach still zu sein und ein paar Meter Sicherheitsabstand einzunehmen, um uns klammheimlich zu beobachten und uns als Kulisse zu dienen.
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Die nächsten beiden Stunden genoss ich einfach nur in vollen Zügen. Genoss das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit meinem Pony unter mir und der außergewöhnlichen Frau neben mir. Genoss die Felder und Weiden um mich herum und die weichen federnden Wiesenwege unter den Hufen der beiden geschmeidigen, vorwärtsstrebenden Pferde. Wir sprachen nicht viel in diesen Stunden, sahen uns oft nur kurz in die Augen, lächelten, verstanden uns ohne Worte. Wir galoppierte im halsbrecherischen Tempo über sandige Waldwege, kanterten durch eine riesige Tannenschonung die im Licht der milchigen Sonne vor dem bleigrauen Himmel einen unwirklichen, fast märchenhaften Ausdruck bekam, veranstalteten Fangspiele, bei denen wir fast vom Pferd fielen bei unseren engen Wendungen und den Versuchen, die andere am Bein oder wenigstens an der Hosennaht zu erwischen und vor lachen über unsere beiden Schweinepasser, die Gangarten zu erfinden schienen, die in keinem Lehrbuch standen.
Als der erste dicke Regentropfen auf Snörps Mähnenkamm klatschte – so laut, dass wir es beide nicht überhören konnten – trafen sich zuerst unsere Blicke, dann richteten wir beide gleichzeitig die Augen gen Himmel und schluckten... Der Himmel über, neben und vor uns war blauschwarz, nur in unserem Rücken schien die tiefstehende Sonne noch zwischen Unwetterwand und Horizont. Sekunden später öffnete der Himmel seine Schleusen und der Regen, der sich daraufhin auf uns und die ausgetrocknete Landschaft ergoss, fiel auf uns herunter, als würde von dort oben jemand die Erde nicht mit der Gießkanne gießen, sondern Wasserbottiche über uns ausschütten. Gleichzeitig begannen in der Ferne die ersten Blitze zu tanzen.
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Der Regen fiel so dicht, dass wir kaum erkennen konnten wohin unsere Ponys die Füße setzten, aber wir mussten irgendwie eine halbwegs geschützte Stelle finden, um das Unwetter abzuwarten. Der Regen machte uns nicht viel aus, aber wenn das Gewitter näher kam, spielten wir hier draußen auf der freien Fläche mit unserem Leben.
Es war ein abenteuerlicher Ritt durch die Wassermassen, die Wege verwandelten sich fast augenblicklich in schmale Bäche. Der ausgetrocknete Boden war nicht in der Lage das viele Wasser aufzunehmen, so dass es an der Oberfläche Pfützen, Teiche und, wo die Wege abschüssig waren, munter plätschernde Rinnsale bildete. Es vergingen höchstens zehn Minuten bis wir die kleine Weidehütte auf der leerstehenden Koppel am Waldrand gefunden hatten, doch als wir dort von den Pferden stiegen waren wir durchnässt bis auf die Knochen. Du versuchtest Dein Gesicht mit Deinem klatschnassen T-Shirt zu trocknen, schütteltest Dir dann wie ein Hund das Wasser in dicken Tropfen aus Deinem dunklen Haar. Sofort ringelten sich die kurzen Locken wieder wild um Dein strahlendes Gesicht. „Immer wenn ich reite regnet es!“ lachtest Du; kein bisschen genervt oder beleidigt hattest Du schon die Schuhe ausgezogen und warst dabei Deine Socken auszuwringen. Irpa machte es Dir nach, schüttelte sich genüsslich von der Nasen- bis zur Schweifspitze, schnaubte dann zufrieden und stellte ein Hinterbein auf um zu ruhen. Das noch ferne Gewitter und der sintflutartige Regen beeindruckten sie nicht. Ihre Herde war bei ihr, alles war gut. Ich warf ihr die Zügel über den Hals, befahl ihr zu bleiben und hockte mich neben Dich auf einen der Querbalken. Einträchtig saßen wir so nebeneinander, sahen hinaus in den Regen, hingen jede ihren Gedanken nach. Minute um Minute prasselte der Regen aufs Dach der Weidehütte, fiel wie ein Vorhang vor der offenen Seite der Hütte herab. Das Gewitter kam immer näher, es blitzte und donnerte wie verrückt. Die Ponys und wir aber genossen das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit und die frische vom Regen gewaschene Luft während um uns her die Welt verschwamm.
