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Lesungen: 1583 | Bewertung: 7.36 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 28.12.2007

The Road To The Championship -7-

von

Das Wetter am nächsten Tag mochte schön gewesen sein oder auch nicht, ich bekam es nicht mit. Ich erwachte frierend und fühlte mich wie von einem Truck überfahren. Milde ausgedrückt. Die Luft war mehr als nur draussen.


Mit schweren Augenlidern sassen wir, Sylvain, einer der Verteidiger, Angelina und ich im Zug, lustlos kaute ich an den Pommes, die ich mir am Bahnhof gekauft hatte. Sie schmeckten fad. Was war an diesem Tag schon nicht fad?


Sylvain kam mit zu mir nach Hause um in seinen Alltagsstuhl zu wechseln, den er bei uns gelassen hatte Markus, der den nächsten Zug nahm, würde erst am Abend zurückkehren, da er seiner Freundin ins Zosswies folgte. Angelina hatte heute frei. Wenigstens etwas Schönes bot der Tag noch. Ich lächelte beim Gedanken, den Tag in den Armen meiner Freundin zu verbringen.


In der Wohnung führte der Weg als erstes in mein Zimmer. „Es ist tatsächlich hier, das vermaledeite Ladegerät.“


Sylvain lachte. „Es hatte sich auch melden können, als wir gegangen sind.“


„Die heutigen Ladegeräte sind auch nicht mehr, was sie mal gewesen sind“, stimmte ich zu. „Die früher, das waren noch ganz andere Kaliber.“


Angelina gab mir einen Kuss auf den Mund. „Wenn du so dumme Sprüche von dir geben kannst, bist du nicht allzu müde.“


„Ich seufzte. „Das täuscht. Ich bin so was von kaputt. Reif für den Sarg.“


Sylvain kam ins Zimmer. „Du, Philip, stört es dich, wenn ich noch etwas hier bleibe?“


„Mich nicht.“ Ich blickte zu Angelina.


„Nein, sicher nicht. Machen wir es uns auf dem Balkon gemütlich. Ich hole euch beiden Helden ein Getränk.“


Während sie das tat, rollten wir nach draussen. „Ich muss sagen, restlos zufrieden bin ich nicht“, begann Sylvain.


Ich lehnte den Kopf an die Wand hinter mir und blickte über die Wiesen vor der Hochhaussiedlung. Es war schwer einen Gedanken zu fassen, sie entglitten mir stetig, wie Fische im Wasser. „Die Niederlage gegen die Tigers schmerzt.“


„Oh ja!“, sagte Sylvain heftig nickend. „Zumindest in dieser Höhe. Vier zu null. Pah, die haben uns vorgeführt.“


„Und lachen jetzt über uns. Ach, so ein Mist!“


Angelina kam zu uns. Sie schaute mich besorgt an. „Ist etwas nicht in Ordnung?“


„Kann man wohl sagen“, antwortete ich eintönig. „Die Niederlage gegen die Tigers ist nicht in Ordnung.“


„Wenn wir schon am Deprimieren sind, gebe ich nochmals etwas Input“, sagte Sylvain, der zusammengedrückt in seinem Rollstuhl sass. Ich rollte die Augen. War der Tag nicht schon grau genug?


„Das letzte Spiel, die Niederlage gegen die Tigers II, ist auch zum Reihern. Gleich zu Beginn zwei Töpfe gekriegt.“ Er hörte sich an, als sei er nie mehr für Hockey zu haben.


Meine Freundin drückte sich an mich und ihr Mund liess für einen Augenblick die Sonne für mich scheinen. Sie wusste, wie mir zu helfen war. Ich freute mich darauf, die erste Nacht mit ihr zu verbringen. Diese Woche wohl nicht.


Das Telefon läutete. Welcher Depp rief mich jetzt an? Auf den Mond schiessen sollte man ihn.


„Segesser?“


„Oh, hallo Philip“, flötete eine Tussistimme honigsüss aus dem Hörer. Herr da oben im Himmel, warum lässt du diesen Kelch nicht an mir vorüberziehen?


