Nina und Tine - Teil 3
von Alinechen
Teil 3
Die folgenden Tage dachte sie noch oft an das Wochenende zurück, denn sie spürte noch die Blessuren an ihrem Körper. Aber danach hatte sie der Alltag wieder. Die Stimmung auf der Arbeit war dementsprechend gereizt und schlecht, denn ihr Arbeitgeber war nun drei Monatsentgelte im Rückstand. Weder sie noch ihre Kollegen wussten, wie sie die nächste Miete oder andere laufende Kosten bezahlen sollten. Ninas Konto war auf Anschlag in den Miesen, da ging überhaupt nichts mehr. Tine mahnte sie bei jedem Telefonat, dass sie sich endlich woanders bewerben müsste. Was sie auch tat, aber mit geringem Erfolg. Wenn sie Glück hatte, wurde sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Einer ihrer Kollegen brachte das Gerücht auf, dass wenn der Arbeitgeber drei Monate im Rückstand sei, würde das Arbeitsamt einspringen. Aber so recht wollte das niemand glauben.
Die Einzige, die eine erträgliche Laune hatte, war die Auszubildende, die kurz vor der Prüfung stand.
„Wie schaffst du das nur, dass du bei all dem Chaos noch gute Laune hast?“ Fragte Nina sie, als sie mal alleine in der Teeküche waren.
„Hey, in ein paar Wochen habe ich meine Prüfung und dann ist eh für mich hier Ende.“
„Hast du schon was anderes?“
„Noch nicht, aber es wird sich schon was auftun.“
„Ich bewerbe mich auch wie blöd. Aber bis jetzt hat sich noch nichts ergeben.“
„Ach, ich sehe das stressfrei. Wenn ich mal einen oder zwei Monate nichts habe, dann ist das auch kein Beinbruch.“
„Kein Beinbruch ist gut. Ich habe schon drei Monate kein Geld hier bekommen.“
„Ich auch nicht, aber ich bin nicht darauf angewiesen. Hauptsache ich kann meine Prüfung hier machen.“
„Wie nicht angewiesen. Hilft Papi aus?“
„Nein, Nebenjob, da verdiene ich, wenn ich will, eh mehr als hier.“
„Hört sich gut an. Brauchen die da noch jemanden?“
„Bestimmt, aber ich weiß nicht, ob das was für dich ist.“
„Wieso? Im Moment bin ich wirklich bereit alles zu tun, um wenigstens ein wenig wieder flüssig zu sein. Ich würde sogar putzen gehen.“
Nadine schaute sich um, ob sie auch allein waren und nicht jemand auf dem Flur lauschte.
„Kannst du schweigen?“
„Klar kann ich schweigen. Du bist doch nicht Agentin oder so was?
Nadine lachte. „Nein, schlimmer. Schwör dass du niemandem hier etwas erzählst!“
„Ich schwöre, aber jetzt mach es nicht so spannend!“
„Na gut, ich verlass mich auf dich. Sonst bin ich hier unten durch. Ich arbeite für einen Begleitservice.“
„Wie Begleitservice? Was muss ich mir darunter vorstellen?“
„Na Begleitservice eben. Ich begleite Geschäftsmänner die hier fremd sind. Ins Theater ins Restaurant, egal, wohin sie wollen.“
„Und damit verdienst du mehr als hier?“
„Viel mehr. Und du lernst interessante Männer kennen.“
„Und du musst sie nur ins Theater begleiten?“
Sie schaute ausweichend zur Seite. „Na ja, das geht natürlich auch, aber wenn du nur begleitest, verdienst du natürlich nicht so viel und bekommst weniger Buchungen.“
„Und du begleitest nicht nur?“
Nadine suchte in ihrer Handtasche ein kleines Kärtchen und drückte es Nina in die Hand.
„Hier, du kannst dich ja mal erkundigen, ob das was für dich ist. Aber lass die Karte hier keinen sehen und zu niemandem ein Wort.“ Sie öffnete die Tür.
„Versprochen“ konnte Nina gerade noch sagen, bevor Nadine auf dem Flur verschwand.
Nina ging der ganze Tag dieser Begleitservice nicht mehr aus dem Kopf. Ihr Kühlschrank gähnte sie an, sie hatte kein Geld um ihren Smart mal wieder zu betanken, geschweige denn die Leasingraten zu bezahlen. Bei ihr stapelten sich langsam die Mahnungen. Der Vermieter lauerte schon immer im Treppenhaus auf sie und fragte nach seiner Miete. Er drohte schon seit einer Weile offen mit Kündigung.
Als sie das Tine am Telefon erzählte, dass sie vor hätte, sich bei dem Begleitservice zu bewerben, hielt die sie für komplett verrückt. „Nina, du musst dich einfach noch mehr bewerben.“
Aber ihr Entschluss stand fest. Sie würde bei dieser Begleitagentur vorstellig werden. Ein Versuch war es wert. Und wenn sie damit ein paar Euros verdienen könnte, nur mit begleiten, dann half ihr das wenigstens mal aus dem gröbsten Schlamassel. Wenn sie jemanden zum Essen begleiten würde, hätte sie sich schon das Essen gespart. Nina redete sich das ganze schön. Träumte davon, dass sie für gutes Geld sich auch noch zum Essen ausführen ließ und der Kunde wollte nichts, außer einer netten Unterhaltung.
Als sie am nächsten Tag sich bei der Agentur vorstellte, wurde sie eines besseren belehrt.
Empfangen wurde sie von der Chefin. Mitte vierzig, in einem dunklen Business Kostüm, die in hohen Pumps vor ihr her ging und sie in ein Büro führte.
„Sie sagen, eine Kollegin hat uns ihnen empfohlen.“
„Ja, Nadine. Sie arbeitet schon eine Weile für sie.“
„Hat sie denn erzählt, wie das bei uns hier abläuft?“
„Nein, eigentlich nicht. Sie gab mir ihr Karte und meinte, ich sollte mir selber ein Bild machen.“
Die Chefin grinste. „Nun, das ist auch immer am besten. Aber sie wissen schon, was wir hier anbieten.“
„Ja klar, das sagte sie: Begleitservice.“
„Ja das ist es im weitesten Sinn. Wir vermitteln so zu sagen die richtige Begleitung für Herren, die sich an uns wenden.“
„Meine Kollegin kennt mich ja recht gut und sie meinte, das wäre vielleicht auch etwas für mich.“
Die Chefin grinste. „Das höre ich gerne, wenn uns unsere Mitarbeiterinnen weiterempfehlen. Das zeigt, dass sie zufrieden bei uns sind. Und das wollen wir ja. Zufriedene Mitarbeiterinnen schaffen zufriedene Kunden.“
„Ja, und deshalb sitze ich hier.“
„Haben sie denn schon einmal als Hure gearbeitet?“
Die Frage traf Nina wie ein Schlag. Schlagartig wich ihr wohl jedes Blut aus dem Kopf. Ihr Mund wurde trocken und sie stammelte. „Ich dachte, ich soll nur Männer begleiten?“
„Ja, auch das bieten wir an. Einen reinen Begleitservice. Aber offen gestanden, die meisten Männer, die sich an uns wenden, wollen mehr als nur eine Begleitung. Außerdem habe ich bei den reinen Begleiterinnen eine lange Warteliste. Das heißt, es könnte recht lange dauern, bis ich ihnen eine Buchung vermitteln könnte.“
Nina saß wie versteinert mit überschlagenen Beinen vor dem Schreibtisch der Chefin. Sie hatte wie zum Schutz ihre Hände im Schoß. Ihre Nägel krallten sich in die Hände.
„Haben sie denn auch Interesse an einem Job der über das Begleiten hinausgeht?“
Sie spürte wie sie rot wurde. „Nun, ich hab damit jetzt eigentlich nicht gerechnet, das müsste ich mir noch einmal überlegen. Ich,…“
„Natürlich, das muss wohl überlegt sein. Ich erkläre ihnen einfach einmal, wie das bei uns abläuft.“
Nina nickte stumm.