Irgendwann brachst Du das Schweigen, fingst ein Gespräch an. Wir unterhielten uns leise, sahen uns dabei kaum an, sprachen wieder über alles mögliche. Über die Pferde, den Hof und später dann auch über Sonja, meine Kollegin, die gerade Probleme mit ihrem Freund hatte, furchtbar darunter litt und schon seit Tagen herumlief wie ein geprügelter Hund. Wir zerbrachen uns die Köpfe wie man ihr helfen könnte, verfolgten wilde Theorien bis ich irgendwann mehr zu mir selbst als zu Dir sagte: “Sie müsste sich einfach mehr auf ihr Gefühl verlassen, viel öfter tun, was sie wirklich will...“ „Du solltest auch mal tun, was Du wirklich willst!“ kam es wie aus der Pistole geschossen von Dir. „Ich?“ fragte ich verblüfft zurück, legte den Kopf schief, sah Dich an. Du nicktest nur, schautest mich mit weit geöffneten Augen an ohne eine Mine zu verziehen. Kein Lächeln, das diese Aussage zu einem Scherz verharmloste, kein Wort der Erklärung, nur aufmerksames, geduldiges Warten auf meine Reaktion. In meinem Hirn begann es zu rattern, Gedankenfetzen, Erinnerungen, Sätze brausten durcheinander. Konnte es sein, dass Du wirklich meintest, was ich glaubte, was Du meintest? Sollte ich einen weiteren Schritt auf Dich zu machen, einen weiteren Schritt hinein in ein großes Abenteuer mit ungewissem Ausgang? Trautest Du mir die Kraft und den Mut zu, mir hier in dieser so besonderen Atmosphäre allein mit Dir und den friedlich ruhenden Ponys einzugestehen, was ich mir seit Tagen wünschte, was mir, seit ich Dich kannte, den Schlaf und den Appetit raubte? Ich schluckte trocken... wenn es so sein soll, dann soll es so sein...
Mein Arm schien Tonnen zu wiegen als ich ihn langsam hob. Ich musste mich auf die Bewegung konzentrieren, als würde ich sie zum ersten Mal ausführen. Als ich meine Hand zärtlich an Deine Wange legte konnte ich meine Finger zittern sehen. Ich wagte kaum zu atmen, so sehr schnürte mir die Unsicherheit die Kehle zu, so groß war meine Angst, dass Du meine Hand wegschieben, meiner Berührung ausweichen würdest. Du aber sahst mich nur an. Nichts sonst. Nur Deine Augen.
Die Sekunden schmolzen dahin, ich spürte die feuchte Wärme Deiner Haut an meiner Handfläche, wiederholte dann Deine Geste vom Nachmittag indem ich Dir eine vorwitzige Locke hinters Ohr strich, meine Hand dann wieder an Deine Wange legte. Endlich endlich erschien ein kleines Lächeln auf Deinem Gesicht. Deine Augen sagten „Na also, endlich...“ aber Deine Stimme schwieg. Du legtest eine Hand in meinen Nacken, ich setzte dem leisen Druck keinen Funken Widerstand entgegen. Augenblicke später spürte ich Deine warmen Lippen auf meinen.
Mein Herzschlag schien sich selbst überholen zu wollen, mir wurde heiß und kalt zugleich. Deine sanften weichen Lippen wollten nicht so recht passen zu den harten Worten die Du oft benutztest. Zu Deiner Klarheit, Deiner Stärke. Oder doch? Waren sie der Ausgleich für all das? Ein Zeichen für die vielen Gegensätze in Dir?! Deine Zungenspitze klopfte zärtlich an, sofort gewährte ich ihr Einlass. Lange lange hatte ich auf diesen Moment gewartet, hatte ihm entgegengefiebert, auch wenn ich es mir selbst kaum hatte eingestehen können. Jetzt war es soweit und alles was gewesen war oder sein würde war mir in diesem Augenblick egal. Wenn es so sein soll, dann soll es so sein...
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Ihre Lippen liebkosten die meinen, die Wärme ihrer Hand in meinem Nacken hielt mich ganz eng bei ihr. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, die ich bis jetzt geschlossen hatte, um mein Innerstes zu schützen. Ich wollte sie nah sehen, so nah bei mir, so ganz für mich allein, so intensiv, so intim. Ich wollte sie einmal so hilflos und ausgeliefert sehen, wie ich mich in ihrer Gegenwart immer fühlte.