„Was ist denn, Alessa? Mach’s kurz, bin nicht in Stimmung fürs Schwafeln.“


„Jola und ich möchten nächsten Freitag Fotos machen. Schöne Fotos, die auch dir gefallen. Aber wir benötigen noch jemanden für die Kamera.“


„Ich bin behindert, sucht euch sonst jemanden.“


„Wir haben nicht an dich gedacht, sondern an deine heisse Freundin. Wäre sie bereit?“


Mir blieb der Mund offen stehen. Im ersten Moment wollte ich ohne ein weiteres Wort zu verlieren auflegen. Ich war nicht in Stimmung für irgendwelche verruchten Fotos.


Angelina tippte an meine Schulter, ich sah sie an. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Im Moment war ich nicht in Stimmung, aber Ende Woche vielleicht.


„Philip? Noch hier?“


„Ja. Wir sind dabei. Bis Freitag.“ Ich unterbrach die Leitung bevor sich Alessa verabschieden konnte.


„Was ist am Freitag?“ Angelina hatte geschnallt, dass es um sie gegangen war.


„Kannst du mit einer Digi Cam umgehen?“


Sie verzog das Gesicht. „Wie sehe ich aus?“


„Ganz gut. Vielleicht etwas übernächtigt, aber hübsch wie eh und je.“


Sie schlug mir sanft auf den Oberschenkel. Ihre Mimik verriet, dass sie aufgegeben hatte. Sie sah aber weder beleidigt noch skeptisch drein. Sie vertraute mir, ich würde schon keinen Unsinn tun.


„Sylvain, bist du noch wach?“


Er schlug die Augen auf. „Wie man’s nimmt. War auch schon fitter. Ich gehe mal nach Hause und lege mich aufs Ohr.“ Er setzte sich aufrecht hin und schaltete den Rollstuhl ein. „Man sieht sich am Mittwoch.“

Als die Tür ins Schloss gefallen war, küsste mich Angelina leidenschaftlich. Ihre Zunge bahnte sich den Weg in meinen Mund, wo sie zärtlich mit meiner spielte. Die Welt um mich herum versank und tauchte erst wieder auf, als sich meine Freundin zurückzog und mir ein „Ich liebe dich“ auf die Lippen hauchte.


„Du hast mal gesagt, wenn Markus und Anna in einem Bett übernachten wollen, muss er ins Zosswies, wo für die Pflege gesorgt ist.“


„Das stimmt. Leider. Er alleine kann sie nicht transferieren.“


„Meinst du, sie lassen es zu, dass ich es tue.“


„Du meinst …“


„Ja, ich meine, sie soll ein Wochenende hier verbringen. Vorausgesetzt, Markus und Anna wollen das.“


Ich legte einen Arm um Angelinas Schultern. „Glaub mir, es gibt wohl nichts, das sie sich mehr wünschen als das.“


Es blieb eine Weile still. „Nächsten Samstag muss ich am Morgen arbeiten, aber was hältst du davon, wenn ich am Abend Anna ins Bett helfe und anschliessend bei dir übernachte? Die Szene auf der Toilette hat Lust auf mehr gemacht.“


„Nicht nur bei dir.“ Ich zwinkerte meinem Schatz zu. Gleich darauf wurde ich aber wieder ernst. „Zugegeben, weiter als das in der Toilette bin ich nie gegangen. Eine Menge Erfahrung habe ich nicht.“


Sie sah mich an, als habe ich etwas sehr dummes gesagt. „Wir kennen uns erst seit Kurzem aber dir sollte aufgefallen, dass es Wichtigeres gibt für mich.“


„Eigentlich schon. Ich wollte es nur noch einmal erwähnen, da …“ Angelina verschluckte meine Worte mit einem ausgedehnten Kuss. Ich lehnte nach hinten um mich zu entspannen und ganz den Lippen meiner Freundin hinzugeben. Ich spürte ihren Körper an meinem, wie er warm gab. Ihre rechte Hand stahl sich unter mein T-Shirt, wo die Fingernägel sanft über die Haut strichen und Gänsehaut entstehen liessen. Ich stiess die Luft durch den Mund aus, derweilen Angelina ihre Küsse und Streicheleinheiten mit der Zunge auf meinen Hals verteilte.


„Was meinst du, ist das fortsetzungswürdig?“, fragte sie. Ihr Gesicht befand sich nah vor mir, so antwortete ich mit einem Kuss. „Sagt das genug?“


Sie fuhr sich mit der Zunge einige Male über die Lippen. „Könnte reichen. Der Samstag kann kommen.“


Sie kochte uns ein ausgiebiges Nachtessen und blieb bis spät in den Abend hinein. Ich lief auf den Felgen und auch Markus, der zwar nicht gespielt, aber mitgefiebert hatte, wirkte nicht mehr sehr frisch.


