Verkaufsgespräche unter Männern
von GhostWriter
»Was möchtest du frühstücken?«
»Ich trinke nur einen Kaffee, ich bin viel zu aufgeregt, um etwas zu essen.«
»Aber dein Termin ist erst in drei Stunden, bis dahin kannst du nicht nüchtern bleiben.«
»Kann ich nicht?« Johannes Dombeck legt den Kopf schief, während er seine Frau mit einem leisen Lächeln anschaut. Trotz der Anspannung gelingt es ihm ziemlich gut. Sie zwinkert zurück und tritt näher an den Tisch heran, an den Johannes sich gerade gesetzt hat. Den Stuhl zurückgeschoben, sitzt er auf der Stuhlkante, als wolle er damit unterstreichen, dass ein längerer Aufenthalt hier nicht geplant ist. Stefanie Dombeck streicht ihm liebevoll durch das Haar. Sie beugt sich zu ihm herunter. Ihre zu einem einfachen Knoten zusammengebundenen Haare, aus denen sich einige Strähnen gelöst haben, fallen ihm ins Gesicht. Es scheint sie nicht zu kümmern, stattdessen drückt sie ihm einen Kuss auf die Stirn. Seine Hände finden ihren Hintern, ziehen seine Frau zu sich heran. Er atmet ihren Duft ein. Sie riecht nach Schlaf, ihre Haut ist noch warm. Für einen kurzen Moment, strömt eine tiefe Ruhe durch ihn hindurch, die sich wie Watte auf seine angespannten Nervenenden legt. Wohlwissend, dass das Gefühl nur für ein paar Sekunden anhalten wird, genießt er es mit geschlossenen Augen.
»Du packst das schon, ich bin sicher«, flüstert Stefanie, seinen Kopf an ihren Bauch gezogen, die Hände um seinen Hinterkopf geschlossen. Er streift mit den Händen über ihren Rücken, das lange Shirt in dem sie geschlafen hat, rutscht nach oben. Erst drückt er ihr einen Kuss auf den Bauch, dann schiebt er sie von sich, ohne zu antworten.
Johannes Dombeck ist Vertriebsleiter in einer mittelständischen Metallbaufirma. Am Mittag steht ein Termin mit einem Bauunternehmer an, der sie für ein Großprojekt haben will. Die letzten Vertragsdetails sind noch zu klären. Die Unterschriften für das gemeinsame Projekt in greifbarer Nähe. Das bisher größte in der Firmengeschichte. Wenn alles klappt, war es federführend Johannes, der es an Land gezogen hat. Seine Anspannung ist entsprechend. Es steht viel auf dem Spiel. Nicht nur für die Firma, auch für sich. Johannes Dombeck ist kein ausgesprochener Karrieretyp, aber ein solches Projekt macht sich gut in seiner Vita. Er ist erst vierzig Jahre alt, die Optionen noch weiter aufzusteigen sind vorhanden.
»Ich mache dir ein Müsli, ok?« Die Stimme seiner Frau holt ihn aus seinen kreisenden Gedanken, die sich seit gestern Abend, nachdem er die Firma verlassen hat, immer wieder um dieselben Fragen drehen. Hat er an alles gedacht? Hat er alles richtig durchgerechnet? Wie werden sie die Termine halten können? Die Lieferungen der aufwändig produzierten Metallteile sicherstellen können? Reichen die Maschinen, die Kapazitäten, das Personal?
»Danke, Schatz.« Er weiß, dass sie ihn nicht nüchtern gehen lassen wird. Selbst wenn er verspricht, sich auf dem Weg ins Büro beim Bäcker ein Brötchen zu holen. Solange sie nicht sieht, dass er etwas isst, ist jedes Versprechen wertlos.
Die Stille am Tisch während sie ihren Kaffee trinkt, ist nicht unangenehm. Sie schaut ihm zu, wie er gedankenverloren sein Müsli löffelt. Es kommt nicht allzu häufig vor, dass Johannes so angespannt das Haus verlässt, deshalb lässt Stefanie ihn einfach in Ruhe, leistet ihm einfach nur Gesellschaft.
»Schreib mir, wenn ihr fertig seid«, sagt sie, während sie eine halbe Stunde später an seinem Krawattenknoten zupft. Sie trägt immer noch das lange Schlafshirt, während sie barfuß durch den Flur hinter ihrem Mann her tapst. Er schnappt sich seine Tasche mit den Unterlagen und haucht ihr einen Kuss auf die Wange.
»Bis später. Ich liebe dich.«
»Ich dich auch.« Sie reckt den Daumen nach oben. »Viel Glück.«
Die Stille die das Haus erfasst, nachdem er die Tür hinter sich zugezogen hat, fühlt sich schwer an. Die kribbelnde Anspannung die ihren Mann seit Tagen umgibt, hat längst auch auf Stefanie übergeschlagen. Sie sieht ihm nach, dass er seit Tagen mit anderen Gedanken beschäftigt ist. Die aktuelle Situation ist eine Ausnahmesituation. Ihr Alltag ist sonst eher entspannt. Ein paar Tage Aufregung sind da keine Belastung. Trotzdem ist sie froh, wenn der Tag zu Ende ist. Im Idealfall mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen ist. Die letzten Tage waren nicht nur für Johannes anstrengend. Vieles ist auf der Strecke geblieben. Ein Lächeln legt sich auf Stefanies Lippen. Ja, auch das ist weitgehend auf Eis gelegen.
Ein Gedanke reift in ihrem Kopf. Ein Kribbeln erfasst ihre Kopfhaut. Ihr Lächeln wird zu einem Lachen. Ja, denkt Stefanie Dombeck. Das wäre bestimmt ein passender Abschluss für einen solchen Tag.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, geht sie unter die Dusche, wo das warme Wasser und der kräftige Brausestrahl auf ihrer Haut nicht gerade dafür sorgen, dass ihre Idee abkühlt. Auch sie wird heute Abend ein passendes Geschenk zum Abschluss des Vertrages bereit haben. Jetzt muss nur noch alles gutgehen.
Stefanie Dombeck arbeitet an drei Tagen in der Woche im Home-Office für ein großes Versicherungsunternehmen. Heute ist einer dieser Tage. Nach der Dusche setzt sie sich an ihren PC, arbeitet ihre Mails ab, erledigt ihre offenen Aufgaben. Es sind meist Telefonate mit Kunden, die sie zu führen hat. Schäden abwickeln, Fragen beantworten, Kunden betreuen. Eine einfache Aufgabe, die keiner großen Anstrengung bedarf. Trotzdem ist sie heute nicht bei der Sache. Ihre Gedanken schweifen immer wieder zu ihrem Mann. Vor ihrem geistigen Auge sitzt er an einem Konferenztisch, umgeben von Männern in grauen Anzügen mit Stirnglatzen, die auf ihn einreden. Er versucht zu beschwichtigen, hebt die Hände wie zur Verteidigung, während er versucht, die auf ihn einprasselnden Stimmen zu besänftigen. In Gedanken leidet sie mit ihm. Wieder und wieder. Die Zeit will einfach nicht schnell genug fortschreiten. Es dauert eine Ewigkeit bis endlich Mittag ist. Der Termin ist für 13 Uhr angesetzt. Eine fiebrige Unruhe hat sie erfasst, die sie nicht stillsitzen lässt. Am liebsten würde sie ihn anrufen, seine Stimme hören, ihm sagen, dass alles klappen wird. Aber sie will auch nicht stören. Wie eine Glucke wirken. Stattdessen macht sie sich Gedanken, wie sie die Überraschung die ihr vor der Dusche in den Sinn gekommen ist, umsetzen kann.
Sie überlegt sich, was Johannes gefallen würde. Worauf er sich freuen würde. Was sie schon lange nicht mehr gemacht haben. Am Ende reift der Gedanke zu einer verrückten Idee, von der sie nicht mehr loskommt. Bis sie nackt vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer steht, eine kleine Auswahl an erlesenen Kleidern neben sich liegend. Die passenden Schuhe sind wie Hühner auf der Stange daneben aufgereiht.
»Was mache ich hier eigentlich?«, grinst sie ihr Spiegelbild an. Ihre Augen wandern über ihre nackte Haut. Als sie die roten Flecken auf ihren Wangen sieht, muss sie über sich selbst lachen. Ihr Herz schlägt schnell in ihrer Brust. Es sind noch Stunden bis zu dem geplanten Ereignis, aber sie ist schon jetzt so aufgeregt, als stünde es unmittelbar bevor. Wie zur Bestätigung wandern ihre Augen zu der Uhr auf der Kommode.
13:50 Uhr. Dass sie seit einer Minute die Daumen drückt, merkt sie erst als eines der Gelenke an ihren Händen lautstark knackt. Das Handy, das sie schon den ganzen Tag überall mit sich herumträgt, gibt einen Signalton ab. Das Display aktiviert sich. Stefanie beugt sich nach vorne. Auf dem Sperrbildschirm stehen zwei Zeilen:
‚Wir haben sie. Alles unterschrieben. Bin bald da.‘ Ein Herz bildet den Abschluss der kurzen Nachricht, aber für Stefanie reicht sie aus, dass sie den Wackerstein der ihr von den Schultern rutscht, beinahe körperlich spüren kann. Johannes taucht vor ihrem geistigen Auge auf. Lachend. Entspannt. Glücklich.
Wärme strömt durch ihre Glieder, ihre Nacktheit vor dem Spiegel spürt sie kaum. Ihre Nippel stellen sich auf, ohne dass sie es bewusst wahrnimmt. Das Display ihres Smartphones dimmt sich langsam bis zur völligen Dunkelheit herunter. Die kurze Nachricht verblasst. Wir haben sie. ‚Sie‘ steht in diesem Fall für die 345 Spezialteile, die Johannes‘ Firma jetzt für den Bauunternehmer fertigen wird. Ein Auftragsvolumen von knapp 13 Millionen Euro. Vollauslastung von 15 Mann für mehr als ein Jahr. Johannes‘ Stimme flüstert ihr diese Daten in den Kopf. Sie hat sie die letzten Tage immer wieder von ihm gehört. Jetzt hat er es geschafft. Ihr Herz quillt beinahe über vor Stolz. Damit ist eine weitere Entscheidung gefallen. ‚Bin bald da.‘ Stefanies Augen finden ihr Spiegelbild wieder.
Sie weiß nicht genau wie lange sie Zeit hat, aber sie wird fertig sein, wenn Johannes nach Hause kommt.