„Ich gebe ihnen einen Fragekatalog, den sie bitte genau durchlesen und ihn ausfüllen. Der Fragenkatalog ist deshalb wichtig, weil wir für unsere Kunden die ideale Begleitung suchen. Unsere Kunden teilen uns mit, was sie wünschen und die Agentur sucht dann die passende Dame für ihn.
Er zahlt an uns mit Kreditkarte und die Damen bekommen dann, wenn der Abend erfolgreich war, ihr Geld von uns überwiesen.“
„Was heißt erfolgreich?“
„Erfolgreich war ein Abend, wenn keine Beschwerden von dem Kunden kommen. Bei Beschwerden bin ich recht rigoros. Wir haben einen Ruf zu verlieren. Bei der ersten Beschwerde gibt es kein Geld für den Einsatz, bei der zweiten Beschwerde vermittle ich nicht mehr die Dame. Das klingt hart, aber der Kunde ist ja in Vorleistung getreten, er hat uns per Kreditkarte für eine Dienstleistung bezahlt. Und wenn er die nachher nicht bekommen hat, ist er verständlicherweise sauer. Er bekommt dann den Anteil, den die Dame bekommen würde, zurückbezahlt. Wir haben viele Stammkunden und die würden wir auch gerne behalten.“
„Was verdiene ich an so einem Abend?“
„Das ist völlig unterschiedlich. Das hängt davon ab, was du bereit bist zu machen und was der Kunde bestellt hat. Für eine Nacht mit Gänseblümchensex beispielsweise verdienst du 200€. Für eine Nacht mit Fesselspielen können das auch 500€ bis 600€ sein. Das hängt auch von dir ab.“
„Also je mehr ich bereit bin zu machen, umso besser verdiene ich?“
„Ja klar. Wir bieten hier eine Dienstleistung an. Je mehr du machst, umso mehr Geld gibt es dafür und umso häufiger wirst du auch gebucht. Wichtig ist aber, dass es keine Beschwerden gibt, das ist oberstes Gebot unserer Agentur. Hast du noch Interesse für unsere Agentur zu arbeiten?“
Nina war auf ihrem Stuhl etwas kleiner geworden. Aber sie nickte. „Interesse auf jeden Fall, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin. Können wir den Fragebogen nicht gemeinsam ausfüllen und sie beraten mich, was am besten wäre? Ich bin finanziell im Moment etwas in der Klemme.“
„Du hast noch nie als Hure gearbeitet?“
Nina wurde rot und verneinte.
„Also eine Anfängerin. Aber das macht nichts, ich habe schon viele Anfängerinnen hier ins Gewerbe gebracht. Das ist kein Problem.“
Sie startete mit dem Fragebogen. Die Fragen gingen sehr weit in die Intimsphäre.
Wann hatten sie den ersten Sex?
Welche Praktiken kennen sie und für welche haben sie eine Vorliebe?
Wie viele Partner hatten sie bereits?
Wann zum letzten Mal Sex?
Wie ist ihr aktueller Beziehungsstatus?
Über eine halbe Stunde und über x Seiten des Fragebogens löcherte die Chefin Nina über ihr Intimleben. Nina wurde immer verlegener, weil sie die Fragen möglichst wahrheitsgemäß zu beantworten versuchte. Vieles war ihr peinlich, aber sie erzählte es trotzdem.
Sie hatte das Gefühl, dass das Interesse der Agenturchefin an ihr zunahm.
„So, jetzt haben wir das meiste geschafft. Aber jetzt kommt der wichtigste Teil, welche Leistungen möchtest du den anbieten, also außer normal mit Gummi. Ich nehme an, du machst es auch ohne?“
Nina nickte.
„Viele unserer Kunden bestehen leider darauf es ohne zu machen. Wie sieht es mit Oral aus?“
„Mach ich auch, denke das ist kein Problem.“
„Auch ohne Gummi?“
„Muss ich?“
„Nein du musst natürlich nicht. Aber sagen wir mal so. Deine Verdienstmöglichkeiten und deine Vermittlungschancen sind ungleich höher, wenn du es ohne machst. Natürlich auch mit Schlucken, darauf stehen die Kerle. Also, Oral mit Schlucken?“
Nina schluckte trocken, bevor sie nickte.
So ging es weiter. Anal, Fisting, Bondage, etc., die Chefin fragte ein Thema nach dem anderen ab.
Wenn Nina mal etwas nicht zustimmen wollte, dann kam sofort der Zeigefinger der Chefin. „Mädchen, die Männer kommen zu uns, weil sie etwas möchten, das sie von ihren Ehefrauen nicht geboten bekommen. Und das müssen wir ihnen bieten.“
Und Nina sagte meistens zu. Am Schluss waren nur Natursekt, Kaviar, Peitsche und Verletzungen als Tabus ausgeschlossen worden.
Als ihr die Chefin nochmal ihre Leistungen vorlas, zu denen sie sich verpflichtet hatte, spürte Nina, wie sie feucht wurde. Verwirrung setzte bei ihr ein.
„Ich denke, du machst das Richtige, wenn ich deinen Fragebogen so durchgehe.“ Meinte die Chefin.
„Ich bin mir da gar noch nicht so sicher.“ Nina rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
„Doch wirklich. Ich denke, du wirst eine gute Hure. Der Job wird dir liegen.“
Nina wurde rot. Sie war geschockt. Sie eine gute Hure, was fällt der ein.
„Mein Traumjob ist das nicht gerade.“ Entgegnete sie vorsichtig.
„Weil du ihn noch nicht ausprobiert hast. Aber wenn ich deine Antworten so durchlese. Da sind ganz klar devote Neigungen zu erkennen. Das sind ideale Voraussetzungen. Ich mach noch ein Kreuzchen, dass du es magst, auch mal härter angefasst zu werden, wenn du bockst.“
Als Nina was erwidern wollte, fügte die Chefin an. „Das erspart dir vielleicht eine Beschwerde.“
„Ich weiß nicht. ob ich das will.“
„Stell dir folgende Situation vor. Du hast schon einen netten Abend mit dem Kunden gehabt. Jetzt will er was, wo du unsicher bist und zögerst. Wenn der Kunde hier abbricht, bist du dein Geld los und der ganze Abend war umsonst. Wenn ich ihm aber sage, dass Dein Zögern zum Spiel gehört, wird er nicht abbrechen. Er bekommt seinen Spaß und du dein Geld und alle sind glücklich.“
Die Chefin händigte Nina den Fragebogen aus. „Noch einmal durchlesen und unterschreiben.“
„Ich danke ihnen. Ich werde noch einmal eine Nacht darüber schlafen müssen und bringe den Fragebogen dann vorbei.“
„Ja mach das, wir sehen uns morgen.“
Als Nina auf der Straße stand, wusste sie nicht, was sie da eigentlich gerade gemacht hatte.
Eine Hure, ich bin eine Hure, ging es ihr ständig durch den Kopf.
Sie war völlig durcheinander, als sie nachhause fuhr.
In ihrem Briefkasten türmten sich weitere Rechnungen und noch mehr Mahnungen.
Morgen musste sie unbedingt mit ihrem Chef reden. So ging es nicht weiter. Mittlerweile drohten sie offen mit Pfändung, oder mit dem Abstellen vom Strom. Ihr Auto sollte sie zurück zum Autohaus bringen, wenn sie nicht bald bezahlen würde.
In einer alten Kaffeedose, die als eiserne Reserve diente, waren gerademal noch 30€. Das reichte, um noch mal was zu essen zu kaufen, aber ihren Smart tanken war schon nicht mehr drin.
Ihre ganzen Sorgen erzählte sie auch Tine bei ihrem wöchentlichen Telefonat. Die versuchte sie zu trösten. „Du, ich überweise dir was. Ist doch kein Problem, zahlst es mir halt irgendwann zurück.“
„Tine, da musst du schon eine Menge überweisen, dass ich wieder was bekomme. Denn sobald Geld eingeht, geht das aber für die ganzen Daueraufträge, Einzugsermächtigungen etc. drauf. Also bitte überweise nichts, da freuen sich nur meine Gläubiger.“
„Nina, es muss doch einen Weg geben, dass du da raus kommst.“
Obwohl sie eigentlich nichts sagen wollte, weil sie Tines Reaktion erahnte, musste sie es ihr doch erzählen.