Um halb zehn lag ich im Bett. Angelina verabschiedete sich bis zum nächsten Mal und verliess die Wohnung.


Markus gesellte sich für einige Minuten zu mir. „Das war ein ereignisreiches Wochenende.“


„Das nächste wird aber auch nicht schlecht.“


Er legte den Kopf schief. „Was ist denn in einer Woche?“


„Das“, begann ich langsam und liess meine Stimme einen geheimnisvollen Ton annehmen, „wirst du früh genug erfahren.“

Angelina begleitete mich ins Training. Ein kleiner Haufen, kaum mehr als eine handvoll, fand sich am Mittwoch in der Turnhalle ein. Die Berufsschule hatte Ferien und da viele nicht in der Nähe wohnten, sah es zu diesen Zeiten ziemlich trostlos im Training aus.


Anna, ausnahmsweise der Hauptgrund, warum ich im Training erschien, hatte sich bereits im Tor positioniert, wo Sylvain sie mit Schüssen eindeckte.


„Da kommt er, unser Captain und rechter Flügel, die Nummeeeeeeeeer achtundzwanzig.“


„Danke, danke vielmals, meine treuen Fans.“ Ich versuchte eine Art Verbeugung. Musste dämlich aussehen.


„Na, wie geht’s“, fragte mein Sturmpartner und tippte mit dem Schläger gegen den Rahmen meines Rollstuhls.


„Du wirst es nicht glauben: Genug Schlaf kann Wunder bewirken.“


Er krauste die Augenbrauen und sah mich an, als sei ich der grösste auf der Erde wandelnde Idiot. „Nein, das glaube ich dir tatsächlich nicht. Ich nehme dir vieles ab, das jedoch nicht.“


Nach unserer, wie üblich ungewöhnlichen, Begrüssung, begann das Training. Auch Sabrina schien vom letzten Wochenende noch etwas enttäuscht zu sein. Mir war, als sei sie nicht mit dem selben Elan wie sonst dabei.


Wir übten, als Folge des letzten Spiels am Sonntag, Penaltyschiessen. Anschliessend gab es ein lockeres Trainingsspiel, das brüderlich 5:5 ausging. Ja, der bekannte Turnierkater fauchte.


Anna hatte ich bereits per SMS über Angelinas Plan informiert. Wir setzten uns kurz zusammen um die Details zu klären. Sie strahlte übers ganze Gesicht.


„Für dich ist das echt kein Problem?“, fragte Anna.


„Warum sollte es. Da ich ohnehin vorhatte bei Philip zu schlafen, geht das in einem. Die Frage ist eher, ob es für dich geht. Am internationalen Turnier habe ich dich zwar auch gepflegt, aber ich denke, das hier ist etwas anderes.“


„Kein Problem. Du hast ja Erfahrung in der Pflege. Eine Frage habe ich noch: Ist es möglich vor dem Schlafen zu duschen?“


„Das habe ich auch vorschlagen wollen. Du kommst mit Philips Badelift klar?“


„Ja, mit etwas Improvisieren geht das. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie dankbar ich euch bin. Endlich ausserhalb des Heims eine Nacht mit Markus zu verbringen, war schon immer mein Traum gewesen.“


„Das hatten wir angenommen. Euch beiden eine Freude zu machen, ist Dank genug. Mir schuldest du eh nichts, da Angelina ja auf die Idee gekommen ist.“


„Aber du hilfst mit. Immerhin musst du es vor Markus geheim halten. Ich möchte ihn überraschen.“ So viele Menschen hatten alles um glücklich zu sein, doch haderten sie mit dem Schicksal. Anna hatte so viele Gründe unglücklich zu sein, doch sie kostete jedes Bisschen Glück aus und gehörte so zu den zufriedensten Personen auf der Welt.


„Von mir wird er kein Sterbenswörtchen erfahren“, versprach ich.


