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Kommentare: 2 | Lesungen: 3701 | Bewertung: 8.81 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 28.12.2002

Tales of the Jackalope I

von

Tales of the Jackalope I


© Dezember 2002 Mryia

Der Radiowecker blökte laut. Benjamin erwachte mit Kopfschmerzen. Irgendwie hatte er einen schlechten Traum gehabt, und überhaupt mußte er ziemlich schlecht geschlafen haben. Draußen schien es gerade erst zu dämmern und im kleinen Zimmer war es noch dunkel. Doch Irgendwas war anders diesen Morgen. Der Radiowecker zeigte 7 Uhr morgens, alle Poster und Bilder hingen noch an ihrem Platz und auch die spärlichen Möbel waren da, wo sie hingehörten. Benny kniff die Augen zusammen um nicht so verschwommen zu sehen. Er raffte sich auf und wollte sich die Augen reiben, doch der Schreck, den ihm seine Hände einjagten, machte ihn plötzlich auch so wach.

Das waren nicht seine gewohnten Hände, das waren... ja, was war das? Es schien, als hätte er statt zwei Händen nun zwei Pfoten, wie bei einem Tier. Sie waren über und über mit weichem Fell bedeckt, nur die Unterseite, also seine Handteller, ließ den Blick frei auf die Haut. Hatte er seine Aufmerksamkeit zuerst nur auf seine Hände gelenkt, kletterte sein Blick nun die Arme nach oben. Es war zwar noch immer ziemlich dunkel im Zimmer, doch er konnte sehen, daß auch sie von dem weichen Fell bedeckt waren. Und nicht nur das, seine Arme waren jetzt auch um ein vielfaches muskulöser.

Mit einer Mischung aus Furcht und Neugier schob Benny schnell seine Bettdecke beiseite um den Rest seines Körpers zu überprüfen. Er setzte sich auf und blickte an sich herunter, auch seine Brust und sein Bauch waren mit Fell bedeckt, das hier etwas heller zu sein schien. Seine Beine waren offenbar über Nacht in der Länge gewachsen und hatten gerade an den Oberschenkeln an Muskelmase zugelegt. Seine Füße waren regelrecht in die Länge gezogen und ebenfalls mit Fell bedeckt, sie erinnerten ihn auf den ersten Blick an Hasenpfoten. Die Fußsohlen waren genau wie seine Hände an der Unterseite nackt, aber im Gegensatz dazu mit einer Hornhaut ausgestattet.

"Ich muß träumen," dachte er sich, als er den stärker werdenden stechenden Schmerz an seinem Hintern bemerkte. Er drehte sich leicht auf die Seite, um nach hinten in seinen Slip zu greifen. Benny fand die Ursache des Schmerzes schnell, er hatte plötzlich einen Schwanz! Was er fühlen konnte, war tatsächlich eine Verlängerung seiner Wirbelsäule um knapp 10-15 cm, die sich zu einem flauschigen Schwänzchen wie bei einem Hasen oder Kaninchen nach oben bog. Kein Wunder, daß es schmerzte. Er zog sich den Slip aus und befreite seine "Blume" aus der Enge, als nächstes griff er sich an den Kopf.

Wenn seine schlimmsten Ahnungen wahr werden sollten, musste er auch zwei lange Ohren haben, und tatsächlich, da waren sie. Er konnte nur schätzen, aber sie mußten fast 30-40 cm lang sein. Er fasste sich nun an den Mund, um festzustellen, daß er nun eine regelrechte Schnauze hatte. Seine Nasenspitze war nun ca. 10 cm von seinem Gesicht entfernt. Mit der Zunge erforschte er seinen Mundraum, alles schien wie früher zu sein, doch was hieß das schon - immerhin bewegte er seine übrigen Körperteile, seine Ohren, seinen neuen Schwanz, seine langen Zehen, als ob sie schon immer da gewesen wären. Doch, eins war anders: Anstelle von Schneidezähnen hatte er nun oben und unten jeweils zwei Nagezähne.

Benny hatte große Scheu in den Spiegel zu blicken, doch die Neugier trieb ihn dann doch aus dem Bett. Er hätte damit gerechnet, daß es erstmal große Schwireigkeiten bereiten würde, mit diesen neuen Beinen zu gehen, doch zu seiner Überraschung funktionierte das ganz ausgezeichnet. Da es immer noch zu dunkel war, um Details zu erkennen, zog er die Jalousien vor seinem Fenster hoch und versuchte das Licht anzuschalten, doch offenbarwar der Strom ausgefallen. Er kramte eine kleine Taschenlampe aus dem Schrank hervor und schlich sich durch den engen Flur seiner Studentenbude in das noch engere Bad und schaute in den Spiegel. Mit dem schwachen Strahl der Lampe beleuchtete er sich selbst.

Das Wesen im Spiegel blickte ihn an. Es war zweifelsfrei sein Spiegelbild, denn alle Bewegungen, die Benny machte, liefen synchron ab. Und dennoch war es ein Wesen aus einer fremden Welt. Es wirkte wie ein überdimensionierter Hase, oder vielmehr wie ein Kaninchen, aber doch irgendwie menschlich. Das Fell hatte eine helle, graubraune Farbe, nur Brust- und Bauchfell waren weiß, sowie auch das Fell zwischen seinen Beinen. Auch das Fell an seinem Hintern unter der Blume war weiß, und auch die Unterseite der selbigen. Zwischendurch kneifte er sich auch immer wieder, um sicherzugehen, daß dies kein Traum war.

Benny wusste nicht, warum er nicht schon vorher daran gedacht hatte, aber jetzt bekam er Angst um seine Männlichkeit. Hastig schaute er an sich herunter, doch da war nicht viel zu sehen. Er tastete zwischen seine Beine und fand einen weiß bepelzten Hodensack, der ihm in dem langen flauschigen Fell vorher nicht aufgefallen war. Aber dort, wo vorher sein Schniedel war, klaffte ein regelrechtes Loch. Er fühlte ein wenig um dieses Loch herum und bemerkte so etwas wie die Peniswurzel, die von den Hoden ausgehend deutlich unter dem Fell zu spüren war.

Aus Angst, jetzt nicht nur als menschliches Karnickel, sondern auch noch als Eunuch durch die Welt gehen zu müssen, pulte und fummelte er an der Fellspalte herum, in der Hoffnung, er könne seinen Penis so irgendwie hervor holen. Schließlich war es bei Hunden ja so ähnlich, erinnerte er sich. Benny zog also das Fell an dieser Stelle etwas zurück, und tatsächlich kam eine rosa Eichel zum Vorschein. "Vorhanden ist er also noch," dachte er sich, aber seine Aufregung verhinderte wohl, daß sich mehr als nur die Spitze sehen ließ.

Als er zurück in sein Zimmer ging, fiel ihm auf, daß die ohnehin schon niedrige Decke im Flur noch niedriger zu sein schien. Zumindest mit seinen Ohren schleifte er an ihr entlang. Im Zimmer kramte er in einer der unteren Schubladen herum, bis er ein Maßband gefunden hatte, "182 cm" stellte er fest. Damit war er um satte 15 cm gewachsen, die Ohren hatte er garnicht erst mitgemessen. Benny setzte sich aufs Bett und starrte auf seine Pfoten. Eine lange Zeit musste er so gesessen haben um über diese Verwandlung nachzudenken. Ohne zu einer Lösung gekommen zu sein, blickte er auf die Uhr und erschrak über die mit 8:15 Uhr doch schon etwas weit fortgeschrittene Uhrzeit. Zum Glück lief sein Wecker mit Batterien, sonst wüßte er überhaupt nicht, wie spät es war.

"Ich glaube den Tag heute kann ich knicken," sagte er zu sich selbst. So, wie er aussah, konnte er unmöglich nach draußen gehen, ja nichtmal seine kleine Bude im Studentenkomplex verlassen. Zumindest nicht jetzt, wo die halbe Studentenschaft unterwegs ist. Benny hatte mit seiner Bude Glück, denn Studentenwohnungen waren heiß begehrt und oft gab es nur Zweibettzimmer. Er war vor kurzem erst 19 geworden und bekam durch Vermittlung seiner Eltern gleich nach der Schule einen guten Studienplatz für Architektur. Auch die hohe Miete - Einzelwohnungen waren Luxus - bezahlten seine Eltern bereitwillig. Benny hatte so gut wie keine Freunde und Bekanntschaften und so versuchten die Eltern diesen Mangel mit Geld zu übertünchen.