„Ich hab mich heute bei einer Escort-Agentur beworben.“
„Bitte was? Sag mir jetzt bitte, dass es nicht das ist, was ich denken.“
„Ich weiß ja nicht was du denkst, aber da kann ich an einem Abend so viel verdienen, wie in meinem Job in der ganzen Woche.“
In der Leitung war Stille, Nina hörte nur das konzentrierte Atmen von Tine.
„Tine, bist du noch da?“
„Es ist nicht nur begleiten für das Geld?“
„Nein, für nur begleiten gibt es nicht so viel.“
„Bist du verrückt, weißt du denn was du da tust?“
„Tine, bis jetzt hab ich mich ja NUR beworben. Aber welche andere Möglichkeit hab ich denn? Ich hab es mal zusammengerechnet, alles zusammen stehe ich mit über 20.000€ in der Kreide und hab im Moment keine Einkünfte, niente, gar nichts.“
„Ich könnte das nicht, mit einem Wildfremden.“
„Bei dem Handball-Club hat dir das auch nichts ausgemacht.“
„Nina, das war eine riesen Gaudi. Das war Spaß. Und es hat Spaß gemacht, weil wir es so wollten. Aber mit einem Fremden gegen Bezahlung. Das ist schon ein Schritt in die falsche Richtung.“
„Ich will das ja nicht ewig machen, nur bis ich mal aus dem Gröbsten draußen bin.“
„Und du glaubst du kannst das?“
„Ich glaube ja. Ich habe ja noch nicht zugesagt, aber ich denke, ich werde es mal versuchen. Wenn es nichts ist, kann ich es ja immer noch bleiben lassen. Aber dann habe ich es wenigstens probiert.“
„Nina, auch wenn ich das nicht gut finde, aber ich hoffe, du weißt, dass du immer auf mich zählen kannst. Aber überleg es dir vielleicht noch mal.“ Tine lachte. „Oh mein Gott, jetzt klinge ich wie meine eigene Mutter. Also überleg es dir gut Kleines!“
„Ja Mutti. Hab dich lieb.“
Am nächsten Morgen, als Nina an ihrer Arbeit ankam, standen ein paar Kollegen vor dem Eingang.
Sie hatte die halbe Nacht nicht geschlafen. Sich von einer Seite auf die Andere gewälzt, in der Hoffnung, eine Entscheidung möge irgendwann vor ihr auf dem Kopfkissen liegen. Aber die Entscheidung kam nicht. Sie war noch immer unschlüssig was sie tun sollte, als sie jetzt auf die kleine Gruppe an der Eingangstür zuging. „Guten Morgen, wieso geht ihr denn nicht rein?“
Einer rüttelte an der Tür. „Geht nicht, es ist abgeschlossen.“
Nina versuchte es auch, sie dachte, man wolle sie auf den Arm nehmen. „Das gibt’s doch nicht.“
„Du hast heute Morgen schon etwas versäumt, Langschläferin. Heute war schon großes Aufgebot da. Ein Insolvenzverwalter war da, mit seinem Stab, vier von solchen Anzugträgern. Nach einer halben Stunde nahm er unserem Chef den Schlüssel ab und sperrte zu.“
„Und jetzt?“ Nina blieb der Mund offen stehen.
„Das war es dann. Hier bleibt es wohl dicht.“ Sagte ein anderer.
„Und wo sollen wir jetzt arbeiten?“
„Nix mehr Arbeit, schönes Fräulein.“ Äffte einer den Slang nach. „Gehe Arbeitsamt. Die anderen sind schon voraus gegangen.“
Nina war immer noch sprachlos. Irgendwie hatte sie gehofft, dass es weiter gehen würde. Dass sie wenigstens eines ihrer drei Monatsgehälter bekommen würde. Aber jetzt war alles aus. Ihr liefen die Tränen runter. Sie drehte sich um und ließ die anderen stehen. Als sie in ihrem Auto saß, flossen die Tränen in Strömen. Was sollte sie jetzt tun?
Das war wohl dann die Entscheidung. Deutlicher konnte sie wohl nicht sein. Ihr blieb gar keine andere Wahl. Sie versuchte sich einigermaßen wieder zu fassen. Schminkte sich im Auto notdürftig nach und startete den Smart.
„So früh hätte ich nicht mit dir gerechnet.“ Begrüßte sie die Agenturchefin. „War wohl eine kurze Nacht. Bist du zu einer Entscheidung gekommen?“
Nina nickte. „Ich mach es.“
„So wie wir es gestern gemeinsam ausgefüllt haben?“
Nina nickte wieder.
Die Chefin grinste, „Lass uns in mein Büro gehen, dann erkläre ich dir alles.“
Sie legte behutsam den Arm um Nina und führte sie wie ein Schulkind in das Büro des Rektors.
„Ich freue mich, dass du dich so entschieden hast.“
Dann wurde sie geschäftlich und erklärte Nina noch einmal genau den Ablauf. Dass sie ihre Aufträge mit den Kontaktdaten per Telefon und noch einmal schriftlich per SMS bekommen würde. Dass sie sich zu melden hätte, nachdem sie den Gast verlassen hätte. Einfach um mitzuteilen, dass alles in Ordnung wäre und ob es Probleme gegeben hätte. Sie wurden immer wieder unterbrochen, durch ihr Telefon.
„Ja, jetzt fehlt eigentlich nur noch deine Bankverbindung, die haben wir gestern nicht eingetragen.“
„Vielleicht könnten sie mir das erste Mal mein Geld bar auszahlen?“
„Machen wir eigentlich nicht, aber beim ersten Mal können wir eine Ausnahme machen. Du kannst es dir dann am Tag nach dem Job abholen.“
„Und wann ist mein erster Job?“
„Das kann ich nicht sagen, wenn ich einen geeigneten Kunden für dich habe. Der erste Kunde sollte vielleicht, na ja, nicht gleich das volle Programm von dir verlangen.“
„Das volle Programm?“
„Was wir gestern ausgefüllt haben, was du alles anbieten möchtest. Wenn der Kunde dafür bezahlt, musst du es dann auch machen. Deshalb sollte der erste vielleicht eher auf so eine Hausfrauennummer stehen, dass du dich langsam daran gewöhnst. Wir steigern das langsam.“
„Ich sollte nur….“
Sie wurden wieder vom Telefon unterbrochen. Nina hörte erst gar nicht dem Gespräch zu, bis sie hörte, wie die Chefin genau ihr Aussehen in das Telefon flötete. „… das wäre doch was für sie. Und sie ist ganz neu in dem Geschäft. Noch ganz unerfahren.“ Sie lauschte. „Ja ich weiß, dass sie das mögen, deshalb hab ich auch gleich an sie gedacht…“
Sie legte auf und grinste Nina an. „Wie es der Zufall will, du hast einen Job, heute Abend!“ Sie reichte Nina einen Zettel mit Uhrzeit und Treffpunkt rüber. „Das ist ein ganz anständiger. Seit vielen Jahren Stammkunde von uns. Richte dich hübsch her, er will, dass du wie eine Geschäftsfrau aussiehst. Bekommst du das hin?“
Nina nickte, sie konnte es nicht glauben. Gleich heute würde sie das erste Mal als Hure arbeiten. Ein Schauer durchzuckte sie.
„Hörst du mir zu? Hast du hübsche Dessous? Drunter sexy, drüber Geschäftsfrau. Darauf steht er.“
„Was bekomme ich dafür?“
„2oo, kannst du dir morgen abholen, aber die folgenden Jobs werden überwiesen.“
Nina nickte mechanisch. „Und was erwartet er von mir?“
„Ganz normal, leider ohne Gummi, Blowjob mag er auch. Manchmal auch anal. Wenn er es will, lasse es ihn machen, er ist wie gesagt ein alter Stammkunde, mit denen dürfen wir es uns nicht verscherzen. Und noch was, wenn er dich fragt, warum du diesen Job machst, sage nie, wirklich niemals, weil du in einer finanziellen Klemme bist. Das wollen die nicht hören. Die wollen hören, weil du Spaß am Sex hast. Hast du verstanden?“
Nina nickte wieder.