Sie hatte die Augen geschlossen, noch nie hatte ich sie so gesehen. Aber gewünscht hatte ich es mir. Es beruhigte mich, dass sie in diesem Moment so verletzlich aussah wie jeder andere Mensch auch. Ihre markanten Züge waren weich und entspannt, ihre selbstbewusste Stimme schwieg in diesen Minuten. Eine ganz neue, ganz andere Seite an ihr, die ich genauso innerhalb von Sekunden lieben lernte, wie die, die ich schon kannte. Ich schloss meine Augen wieder, gab mich ganz ihren Berührungen hin und der wohligen Schwere die sanft durch meinen Körper rieselte der sich ganz allmählich ein wenig zu entspannen begann. Meine Knie allerdings mochten das Zittern noch nicht ganz aufgeben. Ich legte auch meine zweite Hand an ihr Gesicht, hielt ihren Kopf vorsichtig fest, hatte Angst, just jetzt aus diesem Traum aufzuwachen. Es musste ein Traum sein, denn so hatte ich noch nie gefühlt. Doch ich wachte nicht auf. Ich hielt tatsächlich ihren Kopf in meinen Händen, spürte ihre Lippen auf meinen, ihre Haut an meiner Haut. Ich hätte mein Leben gegeben für dieses Erlebnis (auf jeden Fall so ziemlich alles) und jetzt saugte ich die Eindrücke nur so in mich auf. Ihre Wärme, ihren Duft, das sanfte Stupsen ihrer Zunge an meiner Oberlippe. Sie neckte mich damit, war ganz Herrin der Situation, ich konnte und wollte erst einmal nur reagieren. Sie schien sich zu gefallen in der Rolle der Lehrerin und ich ließ sie nur zu gern gewähren. Sie rutschte auf dem Balken noch ein wenig näher an mich heran, so dass ihre Schulter die meine berührte, und ließ ihre freie Hand über meinen rechten Oberschenkel zwischen meine Beine gleiten. Ein Schauer durchlief mich, ich rang nach Luft, spürte ihre Lippen auf meinem Mund lächeln. Sie strich mit der Hand langsam weiter über meinen Venushügel, meinen Bauch, zwischen den Brüsten hindurch über die Schulter und dann den linken Arm entlang bis sie meine Hand erreichte die noch immer an ihrer Wange lag. Sie legte ihre Hand auf meine und verschränkte ihre Finger mit meinen. Leise flüsterte sie meinen Namen und als ich meine Augen wieder öffnete hielt sie meinen Blick mit ihren Augen fest, sah mir so tief in die Seele wie noch niemand vor ihr.
Noch nie hatte ich einen Menschen getroffen der mich so mühelos durchschaute. Der meine Ängste zu kennen schien und meine Wünsche. Meine Abgründe und meine Hoffnungen. Der mich so nahm wie ich war und der mein Selbstverständnis ohne mit der Wimper zu zucken ins Wanken brachte. Sie hielt diese Gesten der Nähe einfach aus. Ich war es, die nach einer kleinen Ewigkeit die Intensität nicht mehr ertrug und mit dem Gesicht an ihrem Hals ein Versteck, eine Pause suchte. Sie ließ mich gewähren, umarmte mich fest. Mit dem Mund ganz dicht an meinem Ohr atmete sie mir eine Gänsehaut über den Rücken.
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Aus meiner sicheren Höhle heraus flüsterte jetzt ich Deinen Namen. Leise, kaum hörbar, doch ich ließ mir den Klang auf der Zunge zergehen. Dein Name war ungewöhnlich. Schön und ungewöhnlich – wie Du. Du streicheltest meinen Nacken, ließt dann die Hände meinen Rücken hinunter gleiten und versuchtest mein Hemd aus dem Hosenbund zu ziehen. Der nasse Stoff von Jeans und Shirt weigerte sich beharrlich doch Du warst kein Typ der aufgab. Du rutschtest von dem Balken herunter auf dem wir die ganze Zeit gesessen hatten und zogst mich mit Dir, so dass wir uns gegenüber standen. Du zerrtest noch einmal – diesmal fest entschlossen, das konnte ich Deinem Blick ansehen – an meinem Hemd und jetzt hielt es Deinen Bemühungen nicht mehr stand. Du zogst es mir über den Kopf, ließt es dann achtlos fallen. Durch den dünnen, halb durchsichtigen Stoff des grauen Spitzen-BH’s waren meine hoch aufgerichteten Brustwarzen mehr als nur zu erahnen. Du hattest es nicht nötig sie mit den Händen zu berühren, die Berührung mit Deinem Körper, als Du Dich wieder an mich presstest, genügte vollkommen, um Schauer der Erregung an diesen Stellen auszulösen und durch meinen ganzen Körper zu schicken. Der Rausch in den Deine Nähe mich versetzte machte mich mutiger, drängte meine Bedenken und Grübeleien immer weiter zurück in die hintersten Ecken meines Bewusstseins. Ich wollte noch mehr von Dir spüren und sehen und anfassen und riechen und schmecken.
