Picknick
von Terginum
Sie hatte sich ins Badezimmer geschleppt und sah sich mit halbgeöffneten Augen im Spiegel an. Die letzten Tage waren nicht spurlos an ihr vorübergegangen und hatten dunkle Augenringe hinterlassen. Das kalte Neonlicht über dem Spiegel ließ ihre Haut aschfahl, beinahe durchscheinend, wirken.
Leicht schüttelte sie den Kopf und drehte den Wasserhahn auf. Kaltes Wasser sammelte sich zu einem kleinen Rinnsal in ihren Händen. Sie tauchte ihr Gesicht ein und merkte, wie das Wasser ihre Lebensgeister wieder weckte.
Als sie erneut in den Spiegel sah, war die Blässe in ihrem Gesicht ein wenig verschwunden und in ihre Augen kehrte das Leben zurück.
Sie drehte den Wasserhahn zu und verließ fluchtartig das Badezimmer. Hastig eilte sie durch die Diele in ihr Schlafzimmer, hielt in der Mitte des Raumes inne und strich sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.
Sie musste sich anziehen; er würde bald da sein und wartete nicht gerne. Mit einem leichten Anflug von Panik öffnete sie den Kleiderschrank und sah hinein. Es war sehr warm, also entschied sie sich schnell für ein dünnes Sommerkleid und rannte zurück in das Badezimmer. Kaum war sie mit Duschen fertig und hatte sich das Kleid übergestreift, klingelte es an der Türe. Sie stieß einen kleinen Fluch aus und eilte zur Eingangstüre. Einmal tief Luft geholt, und sie öffnete die Türe.
Da war er und wieder rauschte es in ihren Ohren, wenn sie ihn ansah. Wie immer war er perfekt gekleidet, eine dunkle Stoffhose mit breitem schwarzen Gürtel und ein dünnes weißes Hemd, dessen oberste Knöpfe offen standen. Das Hemd zeigte einen schönen Kontrast zu seinem dunklen Teint, den er immer sofort hatte, wenn die Sonne nur kurz um die Ecke schaute. Er lehnte lässig am Türrahmen und hatte sein Sakko über die Schulter geworfen. Die braunen Haare waren vom Wind zerzaust und sein leichter Dreitagebart machte ihn unheimlich männlich. Seine braunen Augen schauten sie belustigt an.
„Lässt du mich herein, oder muss ich weiter draußen stehen, damit du mich anschauen kannst?“
Sie räusperte sich verlegen und ging einen Schritt zurück, damit er eintreten konnte. Im Vorbeigehen legte er seine freie Hand um ihre Hüfte und zog sie an sich. Sein langer Kuss raubte ihr den Atem und ihre Knie fühlten sich an wie Pudding. Als er sie wieder losließ, schaute er sie ernst an.
„Du siehst ziemlich kaputt aus, hast du dir wieder die ganze Nacht Gedanken gemacht?“
Verlegen schaute sie zu Boden und merkte, wie ihr Kopf rot anlief. Sie brachte keinen Ton heraus und konnte nur still nicken. Er drückte sie an sich, ihr Kopf lag auf seiner Brust und sie konnte sein Herz schlagen hören. Tief atmete sie seinen Geruch ein, sein After Shave kribbelte in ihrer Nase.
„Zieh dir Schuhe an, wir fahren etwas raus aufs Land.“
Sie löste die Umarmung und sah ihn überrascht an. Ihre Stimme klang sehr dünn, als die Frage aus ihr heraussprudelte.
„Wo fahren wir denn hin?“
Er lächelte geheimnisvoll.
„Das sage ich dir nicht, lass dich überraschen. Ich glaub einfach, dass dir ein wenig frische Luft gut tun würde und du auf andere Gedanken kommst. Also keine Widerworte, mach dich fertig.“
Sie wusste, dass es zwecklos war, nun weiter nachzubohren. Also ging sie und machte sich schnell fertig. Sie spürte, dass er sie dabei beobachtete. Es dauerte nur einige Minuten, dann hatte sie die Schuhe an und ihre Handtasche fertig. Gemeinsam verließen sie die Wohnung, und als sie aus der Haustüre kamen, empfing sie strahlender Sonnenschein und die dicke Luft der Stadt hüllte sie ein. Es war später Vormittag und ziemlich viel Betrieb auf der Straße. Er öffnete ihr die Türe seines Cabrios, ging dann um das Auto herum und stieg auf der Fahrerseite ein. Mit einem leisen Surren öffnete sich das Dach und verschwand im Kofferraum. Er startete den Motor und fädelte sich im Verkehr ein.
