Rache ist sexy
von Leichtgewicht
Alexander war mal mein bester Freund. Als seine Eltern ihm seinen Namen gaben, dachten sie wahrscheinlich, dass er einmal als König die Welt erobern würde. Ich hieß nur Marko. Das war zwar auch nicht schlecht, aber alle Welt hieß so. Allein in unserer Klasse gab es drei davon. Einer schrieb sich mit k, das war ich, einer mit c und der dritte hieß eigentlich Markus. Aber ihn riefen sie auch Marko.
Alexander war nicht nur mein Freund, er war auch mein Vorbild. Er hatte breitere Schultern als ich, bessere Noten in der Schule und war mit Eltern gesegnet, die in einem großen Einfamilienhaus mit Swimmingpool und Riesengarten wohnten. Bei uns war es eine Mietwohnung in einem Reihenhaus. Die war an sich auch nicht übel. Ich hatte sogar mein eigenes Zimmer mit genug Platz für all meinen ganzen Kram, aber ich hätte eben auch gern so gelebt wie er.
Aber dann begann Alexander etwas mit Tanja und die war meine Freundin. Er sah sie, wollte sie haben und bekam sie auch. Wie fast alles, was er haben wollte. Ich hasste ihn dafür, aber ließ es mir nicht anmerken und tat unverändert freundlich. Aber ich war mir herzseelentief sicher, dass er das bereuen würde. Meine Rache für seinen Verrat würde mörderisch sein. Wie sie aussehen würde, wusste ich noch nicht. Dafür waren die Schmerzen noch zu frisch. Aber es würde ihn umbringen. Dafür würde ich sorgen.
Zwei Wochen lang geschah nichts anderes, als dass ich mich in Geduld übte und dass Alexander irgendwann einmal, als ihn wohl kurz das schlechte Gewissen piekste, mir versicherte, dass eine richtige Männerfreundschaft doch wohl durch ein Mädchen nicht beeinträchtigt werden könne. Er schlug mir noch auf die Schulter und alles war wieder in bester Ordnung. Für ihn jedenfalls.
Es war ein regnerischer Nachmittag. Wir lungerten mit einem Bier vor dem Fernseher rum und schauten auf die Terrasse raus. „Der Regen wird dem Rasen gut tun“, sagte Alexander und ich nickte und pflegte meine Langeweile. Hinter uns klappte die Tür und Alexanders Mutter kam herein. Alexander rief sie Irene, ich redete sie mit Frau Holzmann an. Sie war eine nette Frau. Aber an jenem Nachmittag schaute ich zum ersten Mal genauer hin. Sie hatte tolle Beine unter ihrem kurzen Rock, obwohl sie bestimmt zwanzig Jahre älter als Tanja war. Dazu trug sie eine betont hochgeschlossene Leinenbluse, als ob sie befürchtete, zu viel Einsicht könnte ihren Anblick billig erscheinen lassen. Aber ich wusste, dass sie auch oben herum topp gebaut war. Und jetzt wusste ich noch etwas, nämlich was zu tun war. Ich würde mir Alexanders Mutter schnappen und sie vögeln. Das war mehr als ein würdiger Ersatz für Tanja und es würde ihn umhauen. Absolut. Ich stellte mir vor, wie sie in meinen Armen zitterte und keuchte und …
„Hallo Marko“, sagte sie und wuschelte mir mit ihrer Hand durch die Haare. „Nicht“, sagte ich nur, brachte mit beiden Händen meine Frisur wieder in ihre mühsam konstruierte Unordnung und bemühte mich um Gelassenheit. Aber unter meiner ruhigen Oberfläche war ich fuchsteufelswild. Wenn ich etwas hasste, dann das. Als ob ich immer noch ein niedlicher kleiner Junge war. Mann, ich war gute siebzehn und sie nahm mich überhaupt nicht für voll. Und das würde sich so schnell auch nicht ändern. Das war mir klar. Aber ich würde ihr ein Kind machen, versprach ich mir. Dann wäre Alexanders kleiner Bruder mein Sohn und das würde ihn fertigmachen. Endgültig. Ich fühlte mich richtig wohl in meinen Spinnereien.