„So, dann bereite dich mal vor. Und sei pünktlich. Um 18 Uhr bist du in diesem Hotel und rufst ihn auf dem Handy an. Sei pünktlich und mach schön was er von dir verlangt.“
Somit war das Gespräch für die Chefin beendet. Nina fand sich auf der Straße wieder.
In ihr tobte ein Sturm. Sie war völlig durcheinander. Sie war erregt und niedergeschlagen zu gleich. Die Erregung passte nun gar nicht. Sie schimpfte mit sich selbst.
<Du dumme Kuh, hast deinen Job verloren, hast Schulden wie ein Kesselflicker und machst dich jetzt auch noch zur Hure. Und was machst du? Du bist erregt?>
Sie fuhr nicht direkt nachhause, sondern wagte einen Abstecher übers Arbeitsamt. Über mehrere Stunden wurde sie da über Flure geschleust, von einem Büro zum nächsten und überschüttet mit Anträgen. Auf die Frage, wann sie denn mit Unterstützung rechnen könnte, hieß es nur, sie müsste sich schon etwas gedulden.
Als sie endlich zuhause war, musste sie sich sputen und richten, dass sie nicht zu ihrem ersten Termin gleich zu spät kam.
Sie ertappte sich, dass sie sich zu Recht machte, als hätte sie ein Rendezvous. Aber so etwas Ähnliches war es ja auch, nur dass der Kerl dafür bezahlen musste. Dafür konnte er sich auch sicher sein, dass er sie heut Nacht auch bekam. Nina fühlte sich so zerrissen. Auf der einen Seite niedergeschlagen, was sie da tat, auf der anderen Seite erregte es sie. Es schickte ein unsinniges Kribbeln durch ihren Körper, was Nina noch mehr verstörte.
Punkt 18 Uhr betrat Nina die Hotellobby und wählte die angegebene Nummer.
„Ja hallo?“
Was sollte sie sagen? Sie hatte Angst, dass sie keinen Ton heraus bekam.
„Nina hier, Ich bin ihr 18 Uhr Termin.“
Ruhe in der Leitung.
„Ich warte in der Lobby.“
Der Mann am anderen Ende lachte. „Ist gut und wie erkenne ich sie?“
„Ich trage ein altrosafarbenes Kostüm.“
Die Leitung war unterbrochen.
Auf sie kam ein Mann zu, über 50, blonde kurze Haare, ein paar Kilo Übergewicht. Als er ein paar Meter von ihr weg war, breitete er die Arme aus und begrüßte sie wie eine alte Bekannte. „Nina“ rief er „schön dass sie es einrichten konnten.“ Er gab ihr rechts und links einen Küsschen. „Wollen wir etwas essen gehen?“
„Gerne.“ Nina hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen.
Er führte sie in ein Restaurant, das ein paar Schritte von dem Hotel entfernt war. Das Restaurant war klein und gemütlich und wohl auf Geschäftskunden eingestellt.
Er bestellte für beide das Menü. Nach der Vorspeise musste er wohl unbedingt fragen.
„Sie sind neu bei Karin (Agenturchefin)?“
„Ja, ich habe erst angefangen.“
„Haben sie vorher denn woanders gearbeitet?“
„Nein, in dem Berufszweig noch nicht.“
„Schön, das gefällt mir. Ich mag nicht diese Profis.“
„Warum nicht? Sie sind bestimmt besser, als eine Einsteigerin wie ich.“
Er lachte. „Ja, technisch perfekt, fast zu perfekt. Sie dagegen sind sehr natürlich.“
„Finden sie, ich bin furchtbar aufgeregt.“
„Das ist ja das Schöne. Wobei ich sicher bin, dass wir viel Spaß haben werden.“
„Um ehrlich zu sein, sie sind mein erster“ das Wort Kunde wagte sie nicht in dem Restaurant auszusprechen. „Helfen sie mir, wenn ich mich, na ja, vielleicht etwas dumm anstelle.“
Er lachte. „Das ist ja herrlich. Ich bin überzeugt, du wirst dich nicht dumm anstellen. Ach übrigens, wir werden uns ja noch recht nah kommen. Wir sollten uns duzen. Nenn mich bitte Heinz.“
„Ich bin Nina.“
Er nickte und lachte dann los. „Ich weiß.“
Nina überlegte, ob die übrigen Gäste sehen konnten, was sie für ein Pärchen waren, oder ob sie sie schlichtweg für Geschäftsfreunde, oder ein ganz normales Paar hielten.
Während dem Hauptgang stockte immer wieder ihr Gespräch. Nina versuchte immer unauffällig ihn zu beobachten. Ihn anzuschauen und den Mann etwas besser kennen zu lernen, mit dem sie nachher aufs Zimmer ging.
Sie konnte es sich noch nicht vorstellen, sich vor diesem Mann auszuziehen. Sich ihm vielleicht zu präsentieren. Sie konnte es sich nicht vorstellen, dass dieser Mann sie nachher berühren wird. Ja und dass sie eigentlich da war, um ihn zu befriedigen.
„Ich werde dann etwas massiver die Führung übernehmen, wenn es dir recht ist.“ Riss er sie aus ihren Gedanken. Seine Hand landete auf ihrer Hand. „Das nimmt dir dann etwas deine Unsicherheit. Du kannst dich einfach fallen und führen lassen.“ Er streichelte ihre Hand.
Nina versuchte ein gezwungenes Lächeln. „Das ist nett von Dir Heinz.“
Der Nachtisch kam.
„Ich kann es kaum erwarten bis wir den zweiten Nachtisch auf meinem Zimmer einnehmen.“
Nina durchzuckte ein angenehmer Schauer. Ihre Nervosität wuchs immer mehr, aber auch ihre Erregung. <Völlig verrückt>, scholt sie sich, <du gehst nachher mit einem völlig fremden aufs Zimmer und musst die ganze Nacht mit ihm verbringen. Machst dich zur Hure und wirst auch noch erregt dabei.>
„Wie ist es bei dir?“ unterbrach er wieder ihre Gedanken.
„Entschuldige, ich bin eine ganz schlechte Gesprächspartnerin.“ Sie lachte verlegen, „aber ich bin so aufgeregt.“
„Wenn man so einen Beruf ergreift, muss man viel Spaß am Sex haben.“
„Ja, das habe ich. Und ich bin solo im Moment.“
„Aber bei einer so hübschen Frau stehen die Männer doch bestimmt Schlange.“
Wie ein Blitz durchzuckte es sie, weil sie an den Gang Bang dachte, da sind sie auch Schlange gestanden. Sie lächelte wieder verlegen.
„Die richtigen stehen nicht Schlange. Außerdem weiß ich nicht, ob ich überhaupt für eine Beziehung geeignet bin.“ Er schaute sie fragend an. Sie musste ihn jetzt richtig heiß machen.
„Na ja, ich finde es viel spannender und aufregender mit Männern zu schlafen, die ich nicht kenne. Und jetzt sitze ich hier.“
In seinen Augen flackerte ein Feuer auf. „Du meinst, um mit Wildfremden zu schlafen, hast du dich an die Agentur gewandt?“
Nina nickte. Ihre Erregung wuchs, in ihrem Unterleib brannte ein Feuer immer heißer Eine Erregung, die sie sich nicht erklären konnte. Denn eigentlich war es demütigend, dass sie sich nachher diesem bestimmt dreißig Jahre älteren übergewichtigen Mann hingeben musste.