»Ich bin bereit für dich«, sagt sie lächelnd zu sich selbst, zwinkert sich verschwörerisch zu, ehe sie sich der Kommode zuwendet, in der sie die ganz besondere Wäsche aufbewahrt. Aus den Augenwinkeln sieht sie ihr Spiegelbild aus dem Spiegel huschen. Sie denkt an eine Filmszene. Keine spezielle, ihre Phantasie lässt eine eigene entstehen. Eine Frau, nackt, mit nachlässig geknotetem Haar, wendet sich von ihrem Spiegelbild ab. Die Perspektive bleibt stehen, die Kamera filmt den leeren Spiegel. Bis die Frau völlig verändert wieder auftaucht, als hätte sie sich nur für eine Sekunde nach unten gebeugt, während der sie sich vollkommen verwandelt hat. Bei Stefanie dauert die Verwandlung eine Viertelstunde, aber dafür ist das Ergebnis auch umso beeindruckender.
Wieder steht sie vor dem Spiegel. Dieselbe Perspektive. Aber mit der anderen Stefanie Dombeck. Der Stefanie, die sie die letzten Tage aufgrund der Anspannung wegen des Termins weggesperrt hatte. Jetzt ist sie wieder da. Sie hebt einen Arm, um sich die die rot gefärbte Strähne aus der Stirn zu streichen. Die übrigen, braunen Locken sind hochgesteckt und mit zwei schwarzen Stäben zusammengehalten. Sonst fallen ihre Haare auf die Schultern. Jetzt ist es nur ein feiner Flaum, der ihren Nacken streift. Der Knoten ist aufwändig, ohne streng zu wirken. Locker genug ohne nachlässig zu erscheinen. Ein Friseur mit dem entsprechenden Namen, würde astronomische Summen für die Frisur verlangen, die sie in kaum zehn Minuten arrangiert hat. Den Arm noch an der Schläfe, hebt sie den anderen mit dem breiten, schwarzen Lederband, das sie in der Hand hält. Sie legt es sich um den Hals. Der Verschluss rastet klickend ein. Einen Moment schneidet das enge Leder ihr in die Haut, schnürt ihr scheinbar die Luft ab, aber sie gewöhnt sich schnell daran. Sie hakt einen Finger in die Öse aus mattem Platin, die vorne an dem Band baumelt, um die Öse mittig über das Jugulum zu platzieren. Die Öse ist schwer, sie hat etwas Archaisches an ihrem zierlichen Hals.
Die schmalen, schwarzen Träger ihrer mit Spitze besetzten Brusthebe, stehen in hartem Kontrast zu dem derb wirkenden Leder um ihren Hals. Ihre Brustwarzen ragen keck aus dem transparent genähten Stoff. In ihrem rechten Nippel steckt ein Stift, mit zwei kleinen Kugeln auf beiden Seiten verschraubt. Wie um der Ungerechtigkeit zuvorzukommen, ohne fremde Hilfe hart sein zu müssen, ragt der ungepiercte Nippel noch steifer aus der Brustwarze hervor. Als wolle er auf der Stelle geleckt, gestreichelt, gezwirbelt und gezwickt werden. Aber er muss sich genau wie alle anderen primären und sekundären Geschlechtsorgane noch eine Weile gedulden. Mit den Fingerkuppen greift sie unter den feinen Stoff, rückt ihre Brüste darin zurecht. Kleine, feste Brüste, die eigentlich keine Unterstützung bräuchten. Aber Johannes steht auf dieses edle, kleine schwarze Stück Stoff. Für das was sie vor hat, ist einfaches nackt sein nicht die richtige Wahl. Wie selbstverständlich gleiten die Finger an den Seiten entlang nach unten, finden die Träger des weit ausgeschnittenen Höschens, das sie sich auf der Hüfte ausrichtet. Die Träger sind schmal, sie sitzen hoch auf dem Hüftknochen. Stefanie kann sich solche Wäsche leisten. Nicht nur finanziell. Auch optisch.
In ihrem 37 Jahre alten Körper stecken mehr als zwanzig harte Yoga und Pilates Jahre. Dazu unzählige Kilometer in Laufschuhen. Das Ergebnis gleitet unter ihren Fingerspitzen dahin. Ein flacher, straffer Bauch, ohne erkennbare Falten. Im Gegenteil. Sie ist sehnig geworden, seit sie im Home-Office arbeitet. Hat das Programm am Morgen ausgedehnt. Mitunter treibt sie ihren Sport sogar während der Arbeit. Wer sieht schon, ob sie am Schreibtisch sitzend, oder im Lotussitz auf der Yogamatte telefoniert.
Die langen, von den hoch ausgeschnittenen Trägern des String-Tangas optisch verlängerten Beine, stehen in ihren teuersten High-Heels. Jenen Schuhen, die nie etwas anderes als flauschigen Teppichboden, oder glattes Parkett unter ihre roten Sohlen bekommen haben. Die dreizehn Zentimeter hohen Absätze treiben ihre Zehen unter das weit ausgeschnittene Leder, der spitz zulaufenden Zehenkappen. In dem auf Hochglanz polierten Lackleder sieht sie sich schemenhaft, wenn sie sich nach vorne beugt. Auf der Kommode liegt ein schwarzer Seidenschal, den sie sich locker um ein Handgelenk wickelt, ehe sie das Schlafzimmer verlässt.
Im Esszimmer dimmt sie das Licht. Es ist mittlerweile kurz vor 15 Uhr. Draußen stürmt ein regnerischer Oktobertag mit Macht an den Fenstern vorbei. Die Stimmung hinter der Glasscheibe wirkt trübe, kalt und abweisend. In ihrem Esszimmer dagegen ist es wohlig warm. Ein Feuer knackt in dem großen Specksteinofen, der, wenn er ordentlich gefüllt ist, das ganze Untergeschoß wärmen kann. Kerzen brennen auf der Anrichte, am Boden, vor Blumenkübeln, auf Beistelltischen. Die Luft riecht nach einer heimeligen Mischung aus Vanille und Kerzenwachs. Im Flur brennt kein Licht, die Kerzen wirken wie Wegweiser, die Johannes von der Eingangstür direkt ins Zentrum des Geschehens führen sollen. Auf dem alten, eingewachsten Esstisch, den ihr Urgroßvater um die Jahrhundertwende des vorigen Jahrtausends selbst gezimmert hat, steht ein mit Eis gefüllter Sektkübel. Zwei hohe Gläser warten daneben. Der Kopf einer edlen Flasche Champagner ragt aus dem Kübel heraus.
Stefanie schaut sich um. Kontrolliert hier eine Kerze, richtet dort eine anders aus. Vorsichtig, stets darauf bedacht die roten Sohlen ihrer Louboutins nicht zu zerkratzen, gleitet sie mit katzenartigen Bewegungen durch das Erdgeschoß. Alles ist perfekt. Perfekt für Johannes. Als ob er auf den passenden Moment gewartet hätte, fährt sein Auto in genau diesem Augenblick in die Einfahrt. Ein Lichtbündel streift die Szenerie im Esszimmer, dann erlischt es. Draußen ist es düster geworden. Wind und Regen haben scheinbar noch zugelegt. Stefanie hört das Garagentor rattern. Oft parkt Johannes in der Einfahrt, heute stellt er den Wagen in die Garage, von dort kommt er trockenen Fußes in das Haus.
Die wenigen Sekunden die das länger dauert, braucht Stefanie. Sie nimmt den Seidenschal, der auf der Tischplatte liegt und bindet ihn sich vor die Augen. Knotet ihn an ihrem Hinterkopf zusammen, wohl darauf bedacht, die Stäbe die ihr Haar halten, nicht durcheinander zu bringen. Aber sie sitzen fest genug. Von einem Moment auf den nächsten ist sie blind. Es ist stockdunkel vor ihren Augen. Sie hört das Garagentor zufahren. Noch ein paar Sekunden Zeit. Mit dem Rücken steht sie an der Tischplatte, stemmt sich mit den Armen auf den Tisch, rutscht mit ihrem Po dorthin wo sie die Mitte vermutet, und stellt die High-Heels mit den Sohlen auf die alte, vernarbte Tischplatte. Die Arme breitet sie aus, während sie sich auf den Rücken legt. Ihre Handgelenke liegen kurz vor den Tischkanten. Sie kann die Kanten auf beiden Seiten mit den Fingern greifen. Dann lässt sie die Knie nach außen sinken, bis ihre Beine auf der Tischplatte zum liegen kommen. Die Sohlen der Schuhe berühren sich, ihre Knie liegen auf dem Tisch.
Sie kann den nach oben gewölbten Venushügel, der sich unter dem schwarzen Stoff abzeichnet vor ihrem geistigen Auge förmlich aufragen sehen. Er wird mit das erste sein, das Johannes gleich sehen wird. Ihre schmerzhaft erregten Nippel scheinen lichterloh zu brennen. Stefanie spürt die Nässe zwischen ihren Beinen, die den dünnen Stoff des zarten Höschens längst durchweicht hat. Seit über einer Stunde ist sie mit genau diesem Szenario beschäftigt. Jetzt ist sie viel zu aufgeregt, um noch darüber nachzudenken, ob sie etwas vergessen, etwas übersehen, etwas nicht bedacht hat. Ihre Sinne sind einzig auf ihre Nase und ihre Ohren beschränkt. Sie riecht die rauchgeschwängerte Luft, die sanften Vanillenoten die ihr in die Nase steigen, hört wie die Tür zur Garage sich öffnet. Gleich rechnet sie damit seine Schritte zu hören. Seine braunen Budapester haben ihren eigenen Klang auf dem Parkettboden. Genau wie eben noch ihre Louboutins. Ihr Herz hämmert ihr im Hals, ihr Brustkorb hebt und senkt sich schnell. Sie ist aufgeregt wie schon lange nicht mehr. Freudige Erregung gepaart mit nervöser Anspannung hält sie in Atem.
