Spießbürgerlich
von Susi M Paul
Mir war heiß. Brutal heiß. Mit dem Klimawandel hatte das allerdings gar nichts zu tun. Der Sommer tat zwar Mitte Juni schon sein Möglichstes, um alle Rekorde zu brechen. Aber meine Hitze an diesem Tag hatte rein sexuelle Ursachen. Das hing mit der jungen Kollegin zusammen, die sich im Meeting vorstellte. Sie als wahnsinnig attraktiv zu bezeichnen, wäre maßlos untertrieben. Saugeil passt da viel besser, auch wenn mir solch ein Ausdruck nur schwer über die Lippen kommt. So saugeil jedenfalls, dass ich sofort anfing zu schwitzen. Hautenge Jeans von der Sorte, bei der zwischen Haut und Stoff kein noch so feines Härchen Platz hat. Und auch kein normales Höschen, höchstens ein seidiger String-Tanga. Dazu zwängten sich zwei Buchteln in ein weißes Herrenhemd, das dafür wahrhaftig nicht vorgesehen war. Durch ihre Direktionsassistentinnenbrille warf sie uns ein Lächeln zu, das fähig gewesen wäre, Steine zu erweichen. Zwischen meinen Beinen rief es hingegen auf Anhieb genau den gegenteiligen Effekt hervor. Mit Ach und Krach überlebte ich die Sitzung.
Was ihre Facebookseite mir hinterher in meinem sicheren Büro präsentierte, trug mitnichten dazu bei, mich abzukühlen. Und es passte genau wie ihr Aufzug im Meeting nicht ganz zu ihrer Position als ehrbare Direktionsassistentin. Frau Dr. Siebler im Schwimmbad in einem hellblauen Bikini der Marke Verbirgfastnichts. Frau Dr. Siebler im Liegestuhl auf dem Balkon im gelben Hauskleidchen, bei dem allein die Frage, was sie darunter trug, einer Majestätsbeleidigung gleichgekommen wäre. Frau Dr. Siebler bei Aufwärmübungen im Laufanzug, bei dem sich die graumelierten Leggings an der entscheidenden Stelle so eindrücklich an ihren göttinnengleichen Körper schmiegten, dass ich mich wunderte, wie das Bild durch Zuckerburgs Zensur geflutscht war.
Normalerweise führe ich mich wahrhaftig nicht wie ein lüsterner alter Sack auf, der jedem wackelnden Hintern oder jeder freizügigen Cameltoe-Joggerin hinterherhechelt wie ein sabbernder Hund der Wurst in der Einkaufstasche von seinem Frauchen. Ganz und gar nicht. Solche Typen habe ich immer verabscheut. Was mich betrifft, so verehre ich die Frauen. Deshalb pflege ich für gewöhnlich beim Aufreißen von Mitspielerinnen für die schönste Hauptsache der Welt recht festen Prinzipien zu folgen. Ich lasse ihr und mir Zeit, bis das Kitzeln der Vorfreude sich entfalten kann. Während dieser ausgedehnten Phase des Kennenlernens prüfe ich ihre Reaktion auf die eine oder andere frivole Anspielung. Dann gebe ich ihr das Gefühl, dass sie selbst die Initiative ergreift. Wenn es schließlich ernst wird, empfinde ich es als echte Belohnung für meine Mühen, wenn sie mich in ihr Bett zerrt. Dort und erst dort gebe ich jede vornehme Zurückhaltung auf. Wie heißt es doch so schön: Wo sonst als beim Fiedeln einer Frau, beim Eindringen in ihr heißes, lechzendes Fleisch wird der wahre Mann zum Mann?
Feste Beziehungen strebe ich seit einem gründlich misslungenen Vorstoß in diese Richtung nicht mehr an. Das scheint die Frauen heutzutage allerdings nicht weiter zu stören. Zumindest hat die überwiegend auf das geschlechtliche Miteinander ausgerichtete Haltung mir nur selten einen Korb eingebracht. Im Gegenteil, ich habe mir im Laufe der Zeit einen ausgezeichneten Ruf als diskreter und einfühlsamer Softi erworben, der allerdings, wenn es zur Sache geht, eine ganze Menge zu bieten hat, dabei auf seine Unabhängigkeit pocht und keine größeren emotionalen Ansprüche stellt. Die Frauen, unabhängig von ihrem Familienstand, sind in aller Regel sehr dankbar, weil sie zuverlässig auf mich zurückgreifen können, wenn ihnen einmal nach einem unverbindlichen, rein sexuellen Intermezzo zumute ist, bei dem sie sich gänzlich gehenlassen können.
Bei Frau Dr. Siebler nun beschlich mich sofort das Gefühl, dass ich meine gewohnten Bahnen würde verlassen müssen, dass ich eine womöglich wochenlange Balz nicht durchstehen würde. So harmonisch geformt und drall wie ihre Muschi auf dem Bild mit den Leggings rüberkam, musste ich unbedingt eine Abkürzung finden, um an sie heran- und in sie hineinzukommen. Ich wusste nur nicht, welche. Den Anfang machte ich mit einem Besuch in ihrem Büro unter einem fadenscheinigen Vorwand. So beiläufig wie möglich fragte ich sie, ob sie nach Feierabend schon etwas vorhabe, denn ich überlegte, sie mit ein paar Kollegen auf ein Willkommensbier einzuladen.