Ich streifte Dir Dein T-Shirt über den Kopf, das eh tropfnass locker über Deiner Hose hing und es mir so leicht machte. Ich sog scharf die Luft ein als ich sah, dass Du keinen BH trugst. Deine kleinen festen Brüste hatten aber auch wirklich keinen nötig! Ungläubig betrachtete ich die harten dunklen Brustwarzen die sich so deutlich von der hellen Haut Deiner Brüste abhoben. Noch bevor ich Zeit mit Nachdenken verschwenden konnte machte meine rechte Hand sich selbstständig, legte sich sanft auf Deine linke Brust, umfasste sie zärtlich. Die kühle Brustwarze stupste keck gegen meine Handfläche während ich die Wärme der prallen Rundung darunter genoss.
Ich konnte mich kaum satt sehen an Deiner Weiblichkeit, Deiner Nacktheit, Deinem schmalen Oberkörper an dem man unterhalb der Brüste die Rippen zählen konnte. Die Cordhose hieltest Du mit einem Ledergürtel in der Taille fest. Kein Vergleich zu meiner alten Jeans die zwei Nummern zu groß war und irgendwo auf den Hüften hing... Deine Arme und Schultern waren kräftig und ab der Hälfte der Oberarme tief gebräunt. Du trugst T-Shirts wenn es heiß war – kein modischer Schnickschnack. Dein Hals war lang und schlank, Dein kurzes Haar betonte das noch. Deine Wangen leuchteten jetzt mit Deinen Augen um die Wette, Deine Lippen glänzten feucht. Dein Atem ging heftig durch Deinen leicht geöffneten Mund, Deine Zähne schimmerten in der Dämmerung. Ich ließ meine Hände über Deine Rippen gleiten, über Deine Hüften bis auf die Oberschenkel. Deine Haut war warm und weich, der Stoff Deiner Hose feucht und kühl. Sie klebte wie eine zweite Haut an Deinen Beinen, Deine nackten Füße plätscherten in der Pfütze, die sich in der kleinen Kuhle gebildet hatte in der Du standst.
Widerstrebend zog ich ein paar Prozent meiner Aufmerksamkeit von Dir ab und verteilte sie auf die wichtigsten Faktoren meiner direkten Umgebung. Es regnete immer noch stark aber nicht mehr so sintflutartig wie zu Beginn des Unwetters. Das Gewitter war nur noch leise in der Ferne zu erahnen. Dass der Himmel trotzdem nicht heller wurde konnte nur daran liegen, dass es schon ziemlich spät am Abend war und die Sonne hinter den dünner werdenden Wolken unterging. Es war kühler geworden durch den Regen aber es war immer noch nicht kalt. Auch nicht in den nassen Kleidern – oder ohne sie. Die Ponys standen noch immer einträchtig nebeneinander und dösten. Alles war also soweit in Ordnung und schon nahmst Du wieder alle meine Sinne und meine gesamte Gedankenwelt ein. Sofort fingst Du mich wieder ein mit Deinen Blicken, holtest mich zurück zu Dir.