Wie wird Johannes auf ihr Geschenk zum Abschluss des Vertrags reagieren? Wird er sich freuen? Wird er verstehen was das Arrangement ihm zeigen soll? Ist sie zu weit gegangen? Die Darstellung zu obszön, zu vulgär? Die Gedanken rasen durch ihren Kopf. Sie zwingt sie nieder. Es ist ohnehin zu spät, sich jetzt noch zu überlegen, ob es richtig oder falsch ist was sie sich ausgedacht hat. Denn sie hört Schritte durch den Flur hallen. Sie haben ein seltsames Echo, das ihr so noch nicht aufgefallen ist, das sie aber auf die Konzentration ihrer Sinne auf das Gehör schiebt. Sie verstummen ehe sie weiter darüber nachdenken kann. Stille breitet sich in ihrem Esszimmer aus, legt sich wie Watte auf ihre Ohren. Stefanie glaubt mitten in einer Nebelwolke zu liegen. Sie will etwas sagen, aber sie zwingt sich die Lippen geschlossen zu halten. Nur die Geräusche ihrer Atmung dringen an ihre Ohren. Das klopfende Herz, das ihre Atemgeräusche zu übertönen scheint, pocht nur in ihrer Fantasie so laut.
Warum kommt er nicht näher? Sie möchte den Kopf heben, möchte ihn fragen, aber das würde alles ruinieren und sie weiß das. Lass die Szene auf ihn wirken, zwingt sie sich zur Ruhe. Lass ihn aufsaugen was er sieht. Bleib einfach liegen. Lass ihn seine Erregung steigern, seine Lust auf dich wachsen. Ein Kribbeln hat zwischen ihren Schulterblättern eingesetzt. Ein urzeitlicher Instinkt. Als drohe Gefahr. Ihr Herz rast, sie spürt den Schweiß an ihrem Rücken, die unebene Tischplatte mit dem speckigen, abgewetzten Holz auf ihrer Haut. Ihre Beine zucken, die Muskeln an den Oberschenkeln flattern. Leise, wie ein weit entferntes Metronom, pochen die Wadenbeinknochen auf die Tischplatte. Sie zittert am ganzen Körper. Möchte Stöhnen vor Erregung.
Ein Windhauch streift ihre Waden. Er fühlt sich kühl an, als hätte sich irgendwo ein Fenster geöffnet. Noch immer fühlt sie sich blind und taub. Die Blindheit kann sie erklären, die Taubheit übersteigt ihre überreizten Sinne. Warum hört sie nichts? Warum hört sie seine Schritte nicht? Ist er überhaupt noch hier? Dann spürt sie Fingerspitzen an ihren Fesseln, die sie vor Schreck zusammenzucken lassen. Ein spitzer Schrei kommt über ihre Lippen. Sofort schlägt sie die Zähne zusammen. Ihre Arme, ihre Beine, alles was vor Schreck hochgefahren ist, fällt mit einem schmatzenden Geräusch auf die Tischplatte zurück.
»Schhhh«, macht eine Stimme ganz nah an ihrem Ohr. Sie spürt warmen Atem, der ihre erhitzte Haut streichelt. Eine Hand legt sich auf ihre Schulter, streift über ihr Schlüsselbein. Die Finger an ihren Fesseln gleiten sanft wie Federn hinunter über die Sehnen ihrer Füße. Sie hört das Leder der Schuhe knarzen. Derweil die Hand an ihrem Schlüsselbein unter den Träger des BHs streift. Ihre überreizten Empfindungen blockieren ihre Gedanken. Sie scheinen zu langsam, zu träge zu sein, um zu begreifen. Dann endlich bricht die Erkenntnis mit Wucht über sie herein. Ihr Herz setzt einen Schlag aus. Sie schreckt hoch, aber die Hand an ihrer Schulter drückt sie sanft zurück.
»Oh Gott«, stöhnt sie. Wie kann Johannes sie an der Schulter und an den Füßen gleichzeitig berühren? Wie kann er ihr ins Ohr flüstern, während eine Hand mit ihren Schuhen spielt? Endlich kapiert sie. Ihr Herz hämmert mit doppelter Geschwindigkeit in ihrer Brust weiter. Johannes ist nicht allein. »Oh Gott.«
»Schhhh«, raunt die Stimme an ihrem Ohr. Ist das überhaupt Johannes? Ist er der an der Schulter, oder der an den Beinen? Sie ruckt mit dem Kopf herum, versucht die Augenbinde abzustreifen, aber so fest wie sie sie geknotet hat, gibt sie keinen Millimeter nach. Sie hebt einen Arm, will ihn zur Augenbinde führen, aber die Hand die sie an der Schulter hält, legt sich sanft auf ihren Unterarm.
»Schhhh«, macht die Stimme auf der linken Seite. Die Hand an ihrer Schulter ist immer noch da. Eine andere hält ein Handgelenk, eine andere streichelt ihren Fuß. Wie in einem Slapstick Film sieht sie sich vor ihrem geistigen Auge mit der freien Hand wedeln, so als wolle sie sagen:
‚Hallo? Hier ist noch eine Hand die ich bewegen kann.‘ Aber jemand kommt ihr zuvor. Finger schließen sich um den anderen Unterarm. Halten auch diesen auf der Tischplatte. Streifen die Adern entlang die sich darauf abzeichnen.
Wieder spürt sie den kühlen Windhauch. Schritte erklingen im Flur. Kommen näher. Schneller, lauter, weniger zurückhaltend als die Schritte mit denen Johannes ins Esszimmer gekommen war. Ein Nachzügler.
»Ach du…«, hört Stefanie eine Stimme rufen. Sie kommt ihr erschreckend bekannt vor. Sie verstummt irgendwo zu ihren Füßen. Wer flüstert ihr die ganze Zeit ins Ohr, wenn ihr Mann jetzt erst in das Esszimmer kommt? Stefanie ruckt hoch, aber die Hand an ihrer Schulter drückt sie sanft zurück.
Wer sind die Personen um sie herum, wenn Johannes jetzt erst in ihr Esszimmer kommt? Sind es Kollegen? Gar sein Chef? Oder noch schlimmer…sind es die Leute von dem Bauunternehmen mit denen Johannes verhandelt hat? Ihre Wangen überziehen sich mit Schamesröte. Was hat sie hier nur angerichtet. In welche peinliche Situation hat sie Johannes gebracht? Von sich selbst einmal ganz abgesehen? Ihr Puls flattert wie ein verirrter Vogel in ihrem Hals. Sie möchte schlucken, aber ihr Mund ist so trocken, dass ihr die Zunge wie ein Fremdkörper erscheint.
Die Schritte kommen näher. Mit erschreckender Klarheit erkennt sie das Geräusch seiner Schuhe auf dem Parkettboden. Warum erst jetzt? Plötzlich spürt sie warmen Atem auf den Lippen. Jemand küsst sie. Sie schmeckt Johannes, ohne Zweifel. Seine Zunge will sich Zugang zu ihrem vor Schreck zusammengekniffenen Mund schaffen. Er knabbert in ihre Lippen, drängt sich fordernd nach vorne. Endlich kann sie klar genug denken, öffnet die Lippen, um ihn einzulassen. Der Kuss überkommt sie wie ein Wirbelsturm. Sie drängt sich ihm entgegen und erwidert das Spiel mit seiner Zunge.
Dann ist er weg. Ihre Lippen schnappen ins Leere wie ein Fisch der an Land liegt.
»Was für eine Überraschung«, haucht er ihr Augenblicke später ins Ohr. Seine Lippen kitzeln an ihrer Ohrmuschel. »Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich alleine gekommen.« Sie hört das Lächeln in seiner Stimme. Sieht in Gedanken wie er das Gesicht zu einem Lachen verzieht. Am Fußende des Tischs, dort wo jemand ihre Beine streichelt, hört sie ein verhaltenes Glucksen, das sofort wieder verstummt, so als hätte der Verursacher sich schnell auf die Zunge gebissen. Wieder scheinen ihre Gedanken wie Gelee verzögert zu fließen, denn als ihr klar wird, was mit ihrem Körper gerade passiert, ist es zu spät. Sie ist bereits mitten drin. In einem Orgasmus, der sie bis in die Haarspitzen durchschüttelt. So schnell, so ohne Vorwarnung hat sie ihn noch selten erlebt. Er kommt wie ein Fingerschnippen. In einer Welle die von den Zehenspitzen bis zu den Haarspitzen durch sie hindurchrollt. Dort zurück schwappt. Sich geradezu aufschaukelt. Es fühlt sich an wie ein heißer Schauer. Dass es mehr ist wie ein Schauer, zeigt ihr nicht nur die Nässe, die sich schlagartig zwischen ihren Beinen ausbreitet.
»Du bist vollkommen verrückt«, haucht er ihr ins Ohr. »Ich liebe dich.« Wie zur Bestätigung spürt sie seine Lippen an ihrem Hals. Sein warmer Atem streift ihre Brust. Während eine kalte Hand eine Wade entlang streicht, spielt eine andere - viel wärmere Hand, weiter an ihrem Fuß. Eine andere gleitet pausenlos ihren Unterarm entlang bis zur Ellbogenbeuge, wo sie einen Moment innehält und dann umdreht, als traue sich der Besitzer nicht weiter. Wie viele Hände, wie viele Männer sind an ihr zugange? Stefanie fühlt sich maßlos überfordert mit der Antwort. Im selben Moment legt sich einen andere - neue? - Hand auf ihre Finger, umschließen sie, drücken sie sachte zusammen, bis sie sie von alleine um die Tischkante legt. Jemand macht es der Hand auf der anderen Seite nach, als brauche sie auch dort fremde Hilfe, um sich festzuhalten. Die Geste, so geräuschlos sie stattgefunden hat, ist unmissverständlich. Beweg dich nicht. Bleib genau so liegen. Sie greift um die Kante, als gäbe sie ihr Halt im Strudel ihrer Gefühle.
Dann plötzlich sind alle Hände, alle Finger, alle Lippen, jeder Atemhauch auf ihrer Haut weg. Wieder zuckt sie dabei zusammen. Ihr Kopf ruckt von links nach rechts, auf der Suche nach Geräuschen. Stefanie fühlt sich, als würde sie fallen. Von einer Sekunde auf die nächste sind alle Berührungen weg. Sie ist so überreizt, dass sie kurz vor einem neuen Orgasmus steht. Aber die plötzliche Veränderung fühlt sich wie die sprichwörtliche kalte Dusche an. Sie kommt endlich einen Moment lang dazu, ihre Gedanken zu sortieren.
Was ist passiert? Johannes ist hier, aber er ist nicht alleine. Das hat sie schon kapiert.
Ihre Überraschung ist gründlich in die Hose gegangen. Das ist ihr auch schon klargeworden.