Ihre Reaktion war mehr als bemerkenswert. Sie sah mich ganz ähnlich an, wie ich sie beim Meeting angesehen hatte, als ich ihr im Geiste schon die Kleider vom Leib gerissen hatte. Nur war ihr Blick irgendwie viel effektiver als meiner. In Sekundenbruchteilen hatte sie mich durchschaut, hatte meinen zugegeben jämmerlich vorgetragenen Besuchsvorwand zerpflückt und mir die Maske vom Gesicht gerissen. Wie ein armes Sünderlein, nackt und entblößt, stand ich vor ihr, als sie in den Schmunzelmodus wechselte und dann seelenruhig zu des Pudels Kern vorstieß: „Die Kollegen sollten wir vielleicht nicht mit Ihrem Anliegen belasten. Was Sie ganz offensichtlich wollen, ist doch eigentlich nur ein ordentlicher Fick.“
***
„Ein ordentlicher Fick? Ich?“ Mir blieb vor Verblüffung fast die Luft weg, als Tim mir das als Lösung aller meiner Probleme nahelegte. Hatte ich da bei ihm die ganze Zeit seinen Bi-Anteil übersehen? Aber nein, ganz bestimmt nicht. Mein Mitbewohner war schwul wie SpongeBob, da war nichts daran zu deuteln. Keine Gefahr von dieser Seite, besser gesagt keine Hoffnung. Er wollte mich nicht anbaggern, um es auch mal bei einer Frau zu probieren, er wollte mir wirklich nur einen freundschaftlichen Rat geben.
„Weißt du, Nora, die letzten Tage über warst du unheimlich fahrig und unkonzentriert, und heute bist du unausstehlich. Das sind klare Anzeichen für einen Entzug. Du musst dich mal wieder durchbürsteln lassen! Bei mir hilft das immer“, kicherte er.
„Was weißt du denn...“, wollte ich ihn schon anfahren, als ich merkte, dass das genau zu seiner Diagnose meiner Unausstehlichkeit passen würde. Ich schluckte es also runter und versuchte, die Klippe irgendwie zu umschiffen: „Vielleicht hast du sogar recht. Aber bestimmt geb' ich's mir nicht mehr vor der Mikro-Klausur.“
„Ja, ja, das kenne ich. Und dann kommt Psycho und Statistik und was weiß ich noch. Schau dich doch an. Du rödelst und rödelst, fällst vom Fleisch, und am Ende hast du x-Diplome und das Leben verpasst. Dass du wenigstens ab und zu was Ordentliches isst, dafür kann ich sorgen. Aber du brauchst auch mal von unten her was Warmes im Bauch. Das gehört einfach dazu. Ich sag' ja nicht, dass du dir 'nen festen Freund zulegen sollst, ein Stecher für zwischendrin tut's doch auch. Wann hast du's denn eigentlich das letzte Mal so richtig getrieben?“
Damit hatte mein Mitbewohner an einem wunden Punkt gerührt. Es so richtig getrieben, mir einen Schwanz richtig reingetrieben, wie ich es mag, das konnte ich mit den Fingern einer Hand abzählen. Einen reingetrieben bekommen deutlich häufiger. Gerne mal schnell zum Abspritzen und fertig. Oder als ein neues Strichlein auf der Erfolgsliste meiner Besteiger. Dabei genauso gerne mit schmerzhaft durchgekneteten Brüsten und ein paar Striemen auf dem Hintern, weil man das ja heute so macht, das ist doch geil, das willst du doch auch, oder etwa nicht?
Bis ich die Reißleine zog. Ich wollte nicht mehr als Versuchskarnickel für Spätpubertierende oder als Müllkübel für allfällige Spermaüberschüsse herhalten. Sex oder Karriere, sagte ich mir, wählte die Karriere und trieb es fortan alleine mit mir.
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„Treib es doch mit dir alleine oder mit wem du willst, aber nicht mehr mit mir!“, fuhr ich schier aus meiner Haut, nachdem endgültig klar war, wohin der Hase lief. Als Wiedersehenstreffen mit einem befreundeten Pärchen, dem sie kürzlich erst wieder über den Weg gelaufen sei, hatte Mirjam mir das Abendessen verkauft. Seltsam nur, dass sie mich und sich selbst dafür herausgeputzt hatte wie für die Oper. Unsere Gastgeber waren noch extravaganter ausstaffiert. Simon, passend zu seiner protzigen Villa, mit Frack und Fliege. Stefanie, die mit ihren vielleicht zwanzig Jahren viel zu jung für ihn war, mit einem langen, sandfarbenen, trägerlosen Chiffonkleid. Das klammerte sich gerade so eben an den vorderen Spitzen ihres Vorbaus fest und ließ im Gegenlicht der untergehenden Sonne durchscheinen, dass sie beim Anziehen nicht nur den Unterrock vergessen hatte, sondern auch alles andere. Das mit dem Wiedersehen alter Freunde kam mir zunehmend Spanisch vor. Ich fragte mich ernsthaft, wo ich da hingeraten war.