Deine Augen provozierten mich, Deine warmen, kleinen, rauen, feuchten Hände zeigten mir den Weg. Zeigten mir den Weg zu Deiner Gürtelschnalle, gaben mir die Kraft sie zu öffnen, dann die Knöpfe Deiner Cordhose, langsam, einen nach dem anderen. Mit ihrer Hilfe schob ich Dir die bocksteife nasse Hose über die Hüften, sie umfassten fest meine Oberarme, als Du Halt suchtest, um auf einem Bein stehend das Hosenbein vom jeweils anderen zu pellen. Nachdem Du die Cordhose mit elegantem Schwung in eine Ecke der Weidehütte befördert hattest, richtetest Du Dich wieder vor mir auf. Ohne jede Scham, selbstverständlich und sicher wie bei allem was Du tatest, wenn auch mit rot glühenden Wangen. Bekleidet nur noch mit Deinem einfachen weißen Slip warst Du so nackt, so natürlich und sinnlich wie eine Frau nur sein konnte. Deine helle Haut schien vor praller Feuchtigkeit zu dampfen, in Deinen dunklen Augen lag eine ganze Welt.
Deine Sicherheit übertrug sich immer mehr auf mich. Ich dachte nicht mehr nach über das Wieso und Warum und was ich durfte, ich folgte nur noch meinen Gefühlen, meiner Lust an Dir und mir und dem Moment. Ich ging auf Dich zu, überwand spielend leicht die Distanz von anderthalb Schritten zwischen uns, strich Dir mit gespreizten Fingern durchs nasse Haar. Ich küsste Dich auf die Stirn, die Nase, die Schläfen, dann auf den Mund. Ich trat neben Dich, legte eine Hand auf Deinen Bauch, die andere direkt über Deinem Po auf Deinen Rücken. Du warst so schmal, dass ich fast glaubte, meine Handflächen würden sich berühren, aber zwischen ihnen pulsierte soviel Leben. Ich hatte noch nie einen Menschen getroffen, der so lebendig war wie Du. Der so intensiv lebte und so straight. Der so mit allen Sinnen das Leben in sich aufsaugte, dass man das Brodeln in seinem Körper von außen spüren konnte. Fast war mir diese Kraft unheimlich, doch als ich nach einem weiteren kleinen Schritt hinter Dir stand und sanft meine Arme um Deine Schultern legte, lehntest Du Dich mit einem kaum hörbaren Seufzer an mich. Ich hätte beinahe laut gejubelt, so glücklich machte mich dieser Moment, in dem Du Dich an mich lehntest, schwach warst und von meiner Stärke zehrtest. Ich vergrub meine Nase in Deinem Haar, sog Deinen Duft in mich hinein, genoss die Stille und Intimität dieser Sekunden. Doch meine Hände, die ich vor Deinem Körper verschränkt hatte, machten sich schon wieder selbstständig, glitten über Deine Brüste, Deinen Bauch, Deine Hüften. Sie strichen vorsichtig über den Bund Deines Slips, glitten hinein, kuschelten sich genüsslich in die flache Senke zwischen Deinen Hüftknochen. Ich hörte Deinen rauen Atem, spürte dann, wie Deine Hand sich nach hinten tastete, meinen Oberschenkel hinauffuhr, den Hosenbund erreichte und an ihm entlang auf die Suche nach Knopf und Reißverschluss ging. Dein Arm war nicht lang genug, ich spürte, wie Du Dich verrenktest, also löste ich widerstrebend meine Hände von Deinem Körper, schob Deinen Arm sanft beiseite und öffnete selbst meine Hose. Sie rutschte sofort bis auf die Knie herunter, weil sie so weit war, ich konnte sie aber nicht über die Schuhe ziehen und so brachte ich eine ziemliche Wackelpartie hinter mich, bis ich die durchnässten Schuhe und Strümpfe von den Füssen gezerrt hatte und aus der nassen Jeans gestiegen war.
Du hattest Dich die ganze Zeit kaum gerührt, nur still abgewartet bis ich wieder ganz bei Dir war. Jetzt umarmte ich Dich wieder, presste meine nackte Haut an Deine, wollte Dich nur noch fühlen. Meine Hände fanden wieder den Weg in Deinen Slip, strichen zärtlich über Dein krauses Schamhaar, glitten noch ein wenig tiefer und näherten sich zum ersten Mal dem Eingang zu Deinem heißen feuchten Inneren. Ich hörte Dein Stöhnen, spürte, wie Dein Becken gegen meine Hand drängte, mehr wollte. Ich legte den linken Arm fest um Deine Taille, um Dich bei mir zu halten und Dir Halt zu geben und ließ meine rechte Hand tiefer zwischen Deinen Beinen das unbekannte Terrain erforschen. Mein Gesicht vergrub ich in Deinem Haar, lehnte meinen Kopf an Deinen, schloss die Augen, damit ich nur spüren konnte.
