Nina - Der Massai
von EviAngel
Sie bemerkte ihn erst auf den zweiten oder dritten Blick und dann auch nur die Augen. Er saß im Halbdunkel des Lokals, während sie sich die Sonne im Straßenbereich des Cafés auf den Scheitel scheinen ließ.
Sie saß dort, weil sie der Meinung war, dass ein wenig Vitamin D nicht schaden könne nach all der Aufregung. Sie befand sich hier in Bochum um eine Kollegin zu maßregeln. Mittlerweile war sie zur Bezirksleiterin aufgestiegen und für 12 Filialen im Ruhrgebiet zuständig. Der Chef war der Meinung sie solle der Kollegin kündigen, Nina sträubte sich dagegen, denn sie war der Meinung die Kollegin behalten zu wollen. Sie behielt es für sich, dass es ihr extrem unangenehm war jemandem zu kündigen, es verursachte Magendrücken und Herzrasen.
Der Kollegin wurde zur Last gelegt dass die Filiale im internen Ranking von Position neunzehn auf 101 abgesackt war, seitdem sie die Leitung von Bochum-Innenstadt übernommen hatte.
Was Nina bewog sie behalten zu wollen ergab sich aus der Vorgeschichte. Die jetzige Filialleiterin hatte als Halbtagskraft begonnen, sich durch Fleiß und Einsatz einen Stammplatz erarbeitet, wurde erst von ihr zur stellvertretende Filialleiterin befördert und nun war sie dank ihrer andauernden Protektion seit einem dreiviertel Jahr Filialleiterin.
Der Kollegin fiel es offensichtlich schwer den raschen Aufstieg zu verkraften und äußerte Anzeichen von Größenwahn. Sie arbeitete nicht mehr mit im Geschäft, sondern telefonierte und chattete den ganzen Tag über, äußerte sich ungehörig negativ sowohl den Kolleginnen als auch den Kunden gegenüber. Es war eindeutig dass sie im Geschäft nicht mehr zu tragen war.
Von den diversen Mahnungen durch Nina wegen des geringer werdenden Umsatzes nahm sie sich nichts an sondern schob die üblichen Verkäuferausreden vor. Die Jahreszeit sei schlecht fürs Geschäft, die Parkplätze zu weit weg, das Wetter wäre dem Umsatz abträglich und die Lage des Geschäftes insgesamt untragbar. Auf den Einwand dass der Umsatz im Vorjahr deutlich höher gewesen sei, in der gleichen Jahreszeit und in der gleichen Lage, erwiderte sie, da habe die Vorgängerin schlicht Glück gehabt, außerdem wäre die Wirtschaftslage im Vorjahr eine ganz andere gewesen.
Einen Zusammenhang zwischen dem Umsatzrückgang und ihrer eigenen Leistung sah sie nicht.
Nun saß Nina im Straßencafé und hoffte durch die Sonne etwas Vitamin D zu tanken, der ihr helfen sollte eine Erleuchtung zu bekommen was nun zu tun sei. Außerdem benötigte sie alle Kraft um den Mut aufzubringen das Offensichtliche umzusetzen.
Sie fühlte sich beobachtet, sah aber niemanden. Erst nach wiederholtem und ausgedehntem Blick in das Lokal hinein sah sie diese Augen. Zwei weiße Punkte in der Dunkelheit. Erst als sie realisierte dass dort jemand saß der sie betrachtete nahm sie die Silhouette wahr. Dort saß ein dunkelhäutiger und dunkel gekleideter Mensch und schaute sie an. Er bemerkte anscheinend dass sie ihn gesehen hatte, denn er lächelte. In dem Halbdunkel das ihn beinahe gänzlich verschluckte, sah sie unterhalb der Augen unvermittelt zwei weiße Zahnreihen aufblitzen.
Nina war einigermaßen erschrocken darüber, dass sie ihn eine ganze Zeit lang angestarrt haben musste, weil sie ihn eben nur schemenhaft ausmachen konnte und sich nicht ganz sicher war überhaupt etwas zu sehen.
Sie wendete sich hastig ab und widmete sich wieder ihrem Problem, während sie die flanierenden Leute in der Fußgängerzone betrachtete. Eigentlich stand ihr Entschluss fest, es gab keine andere Möglichkeit als die Kollegin von ihrem Posten zu entbinden. Sie würde sie nicht entlassen, das widerstrebte ihr. Sie würde sie in die Filiale nach Wattenscheid versetzen, als Verkäuferin. Dann hätte sie weiterhin einen Job und könnte sich nützlich machen. Im besten Falle führte die Versetzung dazu, dass sie zur Besinnung kam. Die Kollegin die die Wattenscheider Filiale leitete war eine resolute Frau, die ihre Verkäuferinnen mit Entschlossenheit und sehr zielstrebig dort hin lenkte, wo es für das Geschäft förderlich war. Dort würde sie keinen Schaden anrichten jedoch beobachten können, wie eine Filiale vorbildlich geführt wurde.
Nina legte das Geld für ihren Cappuccino auf den Tisch mit einem guten Trinkgeld für den aufmerksamen Kellner und eilte zu ihrem Arbeitsplatz zurück.
Das Herz wurde ihr schwer als sie den Laden betrat. Sie bat die Filialleiterin in ihr Büro und eröffnete ihr, dass sie ab dem nächsten Ersten in der Filiale Wattenscheid arbeiten werde.
„Watt?“, meinte die Kollegin erbost, „Watt? Du willst mich hier rauswerfen? Du? Wer bist du schon? Du bist die inkompetenteste Bezirksleiterin die man sich vorstellen kann und du willst mich hier raustun? Im Gegenteil, ich hab mich auf deinen Posten beworben. Von dem schönen Dienst-Audi kannst du dich schon mal verabschieden. Ich werde dich nach Wattenscheid als Verkäuferin versetzen, da weißte dann wie das ist!“
Die Wut sprach aus ihren Augen, sie fuchtelte Nina mit dem Finger unter der Nase herum. Nina blieb ruhig und antwortete:
„Ich weiß dass du dich um meinen Posten beworben hast, der Chef sagt ich soll dich rauswerfen. Ich will dich aber behalten, deswegen sollst du nach Wattenscheid. Jetzt mach bitte keinen Aufstand, sondern akzeptiere die Versetzung und bleib friedlich.“
„Ich soll wieder Verkäuferin sein? Das wüsste ich aber. Ich will sofort den Chef persönlich sprechen.“
„Mach was du willst, aber gib mir bitte vorher die Schlüssel für diese Filiale.“
„Was willst du denn? Ich fahr jetzt zum Chef und klär das!“
„Gib mir bitte erst die Schlüssel!“
„Da hast du Sand dran, Zimtzicke, ich krieg deine Schlüssel, das wirst du schon sehen!“
Letzten Endes musste Nina die Polizei um Hilfe bitten um Ruhe zu bekommen. Die Beamten ließen sich von der Ex-Filialleiterin die Schlüssel übergeben und bugsierten sie hinaus auf die Straße.