Sie lehnte sich zurück und ärgerte sich, dass sie ihre Sonnenbrille vergessen hatte. Wo hatte sie das verdammte Ding auch wieder hingelegt? In Gedanken fing sie an, ihre Wohnung zu durchsuchen, aber sie kam nur bis kurz hinter die Eingangstüre. Seine Stimme holte sie zurück ins Auto.
„Ich möchte dich gerne verstehen... Wieso schlägst du dir die Nächte um die Ohren und machst dir so viele Gedanken?“
Sie schluckte, er hatte es also noch nicht abgehakt.
„Ich hab einfach Angst, dass ich dich enttäuschen könnte. Ich möchte dich nicht verlieren.“
Er lächelte und legte seine Hand auf ihr Knie.
„Du wirst mich nicht verlieren. Seit wir zusammen sind, bin ich der glücklichste Mann in der Stadt. Warum setzt du dich nur so sehr unter Druck, vertrau’ mir doch einfach.“
„Ich vertrau’ dir ja... und das blind. Wir sind schon so lange befreundet, dass du mich besser kennst als jeder andere Mensch. Aber was ist, wenn es nicht passt mit uns, dann werde ich dich verlieren.“
„Das ist Blödsinn, du bist die perfekte Frau für mich und es wird sich nichts ändern. Du hast einfach nur Angst, wieder verletzt zu werden. Aber gerade du solltest wissen, dass ich nicht so bin und dich niemals verletzen könnte.“
Sie musste das Gesagte erstmal verdauen, die Worte hallten lange in ihrem Kopf nach. Sie wusste, dass er Recht hatte. Er kannte sie viel besser als sie sich selbst.
Er beschleunigte das Auto, die Stadt um sie herum war bald verschwunden. Sie fuhren nun auf einer Landstraße, die sich durch Weizen- und Maisfelder schlängelte. Sie legte den Kopf zurück auf die Kopfstütze und beobachtete ihn aus halb geöffneten Augen.
Seit fünf Jahren waren sie nun eng befreundet und an keinem Tag war sie auf den Gedanken gekommen, dass zwischen ihnen mehr als nur Freundschaft sein könnte. Dann hatte er sie vor zwei Wochen plötzlich geküsst. Ihren Gesichtsausdruck hätte sie gerne gesehen, er musste nicht schlecht gewesen sein, denn er lachte laut los. Das Ganze hatte sie so sehr verwirrt, dass sie erst einmal die Flucht ergriffen hatte. In diesem Moment hatte sie nicht mehr denken können. Der Kuss war Wahnsinn, er prickelte auf ihren Lippen wie das Brausepulver aus ihrer Jugend.
Innerlich musste sie lächeln über ihr Verhalten an diesem Tag. Zum Glück war er ihr nachgegangen, hielt sie fest und drückte sie an sich, bis sie aufhörte, sich zu wehren. Er war ein wundervoller Mann und ja, zugegeben, sie spürte, wie sehr sie ihn liebte und auch, dass sie ihm vertraute. Er hatte ihr in all den Jahren immer zur Seite gestanden, hatte sie durch jede Hölle begleitet, ihre Tränen getrocknet und sie aufgefangen, wenn sie im Begriff gewesen war, zu fallen. Sie dachte darüber nach, wann sie für ihn das letzte Mal da gewesen war. Aber sie konnte sich nicht erinnern. Er hingegen war immer für sie da. Nie hatte er von seinen Problemen erzählt, nie über Frauengeschichten geschimpft, noch nicht mal von einer Frau in seinem Leben erzählt. Über ihre eigenen Gedanken erstaunt, fiel ihr auf, wie wenig sie eigentlich über diesen Mann wusste.
Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, drehte er seinen Kopf leicht und lächelte sie an.
„Was brütest du wieder aus?“
Sie sah ihn direkt an.
„Ich denke darüber nach, wie viel ich eigentlich von dir weiß. Wir sind echt lange befreundet und das richtig eng. Du warst immer für mich da, aber ich hatte nie Gelegenheit, für dich da zu sein. Es kann doch nicht sein, dass du das Leben eines Mönches führst.“
Er lachte belustigt auf.