Ich ertastete Deine Klitoris, ließ meinen Finger nur ganz zart darüber gleiten, fühlte mich plötzlich so selbstbewusst und kompetent, weil ich genau wusste was eine Frau liebte und was ihr die Lust verdarb. Meine Finger tasteten sich vorwärts, berührten sanft Deine Schamlippen, fühlten ihre pralle Hitze, teilten sie langsam und genießerisch, waren sofort nass, noch bevor sie auch nur einen Zentimeter in Dich eingedrungen waren. Ich holte tief Luft, hörte meinen Atem zittern, konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Dann drang ich vorsichtig mit dem Zeigefinger in Dich ein, genoss es zu fühlen, wie Dein Körper sich um meinen Finger schmiegte. Du bewegtest Dich unruhig in meinem Arm, wandest Dich hin und her, atmetest laut und heiser. Deine Ohren glühten, Deine Wangen auch. Eine dünne Schweißschicht ließ Deine Haut glänzen. Ich glitt tiefer in Dich hinein, stieß Dich fester, nahm den Mittelfinger mit zur Hilfe. Gleichzeitig neigte ich meinen Kopf, küsste Deinen heißen Nacken, deine schmalen Schultern, spürte, wie dicht die Knochen unter der hellen Haut lagen.
Du warfst den Kopf zurück, „Bitte hör auf, bitte! Ich komme sonst viel zu früh, lass mich noch warten!“ flüstertest Du gehetzt, versuchtest Dich aus meinem Griff zu befreien. Ich lockerte meine Umarmung, Du drehtest Dich herum, drängtest Dich sofort wieder an mich, küsstest mich wild und feucht und mit viel Zunge. Ich fühlte Deinen ganzen Körper beben, wollte Dich nie mehr loslassen, wollte für mein ganzes Leben diese Energie und Lebendigkeit und Wärme in meiner Nähe wissen. Ich bedauerte es fast als Du Dich von mir löstest, streckte sehnsüchtig eine Hand nach Dir aus, doch Du lächeltest nur Dein listiges Lächeln als Du vor mir auf die Knie gingst. Du schobst mit einer schnellen Bewegung meinen Slip bis zu den Knöcheln hinunter, wusstest genau, dass es nicht mehr an der Zeit war mich mit Spielchen zu necken und anzuheizen – ich brannte bereits lichterloh.
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Unsere Blicke bohrten sich ineinander. Mit der Zungenspitze an meiner Klitoris hatte sie noch die Nerven mich zu fixieren, meine Reaktionen zu beobachten. Bestimmt blitzte ein kleines triumphierendes Leuchten in ihren Augen als ich den Blickkontakt ein weiteres Mal zuerst abbrechen ließ, mir auf die Lippen biss, den Kopf unruhig in den Nacken warf, weil ich spürte, wie die Erregung durch meinen Körper wallte und ich mich doch noch nicht traute mich ihr ganz hinzugeben. Ich spürte ihre warmen Hände an meinen Hüften, ihre Zunge, die mich intensiv und ausdauernd verwöhnte – halbe Sachen waren nicht ihr Ding! Dann legte sie ihre Lippen fest um meine Klitoris und saugte sanft daran während sie mit zwei Fingern ihrer rechten Hand tief in mich kam und mich langsam und rhythmisch stieß. Ganz ganz langsam nur, beinahe unmerklich, wurden ihre Bewegungen schneller und als die Information dieser stetigen Tempoverschärfung dann endlich in meinem lustumnebelten Gehirn ankam, war es schon fast um mich geschehen.
Ich seufzte und stöhnte, meine Knie zitterten, der Schweiß trat mir aus allen Poren. Ich sah auf sie herunter, sah nur ihren lockigen Haarschopf - der lange Pony fiel ihr tief in die Stirn. Ihrem ganzen Körper aber war anzusehen, wie hart sie arbeitete, um mir diese unglaublich intensiven Gefühle zu verschaffen. Ihre Armmuskeln spielten unter der feuchten Haut, sogar ihre Schulterblätter, ja ihr ganzer Körper schien den Bewegungen ihrer Hand, ihrer Lippen und ihrer Zunge zu folgen. Dieser Anblick machte mich stolz und beschämte mich zugleich. Ich wollte ihr auch Vergnügen bereiten, nichts wünschte ich mir sehnlicher!