Nina gab der Stellvertreterin, einer gestandenen Frau Mitte der Fünfziger die Schlüssel und die Verantwortung für die Filiale. Sie beide kannten sich seit mehr als vier Jahren.
„Kommissarisch, Hilde, kommissarisch. Lass uns hier Ruhe einkehren lassen, alles aufräumen und säubern, dann sehen wir weiter, OK?“
Der Chef wollte diese Filiale sogar schließen, das war zumindest im letzten Meeting angedacht worden. Nina sträubte sich dagegen, sie ging davon aus, dass das Potential lange nicht ausgeschöpft war. Aus eigener Erfahrung wusste sie, wie man ein herunter gekommenes Geschäft wieder hoch brachte. Hilde war schon lange im Betrieb tätig und fähig diese Aufgabe zu bewältigen. Eine leitende Position zu übernehmen hatte sie sich bisher gesträubt, weil sie sich die Verantwortung zu tragen nicht zutraute. Nina hoffte, dass sie in diese Aufgabe nun hinein wuchs und die Angst davor verlor.
Hilde packte gleich alles richtig an, sie teilte die anstehenden Arbeiten ein und brachte die Mitarbeiterinnen allein durch ihr Vorbild auf Trab. Immer noch aufgewühlt aber mit Zuversicht im Herzen verließ Nina die Filiale. Sie brauchte erst einmal etwas zu trinken. Erneut in dem Straßencafé angekommen orderte sie bei dem fleißigen und aufmerksamen Kellner einen Cognac und einen Capuccino.
Während sie auf die Getränke wartete, fühlte sie sich wieder beobachtet. Angeschaut und taxiert zu werden war ihr nicht fremd. Die Natur hatte sie mit allen Merkmalen ausgestattet die nötig waren um sie für den Großteil der Menschen attraktiv zu gestalten. Sie half dort, wo sie es für nötig erachtete etwas nach und betonte das was sowieso Aufmerksamkeit beim Betrachter erregte. Die beiden Merkmale, die sofort die Blicke auf sie lenkten waren die Augen und die Haare. Die Augen waren ein Geschenk der Natur. Sie erinnerte sich immer wieder gern an ihre Patentante, die während ihrer Kindheit einmal im Jahr an ihrem Geburtstag zu Besuch kam. Sie pflegte immer wieder zu sagen:
„Nu schau sich einer diese Augen an! Nein, diese Augen! Woher hat das Kind nur so schöne und so große Augen? In der ganzen Familie gibt es nicht so große Augen, sie füllen ja das ganze Gesichtchen aus!“
Die Größe und auch die Farbe waren wirklich ungewöhnlich, ein tiefes blau-Violet, dabei ließ die ungewöhnliche Größe der Augäpfel sie beinahe schwarz wirken. Sie betonte die gesamte Augenpartie durch gekonnt hingehauchtes Make-up, an dem sie lange gemeinsam mit einer Kosmetikerin geknobelt hatte. Das Kunstwerk konnte mit nur ganz wenigen Handgriffen rasch hingezaubert werden.
Bei den Haaren, bis weit auf den Rücken hängenden lange Locken, musste sie ein wenig nachhelfen. Das Aschblond, das ihr die Natur geschenkt hatte, hellte sie ein wenig auf, sodass es ein Hellblond wurde mit einem honiggelben Schimmer, der wunderbar zu ihrem zart gebräunten Gesicht passte. Wenn sich im Sommer diese leichte Sonnenbräune einstellte, dann verzichtete sie auf weiteres Make-up, zog nur die Lippen mit einem glänzenden Lippenstift nach und das war es dann. Durch die starken Kontraste, die hellen Haare, die beinahe schwarz wirkenden Augen und der rote Mund, wirkte ihre zarte Haut wie durchsichtig, zerbrechlich, jedoch wunderschön.
Ihre sportlich-schlanke Figur gab ihr öfter zu denken. Sie spielte intensiv Badminton, sie trainierte mindestens dreimal wöchentlich und bestritt sonntags Ligaspiele in der Landesliga. Zu ihrem Leidwesen nahm sie durch den intensiven Sport hauptsächlich an der Oberweite ab. Sie überlegte sich nicht zum ersten Mal, sich größere Brüste operieren zu lassen. Die Argumente, die sie für sich fand um einen solche Eingriff nicht vornehmen zu lassen, lauteten, dass eine größere Oberweite beim Sport hinderlich wäre. Außerdem empfand sie Angst vor einer solchen OP. Jedoch ganz aus der Welt war der Wunsch nicht sich attraktiver gestalten zu lassen. Jetzt mit vierundzwanzig würden die Brüste ganz gewiss nicht von allein weiter wachsen.
Erst als sie wieder ins Halbdunkel des Lokals schaute, erinnerte sie sich an den dunkelhäutigen Mann der vorhin bereits dort gesessen hatte.
Sie bemühte sich, nicht mehr dort hin zu schauen. Sie wollte den Mann nicht ermutigen, ihr war nicht nach einer Bekanntschaft, schon gar nicht nach einer, die eventuell durch Sprach- und Kulturunterschiede kompliziert und anstrengend wäre. Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und genoss die Sonne. Der Kellner brachte die Getränke, sie zahlte gleich, um unabhängig sein und jederzeit gehen zu können. Sie stürzte den Cognac hinunter und spülte gleich mit einem Schluck Kaffee nach.
