Republikflucht
von PeterW
Jung waren wir damals, Mitte der siebziger, ziemlich jung, als wir heirateten, denn es war zu jener Zeit und zumal im Osten durchaus üblich, in die Ehe jung zu stolpern, also stolperten wir, Mechthild und ich. Mit einem Mal und wie von selbst eröffneten sich uns damit nie gekannte Freiheiten, etwas gänzlich anderes als die Wohlgeordnetheit eines Beine-unter-den-Tisch-Stellens in elterlichem Haushalt, dessen Atmosphäre aus Hellhörigkeit und Konventionalität nicht gerade behilflich beim Ablegen alters- und erziehungsbedingter Hemmungen schien, die wir hingegen mit aller Kraft abzustreifen im Begriffe waren.
Die Woche über arbeiten wir, und an den Wochenenden kamen wir vor lauter Liebe und Lust nicht aus dem Bett oder woher auch immer, und wenn wir unsere Spiele einmal unterbrachen oder gar ausließen, dann nur, wenn wir gerade zu einer Party gingen oder selbst dazu eingeladen hatten. Solcherlei Geselligkeiten gestalteten sich freilich damals wesentlich bescheidener, denn schon das Öffnen einer preiswerten Rotweinflasche, bei Bedarf auch mehrerer in Anwesenheit mindestens einer zusätzlichen Person deutete mit Sicherheit auf ein solches Ereignis hin.
Irgendwann einmal lud Mechthild eine ihrer Kolleginnen, mit der sich Mechthild angefreundet hatte, zu einem jener besagten Rotweinabende ein. Susanne hieß sie. Unerwartet brachte diese ihre Freundin Ute einschließlich deren Freund mit, der, wie wir bald aus seinem frischen Dialekt erfuhren, aus Köln stammte, Uwe hieß und im Vorfeld der Leipziger Messe geschäftlich zu tun hatte. Der Kölner entledigte sich zunächst in unserer Küche gönnerhaft eines kindersarggroßen Kartons und entleerte daraus eine äußerst komfortable und. vielfältige, für uns exotische Abendverpflegung einschließlich einer alben Gallone Jim Beam aus einem amerikanischen Militärladen, einiger Flaschen Rheinwein, jeder Menge delikater Konserven sowie einiger Stangen Zigaretten, deren Marken uns aus der Werbung des Westfernsehens geläufig waren. Kurzum, der Abend versprach zu ungewohnter, jedoch überaus willkommener Völlerei auszuarten. Später - wir waren alle nicht mehr ganz nüchtern - begann der Kölner vor aller Augen Ute ungeniert unter ihrem Rock abzufingern, während das Gespräch davon anscheinend unbeeinflußt seinen Fortgang nahm. Der Blick seiner Ost-Freundin verklärte sich nach einer Weile unter Ausstoßens einer Serie kurzer, schriller Quiekser, welche abrupt mit einem langgezogenen tiefgrunzenden Urlaut elementarer Brünstigkeit endeten. Nun war alles klar, was Mechthild, Susanne und ich bisher Höflichkeit heuchelnd übergangen hatten. Zu allem Überfluß zog der Kölner seine Hand unter ihrem Rock hervor, steckte sich Zeige- und Mittelfinger tief in den Mund und schleckte sie genüßlich und provokant-gründlich ab.
Mechthild und ich nahmen das Schauspiel in der naiven Annahme, daß solcherlei öffentliches Fummeln gerade zu modernem guten Ton des Westens gehört, gelassen hin, nur Susanne schien peinlich durch die Szene berührt; schließlich hatte sie die beiden nun einmal mitgebracht und kam offenbar mit deren Betragen nicht mehr gut zurecht.
"Wenn ihr wollt," plauzte Mechthild in die mit gespannter Stille angefüllte Pause nach Verstummen des letzten Urlauts der lusttrunkenen Ute trocken heraus, "könnt ihr kurz ins Schlafzimmer eine Runde Ficken gehen. Kein Problem."
Alles lachte, und damit wurde Susannes Stimmung sogleich wieder entspannter und der von den beiden Fremden verursachten Peinlichkeit die Spitze abgebrochen, doch diese lehnten mit dem Hinweis auf die Möglichkeit späterer Stunden dankend ab.
"Ogottogott," kicherte Susanne, "ist mir das peinlich..."
