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Kommentare: 9 | Lesungen: 1172 | Bewertung: 7.53 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 05.07.2013

PROJECT LITTLE GREEN MEN

von

Die Botschaft der Hymoriden

Endlich ist es soweit: Die Expedition macht sich auf den Weg. Die Menschheit hatte ein Radiosignal aus dem Sternhaufen der Hymoriden empfangen. Jahrzehnte erfolgloser Kontaktversuche waren vergangen,


bis die Gen-Nital-Forscherin Dr. Karma Sutra vorschlug, es mit irdischem Sex zu versuchen. Natürlich: Sex sells. Darauf hätten die Fachidioten auch eher kommen können. Major Tom, Pilot des STARFUCKER, kann nur den Kopf schütteln über so viel Blindheit. Tom sitzt im Cockpit und


denkt daran, wie alles begann...

Die UNO hatte sich nach langem hin und her entschlossen, erotische Kunst von der Steinzeit bis zur Gegenwart in Nullen und Einsen zu zerlegen und auf die Reise zu schicken. Dann herrschte wieder lange Zeit Funkstille.


Doch vor drei Jahren geschah das nicht mehr für möglich Gehaltene: Die Aliens antworteten. Zuerst war das Signal nicht zu enträtseln. Es klang wie das rhythmische Aneinanderklatschen von Körpern. Sehr präzise, aber etwas dumpf. Hatten sie uns die Tonspur eines Pornos zurück gesandt?


Das konnte nicht sein. Es musste mehr dahinter stecken. Eines war schon jetzt klar: Die Hymoriden bargen intelligentes Leben. Die Rechner aller Universitäten Europas, Amerikas, Asiens und Australiens wurden vernetzt. Das Internet brach unter der Datenlast zusammen. Kapazitäten aller Fachrichtungen rangen um eine Erklärung. Ohne Erfolg. Bis Dr. Lucy Diamond, Professorin für Kommunikation an der Harvard University, das Signal ihrer Delphin-Gruppe präsentierte.

Nun geschah Unglaubliches: Die Delphine sortierten sich zu Pärchen, fassten sich an den Flossen und tanzten ein Unterwasser-Ballett. Betty, das älteste Weibchen, schien Regie zu führen. Fasziniert starrten die


Wissenschaftler auf die Monitore. Plötzlich fing Betty an zu pfeifen.


Was war das? Es klang wie die französische Nationalhymne. Nur kurz. Dann ging das Pfeifen in eine andere Melodie über: ALL YOU NEED IS LOVE! Schließlich begannen die Delphin-Pärchen im Takt zu kopulieren.


Dr. Diamond war fassungslos:


»Das ist es! Die Hymoriden haben uns einen Beatles-Song zurück geschickt. Und zwar nicht irgend einen. Alles was du brauchst, ist Liebe. Das ist ihre Botschaft. Sie haben Kontakt aufgenommen!«


Ihr Assistent Sky Wonder runzelte die Stirn:


»Wissen sie, was sie da sagen, Lucy? Wollen sie etwa mit einem Plantsch-Becken voller Delphine zu den Hymoriden fliegen?«


»Natürlich nicht, Sky! Aber jetzt wissen wir, wonach wir in diesem Signal suchen müssen. Wir schreiben ein Computer-Programm, das den Frequenz-Umfang des Delphin-Gehörs simuliert. Die Tiere haben mit ihren Sinnen Strukturen erkannt, die unsere schnellsten Computer nicht entdecken konnten. Dann leiern wir den ganzen Quatsch noch mal durch den Rechner. Bin gespannt, was wir da zu Tage fördern.«


Assistent Wonder zweifelte immer noch:


»Gute Idee, Lucy. Aber wenn wir die Hymoriden missverstehen, sitzen wir mächtig in der Scheiße ...«

Nach weiteren sechs Monaten ist die Botschaft endlich entschlüsselt. Auf einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz in Husten, Arizona, werden die Ergebnisse der Weltöffentlichkeit präsentiert. Im Saal treten


sich die Journalisten gegenseitig die Füße platt. Dr. Lucy Diamond startet PowerPoint und beginnt ihren Vortrag. Auf dem riesigen Monitor erscheint ein Sternenhimmel.

»Meine Damen und Herren, ich darf ihnen unser Projekt LITTLE GREEN MEN vorstellen. Die Hymoriden, ein Sternhaufen am Rande unserer Milchstraße, sind von außerterrestrischer Intelligenz bevölkert. Aquarius, der


größte Planet, wird vom Volk der Schwinger bewohnt.«


Auf dem Monitor erscheint vor schwarzem Hintergrund eine riesige Kugel mit grünlichen Ozeanen.

»Die äußere Erscheinungsform der Schwinger ist uns noch unbekannt. Sie haben uns leider keine Autogramm-Karten geschickt. Aber sie scheinen eine maritime Population zu sein. Eine Art intelligenter Seegurken. Das ist auch der Grund, weshalb unsere Delphine sie sofort verstanden. Die Schwinger verfügen über eine Technologie, die der unseren weit überlegen ist. Sie sind in der Lage, mit uns zu kommunizieren und haben bereits ihre Nachbarplaneten besiedelt. Ihre Regierungsform scheint einer irdischen Monarchie


zu ähneln. Ihr König nennt sich Aqua Long, der feuchte Gebieter. Tronfolger ist sein Sohn Very Long. Ihm eilt der Ruf eines Bar-Fighters voraus. Auch dessen Schwester, Minnie Long, ist kein Kind von Traurigkeit.