Eine tiefe Stimme von sehr weit über ihr fragte höflich:
„Gestatten Sie dass ich Ihnen ein wenig Gesellschaft leiste?“
Nina verschluckte sich vor Schreck, sie schaute hastig hoch zum Ursprung der Stimme. Der dunkelhäutige Mann stand neben ihrem Stuhl und fragte sie, ob er an ihrem Tisch Platz nehmen dürfe. Sehr höflich, beinahe förmlich und er lächelte freundlich dabei. Nina hustete und räusperte sich und sagte heiser:
„Bitte sehr!“
„Habe ich Sie erschreckt?“, fragte er und nahm Platz, „Das lag nicht in meiner Absicht, verzeihen Sie mir.“
„Schon gut“, antwortete Nina und räusperte sich nochmals, „Ich war in Gedanken.“
Sprachlich würde es nicht kompliziert werden, das schloss sie aus den wenigen gewählten Worten, die der Dunkelhäutige geäußert hatte.
„Sie wirkten vorhin, als wenn Sie einen schweren Gang gehen müssten und jetzt, als wenn sie ihn gegangen wären und müssten ihn verdauen“, plauderte er.
Sagte man 'Schwarze'? War das korrekt oder war das rassistisch? Sie war sich unsicher, sie dachte dass 'dunkelhäutig' ganz sicher korrekt sei.
Der Mann war ein Riese, sicher zwei Meter groß mit breiten Schultern, schmaler Hüfte und ellenlangen Beinen. Als er sich setzte reichten seine Knie bis hinauf zur Platte des Bistrotisches, der Stuhl unter ihm wirkte als sei er aus einer Puppenstube.
Wie sich diese schwarze Haut wohl anfühlte? Die Haut war nicht richtig schwarz, sie wies den dunkelbraunen Farbton auf wie eine Zartbitter-Schokolade. Die Haare trug er kurz, in ganz winzigen Löckchen, so kurz dass die Kopfhaut durchschimmerte. Bartwuchs war in dem dunklen Gesicht nicht zu erkennen. Er sah freundlich aus, seine Gesichtszüge wirkten ebenmäßig und waren beinahe schön zu nennen. Er sah neben seiner beeindruckenden Gestalt gut aus und war sich dessen dem Anschein nach bewusst.
Auch er musterte sie mit raschem Blick, als sie sich in die Augen schauten lächelte er.
„Sie sehen toll aus“, meinte er.
Nina hatte sich von der Überraschung noch nicht ganz erholt, sie meinte die Führung behalten zu müssen und erwiderte:
„Sie ebenfalls. Wie groß sind Sie?“
Ob es stimmte, dass dunkelhäutige Männer im Allgemeinen mit einem großen Geschlechtsteil ausgestattet sind? Dieser Gedanke kam ihr von allein, den Grund dafür gestand sie sich nicht ein. Es war unbedingt notwendig dass sie etwas gegen den Schmerz unternahm, der sie wieder häufiger des nachts heimsuchte und ihr den Schlaf raubte. Wie dem zu begegnen war, wusste sie mittlerweile.
Es kam ihr nach den Jahren immer noch vor als würde sie Unrecht tun, dabei war der einzige legitime Scheidungsgrund unwidersprochen eingetreten.
„Gestatten Sie dass ich mich vorstelle“, meinte er sehr förmlich, „Joel Mwangi. Ursprünglich stamme ich aus Kenia“, er fasste sich wie für eine Erklärung an die Ohren, in denen schlecht verheilte Ohrlöcher zu sehen waren.
„Wir sind Massai. Mein Volk hat mich auserwählt und nach Deutschland geschickt um hier Medizin zu studieren. Derzeit bereite ich meine Promotion vor. Ab und zu brauche ich eine Pause von der Arbeit, deswegen sitze ich im Café.“
Es hörte sich an als müsse er sich dafür entschuldigen, dass er sich in einem Café entspannte und nicht bei der Arbeit war.
„Sie sind mir vorhin schon aufgefallen. Ihre Schönheit blendet mich und macht mich ganz verlegen.“
Nina lächelte. Dadurch dass er seine Schwäche zugab, wirkte er noch stärker als vorher, das Eingeständnis machte ihn sehr sympathisch. Er nahm sie für sich ein ohne sich großartig darzustellen. Die Kraft seiner Persönlichkeit war beeindruckend. Nina fühlte sich in seiner Gegenwart wohl, er war ein richtiger Mann, jedoch auch Gentleman, stark, aber nicht bedrohlich. Er beugte sich etwas vor und fragte:
„Den Cognac hatten Sie nötig, stimmts? Sah jedenfalls so aus. Hatten Sie Erfolg?“
„Wie man's nimmt“, antwortete sie ernst.
„Unser Betrieb hat nun eine Mitarbeiterin weniger, das ist kein Erfolg sondern ein Verlust. Nur werden wir wahrscheinlich ohne ihren Einfluss diese Filiale hier behalten können indem wir sie wirtschaftlich machen. Das ist bisher an ihr gescheitert.“
„Es macht Ihnen etwas aus eine Mitarbeiterin zu entlassen? Sie sind noch nicht lange im Amt oder? Oder haben Sie nur wenige Mitarbeiter?“
„Mir macht es etwas aus einem Menschen den Arbeitsplatz zu nehmen. Es verletzt ihn oder sie und das macht mir keine Freude.“
Weitere Auskünfte würde sie nicht geben, das machte sie durch ihre Haltung deutlich.
„Sie sprechen perfekt deutsch, wie kommt das?“, fragte sie ein paar Sekunden später um das Thema zu wechseln und weil es sie interessierte. Es gab Menschen in ihrem Arbeitsumfeld die seit mehr als zwanzig Jahren in Deutschland lebten aber nur gebrochen die Sprache ihrer Wahlheimat beherrschten.
„Das bin ich Deutschland und das bin ich meinem Stamm schuldig“, erwiderte er ohne Pathos, er erklärte sich näher:
„Ich kann hier ohne Gebühren studieren, im Gegenteil, ich habe sogar ein Stipendium bekommen. Da ist es für mich selbstverständlich zumindest die Sprache und die Geschichte des Landes zu lernen, das mir das ermöglicht.
Mein Stamm hat mir die Reise hier hin ermöglicht, er sorgt für meine Familie, wie es ohne das Studium als Sohn meine Pflicht wäre. Er hat ein Recht darauf, dass ich meine ganze Kraft dazu aufwende, einen möglichst hohen Bildungsstand zu erreichen.“
„Beeindruckend“, sagte Nina und meinte es so wie sie es sagte, „kein laissez faire? Kein Dolce vita?“
Er lächelte und zeigte dabei zwei beeindruckend weiße und kräftige Zahnreihen.