Beim ersten Gang, Seezunge in Weißwein, gab es noch unverbindlichen Smalltalk. Beim zweiten Gang, im Kerzenlicht, mit exquisitem Rehrücken, fingen die drei an, sich Anspielungen zuzuwerfen, die die Atmosphäre schwül und schwüler werden ließ. Vor dem Nachtisch dann schickte mich Mirjam zu einen Spaziergang rund um den Gartenteich, „damit wir eine Überraschung vorbereiten können.“ Ich fügte mich.
Als ich zurückkam, lag Stefanie ohne Kleid auf dem Tisch, nahtlos sonnengebräunt, wie ich im Schein der um sie stehenden Kerzen unschwer erkennen konnte. Ihren Bauch hatten die beiden mit diversen Flans dekoriert. Ein flehentlicher Blick Mirjams hielt meinen Protest im Zaum, aber leicht mulmig war mir schon, dass ausgerechnet ich den Pudding von ihrem Schamhügel löffeln sollte. Und noch mulmiger, dass hinterher meine Freundin dem Hausherren half, die Reste zusammenzuschlecken, „damit nichts verkommt.“ Einschließlich des Teils vom Karamell meines Flans, der den Hügel hinabgelaufen und in Stefanies tiefer Spalte versickert war. Dies alles ließ ich mir noch eingehen. Aus der Haut fuhr ich allerdings, als Simon meine Mirjam aufforderte, es seiner Gespielin gleichzutun und sich ebenfalls auf dem Tisch bereitzulegen.
„Nach dem Essen sollst du rauchen, oder eine Frau gebrauchen“, kalauerte er nonchalant und wandte sich mir zu. „Und weil das mit dem Rauchen out ist, gehen wir gleich zum zweiteren Vergnügen über. Du hast dich beim Nachtisch ja schon mit Stefanies appetitlicher Fotze bekannt gemacht, drum würde ich sagen, du bedienst dich gleich bei ihr. Ich steige solange auf die saftige Muschi von Mirjam um. Dass sie in unserer Clique den Ehrentitel ,Immerwillige Stute' trägt, hat sie dir doch sicher erzählt?“
Weder hatte sie mir erzählt, dass sie zu einer Clique Simons gehörte und welchen aparten Beinamen sie dort trug, noch war ich gewillt, Stefanie so einfach für einen Verdauungsfick herzunehmen und Simon dafür im Gegenzug Mirjam zu überlassen, auf dass er sich an ihr gütlich tue. Wer weiß, was die drei sich für den Rest des Abends ausgedacht hatten. Das alles ging mir dermaßen gegen den Strich, dass ich losbrüllte.
Ungerührt von meiner Schimpftirade stieg Mirjam aus ihrem Slip, legte sich zurecht und freute sich sichtlich, dass Stefanie ihr behilflich war, die Schenkel praxistauglich zu spreizen. Ich dagegen hatte den Test nicht bestanden, ihr Niveau nicht erreicht. Ihr verächtlicher Blick sagte alles: Sie hatte mit mir abgeschlossen.
„Können wir jetzt endlich anfangen, Simon?“, fragte sie den Herrn des Hauses. „Es wird meiner Möse zur Ehre gereichen, dir mit ihren Diensten deine Gastfreundschaft zu vergelten und dir Erleichterung zu verschaffen.“
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„Mir und meiner Möse Erleichterung verschaffen?“ Tim hatte natürlich recht, irgendwie musste ich mich von der sturen Paukerei ablenken. Doch meinen Kommilitonen und ihren Spermaschleudern traute ich nicht zu, mir in dieser Hinsicht mehr zu bieten als weiland meine Schulkameraden.
Die Handvoll guter Ficks, an die ich mich erinnern konnte, hatte mir ein entfernter Großcousin verschafft, der im zarten Alter von Mitte dreißig schon zwei Ehen hinter sich hatte. Wenn die am Sex gescheitert waren, dann war das bestimmt nicht an ihm gelegen. So gewinselt wie beim Bumsen mit ihm habe ich seitdem noch nicht einmal beim Einsatz meiner raffiniertesten technischen Mittel.
Aber Tim ließ einfach nicht locker. Am Abend schleppte er mich in eine Kneipe, „weil auch die trockensten Formeln mal angefeuchtet werden müssen.“ Rein zufällig tauchte, nachdem er mich mit drei Bieren etwas gefügig gemacht hatte, ein alter Kumpel von ihm auf. Und rein zufällig musste Tim dann dringend weg. Ich wusste, was die Stunde geschlagen hatte, ergab mich in mein Schicksal und ließ mich weiterschleppen.
Zugegeben, der Typ war ehrlich bemüht, mit Badewanne und Hintergrundmusik und Zungenküssen an den richtigen Lippen und so. Mein Möschen machte auch halbwegs mit. Am Anfang nässte es sich jedenfalls brav ein. Aber als es dann darum ging, seinen Schwanz ins obligatorische Tütchen zu packen und ihn mir reinzuziehen, artete es für mich doch wieder in eine nur noch abgemühte Stocherei aus. Dafür konnte der arme Kerl aber wirklich nichts, das lag diesmal eindeutig an mir. Deshalb ließ ich ihn bis zu seinem spritzigen Ende weiterstochern und strengte mich sogar an, für ihn wenigstens eine ganz gute Show abzuziehen.