„Sollen wir dann gleich los?“
Ihr Mut schwand, zeitschinden, ging es ihr durch den Kopf. „Ich hätte gerne noch einen Kaffee!“
Er nickte etwas frustriert. „Selbstverständlich.“ Und machte dem Kellner Druck, dass er zwei Kaffee brachte. „Aber pronto.“
Als der Kaffee kam, bestellte er gleich die Rechnung, wohl damit es ihr nicht einfiel noch etwas zu bestellen. Er wurde zunehmend nervöser, wie sie ihren Kaffee in kleinen Schlucken trank und tippte mit den Fingern auf dem Tisch, nachdem er seinen Kaffee heruntergestürzt hatte. Sie wurde zunehmend unsicherer, was auf sie zukommen würde und versuchte es immer mehr raus zu schieben, indem sie den Kaffee so genoss, als sei es der köstlichste Kaffee auf der ganzen Welt.
Immer wieder schaute er vorsichtig in ihre Tasse, in der noch ein kleiner Rest verblieben war.
Als sie sich wohl zu viel Zeit für diesen Rest nahm, meinte er, dass er es kaum noch erwarten könnte, sie endlich in seinem Hotelzimmer zu haben. Er griff nach ihrer Hand und zog sie auf.
Als sie die Hotellobby betraten und zielstrebig in Richtung Aufzug gingen, schämte sich Nina, denn sie hatte das Gefühl, dass jeder ihr ansah, dass sie käuflich sei. Zum Glück gibt es jetzt diese Türöffner Kärtchen, schoss es ihr durch den Kopf und man muss nicht mehr beim Portier vorbei um seinen Schlüssel abzuholen. Der Aufzug kam endlich und Heinz schubste sie förmlich hinein.
Sanft aber bestimmt führte er sie zu seinem Zimmer und schob sie dann durch die Tür hinein.
Als die Tür dann hinter ihr ins Schloss fiel, wurde ihr noch stärker bewusst, dass es jetzt wohl kein Zurück mehr gab.
„Kann ich noch mal kurz auf die Toilette?“
Er öffnete die Tür und deutete ihr den Weg.
Sie besah sich im Spiegel und richtete noch mal ihre Frisur. <Was für eine Verschwendung, der ruiniert sie dann doch gleich> schoss es ihr durch den Kopf.
<Wenn ich jetzt da raus gehe ist es soweit, ich habe zum ersten Mal Sex gegen Geld. Dann bin ich eine Hure.> Irritierenderweise erregte sie der Gedanke.
<Lass ihn nicht zu lange warten. Eine Beschwerde kannst du dir nicht leisten.>
Mit zitternden Fingern öffnete sie die Badezimmertür und kehrte zurück in den Raum.
Er lümmelte auf dem Sofa und hatte sich ein Bier aus der Minibar gegriffen. In seine Augen trat freudige Erregung, als er sie sah. „Komm mal näher zu mir!“
Er dirigierte sie näher zu sich, bis sie direkt am Sofa, zwischen seinen Beinen stand. Er streichelte zärtlich ihre Kniekehlen. Ein wohliger Schauer durchflutete sie. Ihr inneres Zittern nahm zu.
„Na? Gefällt dir das?“
Sie nickte. Seine Hände fuhren nach oben unter ihren Rock. Immer höher, bis zum Saum ihrer Strümpfe. Mit dem Daumen fuhr er unter ihre Strapse und streichelte leicht hin und her. Ihr Zittern war kaum noch zum Aushalten.
„Ein Prachtexemplar was ich da gemietet habe. Aber immer noch so aufgeregt.“ Er lächelte siegesbewusst. Nina fühlte sich gedemütigt, wie sie so dastand. Ihre Erregung wuchs, je ausgedehnter er ihre nackte Haut unter ihrem Rock streichelte.
„Was soll ich jetzt tun?“ fragte sie mit belegter Stimme.
„Geh mal einen Schritt zurück und zieh dich aus für mich.“
Nina blieb einen Moment wie versteinert stehen. Mit der Hand deutete er an, dass sie einen Schritt zurück sollte. Nina wich zurück.
<Ok, der will jetzt eine Show für sein Geld.>
Nina versuchte möglichst verführerisch sich aus ihrer Kostümjacke zu befreien. Sie fürchtete, dass das alles etwas steif und unprofessionell aussah. Aber sie konnte ihre Aufregung nicht wegdrücken. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer. Sie drehte sich um die eigene Achse, versuchte so anzudeuten, als ob sie tanze und zog sich dabei die Bluse aus dem Rock. Verführerisch strich sie sich mit der Zunge über die Lippen, als sie langsam einen Knopf nach dem anderen öffnete. Dann allen Mut zusammen nahm und sie abstreifte. Sie warf sie ihm zu.
„Den BH auch gleich!“
<Was mach ich hier eigentlich?>
Sie öffnete den Verschluss ihres BH, drehte sich nochmals um die eigene Achse, und als sie ihn wieder anblickte, warf sie ihn ihm zu. Jetzt tanzte sie mit nacktem Oberkörper vor ihm.
Ihre Brüste wippten leicht bei ihren Bewegungen.
„Hey, hast du schöne Möpse.“ Begeisterte er sich. „Jetzt mal runter mit dem Rock!“
Sie öffnete den Reißverschluss ihres Rocks, ließ ihn ihre Beine hinab gleiten und stieg dann vorsichtig hinaus. So ließ er sie eine Weile vor sich tanzen. Er genoss es zusehends, wie sie an seiner Hose sah. Unaufgefordert strich sie ihr Höschen ab und warf es ihm zu. Seine Begeisterung wuchs noch mehr.
„Lass die Strümpfe und die Schuhe erst mal an!“ Er winkte sie wieder zu sich zwischen seine gespreizten Beine heran. Völlig ungeniert betatschte er ihr Allerheiligstes. Streichelte fest darüber und zwängte eine Hand zwischen ihre Beine. Sie stand wie versteinert da, als sich ein Finger langsam zwischen ihre Schamlippen bohrte. Er bewunderte die Weichheit ihrer Muschi, die so herrlich glatt rasiert war. Sie kam sich vor wie ein Stück Fleisch beim Mezger und doch spürte sie, dass sie zunehmend feuchter wurde, wie der Finger in sie langsam hineinglitt. Sie schämte sich in dem Moment für ihre Erregung. Immer tiefer und heftiger bohrte sich der Finger in sie und sie konnte immer weniger ihre Erregung verbergen. Er versuchte sie mit dem Finger in ihr, immer wieder ruckweise zu sich herzuziehen. Sie hatte alle Mühe, bei dem Ruck in ihrem Unterleib standhaft zu bleiben und nicht auf ihn drauf zu stürzen.
„So und jetzt mach mal, wozu du eigentlich da bist.“ Er zog seinen Finger aus ihr raus. Er glänzte nass. Und deute auf den Boden. Sie kniete sich vor ihm hin. Er sah sie erwartungsvoll an, wie sie langsam seinen Gürtle öffnete. Dann seine Hose und versuchte sie etwas weg zu schieben, bevor sie hineingriff und sein pralles Glied in der Hand hatte. Vorsichtig zog sie ihn heraus. Steif und fest ragte er vor ihr auf. Als sie immer nur sanft darüber streichelte und er in ihrer Hand zuckte, verlor er wohl bald die Geduld. Er griff ihr in den Nacken und zog ihren Kopf zu sich her und presste sein steifes Glied in ihren Mund. Sie ekelte sich ein wenig davor, dieses Glied eines Fremden in den Mund zu nehmen. Sie schmeckte ihn und konnte sich noch nicht richtig überwinden mit ihrer Zunge an ihm zu spielen, oder gar ihn zu saugen. Mit einer Hand hielt er ihren Nacken fest, die andere Hand wanderte zu ihrer Brust und begann sie zu kneten.
<Stell dich nicht so an, bei dem Gang Bang hast du das auch gemacht. Und jetzt zählt es wirklich.>
Mit einiger Überwindung schloss sie schließlich ihre Lippen um seinen Schaft. Und versuchte ihn so gut es ging mit der Zunge zu verwöhnen. Er versuchte sie förmlich in den Mund zu stoßen, indem er ihren Nacken festhielt und sein Becken ihr entgegendrückte. Sie musste sich am Sessel abstützen, dass er sie nicht zu tief auf seinen stoßenden Schaft drückte.