Komischerweise war es immer noch nicht richtig hell geworden und von der Herbstsonne fehlte diesen Tag jede Spur. Er ging zum Fenster, um auf die Straße zu sehen. Vielleicht war er ja nicht der Einzige, den es getroffen hatte. Er sah aus dem 11. Stock des Hochhauses vorsichtig nach unten und stellte ernüchtert fest, daß alles total vernebelt war. Er konnte da draußen weder den Boden sehen, noch das Hochhaus gegenüber. Ja, selbst seine Hand verschwand in der dicken Nebelbrühe als er sie aus dem Fenster streckte. Das war definitiv nicht normal, denn einen solchen nebel hatte er noch nie erlebt. Auch die Tatsache, daß der Nebel nicht zum Fenster hereinquoll, sondern wie durch eine unsichtbare Mauer außen vor gehalten wurde, machte ihn stutzig. Es war irgendwie nicht wirklich, wie ein Traum halt, doch er konnte sich kneifen wie er wollte, er wachte nicht auf.

Ganz normal aber war auch der Hunger, den jetzt er so langsam verspürte. Er hatte noch ein paar Scheiben Toast im Schrank, aber für etwas größeres musste er wohl oder übel über den Hausflur gehen, denn die Gemeinschaftskühlschränke waren in einem separaten Raum untergebracht, genau so wie Backofen und Waschtrockner. Benny beschloß, erstmal den Toast zu essen und sich so gegen Mittag, wenn kaum ein Student mehr im Haus wäre, hinüberzuschleichen. Seinen Eltern wollte er auf keinen Fall etwas sagen. Sie pumpten ihn zwar mit Geld voll, aber wahre Gefühle hatten sich nie entwickelt.

Gegen Mittag lauschte er durch seine Tür auf dem Flur, ob sich irgendetwas regte. Aber alles war ruhig, kein Mucks drang durch die Tür. Benny war der Meinung, jetzt besser hören zu können als sonst, aber vor der Tür war eine Totenstille. Jetzt fiel ihm auch auf, daß es bereits den ganzen Tag so still war, als ob das ganze Gebäude leer war. Ein Blick durch den Türspion brachte auch keine Aufklärung, denn es war auf dem Flur zu dunkel, um irgendwas erkennen zu können. Und obwohl es jetzt ja schon kurz nach Mittag war, befand sich der Nebel noch immer vor dem Fenster. Langsam wurde ihm die Sache immer unheimlicher. Benny öffnete vorsichtig die Wohnungstür und blickte durch den Spalt nach draußen.

Aber alles, was er zu seinem Erschrecken sah, war der selbe Nebel wie vor seinem Fenster. "Das kann doch alles nicht wahr sein," dachte er sich, "Verdammt nochmal, was geht hier vor?" Zuerst wollte er nicht, aber dann entschloß er sich doch noch dazu, bei seinen Eltern anzurufen. Er nahm den Hörer ab, lauschte nach dem Freizeichen, aber er hörte nichts. Der Apparat war tot. "Das Licht geht nicht," grübelte er, "und der Strom ist auch weg..." Er suchte nach seinem Handy und versuchte so, jemanden zu erreichen. Aber auch hier gab es kein Freizeichen, und auf dem Display tauchte nur die Meldung "Kein Netz" auf.

Benny überkam jetzt ein äußerst beunruhigendes Gefühl. Der Nebel, der überall außerhalb seiner Wohnung war, das alles war so unheimlich. Er hatte tief im Inneren große Angst, aber er versuchte ruhig Blut zu bewahren. Er konnte nichts machen, nur abwarten. Seinem Schicksal war er nun völlig ausgeliefert. Mit geknickten Ohren setzte er sich wieder auf sein Bett und starrte im Halbdunkel die Decke an. Schließlich drückte seine Blase, und ob er wollte oder nicht, jetzt mußte er versuchen, mit seiner neuen Anatomie Wasser zu lassen. Er ging ins Bad, stellte die Taschenlampe vor den Spiegel und sich vor die Kloschüssel. Wie verdammt nochmal sollte er jetzt seinen Schniedel hervorholen?

Er versuchte, sich auf die drückende Blase zu konzentrieren, und tatsächlich, knapp 7-8 cm seiner rosa Männlichkeit kamen zum Vorschein, zwar in einem zum Pinkeln nicht unbedingt günstigen Winkel, aber es funktionierte ganz gut. Für einen Traum fühlte sich das alles einfach zu echt an. Erleichtert ging er wieder ins Zimmer um zu warten. Auf was wußte er nicht, aber es war das einzige was er tun konnte. Er legte sich also ins Bett und versuchte zu dösen, ein Blick auf die Uhr verriet ihm, daß es bereits nachmittags war.

Doch plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Der Nebel vor dem Fenster begann, seine Farbe zu verändern. War es bisher ein dickes, helles Grau gewesen, schien sich jetzt alles in buntes Licht aufzulösen. Ängstlich wickelte er sich in die Decke und beobachtete das Lichterspiel vorm Fenster. Gleißendes, weißes Licht wechselte sich ab mit roten, gelben, blauen und grünen Lichtern. Es machte fast den Eindruck, als ob die Lichte draußen an seinem Fenster vorbeihuschten, als ob sich seine Bude mit hoher Geschwindigkeit irgendwo hin bewegte. Doch es war totelstill, nur sein eigener, ängstlicher Atem war zu hören. Und auf einmal begann sich auch der Raum zu drehen, ihm wurde schwindelig, das Bild verschwamm vor seinen Augen, es wurde dunkel.

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"Willkommen!" Benny hörte eine rauchige, männliche Stimme und versuchte die Augen zu öffnen. Ihm war schwindelig und er hatte Kopfschmerzen. "Habe ich also doch nur geträumt," dachte er sich mit noch halb geschlossenen Augen. Doch als er die Augen richtig öffnete und in die Richting der Stimme blickte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Vor ihm stand ein stattlicher, fast 2 Meter großer Hirsch, nein, das war kein Hirsch, das war... Benny fiel es schwer, das Wesen einzusortieren. Die Statur, die Gliedmaßen, das war gleichzeitig menschlich und tierisch. Das Wesen hatte einen hirschähnlichen Kopf, auch ein Geweih, aber es stand auf zwei Beinen vor ihm, in einer seltsamen Kleidung, und, soweit er dies erkennen konnte, waren auch Hände und Füße eine Kombination aus menschlichen Fingern und Zehen und Hirschhufen. Das Wesen war überall, wo er dies sehen konnte, mit einem dunkelbraunen Fell bedeckt.

"Bitte habe keine Angst," forderte ihn dieses Hirschwesen mit sanfter Stimme auf, "ich bin Rasjok, ich habe dich hierher geholt. Ich bin etwas, was man in eurer Welt Schamane oder Magier nennt." Benny konnten diese Worte nicht beruhigen, er wickelte sich noch weiter in seine Decke und hatte sichtlich große Angst. "Nein, bitte, habe keine Angst, ich werde dir nichts tun," versicherte Rasjok wieder. "W-was haben sie mit mir vor?" Murmelte Benny unter seiner Decke hervor. "Ich werde dir alles erklären, mein zukünftiger Schüler, aber zuerst mußt du die Angst vor mir verlieren." Rasjok sprach mit sanfter, ruhiger Stimme und streckte seine Handflächen aus. "Ich habe kein Interesse, dir etwas anzutun, alles, was ich will, ist dein bestes." Benny lüftete die Decke ein wenig und schaute den Hirschmann an.

"So ist es gut, kleines Kaninchen, habe keine Angst." Rasjok sprach beruhigend auf Benny ein und setzte sich zu ihm auf das Bett. "Du bist jetzt in einer Welt, wo es keine Menschen mehr gibt. Hier sind alle so wie du und ich, aber es gibt noch viel mehr als nur Kaninchen, hase oder Hirsch. Alle Arten und Rassen leben mehr oder weniger friedlich miteinander, Füchse, Löwen, Pferde und sogar Drachen." Benny schluckte. "Wieso ich? Was ist mit meinen Eltern, meinen Freunden?" Rasjok seufzte. Ich werde es dir versuchen zu erklären.