„Nein, das ganz sicher nicht. Nur waren sie nie wichtig genug, um dich damit zu belasten. Ich war sicher kein Mönch, aber eine feste Beziehung wollte ich einfach nicht. Das war der Unterschied zwischen uns.“
„Warum wolltest du keine Beziehung?“
„Du bist aber heute sehr neugierig. - Wir sind gleich da, ich hoffe, es gefällt dir da.“
„So versucht man abzulenken... Eigentlich sagt man das uns Frauen nach.“
An ihrem Grummeln in der Stimme hörte er genau, dass sie mit seiner Antwort nicht zufrieden war. Er grinste über das ganze Gesicht.
„Wir haben den ganzen Tag Zeit zum Reden und es wird uns auch niemand stören.“
Noch bevor sie etwas darauf antworten konnte, setzte er den Blinker und fuhr auf einen Waldweg. Der Weg war nicht wirklich gut befestigt und das Cabrio wurde kräftig durchgeschüttelt. Der Baumbewuchs wurde immer dichter und je tiefer sie in den Wald kamen, desto kühler wurde es auch. Erst nach einigen Kilometern kam eine Schranke, die den Weg versperrte. Er stoppte den Wagen, schloss das Verdeck und machte den Motor aus.
„Aussteigen, wir sind da. Den Rest des Weges müssen wir zu Fuß gehen.“
Während er ausstieg und direkt zum Kofferraum ging, folgte sie ihm langsam nach, streckte die Arme Richtung Himmel und reckte sich. Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Die Luft roch ein wenig süßlich, nach vermodernden Blättern und Nadeln. Der Boden unter ihren Schuhen gab etwas nach und an einigen Stellen hatte sich Moos wie ein Teppich breitgemacht. Es war ruhig hier, bis auf die Vögel, die ihr Lied zwitscherten, und den Specht, der gegen einen Stamm klopfte.
Sie hörte wie er den Kofferraum schloss und hinter sie trat. Er legte seinen Arm um sie und drückte eine Decke gegen ihren Bauch. Sanft küsste er ihren Hals.
„Hier, damit ich nicht alles alleine tragen muss.“
Der belustigte Ton war eindeutig herauszuhören. Sie drehte sich lächelnd um und küsste ihn auf die Nasenspitze.
„Natürlich, du sollst dir doch keinen Bruch heben.“
Erst als sie den Satz schon ausgesprochen hatte, sah sie, dass er einen großen Picknickkorb in der anderen Hand trug.
„Oh, du hast das alles vorher schon geplant?“
„Klar, ich sehe das doch auch, dass du dich seit ein paar Tagen aufreibst und ich dachte, dass dich dieser Ort auf andere Gedanken bringen könnte.“
„Woher kennst du diesen Ort und warum hast du mir nie davon erzählt?“
„Lass uns erst mal den Weg weiter gehen, ich erzähle es dir dann.“
Sanft schob er sie an der Schranke vorbei, den immer enger werdenden Weg entlang. Der Weg wurde zu einem Pfad, aber dafür auch besser. Der Wald war nun dichter und die Sonnenstrahlen konnten nur noch vereinzelt zwischen den Ästen bis auf den Boden gelangen. Sie war begeistert von dem schönen Anblick, wie sich das Licht in den Baumkronen brach und dann in einzelnen Strahlen auf den Boden traf. Das Auto war schon nicht mehr zu sehen, als er zu erzählen begann.
„Ich bin als Kind sehr oft hier gewesen, mein Großvater hat mir diesen Ort gezeigt. Seitdem war ich sonst immer mehrmals im Jahr hier, entweder zum Zelten, zum Fischen oder für beides. Ich konnte hier immer sehr gut abschalten und eine Menge Erinnerungen hängen an diesem Ort. Ich hab dir nie von ihm erzählt, weil ich jetzt seit fast fünf Jahren nicht mehr hier war. Ich hielt es einfach nicht mehr für wichtig und ich wollte auch nicht mehr an diesen Ort denken.“
Sie traten an den Waldrand, ein großer See kam zum Vorschein. Ein Wiesenstück säumte das Ufer und ein paar vereinzelte Bäume standen im Wasser. Wie angewurzelt war sie stehen geblieben und saugte dieses Bild in sich auf. Die Sonne spiegelte sich in den kleinen Wellen, die zum Ufer rollten, die Augen blendeten und ein leises Gemurmel hören ließen. Ein Holzsteg führte einige Meter in den See. Das Ufer des Sees war ringsherum dicht bewachsen mit Schilf. Nur dort, wo sie standen, führte ein Stück Wiese direkt in den See hinein.