"Laß sie doch," erwiderte ich mit leichtem Schulterzucken und grinste sie an. Sie lächelte zurück, Einverständnis eingehend, und der Abend nahm seinen Fortgang ganz so wie vorgesehen: sexuell harmlos, politisch brisant und alkoholisch reichlich. Bei Morgendämmerung zog Uwe mit den beiden Frauen ab. Mechthild und ich hielten uns besoffen-glücklich im Arm und winkten hinter ihnen her.
Einige Tage später rief Susanne an und lud uns ins Hotel Stadt Leipzig zum Essen ein. Ob solcher Großzügigkeit, die Susannes Mittel erheblich sprengen dürfte, verwundert, nahmen wir dennoch gern an. Als wir zum verabredeten Termin vor dem Hotel eintrafen, stand Susanne wartend vor dem Hoteleingang und winkte uns zu sich, als sie uns entdeckte.
"Ich warte noch auf jemanden. Ute und Uwe sind schon drin. Wenn ihr mit mir warten wollt, oder wollt ihr reingehen?"
"Wer kommt denn noch?" wollte Mechthild wissen.
"Sein Chef," entgegnete sie und errötete leicht.
"Aaaa-ha," meinte ich lakonisch, und sie legte an Gesichtsfarbe deutlich nach.
Jedenfalls war Susanne durch Vermittlung des Pärchens mit dem Chef der Firma bekanntgeworden; dabei hatte es ganz offensichtlich zwischen beiden mächtig gefunkt - möglicherweise funkte es bei ihm sogar eine Spur mehr.
Noch so ein Leipziger-Messe-Ost-West-Pärchen!, dachte ich.
Fred, so hieß er, kam dann endlich, ein kleiner Dicker, überhaupt kein Frauentyp, aber ein lustiger Rheinländer, sehr zuvorkommend, besonders zu Susanne.
Die beiden Herren hatten einen Tisch bestellt, es wurde aufgetafelt, der Sekt floß, und die Kellner - unser Tisch wurde von zweien bedient - sprangen bereits, bevor wir einen Wunsch überhaupt nur dachten, ihre Devisengier nur schwer verbergend.
Es war der Beginn einer gefährlichen Zeit, denn von da ab gab bei uns sechsen - Mechthild und ich waren stets zu diesen angeberischen Hotel-Gelagen, deren Rechnungen vom bundesdeutschen Steuerzahler mitgetragen wurden, eingeladen - keinen Tag mehr ohne die Sektsauferei, mit der wir bereits morgens zu Hause den Tag einläuteten und ohne die wir von einem bestimmten Punkt ab glaubten, nicht mehr auskommen zu können. Das ging so lange, bis die beiden Kölner abreisen mußten, denn die Messe war vorüber. Die Firma, die mit dem Auf- und Abbau westdeutscher Stände beauftragt war, reiste also samt Susannes Firmeninhaber Fred und Kompagnon Uwe unter Zurücklassen der beiden Messebräute wieder an den Rhein.
Die folgenden Wochen wurden für Mechthild und mich aus zweierlei Gründen reichlich anstrengend. Einerseits mußten wir Susannes schrecklich hysterischen Liebesschmerz wegen nicht zu beherrschender Schmetterlinge im Zusammenhang mit sexueller Abstinenz ertragen; anderseits lebten wir drei noch einige Wochen von den alkoholischen Hinterlassenschaften, ohne die das Leben anscheinend nicht mehr zu ertragen war. Susanne, Mechthild und mich packte regelrecht eine West-Sehnsucht. Bei Susanne war dies verständlich, denn nur über verdeckte Nachrichten und Mitteilungen durch graue Kanäle konnte sie einigermaßen Kontakt mit Fred halten. Die beiden hatte es wirklich extrem schlimm erwischt - so dachten wir zunächst, denn in der Folge sollte sich herausstellen, daß Susanne und ihre Freundin die beiden Kölner als mögliche Vehikel auf dem Weg in den Westen in ihre Betten ließen und ebenda nach allen Regeln der Kunst verwöhnten.
Dessen allen ungeachtet entwickelte sich in diesem Umfeld inmitten neuer Ideen der schnellwüchsige und in uns immer lodernder brennende Gedanke einer wirklichen Alternative bei Mechthild und mir, zugleich aber auch solch ein akuter Haß auf gelebtes DDR-Dasein mit seinem Klassenkampf-Gelabere, roten Plakaten mit ihren Es-lebe-Sprüchen, den drögen Gesichtern auf den Straßen und den Chemie-bringt-Wohlstand-Dreck in der Luft, so daß wir ganz ersthaft nach Aus-Flüchten suchten.