„Ganz kommt man in Ihrem Land nicht umhin, schon mal die Zügel fahren zu lassen. Hier ist es so friedlich, Sie können so unbesorgt leben, da fällt es schwer immer diszipliniert zu sein. Sie sind ein so gastfreundliches Volk und so tolerant, man kommt nicht umhin ab und zu zu feiern.“
„Was haben Sie für ein Bild von uns Deutschen?“, fragte Nina. Die Einstellung des großen Mannes überraschte sie.
Er lächelte als er erklärte:
„Bei uns würde ein Fremder der sich auf unsere Kosten bei uns aufhalten würde nach spätestens zwei Wochen an die Löwen verfüttert. Da seid ihr Deutschen sehr viel großzügiger und toleranter. Ich liebe Deutschland und seine Kultur.“
Nina staunte den Mann an der ein so positives Bild von Deutschland hatte. Er fuhr sachlich fort:
„Wenn Sie Kant und Hegel nehmen, beispielsweise, es gibt nichts Entsprechendes auf der Welt. Nehmen Sie Beethoven, Schiller und Goethe, das waren Giganten, deren Werke die ganze Welt geprägt haben. Ich habe eine Anfrage an den Stammesältesten gestellt, ich würde gern im Anschluss Germanistik und Philosophie studieren um sie meinen Leuten näher bringen zu können, in meiner Freizeit besuche ich bereits die Vorlesungen. Es ist eine Gnade hier leben zu dürfen.“
Nina war über die Maßen erstaunt den großen und klugen Mann so über ihre Heimat reden zu hören. Ihr war nicht bewusst dass Deutschland von außen diesen Eindruck erwecken könnte.
„Würde es Ihnen etwas ausmachen sich von einer Frau zum Essen einladen zu lassen?“
Der Satz sprudelte unbedacht heraus drückte jedoch exakt das aus was sie empfand. Sie wollte diesen Mann näher kennen lernen und auch seine beeindruckende Präsenz weiter auf sich einwirken lassen. Den Gedanken dass es in ihren Überlegungen eine Rolle spielte dass sie heraus finden wollte ob Schwarze tatsächlich über ein großes Geschlechtsteil verfügten, würde sie ablehnen. Sie empfand ihr Ansinnen als hehre Tat ohne Eigennutz.
Er lächelte, die weißen Zähne blitzten.
„Das ist auch so etwas, was man sich bei mir zuhause nicht vorstellen kann. Emanzipierte Frauen gibt es bei uns nicht. Ich würde gern Ihre Einladung annehmen.“
Nina fragte sich was sie über die Massai wusste? Waren das immer noch Nomaden? Kaum vorstellbar, vor allem wenn sie über Geld verfügten, über so viel Geld dass sie einen der ihren ins Ausland zum Studium schicken konnten.
Sie lud ihn in ein Restaurant ein, das sie von einigen Betriebsfeiern her kannte. Für ihre Filialen war es üblich, nach einem verkaufsoffenen Sonntag mit der Belegschaft essen zu gehen, das hatte die letzten drei Male in genau diesem Restaurant stattgefunden.
Der Inhaber erkannte sie. Als er den riesigen Massai in ihrer Begleitung sah, wurde seine Miene sehr viel reservierter.
Der Kellner brachte die Speisekarte. Der Riese auf der anderen Seite des Tisches sah wirklich beeindruckend aus. Er trug einen anthrazitfarbenen Anzug, offensichtlich einen von der Stange der jedoch ausgesprochen gut saß.
„Sie sehen sehr gut aus“, sagte sie bevor sie die Speisekarte öffnete.
Er antwortete spontan und aus vollem Herzen:
„Ihrer Schönheit habe ich jedoch nichts entgegen zu setzen, Sie blenden jeden der sie ansieht und jeder Mann in weitem Umkreis will sie“, er zögerte einen kleinen Moment und zwinkerte ihr zu, „äh, kennen lernen.“
Es amüsierte sie wie geschickt er es herüber brachte dass er sie haben wollte. Er war weder verlegen noch gehemmt. So mochte sie die Männer.
Sie bestellte einen leichten Rotwein, er orderte ein Bier.
„Sie sind kein Muslim, habe ich recht?“, sie studierte die Karte oder tat so als ob.
Er sprach mit seiner sehr tiefen und klangvollen Stimme ohne eine Antwort auf ihre Frage zu geben:
„Bei uns zuhause sprechen wir uns nur mit dem Vornamen an, der Nachname ist der Sippenname und den haben wir sowieso alle gemeinsam. Auch in der Uni reden wir uns nur mit dem Vornamen an und duzen uns. Ist es Ihnen recht wenn wir beide das ebenso halten?“
Sie reichte ihm die Hand und stellte sich vor:
„Nina!“
Er nahm ihre Hand in seine riesige Pranke. Sie fühlte keine Schwielen sondern glatte, kraftvolle Finger und Handflächen.
„Hier in Deutschland nennen sie mich 'Joe', in Frankreich schaffen sie es 'Joel' zu sagen. Bitte sagen Sie, öh, sag Joe oder Joel, wie es dir gefällt.“
Sie wählte einen gemischten Salat mit Steakstreifen, ihn ermutigte sie, sich ein großes Steak mit Pommes-frites zu bestellen.
„Sie brauchen mit ihrem großen Körper sicher mehr Nahrung als ich“, meinte sie dazu.
„Ja, das stimmt, schon um meine Leistungsfähigkeit zu erhalten“, er zwinkerte ihr zu um klar zu machen welche Leistungsfähigkeit gemeint war.
Sie lächelte zum Zeichen dass sie seine Anmerkung richtig verstanden hatte.
„Sie werden sich vor Angeboten kaum retten können“, erwiderte sie.
Die Speisen wurden gebracht, sie aßen einige Augenblicke schweigend. Seine Tischmanieren waren zivilisiert, er interpretierte die forschenden Blicke richtig die sie ihm zuwarf.