Er hatte ihr schon längst die Decke aus den Händen genommen und sie im Schatten eines Baumes auf dem Boden ausgebreitet. Sie sollte sich ruhig satt sehen, ihm war es damals ja nicht anders ergangen. Er setzte sich auf die Decke und wartete geduldig. Plötzlich drehte sie sich um, ihre Augen strahlten. Ausgelassen machte sie einen großen Schritt auf ihn zu und ließ sich dann zu ihm auf die Decke nieder.
„Es ist toll hier. Ich sollte böse auf dich sein, dass du mir diesen Ort erst jetzt zeigst. Aber ich bin viel zu froh darüber, dass ich ihn jetzt sehen darf. Wieso warst du so lange denn nicht mehr hier? Der Platz ist ideal, um ein Mädchen zu verführen, oder um sich verführen zu lassen.“
Sie lächelte ihn offen an, doch er erwiderte das Lächeln diesmal nicht. Wieder fragte sie sich, wie gut sie diesen Mann wirklich kannte.
„Ich hab hier nur ein Mädchen verführt, und das wollte ich sogar heiraten. Ich habe sie sehr geliebt, und als sie schwanger wurde, dachte ich endlich, angekommen zu sein. Aber wie es im Leben oft so ist, musste ich meine Träume aufgeben. Ich bin damals mit ihr hierher gefahren, um an diesem Ort um ihre Hand anzuhalten. Schon als ich hier in den Weg einbog, merkte ich, wie sie sich veränderte. Ich dachte, dass sie vielleicht nur nervös war. Doch als ich dann hier am Ufer vor ihr auf die Knie ging und sie um ihre Hand bat, da lachte sie nur. Sie konnte gar nicht aufhören zu lachen. Sie hatte schon längst eine Affäre mit einem meiner Freunde und das Kind hatte sie abgetrieben, ohne es mir zu sagen. Das war das erste Mal, dass ich einen Mensch hätte umbringen können. Sie rief sich ein Taxi und ich blieb hier alleine zurück. Ich war hier bis tief in die Nacht und habe meine Wut heraus geschrieen, habe so lange geweint, bis ich keine Tränen mehr hatte. Seitdem hatte dieser Platz etwas Negatives für mich und darum bin ich nur noch sehr selten hier gewesen.“
„Das tut mir sehr leid, aber warum bist du dann heute mit mir hergefahren?“
„Um dir zu zeigen, wie viel du mir bedeutest. Um dir zu sagen, dass ich keine andere Frau geliebt habe, seit wir uns kennen.“
Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen, unruhig strichen ihre Hände über ihr Kleid.
„Wie... du hast keine Frau geliebt, seit wir uns kennen?“
Er ergriff ihre Hand und sein Daumen streichelte über ihren Handrücken.
„Ich habe dich gesehen und geliebt, vom ersten Augenblick an. Ich hatte die eine oder andere Affäre über Nacht, aber immer mit klaren Absprachen. Immer, wenn ich eine andere berührte, war es, als ob ich dich berührte. Also hörte auch das mit der Zeit auf und ich gab mich nur mit deiner Nähe zufrieden.“
Sie musste hart schlucken, der Kloß in ihrem Hals wollte einfach nicht verschwinden. Sie merkte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.
„Warum hast du mir nie etwas gesagt?“
„Immer, wenn ich es vorhatte, warst du schon mit jemand anderem zusammen, und dann war es für mich tabu, mich dort einzumischen. Ich hatte alle Zeit der Welt.“
Sie sahen sich tief in die Augen, jedes Wort wäre jetzt zuviel gewesen. Er konnte sehen, dass sie Tränen in den Augen hatte. Aber er wollte das Thema jetzt etwas ruhen lassen. Er stand auf und knöpfte sein Hemd auf.
„Komm, lass uns eine Runde schwimmen, das kühlt ab und bringt uns auf andere Gedanken.“
Sie sah ihn verdutzt an.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst? Ich habe keinen Badeanzug dabei.“
Er lachte lausbubenhaft.
„Und ich keine Badehose. Du brauchst sowas auch nicht, ich hab dich schon oft nackt gesehen.“
Sie sah ihn verlegen von unten an und schaute ihm zu, wie er das Hemd über die Schultern auszog. Die schwarzen Haare auf der braunen Brust nahmen sie in den Bann. Sie konnte den Blick einfach nicht abwenden und ein leichtes Kribbeln zwischen ihren Schenkeln bestätigte sie in ihrem Wohlgefühl.
„Aber uns könnte hier jemand sehen!“
Er lachte sie an.