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Die Show, die Eugen da abgezogen hat, das war ja wirklich der Gipfel. Dabei hatte sich Stefanie so auf ihn gefreut. Das Bild von seinem frisch geschleckten Ständer, das ich ihr ein paar Tage zuvor geschickt hatte, hatte sie erst darauf gebracht, Simon zu fragen, ob sie das Essen mit allem Drumherum bei ihm inszenieren darf.
Gut, ich hatte vorher nicht allzu viel durchblicken lassen, aber dass wir mit den beiden nicht nur Begrüßungsküsschen austauschen und nett plaudern würden, das musste der Holzkopf doch kapiert haben. Er war ja sonst auch nicht auf selbigen gefallen.
Und was das Bumsen angeht, du meine Güte! Was für ein Trottel! Ausgerechnet eine Einladung von Stefanies köstlicher Kerbe auszuschlagen! Der hat ja keine Ahnung, was für ein Leckerbissen ihm da entgangen ist. Dabei hatte ich gedacht, dass er längst aus dem Alter heraus wäre, wo ein jungfräuliches Bürschchen verschreckt vor einer sabbernden Möse sitzt wie die Maus vor einer Schlange. Uns jedenfalls verschlug sein lautstarker Abgang nicht den Appetit. Mit Stefanies Spalte vor meiner Nase und Simons Knüppel zwischen meinen Beinen konnte ich gut auf Eugen verzichten. Meine Muschi sowieso, die wurde jetzt erst so richtig nass.
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So richtig nass wurde meine Muschi erst wieder nach der Klausur. Genauer gesagt: gleich am Abend danach. Schuld daran war aber kein Adonis mit einem Master in der hohen Liebeskunst, sondern eine Frau, die mein Leben in eine ganz andere Richtung schubste.
Die Klausur selber war ein Klacks. Eine halbe Stunde vor Schluss gab ich ab. Ich wusste gar nicht, warum alle so ein Trara darum gemacht hatten. Ähnlich ging es einer etwas seltsam angezogenen Braunhaarigen, die mit mir zusammen ihre Blätter nach vorne brachte. Sie lud mich auf einen Kaffee ein und wir quatschten eine Weile.
„La Loca nennen mich alle“, stellte sie sich vor, und dabei blieb es zwischen uns. Ein verrücktes Huhn war sie tatsächlich. Eigentlich studierte sie Jura, Wirtschaft machte sie wie ich nur so nebenher. Aber vom Aussehen und Auftreten her wäre sie locker als Kunststudentin durchgegangen. Ihr Batik-Wickelrock war mindestens zwanzig Jahre alt und den Pullover hatte sie aus den tiefsten Tiefen des Kleiderschranks ihres Vaters hervorgezerrt. Und von ihren Eltern hatte sie nicht nur die Klamotten übernommen, sondern auch ihren Wahlspruch: wenn Büffeln, dann Büffeln; wenn Freizeit, dann Freiheit.
Wie sie das auf ihre ganz spezielle Art und Weise auslegte, erklärte sie mir erst am Abend in ihrer Studentenbude. Da ging mir dann langsam aber sicher der wahre Hintergrund ihres Spitznamens auf. Mittags in der Unicafete blieb sie noch bei den allgemeinen, vor allem politischen Implikationen ihres Mottos.
„Freiheit, die etwas auf sich hält, sprengt, was dich einengt“, fasste sie ihre Philosophie zusammen. „Zuallererst das bürgerliche Spießertum in all seinen Facetten.“
„Und wie passt das zu den hehren Rechtswissenschaften, die du studierst?“, warf ich ein.
„Perfekt! Du musst schließlich wissen, wogegen du angehst, ist doch klar. Soll ich etwa das Feld kampflos den ganzen Schnöseln überlassen, die sich an der Fakultät rumtreiben?“
Das leuchtete mir ein. Allerdings war sie, was ihr Studium anging, noch in der Phase des Büffelns und hatte nur recht vage Vorstellungen davon, wie sie damit irgendwann das ganze System aus den Angeln heben würde. Vorläufig beschäftigte sie sich daher vor allem mit dem Kampfplatz der spießbürgerlichen Moral.
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War es die spießbürgerlich moralische Entrüstung gewesen, die mich daran gehindert hatte, Stefanie einfach so zu ficken, wie es der Spielplan der drei vorgesehen hatte? Die Entrüstung darüber, dass Mirjam mich hintergangen hatte? Dass ich ‚meine‘ Freundin diesem Schnösel überlassen sollte, um als Gegenleistung ‚seine‘ zu bekommen? Oder die Art und Weise, wie Simon über die beiden gesprochen hatte, als wären sie schlicht Fickobjekte? Oder lag der Grund vielleicht doch tiefer? Dass ich nämlich meine Hose nicht vor dem Kerl runterlassen und ihm meinen Knüppel zeigen wollte? Letzterer Frage wollte ich aber auf keinen Fall nachgehen, als ich auf der Straße stand und nicht wusste, was ich tun sollte.