„Ich habe folgende Idee: Am Samstag Abend komme ich zu euch essen. Wir sagen ihm noch nichts. Ich bleibe und bleibe, bis er fragt, ob wir gehen könnten und dann weihen wir ihn ein.“


Ich schmunzelte. „Er wird enttäuscht sein, dass du derart lange mit Gehen wartest, aber danach umso erfreuter sein. Das ist eine hervorragende Idee, so machen wir’s.“

Von Jeanne hörte ich nichts, um ehrlich zu sein, war ich in Gedanken selten bei ihr und es kam mir nicht in den Sinn, ihr eine Nachricht zu schicken.


Dafür meldete sich Alessa und bestellte uns auf Freitag, sieben Uhr zu sich nach Hause. Ich war gespannt, auf was die Sache hinauslief.


Pünktlich um sechzehn Uhr klingelte es, Angelina kam um mich zu duschen. Markus war bereits im Zosswies.


„Bist du schon nervös?“, fragte ich, während sie sich die Schuhe auszog.


„Warum sollte ich? Wegen Jolanda und Alessandra. Nö, da müssen schon andere kommen um mich aus der Ruhe zu bringen.“


„Alessa scheint fast ein wenig auf dich abzufahren.“


Angelina lachte kurz auf. „Fast ein wenig. Du untertreibst. Masslos. Der werde ich heute den Hals verdrehen.“


Meine Spannung nahm zu. Nach dem Bad schlüpfte ich in die bereitliegenden Kleider, eine weisse Jeans und ein schwarzes Hemd. Es war klar, neben Angelina würde ich kaum beachtet werden. Zumindest nicht von Alessa.


Wir wechselten in die Wohnung meiner Freundin, die im selben Quartier nur zwei Blocks weiter wohnte. Während sie duschte, streichelte ich ihre Katze und lauschte dem Plätschern des Wassers.


„Was ziehe ich am besten an?“, fragte sie aus dem Bad.


„Wenn du Eindruck schinden möchtest, nimm einen Mini.“


Ich hörte sie im Schlafzimmer herumfuhrwerken. „Welcher ist besser, der in der linken oder rechten Hand?“


Bevor ich antworten konnte, musste ich erst drei Mal schlucken um meine Kehle zu befeuchten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Angelina nackt ihre Minis zeigt.


„Äh … ich … ähem“, krächzte ich unbeholfen. Ich kam mir vor wie ein Zehnjähriger, der das erste Mal ein nacktes Mädchen sieht. Angelina war so nett und liess keinen faulen Spruch fallen.


„Wenn du dich getraust, empfehle ich den in der rechten Hand.“


Sie sah ihn prüfend an. „Hätte ich auch genommen. Soll ich etwas darunter anziehen?“


Die Katze hüpfte quiekend von meinem Schoss. Verdammt, warum musste Angelina Fragen stellen, bei denen mir die Spucke wegblieb? „Ja, das schon. Stell dir vor, im Bus sieht dir ein Zehnjähriger unter den … Rock und posaunt anschliessend herum, was er gesehen hat.

Angelina trat sich vor der Tür die Schuhe ab, während ich vorausging. Alessa wollte mich eben umarmen als meine Freundin auch herein kam. Die Italienerin liess von mir ab und wendete ihren Handrollstuhl in Richtung Angelinas, dabei stiess sie einen erstaunten Ausruf aus.


„Du siehst … hammermässig aus.“


„Merci. Ich dachte, ich müsse mich etwas hübsch machen.“


Jolanda kam hinzugerollt, im Gegensatz zu Alessa schenkte sie mir grosse Aufmerksamkeit. Ich musste aufpassen, sonst würde ich angeknabbert.


„Jola und ich haben gedacht, wir könnten Fotos von uns in schönen Posen schiessen lassen. Angezogen“, fügte sie mit Blick auf mich hinzu.


„Alles klar. Habt ihr die Kamera?“


Alessa nestelte zwischen ihren Beinen herum und holte eine über und über pinkene Digi Cam hervor. Mir traten Tränen in die Augen.


Bereits als die beiden weiss wie Sektenführer gekleideten … Frauen aufs Bett transferierten, war nicht zu übersehen, was sie drunter trugen. Die String reichten bis beinahe unter die Achseln. Angelina und ich sahen uns an und dachten das Gleiche. Ein Komiker konnte gegen Jolanda und Alessa abstinken.


Die beiden legten sich übereinander, begaben sich in Stellungen, die sonst Männlein und Weiblein vorbehalten waren und entwarfen Mimiken, die wohl gut in einen Porno gepasst hätten.