„Niemand wird uns sehen, weil niemand außer uns hier ist. Das hier ist Privatbesitz. Also runter mit den Klamotten und dann ab ins Wasser! Bevor du die nächste Frage stellst: ja, der See gehört meiner Familie, und das seit vielen Generationen.“
Er hatte den breiten Gürtel geöffnet und zog ihn langsam aus dem Hosenbund.
„Ziehst du dich nun aus, oder muss ich nachhelfen?“
Ihre Augen wurden groß und ihr Gesicht ziemlich rot. Schnell stand sie auf und nestelte an ihrem Kleid rum. Sie konnte sein breites Grinsen aus den Augenwinkeln sehen und sie verfluchte ihn innerlich, weil er sie so verunsichern konnte. Er packte sie sanft an die Schultern und drehte sie mit dem Rücken zu sich um.
„Warte, ich helfe dir.“
Noch bevor sie ein Wort sagen konnte, hatte er den Reißverschluss geöffnet und das Kleid rutschte ihr von den Schultern. Wie Gott sie geschaffen hatte, stand sie nun vor ihm. Sie trug nur selten Unterwäsche, erstens war es ihr zu warm und zweitens liebte sie das Gefühl, wenn der Wind auf ihre nackten Haut traf. Aber hier und jetzt war sie peinlich berührt, nackt vor ihm zu stehen. Sie merkte, wie sein Blick sie musterte und jede Kleinigkeit ihres Körpers wahrnahm. Seine Hose zog er betont langsam aus, auch die Socken dauerten eine kleine Ewigkeit. Als er aber die Unterhose abstreifte, konnte sie nicht anders, als ihren Kopf in seine Richtung zu drehen. Er war nahtlos braun und dadurch, dass kein Haar in seinem Schambereich war, lenkte nichts den Blick ab von seiner schon fortgeschrittenen Erektion. Diesmal kribbelte es stärker zwischen ihren Schenkeln, sie wurde feucht. Es wurde Zeit, dass sie sich abkühlte. Schnell rannte sie in den See, bis sie über den Knien im Wasser stand und ließ sich dann ins angenehme Nass fallen. Die Geräusche hinter ihr bestätigten ihre Ahnung, dass er ihr direkt folgte. Er hatte ihr etwas Vorsprung gelassen, war aber nach ein paar Schwimmzügen schon wieder bei ihr. Sie spürte, wie er sie an der Hüfte packte und sie zu sich zurückzog.
An dieser Stelle war es schon zu tief, um stehen zu können, so dass sie ihre Hände um seinen Nacken legte und sich an ihm festhielt. Ihre Körper drückten sich aneinander, sein Atem streichelte über ihr Gesicht, während sie in seinen Augen versank. Sie schloss automatisch die Augen, als sich seine Lippen ihr näherten. Sein Kuss war sanft und seine Zunge streichelte über ihre Lippen. Als sie sich aber den Weg in ihren Mund bahnte, wurde der Kuss fordernd und raubte ihr fast den Atem. Sie konnte nicht anders, als ihn zu erwidern.
Sein Griff wurde fester, sie spürte, wie er die Muskeln anspannte. Er hatte eine Hand auf ihren Po gelegt und zog ihr Becken gegen seines; sie spürte seinen harten Phallus, der sie nicht näher kommen lassen wollte. Er drückte gegen ihren Unterleib, bis er sie leicht anhob und er zwischen ihren Schamlippen verschwand. Leicht bewegte er sein Becken und ließ sein Glied durch ihre Scham reiben und ihren Kitzler stimulieren. Sie stöhnte leise auf, während kleine Wellen gegen ihre Brüste klatschten.
Er hatte sie schon wieder ein ganzes Stück in die Richtung des Ufers gezogen und konnte stehen. Seine linke Hand streichelte über ihre rechte Brust und zog ihre Konturen nach. Als er merkte, wie sie sich ihm entgegendrückte, massierte er sie fester. Aber anstatt dass sie sich ihm dann entzog, drückte sie sich noch mehr gegen seine Hand. Er nahm den Nippel zwischen Zeigefinger und Daumen, drückte und drehte ihn leicht. Dabei ließ er ihr Gesicht nicht aus den Augen, aber es war nichts Ungewöhnliches in ihm zu sehen, nur, dass sie vor Genuss beinahe zerfloss. Ihm war plötzlich nicht mehr nach Baden, so nahm er sie auf seine Arme und trug sie zum Ufer. Sie bekam Gänsehaut, als der Wind die feuchte Haut streichelte. Er spürte, wie sie wieder unsicher wurde.