Aber alle, die sie dort haben liegen sehen, nachdem sie das Wohnzimmer betreten hatten, sind noch da. Niemand ist vor Schreck davongelaufen. Niemand hat irritiert gewirkt. Niemand hat gefragt. »Was soll das?« Niemand hat gefragt »Wer ist das?«
Obwohl Johannes noch nicht im Raum war, sind sie einfach nähergekommen. Haben sie berührt. Sie gestreichelt. Als ob sie immer in fremde Wohnzimmer kämen, in denen halbnackte Ehefrauen für sie auf dem Tisch liegen.
Und was ist mit Johannes? Warum hat er ihr nicht sofort etwas über den halbnackten Körper geworfen, um sie zu bedecken? Warum hat er seine Gäste nicht aus dem Zimmer befördert, damit sie sich erstmal etwas anziehen kann? Warum steht er mit ihnen zusammen neben ihr, als hätte sie ihn mit einem gedeckten Tisch voller Kaffee und Kuchen empfangen, statt halbnackt mit sich selbst?
Sie schauen auf dich herunter, wird ihr gerade klar. Wildfremde Männer, die du nicht kennst, die du noch nie gesehen hast, starren dich gerade an. Sie erschauert. Fühlt sich nackt wie vielleicht noch nie zuvor in ihrem Leben. Ihre Hände lösen sich von der Tischplatte. Es ist ein Reflex, den sie nicht steuern kann. Sie will an die Augenbinde. Will aufstehen. Wegrennen.
Niemand hält sie zurück. Obwohl sie ihr eben noch die Hände um die Kante gelegt hatten, hält sie niemand zurück, während sie beide Hände an die Augenbinde führt.
»Nicht«, sagt Johannes hinter ihr. Seine Stimme ist leise, aber sie hört die Bitte die in ihr mitschwingt. Fast ein Flehen bildet sie sich ein. Ihre Hände sinken herunter, ohne dass sie den Seidenschal über ihren Augen berührt hat. Ihr Rücken sinkt zurück auf die Tischplatte, die Hände finden die Tischkanten und legen sich darum. Als wäre nichts passiert. Das Gefühl das sie durchströmt, kann sie nicht beschreiben. Aber es fühlt sich unglaublich an, also versucht sie gar nicht weiter es zu ergründen.
Dann sind alle Hände, alle Finger wieder da. An ihren Beinen, an ihren Füßen. Am Arm. An der Schulter. Nur sind sie jetzt fordernder. Waren sie vorher zaghaft, wie ein zarter Windhauch, sind sie jetzt drängender. Zielstrebiger. Die Hand an ihrem Arm traut sich über den Ellbogen hinaus. Weit darüber hinaus. Die Hände an ihren Beinen streichen nicht mehr nur über ihre Füße, spielen nicht mehr nur mit den Schuhen, sondern gleiten ihre Schenkel hinauf. Sie kann ein Stöhnen nicht verhindern. Wie zur Bestätigung entfährt einem der Anwesenden ein ähnliches Geräusch. Ungläubige Verwunderung schwingt darin mit. Stefanie kann gut mit ihm nachfühlen. Finger finden ihren BH. Schieben sich ungeniert unter die Körbchen, obwohl ihre Brüste sowieso frei liegen. Eine Hand fährt ihr unter den Slip. Streift mit dem Daumen über ihren Venushügel. Stefanie wirft den Kopf zurück. Diese verrückte Situation treibt sie in einen neuerlichen Orgasmus. Die öffentliche Zurschaustellung fühlt sich an, als würde sie ihr innerstes preisgeben.
Vielleicht solltest du einfach mal schauen, was du hier so treibst, sagt eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Und dir dann nochmal Gedanken machen, über öffentliche Orgasmen. Sie muss unweigerlich grinsen. Die Besitzer der Hände müssen bemerkt haben, was sie mit ihr angestellt haben, denn sie werden immer mutiger. Damit treiben sie Stefanie unweigerlich erneut vor sich her. Sie reitet eine Welle nach der nächsten, sie schütteln sie durch, lassen sie unkontrolliert aufstöhnen. Aber trotz aller Gefühle fühlt es sich irgendwie unvollständig an.
Sie spürt die Hände überall an ihrem Körper. Finger die sich immer drängender Zugang zu Stellen schaffen, die außer Johannes sonst niemand berühren darf. Stellen die nicht nur auf ihrem Körper zu finden sind. Die Konsequenz ist unschwer zu erraten. Bald werden es nicht nur Hände und Finger sein, die sie erkunden. Will sie das? Wird Johannes das zulassen? Kommen die anderen überhaupt auf den Gedanken? Wieder rollt eine Welle aus Empfindungen und Emotionen durch sie hindurch. Längst befindet sie sich wieder in dem Strudel, der keinen echten, klaren Gedanken zulässt. Sie besteht nur noch aus Lust. Lust, die ihr Hände und Finger nicht geben können. Was den ersten Teil ihrer Frage beantwortet.
Ja, sie will inzwischen mehr spüren als bloß Hände und Finger. Auch wenn das völlig verrückt ist. Ihre Überraschung damit völlig aus dem Ruder laufen würde. Aber soweit kann sie in ihrer kleinen rosaroten Welt, die auf die Größe eines Stecknadelkopfes zusammengeschrumpft ist, nicht mehr denken.
Dabei ist das Zentrum ihrer Welt längst dicker als ein Stecknadelkopf angeschwollen. In eben dieser Sekunde berührt jemand genau dieses geschwollene Zentrum ihrer Erregung, den Kitzler zwischen ihren Schamlippen. Stefanie Dombeck explodiert in einer rosaroten Wolke aus Lust und Verlangen. Der Schrei der ihr über die Lippen kommt, klingelt ihr selbst in den Ohren. Sie muss die anderen erschreckt haben, denn plötzlich halten alle Hände inne. »Nicht aufhören«, hört sie sich betteln. »Weiter.«
Wie Ameisen, die aus einer Schockstarre erwachen, huschen die Hände wieder über sie hinweg. Vor allem derjenige der sich in ihrem Höschen befindet, bereitet ihr unbeschreibliche Freude. Aber auch der der sich um ihre Brustwarzen kümmert, sticht aus den scheinbar überall gleichzeitig spürbaren Berührungen heraus.
Es ist mehr ihr sechster Sinn der ihr flüstert, dass um sie herum irgendetwas neues passiert. Irgendetwas Großes. Die Stille, schon seit Johannes mit den unbekannten Männern den Raum betreten hat, beinahe absolut, wiegt plötzlich noch schwerer. Als halten alle den Atem an. Die Hände auf ihr, die Finger in ihr, werden irgendwie zurückhaltender. Wie sie ganz am Anfang waren. Zögerlicher. Vorsichtiger. Sie hat keine Erklärung dafür, bis sie deutlich ein paar Lippen spürt, die sich von ihren Waden ihre Beine entlang nach oben tasten. Die Art und Weise wie sie das tun, sind unverkennbar für Stefanie. Es ist Johannes, der sich mit dem Mund so schnell ihre Beine hinauf arbeitet, dass er in kürzester Zeit an ihrem Höschen ankommt. Der Finger, der in einem Moment noch in ihr steckt, rutscht im nächsten Moment aus ihr heraus. Hände finden ihr Höschen, ziehen es nach unten. Sie hilft mit, indem sie die Hüfte anhebt. Jemand ruckt an ihr herum, sie muss sich fester an den Tischkanten festhalten, um nicht hinter dem Höschen her zu rutschen, dass ihr von den Beinen gezogen wird. Sie glaubt es raschelnd auf den Boden fallen zu hören.
Feste Hände schließen sich derweil um ihre Brüste. Die zurückhaltenden, streichelnden Berührungen scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. Sie fühlt sich abgegriffen. Jemand streift um ihren Hals, legt die Finger um das Lederband und drückt zu. Nicht besonders fest, aber sie zeigen ihr am deutlichsten die Veränderung, die stattgefunden hat. Die Stimmung wird aufgeheizter. Hemmungsloser. Ob es nur an ihrer Nacktheit liegt, oder daran, dass Johannes ihr die Schamlippen leckt, kann sie nicht erkennen. Aber sie vermutet, dass die Männer um ihn herum das wie ein Signal, wie eine Einladung aufgenommen haben, hemmungslos mitzumachen. Waren sie am Anfang noch zurückhaltend, überfordert mit der Situation, kommt es Stefanie nun so vor, als streiten sie sich regelrecht um den Vorrang an ihr. Hände kneten derb ihre Brüste. Finger zwirbeln an ihren Brustwarzen, dehnen den gepiercten Nippel, indem sie an dem Stift ziehen. Hände umschließen ihren Hals, spielen an ihrem Kinn. Ein Daumen streift hart über ihre Lippen. Kaum ist der Daumen weg, zieht jemand an dem Platinring um ihren Hals, so fest, dass sich ihre Schulterblätter von der Tischplatte lösen. Jemand zwickt einen Hautlappen über ihrem Venushügel zwischen die Finger. Er dehnt die Haut, zieht ihren Kitzler nach oben. Lippen streifen über den erregten Knubbel. Zähne beißen vorsichtig in ihre Schamlippen. Ein Finger schiebt sich in ihre nasse Muschi. Dann noch einer und noch einer. Sie spürt heißen Atem, der sich zwischen ihren Beinen sammelt. Stoppelhaare die an den Innenseiten ihrer Oberschenkel kratzen.
Sie kann nur noch vermuten, dass Johannes für den unteren Teil verantwortlich ist. Dass er es ist, der zwischen ihren Beinen kniet oder liegt, dass seine Lippen es sind, die ihre Schamlippen streifen, seine Zunge es ist, die ihren Kitzler leckt. Sie ist viel zu überreizt, um die einzelnen Handlungen, die Liebkosungen hier, den Schmerz dort, als isolierte Aktion zu lokalisieren. Ihre Haut registriert keine einzelnen Finger mehr, ihre Sinne keine einzelnen Berührungen mehr. Vor ihrem geistigen Auge finden sich Hände, Finger, Zungen, und Lippen einfach überall an ihrem Körper. Sie vergeht beinahe vor Lust.
Jemand schlabbert lautstark die Nässe zwischen ihren Beinen auf, ein anderer stöhnt dabei ungeniert irgendwo neben ihr auf, während irgendwo hinter ihr jemand lautstark die Luft einsaugt. Stefanie fühlt sich im Zentrum all dieser Erregung, verantwortlich dafür was die Männer sehen, was sie mit ihr anstellen. Zum ersten Mal, seit sie sich dieser Behandlung hingegeben hat, muss sie sich Luft verschaffen.