"In dieser Welt ist Magie etwas alltägliches, genau wie die Elektrizität oder das Telefon in deiner Welt. Nur ist es hier so, daß nur eine kleine Anzahl von Personen diese Magie nutzbar machen kann. Diese Personen sind die Schamanen, also auch ich. Nun bin ich alt und brauche bald einen Nachfolger..." Rasjok seufzte. "Leider fand ich in meinem Revier keinen einzigen potenziellen Nachfolger, es gab keinen, der die entsprechenden Fähigkeiten besaß. So blieb mir als einziger Weg, jemanden in der menschlichen Welt zu suchen."

Benny mußte schlucken. "Sie meinen, ich ähm... ich hätte magische Kräfte?" "Aber ja," Rasjok klang sich sehr sicher, "Meine Gefühle haben mich da noch nie getäuscht. Und es muß auch dir selbst aufgefallen sein, auch wenn in deiner Welt die Magie nur ein Bruchteil der Kraft hier hat." Benny dachte nach. "Hmm... ja, da war mal was. Kurz nach meinem fünfzehnten Geburtstag war ich fürchterlich wütend und zornig, als ich von jemand und seiner Bande zusammengeschlagen wurde, die sich mal als meine besten Freunde ausgegeben hatten. Ich war danach so hilflos und sehr wütend, und plötzlich brannte die Glühbirne in meinem Zimmer durch. Ja, doch, sowas und ähnliches kam tatsächlich öfters vor, ich hatte das immer als Zufälle abgetan."

"Das waren keine Zufälle, das war die negative Energie, die sich entladen hat. Doch dein magisches Potential steckt noch völlig in deinem Unterbewusstsein, es wird einige Zeit dauern, bis du es beherrscht." "Und was ist, wenn ich das hier alles garnicht will, sondern lieber zurück in meine Stadt, zu meinen Eltern?" Rasjok senkte den Kopf. "Es tut mir Leid, aber das ist nicht mehr möglich. Eine Einbahnstraße, verstehst du? Und selbst wenn es möglich wäre, es würde vermutlich mehr Kraft erfordern, als ich hätte. Ich hatte versucht, die Verluste so gering wie möglich zu halten. Ich suchte nach einem möglichst einsamen Jungen, am liebsten wäre mir eine Waise gewesen, jemand, dem es hier nur besser gehen kann."

Benny fing an zu weinen. Rasjok hatte irgendwie schon recht, er hatte nicht wirklich Freunde gehabt, nur Leute die mit ihm gerne zusammen waren, weil er Geld hatte. Und seine Eltern hatten nie Zeit für ihn gehabt, Geld und Karriereförderung als Ersatz für Mutterliebe. "U-und warum ausgerechnet Kaninchen?" schluchzte er. "Darauf hatte ich ehrlich keinen Einfluß," beteuerte Rasjok, "das muß sich die Magie selbst ausgesucht haben, wahrscheinlich aufgrund deiner Gefühle und Charaktereigenschaften. Ich war selbst überrascht, als ich dich endlich vor mir hatte."

"Ich bin einfach noch so durcheinander. Es wirkt alles wie ein schlechter Traum auf mich." Benny versuchte seine Sprachlosigkeit irgendwie zu überbrücken. "Ich verstehe das," sagte der alte Hirsch, "mir ginge es vermutlich genauso." Nach einer längeren Zeit des Schweigens fragte Benny schließlich: "Hm, wie nennt ihr euch eigentlich? Ich meine, in meiner Welt nannten wir uns Menschen, aber wie nennt man sich in eurer Welt?" Rasjok lächelte. "Morphs. Je nachdem, was man verkörpert. Ich zum Beisiel bin ein Hirschmorph, wie du ja gut erkennen kannst." Rasjok lachte und deutete auf sein Geweih. "Und du, du bist ein junger, attraktiver Kaninchenmorph. Ein richtig hübsches Bunny."

Benny fühlte sich geschmeichelt und wusste nichts darauf zu erwiedern. "Möchtest du erstmal noch in deiner gewohnten Umgebung bleiben, oder vielleicht eine größere Wohnung in meinem Haus beziehen?" Fragte ihn Rasjok. "Ich weiß noch nicht, es ist alles so viel auf einmal für mich." Rasjok streckte seine Hand als Zeichen der Einladung aus. "In Ordnung," willigte Benny zu, "aber ich brauche etwas anzuziehen... ich glaube nicht, daß mir meine alten Klamotten jetzt noch passen, besonders nicht, wo ich jetzt ja wohl mit einem Schwanz leben muß." Rasjok nickte, stand auf und murmelte ein paar unverständliche Worte. Dann nahm er seinen Wanderstock und klopfte damit dreimal kräftig gegen den Kleiderschrank. "So, das Kleiderproblem sollte behoben sein," sagte er, öffnete den Schrank und zog zielsicher ein Paar Boxershorts und eine Jeans heraus, beide hatten hinten eine sorgfältig genähte Öffnung für die Blume. Benny nahm die Klamotten und zog sich schnell an, während sich Rasjok höflich umgedreht hatte. Dann half ihm Rasjok auf sie gingen über den engen Wohnungsflur zur Tür. Doch bevor Rasjok die Tür öffnete, drehte er sich zu Benny um. "Oh, ich hatte dich noch garnicht nach deinem Namen gefragt," sagte der Hirsch verlegen. "Keine Ursache," antwortete Benny, "Ich heiße eigentlich Benjamin, aber fast alle haben mich immer Benny genannt." Rasjok lächelte. "Alles klar, Benny, dann wollen wir mal," sagte er und öffnete die Tür.

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Der Hausflur seines Studentenheims war verschwunden. Stattdessen sah er eine Art große Höhle, bestimmt vier Meter hoch und sechs Meter breit, erleuchtet von brennenden Fackeln an den Wänden. Verwundert trat er durch die Tür seiner Bude und drehte sich noch einmal um. Doch alles was er sah, war die Rückseite der Höhle, bemalt mit seltsamen Schriftzeichen oder Runen, in einiger Entfernung davon befand sich ein steinernder Altar, bestimmt 2 Meter in der Breite. Auf dem Boden der Höhle war ein großer Ring aufgezeichnet, und genau in dessen Mitte befanden sie sich. "W-wo ist mein Zimmer hin?" Fragte Benny ängstlich, schließlich hatte er jetzt keine Möglichkeit mehr, sich zu verkriechen. "Es ist wieder zurück in deiner Welt," versuchte Rasjok zu erklären, "Mit dem durchschreiten deiner Wohnungstür hast du das Portal in diese Dimension endgültig durchschritten. Deine Reise ist hier am Ziel."

Rasjok schien die verwirrten Gedanken des kleinen Karnickels lesen zu können. "Komm, gehen wir nach oben, ich glaube du kannst etwas Tageslicht gebrauchen. Und bestimmt hast du auch großen Hunger." In der Tat, sein Magen knurrte inzwischen gewaltig. Seltsamerweise hatte er großen Appetit auf Grünzeug, dabei war er doch überhaupt nicht der Vegetarier. Es würde noch etwas dauern, bis sich Benny völlig darauf einstellen würde, nun nicht mehr menschlich zu sein. Wie durch eine unsichtbare Kraft getrieben, griff Benny nach der Hand, die ihm Rasjok ausstreckte und folgte dem Hirsch-Schamanen über eine gewundene, in den Stein gehauene Treppe durch den Fels nach oben. Der Weg war gut beleuchtet, obwohl nur wenige Fackeln an den Gangwänden zu sehen waren. Es war noch ein weiter Weg für ihn, die Geheimnisse der Magie zu begreifen.