Nein, die uns vielleicht im Nachhinein zu unterstellenden Dollarzeichen hatten Susanne und ich beim Träumen nicht in den Augen gehabt, dagegen wohl aber Zweifel am glücklichen Gelingen einer Flucht und damit zugleich panische Angst vor unglücklichem Ausgang und dessen Folgen. Gleichzeitig entwickelten wir - wir mußten es eingestehen - Verachtung unserer eigenen Mutlosigkeit gegenüber. Glaubten wir doch, mehr verlieren zu können als diese vorgegaukelte Freiheit innerhalb von Mauern, oder hatten wir jene anscheinend wirkliche Freiheit vielleicht nicht stark genug gewollt, sie nicht innig genug geliebt? Doch selbst heute, beträchtliche Jahre nach der Wiedervereinigung, fällt mir immer noch kein brauchbarer Weg ein, der uns eine gelungene Flucht mit Sicherheit - zu zweit gar - ermöglicht hätte.
Unser Leben während der vier Monate zwischen den Messen veränderte sich von Grund auf. Susanne übernachtete nun sehr häufig bei uns, und wir teilten unsere große Liegewiese des Nachts mit ihr. Die beiden Frauen waren sich dabei näher gekommen, sehr viel näher, als ich es mir je vorgestellt hätte, so daß zu unserer regimefeindlichen Gemeinsamkeit noch eine spezielle erotische Komponente hinzukam.
Es begann spielerisch, zunächst gänzlich ohne jeden Vorsatz, eines Abends, als wir nach dem Duschen in Bademäntel gehüllt bei einem letzten Schlummertrunk beieinander saßen. Die Stimmung bekam etwas sehr erregendes in dem Augenblick, als Mechthild mich unvermittelt küßte, sehr lange, sehr ausdauernd und sehr zärtlich. Danach lächelte sie mich mit ihrem Mona-Lisa-Lächeln an, ohne etwas zu sagen. Ich sah aus den Augenwinkeln zu Susanne, die uns die ganze Zeit über beobachtet hatte und nun ebenfalls lächelte. Ich erahnte geheime Absprache. Mechthild schaute mir mit einem sonderbaren Nachdruck in die Augen, nickte auf eine nie gestellte Frage hin, und Susanne kam mir nun ihrerseits mit den Lippen näher. Sie küßte ausgezeichnet (doch ich weiß heute nicht mehr, ob ich das in diesem ersten, verwirrenden Moment überhaupt schon wahrnahm). Danach wurde ich wieder zu meiner Mechthild zurückgereicht. Das Spiel wiederholte sich einige Male, allmählich unseren Herzschlag mit jedem Wechsel-dich-Zyklus vertiefend und hörbar beschleunigend.
"Küßt ihr euch jetzt, bitte," forderte ich zögernd.
Mechthild und Susanne kamen vor mir aufeinander zu, derweil ich beiden mit den Händen über das Haar strich, öffneten die Münder und ließen ihre Zungen spielen. Ich gesellte mich zu ihnen, und zu dritt fuhren wir mit diesem Treiben fort. Wir fühlten eine unbekannte Erregtheit wie auf einem anderen Planeten, dessen Naturgesetze aus lauter Unwirklichkeit zu bestehen schienen. Nun sah ich keinen Grund mehr, mich zurückzuhalten. Ich nahm Susannes Hand und führte sie fordernd zwischen die Schenkel meiner Mechthild. Schwach spürte ich indessen in Susannes Hand ein Zögern, doch als Mechthilds Schenkel willig den Weg freigaben, war jeder Irrtum ausgeschlossen, ob denn nicht doch noch ein Tabu bestünde. Beide zog ich sie von der Couch nach oben, und als Dreiergruppe stehend verschafften sich die Frauen, sich gegenseitig massierend, wilde Lust, währenddessen ich mit den Händen die Rücken beider ganz zart nach unten strich, durch ihre Pofalten fuhr, von hinten jeweils zwei Finger in beide inzwischen überaus feuchte Scheiden bis zu den Knöcheln schob und damit zärtliche Fickbewegungen vollführte. Die Bademäntel lagen unterdessen verstreut am Boden.