Für den Rest des Jahres passierte nicht viel. Ich versuchte, in kurzer Zeit schnell erwachsen zu werden, ging bei Holzmanns ein und aus, als wäre ich ein zweiter Sohn und ließ Alexanders Mutter gegenüber meist den Coolen raushängen, um mich nicht zu verraten. Aber meinem aufmerksamen Blick entging nur wenig, und wenn ich die Gelegenheit hatte, sie etwas länger zu betrachten, ohne dass es auffiel, wenn sie beispielsweise durch den ganzen Raum ging, um das Zimmer zu verlassen, dann zog ich sie mit jedem meiner geheimen Blicke aus, stellte mir unter ihrer Kleidung die knackigen Pobacken vor, wie sie sich bewegten, hin- und herschaukelten und selbst bei weggeträumter Kleidung das Wesentliche immer noch verbargen. Denn so etwas machen wirklich runde Pobacken. Was hätte ich dafür gegeben, wenn sie sich einmal gebückt hätte, aber Kleinigkeiten, die ich hatte fallen lassen, übersah sie oder hob sie auf, indem sie in die Knie ging.
Halb schräg von der Seite konnte ich ihren Mund erkennen und stellte mir vor, wie ihre Lippen meine Männlichkeit umschlossen. Ich kannte jeden Millimeter ihres strammen Körpers und sie war schon längst Dauergast in meinen Fantasien. Aber das Aufregendste für mich war, dass ich in meinen Fantasien schwelgte, während Alexander neben mir saß und irgendeinen Unsinn über Belanglosigkeiten des Tages absonderte. Mit wem er gerade Tanja betrog, welches die beste Uni in Europa war, oder warum was in der EU schief lief. „Rede du nur“, dachte ich, während ich überlegte, was ich mit Irenes vollen Titten alles anstellen konnte und ob sie wohl einen Liebhaber hatte, denn ihr Mann, Alexanders Vater, war deutlich älter als sie.
Es war ein heißer Sommertag, einer der letzten in den Sommerferien, die dieses Jahr besonders spät lagen, als ich bereits kurz nach Mittag bei den Holzmanns vorbeikam. Ich wusste, dass Alexander noch nicht da war, denn ab und an musste er sich ja auch mal um Tanja kümmern. Das Haus lag so ruhig vor mir, dass ich erst gar nicht klingelte, aus Furcht, jemanden zu wecken.
Ich ging stattdessen über den Rasen um das Haus herum in Richtung Pool, machte einen Schritt zu viel und schreckte wieder zurück. Ein wenig abseits vom Pool lag Alexanders Mutter im gelben Bikini auf einer Sonnenliege. Ich schaute erneut um die Hausecke und über den Rosenbusch mit den preisgekrönten gelben Rosen. Von hier aus konnte ich auf ihre Haare, in ihr Oberteil und auf Bauch und Beine schauen. Ihr Gesicht war abgewandt. Das war gut so, denn ich wollte nicht, dass sie mich sah. Sie spielte gedankenverloren mit den Fingerspitzen an ihrem Hals und dann an ihren Brustansätzen herum. Mehr brauchte es nicht, dass mir beinahe die Hose platzte.
Ich fragte mich, warum sie auf ihrem eigenen Grundstück nicht oben ohne lag und wartete nur darauf, dass sie endlich das Oberteil abnahm, aber diesen Gefallen tat sie mir nicht. Dafür wanderten die Finger unter den Stoff und liebkosten dort ihre Haut. Dann strichen sie über den Bauch und – ich hielt den Atem an – krochen unter das Bündchen des gelben Dreiecks. Den Kopf hielt sie ein wenig gedreht. So konnte ich nun ihr Profil bewundern und sah, dass sie die Augen geschlossen hielt. Ich holte mein Handy heraus und machte ein Foto. Es sollte das erste einer langen Reihe von Bildern sein.
Der flüchtige Gedanke einer Erpressung lief mir durch den Kopf, aber ich bekam Irenes Gesicht nicht auf ein Bild. Es war von meiner Position aus auch schwer, ein paar Aufnahmen machen, auf denen Haus oder Teile des Gartens drauf waren, die man wiedererkennen würde. Kaum etwas war eindeutig. Noch nicht einmal die Position ihrer Hand. Für mein privates Vergnügen hingegen waren meine Bilder der reinste Schatz.
Aber dann hörte ich die ersten Geräusche. Ein leises Aah, ein Ooh und einen Laut wie eine Mischung aus diesen beiden Tönen. Das lange Oooh liebte ich am meisten. Es hatte einen klagenden Unterton und verwehte mit einem letzten Hauch, wenn die Luft knapp wurde und der Körper wieder einatmen musste. Dann wurden die Laute kürzer, verkamen zu einem Ho oder Oh. Abgebrochene Atemzüge, weil sich der ganze Körper verspannte. Ich konnte es sehen. Die Bauchmuskeln hatten sich zusammengezogen und mal zog sie das linke, mal das rechte Bein an.