Aber die Szene erregte ihn zunehmend und Nina auch.
Sie saugte kräftiger an ihm. Sah wie sein Becken immer wieder auf sie zuflog und seinen Schwanz tief in ihren Mund katapultierte. <Warum machst du das. So spritzt er nur früher. Und dann hast du sein Sperma im Mund> Sie konnte sich keine Antwort geben, warum sie jetzt sich richtig Mühe gab, ihn mit der Zunge zu verwöhnen. Aber je besser sie es machte, umso schneller ging es auch vorüber, dachte sie sich. Außerdem, wenn es ihm gefiel, würde er sich wohl kaum bei der Agentur über sie beschweren. Ende altes Dokument
Als sie richtig fest an ihm saugte, ihre Zunge flog nur so um seine Eichel, wurde sein Griff in ihrem Nacken wie ein Schraubstock. Er begann zu keuchen. Die Bewegungen seines Beckens hatte er zwischenzeitlich eingestellt. Nur seine Hände im Nacken versuchten sie immer tiefer auf seinen Schaft zu drücken. In dem Moment, als Nina dachte, jetzt ist es gleich soweit, schnellte sein Becken noch einmal nach vorn, drückte seinen Schaft tiefer in ihren Mund und schon spritzte er.
Reflexartig begann Nina zu schlucken, um es nicht in den falschen Hals zu bekommen. Sie saugte leicht weiter. Er streichelte ihre Haare und lobte sie dafür.
Sie wusste nicht wie es weiterging, also blieb sie so vor ihm knien, mit seinem Schwanz in ihrem Mund und streichelte ihn vorsichtig mit ihrer Zunge weiter.
Sie fühlte sich ein wenig beschmutzt und gedemütigt. <Das war er nun, dein erster bezahlter Blow-Job> dachte sie, <dein erster Blow-Job als Hure>.
Sie fühlte sich benützt, so vor diesem Heinz zu knien. Seinen Schwanz immer noch im Mund zu haben und die Tröpfchen, die noch aus ihm kamen, mit der Zunge wegzuwischen.
Er streichelte immer noch ihre Haare.
Sie schmeckte immer noch sein Sperma, das sie so, als sei es das normalste auf der ganzen Welt, geschluckt hatte. Das Sperma eines Mannes, mit dem sie eigentlich nichts verband, als dass er dafür bezahlt hätte. Bei dem Gang-Bang hatte sie das ja auch getan und die Typen hat sie weiß Gott nicht gekannt. Die hatten nicht einmal dafür bezahlt. Oder war das der Unterschied, der sie in dem Moment so runter zog. Dass sie das für Geld getan hatte.
Er riss sie aus ihren Gedanken, indem er vorsichtig ihren Kopf von seinem zwischen zeitlich wieder steifen Penis zog.
„Zieh deine Schuhe aus und leg dich jetzt hin!“ er deutete aufs Bett.
Nina stand etwas benommen auf, streifte ihre Pumps ab und legte sich unsicher aufs Bett.
Er zog sich in aller Ruhe aus und ließ sie dabei keinen Augenblick aus den Augen.
„Das machst du alles sehr sehr gut. Ich meine man merkt, dass du das noch nicht lange machst. Vielleicht törnst du mich deshalb so an.“
Er kam zum Bett. Drückte etwas ihre Schenkel auseinander und legte sich dann auf sie. Sie spürte zwischen ihren Beinen seinen erigierten Penis. Er begann ihren Hals zu küssen. Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Er drehte ihren Kopf zu sich. Küsste sie sanft auf den Mund. Sie ließ ihn gewähren. Auch als seine Zunge fordernd in ihren Mund eindrang. Sein Schwanz drückte sich jetzt leicht gegen ihre Schamlippen. Als er den Kuss löste, drang er mit einem Stoß in sie ein. Sie schrie auf.
Er begann sie wieder zu küssen und versuchte sich dabei in ihr sacht zu bewegen. Immer wieder setzte er den Kuss ab und stieß sie heftiger.
Er kostete das Spiel voll aus, immer darauf bedacht, nicht zu früh zu kommen.
Irgendwann presste er sich dann schwitzend tief in sie hinein. Sein ganzes Gewicht drückte sie in die Matratze, als er sich in sie ergoss.
So blieb er auf ihr liegen und schlief dann recht schnell ein.
Nina konnte noch lange nicht schlafen. Sie versuchte unter ihm vor zu kommen, ohne ihn zu wecken. Es gelang ihr nicht. Sie spürte wie sein schlaffer Schwanz zwischen ihren Beinen hing. Wie er tropfte, aber auch, wie es langsam aus ihr floss.
Ihre Gefühle liefen Amok. Von Ekel über Demütigung bis hin zur Erregung war alles dabei.
<Du musst dich daran gewöhnen. Du wirst dich daran gewöhnen. Das ist jetzt dein Job, du bist jetzt eine Hure> ging es ihr immer wieder durch den Kopf.
Am nächsten Morgen wachte sie daran auf, dass dieser Heinz an ihrer Muschi rumfingerte und offensichtlich versuchte, einen Finger in sie hinein zu drücken. Er war wohl irgendwann in der Nacht von ihr heruntergerollt und befingerte sie jetzt, während sie so langsam zu sich kam.
Sie wusste erst gar nicht wo sie war und konnte sich erst im letzten Moment beherrschen seine Hand wegzuschieben.
Als er dachte, dass sie wohl wach genug sei, wälzte er sich wieder auf sie drauf. Drückte ihre Beine etwas auseinander und zwängte sich dazwischen. Sie spürte zwischen ihren Beinen seinen festen Ständer. Er begann wieder ihren Hals zu küssen und tastete sich zu ihren Ohren und versuchte die ganze Region mit Küssen zu bedecken.
Seine Eichel drückte jetzt immer fester gegen ihre Schamlippen, während er sie immer ausgiebiger liebkoste und anfing ihre Brust fest zu kneten.
Mit einem festen Stoß drang er tief in sie ein. Sie schrie kurz auf. Er hielt ihr den Mund zu und blieb fest an ihr gepresst auf ihr liegen, sein Schaft tief und fest in sie reingepresst.
„Oh Baby, du machst mich so geil. Man merkt dir echt an, dass du das noch nicht oft gemacht hast.“
„Zum ersten Mal!“ flüsterte sie.
„Und wenn schon, du machst mich geil.“
Er kniete sich zwischen ihre Beine, ohne ganz aus ihr raus zu gleiten. Umklammerte ihre Beine, hob ihr Becken leicht an und legte sich ihre Beine auf die Schultern. Er ließ sein Becken an ihrer Muschi etwas kreisen. Seine Schamhaare kitzelten an ihrer blanken Muschi und sein fester Schaft rührte in ihr. Er hielt ihre Beine fest an sich gepresst und begann sie dann kraftvoll zu stoßen. Sie war noch nicht soweit und sein Schaft bewegte sich nur schwer in ihr. Ihm gefiel es offensichtlich, denn er lobte immer wieder wie herrlich eng sie sei. Sie krallte sich in das Bettlacken, um wenigstens etwas Halt zu finden. Er wurde schneller und noch kraftvoller, wie er da in ihr Allerheiligstes vorstieß. Nina sah ihm an, dass es wohl, bedingt durch ihre recht trockene Muschi, bei ihm nicht lang dauern würde.
Mit einem lauten Aufstöhnen, ließ er ihre Beine los und ließ sich wieder auf sie drauffallen.
Sie spürte das Zucken in ihr, wie er sich in sie entlud.
Keuchend blieb er noch einen Moment auf ihr liegen, bevor er sich wieder seitlich von ihr rollte und auf dem Rücken liegen blieb.