„Jola! Was greifst du an meine Titten!“, rief Alessa und versuchte unter ihrer Kollegin hervorzukriechen.


„Haltet still, das Bild verwackelt sonst“, mahnte Angelina die beiden.


„Aber die hat ihre Hände an meinen Titten.“


„Wo soll ich sie denn sonst hin tun, du liegst auf ihnen“, wehrte sich die Blondine.


„Weg, einfach weg von meinen Möpsen.“


Ich seufzte. Aber was hatte ich anderes erwartet, als ich die Einladung angenommen hatte? Bestimmt nicht, dass die beiden … Frauen sich ihrem Alter entsprechend verhalten würden. „Würdest du auch ausrufen, wenn meine Freundin an deine Brüste greift?“


Alessa blickte zu mir hinüber. Ihr entging Angelinas Grinsen, das sich von einem zum anderen Ohr zog.


„Das geht dich gar nichts an“, sagte die Italienerin schnippisch.


„Wenn ich dich wäre, würde ich nicht auf diese Wette eingehen.“


„Keine Angst, ich nehme dir deine Muschi nicht weg. Höchstens ganz kurz.“


Während dieser kleinen Auseinandersetzung hatte Angelina tüchtig fotografiert. Die beiden würden wohl zufrieden sein.


Doch damit war nicht genug. Mein tollkühner Schatz setzte sich auf das Aluminiumgestänge am Fussende – nicht irgendwie, sondern so, dass der Blick unter den Rock frei war. „Huhu, meine Süssen, noch ein Foto?“


Angelina grinste verschmitzt, als sie die Kamera sinken liess. „Dieses Bild hätte ich gerne.“ Sie warf die Kamera Jolanda zu und trat zu mir. Vornüber gebeugt gab sie mir einen Kuss, wohlwissend, was sie so den Busenfreundinnen zeigte. Wenn sie berechnend waren, was war dann erst Angelina?

Antwort auf die Frage erhielt ich wenig später im Bus. Sie setzte sich auf meine Knie und flüsterte mir Liebeserklärungen und unanständigere Dinge ins Ohr. Wenn die Leute das gehört hätten, hätten sie uns ganz anders angeguckt.


„Wo ist das nächste WC?“


Ich konnte nicht anders als laut herauszulachen. „Das war wirklich eine schöne Szene, schon alleine dafür hat sich das Turnier gelohnt.“


Sie kam ganz nah zu mir. „Das heute Abend hat sich auch gelohnt. Jetzt kann es nicht schnell genug morgen werden.“ Als wolle sie ihre Worte unterstreichen, knabberte sie an meinem Ohrläppchen.


„Als ich dich das erste Mal gesehen habe, habe ich dich anders eingeschätzt“, offenbarte ich ihr.


„Braver?“


„Ja, das ist der richtige Ausdruck.“


„Wegen der Schürze und dem Slip?“ Ich fühlte mich peinlich berührt. „Du läufst ja rot an. Hast du gemeint, deine Blicke seien mir nicht aufgefallen?“


„Entschuldigung, ich wollte nicht …“


„Habe ich gesagt, dass es ein Problem für mich war? Das Risiko, angeguckt oder sogar mal betatscht zu werden, hat man eben. Wichtig ist, in solchen Fällen sofort die Grenzen aufzuzeigen.“


„Das hast du bei mir nicht getan.“


Sie lächelte mich an. „Weil es mir egal war. Du hast mich nie mit dem Blick auf unterwürfige Art ausgezogen. Da gibt’s andere Beispiele.“


Ich blickte aus dem Fenster. Beharrlich fuhr der Bus seinen Weg durch die nächtliche Innenstadt, vorbei an Kreuzungen und dunklen Bürogebäuden.


Den Weg vom Bahnhof nach Hause gingen beziehungsweise fuhren wir, Hand in Hand. Eine wunderschöne Herbstnacht, die einen verheissungsvollen Tag gebar.

Das Versprechen, Markus nichts von unserem Plan zu erzählen, hielt ich. Am Samstag war es auch ein Leichtes, denn er hatte gar nicht zu Hause übernacht, sondern im Zosswies. Er war ganz und gar unwissend.