„Ha, A“, und zu guter Letzt ein hervorgestoßenes „Ü“, ein zweites und noch eines. Scharf und kurz verlor es bei jeder Wiederholung etwas mehr an Klang und verkam beinahe zu einem Husten.
„Hhhh“ Sie erlaubte sich wieder einen Atemzug. Die Luft füllte ihre Lungen, die Beine streckten sich lang. Nur die Finger blieben, wo sie waren, und es dauerte gar nicht lange und die Ahs und Ohs erfüllten von neuem die Nachmittagsluft. Ich hatte keinen Speicher mehr, war zum Schluss so nah wie möglich herangekrochen und musste jetzt zurück, ohne mich zu verraten. Ich war nass geschwitzt. Vor Erregung und auch vor Nervosität.
Ich blieb auf dem Rasen liegen, außer Sicht und hatte den Kopf trotzdem leicht erhoben. Ich lauschte den neuen Tönen, wie sie kamen und wieder gingen und kürzer wurden, als Irene zum zweiten Mal kam. Dann erst zog ich mich endgültig in Richtung Haustür zurück, wo ich noch mindestens zehn Anstandsmomentsmomente wartete, bis ich den Klingelknopf drückte. Frau Holzmann öffnete. Sie hatte Wallendes über ihren Bikini gezogen. Ich hatte so etwas noch nie gesehen. Wallend und leicht bewegte sich das Tuch bei jeder ihrer Bewegungen. Durchsichtig und doch nicht zu durchschauen, weil die vielen Falten den Stoff immer wieder mehrlagig übereinander schob. Undurchschaubar wie seine Trägerin. Ich hatte den Eindruck, sie würde mich besonders liebenswürdig anlächeln. Ihr Atem war wieder ruhig. „Markus“, sagte sie, als wäre mein Besuch eine besonders schöne Überraschung. „Komm doch herein. Alexander ist noch nicht da.“
Ich hätte sie am liebsten gleich hier hinter der Haustür flachgelegt.
Sylvester gab Alexander mit Erlaubnis seiner Eltern eine Party. Tanja war ebenfalls da. Ich staunte, dass sie Alexander und seine Eskapaden immer noch ertrug und mehr noch staunte ich darüber, dass er sie noch nicht in die Füße geschossen hatte. Es lag ihm wohl doch mehr an ihr, als ich gedacht hatte. Trotzdem hatte ich nicht die allerbeste Laune und trank zu viel. Ich übernachtete unten im kleinen Gästezimmer, weil es nach Mitternacht schwer war, ein Taxi zu bekommen und ich später bereits so fest schlief, dass ich noch nicht einmal die Rückkehr von Herrn und Frau Holzmann mitbekam. Dafür stand ich am nächsten Morgen einigermaßen früh auf, duschte mich, um den Alkoholdunst aus Kopf und Haaren zu bekommen, lüftete das Wohnzimmer, kochte Kaffee und taute ein paar Brötchen auf. Nach einer kurzen Eingebung legte ich noch zwei Hörnchen in den Backofen. Ganz geräuschlos ging das nicht ab und so dauerte es nicht lange, und Frau Holzmann erschien auf der Bildfläche. Barfuß, aber gut eingewickelt in flauschigem Frottee.
„Kaffee?“, fragte ich und sie streckte gierig die Hand aus.
„Du bist schon früh auf.“
„Ich brauche nicht viel Schlaf“, antwortete ich und stellte Brötchen, Hörnchen, Butter und Konfitüre auf den Tisch. Es sah aus, als wollte Irene etwas sagen, aber dann nahm sie ein Hörnchen, riss es entzwei und stippte ein Ende in die Schale mit Orangenmarmelade. „Warte“, sagte ich. „Probieren Sie das.“ Und ich streute ihr etwas schwarzen Pfeffer über die Marmelade.
„Wozu soll das gut sein?“, fragte sie.
„Probieren Sie es einfach.“ Ich nahm ihr das Stück Hörnchen aus der Hand und fütterte sie damit. Wir standen ganz eng beieinander. „Etwas scharf“, sagte sie. „Und süß“, ergänzte ich, eine unwiderstehliche Mischung. Und dann nahm ich sie einfach in den Arm, wünschte ihr ein wunderschönes Neues Jahr und küsste sie vorsichtig. Sie machte nur einen halbherzigen Versuch, den Kopf wegzudrehen. In ihren Augen sah ich ein Zögern, eine Art Unentschlossenheit.
„Frechdachs“, meinte sie dann nur, schien mir aber nicht böse zu sein und verschwand mit ihrem angebissenen Hörnchen irgendwo in Richtung Schlafzimmer oder Bad.