Mechthild und Susanne erholten sich später langsam von ihrem ersten Orgasmus, der augenscheinlich von bisher selten erlebter Intensität gewesen sein mußte, kamen wieder zu Atem und bemerkten mit hämischem Frohsinn, daß ich bisher gänzlich leer ausgegangen war. Mechthild ließ sich rücklings auf unsere Spielwiese fallen, spreizte die Beine, und Susanne schubste mich auf sie, meinen Schwanz umfassend und Mechthild in die Scheide schiebend.
"Ich will euch zusehen," kicherte Susanne, und ich vögelte Mechthild in langen, langsamen und tiefen Stößen, die sie ob meiner zeitlupenartigen Bewegungen, wie von mir gewollt, nahezu in die Verzweiflung trieben, so daß sie mich nach einiger Zeit anbettelte, sie doch zu erlösen. Ich spürte Susannes Blicke auf uns und schaute kurz zu ihr. Sie lächelte still, kam näher, griff von hinten meinen Sack und drückte meine Hoden, erst ganz leicht, dann immer stärker werdend bis es schmerzte. Ich erhöhte abrupt die Geschwindigkeit meiner Bewegungen und hämmerte unvermittelt wild auf Mechthild ein. Im nächsten Moment explodierte ein Blitz in meinem Kopf, und ich spritzte mein Sperma in nicht endenwollenden Schüben in Mechthilds Leib.
Völlig erschöpft hätte ich danach noch gern in ihr ruhend verweilt, doch Susanne zog meinen Schwanz aus Mechthilds Muschi, fuhr mit dem Kopf zwischen meine Beine und schleckte mir die Eichel sauber, bis ich, völlig überreizt, sie zitternd und wimmernd bat, von mir abzulassen, was sie, mich immer wieder neckend, erst nach mehrfachen Bitten und sichtlich unwillig tat.
"Hmmm," murmelte sie, "schmeckt fast wie Fred."
"Fast? - Ist wohl eben kein West-Saft...," knurrte ich. "Aber jetzt will ich's wissen, was für guten Nektar Fred immer auf der Zunge hatte." Damit drehte ich mich zu Susanne und vergrub mein Gesicht in ihrem Schoß mit dem lüsternen Vorsatz, davon nicht abzulassen, bis sie jammert und um Gnade winselt, und genoß ein etwas anderes Aroma, als ich bislang von Mechthild gewohnt war, mit dem süßen Beigeschmack des Neuartigen. Wenig später hörte ich ein Schmatzen, das mich offenbar nichts anging, und gleich darauf schmiegte sich ein Lippenpaar um meinen Schwanz, einen mir sehr wohlbekanntem Reiz entfaltend. Damit war mir die Reihenfolge im Ringelspiel wieder klar, und ich ergötzte mich an dem Gedanken, wie Susanne meine frisch gefickte Frau ausschlürft.
Inmitten der beiden jungen Frauen, jede im Arm haltend, schlief ich später schließlich ein, und als uns am Morgen der Wecker aus dem Schlaf riß, fand ich mich zwischen vier Schenkeln wunderschön eingekeilt.
Eine solche Episode wie in dieser Nacht sollte sich freilich nicht noch einmal wiederholen, jedoch immer, wenn Susanne, angeödet vom eigenen faden Zuhause, bei uns übernachtete, und Mechthild und ich hatten Lust zum Vögeln - und daran, uns von ihr dabei zuschauen zu lassen -, beobachtete sie uns mit offensichtlicher Lust und legte dabei überaus lautstark und uns vollen Einblick gewährend eigene Hand an.
Einige Wochen vergingen, und in Susannes Verhalten stellten wir einige Veränderungen fest, die wir zunächst nicht deuten konnten. Ihre Sehnsucht, und sie sprach immer noch sehr oft davon, war geblieben, nicht jedoch die Traurigkeit, die einer für uns unmotivierten Fröhlichkeit gewichen war. Doch so oft wir danach fragten, gab sie ausweichende Antwort.
Eines Abends indes, wir saßen wie so oft zusammen und plauderten, unterbrach sie das Thema abrupt, als müsse sie etwas loswerden, um nicht zu platzen zu müssen, und meinte:
"Wir müssen reden."
Eine Pause der Verwunderung trat ein.