„Ich liebe eure Kultur, bei uns zu Hause sitzen wir auf dem Boden und essen mit den Fingern. Das hat eine Menge für sich und ist in unserem Kulturkreis nicht nur üblich sondern nicht anders möglich.“
„Entschuldigung“, meinte sie und fasste seine Hand, „Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Aber du musst zugeben dass es erstaunlich ist wie viel du in der kurzen Zeit hier bei uns gelernt hast.“
„Die deutschen Frauen sind gute Lehrmeister“, meinte er mit einem Zwinkern. Die Bemerkung konnte eine Antwort auf ihre letzte Mutmaßung sein. Sie blickte auf.
Er war nicht ohne, die Frage nach dem großen Geschlechtsteil drängte sich ungefragt in den Vordergrund. Sie senkte den Blick um ihm ihre Gedanken zu verheimlichen.
Nach der Mahlzeit sagte er ganz unverblümt:
„Ich lade dich in meine Studentenbude auf einen Tee ein, einen besonderen Tee, den wir Massai nach der Mahlzeit trinken.“
Er schaute ihr in die Augen, sie erwiderte den Blick. Seine Augenfarbe war pechschwarz, die Pupillen waren von der Iris nicht zu unterscheiden. Zwei warme schwarze Augen schauten bis in die Seele hinein. Sie las darin Zuwendung und Verlangen. Er las in ihren die Bereitschaft seinem Verlangen nachzugeben.
Sie fuhren mit ihrem Auto, als er auf dem Beifahrersitz Platz nahm wurde seine riesenhafte Gestalt noch einmal besonders deutlich.
„Wie groß bist du?“, stellte sie die Frage zum zweiten Mal.
„Bei uns zu Hause bin ich der Kleine“, sagte er mit einem Schmunzeln, „Wir sind alle über zwei Meter groß.“
Eine konkrete Antwort hatte sie damit nicht. Sie quittierte mit einem Lächeln. Er war ein sehr starker Mann mit einer dominierenden Persönlichkeit, das akzeptierte sie, akzeptierte sie sogar gern.
Sie betraten das Studentenwohnheim, in dem er ein Zimmer bewohnte, ein Zimmerchen, wie sie feststellte.
„Mache es dir bequem“, sagte er und wies auf die Schlafcouch, von der er rasch die Bettwäsche zusammen raffte und in den Bettkasten stopfte.
„Tee kommt sofort.“
Er machte sich an die Arbeit, wurstelte in einer Ecke in der sie einen Kühlschrank und darauf einen zwei-Platten-Kocher ausmachte.
Nina schaute sich in dem kleinen Apartment um. Ein Schreibtisch stand am Fenster und war übersät mit aufgeschlagenen Büchern, ein winziges Tischen mit zwei einfachen Holzstühlen stand an der Wand, die Schlafcouch, der Kühlschrank, ein zweiflügeliger Einbauschrank im Flur, das war die gesamte Ausstattung. Eine schmale Tür führte anscheinend ins Bad. So lebte ein Doktorand, ein intelligenter, akademisch gebildeter Mann.
Der Tee war rasch bereitet, er musste vor dem Verzehr ein paar Minuten ziehen. Joel stellte ihn auf den Tisch, nahm aus dem Hängeschränkchen über dem Kühlschrank das passende Geschirr und Teelöffel aus der Schublade im Tisch. Er trat auf sie zu, Nina spürte ihr Herz klopfen. Der Riese verdunkelte ihr Gesichtsfeld als er so nah kam, sie schaute ihn mit den blau-violetten Augen aus der niedrigen Warte erwartungsvoll an.
Sie mochte es, wenn sich ein Mann das nahm was ihm angeboten wurde.
Joel knöpfte ihre Bluse auf.
„Lass mal schauen“, meinte er lässig.
Er holte ihre Einwilligung nicht ab, wenn sie etwas dagegen hatte von ihm ausgezogen zu werden dann musste sie aktiv dagegen protestieren. Da sie das nicht tat, sondern ihn weiterhin mit großen Augen anschaute, fuhr er fort.
Er zupfte ihr die Bluse aus dem Rockbund, öffnete auch den letzten Knopf und streifte der völlig passiven Nina das Kleidungsstück über die Schultern. Er beugte sich hinunter, schaute ihr in die Augen, kam näher und näher und küsste sie, ganz sanft, die Lippen berührten sich nur gerade eben.
Diese unglaubliche Intimität, die Berührung der wulstigen Lippen, sein ganz eigener Duft, die Aussicht darauf was jetzt auf sie zukam, all das machte ihr die Knie weich. Er bemerkte das, bugsierte sie zur Schlafcouch und ließ sie sich hinsetzen. Er umfing sie und öffnete überraschend geschickt ihren BH.
„Lass mal schauen“, wiederholte er gelassen.
Er zupfte ihr das Kleidungsstück vom Körper, nahm etwas Abstand und betrachtete sie völlig ungeniert.
„Beim Luzifer, was bist du gut gebaut, Halleluja!“, meinte er begeistert. Sie wollte ihre kleinen Brüste verstecken, er ahnte was in ihr vorging, hielt sie davon ab und sagte:
„Ab-so-lut perfekt, Nina, absolut perfekt!“
Sie zeigte sich ihm, nicht ohne Stolz zu verspüren. Sie stützte sich rücklings mit den gestreckten Armen ab und ließ ihn schauen. Wenn es ihm gefiel, dann sollte er es so lange genießen wie er wollte.
„OK!“, sagte er entschlossen, kniete sich vor sie auf den Boden um mit ihrem Gesicht ungefähr auf gleicher Höhe zu sein und küsste sie.
Diese köstlichen Lippen, die sanften, fleischigen Gefühlsüberträger raubten ihr den Rest des Verstandes der noch übrig war und sie zur Vorsicht mahnte. Die ließ sie völlig fahren, umarmte den Riesen, zerrte seinen Kopf zu sich und gab sich ein in den Kuss. Sie ließ den Hormonen freie Bahn, sie begegnete seiner Zunge mit der ihren. Die Erregung wurde heiß und heißer und bewegte sich in Sphären hinauf aus denen es kein Entrinnen gab.
Er beugte sich über sie, umfasste sie, hielt sie und presste sie an sich, nahm Abstand und küsste sie erneut, fest, unnachgiebig, mit Kraft und Gefühl, so, dass kein Zweifel an seinen Absichten aufkommen konnte.