Jetzt brauchte ich einen Plan und gut musste er sein. Aber so sehr ich mir auch den Kopf zerbrach, mir fiel nichts ein. Alexanders Mutter wusste jetzt, dass von meiner Seite aus zumindest ein gewisses Interesse bestand und wenn sie möglicherweise … Unsinn. Sollte sie sich bei einem meiner häufigen Besuche neben mich stellen und mir mit rauchiger Stimme zuflüstern: „Ich will dich“? Eine schöne Idee, um von Irene zu träumen, aber mit der Realität würde das nichts zu tun haben. Und dann kam es zur absoluten Katastrophe. Jedenfalls aus meiner Sicht.
Ich hatte alle meine Fotos vom letzten Sommer auf eine CD gebrannt, die ich hütete wie meinen Augapfel. So konnte ich Irene überall mit mir herumtragen und brauchte nur ein Abspielgerät, wenn ich mir mal die Zeit vertreiben wollte. Und genau so etwas passierte etwa ein Vierteljahr später, als ich durch ein Missverständnis drei Stunden zu früh zu einer Verabredung kam.
„Um sechs hatte ich gesagt, du Depp. Nicht um drei.“ Ich konnte beinahe sehen, wie Alexander in seiner typischen Art den Kopf schüttelte, als er in sein Handy hineinlachte. Jetzt hatte ich drei Stunden Zeit zu vertrödeln. Ich startete seinen Rechner, surfte etwas herum und legte endlich meine CD ein. Es gab mir einen besonderen Kick, mir seine Mutter auf seinem Bildschirm anzuschauen. Es blieb nicht beim Anschauen. Es dauerte keine fünf Minuten und ich hatte meine Hose offen und fummelte darin herum.
Weiche Teppiche und gut geölte Scharniere sollten verboten werden. Ich hörte sie gar nicht eintreten. Und als sie direkt neben mir stand, war es zu spät.
„Geht das schon lange so?“, fragte Irene.
Ich schrak zusammen, spürte die Hitzewelle über meinem Gesicht, unternahm den kläglichen Versuch, meinen Schwanz zu verstauen, der sich trotzig dagegen sperrte, und brachte nicht mehr als ein Nicken heraus.
„Die Frau auf dem Foto bin ich“, sagte sie mit ganz neutraler Stimme.
„Wieso das?“, krächzte ich. „Es gibt viele gelbe Bikinis.“
„Den nicht!“
Ich starrte auf das Bild. Und im nächsten Moment sah ich es. Zwei kleine Buchstaben auf der rechten Hüfte. LA. „Los Angeles“, dachte ich.
„Es ist ein Exemplar von einer Messe. Von vor zwei Jahren.“
„Los Angeles?“
„Florenz. Und LA steht für Luigi Arnoldi. Er hat sie nur für diese Messe herausgebracht.“
Ich hatte mein Ding endlich verstaut und stand auf. Auch wenn ich wahrscheinlich knallrot im Gesicht war, wollte ich diese Peinlichkeit nicht weiter zusammengekauert auf einem Bürostuhl ertragen müssen.
„Das Bild muss mindestens ein dreiviertel Jahr alt sein. Und du benutzt es immer noch als Vorlage?“
Ich nickte. Was hätte ich auch sonst tun sollen. Alle Fakten sprachen für sich.
„Äußerst erstaunlich.“ Sie sah mir in die Augen und meine Röte musste sich noch eine Spur vertieft haben, wenn das überhaupt möglich war.
„Du musst alle Fotos von mir vernichten. Verstehst du? Alles. Kopien und Originale.“
Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte nichts mehr zu verlieren, aber meinen Schatz ließ ich mir nicht auch noch nehmen. Sollte sie mich doch rausschmeißen.
„Wenn du mir hoch und heilig versprichst, jedes Bild zu zerstören, jeden Hinweis zu vernichten, der dich und deine Absichten verrät, können wir über eine kleine Belohnung reden.“
Ich zuckte die Schultern. „Sie wissen, wovon ich träume“, sagte ich.
Jetzt lächelte sie ganz leicht. Du hast es mir ja grade gezeigt.
„Und wenn ich mich jetzt vertue und sich überhaupt nichts erfüllt, das in Richtung meines Wunsches geht …“ Ich war weder ein Händler, noch ein Diplomat, sondern ungeschickt wie ein Bauerntölpel. „Überzeugen Sie mich“, stieß ich noch hervor.