„Vertrau mir, ein Wort von dir und ich höre sofort auf.“
Sie konnte nichts sagen und nickte nur stumm, aber ihre Augen sprachen dafür Bände. Darin zu sehen war die ganze Palette an Gefühlen, die gerade über sie hineinbrachen: Liebe, Vertrauen, Glaube und Angst.
Bei der Decke angekommen stoppte er. Vorsichtig setzte er sie wieder mit den Füßen auf den Boden. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, sah ihr tief in die Augen und bemerkte, dass sich dort Tränen angesammelt hatten.
„Glaub mir, ich liebe dich und werde nichts tun, was dir schadet. Jede Träne werde ich dir wegküssen. Warte einen Augenblick auf mich.“
Wieder nickte sie nur stumm, versuchte aber dabei zu lächeln. Als seine Hände sich von ihr lösten, sank sie auf die Knie. Ihr Gefühl sagte es ihr, dass es der richtige Zeitpunkt dafür war. Er würde es beim ersten Mal niemals von ihr verlangen. Es musste von ihr kommen, als Zeichen, dass das Gefühl in ihr stimmte. Sie hörte in sich hinein: Trotz ihrer Angst wusste sie, dass es richtig war. Nun kniete sie dort, mit leicht gespreizten Beinen und gesenktem Kopf. Eine seltsame Mischung aus innerer Ruhe und gleichzeitig doch bis zum Zerreißen angespannt.
Sie war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie auf ihn hätte achten können. Darum zuckte sie auch erschrocken zusammen, als er plötzlich vor ihr stand und ihr sanft über den Kopf streichelte. Er streckte seine Hand aus, um ihr aufzuhelfen. Etwas unsicher kam sie auf die Beine, den Blick hielt sie weiter gesenkt. Er küsste sanft ihre Stirn, seine Hand griff in ihren Nacken und zog langsam ihren Kopf zurück. Dann küsste er fordernd ihre Lippen, während er ihren Kopf so weit zurückzog, dass ihr Oberkörper sich ihm entgegendrückte. Er spürte ihre harten Nippel an seiner Brust und wie sein Blut noch stärker in sein Glied schoss. Tief atmete er ein, er wollte einen klaren Kopf behalten. Seine Bedürfnisse würde er zuletzt stillen.
Er brachte seinen Mund direkt an ihr Ohr.
„Ich werde dir nun zeigen, wie sehr ich dich liebe.“
Seine Hand erlöste ihren Nacken, um dann ihre Hände zu ergreifen. Er hatte ein Seil in der Hand, dass er ihr nun um beide Handgelenke band. Er machte es sehr sorgfältig und achtete darauf, dass es nicht einschnitt oder die Haut quetschte. Still beobachtete sie sein Tun. Als er damit fertig war, drückte er sie sanft auf die Decke hinunter. Er winkelte ihr linkes Bein an und zog das Seil unter ihrem Körper bis zum Fußgelenk hinab. Er legte das Seil ein paar Mal um das Gelenk und führte es dann wieder hinauf zu den Händen. Dann machte er das Gleiche auf der rechten Seite. Zum Schluss verband er ihr mit einem Seidenschal die Augen. Als er fertig war, betrachtete er sein Werk in Ruhe. Das leichte Zittern ihres Körpers war nicht zu übersehen. Sie war angespannt und ihr Gehirn transportierte gerade eine ganze Menge Adrenalin in den Körper.
Es begeisterte ihn immer wieder, was in diesem Moment mit dem Körper passierte. Mit der rechten Hand streichelte er ihr über die Innenseite ihrer Oberschenkel, bis zu den Schamlippen, die er mit den Fingern teilte. Die Lustperle schaute erregt und keck zu ihm hinauf. Mit dem Daumen streichelte er über sie und sogleich drückte sie sich ihm noch mehr entgegen. Seine Hand wanderte etwas tiefer und drang zu ihrer Lustgrotte vor, er fühlte die Nässe und konnte ihren Duft riechen.