Er war nach wie vor Gentleman, zielstrebig, jedoch gab er ihr das Gefühl, sie könne jederzeit abbrechen. Sie brauchte nur 'Nein' zu sagen oder ihm unmissverständlich zu bedeuten dass sie nicht weiter wollte. Sie fühlte sich bei ihm sicher.
Er machte sich an ihrem Rücken zu schaffen, löste den Bund ihres Rockes und zupfte gekonnt den Reißverschluss hinunter. Sie lupfte ihren Po, um ihm das Hinunterziehen des Rockes zu ermöglichen. Sie liebte schicke und erotische Unterwäsche, seine bewundernden Blicke und die Glut in seinen Augen gaben ihr recht.
„Boh!“, sagte er und schaute sie an, „Halleluja!“
Sie ließ ihn schauen, der winzige Slip der ihr einziges Kleidungsstück darstellte verdeckte nichts, ein Hauch von Stoff. Ihre Beine waren schlank, jedoch natürlich muskulös, man sah ihnen den Sport an.
Seine Erregung schien durch den Anblick ihrer Beine noch zu wachsen. Er nahm die schmalen Bänder ihres winzigen Slips wie ein Fadenspiel auf und zog ihn mit ihrer Hilfe hinunter. Er staunte ihre kurz gestutzte und wohl frisierte Intimbehaarung an, schaute ihr ins Gesicht und wieder auf ihr Intimstes.
Er beugte sich nah hinunter, sie ließ ihn schauen. Er öffnete ihre Beine, zog sie näher an die Couchkante, beugte sich weiter hinunter und leckte durch ihre Scham.
Sie dachte sie werde verrückt.
Wie immer wenn sich ein Mann dort in sie vertiefte war es ihr ein wenig peinlich, jedoch so voller Lustempfinden, dass sie die Realität bereitwillig verließ und in ein Universum hineinstieß, das von der Lust bestimmt den animalischen Instinkten folgte.
Er schleckte sachkundig, äußerst sachkundig noch einmal und noch einmal. Er wusste den Reiz richtig zu setzen, er wusste um die Punkte die sie willenlos werden ließen.
Die starke Hitze und die sexuellen Gefühle wurden zum Hauptbestandteil ihres Seins. Aller Schmerz und die Trauer flohen vor den Trieben, sie war ein allein auf Befruchtung ausgerichtetes weibliches Tier, nur erpicht auf die Erfüllung seiner Bestimmung. Sie schwamm vor Lust und Begehren, lag ausgebreitet dort und schaute ihrem Liebhaber hingebungsvoll entgegen.
Diese Lippen an ihrer Vagina, das Gefühl das sie ihr vermittelten, sie schienen zu prickeln, sie gaben ihre Hitze an sie, strahlten sie ab um sie weiter in Rage zu bringen und sie willenlos zu machen und zu halten.
Endlich legte er sein Jackett ab, hängte es über die Stuhllehne, zupfte sich die Krawatte aus dem Hemdkragen, knöpfte hastig das Hemd auf, zog es sich aus und warf es über den Stuhl. Er entblößte damit einen perfekten, schokoladenbraunen Oberkörper, starke Brustmuskeln, kräftige Oberarme mit ausgebildetem Bizeps, einen muskulösen flachen Bauch. Hier entblößte sich ein Musterathlet, wie man ihn sich perfekter nicht vorstellen konnte.
Während sie hoch erregt das Geschehen beobachtete, wand er sich aus der Hose, zupfte sich den Slip vom Leib und präsentierte sich für wenige Augenblicke in vollkommener Nacktheit. Er führte ihr einen perfekt geformter kleinen Po mit halbkugelig geformten Backen vor und endlich das ausgefahrene Glied des Mannes. Schokoladenbraun wie der Mann selber, und in absoluter Harmonie mit diesem riesigen, wohlgeformten Körper. Es war weder über- noch unterdimensioniert, es passte sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Für sich allein genommen war es größer als sie jemals ein männliches Glied zu Gesicht bekommen hatte, es ängstigte jedoch nicht, es passte in der Größe zu dem dominierenden Mann.
Sie kam nicht umhin, sie öffnete die Arme für ihn, sie verlangte nach seiner Nähe. Er kam über sie, hielt sich im Liegestütz und sah sie an. In den schwarzen Augen brannte ein Feuer das nicht zu löschen war, sein Verlangen kam als übergroße Hitze zu ihr herüber.
„Gott, was bist du schön!“, murmelte er an ihrem Ohr, „Ich will dich, mich verlangt es nach dir!“, murmelte er zwischen den Küssen, mit denen er ihre Ohren bedachte, die Augenbrauen, die Augen, die Nase, die Wangen und den Mund.
Seine Küsse fühlten sich an wie kleine Stromstöße, wie überaus zarte Reize von unbändiger Leidenschaft ausgesandt. Er küsste sich hinunter, bedachte die Brüste mit großer Aufmerksamkeit. Er beschmuste die kleinen festen Äpfelchen, er presste sie, er streichelte sie, er biss hinein. Sie reckte sie ihm entgegen, sie reckte sich ihm entgegen. Sie wollte es kaum erwarten von ihm in Besitz genommen zu werden, obwohl sie sich inständig wünschte, dass diese Zärtlichkeiten niemals enden sollten.
Er schleckte und küsste den Bauch hinunter, fuhr mit der festen Zunge durch den Bauchnabel und ließ sie zusammen zucken.
Er packte ihre geöffneten Schenkel und schleckte erneut durch den heißen, stark duftenden Spalt. Er schaute sich an wie sie darauf reagierte. Er sah ihr ins Gesicht während er ihre Klitoris mit der Zungenspitze bearbeitete. Etwas drang bei ihr ein, die Klitoris wurde weiterhin sanft aber zielgerichtet in hohem Tempo massiert.
Nina wandte dem Himmel die geschlossenen Augen zu und reckte das Kinn, die Hände verkrampften sich im Laken. Ein Stöhnen aus tiefster Seele entrang sich dem geöffneten Mund. Sie atmete schwer, die Rippen zeichneten sich ab wenn sie den Brustkorb mit Sauerstoff füllte.