„Leck ihn sauber!“ raunte er ihr zu. Als sie ihn etwas ungläubig anschaute, meinte er noch einmal, „Na los, leck ihn sauber!“
Nina richtete sich auf und beugte sich über seinen zwischenzeitlich schlaffen nassen Schwanz und nahm ihn etwas wiederwillig in den Mund.
Sie saugte ihn fest an und leckte mit der Zunge um ihn. Sie hoffte, dass er das darunter verstand mit sauberlecken. Als langsam wieder Leben in das schlaffe Teil in ihrem Mund kam, gab ihr das recht.
Sie machte gierig weiter, in der Hoffnung es ihm gut zu machen. Er wurde schnell wieder ganz fest.
Nina bewegte ihre Lippen den Schaft rauf und runter. Saugte immer stärker. Hielt ihn jetzt mit der Hand noch fest. Es dauerte etwas, aber seine Erregung wuchs und wuchs, bis er ihr in den Mund spritzte und sein ganzer Körper wieder erschlaffte.
Erschöpft fingerte er an seinem Nachttisch rum und zog einen 10€-Schein aus der Schublade. Sie lutschte ihn immer weiter.
Er warf den Schein vor ihr aufs Bett.
„Hier, hast du dir echt verdient, als Trinkgeld. Und jetzt zieh dich an und verschwinde.“
Sie nahm den 10 €-Schein und bedankte sich fast unterwürfig. Bevor sie aufstand und sich vor ihm anzog.
<Möglichst schnell raus hier jetzt>, dachte sie.
„Wenn ich das nächste Mal in der Stadt bin, buche ich dich wieder.“
„Das wäre lieb“ hauchte sie, gab ihm einen flüchtigen Kuss und verließ das Zimmer.
Auf dem Flur musste sie sich erst einmal gegen die geschlossene Tür lehnen und sich sammeln.
Bevor sie dann mit forschen Schritten zum Aufzug schritt. Möglichst schnell aus dem Hotel raus, bevor dich noch jemand sieht.
Sie stürmte praktisch durch die Lobby auf die Straße raus, bevor sich ihre Schritte wieder allmählich verlangsamten.
An der Bushaltestelle war zum Glück niemand, Zeit sich ein wenig zu sammeln, bevor der Bus kam. Sie dachte an ihren Smart, der zuhause vor der Tür stand und keinen Sprit mehr hatte. Sie würde die 10€ Trinkgeld dazu verwenden, um ihm wieder etwas Leben einzuhauchen.
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schmeckte ihn wieder deutlich, diesen Heinz.
Schmeckte immer noch deutlich den Geschmack seines Spermas in ihrem Mund.
Was hatte sie getan? Sie presste ihre Beine zusammen. 200€ würde sie dafür bekommen. Gerade genug, um endlich mal wieder etwas einzukaufen.
Der Bus war recht voll um diese Zeit. Es war ihr unangenehm, als könnte man es ihr ansehen, von welchem Job sie gerade käme. Sie dachte kurz darüber nach, ob sie in der Agentur vorbeischauen sollte, um ihr Geld abzuholen. Es war noch viel zu früh, gerade einmal halb acht. Eigentlich wollte sie jetzt nur erst einmal unter eine ausgiebige heiße Dusche. Zähne putzen und den Geschmack der letzten Nacht wegspühlen.
Die Agentur, das durfte sie nicht vergessen. Eilig tippte sie schnell eine SMS in ihr Handy: „Alles O.k., denke Kunde ist zufrieden, Nina“. Die Bestätigungsmeldung, dass alles gut gelaufen ist.
Gegen 11 fuhr sie mit ihrem Smart, der ein paar wenige Liter Sprit bekommen hatte, vor der Agentur vor.
„Und? Alles gut gegangen?“ begrüßte sie die Agenturchefin.
Nina nickte, „Fürs erste Mal, ich hoffe der Kunde war zufrieden.“
„Oh, er war sehr zufrieden mit dir.“ Die Chefin ging um ihren Schreibtisch um das Geld aus der Schublade zu holen. Sie drückte ihr die 200€ in die Hand. „Hast du sehr gut gemacht, mach weiter so. Denke du wirst mal ganz erfolgreich.“
Nina steckte das Geld ein. „Das muss ich auch, ich brauch nämlich dringend das Geld.“
„Nina, aber das nächste Mal kann ich dir nicht bar auszahlen, sonst machen die mir den Laden hier zu. Und du darfst das Geld nicht in den Vordergrund schieben, sonst bist du nicht gut.“
„Wann bekomme ich den nächsten Kunden?“
„Das kann ich noch nicht sagen. Wenn ich einen geeigneten Kunden für dich habe. Aber halte dich bereit, die rufen oft recht kurzfristig an.“
Nina nickte stumm. Das war wohl ein Glücksfall, dass sie so schnell ihren ersten Kunden hatte.
„Bleibt mir also nichts anderes übrig, als zu warten.“
Die Chefin lächelte, im Versuch zu trösten, „Kopf hoch, das wird sicher nicht lange dauern.“
Als sie zuhause die Haustür aufschloss, passte sie prompt ihr Vermieter im Treppenhaus ab.
„Sind sie jetzt auch noch arbeitslos?“
„Ich komme gerade von einem Vorstellungsgespräch.“
„Mädchen, wie wollen sie denn die Miete bezahlen? Sie sind zwischenzeitlich mit drei Monatsmieten im Rückstand.“
„Aber wohl nicht freiwillig, mein Arbeitgeber hat mir seit 3 Monaten keinen Lohn mehr gezahlt. Aber ich bekomm das Geld.“
„Das höre ich nun schon seit drei Monaten. Ich glaub da bald nicht mehr dran. Das wird ja mit jedem Monat schlimmer. Sie sollten mal langsam bezahlen oder ausziehen!“
Nina griff in ihre Tasche. Spielte einen Moment mit einem 100€ Schein, bevor sie ihn rauszog und ihm in die Hand drückte. „Hier, ich hab einen kleinen Vorschuss auf mein ausstehendes Gehalt bekommen. Kann ich mir halt nichts zu essen kaufen, dafür haben sie ihre Miete!“
Sie drückte sich zornig an ihm vorbei.
„Hey, das reicht aber nicht mal für eine Miete und sie schulden mir drei!“
„Das ist alles was ich im Moment habe.“ Schrie sie zurück, bevor sie ihre Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen ließ.
Sie war völlig erledigt. Raffte sich aber dennoch auf und googelte nach Stellen und schrieb Bewerbungen. Das lenkte sie davon ab über die letzte Nacht nachzudenken.
Am Abend wartete sie schon auf Tines Anruf. Pünktlich um acht klingelte ihr Telefon.
„Hey, na wie geht’s Dir?“
Kurzes Schweigen in der Leitung. Nina atmete hörbar durch. „Geht so.“
„War es schlimm?“
„Tine, ich bin wund.“
„So schlimm? Nina, wenn du es nicht kannst, solltest du die Finger davon lassen!“
„Ich kann das. Geld heilt Wunden.“
„Was ist denn das für ein Scheißspruch? Ich mein das ernst, du solltest es nicht machen!“
„Tine, es geht schon. Ich mach das weiter. Was bleibt mir auch anderes übrig. Ich bin mit der Miete 2 Monate im Rückstand. Als ich zurück kam, hat mir mein Vermieter aufgelauert und mir erst einmal 100€ von dem sauer verdienten Geld abgeknöpft. Ich kann mir nicht mal mehr einen Kontoauszug rauslassen, weil sie meine Bankkarte eingezogen haben. Wahrscheinlich werden sie mir bald den Strom abstellen. Mein Auto ist bald weg. Mein Briefkasten quillt über von letzten Mahnungen. Ich mach das weiter, das ist die einzige Chance mich einigermaßen über Wasser zu halten. “
„Wie gesagt, ich leihe dir gerne was, bis du wieder einen festen Job hast. Ich schicke es dir auch gerne per Post, wenn dein Konto gesperrt ist.“
„Das ist nett Tine und ich weiß das wirklich zu schätzen. Vielleicht komm ich auch darauf zurück, aber als wirklich letzten Ausweg. Ich stehe ungern bei guten Freunden in der Kreide.“
„Nina, mach dich doch nicht kaputt. Das kriegen wir schon hin.“
„Ich bekomme das hin. Ich muss mich nur mit meinem neuen Job anfreunden. Im Moment ist es nur furchtbar demütigend. Aber ich werde mich schon daran gewöhnen. Das schaffen andere ja auch. Wenn ich da nur an Nadine, unsere Auszubildende denke. Für sie scheint es das normalste auf der Welt zu sein.“
„Nina, jede ist irgendwie anders. Und du kommst damit halt nicht zurecht, das ist doch nicht schlimm.“
„Ich werde damit zurechtkommen.“ Nina wurde langsam zornig. „Ich will es schaffen und ich werde es schaffen.“
„Du bist fest entschlossen eine Nutte zu werden.“
„Tine, ich bin schon eine Nutte, Ich habe mich heute Nacht wund vögeln lassen von so einem Heinz für 200€. Ich bin schon eine Nutte.“
Es folgte Schweigen. Tine wusste nicht mehr, was sie darauf sagen sollte. Nina konnte stur sein, das wusste sie. Und alles was sie jetzt noch sagen würde, würde Nina noch wütender machen.