In meiner Hose jedenfalls gab es jemanden, der es durchaus bedauerte, nicht zum Zug gekommen zu sein. Der Flan auf dem Schamhügel und mehr noch die gut gefütterte, mir im flackernden Schein der Kerzen einladend zuzwinkernde Schrunde zwischen Stefanies Schenkeln hatten ihm arg zugesetzt. Er pfiff auf moralische Bedenken und setzte alles daran, mich auf den Weg zu seinem bevorzugten Puff zu lenken. Ich war auch schon drauf und dran, ein Taxi anzuhalten, als mir klar wurde, dass das ja nun wirklich pervers, verwerflich oder blöd – oder alles drei – gewesen wäre. Eine Nutte für etwas zu bezahlen, was ich gerade auf dem silbernen Tablett für lau angeboten bekommen hatte! Dazu das leichte Bohren meines Gewissens, das es einfach nicht lassen konnte, mir im Puff ständig etwas von sexueller Ausbeutung ins Ohr zu flüstern – wo Stefanie mir doch so überaus willig ihre Pussy hingeschoben hatte. Oder sollte ich in diesem Fall Fotze sagen, wie Simon es getan hatte?
Jedenfalls ging ich heim, holte einen Umzugskarton aus dem Keller, packte Mirjams Siebensachen ein, brachte sie in ihre Wohnung und warf meinen Schlüssel in den Postkasten. Dann setzte ich mich in die Kneipe bei mir ums Eck, um den Rest des angebrochenen Abends zu nutzen, mich sinnlos zu besaufen.
Weiter als bis zum zweiten Glas Wein kam ich allerdings nicht. An der Bar lernte ich Anna kennen, deren Mann auf einer Bohrinsel in Norwegen arbeitete. Wir ließen uns alle Zeit der Welt zum Vortasten und Anbandeln, ganz so, wie mir das gefällt. Nach drei Wochen Balz besuchte sie mich das erste Mal in meiner Wohnung, und natürlich sagte ich dann nicht nein, als sie, ausgehungert wie sie war, mich bat, es ihr ordentlich zu besorgen.
Weder blieb es bei der einen durchrammelten Nacht mit Anna, noch blieb es allein bei Anna. Neben sie haben sich im Laufe der Zeit noch ein paar andere gesellt, die allzu gerne mein Einzelgängerdasein für ein unverbindliches Nümmerchen als Abwechslung von ihrem eintönigen Bettalltag ausnutzen. Nur ganz selten komme ich dabei in die Verlegenheit, selbst zum Telefon greifen zu müssen, wenn mich ein Bedürfnis drückt. In aller Regel fällt mir die angenehme Rolle zu, die Einladung einer von ihnen anzunehmen, doch bitteschön meinen vertrauenswürdigen Schwanz zwischen ihre möglichst breit geöffneten Beine zu stecken, mitten hinein in ihre nasse Muschi.
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„Du machst deine Beine möglichst breit und ziehst dir einen möglichst harten Schwanz in deine hoffentlich schon nasse Muschi rein. Darauf reduziert sich doch im Prinzip das Ganze – wenn wir jetzt nur mal die Heterofrauen betrachten. Mit den entsprechenden Modifikationen gilt das natürlich für alle, die sich auf dem bunten Marktplatz des Geschlechtstriebs tummeln, denn im Prinzip dreht sich doch fast alles um Sex“, dozierte La Loca fröhlich vor sich hin. Sie saß mir in ihrer Studentenbude auf dem Teppichboden gegenüber, im langen Hausmantel, der von ihrer Oma stammen mochte. Ich gebe gerne zu, dass ich absolut fasziniert von ihr war.
„Die Frage ist nun: Macht dir das Spaß oder nicht? Wenn nein, musst du was ändern. Zum Beispiel einen anderen Schwanz nehmen. Oder das Beinebreitmachen anders gestalten. Oder den Druck wegnehmen, den du dir dabei selber machst. Vor allem aber jede Form von Druck, Bevormundung und Gewalt, die von außen kommt. Solange, bis dir das Ficken Spaß macht. Und genau das wollen diese blöden bürgerlichen Normen verhindern, die besonders die weibliche Sexualität in ihr System der Reproduktion und Repression pressen.“
Auf der einen Seite klang das recht logisch. Auf der anderen Seite aber auch reichlich antiquiert und, wie ich fand, etwas unterkomplex. Allerdings hatte ich nicht vor, mit La Loca über die 68er, die Frauenbewegung und sowas zu diskutieren. Das hätte, das wusste ich schon von unserem Gespräch in der Cafeteria, unweigerlich zu einer Generaldebatte über den globalisierten Neoliberalismus geführt. Also warf ich nur ein kleines Sandkörnchen in ihre Argumentationsmaschinerie, indem ich sie weiterführte: „Und was passiert, wenn es dir dann irgendwann Spaß macht, deine Schenkel zu spreizen?“
„Dann kommt die anthropologische Grundkonstante ins Spiel, dass der Mensch nämlich mit dem einmal Erreichten nie zufrieden ist und immer nach etwas Anderem, Neuerem, Besserem strebt.“
„Die Triebfeder des Kapitalismus, nur diesmal beim Sex.“
Diesen meinen schon schwerwiegenderen Einwand überhörte sie geflissentlich und fuhr fort: „Und genau deshalb gebe ich mich auch nie mit einem guten Fick zufrieden. Denn, glaube mir, es gibt immer noch einen besseren. Und dir sehe ich an, dass du genau diesen besseren Fick auch suchst.“
Irgendwie hatte sie damit wohl recht, denn mein Widerspruchspotential war erschöpft. Meine Neugier hatte die Oberhand gewonnen. Während sie mir dann von ihren geheimen Treffen, Orgien, Verkleidungs- und Rollenspielen erzählte, stand sie auf und wühlte in ihrem riesigen Schrank, bis sie das Richtige für mich gefunden hatte: einen hauchdünnen, hautengen Catsuit.