Am oberen Ende befand sich eine massive Holztür, die von Rasjok unter einiger Kraftanstrengung geöffnet wurde, die alten Scharniere quitschten unter der Last der schweren Tür. "So, herein in die gute Stube." Rasjok lächelte. Benny schaute sich überrascht um. Der Raum, in dem er sich befand, war ganz offensichtlich die Küche. Nach all dem, was er da unten gesehen hatte, glaubte er sich schon im tiefsten Mittelalter wiederzufinden, mit einem Kaminfeuer als einzige Heizung und einem Holzfeierherd als Kochstelle. Doch er fand sich in einer modernen großen Einbauküche wieder, die genausogut auch bei seinen Eltern hätte stehen können. "Überrascht?" Fragte Rasjok und lächelte den Hoppler an. "Ähm, ja. Das hätte ich jetzt nicht erwartet..." Eine kleine Pause folgte. "Nun, vielleicht setzt du dich schon mal an den Tisch, ich mache schnell mal was zu Essen," sagte Rasjok schließlich und führte Benny in das Esszimmer, wo ein großer runder Tisch stand. Benny nickte und nahm Platz, während der Hirsch schon wieder in der Küche verschwand.

Während er aus der Küche das klappern von Schranktüren, Töpfen und Geschirr hörte, schaute er sich ein wenig um. Durch ein großes, raumhohes Fenster fiel warmes Sonnenlicht in den Raum. Das Esszimmer schien gleichzeitig eine Art Bibliothek zu sein, denn an den Zimmerwänden reihten sich Bücherregale bis zur Decke, nur an der Fensterseite standen keine Schränke. Fast alle Bücher schienen irgendetwas mit Magie oder Okkultismus zu tun zu haben, die meisten hatten merkwürdig klingende Titel, nicht zu entziffernde Symbole oder einfach gar keine lesbare Beschriftung. Er stand auf und schaute aus dem großen Fenster, um zu sehen ob sich diese Welt sehr von seiner gewohnten unterschied. Das Haus schien halb in den Berg gebaut worden zu sein, denn kurz hinter dem Fenster begann auf der linken Seite schon der Hang, aber auf der rechten Seite war eine große, leicht abschüssige Wiese zu sehen, mit ein paar vereinzelten Bäumen. In einiger Entfernung begann ein Waldstück und in weiter Ferne glaubte er ein Tal mit einer Stadt zu sehen. "Hm, wenn ich nicht hier in einer anderen Dimension sitzen würde, würde ich sagen das da unten ist meine Stadt," dachte er.

As der Küche hörte er jetzt das Brutzeln einer Pfanne, und es dauerte nicht lange, da kam Rasjok mit einem reichlich gefüllten Teller aus der Küche. Das Essen duftete verführerisch und wurde vom Koch als 'Rahmgemüse mit Reis' bezeichnet. Benny war so höflich und wartete noch bis Rasjok sich mit seiner Portion dazusetzte, auch wenn es viel Selbstbeherrschung erforderte. Das Gemüse schmeckte vorzüglich, und auch das essen selbst ging trotz seiner neuen Gesichtsform ohne Probleme von sich, als ob es schon immer so gewesen wäre. Zum Trinken hatte Rasjok nur Wasser anbieten können, etwas anderes hatte er leider nicht da. Mit vollem Bauch und sichtlich zufrieden hatte Benny schon so etwas wie ein wenig Vertrauen zu Rasjok entwickelt. "Was sind denn das alles für Bücher hier?" fragte er mit ein wenig wiedergewonnenem Selbstbewusstsein. "Alles, was ich über die vielen Jahre so angesammelt habe. Ich habe sogar schon den Überblick verloren, welche ich bereits gelesen habe, und welche nicht. Es sind Bücher über magische Formeln, Rituale, Sprüche, Theorie und Praxis, uralte und auch brandneue. Du solltest sie erst lesen, wenn du soweit bist. Jetzt könntest du damit eh noch nichts anfangen."

Benny nickte. "Die Welt da draußen," er zeigte auf das Fenster, "unterscheidet die sich sehr von meiner gewohnten Welt?" Rasjok faltete die befuften Hände zusammen und entspannte sich etwas. "Nein, nur minimal. Zumindest habe ich auf meinen spirituellen Reisen keine wesentlichen Unterschiede festgestellt. Die Landmasse ist die selbe, und oftmals sind auch Städte und Orte am selben Platz. Manchmal sind sogar die selben Gebäude in beiden Dimensionen vorhanden, und auch die Namen der Orte sind oft die gleichen. Der größte Unterschied ist halt die Bevölkerung. Sie besteht in dieser Dimension aus Morphs." Benny überlegte etwas. "Existiert etwa auch mein Studentenhochhaus?" Rasjok lachte. "Ja. Aber es steht schon seit mehreren Jahren leer, es ist zugesperrt und ich mußte heimlich hinein, um der Spur des Orakels zu folgen, die mich letztendlich zu dir geführt hat." "Ist das da unten im Tal dann etwa meine Stadt?" Benny schaute fragend. Rasjok nickte. "Werden wir die Stadt irgendwann besuchen?" Fragte er weiter. "Nicht mehr heute," winkte Rasjok ab, "das wäre jetzt wohl etwas zu viel für meine alten Knochen..." Der Hirsch lachte, "...aber wir werden die Tage bestimmt irgendwann die Gelegenheit dazu haben." Rasjok stand auf und stapelte die Teller übereinander. "Soll ich dir mal das Haus zeigen?" "Warum nicht?" Antwortete Benny, und nachdem Rasjok abgeräumt hatte, führte er das Karnickel durch sein Haus.

Es war ein eingeschossiger Flachbau mit Wohnkeller, aber viel Platz. Rasjok führte ihn durch ein großes Wohnzimmer mit Kamin, sein eigenes Schlafzimmer, sein Arbeitszimmer, sein Labor, sein Gästezimmer und auch Bad und WC. Küche und "Spirituelles Zentrum" kannte er ja schon. Dann gingen sie über eine Treppe in den Keller, der diesen Namen eigentlich garnicht verdient hätte, denn er lag nur zur Hälfte unter der Erde. Hier unten gab es eine Gästewohnung, ausgestattet mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Miniküche, und ebenfalls mit Bad und WC. Die Wohnung war zwar bei weitem nicht so groß wie der Wohnraum von Rasjok, aber Benny schätzte sie auf mindestens 50 Quadratmeter. Benny vermutete schon richtig, daß dies sein neues Zuhause sein würde. In diesem Untergeschoß befand sich auch der Hauseingang und eine Garage. Zusammen verließen sie das Haus, damit Rasjok das ganze auch von außen zeigen konnte. Das Untergeschoß war aus dunkelroten Ziegeln gemauert, darauf aufgesetzt war das um ca. einen halben Meter überragende Wohngeschoß, in hellen, sanften Gelbtönen gestrichen und zu einem Drittel im Berg gelegen. Durch das dunkle Untergeschoß schien das rechteckige Obergeschoß fast zu schweben, ein einfacher, aber wirkungsvoller optischer Effekt. An einer Ecke des Gebäudes war ein hoher Schornstein gemauert. Nichts erweckte den Eindruck, hier würde ein Schamane leben. Benny sprach das an und erhielt ein "Ich halte nichts von Klischees" als Antwort, versehen mit einem unübersehbaren Grinsen. "Das Haus hier hab ich mir vor einigen Jahren bauen lassen, mir gefällt es so wie es ist."

Rasjok zeigte Benny noch seinen in der Garage stehenden Wagen, einen sportlichen Minibus. "Komm, laß uns wieder hereingehen, es wird bald dämmern und wir haben bestimmt noch viel zu bereden." Benny folgte der Aufforderung und folgte seinem Meister in spe bis in das Wohnzimmer. Rasjok klatschte einmal mit den Händen und im Kamin begann ein Feuer zu lodern, das eine wohlige Atmosphäre verbreitete. Benny hatte noch viele Fragen, und Rasjok hatte viel zu erklären, so unterhielten sie sich bis in die Nacht hinein. Einer der Punkte die besprochen wurden, war Bennys Name. Rasjok war weise genug um zu erkennen, daß Benny damit früher oder später Probleme bekommen würde. 'Benny Bunny' würde man ihn rufen, und das klang für einen zuküntigen Magier einfach unseriös. Doch auf die Schnelle fiel ihm nichts besseres ein, er wollte noch eine Nacht darüber schlafen und sich dann etwas überlegen. Rasjok willigte ein und zeigte ihm nochmal den Weg in seine neue Wohnung, die bereits wohnfertig eingerichtet war. Benny war zwar noch nicht mal einen Tag hier, fühlte sich aber trotzdem wie zuhause. Seltsam zwar, aber seine Angst und Scheu vor dieser neuen Welt war verflogen.