Am späten Nachmittag erschien Angelina um mich zu baden und anschliessend zu kochen. Während sie sich mit den Pfannen, Saucen und verschiedenen Gerichten herumschlug, kaufte ich im Quartierladen Kerzen und farbige Servietten ein. Der Abend sollte perfekt werden.


Markus und Anna trudelten gerade zum richtigen Zeitpunkt ein. Der Duft des Essens liess mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Im Moment sogar mehr als Angelinas Anblick.


Markus war bereits auf dem Weg ins Wohnzimmer, so nutzte ich die Möglichkeit um mit seiner Freundin einige Blicke zu tauschen. Er wusste nicht, was ihn heute Abend erwartete.


„Stört es dich, wenn ich Anna eingebe? Am Turnier habe ich bereits Erfahrungen gesammelt“, fragte Angelina an Markus gewandt.


„Keineswegs stört es mich, solange du sie nicht mitgehen lässt.“


„Mach dir da mal keine Sorgen. Vorher würde ich jemand anderes kidnappen.“


Die ersten Minuten vergingen schweigend. Das Essen war wie von einer Göttin gekocht. Wer sagte, dass dem nicht so war?


Plötzlich lachte Markus. „Das erinnert mich an unser erstes Date. Damals gab es auch Rahmschnitzel mit allen Schikanen.“ Er schüttelte gedankenverloren den Kopf. „Das waren noch Zeiten.“


„Du redest wie ein Grossvater.“ Markus zeigte mir einen Vogel, worauf wir alle in Gelächter ausbrachen.


„Ich weiss noch, wie lange du benötigt hast um dich zu entscheiden.“ Er machte ein betretenes Gesicht und widmete sich hastig den Nudeln. „Musst dich nicht schämen, mein Schatz.“


„Über ein Jahr habe ich benötigt“, sagte er leise.


„Manchmal war es schon nervenaufreibend. Die Tage bis zu deinem Entscheid hatten nicht enden wollen. Aber ich verstehe es. In deiner Situation wäre es mir ähnlich gegangen.“


„Wer möchte Wein“, fragte Angelina. Alle ausser Markus. Er trank aus Prinzip keinen Alkohol. „Ich nehme an, fürs Weinglas nimmst du keinen Trinkhalm“, fragte Angelina Markus’ Freundin.


„Wenn möglich nicht, falls es dir geht.“ Angelina hielt ihr das Weinglas an die Lippen und kippte es langsam. Mit einem leichten Nicken signalisierte Anna, das sie genug hatte.


„Anna … ich hoffe, dass ich jetzt nichts Falsches frage.“


Als Angelina nicht sofort weiterfuhr, sagte die Angesprochene: „Du darfst alles fragen, wenn du die Antwort nicht scheust.“


„Was spürst du alles?“


Anna war mit Kauen beschäftigt. Als sie geschluckt hatte, antwortete sie: „Alles unterhalb der Schultern ist taub. Eine Ausnahme sind die Arme, da habe ich noch etwas Gefühl, aber bei den Händen wieder kaum etwas.“


Es wurde still, aber ich wurde das Gefühl nicht los, es sei noch nicht alles gesagt. Anna ging es ebenso. „Das ist noch nicht alles, nicht wahr?“ Ein betretenes Lächeln huschte über Angelinas Gesicht. „Du möchtest wissen, ob und wie Sex für mich möglich ist. Ja, klar ist er möglich. Wie ich gesagt habe, spüre ich ja nichts, was auch stimmt. Aber mein Körper ist nicht immun auf Reize. Trotz meiner Behinderung erfahre ich grosse Lust und kann einen Orgasmus haben.“

Als wir mit dem Essen fertig waren, zeigten Stunden- und Minutenzeiger auf die Neun. Draussen rauschte es, Regen fiel wie aus Giesskannen auf die Erde. Markus wusste immer noch nichts von seinem Glück. Er ahnte es nicht einmal, denn er starrte aus dem Fenster und kratzte sich am Kopf.


Angelina machte den Abwasch und setzte sich anschliessend zum Dessert wieder an den Tisch. Dazu tranken wir Kaffee, mit mir als Ausnahme, ich schlürfte an einer Schokolade. Die Kerzen spendeten etwas Licht in das Dunkel des Wohnzimmers.