"Ja, ich will reden," fuhr Susanne fort. "ich kann es ja doch nicht für mich behalten."
Wieder entstand eine Pause, begleitet von ihrem tiefen Durchatmen.
"Und das schlimme daran ist, ich kann und darf zu niemanden darüber sprechen."
Mechthild und ich ahnten schon, was nun kommen sollte, schließlich mangelte es in unserem Umfeld nicht an vergleichbaren Plänen, die teils bereits mit mehr oder weniger Erfolg ausgeführt, teils in vager Planung steckten. Ja, wir würden schweigen, und das nicht zuletzt unserer eigenen Sicherheit wegen.
Fred hatte also ihre Flucht für viel, sehr viel Geld bereits in Auftrag gegeben. Der Termin dazu rückte immer näher, und noch waren einige Vorbereitungen zu treffen, in die sie uns einzubeziehen gedachte, offenbar ohne sich Gedanken über unser Risiko zu machen. Die Vorstellung, Susanne im Westen und wir in Bautzen - das Unternehmen wäre zum denkbar schrecklichsten Hintertreppenwitz geraten.
Ziemlich naiv, uns dabei mächtig mutig vorkommend, ließen wir uns auf dieses Spiel ein. So durfte sie bei ihrer Flucht kein Stück Wäsche und nichts, was nicht typisch für einen westdeutschen Touristen sein könnte, aus dem Osten bei sich haben, also kaufte Mechthild für sie alles, sämtliche Kleidung bis zu Unterwäsche und Taschentuch aus dem Intershop, und ich besorgte ihr am Hauptbahnhof die Fahrkarte nach Ost-Berlin. Susannes Eltern, beides stramme Genossen, kamen für solche Handreichungen selbstredend nicht in Frage, ebenso würde auch jeglicher Abschied von ihnen entfallen müssen. Später, im Zug, bekäme sie einen westdeutschen Paß mit aktuellem Einreisestempel vom Grenzübergang Friedrichstraße im Austausch gegen ihren Personalausweis samt ihrer Fahrkarte für den Interzonenzug zugesteckt. Kurzum, wir waren in die meisten Einzelheiten der Flucht eingeweiht, mehr noch, wir erledigten weitere Angelegenheiten, die sie vorsichtshalber nicht selbst tun wollte. Die Anweisungen ihrer Fluchthelfer waren streng, jedoch sinnvoll und sehr professionell. Offenkundig war sie eine Zeitlang beobachtet worden, ob sie sich für eine solche Aktion wohl überhaupt eignete, denn ein zusätzliches Risiko wollten auch die Helfer nicht eingehen.
Der Tag von Susannes Abreise rückte immer näher. Den Abend davor wollten wir gemeinsam verbringen. Sie kam bereits am Nachmittag nur mit ihrer Handtasche und zog sich die Ostklamotten aus, die wir mit Scheren zerkleinerten und deren Fetzen ich anschließend auf einer kleinen Rundreise quer durch Leipzig auf verschiedene Mülltonnen verteilte.
Als ich von meiner Tour wieder nach Hause kam, saßen beide Frauen frisch geduscht in Morgenmänteln auf der Bettkante im großen Zimmer, vor sich den kleinen Clubtisch mit drei Gläsern darauf, davon zwei zur Hälfte mit Wein gefüllt, und heulten, sich in den Armen haltend. Mechthild streichelte Susannes Brust und küßte ihren Nacken.
Ich trat näher, Mechthild schaute auf und schenkte mir mein Glas voll. "Komm, trink mit uns," sagte sie und rümpfte im nächsten Moment die Nase. "Oder geh dich erst duschen, du riechst etwas streng nach Mülltonne."
Zurück aus dem Bad bemerkte ich, daß die beiden eine frische Weinflasche entkorkt und diese bereits wieder zur Hälfte geleert hatten. Die Mädels legen ein Tempo vor, dachte ich. Beide waren von der Liege aufgestanden, die Morgenmäntel klafften weit auseinander. Susanne koste jetzt Mechthilds Brust und leckte an einer Warze. Als sie meines Eintretens gewahr wurden, streckte Susanne die Hand nach mir aus und bedeutete mir, zu ihnen zu kommen. Wir umarmten uns, das letzte Textil fiel, wir küßten und streichelten uns, jeder jeden, wie damals beim ersten und bisher einzigen Mal, überall, wohin die Hände nur fanden, bis der Atem schneller ging und sowieso alles egal war. Aber wollten wir das denn wirklich? Ja, wir wußten es damals, Mitte der Siebziger, dieses würde das letzte Mal gewesen sein.