Nachdem Rasjok auf seine Etage verschwunden war, schaute sich Benny noch einmal ganz genau hier um. Das Wohnzimmer hatte eie Größe von knapp 6 mal 4 Meter, eine bequeme, große Couch und eine große Schrankwand mit Fernsehecke. Ein Deckenfluter spendete ein warmes Licht. Das Schlafzimmer war etwas kleiner, knapp 4 mal 3 Meter, und ein gemachtes Doppelbett stand in der Mitte des Raumes. Neben dem Bett stand ein raumhoher Schlafzimmerschrank. Die Küche indes war recht klein. Ein schmaler Raum, knapp 2,5 Meter tief und vielleicht 1,5 Meter breit. Eine Spüle, ein Küchenschrank und ein Herd waren entlang der linken Wand eingebaut. Im Bad befand sich eine große Badewanne mit Dusche und eine Toilette, direkt neben der Tür befand sich das Waschbecken und ein großer Spiegel. Benny schaute sich noch einmal lange seinen neuen Körper an, und spreichelte sich selbst über das weiche Fell. Es fühlte sich gut an, besser als menschliche Haut, so meinte er.

Er putzte sich die Zähne und schlurfte ins Schlafzimmer, seine Müdigkeit machte sich schon bemerkbar. Es juckte ihn schon, den Fernseher anzustellen, aber das könnte er morgen bestimmt auch noch machen. Benny gähnte laut und entledigte sich seiner Klamotten. Er legte sich auf das weiche Bett und begann, seinen Körper genauer zu erforschen. Er streichelte sich über Brust und Bauch, seine Arme und Beine, und genoß das seltsame Gefühl, das ein angenehmes Kribbeln auch in seinem Schritt auslöste. Er fasste zwischen seine Beine und kraulte seinen Hodensack, das mochte er früher schon sehr wenn er sich selbst befriedigte. Doch diesmal war das Gefühl noch intensiver, und schon kam eine rosa Spitze aus seiner Fellspalte. Schnell war sein Glied zu voller Größe ausgefahren und prangte glänzend zwischen seinen Beinen. Benny staunte nicht schlecht, so groß war sein Gerät früher nicht. Er schätzte es auf mindestens 20 cm. Jetzt war er voll erregt und begann, sein Glied zu streicheln. Einfach war das nicht, denn eine Vorhaut hatte er jetzt nicht mehr. Es dauerte ein klein wenig, doch dann hatte er einen guten Griff gefunden und holte sich selbst einen runter, während er sich mit seiner anderen Pfote selbst streichelte. Es dauerte nicht lange, dann begann er laut zu stöhnen, bäumte sich auf und spritzte in hohem Bogen seine Ladung auf die Brust. Doch bevor er zum Abwischen kam, überrannte ihn die extreme Müdigkeit und er entschwand ins Reich der Träume.

Mit einem Ruck saß er aufrecht im Bett. Gottseidank, wohl doch nur ein Traum, dachte er sich zuerst. Doch schon beim ersten Umsehen wurde er in die Realität zurück geholt. Noch immer war er in einem Kaninchenkörper, und jetzt erinnerte er sich an das Zimmer, in dem er sich befand. Auf seiner Brust war das Fell zu harten Strähnen verklebt, und er wurde dadurch an seine Selbstbefriedigung gestern Abend erinnert. Durch die zwei kleinen Fenster schienen warme Sonnenstrahlen in den Raum und kitzelten seine Nase, so daß er laut niesen mußte. Benny kratzte sich am Kopf und versuchte sich an seine Träume zu erinnern, doch außer einem Wort spukte nichts in seinem Kopf herum. Nur ein einziges Wort, daß für ihn keinen Sinn ergab. Er beschloß, seinen Meister danach zu fragen, doch erstmal brauchte er eine Dusche, um sich zu erfrischen und die verräterischen Spuren aus dem Fell zu waschen.

Im Bad fand er eine extragroße Flasche Shampoo "Fur-Fresh Blue Moon" und mehrere große Frottee-Badetücher im Schränkchen. Auf der Innenseite der Tür hingen 2 normale Handtücher und ein großer, extrastarker Fön, "Fluffox FurDryer 3000", war darauf aufgedruckt. Benny zuckte die Schultern und schloß die Tür hinter sich ab. Er war zwar allein, doch diese Angewohnheit konnte er sich nicht abgewöhnen. Vorsichtig betrat er die große Badewanne und zog den Duschvorhang zu. Dann schraubte er die Dusche auf die richtige Höhe und drehte das Wasser auf. Im Gegensatz zu seiner ehemaligen Studentenbehausung war der Wasserdruck hier konstant und das warme Wasser blieb auch warm. Sorgfältig seifte er sein Fell mit dem Shampoo ein, besonders das Brustfell, und genoß die herrliche Dusche. Nur erstaunlich, wie schwer so ein nasses Fell werden konnte! Benny stand knapp 20 Minuten unter der Dusche, und jetzt ging es ans abtrocknen.

Er versuchte es zuerst so zu machen, wie nasse Hunde, sich einmal von vorne nach hinten durchschütteln. Der Erfolg war aber bescheiden, so versuchte er das Wasser mit den Pfoten von oben nach unten am Körper abzustreifen, was ganz gut klappte. Zumindest tropfte er jetzt kaum noch. Er griff sich eines der Frotteetücher und rubbelte sich damit so gut es ging ab, und tatsächlich, jetzt war er nur noch feucht, nicht mehr naß! Vorsichtig stiegt er nun aus der Wanne und griff nach dem Fön. Benny steckte das Gerät in die Steckdose, ein System mit 4 statt zwei Löchern, und schaltete es ein. Das Ding blies wirklich ordentlich warme Luft durch das Fell und trocknete es so in null komma nix. Er hing das Gerät wieder an seinen Platz und das Handtuch zum Trocknen über die Tür. Dann verließ er das Badezimmer und lief nackt zurück ins Schlafzimmer. "Wenn Rasjok an alles gedacht hat, finde ich im Schrank bestimmt auch irgendwo frische Klamotten," überlegte Benny und durchsuchte den Schlafzimmerschrank.

Säuberlich aufgereiht waren da Hosen, Hemden, Unterwäsche sowie Bettzeug und sonstige Wäsche, sogar Socken. Wie er allerdings Socken oder gar Schuhe über seine Hoppelfüße bekommen sollte, war ihm jedoch ein Rätsel. Gestern war er ja auch die ganze Zeit barpfotig gelaufen, ohne es überhaupt richtig zu merken. Wo er jetzt darüber nachdachte, fiel ihm auf, daß auch Rasjok keine Schuhe trug, sondern auf seinen Hufartigen Füßen balancierte. Benny suchte sich einen Boxershorts, eine blaue Jeans und ein graues Hemd heraus und schlüpfte hinein, nur seine Blume durch das dafür vorgesehene Loch in den Hosen zu quetschen erforderte noch etwas Übung. So fertig eingekleidet begab er sich erstmal ins Wohnzimmer, er hatte den Fernseher, den er gestern entdeckt hatte, nicht vergessen. Wenn Rasjok etwas von ihm wollen würde, würde er sicher herunterkommen. Und so lange könnte er seine Neugier am Fernsehprogramm befriedigen, dachte er.

Die Fernbedienung lag direkt vor dem Gerät. Zehn Knöpfe, numeriert von 0 bis 9, verrieten, daß auch in dieser Dimension im Dezimalsystem gearbeitet wird. Neben diesen Knöpfen gab es noch welche zum Programme weiterschalten und für die Lautstärke. Benny betätigte den Knopf am Gerät und ein rotes Licht signalisierte Stand-by. Er setzte sich aufs Sofa und drückte auf die '1', woraufhin sich die Mattscheibe des Gerätes aktivierte. Auf dem BIldschirm erschienen zwei Morphs, ein Fuchs, oder besser eine Füchsin, und ein Waschbär. Er lauschte ein wenig den Dialogen und der ganz offensichtlich schlechten schauspielerischen Leistung, und kam dann zu dem Schluß, daß es sich hierbei um sowas wie eine Seifenoper handeln mußte. Er schaltete weiter und sah auf dem nächsten Kanal ganz klar einen Actionfilm, denn oben und unten waren schwarze Balken und der Hauptdarsteller, ein muskelbepackter Löwenmorph, kloppte sich auf einem fahrenden Zug mit einem böse aussehenden Hyänenmorph. Benny schaltete weiter und geriet mitten in eine Dauerwerbesendung für Fellpflegeshampoo. *Zap* "...kam es auf der Schnellstraße N94 zu einem schweren Unfall mit mindestens 5 Toten... ...wurden nach 3 Jahren zwei Überlebende des Seeperle-Anschlags von einer Insel im..." Nachrichten, verlesen von einer reizenden Schafmorph-Frau. In der rechten oberen Ecke des Bildschirms war die Uhrzeit zu sehen, kurz nach 10 Uhr morgens. "Das Programm ist also auch nicht besser als bei uns," dachte sich Benny und verzichtete auf weiteres zappen. Da klopfte es auch schon an der Tür, und Benny schaltete das Gerät auf dem Weg dorthin aus.