»Ich komme«, schreit sie heraus. Ihre Stimme hört sich viel zu laut an. Bis sie merkt, dass sie geschrien hat, was sie eigentlich nur irgendwie artikulieren wollte, ist es zu spät. Jemand zwickt sie in eine Brustwarze, zwischen ihren Beinen wird das Spiel aus Zunge und Lippen zu einem Wirbelsturm. Als sich ein Finger in ihren Anus bohrt, ein Daumen über ihren Kitzler flirrt, ist es um sie geschehen. Sie bäumt sich auf und kommt in einem nicht enden wollenden Orgasmus, der sie bis in die Haarspitzen durchschüttelt.
Ihre Fersen trommeln auf die Tischkante, sie verliert einen Schuh in ihrem strampeln. Die Finger um die Tischkante gekrallt, ruckt sie herum, windet sich in der Hüfte in dem verzweifelten Versuch, der Zunge und den Lippen ihren vollkommen überreizten Kitzler zu entziehen. In ihrem Kopf explodieren Sterne, Lichtpunkte tanzen vor ihren geschlossenen Augen. Rote Glut bohrt sich von ihrem Unterleib aus durch ihre Arme und Beine. Die Fingerspitzen kribbeln, ihre Haare scheinen lichterloh zu brennen. Ein ums andere Mal wirft sie den Kopf in den Nacken, bäumt sich auf, bis ihr Hintern den Kontakt zur Tischplatte verliert, nur um danach umso kraftloser wieder in sich zusammenzufallen.
Stefanie löst eine Hand vom Tisch und streckt sie in die Luft. Keuchend schnappt sie nach Luft. Ihre Beine zittern, ihr Herz schlägt wild in ihrer Brust. »Johannes«, bittet sie, die Hand zu einer Geste haltend, die ihm signalisieren soll, sie zu ergreifen. Sich zu erkennen zu geben. Ihre Überraschung ist grenzenlos, als seine Stimme an ihrem Ohr erklingt. Wohlgemerkt, während sie immer noch die Stoppelhaare eines Barts zwischen ihren Beinen spürt. Wer immer sie geleckt hat, wer immer ihre Schamlippen liebkost, wer immer ihr den Finger in ihren Hintern gesteckt hat…Johannes war es nicht gewesen.
Die Überraschung lässt sie lautstark die Luft einsaugen.
»Ich bin hier«, sagt ihr Mann. Trotz ihrer benebelten Sinne, kann sie überdeutlich das Grinsen in seiner Stimme hören. Sie ruckt herum, als könne sie ihn dadurch sehen. Zwischen ihren Beinen ertönt dieses verräterische Glucksen, während am Tisch verhaltenes Kichern einsetzt. Alle die um sie herum stehen, müssen ihre Überraschung erkannt haben. Für einen Moment glaubt sie vor Scham zu vergehen. Das Gefühl, hilflos dieser Gruppe von Männern ausgeliefert zu sein, ist für einen Augenblick lang übermächtig. Gänsehaut schüttelt sie bis in die Haarspitzen. Ihre Gedanken drehen sich wie ein aufgedrehter Kreisel.
Johannes fragt nicht, warum sie die Hand nach ihm ausgestreckt hat. Dazu sind sie lange genug verheiratet. Sie weiß genau, dass er ihren Zustand richtig lesen kann. Das Verlangen das ihr im Gesicht steht, richtig deutet. Trotzdem muss sie lächeln, als er scheinbar belanglos fragt:
»Die Überraschung ist etwas aus dem Ruder gelaufen. Das hast du dir so nicht vorgestellt, oder?« Sie schüttelt den Kopf, ein Lachen im Gesicht. »Du etwa?«
»Nein.« Es herrscht ein Augenblick Stille. »Das hat wohl niemand hier erwartet«, antwortet Johannes stellvertretend für seine Gäste. Wieder schwingt ein Lächeln in seiner Stimme mit. Stefanie zuckt entschuldigend die Schultern. Die erdrückende Dunkelheit vor ihren Augen macht ihr langsam zu schaffen. Sie würde gerne sehen, wie viele Männer sich um sie scharen und vor allem wer sie sind. Wie sie aussehen. Was sie von ihr denken.
»Sie ist dir auf jeden Fall gelungen, so viel steht mal fest.« Zustimmendes Raunen erklingt um sie herum. Täuscht sie sich, oder werden die Stimmen immer mehr?
»Wen hast du mitgebracht?«, fragt sie. Ihre Erregung ebbt ein wenig ab. Von klar denken ist sie allerdings immer noch weit entfernt. Stattdessen stellt sich ein surreales Gefühl ein, sich mitten in einem Traum zu befinden. Sie lässt den Kopf auf die Tischplatte zurücksinken, die Hand ist erhoben, Johannes hält sie hinter ihrem Kopf. Kaum hat sie die Frage gestellt, wird ihr plötzlich wieder ihre Nacktheit bewusst, fühlt sie sich schutzlos den Blicken ausgeliefert. Dabei wird ihr durchaus klar, dass sie die Empfindung die letzten Minuten nur verdrängt hat. Neben all den anderen Dingen die sie gespürt hat, war für so profane Gedanken kein Platz gewesen.
Ihre Brusthebe hängt tief auf ihren Rippen, der Verschluss muss sich gelöst haben. Vielleicht hat ihn auch jemand geöffnet, oder schlicht an dem dünnen Stoff gezerrt, ohne dass sie es bemerkt hat. Ihr Höschen wird irgendwo auf dem Boden liegen. Sie hat zwar nicht mehr die yogaähnliche Haltung wie noch zu Beginn, aber ihre Beine sind nach wie vor weit gespreizt. Zu allem Überfluss hockt ein Mann zwischen ihnen, der ihr pausenlos seinen warmen Atem über die Schamlippen bläst.
»Ich dachte, wie feiern unseren Vertrag, also habe ich kurzerhand zu uns nach Hause eingeladen«, nimmt Johannes ihre Frage auf, ohne sie konkret zu beantworten. »Ich wusste wir haben Champagner im Kühlschrank.« Wieder schwingt das Lachen in seiner Stimme mit. Jemand schnippt gegen den Sektkübel, der immer noch irgendwo in der Nähe steht. Das Eis darin klirrt, der silberne Kübel gibt ein sattes Geräusch von sich. Eine Hand legt sich auf ihr Schienbein, eine andere auf ihren Arm. Johannes hält sie nach wie vor über ihrem Kopf fest. Langsames streicheln setzt ein. Geht das schon wieder los, denkt Stefanie, keinesfalls böse darum wie ihr bewusst wird.
»Ich habe allerdings nicht damit gerechnet, dass ich auch eine halbnackte Ehefrau zuhause habe, die sich selbst zum vernaschen serviert.« Wieder schwingt das Lachen in seiner Stimme mit. Stefanie spürt das Blut in ihre Wangen schießen. Ohne ihre Reaktion zu kommentieren, geht Johannes auf die Frage ein, die noch im Raum hängt. Wer hier überhaupt alles auf sie herunter starrt.
»Da ist Marco aus der Fertigung«, sagt Johannes.
»Hallo Stefanie«, erklingt zum ersten Mal seit alle den Raum betreten haben, eine artikulierte Stimme außer ihrer eigenen, oder der von Johannes. Das surreale Gefühl verstärkt sich plötzlich wieder, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Plötzlich bekommen all die Hände Namen, all die Finger einen realen Besitzer. Stimmen werden zu echten Personen. Eine gewaltige Gänsehaut schüttelt sie durch.
»So schlimm ist er auch nicht«, sagt Johannes auf ihre Gänsehaut hin. Er erntet einen Lacher der anderen, die alle gesehen haben mussten was mit ihr passiert war. Marco brummt einen unwilligen Laut.
»Da ist mein Chef, der Peter.«
»Hallo Stefanie.« Die Stimme kommt von zwischen ihren Beinen.
»Oh, Shit«, entfährt es ihr. Die Stimme bekommt ein Gesicht. Natürlich kennt sie den Chef der Metallbaufirma, für die ihr Mann arbeitet. Sie hat ihn unzählige Male gesehen, getroffen und gesprochen. Wie kommt er zwischen meine Beine durchfährt es sie? Was ist hier passiert, nachdem Johannes allen voran das Esszimmer betreten und sie so vorgefunden hat? Wie konnte sein Chef, ohne dass jemand auch nur ein Wort gesprochen hatte, plötzlich derjenige werden, den sie von Anfang an für ihren Mann gehalten hatte? Sie war überzeugt gewesen, dass nur er der aktive Part war, bis sie seine Stimme an ihrem Ohr gehört hatte. Ist Johannes einfach zur Seite getreten, um wortlos allen anderen den Vortritt zu lassen? Dann fällt ihr wieder ein, dass Johannes gar nicht als erster hier drinnen gewesen war. Die Gedanken lassen sie schwindeln. Wenn sie nicht schon auf dem Rücken liegen würde, würde sie schwanken. Ihre schwarze Welt beginnt sich schon wieder zu drehen.
»Ich glaube mir wird schlecht«, entweicht ihr. Im selben Moment wird ihr bewusst was sie gesagt hat.
»Auch ich bin eigentlich nicht so schlimm«, sagt Peter Stamm, Johannes‘ Chef prompt. Sie hebt die andere Hand, streift dabei jemanden irgendwo und zuckt schnell wieder zurück.
»So war das nicht gemeint«, keucht sie atemlos.
»Da ist der Chef von Prodano, dem Bauträger für den wir ab nächste Woche fertigen«, fährt Johannes scheinbar unbeirrt fort.
»Martin«, fällt der Johannes ins Wort, der gerade ansetzen wollte, um vermutlich seinen Namen zu nennen. »Ich glaube unter den Umständen können wir uns mit den Vornamen anreden.« Seine Stimme klingt wohltönend, ohne erkennbaren Dialekt. Ein Mann mittleren Alters mit grauem Anzug und Nickelbrille, kommt ihr spontan in den Sinn. Ihr wird tatsächlich schlecht.
»Und bevor Sie vollkommen grün werden, …auch ich bin nicht so übel.« Die Lacher um sie herum, lenken sie einen Moment von ihren Gedanken ab.