Ich legte meine Hände links und rechts an ihr Gesicht und schob ihren Kopf mit sanftem Druck von meinem Körper weg. Verwirrt und ein wenig enttäuscht, so schien es mir, sah sie zu mir hoch. Fragend. Ich lächelte sie an, strich ihr mit meiner zitternden Hand zärtlich den Pony aus der verschwitzten Stirn. Dann kniete ich mich langsam und vorsichtig zu ihr auf den Boden ohne meine Hände von ihrem Gesicht zu lösen. Auch ihre Hand lag nach wie vor zwischen meinen Beinen, zwei Finger in mir, der feuchte Daumen jetzt anstelle ihrer heißen Zunge auf meiner Klitoris. Zufall?! Ich war nicht sicher...
Ich zog sie für einen langen tiefen Kuss fest an mich heran, ließ dann meine Hände an ihrem Körper herunter gleiten als ich sie sicher bei mir wusste. Schnell fand meine rechte Hand den Weg von ihrem linken Knie über die Innenseite des Oberschenkels wieder hinauf zu ihrer empfindlichsten Stelle. Ohne jeden Umweg drang ich in sie ein, bewegte meine Finger in ihr, passte meinen Rhythmus in ihrem Körper dem ihren in meinem Körper an. Langsam begann sie nun abermals das Tempo zu verstärken... und spürte gleichzeitig am eigenen Leib, was sie da mit mir anstellte.
Wir hörten auf uns zu küssen als uns der Atem knapp wurde, legten unsere Stirnen aneinander. Ich hatte meine Augen geschlossen, ob sie mich immer noch ansah in diesen Augenblicken... ich weiß es nicht. Je mehr sie das Tempo anzog, desto deutlicher spürte ich tief in meinem Bauch dieses leise Ziehen, dass sich innerhalb von Sekunden in ein deutliches und dann in ein überwältigendes Kribbeln verwandelte. Ich wollte, dass sie mit mir kam und so ließ ich, als ich wusste, ich würde es nicht mehr lange aushalten, meinen Daumen ein paar Mal zügig und mit sanftem Druck über ihre Klitoris gleiten, von links nach rechts und wieder zurück, während ich meine Finger weiterhin rhythmisch in ihr bewegte. Ein kleiner verblüffter Laut entschlüpfte ihrer Kehle, dann ein kurzes Keuchen und schon spürte ich wie ihr Leib um meine Finger herum zu zucken begann. Fast hätte ich laut gelacht vor Freude, aber als der Höhepunkt sie überfiel drang sie noch ein paar Mal besonders tief und fest in mich ein, was auch bei mir das Fass zum Überlaufen brachte. Mit einem erlösten Seufzer gab auch ich mich meinen Gefühlen ganz hin. Die Wogen des Orgasmus spülten durch meinen ganzen Körper und schlugen dann über mir zusammen. Ich schrie und lachte und weinte gleichzeitig, mein Körper bebte und Tränen liefen mir über die Wangen. Während meine eine Hand immer noch in ihr war, presste ich mit dem anderen Arm ihren Körper fest an mich und bedeckte ihr Gesicht mit heißen feuchten Küssen.
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Lange knieten wir so voreinander, fest umarmt, gaben unserem Atem Zeit sich zu beruhigen. Der frische Abendwind trocknete den Schweiß von unserer Haut und ich fühlte dem eben Erlebten nach, versuchte möglichst viele Einzelheiten dieser eindrucksvollen Momente in meiner Erinnerung zu speichern, um diesen Nachmittag, diesen Abend mit Dir niemals zu vergessen, um kein einziges Wort, keine Berührung, keinen Laut, keinen Blick jemals zu vergessen.
Außerdem hatte ich Angst. Angst Dich anzusehen. Angst davor, was Du nun sagen würdest. Angst vor dem, was nun kommen würde. Ich wollte den Moment der Konfrontation mit Deinen Augen und Deiner Stimme und der Zukunft möglichst lange hinausschieben und so zuckte ich regelrecht zusammen, als Deine ersten Worte klar und rund in die Nachtluft perlten: „Es ist schon spät, wir sollten heimreiten.“ Ich schluckte trocken. War das alles, was Du zu sagen hattest nach so einem Erlebnis?