„Nina, es ist dein Weg. Aber ich hoffe, du weißt, dass ich immer für dich da bin. Und wenn ich irgendwie helfen kann, dann helfe ich dir. Du musst nur sagen wie ich dir helfen kann!“
„Ich weiß.“ Sie klang jetzt wieder etwas versöhnlicher. „Es ist auch sehr lieb von dir. Aber gerade weil wir so gute Freundinnen sind, will ich dich da nicht mit rein ziehen. Aber ich verspreche dir, wenn ich wirklich Hilfe brauche, werde ich auf dein Angebot zurückkommen.“
Die nächsten Wochen waren für Nina ein Überlebenskampf. Sie bekam pro Woche einen Kunden, aber nur immer für 200€. „Die Gewöhnlichen“, wie es ihre Chefin nannte, erst mal zum Anfangen.
Für die Anderen war sie noch nicht bereit, meinte sie.
Diese 200€ pro Woche reichten nicht um ihre laufenden Kosten zu decken, geschweige denn um ihre Rückstände langsam auszugleichen. Die Bank zahlte ihr wenigstens 50€ pro Woche für den Lebensunterhalt aus. Aber ihr Smart war relativ schnell wieder beim Händler, weil sie mit den Leasingraten im Rückstand war. Ihr Vermieter strengte eine Räumungsklage an, weil sie zwischenzeitlich mit 4 Monaten im Rückstand war. Und die „Letzten Mahnungen“ rissen nicht ab.
<Was machen die mit meinem Geld?> dachte sie sich.
Sie bettelte ihre Chefin an, ihr mehr Kunden zu geben. Diese versprach ihr, dass sie ihr jeden Kunden bereits geben würde, den sie könnte. Obwohl es ihr immer noch unangenehm war, diesen Job zu machen, so fiel es ihr zwischenzeitlich etwas leichter. Sie brauchte endlich mehr Kunden und vor allem Kunden, die mehr bezahlen würden, damit sie endlich finanziell wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehen würde.
So war sie richtiggehend happy gewesen, als ihre Chefin sie angerufen hatte und ihr mitteilte, dass sie einen 300€ Kunden für sie hätte. Etwas mulmig war ihr schon gewesen, nachdem ihre Chefin ihr erklärt hatte, dass es die 100€ extra geben würde, weil der Kunde auf Anal stehen würde. Und dass sich schon etliche ihrer Kolleginnen darüber beklagt hatten, dass er dabei recht grob gewesen sei.
Richtig grob war er auch bei ihr gewesen, dachte sie, als sie den Hotelflur langsam zum Aufzug lang ging. Ihr tat alles weh. Sie spürte bei jedem Schritt die Auswirkungen der Nacht. <Ich werde wohl eine Weile nicht sitzen können>, dachte sie zu sich selbst, <dafür hab ich endlich mal 100€ extra verdient.>
Als sich die Aufzugtüren öffneten, traf es sie wie ein Schlag. Die Stimme kannte sie nur zu gut, und als sie in die Richtung schaute, erkannte sie ihn sofort. Jürgen.
<Oh mein Gott, so darf er mich nicht sehen>, schoss es ihr durch den Kopf, <nichts wie raus hier>.
Sie ging möglichst unauffällig Richtung Tür. Da hatte er sie schon entdeckt.
„Nina.“
Was sollte sie jetzt machen? Erst einmal weitergehen, so tun, als ob sie ihn nicht gehört hätte.
Er rief wiederholt ihren Namen. Oh Gott, kam er jetzt hinter ihr her. Die Hoteltür war beinahe zum Greifen nahe.
„Nina Häge!“ er hatte sie bereits fast eingeholt. Jetzt konnte sie nicht mehr anders. Sie drehte sich in seine Richtung um.
„Jürgen? Was für eine Überraschung. Was machst denn du hier?“
Er schmunzelte. „Das Gleiche könnte ich dich fragen. Ich dachte du wohnst in Stuttgart.“
„Ja, das mache ich auch.“ Jetzt musste schnell eine Ausrede her.
„Und was machst du dann in einem Stuttgarter Hotel?“
Die Ausrede war da. „Ein alter Freund ist gerade mal wieder in der Stadt und ich hab ihn besucht.“
„Wie? Morgens um halb acht im Hotel?“
Sie wurde rot. „Na ja, eigentlich schon gestern Abend, aber es ist etwas später geworden.“
Er lächelte vielsagend. „So, so Freund. Bist du sicher?“
Ihr Rotton wurde noch eine Spur dunkler. „Natürlich, was denkst du denn?“
Er wiegelte ab. „Ist ja auch egal. Ich dachte nur…..“ er ließ den Satz unvollendet. „Erzähl Nina, wie geht es dir? Du hast ja nie angerufen.“
Nina wollte nur noch raus aus dem Hotel. Sie schämte sich so, Jürgen gegenüber zu stehen.
„Du hast ja auch nie angerufen.“
„Ja stimmt schon, aber jetzt bin ich ja hier. Frühstücke doch mit mir!“
<Flucht> schoss es ihr durch den Kopf. „Du, ich habe leider nicht viel Zeit. Ich muss zur Arbeit und bin schon spät dran.“
„Oh, klar. Arbeit. Aber vielleicht hast du heute Abend Zeit.“
Blitzschnell ratterte in ihrem Kopf tausendmal „Ja oder Nein“ hin und her. Was sollte sie sagen?
„Nein“, sie wollte nicht, dass Jürgen sie in ihrer aktuellen Situation sah, „heute Abend bin ich schon verabredet.“
„Oh, na klar. Schade, ich hätte mich gerne mit dir getroffen.“
„Wirklich Schade, ich hätte mich gerne mit dir getroffen.“ Entfuhr es ihr und es war ernst gemeint. Oh wie gerne hätte sie sich mit Jürgen getroffen. Das Seminar war ihr immer noch unvergesslich in Erinnerung.
„Ich rufe dich an, dieses Mal wirklich.“ Auch dies schien von ihm ernst gemeint.
Eh sie sich versah, drückte er sie an sich. „Tschü, bis bald Nina.“
„Tschü…“ und dann nichts wie raus aus dem Hotel, Nina spürte wie sich das Wasser in ihren Augen sammelte. <Scheiß Job>.
Auf unsicheren Schritten und mit Tränen in den Augen ging sie zur Bushaltestelle und fuhr dann auf direktem Weg mit dem Bus nachhause. Auf die Leute im Bus achtete sie nicht. Ob sie sie anstarrten oder nicht, war ihr egal. Immer wieder lief ihr eine Träne runter. Das hätte auch nicht sein müssen, dass sie an so einem Morgen Jürgen über den Weg lief. Er würde bestimmt nicht anrufen. Und die Story mit dem Freund, den sie besucht hatte, hatte er ihr augenscheinlich nicht abgekauft.

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