»Und dann ist da noch Frau Schneider, seine…«
»Rechte Hand«, kommt es von irgendwo nahe ihrer rechten Schulter. Stefanie zuckt bei der Erwähnung des Namens erneut zusammen. »Susanne«, sagt die Stimme. Finger berühren sie am Schlüsselbein. Sie sind warm, sie fühlen sich plötzlich zarter an als die anderen. Wie zur Bestätigung nimmt Susanne Schneider die Fingernägel und kratzt sachte über ihre Schulter den Arm entlang. Jetzt besteht kein Zweifel mehr, dass eine Frauenhand sie streichelt. Stefanie ist vollkommen fertig. Sie will sich aufrichten, die Binde abnehmen. Die Schwärze wird unerträglich. Aber jemand drückt sie sanft nach unten. Es könnte Johannes sein, der immer noch ihre Hand hält, es könnte aber genauso gut jeder der anderen sein.
In Stefanies Kopf drehen sich tausend Fragen, aber eine einzige schiebt sich seit Minuten immer wieder in den Vordergrund. Drängt sie am meisten beantwortet zu werden. Damit sie versteht wie das plötzlich so schnell passieren konnte. Wie sie so schnell, wortlos und wie selbstverständlich da gelandet sind, wo sie sich gerade befinden.
»Wieso hast du alle hier herein geführt, als du mich so gesehen hast?« Sie stellt die Frage mitten in den Raum. Ihre Worte verhallen einen Augenblick unbeantwortet. Genau wie der leise Vorwurf der darin mitschwingt. Ich habe mich nur für dich hier so drapiert. Stefanie glaubt zu spüren, wie alle ihren Mann anschauen. Vielleicht konnte er ja auch im ersten Moment nichts dafür, weil er gar nicht als erster das Wohnzimmer betreten hatte, aber zurückgerufen hat er auch niemanden, nachdem er dazugekommen war.
»Bist du mir böse?«, fragt Johannes hinter ihr, ohne ihre Frage damit zu beantworten. Der Druck seiner Hand an ihrer verstärkt sich. Ob bewusst oder unbewusst kann Stefanie nicht sehen, aber sie spürt es. Sie schüttelt den Kopf.
»Es ist mir nur ein Rätsel, wie es so schnell gehen konnte.«
»Daran bin wohl ich schuld«, sagt die Stimme rechts. Die wohltönende Stimme des Bauunternehmers. Er zögert einen Moment, bis Johannes für ihn einspringt.
»Wir haben während unseren Gesprächen auch von anderen Dingen gesprochen, die wir schon gebaut haben. Irgendwie sind wir dann auch auf den…Käfig gekommen.« Stefanie versteht sofort was er meint.
Die Sonderkonstruktion der Metallbau Firma Stamm, die in ihrem Keller steht. Schwarzes Metall. Rote Applikationen. Bilder flirren vor Stefanies geistigem Auge vorbei. Sie hat plötzlich den Geruch nach Leder in der Nase. Ihre Pobacken spannen sich an, als erwarte sie einen Schlag darauf.
»Ich wollte mir den mal ansehen«, springt Martin ein. »Und als wir hier herein kamen…alleine, ohne Johannes, da dachte ich, das gehört zur Präsentation dazu.« Stefanie hört das verlegene Lächeln in seiner Stimme. Noch immer steigt sie nicht vollends durch, was hier gerade passiert ist, aber langsam fallen ein paar der größeren Puzzleteile an ihren Platz. Deshalb kam Johannes nach allen anderen in das Esszimmer. Er war erst noch im Keller. Seltsam, aber nachvollziehbar. Aber warum musste er seinen Besuch alleine in eine fremde Wohnung schicken, ohne selbst vorauszugehen? Das alles kommt Stefanie irgendwie unausgegoren vor. Als fehle noch ein bestimmtes Puzzleteil das alles ins rechte Licht rückt.
Sie macht sich aus seiner Hand frei, greift an die Augenbinde und zieht sie sich vom Kopf, ungeachtet dessen, dass sie die Stäbe die ihren Haarknoten halten, gleich mit herauszieht. Durch das gedimmte Licht, die vielen Kerzen und das trübe Wetter draußen, ist das Licht im Esszimmer erträglich hell. Trotzdem braucht sie einen Moment, bis ihre Augen sich an das Licht gewöhnt haben. Bis sie realisiert, was sie da vor sich sieht.
Es ist nicht Peter Stamm, der zwischen ihren Beinen kniet, der sie am meisten überrascht. Nicht die Männer die um den Tisch stehen. Der Bauunternehmer, Marco aus der Fertigung, oder gar Johannes, sondern die Frau die neben Martin steht. Susanne Schneider. Sie schaut auf sie herunter, ihre Blicke treffen sich für einen langen Moment.
Die Frau ist großgewachsen, sicher 1.80m groß, schlank und steht kerzengerade neben ihr. Die gewaltige Brust herausgedrückt, die Schultern nach hinten gezogen. Ihr grellrotes Haar ist an den Seiten zu einem raspelkurzen Undercut rasiert. Oben hat sie es mit einem Haarband zusammengefasst, die langen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, der ihr auf die Schultern fällt. Sie ist tiefschwarz geschminkt, die Augen liegen in tiefen, dunklen Höhlen, die Lippen leuchten in einem dunklen Kirschrot. Sie trägt ein ähnliches Halsband wie Stefanie, ihres ist allerdings breiter, mit Nieten besetzt und mit einem mattschwarzen Ring versehen. Das schulterfreie Lederkorsett spannt sich über zwei große Brüste. Es offenbart ein Dekolleté, das sogar Stefanie den Atem raubt. Es ist vorne geschnürt, die oberen Ösen stehen offen. Trotzdem presst das Bustier ihre Brüste nach oben, dass sie aussieht, als hätte man sie direkt aus einer mittelalterlichen Kulisse entführt. Die tiefe Kerbe zwischen ihren Brüsten scheint Stefanies Augen anzuziehen wie Materie, die auf ein schwarzes Loch zurast.
Das Korsett ist aus tiefschwarzem Lackleder. Es glänzt so sehr, dass Stefanie sich schemenhaft darin spiegelt. An der Hüfte geht es in einen ultrakurzen Faltenrock über, der kaum ihre Genitalien bedeckt. Tiefer kann Stefanie von ihrer Tischplatte aus nicht schauen, aber was sie sieht reicht schon aus, um sie noch mehr zu verwirren als sie sowieso schon ist.
Sowohl Marco, der ihr gegenübersteht, als auch Peter, der zwischen ihren Beinen kniet, scheinen dagegen eher bieder gekleidet. Als sie genauer hinsieht, fällt ihr jedoch auf, dass ihre Anzüge tiefschwarz, die Hemden strahlend weiß, die Krawatten von feurigem rot sind. Als sie sich auf der feuchten Tischplatte umdreht, sieht sie Johannes im selben Outfit hinter sich stehen. So ist er nicht aus dem Haus gegangen, kommt ihr als erstes in den Sinn, nachdem sie ihn sieht.
»Erklärt mir das jemand?«, fragt sie in die Runde.
»Aber gerne«, bietet sich Peter Stamm an, richtet sich auf, rutscht zwischen ihren Beinen hervor und bleibt am Fußende des Tischs stehen. Stefanie entgeht nicht, dass Martin sich demonstrativ näher an Susanne Schneider stellt. Ihre Arme berühren sich, sie sieht aus den Augenwinkeln, wie Susanne hinter Martins Hand einen Finger in Richtung seiner Hand abspreizt. Als sie sich gefunden haben, hakt sie sich an seinen Fingern ein. Stefanie hockt mit einem Arm aufgestützt auf der Tischplatte. Sie kann sich nicht entscheiden, ob sie die Beine weit von sich strecken, oder etwa im Schneidersitz auf den Tisch sitzen soll. Sie entscheidet sich für den Schneidersitz, streift aber vorher noch den einen Schuh ab, der an ihrem Fuß übriggeblieben ist. Der andere liegt nahe der Tischkante. Gedankenverloren sieht sie zu, wie Marco ihn beinahe ehrfürchtig aufnimmt, um ihn vorsichtig, geradezu zärtlich, neben den anderen zu stellen. Seine Finger streifen einen Moment über die Fersenkappe, ehe er ihn loslässt.
»Das Geschäft von dem dir Johannes sicher erzählt hat, ist nur eines von zweien, die wir heute verhandelt haben«, sagt Peter Stamm, der jetzt zwar nicht mehr zwischen ihren Beinen sitzt, dafür aber einen nahezu perfekten Blick auf ihre Muschi nehmen kann. Schneidersitz. Nach hinten abgestützt, die Ellbogen durchgestreckt. Anderswo muss man für diesen Blick viel Geld bezahlen, denkt sie noch, als Peter fortfährt.
»Wir haben noch ein zweites, sehr viel spezielleres abgeschlossen. Es geht um die Ausrüstung für ein SM-Studio, das seine Firma für mich bauen soll«, springt Martin ein. Er spricht über den Auftrag, als hätte er zusätzlich noch eine Handvoll Eisenstangen bestellt. Dabei sieht er Marco an, der zustimmend nickt, seine Augen aber immer noch auf die 800 Euro teuren Louboutin So Kate mit den 130er Absätzen gerichtet hat. Vermutlich sieht er sich schemenhaft selbst darin. Johannes steht in ihrem Rücken, ihn kann Stefanie gerade nicht sehen.
»Nachdem wir vorhin unsere Besprechung abgeschlossen hatten, hat Johannes angeboten, uns euren Keller zu zeigen. Vor allem den Käfig.« Seine Augen huschen einen Moment zu Susanne Schneider. Der Blick sagt Stefanie mehr als wenn er es ausgesprochen hätte, welche Rolle Susanne im Zusammenhang mit dem SM-Käfig spielen sollte. Sie erwidert seinen Blick nicht, zeigt aber ein leises Lächeln. Er lässt Susannes Finger los, um die Arme zu heben, die Handflächen nach oben ausgebreitet. »Es ist bis jetzt zumindest ein wenig anders gekommen.«
Sein Lächeln ist entwaffnend. Es hält Stefanie vor Augen, welchen Teil sie an der Planänderung hatte. Jetzt ist auch die Geschwindigkeit, die Selbstverständlichkeit mit der alles ablief, nicht mehr ganz so verwunderlich.
Die vier waren schon mit aufgeheizten Gedanken gekommen, sie fanden die Frau des Hauses in eindeutiger Pose auf dem Esstisch vor. Kein Wunder, dass sie ohne Johannes im Raum an eine geplante, zusätzliche Überraschung gedacht hatten. Apropos Johannes? Wann wollte er ihr erzählen, was für einen zweiten Auftrag sie angenommen hatten? Dass er fremde Leute in ihren privaten Keller einladen wollte? Und welche Rolle hatte sie darin spielen sollen? Wozu die Aufmachung in den dunkeln Anzügen?