Das Eingedrungene massierte den sensibelsten Punkt in ihrem Inneren, die Zunge massierte die Klitoris. Ihr Atem ging stoßweise, das Stöhnen entstand beim Ein- und beim Ausatmen ohne ihr Zutun. Ein Glutnest in ihrem Unterleib erhitzte sich mehr und mehr, es dehnte sich unaufhaltsam aus, raste hinauf, erfasste den gesamten Körper, schmolz Körper, Geist und Seele zu einem unbedeutenden Klumpen zusammen und brachte in ihrem Kopf etwas zur Explosion. Sie war in diesem Augenblick kein Mensch mehr, sondern ein Tier, ein auf Vermehrung ausgerichtetes Lebewesen. Kein Intellekt, kein Kalkül, rein das animalische Gefühl.
Schwer atmend kam sie zu sich, sie begegnete seinem Blick, er hatte sie beobachtet und sich an ihrem Orgasmus ergötzt.
Sie zog ihn zu sich hinauf, küsste ihn, die wundervollen Lippen, die heiße Erotik die sie daraus anstrahlte und sie überwältigte.
Sie angelte nach dem Lustspeer, sie wollte ihn nun spüren, wollte von ihm in Besitz genommen werden. Der Massai sollte den Schmerz und die Trauer mit seinem Zauberstab verbannen.
Noch nie empfand sie das Gefühl des ersten Eindringens so intensiv wie von diesem großen und dominierenden Mann in diesem Augenblick. Dieses Unwiderrufliche das von ihr restlose Hingabe verlangte, berührte ihr Herz. Das eindringende Glied dominierte ihr Innerstes, wie die Leidenschaft des Mannes ihre Persönlichkeit in Beschlag nahm und sein Körper ihren Körper unterwarf.
Seine Bewegungen, die ihr so viel Reiz brachten wie sie ihn noch nie empfunden zu haben glaubte, gingen gefühlvoll und zärtlich vonstatten. In ihr schaltete sich alles ab, nichts mehr war von Bedeutung, nur der Unterleib existierte. Die Hitze nahm mit jedem Stoß, mit jeder Bewegung zu, sie führte zu brennend heißer Lust, die alles vergessen ließ was ringsum geschah. Die Leidenschaft nahm zu, sie kam den schneller und heftiger werdenden Bewegungen entgegen, ihr lauter Atem wurde zu einem Keuchen, lautes Stöhnen entströmte ihrer Kehle. Die geballte Leidenschaft der beiden Menschen sprengte jede Konvention. Sie verausgabten sich rückhaltlos und vollständig. Beide schrien, als der Höhepunkt über sie hereinbrach und sie ins Bodenlose stürzten.
Nina fiel, schwerelos durcheilte sie Raum und Zeit. Sie kam unter dem schwer atmenden schwarzen Mann zu sich. Er legte sich neben sie, weiter nach Atem ringend schaute er ihr zu, wie sie langsam und widerstrebend das Bewusstsein zurück erlangte.
Das Erste was sie bewusst wahrnahm war sein Duft. Ein exotischer, animalischer Duft, der ihr bisher nicht sonderlich aufgefallen war. Nun sog sie ihn tief ein, er entströmte seinen Achselhöhlen. Sie legte den blonden Schopf auf die breite schokoladenfarbene Brust.
Der Atem beruhigte sich, er legte eine Hand auf ihren Rücken als Zeichen für traute Verbundenheit.
„Man erlebt selten dass eine weiße Frau so viel Temperament hat und so abgeht wie du“, sprach er im Plauderton.
„Ja? Ist bei mir normal. Du lockst mit deiner Zärtlichkeit und deiner Kraft allerdings auch die Höchstleistung aus einer Frau heraus. In deiner Heimat bist du sicher ein gefragter Liebhaber.“
„Diese Art der Liebe habe ich erst hier gelernt. Massai-Liebe geht ganz anders.“
„Ach“, ihre Neugier war geweckt, „Wie denn?“
„Ich glaube nicht dass du die kennen lernen möchtest.“
„Warum meinst du das?“
„Der Sex der Massai ist kurz und grob. Er entspricht der Rangfolge, wie die Menschen bei uns angesehen sind. Frauen sind wichtig, auch bei uns, aber der Mann sagt wo es lang geht und die Frau tut was der Mann ihr sagt. Und sie nimmt was der Mann ihr gibt.“
„Kein Vorspiel?“
„Dafür gibt es in unserer Sprache nicht einmal ein Wort.“
„Oh!“, sagte Nina, sie richtete sich auf und strich die Haare aus dem Gesicht. Sie stellte es sich vor.
Joel betrachtete sie. Sie gab sich so anmutig wie möglich, sie wollte ihn noch einmal verführen. Sie zeigte ihm die Augen, sie wusste um die Wirkung wenn sie einen Mann auf die Art anschaute. Sie warf sich auf ihn und küsste ihn stürmisch. Die wulstigen, gefühlvollen Lippen brachten sie gleich wieder auf Touren. Während sie ihn küsste, streichelte sie seine Brust mit ihren Brüsten, massierte seine Rippen ganz leicht mit den flatternden Fingerspitzen.
Sie ertastete sein Glied mit ihren heißen unteren Lippen, es schien ihr als erwache es erneut.
Sie küsste den Hals des starken Mannes, die Brust, schleckte über seinen Bauch, schmeckte den Schweiß, der dort langsam trocknete. Sie erreichte den Busch dort unten und das Glied. Nicht ganz aufgerichtet, jedoch in guter Verfassung. Sie musste sich überwinden um es mit ihren Lippen zu berühren, denn es strotzte von gemeinsamem Saft. Die zartrosa Eichel schaute durch die dunkle Haut. Sie schien darauf zu warten erneut in Aktion treten zu können.
Sie nahm das Glied trotz seines Aussehens in den Mund, verdrängte den ersten Geschmackseindruck und reizte es. Sie zog die Haut zurück und lutschte gefühlvoll an dem zarten Köpfchen. Das Glied verhärtete sich etwas und wuchs. Es war länger als drei Handbreiten, es war beeindruckend wie der Mann.
Ganz versunken arbeitete sie weiter an dem wachsenden Glied, es wurde wieder hart wie ein Knochen. Die samtene Hülle, die dieses eiserne Glied umhüllte war warm, zart und sehr leicht verschiebbar. Darunter die Haut war rosafarben und gab zu der schokoladenbraunen Hülle einen starken Kontrast.