Langsam, unendlich langsam, ohne die Zärtlichkeiten zu unterbrechen, bewegten wir uns auf die Spielwiese zu und kamen schließlich darauf in einem Knäuel aus lebendigem, allzu lebendigem Fleisch zu liegen, dicht vor meinen Augen Susannes nur ganz spärlich behaarter Schoß. Ich spürte, wie Mechthild meinen Sack in die Hand nahm und zart mit den Hoden spielte, dann mir die Vorhaut zurückstreifte, an der blanken Eichel leckte und sie schließlich zwischen ihren Lippen verschwinden ließ. Ich versenkte derweil meinen Kopf zwischen Susannes Schenkel und pirschte mich langsam zärtlich an den Moschus an, der ihr entströmte. Einen Finger steckte ich ihr in die Scheide, deren Feuchte unendlich viel Willigkeit anzeigte, während ich sie zärtlich anknabberte und leckte.
Mechthild unterbrach plötzlich ihr Spiel an mir und flüsterte zu Susanne, als verkünde sie ein Geheimnis: "Wir wollen Dir noch etwas schenken, Du sollst es mitnehmen."
Susanne dachte nach. Dann schrak sie auf: "O nein. Das wird nicht gehen."
"Warum denn nicht? Es wird nie wieder so sein können."
"Weil, weil ich gerade meinen Eisprung habe. Darum nicht, versteht das bitte. Es geht einfach nicht, obwohl ich es auch gern möchte. Gar zu gern vielleicht. Allein der Gedanke daran..."
"Ich habe auch gerade meinen Eisprung," lachte Mechthild. "Stell Dir doch vor, wir drei machen heute zwei Halbgeschwister! Außerdem, spätestens übermorgen fickt dich Fred sowieso wieder, da kann er gar nichts merken," wischte sie Susannes Einwand beiseite und grinste frech übers ganze Gesicht.
"Aber, ..." sie zögerte, "gut, wenn ihr meint, wenn ihr es auch wirklich wollt, wenn es Euch nichts ausmacht, nicht heute, nicht morgen und nicht in zehn Jahren. Ja, vielleicht ist es sogar irgendwie richtig, und vielleicht will ich es auch, insgeheim. Gut, Fred wird nichts merken. Ich werd's mitnehmen, nach drüben, in den Westen."
Ich drehte mich zu Susanne und küßte sie lange und ausdauernd und voller Liebe. Sie spreizte ihre Schenkel weit, griff sich in die Kniekehlen und zog sie mit aller Kraft nach oben, fast bis neben die Ohren, und bot sich meinem Blick willig weit geöffnet dar.
"Komm," sagte sie, "komm jetzt, gib mir Euer Geschenk." Und sie lächelte.
Mechthild griff sich von hinten mein Glied und setzte es an Susannes Scheideneingang an. "Jetzt ," sagte sie, "stoß in sie , stoß zu, ficke sie, ficke sie richtig, und ficke sie ganz lieb. Mach uns alle glücklich!"
Ich schob mich unglaublich langsam, wie in Zeitlupe, in Susannes Leib, der mich fest in den Griff nahm, so eng war sie, schob immer weiter und weiter, bis ich anstieß, drückte noch ein Stück weiter, und Susanne stöhnte auf. Dort hinein also würde ich unser Geschenk plazieren, würde es einpflanzen für die Reise. Langsam bewegte ich mich auf und nieder, auf und nieder; nur keine Eile, es würde ohnehin viel zu früh enden, viel zu früh für ein ganzes Leben. Auf und nieder, auf und nieder, mit ganzer Macht, vor und zurück, vor und zurück. Wir waren eins, alle drei waren wir eins, und wir spürten, nein, wir wußten es.
"Ich liebe euch," schrie Susanne.
"Ich liebe dich auch," flüsterte Mechthild und küßte sie wiederholte Male zärtlich auf den Mund, spielte mit ihr und streichelte sie, wie es nur eine Frau, sich selbst am besten kennend, bei einer anderen Frau vermochte.
"Und ich - ich liebe euch beide," entfuhr es mir, "... beide. Versteht ihr? Versteht ihr das?!"