Sie dreht sich nach ihm um, hebt eine Augenbraue, die all diese Fragen mit einem einzigen Blick stellt.
Er zuckt verlegen die Schultern.
»Der zweite Teil sollte eine Überraschung werden. Ich wollte dir vorher nichts sagen, weil ich dich heute Abend mit dem Besuch überraschen wollte.« Er deutet auf Martin, der zustimmend nickt. Es ist Marco der die Situation mit seinem Kommentar trefflich zusammen fasst.
»Wie man sieht ist euch allen die Überraschung gelungen.«
Stefanies Blick schweift in die Runde, ihre Augen bleiben auf Susanne Schneider hängen. Die grünen Augen unter dem schwarzen Lidschatten, leuchten sie förmlich an. Sie legt den Kopf schief, als würde sie auf eine Entscheidung warten. Etwas das Johannes vor ein paar Tagen zu ihr gesagt hat, kommt ihr in den Sinn. Während sie außen am Käfig an die Lederschlaufen gebunden war. Stefanie muss das Lächeln erwidern, das Susanne ihr schenkt. Möglicherweise würde der Nachmittag sogar noch verrückter werden, als sie sich vor wenigen Minuten noch ausgemalt hat. Dem scheint Susanne nur zustimmen zu wollen, denn sie ist es, die sich als erste aus der Gesprächsrunde ausklinkt, um sich wieder viel schöneren Dingen zu widmen, als zu reden. Sie macht einen kleinen Schritt auf Stefanie zu.
An der Tischkante bleibt sie stehen, streckt die Hand nach Stefanie aus. Sie lässt sich von ihr vom Tisch ziehen. »Ist es das, was du vor ein paar Tagen gemeint hast, als du gesagt hast, wir sollten auch mal andere Personen mit in den Keller nehmen, als nur wir beide?«, fragt Stefanie, während sie Susanne in die Augen schaut, dabei aber ihren Mann anspricht. Sie ist barfuß einen guten Kopf kleiner als Susanne Schneider, muss den Kopf ein wenig in den Nacken legen, um zu ihr aufzuschauen.
»Wenn du so fragst«, gibt Johannes zurück. »Dann ja, an sowas in der Art hatte ich gedacht.«
»Und warum hast du dann nicht gesagt, dass ihr den Käfig nachbauen wollt? Du ihn gerne jemandem vorführen möchtest?« Susanne ist jetzt nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt. Stefanie spürt ihren warmen Atem über ihr Gesicht streichen. Susanne geht es nicht anders, denn Stefanie sieht wie ihre Augenlider zucken, wenn sie selbst ausatmet. Ohne auf eine Antwort zu warten, fügt Stefanie hinzu:
»Und am besten gleich mit mir als Anschauungsobjekt bestückt?«
Bevor ihr Mann antworten kann, beantwortet Susanne Schneider die Frage.
»Weil ich als Anschauungsobjekt vorgesehen bin. Es wird ja auch mein Käfig!« Susanne überbrückt den Abstand zwischen ihren Lippen. Stefanie schmeckt ihren kirschroten Lippenstift auf den eigenen Lippen. Eine Zunge bohrt sich in ihren Mund. Spielt mit ihrer Zungenspitze. Streift ihre Lippen entlang. Susanne lehnt sich in den Kuss, in der festen Überzeugung, dass Stefanie sie auffängt. Sie wird nicht enttäuscht. Der stürmische Kuss raubt Stefanie für einen Moment den Atem. Susannes letzter Satz hängt noch in der Luft. Unmittelbar nachdem ihre Lippen sich für einen Augenblick des Luftholens trennen, fügt sie scheinbar nahtlos an:
»Aber ich nehme sehr gerne jede Unterstützung.« Erneut verschließen Susannes Lippen Stefanies Mund. Machen jede Möglichkeit der Antwort zunichte. Die ist auch gar nicht nötig. Stefanie hat ihre Teilnahme längst bestätigt. Mit der Hand, die sie unter Susannes ultrakurzen Rock geschoben hat, um ihr über die nackten Pobacken zu streicheln, während sie atemlos den Kuss erwidert. Susannes schwere Brüste drängen sich an sie. Die Ösen von ihrem Lederkorsett kratzen über ihre Haut. Der Geruch des Leders, vermischt mit Susannes Parfum steigt ihr in die Nase. Sie spürt Susannes Hände am Rücken.
Die Männer um sie herum verfolgen den Kuss mit großen Augen. Sie kann zwei von ihnen sehen, wie sie sie beobachten. Marco und ihr Mann stehen hinter Susanne. Auf Marcos Gesicht liegt ein verwirrtes Lächeln, ob der Entwicklung die Susanne mit ihrem Kuss gerade eingeläutet hat. Vielleicht fragt er sich aber auch, wie jemand auf die Idee kommen kann, seinen Mann zu überraschen, indem sie sich halbnackt, mit verbundenen Augen auf den Esszimmertisch legt. Wie dieser Mann wiederum zusieht, wie andere sich an dem Geschenk bedienen, es anfassen, ja geradezu abgreifen. Wie dieser Mann es zulässt, dass jemand wie selbstverständlich zwischen die Beine seiner Frau klettert, um sie zu lecken, während er selbst am Kopfende des Tisches steht. Mit einem Lächeln auf den Lippen.
Nun, was Marco vielleicht nicht weiß ist, dass all das nicht zum ersten Mal passiert. Gut, auf dem Tisch zu liegen war eine Premiere, aber auf diese Art überrascht, hat sie ihren Mann schon mehrmals. Sie war jedes Mal anders zurechtgemacht, das Motto immer unterschiedlich, aber die Intention hinter ihren Überraschungen war immer die gleiche. Sich ihm anzubieten, damit er sich nehmen kann, was ihm gehört. Es ist Teil ihrer Einstellung. Teil ihrer Sexualität. In ihrer Beziehung sind sie gleichberechtigt. Auf Augenhöhe. In ihrem Sexleben ist sie untergeordnet. Dient ihrem Mann als Lustobjekt. Nicht weil er das so will. Sondern weil sie das so braucht. Sie liebt die devote Rolle beim Sex. Darin geht sie vollständig, bis in die letzte Faser ihres Körpers auf. Deshalb gibt es auch den Käfig. Neben vielem mehr in ihrem Keller. Deshalb durfte ein für sie Fremder zwischen ihre Beine klettern, um sie zu lecken. Es ist diese andere, diese ungewöhnliche Form der Erniedrigung, die Johannes sofort ausgenutzt hat. Das wird ihr bewusst, während sie ihm hinter Susanne in die Augen sieht. Sie kann seine Gedanken förmlich lesen.
Jetzt wird ihr auch klar, warum er all das zugelassen hat. Der Moment in dem sie halbnackt auf dem Tisch liegt, während die anderen in das Esszimmer kommen. Sie sieht diesen für sie peinlichen Moment vor ihrem geistigen Auge vorbeiziehen. Martin, der glaubt Johannes habe das so geplant. Der vielleicht von seiner devoten Frau weiß. Natürlich von ihr weiß, schließlich interessiert er sich für einen ähnlichen SM-Käfig, wie sie ihn in ihrem Keller haben. Der von Johannes über die Vorlieben seiner Frau also informiert ist. Der näher kommt, weil er glaubt, alles ist so arrangiert. Für ihn. Bis Johannes zu ihnen stößt. Seine Überraschung zum Ausdruck bringt. Aber nur einen kurzen Moment. Dann wird der für sie augenscheinlich so peinliche Moment - irrtümlich liegt sie halbnackt vor Fremden, statt ihrem Mann - von ihm ausgenutzt, um sie noch mehr zu erniedrigen. Bitte, sieht sie ihn mit einer Geste auf sich deuten. Lautlos ein Signal an die anderen gebend. Nehmt sie euch. Nehmt euch meine Frau. Sie liegt für euch da. Das verrückte, geile Luder liegt für euch so da.
Deshalb ist sie nach den ersten Berührungen gekommen. Als sie realisiert hat, dass er nicht alleine war. Am Ende hat sie sich noch mehr für ihn erniedrigt, als sie sich überhaupt nur ausgemalt hat. Nicht nur vor ihm, sondern vor seinem Chef und einem seiner größten Geldgeber in den letzten Monaten. Was Johannes von all dem hält, liest sie in seinen Augen. Sie glühen vor Lust.
Diese Gedanken gehen ihr in den drei oder vier Sekunden durch den Kopf, in denen Susanne Schneider an ihren Lippen saugt. Was Susanne vor ein paar Augenblicken gesagt hat, wird ihr gerade bewusst. Dass sie selbst als Anschauungsobjekt dienen soll. In Stefanies Käfig. Nun, darüber muss noch entschieden werden. Darüber ist das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen, denkt Stefanie. Ihr Lächeln sorgt dafür, dass die beiden mit den Zähnen zusammenstoßen. Das irritiert Susanne, woraufhin sie von Stefanie ablässt.
»Mir scheint, die Anschauungsobjekte haben sich gerade gefunden«, nimmt Johannes ihren Gedanken auf. »Dann können wir das gute Stück ja gleich auf Herz und Nieren testen«, spinnt Martin den Faden weiter.
»Sprichst du von meiner Frau, oder von deiner?«
»Vom Käfig.«
»Ach so.« Die Männer lachen ausgelassen. Aber es ist deutlich zu spüren, wie die Stimmung umschlägt. Wie eine gespannte Erwartungshaltung aufkommt. Das Lachen wirkt, als wollen sie Zeit schinden. Stefanie spürt wie sie auf eine entscheidende Wendung zusteuern. Bis hier hin ist alles aus einer Mischung aus Missverständnis und Überrumpelung geschehen. Jetzt aber nähern sie sich dem Moment, in dem sie alles was danach kommt, willentlich entschieden haben. Stefanie weiß wie eine Session mit Johannes im Keller ablaufen kann. Wenn sie Susanne ansieht, dann wirkt sie nicht, als wäre sie zart besaitet. Dazu zwei Meister, wenn sie Martin, ohne ihn genauer zu kennen, als solchen bezeichnen mag. Welche Rolle Marco spielen wird, kann sie noch nicht einschätzen, aber sie ordnet ihn in dieselbe Kategorie. Mit seinen Arbeiterhänden, den dicken Oberarmen, dem stämmigen Körperbau. Jemand wie er kann ordentlich zupacken, das weiß Stefanie aus guter Erfahrung. Ihr SM-Raum dient nur dem privaten Vergnügen für sie und Johannes. Aber SM-Räume gibt es natürlich nicht nur in den eigenen Wänden. Sie war schon oft genug in Studios um zu wissen, was auf sie zukommen kann, wenn jemand wie Marco seinen Kräften freien Lauf lässt.