Es erreichte seine volle Größe und die Stärke die es brauchte um eindringen zu können. Die Hitze, die dieser Mann und sein Glied ausstrahlten, wuchs an, je länger sie sich mit dem interessanten Teil befasste. Sie strich die Rute mit der Hand, sie schaute ihn an und bat:
„Zeig mir, wie die Massai sich lieben, zeig mir euren Sex.“
Er betrachtete ihren nackten Körper, sie strich die Rute und gleichzeitig die Haare aus dem Gesicht. Sie legte es darauf an, ihn zu verführen.
„Glaub mir, das willst du nicht“, sagte er. Er betrachtete sie mit steigendem Verlangen. Nina ließ sich nicht beirren, sie strich weiterhin die Rute um ihn noch mehr zu erregen.
„Doch, das will ich. Mach es mit mir wie du es mit einer Massai-Frau machst.“
Sein Gesicht veränderte sich, es bekam einen anderen Ausdruck, aggressiv, zielbewusst. Er sprang auf, packte sie im Nacken, zerrte sie vom Bett herunter, zwang sie auf die Knie und drückte ihr Gesicht auf die Matratze. Sein Glied drang von hinten bei ihr ein, ohne Vorspiel, wurde gefühllos hinein gesteckt. Er bewegte sich heftig, rammelte sie kraftvoll und schnell. Nina war überrascht wie man nur überrascht sein kann. Die ausgeübte Gewalt und die Kraft die auf sie einwirkte, war unwiderstehlich. Ihr Unterleib brannte, ihr Hirn schaltete auf standby, sie war rein Tier, die Urtriebe brachen sich Bahn. Sie kreischte laut als der Orgasmus sie völlig überraschend überfiel.
Sie wurde weiterhin hart gefickt, animalisch, triebhaft. Der Nacken weiterhin in stählerner Faust, das Gesicht auf der Matratze. Ein weiterer Orgasmus brach über sie herein. Der Mann hinter und in ihr kläffte auf wie eine Hyäne, stieß drei-vier Mal fest und verharrte so für einen Augenblick.
Er lockerte den Griff, stand auf und legte sich aufs Bett. Er sah sie an, sie atmete schwer und zeigte ihm ein völlig ungläubiges Gesicht. Er lächelte.
„Ich habs dir gesagt, du willst es nicht wissen!“
Sein Saft rann ihr Bein hinunter, ihr Atem beruhigte sich rasch. Sie legte sich wieder halb auf, halb neben ihn ohne ihn anzusehen.
Sie versuchte zu ergründen was sie fühlte. Es war fast wie eine Vergewaltigung gewesen, jedoch, ganz ehrlich, sie hatte sich noch nie so intensiv als Frau gefühlt wie in den paar Minuten dieses gewaltsamen Aktes. Sie war pur Nehmende, ausweglos, es blieb keine Wahl, nur nehmen was gegeben wurde. Und es wurde gegeben. Die Kraft, sowohl des Mannes wie auch des Gliedes war alles beherrschend, unwiderstehlich.
Es war abstoßend, aber es verlangte sie nach mehr davon, viel mehr. Zwei Orgasmen in weniger als fünf Minuten, heftig, schmerzhaft, unglaublich befriedigend.
Sie atmete hörbar seinen Duft und und schmiegte sich eng an.
„Du bist ein starker Mann“, sagte sie leise. Damit erklärte sie sich im Nachhinein einverstanden mit dem gewaltsamen Akt.
„So macht ihr es mit euren Frauen?“
„Frauen sind das Eigentum des Stammes, so machen wir es mit jeder Frau.“
Die Erkenntnis war schwer zu verdauen.
„Mit jeder Frau? Auch mit den Mädchen?“
„Ein Mädchen das mit vierzehn nicht mindestens ein Kind hat, mit dem stimmt etwas nicht.“
„Ihr heiratet nicht?“
„Ist nicht nötig, es sind genug Frauen da.“
Sie schaute ihn ungläubig an.
„Tja, ist so. Warum sollst du dich mit einer abgeben, wenn du zehn oder zwanzig haben kannst? So vermischen sich die Gene und der Stamm bleibt gesund.“
„Ist nicht dein Ernst!“
„Wenn du es mit dreißig oder fünfzig Männern treiben willst dann komm mit und besuche meinen Stamm. Wenn ich mit einer blonden Frau zurückkomme, werden sie mich zum Häuptling machen.“
Er lächelte.
„Du veräppelst mich.“
„Nur ein wenig, Schatz, nur ein wenig.“
Übergangslos sagte er:
„Sehen wir uns bald wieder?“
Darauf konnte sie keine klare Antwort geben.
„Ich bin öfter hier in Bochum, sicher mindestens zwei mal pro Woche.“
Er wollte sie loswerden, das kam bei ihr an. Männer sind so, das wusste sie aus Erfahrung. Erst können sie nicht gesellig genug sein, teilweise werden sie richtig anhänglich weil sie so abhängig waren von der Zuwendung der Frau. Sobald sie den Samen los waren wurden sie zu Einzelgängern.
„Ich glaub ich muss los, muss noch dem Chef Bericht erstatten. Kann ich kurz unter die Dusche?“
„Logisch. Der Tee müsste jetzt auch durch sein, nimm dir nach dem Duschen noch einen Moment Zeit.“
Im Auto, auf dem Weg in die Zentrale summte sie fröhlich vor sich hin. Der Mann besaß außergewöhnlich viele Facetten. Die Zärtlichkeiten die er ihr zukommen lassen hatte waren extrem erfüllend gewesen.
Allerdings hatte sie dieser Massai-Fick sowohl abgestoßen als auch mit Faszination erfüllt. Was für eine brutale und unnachgiebige Kraft! Unfassbar. Rein zweckmäßig auf die männliche Befriedigung und auf Befruchtung ausgerichtet, wurde auf die Befindlichkeit der Frau keine Rücksicht genommen. Trotzdem hatte sie diese Fast-Vergewaltigung zutiefst zufrieden gemacht.
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Eine Anmerkung für die Autorin hätte ich noch: Wenn die Geschichte für sich alleine steht und es keine Fortsetzung gibt in der die gekündigte Mitarbeiterin oder die neue Filialleiterin eine Rolle spielen, verstehe ich nicht ganz warum der Nebenhandlung so breiten Raum eingeräumt wurde. Sie tut ja im Grunde nicht viel zur Haupthandlung.«
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