„Los, zieh deine drögen Klamotten aus und das hier an, wir kriegen nachher noch Besuch.“
Da geriet meine Faszination für La Loca und ihre freiheitlich-lüsterne Lebensphilosophie ein bisschen ins Wanken: „Besuch? Etwa ein Mann? Aber wenn ich das da anziehe, dann sieht er ja praktisch alles.“
„Genau darum geht’s doch: in die Offensive zu gehen, ihm zu vermitteln, dass du das Heft des Handelns in der Hand hältst, dich mit allem zu zeigen, was du hast, um ihn mit der Macht des weiblichen Körpers zu konfrontieren.“
Das klang wieder logisch. Mir fielen trotzdem spontan mindestens ein halbes Dutzend Gegenargumente ein. Ich kam allerdings nicht dazu, die loszuwerden, denn La Loca schob mich ins Bad. Ich ließ mich hineinschieben, auch eingedenk des guten Ratschlags von Tim, dass ich dringend einen ordentlichen Fick brauchte. Obwohl ich mir absolut nicht sicher war, ob ich oder mein Körper da mitmachen wollten. Ganz wohl war mir nicht dabei.
Sobald ich jedoch anfing, mich in den engen Body zu zwängen, umhüllte mich der wie eine zweite Haut und gab mir Halt. Meine Muschi zeichnete sich durch den dünnen, weichen, straff anliegende Stoff wunderbar plastisch ab und meine Busen fühlten sich nicht plattgedrückt, sondern perfekt herausgeformt. Da wollte ich auf einmal das mit der Macht des weiblichen Körpers glauben. Ich balancierte breitbeinig auf dem Rand der Badewanne, um mich besser im Waschbeckenspiegel sehen zu können. Zum ersten Mal in meinem Leben fand ich, dass ich absolut geil aussah und wurde plötzlich so nassgeil, dass ich sofort einen extraharten, knuddeldicken Schwanz brauchte.
***
„Extrahart und knuddeldick sollte der Schwanz schon sein, den Sie da in Ihrer Hose spazierentragen, denn Sie können sich ja denken, dass ich mich mit ‚leidlich‘ oder ‚einigermaßen‘ nicht zufriedengebe.“
Frau Dr. Siebler kannte keine Gnade. Unfähig, mich zu rühren, stand ich vor ihr und ließ es geschehen, dass sie selbst die Prüfung vornahm. Ihre Finger in meiner Hose ließen sich Zeit beim Ertasten meines Fickbedürfnisses. Nach einer gefühlten Ewigkeit fällte sie ihr Urteil. „Nicht berauschend, aber ok.“
Das, was sie dann tat, verblüffte mich noch mehr. Sie öffnete den Knopf ihrer Jeans, zog den Reißverschluss herunter und schob meine rechte Hand unter ihren hauchdünnen Tanga, bis ich fühlen konnte, was sich bei ihr zusammenbraute. „Willst du da rein?“, hauchte sie, wobei sie angesichts des wechselseitigen Abtastens unserer Geschlechtsteile vernünftigerweise auf das ‚du‘ umsprang. Gleich darauf schärfte sie allerdings den Tonfall ihrer Stimme erheblich: „Doch um da reinzukommen, wirst du nach meiner Pfeife tanzen müssen!“
Um daran auch nicht den geringsten Zweifel aufkommen zu lassen, erklärte sie die Probebohrung für beendet, richtete sich wieder her und setzte sich geschäftsmäßig hinter ihren Schreibtisch. „Heute Abend, Punkt acht, bei mir. Es werden noch zwei weitere Gäste kommen. Wer das ist, wirst du früh genug erfahren. Iss vorher etwas, denn wir werden gleich zur Sache kommen. Zieh dir einen schwarzen Anzug mit allem drum und dran an. Besonders wichtig: keine Fragen, keine Proteste, keine eigenen Wünsche. Du tust, was wir dir sagen. Das sind die Bedingungen. Wenn du sie akzeptierst, hast du vielleicht eine Chance, meine Mumu zu poppen.“
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Meine Mumu ließ sich an diesem Abend poppen, dass es eine wahre Wonne war. Als ich aus dem Bad kam, stand ein Mann neben La Loca. Er hatte nichts als ein T-Shirt an, mit einem dicken, fetten Obelix darauf, zu dem wunderbar sein dicker, fetter, schon halbsteifer Schwanz passte, den meine Kommilitonin ganz zwanglos mit einer Hand durchknetete. Sie hatte den Gürtel ihres Hausmantels aufgemacht, um ihm und mir zu zeigen, dass sie darunter nur ihre nackte Haut trug.