Langsam schob er zwei Finger in sie hinein, sie stöhnte leise auf, und als er die Finger bewegte, hob sie ihm ihr Becken entgegen. Er merkte, dass sie gierig nach mehr war, also nahm er noch zwei weitere Finger hinzu. Während er mit vieren in sie eindrang, massierte der Daumen ihren Kitzler. Ihre Beckenmuskeln spannten sich immer wieder an, als ob sie seine Hand festhalten wollte. Mittlerweile war sie so nass, das es laut schmatzte, wenn er seine Hand bewegte. Kurz entschlossen nahm er nun auch den Daumen dazu. Er versuchte ihn einzuklappen und seine Hand sehr schmal zu machen. Vorsichtig schob er sie tiefer, bis er einen kleinen Widerstand spürte und sie sich anspannte. Er stoppte und küsste sie auf den Bauch, mit der anderen Hand massierte er ihre Brust und spielte mit dem Nippel. Er begann, seine Hand leicht vor und zurück zu bewegen und dabei leicht zu drehen. Sie gab unartikulierbare Laute und Stöhnen von sich. Er freute sich über ihre Lust, sie ließ sich endlich fallen. Allerdings erregte sie wohl seine Hand so sehr, dass sie ihre Beckenmuskeln zu sehr anspannte.
Er fing an ihre Nippel zu quetschen und an ihnen zu ziehen Sofort spürte er, wie sie sich ihr Muskel entspannte. In ihrem Gesicht konnte er sehen, wie sich Lust und Schmerz bekämpften. Dann drückte er ein letztes Mal, und seine Hand war in ihr verschwunden. Dieses Gefühl und die Anblick, wie seine Hand in ihr war, erregten ihn aufs Äußerste. Er hatte Ihr innerstes in Besitz genommen. Sehr vorsichtig bewegte er sich in ihr und machte langsam eine Faust. Aus dem Stöhnen war nun ein Schreien geworden. Seine Hand stieß langsam vor und zurück und seine Zunge begann, ihre Lustperle zu verwöhnen. Es dauerte nur wenige Minuten, als sie sich das erste Mal um seine Hand zusammen zog und ihr Körper sich schüttelte. Die Feuchtigkeit floss an seiner Hand vorbei ins Freie. Er konnte nicht anders, als von ihrem Liebessaft zu kosten und dabei weiter ihren Kitzler zu reizen. Beim Heranrollen des nächsten Orgasmus drehte er seine Hand vorsichtig wieder heraus. Als seine Hand sie verließ, schrie sie ihre Lust heraus. Noch bevor sie aber richtig Luft holen konnte, hatte er sein Gesicht zwischen ihre Schenkel gedrückt und seine Zunge sammelte ihre Nässe auf. Er ließ sie nicht zur Ruhe kommen und trieb sie immer weiter. Mit kleinen Bissen stimulierte er ihren Kitzler, doch als sie kurz vor ihrem nächsten Höhepunkt war, hörte er plötzlich auf. Sie zerrte an ihren Fesseln, aber er lächelte nur still vor sich hin.
Ein leises, aber wütendes „Mistkerl“ war zu hören. Er reagierte sofort und schlug sanft mit der flachen Hand zwischen ihre Beine. Automatisch schloss sie die Oberschenkel, doch seine Hand gab ihr zu verstehen, dass sie diese öffnen sollte. Seine Hand fand noch mal ihren Weg und landete direkt auf ihrem gereizten Kitzler.
Sie brummelte ihn leise an, lächelte aber auch. Für ihn war das die Bestätigung, dass es ihr gut ging. Er löste die Fesseln von ihren Fußgelenken und drehte sie auf den Bauch, hob ihr Becken an, so dass sie knien konnte. Ihm gefiel der Anblick ihres schönen Rückens, der nun ein Hohlkreuz bildete, und ihr Po, der sich ihm entgegenstreckte. Seine Hände streichelten über ihren Rücken und seine Fingernägel hinterließen eine leicht rötliche Spur auf ihrer Wirbelsäule. Aus dem Hohlkreuz wurde ein Buckel, sie genoss mit allen Sinnen. Er liebkoste ihre prallen Backen und hauchte jeder einen kleinen Kuss auf. Langsam fing er an, sie zu massieren und zu streicheln. Dazwischen gab er ihr immer wieder sanft einen Klaps mit der Hand. Langsam, aber stetig wechselte das Zusammenspiel, die zarten Hiebe wurden etwas kräftiger und nur ab und zu von Streicheleinheiten unterbrochen. Als ihr Po eine leichtrosa Farbe angenommen hatte, wanderte seine Hand prüfend in die Spalte zwischen ihre Beine. Er schaute sie an, sie war nass glänzend. Zufrieden lächelte er und griff nach dem Gürtel neben der Decke.