Die Regierungsgeschäfte führt Queen Mummy Long. Wir gehen davon aus, dass die Schwinger friedliche Absichten verfolgen. Sie haben uns eine eindeutige Botschaft gesandt.« Im Saal breitet sich Unruhe aus.

AFP: »Mit welchen Problemen rechnen sie im Sternbild der Hymoriden?«


»Wir müssen in diesem Gebiet mit vermehrtem Auftreten von stellarem Kot rechnen. Die Schwinger sind sehr ökologiebewusst. Wir fanden heraus, dass sie alles, auch ihre Exkremente, ins All schießen.«

UPI: »Sind Sie für Auseinandersetzungen gerüstet?«


»Unsere Bewaffnung besteht aus Lachgas-Raketen, Kitzel-Schockern, Intruder-Nahkampfrobotern und einer Bullshit-Lese-Kanone für den Ernstfall.«


»Wie funktioniert die Lese-Kanone, Dr. Diamond?«


»Sie ist unsere Superwaffe und beruht auf dem Prinzip der literarischen Irritation.«


»Können Sie uns das näher erklären?«


»Die Kanone wird mit Erotik-Stories geladen. Diese werden dann vom Translator in Sekundenschnelle in Alien-Sprache übersetzt und dem Angreifer entgegen gepulst. Das führt zum sofortigen Hirntot.«


»Haben sie die Waffe schon getestet?«


»Natürlich. An Marcel Reich-Ranitzki. Mit Erfolg.«

»Doch nun zu unserem Raumschiff.« Dr. Diamond startet den nächsten Film. Auf dem Monitor erscheint Speedy Hand, Generalsekretär der UNO, der UNION NEUROTISCHER ONANISTEN, mit einer gewaltigen Champagner-Flasche im Arm. Er holt weit aus und knallt das Getränk an den


Rumpf einer riesigen metallischen Zigarre:


»Im Namen der Menschheit taufe ich dich auf den Namen STARFUCKER. Möge die Macht der Onanie mit dir sein!«


Die Kamera zoomt zurück. In`s Bild gerät eine gewaltige Plattform, von der ein riesiger silberner Vibrator in den Himmel ragt. Die Sonne reflektiert auf seiner blitzenden Titanium-Haut. In großen roten Lettern ist LOVE & PEACE zu lesen. Welch gewaltige Kraft strahlt dieses Riesending aus! Die geballte Kraft der vereinten Befriedigung. Ein Raunen geht durch die Reihen der Medienvertreter.

Lucy Diamond fährt fort:


»Die Hymoriden sind nur mit einem revolutionären Antrieb zu erreichen. Wir werden zwölf Monate unterwegs sein. Der STARFUCKER ist mit den neuen Wurm-Triebwerken ausgerüstet, dem ersten ökologischen Raketenmotor der Geschichte. Sie sehen am Heck des Starfucker die großen runden Ausbeulungen. Sie erinnern an riesige Hoden. Nur mit dem Unterschied, dass wir es beim STARFUCKER mit vier Eiern zu tun haben, statt mit zweien. Also auf jeder Seite eines. Die Idee geht auf Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski zurück, dem Urgroßvater der russischen Raumfahrt. Unvergessen ist seine berühmte Losung: Die Erde

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Kommentare


handman
(AutorIn)
dabei seit: Jun '13
Kommentare: 17
handman
schrieb am 05.07.2013:
»Ich danke euch allen für eure begeisterten Kommentare.«

bolle01
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 304
bolle
schrieb am 05.07.2013:
»"macht's gut und danke für den fisch" war meine assoziation am anfang.
ich habe dann aufgegeben, nach so etwas zu suchen und mich einfach köstilich amüsiert. deine geschichten bringen etwas wirklich neues für dieses board.
vielen dank dafür und mach bitte weiter so.«

TommyLee
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 7
TommyE
schrieb am 05.07.2013:
»schon lange nicht mehr so gelacht in einem Forum für erotische Geschichten!!!«

helios53
dabei seit: Aug '11
Kommentare: 404
Helios53
schrieb am 05.07.2013:
»Man kann es lieben oder hassen, genial ist es auf jeden Fall!«

stephi99
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 104
schrieb am 05.07.2013:
»Ob wir ein solches Szenario noch erleben dürfen ???? Sehr lustig , weiter so«

cosmos
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 24
schrieb am 09.07.2013:
»Es gab da mal einen Film mit dem Titel "Flesh Gordon", einfach zum Brüllen gut. Die Story kann glatt ald Fortsetzung dafür durchgehen. Bitte unbedingt weiterschreiben!!!!!«

-Faith-
dabei seit: Okt '02
Kommentare: 102
Faith
schrieb am 10.07.2013:
»Hallo Handman,

Titel und Einlesetext haben mich seit langem wieder mal bewogen, eine Geschichte auch wirklich anzuklicken UND bis zu Ende zu lesen. Aber meine Erwartungen waren zu hoch.
Die Grundidee ist gut, aber es wird dann zu albern und verliert dadurch an Spannung.

lg
Faith«

mauze
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 4
schrieb am 14.12.2013:
»Habe nicht bis zum Ende durchhalten können.«

Protoceratops
dabei seit: Jul '17
Kommentare: 12
schrieb am 20.07.2017:
»So ein Quatsch. Wunderbar, gefällt mir gut, auch die Auswahl der Namen der Besatzungsmitglieder sowie die abgewandelten Zitate.«



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