„Darf ich vorstellen: Norbert-Obelix, Nora-Falbala, und ich bin heute Latraviata. Tut mir leid, wir müssen, was die Requisiten angeht, etwas improvisieren. Die Zeit hat nicht gereicht, etwas Ausgefeilteres vorzubereiten als das T-Shirt da. Mir schien Eile geboten.“
Dass sie dabei mich als den Hauptgrund für die Eile anschaute, erschütterte mein Selbstvertrauen nicht weiter. Irgendwie hatte sie ja recht. Meine Möse sabberte auf Hochtouren. Die brauchte kein großes Drumherum zum Warmwerden mehr, die wollte endlich anfangen mit dem Bumsen. Eine Frage hatte ich aber noch: „Warum Obelix, wenn Norbert doch eher eine sportliche Figur hat?“
„Wirst du gleich erleben: Seine Zaubertrankkräfte hat er in den Lenden und im Hinkelstein. Den trägt er, wie du siehst, nicht unnütz auf dem Rücken herum, der wächst ihm praktischerweise nach vorne heraus. Außerdem, das hab ich gerade mit Norbert besprochen, vergisst Obelix immer so schön hilflos alles um sich herum, wenn er verliebt ist. Er wird also machen und mit sich machen lassen, was wir von ihm verlangen.
Und Obelix machte und ließ machen. La Loca wies ihn an, meinem Body zu zerreißen, und er zerriss ihn mit einem Ruck von oben bis unter den Nabel. Dann setzte er noch einmal an und riss einen glatten Schlitz hinein, der meine Möse freilegte. Sie wies ihn an, mir durch eben diesen Schlitz hindurch eine Weile lang nur Gutes zu tun, und er tat schleckend, wie ihm geheißen. Als ich dann schon jämmerlich wimmerte, wies sie ihn an, seinen Hinkelstein in mich hineinzupacken, und er packte, wie es nur die unbesiegbaren Gallier tun. Er legte meine Arme um seinen Hals, griff von hinten an meine Oberschenkel, hob mich hoch, als ob ich das Gewicht von Idefix hätte, und pflockte mich dann mit einem Stoß so an seinem Hinkelstein fest, dass ich nicht wusste, ob ich vor Schreck, vor Schmerz oder vor Lust laut aufschreien sollte. Das mit dem Schreien ließ ich bleiben, denn der Schreck und der kurze Schmerz verschwanden sofort wieder. Die Lust aber blieb.
Wie ein Äffchen klammerte ich mich an ihn, obwohl ich bestimmt auch dann nicht heruntergefallen wäre, wenn er mich nicht mehr gehalten hätte. Die Verankerung von Schwanz und Möse hätten gereicht. Allerdings fing er gleich darauf an, mich mit einer geschickten Hüftbewegung etwas nach vorne zu schleudern und mich sofort wieder an sich zu pressen, so dass mein Bauch auf seinen klatschte, meine Klit Achterbahn fuhr und sein Schwanz immer tiefer stieß. Nur drei- oder viermal machte er diese Übung, dann spürte ich es kommen: in der Möse, im Bauch, überall. Mein Denken setzte aus, die Spannung wurde unerträglich, ich fing an zu schreien.
Den ganzen langen Abend schaffte es mein klares, strukturiertes Denken nicht wieder, sich irgendwie durchzusetzen. Meine Triebe und Gelüste hatten das Kommando übernommen. Aus dem einen, ordentlichen Fick, den Tim mir empfohlen hatte, wurde eine Orgie. Es war mir völlig egal, was die beiden mit mir anstellten und wie ich mich aufführte: Ich ließ mich gehen. Maßlos und schrankenlos schleckte und schluckte ich, wurde durchgefickt, vollgestopft und abgefüllt, ohne dass ich einen Augenblick gezögert hätte, das mit mir machen zu lassen.
Am nächsten Tag wachte ich in den Armen meiner Kommilitonin auf. Von Obelix keine Spur. Wir zwei klebten aneinander und stanken nach Bier, Wein, Sperma, Mösensaft, Schweiß und weiß der Himmel was noch allem.
Eine Woche später lud sie in gleicher Konstellation zu einem Tanztee à la Golden Twenties in Berlin, diesmal in angemessener Kleidung mit echtem Grammophon, wo auch immer sie das aufgetrieben hatte. Ich schwebte im siebten Himmel beim Walzer mit Norbert, natürlich fest auf ihm angedübelt, beim lüsternen Nachttango mit La Loca und sogar beim Zuschauen, als meine Kommilitonin sich ganz eigennützig nach allen Regeln der Kunst durchficken ließ.
Seitdem habe ich in der Clique von La Loca noch ein paar andere wackere Kämpfer erlebt, deren zaubertrankgehärtete Schwänze es durchaus mit dem von Norbert aufnehmen konnten. In Ermangelung des echten Druidengebräus zogen sie ihre Kraft aus der ganz besonderen Atmosphäre unserer unvergleichlichen Zusammenkünfte, oder schlicht aus der Tatsache, dass sie dabei stets exzellent umsorgt wurden. Jedenfalls brauchte Tim bis zum Ende meines Studiums nie mehr mit dem Ratschlag daherzukommen, dass ich mich doch mal wieder durchbürsteln lassen müsse.