Mechthild verschloß als Antwort meinen Mund mit einem langen, durstigen Kuß, während ich mit langen Stößen immer wieder in Susannes enge Scheide eindrang und mich zurückzog, vor und zurück, vor und zurück, ganz langsam, ganz tief, immer wieder. Susanne atmete schon schwer, stöhnte bei jedem Stoß mit einem Quiekser auf, ließ sich gehen, wir schwitzten, und ich stieß zu, immerzu und wieder und wieder. Susanne quiekte lauter, schrie beinahe, und ich stieß mit jedem ihrer kleinen Schreie ein knochenhartes Gedicht in ihren Schoß.
"Spritz ab, los, spritze!" feuerte Mechthild mich an, als Susannes letzter schriller Quiekser in einem langgezogenen Gurgeln erstickte. "Besame sie, spritze sie voll!"
Das war zu viel für mich; ich spürte dieses wunderschöne Ziehen, dieses elendige Ziehen im Becken. Ja, ich werde es tun, werde ihr unser Geschenk mitschicken, über die Grenze. Das Ziehen wurde stärker, so sehr ich auch das Tempo meiner Bewegungen verzögerte, und Susanne wurde wieder lauter, immer lauter, fordernd laut.
"Jaaa," schrie sie mit einem Mal. "Schenk es mir, Schenk mir deinen -- euren -- Samen!"
Alle ihre Muskeln, die mich festzuhalten schienen, fingen an zu pumpen. Susanne schrie ihn jetzt aus sich heraus, ihren Wunsch. Ein Zurück war jetzt undenkbar geworden, und mit einem röhrenden Stöhnen entlud ich unter einem mächtigen Zucken des Schwanzes den ersten Schub jenes Saftes, jenes gefährlichen Stoffes, aus dem Menschen gemacht werden, tief in ihren Unterleib. Sie schrie auf, wohl wissend, daß eine Entscheidung gefallen war, unumkehrbar nun, nur noch von diesem einen Restchen Zufall abhängig. Der zweite Spritzer jagte in sie und alle nun noch folgenden.
Matt ließ ich mich auf Susanne niedersinken, drückte mich auf sie. Gierig preßte ich meinen Mund auf ihren, unsere Arme krallten uns aneinander, und ich steckte wie mit einem Anker noch tief und fest.
Es war Mechthilds Stimme, die uns in die Gegenwart zurückholte: "Es war zauberhaft, euch zuzuschauen; als ob es das letzte Mal war, so habt ihr gefickt, so intensiv, wie auf Leben und Tod."
Susanne lächelte mich ermattet an. Sie war glücklich und womöglich seit eben schwanger. Und morgen? Im anderen Deutschland? Ja, das alles war schon ziemlich viel auf einmal, ziemlich viel für uns, ein starkes Stück.
Mechthild brachte eine Kleinigkeit zum Essen und eine neue Flasche Wein herein: "Zur Stärkung," wie sie behauptete. "Du wirst es noch brauchen," bemerkte sie hinterhältig und deutete auf mich. Wir aßen und tranken. Zunächst wollte sich Susanne den Morgenmantel wieder anziehen, doch Mechthild hielt sie davon ab: "Wozu denn das? Es gibt nichts schöneres als eine frisch gefickte junge Frau. Und das willst du vor uns verstecken? Kommt, wir feiern deine Besamung!" Sie beugte sich zu Susannes Muschi hinunter und fuhr gierig mit der Zunge durch ihre Schamlippen. "Schmeckt fast besser als der Rotwein. Da hat er wirklich alles gegeben, mein Großer." Sie kam zu mir, beugte sich herunter und sagte leise und verschmitzt: "Das wird doch noch nicht alles gewesen sein, oder?"
Mir war schon klar, was sie damit meinte, denn wenig später kroch sie auf allen vieren auf unsere Spielwiese und reckte den Hintern in die Höhe, die Schenkel leicht gespreizt. "Komm, ich will auch," sagte sie nur. "Komm, steck ihn mir rein. Du wirst doch noch etwas übrig haben, fürs Inland. Oder hast Du etwa alles für den Export verpulvert?"