Er öffnete für Rasjok die Tür, und dieser ging mit einem Teller voller belegter Brötchen gleich durch ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Benny folgte, und mußte sich wieder an der Stirn kratzen. "Guten Morgen Benny," begann Rasjok, "ich hoffe du hast gut geschlafen." Benny nickte. "Ja, eigentlich ganz gut. Ich bin aber auch schon seit knapp einer Stunde wach, schätze ich." "Hast du irgendwas interessantes geträumt?" Fragte Rasjok. "Hmm... das einzige, an das ich mich erinnern kann, ist ein Wort, mit dem ich nichts anfangen kann, und das schwirrt mir seit heute Morgen im Kopf herum." "Interessant," meinte Rasjok, "und was für ein Wort ist das?" "Viskis." Benny mußte sich schon wieder an der Stelle zwischen Ohren und Stirn kratzen, der Juckreiz ließ immer nur kurz nach. "Viskis, sagst du? Irgendwie habe ich das schon mal gehört, aber ich werde vorsichtshalber mal ein Orakel befragen. Juckt es da auf deinem Kopf? Du kratzt dich da ja andauernd." "Ja, fürchterlich," antwortete Benny, "es begann schon gestern Abend ganz leicht zu jucken, aber heute ist es wirklich schlimm." "Hmm... wo genau juckt es denn?" Wollte Rasjok wissen. "Hier und da," sagte Benny und deutete auf die beiden quälenden Stellen rechts und links. Rasjok stellte sich vor das Bunny und legte seine Hände auf die juckenden Stellen. "Sehen und fühlen kann ich noch nichts, außer zwei ganz kleinen Beulen. Hast du dich irgendwo gestoßen?" Benny verneinte und bat Rasjok, irgendwas magisches gegen das Jucken zu tun. Der Hirsch lächelte, presste seine Hände eng auf die betroffenen Stellen und murmelte einen Zauberspruch. Das quälende Jucken war verschwunden.

"Ich werde gleich mal in die Altarhöhle gehen und das Orakel befragen, du kannst ja etwas frühstücken wenn du Lust hast. In der Küche ist ein Kühlschrank mit Milch drin. Und den Fernseher kannst du auch benutzen, über Kabel empfange ich fast 30 Programme." Oh, ich hatte vorhin kurz mal reingeschaut," antwortete Benny. "Und, läuft was interessantes?" Wollte Rasjok wissen. "Der selbe Mist wie bei uns auch," grinste Benny. Dann verschwand Rasjok und ging seinen magischen Ritualen nach. Benny derweil schaltete wieder den Fernseher ein und schaltete sich durch den Rest der Programme. Weil nichts besseres lief, stoppte er beim Sumoringen der Pandabären auf Kanal 19, "Sport-8," Yonishi-Kota gegen Seno-Funaki.

Ungefähr eine Stunde und zahlreiche Umschaltevorgänge später erschien Rasjok erneut. Ein strahlendes Lächeln war in sein Gesicht geschrieben. "Ich habe zwei Neuigkeiten für dich," eröffnete der Hirsch freudig, "aber komm, gehen wir doch besser hoch zu mir." Benny schaltete die Glotze aus und folgte Rasjok bis in das Lese- und Esszimmer. "Setz dich," sagte Rasjok, "ich weiß jetzt, was mit 'Viskis' auf sich hat." Benny setzte sich und hörte gespannt zu, was der Hirsch zu sagen hatte. "Erinnerst du dich, daß ich dich gestern bat, dir einen neuen Namen für dich zu überlegen?" Benny nickte. "Gut, und heute Morgen erwachst du mit nichts weiter als diesem einen Wort im Kopf, richtig?" Benny nickte wieder. "Ich meinte ja auch, daß ich dieses Wort schon mal irgendwo gehört habe. So, jetzt weiß ich es wieder. Es war auf der Suche nach dir. Das Orakel hatte mir auch genau dieses Wort genannt, doch damals konnte ich damit nichts anfangen. Aber jetzt weiß ich, was es bedeutet: Du bist gemeint, Benny!" Benny schaute überrascht. "Heißt das, daß ich mich in Zukunft so nennen soll? Das Viskis mein neuer Name ist?" "Genau das heißt es wohl," antwortete Rasjok, "aber was der Name bedeutet, weiß ich nicht. Vielleicht bedeutet er auch garnichts. Die Magie benutzt manchmal merkwürdige Wege."

Benny überlegte kurz. "In Ordnung, der Name gefällt mir. Dann heiße ich also ab sofort Viskis. Habe ich auch einen Nachnamen oder sowas?" Rasjok mußte lachen. Herzlichen Glückwunsch Viskis, nein, einen Nachnamen hast du noch nicht. Normalerweise ist der Nachname der deiner Spezies. Ich zum Beispiel bin Rasjok Rothirsch, was auch eine gute Überleitung zur zweiten Neuigkeit ist." "Ich höre," sagte das jetzt Viskis heißende Karnickel. "Die zwei juckenden Stellen an deinem Kopf..." Er machte eine dramaturgische Pause und räusperte sich "...es sind zwei Rosenstöcke, die sich da entwickeln." "Rosen-was?" Fragte Viskis erschreckt. "Nein, keine Sorge, es ist nichts schlimmes," Rasjok mußte leicht grinsen. "Rosenstöcke sind die Stellen am Kopf, wo bei Hirschen das Geweih beginnt und wächst, wie bei mir, guck." Rasjock zeigte auf die beiden wulstigen Knubbel, die den Geweihansatz umgaben. "Aber warum sollte ich so etwas bekommen? Ich bin ein Karnickel! Kein Hirsch!" Viskis war etwas ungläubig. "Ja, da gibt es nur eine Erklärung: Du bist ein Jackalope, ein Wolpertinger, ein gehörnter Hase sozusagen. Solche magischen Wesen sind äußerst selten, manche halten sie sogar für Fabeltiere und verleugnen ihre Existenz. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, wann ich das letzte mal eines gesehen hätte."

Viskis fasste sich ungläubig an den Kopf um die betreffenden Stellen zu lokalisieren, doch da Rasjok den Juckreiz abgestellt hatte, fand er die Stellen nicht wieder. "Heißt das, ich bekomme so ein Geweih wie du?" Fragte Viskis seinen Meister. Der zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, manche Dinge lassen sich einfach nicht vorhersehen. Wenn du aber tatsächlich ein Jackalope bist, werden sich bei dir schon in ein paar Tagen die kleinen Beulen zu richtigen Rosenstöcken entwickelt haben und dann wird auch das Geweih beginnen zu wachsen." Viskis nickte und fragte nach, wie es ab jetzt weitergehen solle, das tägliche Leben und so. "Wir sollten bald mit den Lehrstunden beginnen," begann Rasjok, "keine Zeit verschwenden, am besten wir beginnen schon heute." "Wie sieht der Lehrplan aus?" fragte Viskis. "Das wichtigste beim Umgang mit Magie ist die Konzentration. Selbst wenn um dich herum die Welt verrückt spielt, mußt du weiter auf eine einzige Sache konzentriert bleiben. Wenn du im falschen Moment die Konzentration verlierst, kann das unter extremen Umständen sogar tödlich sein, für einen selbst und die Beteiligten. Daher besteht der Unterricht zunächst aus Konzentrations- und Meditationsübungen." Viskis nickte. "Gibt es Freizeit?" "Natürlich, aber es ist mir wichtig, daß du diszipliniert bleibst und es nicht übertreibst."