Er legte ihn zu einer Schlaufe zusammen und stellte sich auf ihre Kopfseite. Er kämpfte einen Moment mit sich selbst, ob das, was er tat, richtig war und er nicht schon zu weit ging. Aber dieser Anblick, der dargebotene Körper jener Frau, der sein Herz gehörte, ließen seine Bedenken verschwinden. Die ersten beiden Schläge waren sehr leicht, damit sie sich an das neue Gefühl gewöhnen konnte. Dann gab er auf jede Seite fünf kräftige Streiche und das zarte Rosa auf dem Hintern wurde zu einem kräftigen Rot.
Kein Ton hatte sie in all dieser Zeit von sich gegeben, aber nun zuckte ihr Körper leicht. Wieder kamen ihm kurz Zweifel, ob sie schon so weit war. Er ließ den Gürtel fallen, hockte sich und packte sie an den Haaren. Sanft zog er ihren Kopf vom Boden und schaute ihr ins Gesicht. Kleine Tränenrinnsale rannen unter dem Schal die Wangen hinunter. Zärtlich küsste er sie fort und entfernte den Schal. Ein seltsamer Glanz war in ihren Augen, eine Mischung aus Glück und Rausch. Vorsichtig gab er ihren Kopf wieder frei, stand auf und ging um sie herum.
Nur mit den Fingerspitzen berührte er die roten Stellen auf ihrem Hinterteil. Sie zuckte leicht fort und er lächelte. Zärtliche Berührungen können sich schmerzhafter als festerer anfühlen.
Erst jetzt bemerkte er, wie seine Erektion schmerzte. Wenn er jetzt nichts dagegen unternahm, würde er Probleme haben, eine neue zu bekommen. Kurz entschlossen kniete er sich hinter sie, packte sie an den Hüften und schob langsam Stück für Stück sein Glied in sie hinein. Sie drückte ihm ihr Becken entgegen, doch er musste langsam machen, das Ziehen in seinen Lenden war schon zu stark, als dass er so ungestüm stoßen konnte, ohne direkt zum Höhepunkt zu kommen. Sie fing an zu stöhnen, da war es um seine Beherrschung geschehen. Seine Stöße wurden härter, und sein Daumen verrieb etwas Nässe auf ihrer Rosette, um dann sanft hineingedrückt zu werden. Der zusätzliche Reiz erregte sie sofort, und als er spürte, wie sie sich um ihn zusammenzog, als ihr Höhepunkt kam, konnte er seinen Orgasmus nicht mehr unterdrücken. Es kam ihm so heftig, dass ihm kurz schwarz vor den Augen wurde und er sich an ihr festhielt. Als er wieder halbwegs bei Sinnen war, drückte er sie sanft auf die Seite und entfernte das Seil an ihren Handgelenken. Danach nahm er sie sofort in den Arm und hielt sie fest an sich gedrückt.
Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende, und doch verteilte sie kleine Küsse auf seiner Brust. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste ihre Schläfe.
„Ich liebe dich, meine kleine Grüblerin, und ich war nie glücklicher.“
Sie seufzte tief.
„Danke für alles. Ich liebe dich auch.“
Sie lagen noch sehr lange so zusammen, und erst als die Sonne den See längst in Gold getaucht hatte, drängte er zum Aufbruch. Den Picknickkorb nahmen sie unangerührt wieder mit zurück, aber es würde sicher bald ein neues Picknick geben.
© ED 2008
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Wo läuft einem bloß so ein "alter Freund" über den Weg ?
Wann kommt die Fortsetzung ?«
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ich habe lange suchen müssen, die Geschichte von dir hier zu finden, der hoffentlich noch weitere folgen werden. Gibt man bei der Autorinnensuche nur "ED" ein, dann kommen hunderte Geschichten, wo ed im Autorennamen vorkommt, also zum Beispiel edge oder pedro. Du hättest deinen alten Autorinnennamen beibehalten sollen. Der würde auch viel besser zu dem Genre passen.
Naja, dass die beschriebenen "Praktiken" nicht gerade die meinen sind, das weißt du ja. Trotzdem besticht eben die Zartheit der Sprache und die Behutsamkeit. Man merkt eben gleich, dass dies eine Frau mit viel Einfühlungsvermögen geschrieben hat. Wäre schön, bald noch mehr von dir hier zu lesen.
LG Andrea«
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Liebe Sylterin, halte die Augen offen, es gibt diese Fabelwesen, gib nicht auf!!«
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klasse geschrieben. Einfühlsam und in einer ansprechenden Form. Ich hätte gerne mehr davon.
Uschi«
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Bitte mehr davon«
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