Ich schaute zu Susanne neben mir, die sich soeben einen Bissen in den Mund steckte. Sie blickte wie völlig unschuldig und ahnungslos zurück, nahm meinen Schwanz in die Hand und versuchte, ihn für die geliebte Freundin einsatzbereit zu bekommen. "Du weißt, was Mechthild will? Ich finde es eine großartige Idee." Unterdessen kroch ich hinter Mechthild und leckte durch ihre Schamlippen, züngelte an ihr, bis mir ihre Feuchte entgegenfloß. Unterdessen hatte Susanne an meinem Schwanz mit Hand, Lippen und Zunge ganze Arbeit verrichtet, schob nun meinen Mund von Mechthilds Muschi weg, saugte sich dort für einen Moment selbst fest und führte dann schließlich mein nunmehr steifes Glied zu Mechthilds Eingang, während ich ihre Pobacken mit den Händen leicht spreizte.
"Na los," forderte Susanne, "schieb ihn rein! Mach es ihr genauso lieb wie mir." Und wiederum ganz langsam drängte ich mein Glied in eine Scheide, diesmal in Mechthilds, die mir so vertraut war vom häufigen ehelichen Vögeln, einem Vögeln, das jedes Mal aufregend und spannend war, nie langweilig oder gar schlappe Routine. Und jetzt, gerade jetzt verfolgte sie damit dieses eine, dieses besondere Ziel, dem der Zeitpunkt ihres Eisprungs genau entgegenkam.
"Nimm deine Beine auseinander, nur etwas," verlangte Susanne von mir. Dann schob sie sich unter uns durch und hatte mein ein- und ausfahrendes Glied sowie Mechthilds feuchte Scham genau im Blickfeld. Gelegentlich streichelte sie entweder meine Hoden oder Mechthilds Kitzler oder aber leckte an uns beiden, während sie ihren Schoß Mechthild unter die Nase hielt. Bald begann Mechthild zu keuchen und schleuderte nummehr, sich jedes Mal selbst pfählend, ihr Becken mit enormem Schwung nach hinten gegen mich, beinahe mich mit jedem Stoß umwerfend, immer schneller und schneller, bis ich auch ihr meinen Samen in den Leib abspritzte und ihre Beckenmuskeln rhythmisch das allerletzte aus mir abgemolken. Bald danach zog ich mein noch steifes Glied aus Mechthild heraus und sah, wie aus ihrer Scheide ein dicker Tropfen drang, der genau zwischen Susannes leicht geöffnete Lippen fiel, die immer noch unter uns lag.
Verrückt war diese Nacht, in der wir wohl das letzte Mal jung waren, unbeschwert waren, keinen Schlaf brauchten, glücklich waren und doch zugleich unendlich traurig. Ich hatte zwei Frauen mit der bislang größten Lust meines Lebens gefickt, meine eigene und ihre Freundin - wir drei hatten uns geliebt in jener Nacht, der letzten Nacht vor Susannes Flucht.
Nachdem die große Hitze verflogen war, kehrte eine zähe Traurigkeit ein. Noch immer nackt saßen wir dicht zusammen auf der Bettkante, ich in der Mitte, mit beiden Armen die Frauen an mich drückend, nippten zuweilen am Weinglas und schwiegen. Jeder hing seinen Gedanken nach, unfähig, sie den anderen mitzuteilen. Obwohl noch beieinander, entfernte sich Susanne von uns, immer weiter, merklich, war insgeheim schon auf dem Weg oder noch weiter. Allein.
Gegen halb vier Uhr löste sich Susanne ohne Ankündigung aus unserer Umarmung, ging ins Bad zum Duschen, zog ihre neue Kleidung, die bei uns bisher lagerte, an und nahm ihre Tasche. "Lebt wohl," war das letzte, was sie sagte. Daraufhin ging sie, ohne sich noch einmal umzudrehen, und zog die Tür hinter sich zu. Sie würde unser Haus über einige Hinterhöfe verlassen und dann noch zwei Stunden kreuz und quer bis zur Abfahrt des Zuges durch Leipzig laufen, ihre Spuren verwischend.
Monate später beförderte die Post einige Pakete mit diverser Babykleidung und einschlägigen Artikeln von West nach Ost und von Ost nach West, bis wir einen leicht unfreundlichen Brief bekamen: wir sollten doch diesen Schrott aus der Zone lieber nicht mehr schicken. Daraufhin hörten wir nie wieder voneinander.
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LG Mondstern «
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Spannend und erotisch geschrieben.«
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