Markus schien langsam ungeduldig zu werden, er konnte nicht mehr ruhig sitzen. Sein Blick schweifte immer wieder nach draussen, wo es immer noch in Strömen regnete. Blitze durchzuckten die Nacht.


„Wir sollten mal gehen, wenn wir den letzten Bus ins Zosswies noch erreichen möchten. Die Strecke vom Bahnhof ins Heim möchte ich nicht unbedingt ohne Verkehrsmittel gehen.


Nun hielt es Anna nicht mehr aus. „Wir haben eine Überraschung für dich. Heute gehen wir gar nicht ins Zosswies.“ Er schien nicht zu begreifen, denn er legte den Kopf schief und starrte seine Freundin an. „Angelina hat sich bereit erklärt, mich hier ins Bett zu bringen.“


Er drehte schwungvoll seinen Rollstuhl und sah erst Angelina, dann mich an. „Das habt ihr von langer Hand geplant, nicht wahr?“


„Erst seit Montag“, antwortete ich.


„Und du Schuft hast mir alles verschwiegen.“


„Sei doch froh, die Überraschung ist doch gelungen.“ Ich freute mich mit Markus.


„Und wie! Ich weiss immer noch nicht, was ich sagen soll.“


„Vielleicht ist es besser nichts zu sagen und einfach zu geniessen.“ Er sah zu den Frauen, die meine Worte nickend bestätigten.


„Wir verschwinden dann mal ins Badezimmer“, verkündete Angelina und ging den Flur entlang. Anna folgte ihr und schon bald war das Plätschern des einlaufenden Wassers zu hören.


Markus und ich gingen auf den Balkon hinaus, wo wir dem Regen zuhörten. „Das war wirklich eine grandiose Idee von dir.“


Ich grinste. „Ich rühme mich selten, aber in diesem Fall hast du Recht. Um genau zu sein waren es zwei grandiose Ideen. Die erste war, mit Angelina zusammenzukommen, ohne das hätte sich das heute nicht ergeben.“


„Sie ist eine Weltklassefrau. So jemanden findest du nicht alle Tage. Gib Acht auf sie.“


Vor meinem geistigen Auge zog ein Kurzfilm mit Bildern der letzten Tag vorbei. Angelina, Angelina, Angelina, überall sie. Doch halt! Da war ein Schnittfehler, ein schwarzes Aufblitzen, als habe jemand etwas herausgenommen.


„Wie es wohl Jeanne geht“, murmelte ich. Sie hatte ich völlig vergessen. Das schlechte Gewissen überkam mich. Unverzüglich griff ich zum Natel und schrieb ihr eine Nachricht.


*Hallo Jeanne, meine Süsse. Wie geht es dir? Hast du dich vom Turnier erholt?*


„Wem schreibst du in aller Eile zu dieser späten Stunde.“ Man könnte meinen, es sei etwas Dringendes.“


„Ist es auch. Ich habe Jeanne eine Nachricht geschrieben. Ich möchte nicht, dass sie meint, ich habe sie vergessen.“


„Du hast nichts mehr von ihr gehört? Das wundert mich, sie hat dich doch wohl nicht vergessen.“ Markus kratzte sich am Kinn.


„Das denke ich nicht. Vielleicht ist sie einfach nur traurig. Ich wünschte, sie hätte etwas mehr Glück gehabt mit ihren Gefühlen. Ich würde ihr einen Freund von Herzen gönnen.“


Da piepste das Natel. *Ich liege im Bett und schreibe ein Gedicht. Was tust du?*


Ich seufzte. „Meine liebste Jeanne, ich kann dir einfach nicht sagen, dass Angelina bei mir schläft.“ Ich blickte zu Markus, der den Kopf gesenkt hatte.


*Ich bin immer noch etwas geschafft vom letzten Wochenende. Werde früh schlafen gehen.*


Ein gewaltiger Donner erschütterte die Stadt. Das war doch nicht der Zorn Gottes über meine Lüge. Ich wollte doch nur das Beste für Jeanne. Musste ich auch in diesem Fall ehrlich sein?


*Wie läuft’s mit Angelina?*


*Nicht schlecht. Sie muss halt viel arbeiten.*


Daraufhin war es ruhig. Die Frage, wie es ihr ging, hatte sie nicht beantwortet. Ich deutete dies als schlechtes Zeichen.


Angelina kam auf den Balkon. „Anna ist soweit.“

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