Sie drehte den Kopf, als würde sie lauschen, schaute über die Schulter zur Tür, drehte sich wieder zu mir hin, legte mir die Arme über die Schultern und küsste mich. Sehr lange und sehr feucht. Und ihr Bein drückte sich zwischen meine Beine, wo alles längst zur alten Härte zurückgefunden hatte.
„Überzeugt?“, flüsterte sie.
Nachdem wir uns wieder getrennt hatten, gab ich ihr die CD. „Hier nimm. Dann kannst du sie gleich selbst vernichten.“
„Und die Originale?“
„Gibt es nicht mehr. Die waren auf meinem alten Handy, wurden mit allen anderen Bildern gelöscht und das Handy ist längst entsorgt. Ich habe lange genug auf mein Smartphone warten müssen.“
Sie lächelte, ging vor die Tür und steckte die Disc in ihre Handtasche.
„Du glaubst mir, dass das alles ist, ja?“, fragte ich ganz ernsthaft.
Frau Holzmann nickte.
Spricht was dagegen, die Belohnung jetzt schon zu überreichen?“
Sie lächelte und schüttelte dann langsam und nachdrücklich den Kopf. Jetzt wusste ich nicht weiter. Das hier war nicht meine Wohnung. Ich konnte Irene schlecht an die Hand nehmen, ins Wohnzimmer führen und dort auf den Teppich legen. Irene erlöste mich, indem sie mich einfach gegen Alexanders Liege drückte. Mir knickten die Knie ein, und als ich nach hinten fiel, zog ich sie mit mir. Ein Gedanke kam mir in den Kopf und verließ ihn so schnell, wie er gekommen war. Alexanders Liege. Hier schlief er abends und ich würde genau an diesem Ort gleich mit seiner Mutter rummachen. Jetzt geschah das, was ich mir immer gewünscht hatte, aber die Genugtuung blieb aus, erschien auf einmal völlig unangemessen und die letzten Überreste meiner Rachegelüste lösten sich unter streichelnden Händen und erforschenden Lippen auf.
Ich war alles andere als eine männliche Jungfrau. Aber so einen Sex wie mit Irene hatte ich noch nie erfahren. Wir bewegten uns wie in Zeitlupe. Sie führte meine Bewegungen, bremste mich immer wieder, wenn ich zu leidenschaftlich wurde, und stimulierte mich erneut mit ihren Zärtlichkeiten. Bis dann irgendwann auch ihre Kunst versagte und ich mich nicht mehr zurückhalten konnte. Irene seufzte.
„Ich habe gar nicht gewusst, wie schön es ist mit einem so jungen Mann.“
Das wollte ich gar nicht hören. Ich hatte doch nur getan, was sie von mir erwartet hatte und so, wie sie es wollte.
„Bist du denn überhaupt gekommen?“, fragte ich.
Ihr Lächeln überraschte mich. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mir so etwas Schönes durch einen Orgasmus ruinieren lasse. Der kommt noch früh genug.“
Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Ich hatte wohl noch einiges zu lernen. „Du meinst, der ersten Belohnung könnte irgendwann noch eine zweite folgen?“
„Nimmersatt. Aber das erste Mal zählt nicht. Glaubst du denn ernsthaft, ich würde auf etwas verzichten, dass gerade so schön angefangen hat mit uns? Außerdem bin ich keine Frau für einen Nachmittag. Wir müssen nur etwas aufpassen. Junge Männer reden oft zu viel, weißt du?“
„Ich werde schweigen wie ein Grab.“
„Übertreib es nicht. Und bei deinen Eltern wirst du ausziehen müssen. Ist das klar? Nimm dir eine Wohnung in der Nähe einer U-Bahn-Station. Das ist bequemer für mich. Und jetzt gehen wir duschen. Und solltest du unter dem heißen Wasser wieder zu Kräften kommen, würde mich das auch nicht stören.“
Ich würde Irene jeden Wunsch erfüllen, da konnte sie sich sicher sein.
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(AutorIn)
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Und was die EU angeht: Keine politischen Diskussionen, wenn es um Erotik geht. Für Marko ist alles belanglos, was nicht mit Irene zu tun hat.
Liebe Grüße vom
Leichtgewicht«
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Die Geschichte ist gut entwickelt und enthält die gehörige Portion Erotik, um den Wunsch nach einer Fortsetzung stark werden zu lassen. :-))«
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Ich würde aber keine Fortsetzungen schreiben, sondern einfach den Rest dieser Story :-))
LG Mondstern.
Ps: Hier musste ich schmunzeln: Es war ein heißer Sommertag, einer der letzten in den Sommerferien ... (WW)«
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Auch wenn die Autorin keine Fortsetzungsgeschichten mag, schreit diese Geschichte regelrecht danach.«
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