"Die Stadt," erwiederte Viskis, "wann kann ich sie mir ansehen?" Rasjok schüttelte den Kopf. "Die erste Woche solltest du erstmal bei mir bleiben, damit ich dir die ersten Schritte beibringen kann. Es gibt noch sehr viel zu wissen für dich." "Und danach," fragte Viskis weiter. "Wenn kein Unterricht ist, wann immer du willst. In der Garage ist auch ein Moped, das kannst du haben, damit dauert es knapp 15 Minuten bis zur Stadt. Aber vernachlässige auf keinen Fall deinen Unterricht."

Wie angekündigt begann Rasjok gleich mit den Konzentrationsübungen, Ziel war es, sich so auf einen Bleistift zu konzentrieren, daß dieser ohne festgehalten zu werden, auf der Spitze stand. Viskis strengte sich so gut es ging an, doch immer wieder fiel der Bleistift um, sobald er ihn losließ. Rasjok seufzte leise und gab Viskis eine leichtere Aufgabe. Er drehte den Bleistift um und stellte ihn auf das platte Ende. Ein sanfter Luftzug genügte, und der Stift würde umfallen, doch Viskis sollte dies allein durch konzentrierte Magie erreichen. Viskis konzentrierte sich so gut es ging auf den Stift, sammelte alle seine Gedanken und drängte sie in den Hintergrund, um nur noch an diesen blöden Stift zu denken. Es schien zu funktionieren, alles um ihn herum war in den Hintergrund gedrängt, es gab jetzt nur noch ihn und den Stift einen Meter vor ihm. Vor seinem geistigen Auge versuchte er jetzt, den Stift umzustoßen. Doch es war, als ob er gegen einen riesengroßen, tonnenschweren Betonblock drückte, der sich keinen Milimeter bewegte. Da kam ihm eine Idee, er konzentrierte sich jetzt auch auf das Gewicht dieses virtuellen Stiftes, er kniff die Augen zusammen, konzentrierte sich mit aller Macht gegen den überdimensionalen, tonnenschweren Stift, bis dieser immer kleiner wurde und sich schließlich kippen ließ. *Klack!* Das Geräusch des umgekippten Stiftes auf dem Tisch holte ihn aus seiner Konzentration. Rasjock nickte zufrieden, es hatte funktioniert.

"Wie hast du das gemacht?" Wollte Rasjok wissen. "Ich hatte zuerst versucht, mich darauf zu konzentrieren, daß der Stift einfach umkippt. Das klappte aber nicht, also habe ich mir vorgestellt, daß ich hingehe und den Stift einfach selbst umkippe. Doch als ich davor stand, war das Ding riesengroß und tonnenschwer und bewegte sich nicht. Da hab ich mich solange darauf konzentriert, bis der Stift klein und leicht genug war, um ihn umzustoßen, und dann hat es auch schon klack gemacht." Rasjok nickte. "Du hast den ersten Schritt geschafft, Gratulation." Viskis war etwas erschöpft. "Und was jetzt?" Fragte er. "Jetzt sollten wir erstmal was zu Mittag essen. Ich wette du bist schon hungrig." "Oh ja," antwortete Viskis, "was gibt es denn?" "Pizza!"

Rasjok hatte sprichwörtlich eine Pizza 'gezaubert', wenn auch selbstgemacht. Aber sie schmeckte herrlich, und Viskis hätte am liebsten noch mehr Stücke verdrückt, doch er war zum platzen voll damit. Viskis hielt sich den überfüllten Bauch, als im Flur das Telefon klingelte. Rasjok stand auf und eilte zum Fernsprecher. Trotz seiner feinen Ohren bekam Viskis nur bruchstückhaft mit, was Rasjok sagte. "... Ja... hmm... oh... verstehe... Marktstraße... sieben... alles klar... bis nachher..." *klick* Rasjok kam vom Flur zurück und war bereits dabei, sich seinen Mantel überzuziehen. "Viskis, ich muß in die Stadt, ein dringender Fall. Ein paar Kinder sind beim Gläserrücken zu weit gegangen. Bitte räume den Tisch ab und lasse niemanden herein während ich weg bin." Viskis nickte und sah Rasjok nur noch über die Treppe nach unten verschwinden. Durch das Wohnzimmerfenster sah er, wie Rasjok mit seinem Bulli gen Stadt brauste.

Er tat wie ihm aufgetragen wurde und räumte das schmutzige Geschirr in die Küche, und bei der Gelegenheit wusch er auch gleich ab. Nachdem er das abgetrocknete Geschirr den richtigen Schränken zugeordnet hatte, begab er sich ins Esszimmer und guckte sich die Unmengen von Büchern mal genauer an. Die meisten Buchrücken waren entweder nichtssagend oder hochwissenschaftlich beschriftet, aber nach knapp 2 Minuten Suchen fand er etwas, was er verstehen könnte, "Magie für Anfänger." Er zog das Buch heraus und schlug es auf um die Einleitung zu lesen. "Dieses Buch dient dir herauszufinden, ob du magische Fähigkeiten hast, mit ganz einfachen Experimenten und Sprüchen, bei denen nichts schiefgehen kann." Gleich ganz vorne im Buch war auch der Trick mit dem Bleistift auf der Spitze beschrieben. Zu jedem Trick gab das Buch jeweils einen komplizierten und einen einfachen Weg vor, wobei der einfache Weg ein Zauberspruch war, den Viskis aber nicht lesen konnte, da er die Schriftzeichen nicht lesen konnte. Also der schwierige Weg. Was stand da? "Halte den Stift zuerst noch fest. Konzentriere dich auf den Stift in deiner Hand, bis es nur noch dich und den Stift gibt. Da der Stift umkippen wird, mußt du die Magie herbeirufen und ihn damit festhalten. Konzentriere dich auf die Magie und bringe mit ihr den Stift ins Gleichgewicht. Fortgeschrittene können auch versuchen, den Stift um die eigene Achse rotieren zu lassen."

"Hmpf." Viskis stellte das Buch ins Regal zurück. "Darauf hätte ich auch selber kommen können." Er ging in die Küche, nahm sich eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank und ein Glas aus dem Küchenschrank. Glücklicherweise gab es hier anscheinend auch die selben Getränke wie in seiner alten Heimat, auch wenn "Howling Wolf Cola" etwas seltsam schmeckte. Wahrscheinlich würde es ein wenig Zeit erfordern, bis er sich von Pepsi auf die neue Sorte umgewöhnt hatte. Er nahm Flasche und Glas mit zum Tisch und gönnte sich einen großen Schluck, dann nahm er den angespitzten Bleistift und stellte ihn mit der Spitze nach unten auf den Tisch. Mit der Spitze seines rechten Zeigefingers hinderte er den Stift am Umfallen. Jetzt begann er sich auf den Stift zu konzentrieren, und auf den Finger, der den Stift am Umfallen hinderte. Als er beides vor seinem inneren Auge aufgebau hatte, begann er sich auf die Magie in der Luft zu konzentrieren. So wie Tinte, wenn man sie in ein Glas Wasser schüttet, erschien etwas vor seinem inneren Auge und bildete einen kleinen Wirbel. Mit seiner Konzentration bearbeitete er den farbigen Wirbel, wickelte ihn um den Bleistift, bis dieser mit der seltsamen Materie eingehüllt war. Jetzt richtete er all seine Konzentration auf den mit Magie umhüllten Stift und entfernte vorsichtig seinen Finger. Immer noch hochkonzentriert, öffnete er seine Augen und blickte auf den Stift zwischen seinen Händen, der kerzengrade auf der Spitze stand, durch nichts weiter gehalten durch Viskis' magische Konzentration. Er begann jetzt, seine Hände langsam immer weiter vom Stift zu entfernen, bis er sie ganz vom Tisch entfernt hatte. Der Stift stand weiter auf der Spitze und rührte sich nicht. Viskis wollte es jetzt wissen, und den Stift sich drehen lassen. Vor seinem geistigen Auge verpasste er dem Stift einen kleinen Stubs und das Ding begann sich langsam zu drehen. Der schon fast erschöpfte Viskis wollte noch mehr probieren, doch der kleine Stift war für seine unterentwickelten magischen Fähigkeiten noch viel zu schwer um ihn auch nur einen Milimeter schweben zu lassen.