Als Du Dich von mir löstest öffnete ich widerstrebend die Augen, beobachtete wie Du Dich recktest und strecktest und dann langsam aufstandst, Deine vom langen knien steif gewordenen Beine vorsichtig belastetest, eins nach dem anderen, als wolltest Du ausprobieren ob sie Dich noch trugen. Ich hockte immer noch am Boden, nackt und unsicher, und hoffte auf ein Zeichen von Dir. Irgendeinen Wink, der mir einen Hinweis gab, wie es mit uns weitergehen würde, wie wir mit dem Geschehenen umgehen würden.
Ich muss wirklich erbärmlich ausgesehen haben, wie ich da so am Boden kauerte, denn plötzlich wurde Dein Gesicht ganz weich und offen und Du hieltest mir die Hand hin, zogst mich vom Boden hoch und in Deine Arme. „Das war einmalig, Süße, glaub mir, so was hab ich noch nie erlebt,“ flüstertest Du dicht an meinem Ohr, „aber es ist kalt und dunkel und spät und die Ponys brauchen ihr Futter, wir müssen jetzt einfach heim... aber wenn die Ponys versorgt sind, besorgen wir uns was zu essen und Wein und dann... dann ist immer noch viel Zeit, bis die Sonne wieder aufgeht!“
Ich lächelte in mich hinein, erleichtert und besänftigt. So warst Du eben, praktisch und bodenständig und nicht immer konntest Du Deine Gefühle so zulassen und zu ihnen stehen wie noch vor wenigen Minuten. Ich verstand das sehr gut und so unattraktiv erschien mir die Vorstellung einer heißen Dusche und eines guten Essens auch nicht. Aber vor allem reizte mich die Aussicht auf eine lange Nacht mit Dir und einer Flasche Rotwein in einem warmen schwach beleuchteten Zimmer mit guten Gesprächen und zärtlichen Berührungen. Wir hatten noch so viel vor. Wenn es so sein soll, dann soll es so sein...
Sommer 2004
Die Personen und Orte dieser Geschichte sind nicht frei erfunden, Ähnlichkeiten zu lebenden Personen sind kein Zufall sondern Absicht.
Diese so besondere junge Frau ist eine Freundin von mir die ich sehr liebe und bewundere. Der Hof mit dem winzigen Zimmer, dem Frontlader und dem Hofhund, die beiden Ponys Irpa und Snörp und die endlosen Wiesenwege sind mir gut bekannt, die Geschichte des erotischen Zusammentreffens mit dieser Frau allerdings ist frei erfunden... obwohl ich ab und zu zu ihr fahre, um mit ihr zu reiten... ;o)
Kommentare
Kommentare: 91
Nächste Geschichte bitte im Präsens schreiben. Ist dann wesentlich einfacher zulesen.
Trotzdem große Story!! Weiter so!
GIbio«
Kommentare: 166
Dafür möchte ich mich, bei der Autorin, bedanken!
(Meine Neugier hat sich doch gelohnt...)«
Kommentare: 18
Da konnt eich nicht anders als 29 Punkt e zu geben. 29? ja,, bei Stil habe ich einenabgeknapst um noch steigern zu können.*G* und weil ich ein paarmal durcheinander kam wer von den beiden nun grade an der Reihe war die Situation zu beschreiben.
Dennoch eine Geschichte die mich gefesselt hat wie lange nicht mehr.
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Kommentare: 6
es war unglaublich schön deine Geschichte lesen zu dürfen! Ich liebe diese schönen detailreich geschilderten Beschreibungen der Gefühle und kann garnicht genug davon bekommen. Wie arm sind doch Menschen, denen solche Feinheiten entgehen.
Liebe mag für primitive Naturen ein körperliches Bedürfnis darstellen. Geistigen Menschen bedeutet sie das fesselndste Erlebnis der ganzen Schöpfung. (Honoré de Balzac)
Mit einem lieben Gruß Finsbury65«
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Kommentare: 1
Vielen Dank dafür«
Kommentare: 40
Hallo Little Nell,
... Ich habe noch nie eine Geschichte gelesen, die so lebendig ist wie Deine. Die so intensiv lebt und so straight. Die so mit allen Sinnen die Liebe wiedergibt, dass man das Brodeln in seinem Körper von außen spüren kann. ... ;-)
Danke für diese zärtliche Berührung!
Piano.«
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Das ist eine wunderschöne Geschichte.
Leider aber zu schön um wahr zu sein :-(«
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