La Loca war über Jahre hinweg das Herz und das Hirn der Gruppe. Sie organisierte kleinere und größere Treffen, dachte sich die Inszenierungen aus und zog neue Mitglieder an Land. Zweimal allerdings wollte sie die Brocken hinwerfen. Das erste Mal kurz nach ihrem Uniabschluss, als sie als Juristin bei einer kleinen, aber überaus aktiven NGO anfing. Da wurden ihr unsere Orgien zu snobistisch, aufgeblasen und parasitär, fast schon bourgeois. Diese revolutionäre Phase dauerte allerdings nur knapp drei Wochen. Dann gewann ihre Muschi, eindeutig die hungrigste von uns allen, wieder die Oberhand. Seitdem war der politische Protest die eine, das Herumficken nach Herzenslust aber eine ganz andere Angelegenheit. Die Rückkehr zum Vergnügen geschah übrigens nicht ohne mein überaus aktives Zutun, denn ihre Mumu war für weibliche Überredungskraft, besser gesagt für die Überzeugungskraft einer geübten weiblichen Zunge, immer schon aufgeschlossen.
Drei Jahre später wollte sie zum zweiten Mal aussteigen. Da geriet ich in ihren Augen beruflich auf die schiefe Bahn, als ich den Job als Assistentin bei meinem großkapitalistischen Onkel annahm. Die Sache kam schnell wieder ins Lot. Dazu genügten eine intensive Nacht zu dritt – natürlich mit dem guten, treuen und so standfesten Norbert –, die jeder bürgerlichen Moral Hohn sprach, und die Versicherung, dass ich nur für meinen Onkel arbeiten würde, weil er mir meine Promotion finanziert hatte. Unsere Ausschweifungen gingen weiter, unsere Muschis brauchten keinen Verzicht zu üben.
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Ihre Ausschweifungen akzeptieren oder auf ihre Muschi verzichten? Das war hier die Frage. Exzess oder Notstand? Ich warf mich in Schale und ging hin, auch wenn mir angesichts der unbeantworteten Frage nach den beiden anderen Gästen ein wenig flau im Magen war: Weiblein-Weiblein, Weiblein-Männlein oder gar Männlein-Männlein?
Frau Dr. Siebler, die ich nun Nora nennen durfte, sah umwerfend aus in ihrem taillierten Abendkleid mit hoch angesetztem Schlitz. Noch an der Tür band sie mir allerdings ein Tuch um die Augen. Erst dann führte sie mich hinein und wies mir meine Rolle in dem Spiel mit den beiden unbekannten Gästen zu: „Sie sind Butler John und werden Lord Menhir, Lady Wetness, auch bekannt als La Loca, und natürlich meiner Wenigkeit zu Diensten sein. Nennen Sie mich bitte heute Abend Lady Willingly. Lord Menhir, würden Sie uns Ladies bitte den Gefallen tun, die Hose unseres Butlers so zurechtzuschneiden, dass wir das vorzüglichste Werkzeug seines Dienstes ungestört vor Augen haben.“
Gleich darauf war mein bester Anzug ruiniert, und mit ihm hatte auch meine sündteure Unterhose unwiederbringlichen Schaden gelitten. Im Gegenzug machten sich überaus erfahrene Lippen daran, meinem noch zaudernden Werkzeug aufzuhelfen.
„Genug, Lady Wetness“, unterbrach Nora die höchst erfolgreiche Intervention. „Lassen Sie uns nun auf dem Tisch Platz nehmen, auf dass John uns eine kleine Probe seines Könnens verabreiche. Lord Menhir, wären Sie wohl so gut, uns zu helfen, unsere Mösen freizulegen und dann den Butler zu ihnen zu geleiten?“
„Aber gerne, Lady Willingly. Sie erlauben doch, dass ich die Gelegenheit nutze, kurz von den beiden zu kosten, bevor John sich ihrer annimmt?“
Irgendwie kam mir diese Stimme bekannt vor, aber während die Damen Platz nahmen und gleich darauf leise quiekten, schaffte ich es nicht, sie zuzuordnen. Bis eine Hand auf meinem Rücken mich nach vorne schob und die gleiche Stimme in mein Ohr flüsterte: „Freut mich, Eugen, dass du nach so langer Zeit doch zu uns gefunden hast!“
Das war Simon, Simon der Schnösel! Verbotenerweise riss ich mir die Binde von den Augen und schaute ungläubig in sein erstaunlich freundliches Gesicht.
„Die von uns beiden damals so gerne berittene Stute Mirjam hat übrigens oft bedauert, das es damals nicht geklappt hat“, legte er nach, und bevor ich irgendwie reagieren konnte, drückte seine enorm kräftige Hand meinen Kopf nach unten, wo ich direkt in die unvergessene, fleischige, jugendfrische Muschi von Stefanie schaute, die ein paar Jahre reifer, aber dadurch umso verlockender geworden war.
„Butler John!“, ließ sich eine unerbittlich mahnende Stimme hören, bevor ich irgendwie reagieren oder auch nur etwas sagen konnte. „Noch ein solcher Akt der Insubordination und Sie werden ipso facto vom Dienst an unseren Mösen enthoben.“
Erst jetzt ließ mich Simon frei, so dass ich einen kurzer Blick auf mein eigentliches Ziel werfen konnte, das fast schon zur Obsession geworden war. Noras Auster hatte sich majestätisch neben der von Stefanie geöffnet, in einer aufreizenden Harmonie, die alles übertraf, was ich von ihr erhofft hatte. Ihr feucht-perlmuttenes Schimmern überzeugte mich unmittelbar davon, dass ich mir fürderhin keine weiteren Unbotmäßigkeiten mehr erlauben würde. Ganz egal, wohin mich das außer in diese Möse noch führen würde.
Runderneuert 2023
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