Erschöpft gab er sein Vorhaben auf und sah den Stift auf den Tisch kippen. "Was nicht ist kann ja noch werden," dachte er sich und trank noch ein Glas Cola. Danach brachte er Glas und Flasche weg und schaute in der Küche auf die Uhr, schon kurz vor 17 Uhr, stelte er erschrocken fest, er hatte also über 2 Stunden mit dem Stift verbracht, ohne es zu merken. Viskis räumte noch ein klein wenig in der Küche auf und ging dann herunter in seine Räume um fernzusehen.

Es dämmerte schon leicht, als er von draußen das Brummen eines Motors hörte. Rasjok kam also aus der Stadt zurück. Das Brummen kam näher, verschwand schließlich in der Garage und verstummte. Kurz darauf klopfte es an seine Tür. "Ben.. äh, Viskis, bist du da?" Er eilte zur Tür und öffnete einem ziemlich erschöpften Rasjok. Der Hirsch machte einen ziemlich kaputten Eindruck und fiel Viskis fast in die Arme. "Bitte, du must mir die Treppe raufhelfen, ich habe mich wohl etwas überanstrengt." Viskis überlegte nicht lange und griff seinem Meister unter die Arme. Vorsichtig half er ihm die Treppe herauf und begleitete ihn in sein Schlafzimmer. "Danke Viskis, ich denke ich muß mich erstmal ausruhen, das war weitaus anstrengender als ich gedacht hatte... und das so kurz nach der Arbeit, dich hierherzuholen." "Du ißt nichts mehr?" Fragte Viskis. "Nein, aber danke der Nachfrage. Wenn du noch was essen möchtest, im Kühlschrank sollte noch genug sein." Viskis nickte und schloß leise die Schlafzimmertür hinter sich als er das Zimmer verließ, nicht aber ohne eine Gute Nacht zu wünschen.

Viskis ging in die Küche, holte sich ein wenig Brot aus dem Schrank und setzte sich auf einen Hocker um es zu in Ruhe zu essen. Danach packte er alles wieder säuberlich an seinen Platz zurück und ging hinunter in seine Gemächer. Er gähnte, als er die Tür zu seiner Wohnung aufschloß, und wollte auch bald zu Bett. Doch vorher galt es, sich die Zähne zu putzen, diesmal schon geschickter als am Abend vorher. Er verband das Zähneputzen mit der wichtigen geschäftlichen Sitzung, die sich schon Stunden zuvor angekündigt hatte, und schrubbte sich die Beißer während er auf dem Pott saß. Auch seine Blase entleerte er bei dieser Gelegenheit. So komplett befreit war er bereit zum Schlafen gehen und schlurfte vom Bad ins Schlafzimmer, wo er sich seiner Klamotten entledigte.

Er gähnte nochmal laut und kuschelte sich dann unter die Bettdecke. Trotz der Müdigkeit am Abend vorher konnte er sich noch recht gut an seinen Orgasmus erinnern, seine Pfoten streichelten unter der Decke seinen Körper und suchten die besonders empfindlichen Stellen. Mit der linken Pfote kraulte er sein Säckchen, mit der rechten umspielte er die Fellspalte, wo sehr schnell schon die Spitze seines Ständers erschien. Es war ein schönes, angenehmes Gefühl, sein weiches Fell an der empfindlichen Oberfläche seines Penis, es kitzelte und machte ihn gleichzeitig ziemlich scharf. Vorsichtig begann er sein pochendes Glied mit seiner rechten Pfote ganz zu umschließen und vorsichtig zu reiben. Mit Links streichelte er durch sein Brustfell, über seinen Bauch und die noch viel empfindlerichen Teile zwischen seinen Beinen. Er konnte sich zumindest nicht an annähernd schöne Gefühle aus seiner Zeit als Mensch erinnern. Na, gut außer Selbstbefriedigung hatte er auch so noch keine sexuellen Erfahrungen machen können.

Viskis begann leise zu stöhnen, und seine Pfote rieb jetzt schon schneller an seinem Glied, er spürte, daß es nicht mehr lange dauern würde. Doch diesmal wollte er nicht unbedingt alles im Fell haben. Es hatte doch ziemlich geziept, als er am Morgen versuchte, die Bettdecke vom Körper zu lösen. Er schaute sich keuchend um, fand aber nichts, womit er sich hätte abwischen können. Da kam er auf eine Idee, vielleicht war er ja gelenkig genug... Er schob sich ein Kissen unter den Hintern und griff nach seinen Füßen, um den Unterkörper so weit wie möglich an sein Gesicht heranzuziehen. Als Mensch hatte er sowas auch schon öfters versucht, aber leider war er nicht gelenkig genug. Doch langsam kam seine rosa Rakete seinem Gesicht immer näher, und er öffnete sein Mäulchen um seinen Ständer aufzunehmen. Er streckte die Zunge aus, um schon mal die Eichel zu umspielen, ein sehr intensives Gefühl, das ihm einen wohligen Schauer durch den Körper jagte. Doch er wollte mehr, der leicht salzige, sonderbare Geschmack törnte ihn an, er wollte seinen eigenen Schwanz in seinem Mäulchen haben. Er strengte sich an, konzentrierte sich, und schließlich war sein Penis nah genug, um ihn ganz aufnehmen zu können, leicht von der Seite, so daß die Nagezähne nicht störten.

Ein wunderschönes, warmes Gefühl durchflutete ihn, brachte ihn zum erbeben. Seine eigenen warmen, weichen Lippen liebkosten sein bestes Stück wie es noch niemand zuvor getan hatte. Und jetzt wo er so in Fahrt war, ignorierte er die Anstrengung, die er für diese Verrenkung aufwenden mußte, was jetzt zählte war nur noch seine Lust. Mit jeder Bewegung, die seine Lippen auf seinem besten Stück vollführten, mußte er heftiger atmen und kam seinem Höhepunkt ein Stück näher. Er packte seine beiden Pobacken und drückte so den Penis noch tiefer in seinen Rachen, was ihm den Rest gab. Sein Körper bäumte sich auf, und unter einem erstickten Stöhner spritzte er einen Schwall heißen Jackalope-Spermas in seinen Rachen. Ohne zu zögern schluckte er alles bis auf den letzten Tropfen und leckte dann noch die Spitze trocken, bevor er sich selbst wieder gerade hinlegte. Jetzt tat ihm zwar leicht der Rücken weh, aber das war ihm der Orgasmus wert gewesen. Erschöpft zog er sich die Decke über den Körper und zuckte noch ein-zwei mal unter dem Nachglühen des Höhepunktes. Er registrierte noch, wie sich sein Glied zurück in die Fellspalte zog, und schlief dann ein.

Ende Teil 1


Kommentare


swal
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 76
MarcLelky
schrieb am 11.12.2011:
»Die Geschichte zeigt jedenfalls, dass sevac ist auch für "Non-Sex-Stories" offen ist, nachdem diese auch auf eine "herkömmliche" Geschichten-Seite unter Seltsam oder Fantasy gepasst hätte. Obwohl, auf einer, die ich früher öfters gelesen habe, wurde ständig über "zu lange" Texte gejammert, hier glücklicherweise ja nicht, wenn der Inhalt stimmt, kann es nicht lang genug sein, und muss auch nicht ins durchschnittliche Kurzgeschichten-Format passen. Die 2-3 "autoerotischen" Szenen sind durchaus gelungen, aber ohne diese hätte der Text auch absolut funktioniert.

Außerdem kann man nach mehreren gelesenen Beispielen in anderen Geschichten wohl sagen, dass menschenähnliche Fantasiewesen kein Konflikt mit den "Hausregeln" von sevac sind.

Vom Inhalt her wirklich ziemlich kreativ, nur an manchen Stellen vielleicht vom Schreibstil her noch "ausbaufähig". Dann bin ich einmal auf die anderen Teile gespannt.«

XxXJamesXxX
dabei seit: Mai '14
Kommentare: 6
schrieb am 17.05.2014:
»Ich finde die Geschichte mit Abstand eine der besten. Das mal ist mal anderes.

Freue mich auf Teil 2«


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