Johannes beugt sich zu den High-Heels, die einsam auf der Tischplatte stehen. Er hält sie Stefanie hin.
»Dann lasst uns runter gehen.« Seine Stimme hat einen kehligen Ausdruck angenommen, den Stefanie sehr gut kennt. Wenn sie ihm an die Hose greifen würde, würde sie die Erklärung dafür deutlich ertasten können. Während sie sich stattdessen in die schwarzen Stilettos zwängt, greift Martin nach einer ledernen Dokumententasche, die bislang unbeachtet in der Nähe gestanden hatte. Unterlagen lugen daraus hervor. Aber auch ein profaner, mit Werbung bedruckter Zollstock der Firma Stamm Metallbau. Vielleicht hat er den zum Vertragsabschluss geschenkt bekommen, denkt Stefanie als sie ihn sieht. Martin greift in die Tasche, um etwas anderes herauszuholen. Eine lange Leine, an deren Ende ein stabiler Haken befestigt ist. Mit dem Daumen hakt er ihn am Halsband von Susanne Schneider ein, die daraufhin den Kopf senkt. Ihre Augen sind ein paar Zentimeter vor ihre Schuhspitzen gerichtet. Mit einem leisen Lächeln greift Johannes in die Tasche seiner schwarzen Hose. Auch er hält Augenblicke später eine Leine in den Händen. Sehr viel dünner, sehr viel flexibler, dafür aber ein gutes Stück länger als die an Susannes Hals, rastet auch bei ihr der Karabiner in die Platinöse an ihrem Halsband ein. Der Karabiner ist aus demselben Material wie ihre Öse. Sofort spürt sie den vertrauten Zug an ihren Halsmuskeln.
Johannes zieht an dem Seil, während er es locker durch die andere Hand rutschen lässt, bis er Stefanie an der kurzen Leine festhält. Er geht voraus. Sie folgt ihm zwangsläufig mit einem Schritt Abstand. Martin verfährt mit Susanne genauso. Marco und Peter Stamm bilden den Abschluss. Es ist ein seltsames Gefühl, denkt Stefanie, während sie ihrem Mann die Treppe hinunter folgt, mit so vielen Leuten ihren SM-Raum anzusteuern. Sie muss nicht lange überlegen, ob es je mehr waren, die dorthin geführt wurden. Ihr kleines, persönliches Reich, das bislang sprichwörtlich galt, wird gleich mehr Personen sehen als je zuvor.
Vielleicht bleibt Johannes deshalb geradezu andachtsvoll einen Moment vor der feuerfesten Sicherheitstür stehen, hinter der nichtsahnende Besucher den Heizungsraum vermuten würden. Das unscheinbare grau der Tür, weckt in keinem der wartenden ein besonderes Interesse. Das ändert sich in dem Moment, in dem Johannes die Tür aufzieht. Automatisch geht drinnen das Licht an. Die in die Decke versenkten Strahler, tauchen den Raum in warmes Licht.
»Tretet ein«, lädt Johannes die wartenden mit einer Handbewegung ein, während er Stefanie an der Leine aus dem Weg zieht, um den anderen den Vorrang zu lassen. »Wow«, entfährt es Martin, als er Susanne hinter sich her nach drinnen führt.
Das Auge braucht einen Moment um alles zu erfassen, das weiß auch Stefanie, die jedes Mal aufs Neue beeindruckt ist, wenn sie hier hereinkommt. Sie kann sich sehr gut vorstellen, wie es den anderen geht. Sprachlos schauen die sich um. Der Raum ist in rot und schwarz getaucht. Außer dem dunkelgrau strukturierten Holzdielenboden, scheinen es die beiden einzigen Farben zu sein die vorkommen. Polierter Chrom von den Ketten, den Stangen und den Halterungen funkeln im Licht. Links erwartet sie eine tiefschwarze Schrankwand, die bis unter die Decke reicht. Die Griffe verchromt, die Oberfläche über die gesamte Breite so glatt wie ein Spiegel. Ein schwarz glänzendes Zweisitzer Sofa mit Echtlederbezug steht davor. Rechts an der Wand steht ein einschüchternd hohes, tiefschwarzes Andreaskreuz. Vielfältige SM-Spielgeräte, die sämtliche Wünsche zu erfüllen scheinen, stechen einem ins Auge. Vom klassischen Andreaskreuz unmittelbar vor der kleinen Gruppe, dem Sklavenstuhl, einer handgefertigten Bondage-Konstruktion aus Stahl, der Bondage Wand, die wie ein gigantisches Spinnennetz aus Kettengliedern anmutet, dem Gynostuhl, einem Boden-Pranger, einem elektrischen Flaschenzug, der Fixierungsliege und natürlich dem Käfig, der die Stirnwand des etwa 50 Quadratmeter großen Zimmers dominiert. Der Raum entfaltet seine ganz eigene, pulsierende Atmosphäre, die sie sofort in Beschlag nimmt.
Das Ziel ist das Fetisch-Stahlbett mit dem Käfig, den Martin mit Susanne an der Leine langsam ansteuert, während er sich immer wieder im Kreis dreht, als würden seine Augen nicht schnell genug alles erfassen können. Marco und Peter Stamm, die beim Aufbau des Käfigs anwesend waren, sind nicht minder beindruckt, was danach alles mit dem Raum passiert ist. Nachdem der Käfig aufgebaut war, waren sie nicht mehr hier drinnen gewesen. Stefanie wird neben dem Käfig an den von der Decke hängenden Flaschenzug geführt. Johannes nimmt die Leine von ihrem Halsband. Stattdessen hakt er den Karabiner des Flaschenzugs in die Öse ein. Auf der bereitliegenden Fernbedienung drückt er eine Taste. Stefanie sieht, dass er die ‚1‘ drückt. Es gibt insgesamt vier Tasten mit einprogrammierten Seillängen. Der Flaschenzug setzt sich leise summend in Bewegung. Sie steht auf ihren 13cm hohen Absätzen. Die ‚1‘ bedeutet, dass der Zug an ihrem Hals gleich gerade so stark sein wird, dass sie noch sicher in den Schuhen stehen kann, die Seillänge aber keinen Schritt zur Seite mehr erlaubt. Die Fernbedienung landet in Johannes‘ Hosentasche. Die Ignoranz und die Selbstgefälligkeit, mit der er sie an dem Seil fixiert, bescheren ihr eine Gänsehaut. Im Gegensatz zu ihr, bleibt Susanne Schneider an der Leine an Martins Hand.
Eine gute Viertelstunde dauert es, bis Johannes alle Einzelheiten der kombinierten Käfig-Bett Konstruktion erklärt hat. Den Unterbau mit dem Kerker, die Airline Schienen für die zahllosen Halterungen. Den Stahlrohrprofilen im Himmel, mit den Querverstrebungen für nahezu alle Fixierungsvarianten. Den Erweiterungsmöglichkeiten durch die vielfach vorhandenen Einsteck- und Anbauvorrichtungen. In ihrem Falle ist bereits ein Strafbockmodul an der Fußseite der Liegefläche angebracht. Eine Streckfunktion hängt an der Wand neben dem Käfig. Sie kann wie die Fickmaschine und die variablen Hand- und Fußfixierungen an beinahe jeder beliebigen Stelle in die Airline Schienen eingerastet werden. Martin ist sichtlich beeindruckt, nicht nur von den Ausmaßen und der Detailverliebtheit, sondern vor allem von der Qualität der Arbeit. Man sieht dem Käfig auch als Laie an, dass die Konstruktion keine Massenware ist. Nichts was man im Katalog irgendwo bestellen kann. Das versichert auch Peter Stamm immer wieder, der Johannes während seinen Ausführungen begeistert assistiert.
Auch die handgefertigte Echtlederauflage mit den verschließbaren Brust- und Genitalöffnungen begeistert Martin. Ein mit Peter Stamm befreundeter Sattler hat sie in Eigenregie angefertigt. Durch die Öffnungen ist der oder die unter dem Bett liegende, in dem Kerker eingesperrte, in der Lage, sich gebührend um den oben liegenden zu kümmern. Von jenem Sattler stammt auch die Gurtbespannung für die Liegefläche, die aktuell in kleine Säckchen verstaut ist, die griffbereit an der Seite hängen.
Während Marco sich noch Notizen macht, um die Anweisungen seines Chefs festzuhalten, die Wünsche von Martin mit berücksichtigend, finden sich Susanne und Stefanies Blicke. Über die Sehnsucht in ihren Augen, die Männer mögen endlich mit der Fachsimpelei aufhören, um sich lieber um ihre beiden Anschauungsobjekte zu kümmern, wie sie sich oben ausgedrückt hatte, muss Stefanie schmunzeln.
Sie fühlt sich in diesem Blick bestätigt, denn ihr geht es nicht anders. Sie wünscht sich nichts mehr, als dass die Männer endlich wieder bemerken würden, dass sie auch noch im Raum sind. Sie ist zu straff an den Flaschenzug fixiert um sich zu bewegen, aber die Leine an Susannes Hals hat im Verlauf von Martins Inspektion an allen Ecken des Käfigs, etwas Spielraum bekommen. Darauf achtend, dass die Leine nicht so sehr spannt, dass sie an Martins Hand ruckt, nähert sich Susanne vorsichtig. Martin steht zwei Schritte neben ihr. Er diskutiert gerade über die maximale Höhe des Käfigs. Die hier gemessenen 2.20 Meter seien sieben Zentimeter zu hoch für die in seinem Studio abgehängte Decke.
Stefanie hört nur mit einem Ohr zu, sie erwartet Susanne sehnsüchtig, die sich noch ein klein wenig nach vorne beugt, damit ihre Lippen sich treffen können. Vorher darf sie noch einen Blick ganz tief in ihren verführerischen Ausschnitt werfen. Der vertraute Geschmack des kirschroten Lippenstifts, lenkt sie von den Diskussionen um sie herum ab. Wieder lehnt sich Susanne in den Kuss hinein, soweit ihr das an der Leine möglich ist. Sie könnte wohl einfach näher kommen, aber dann würde die Leine an Martins Hand rucken. Stefanie kann nachvollziehen, dass sie das erstmal vermeiden will. Noch sind sie zwar nicht auf ihre Rolle eingeschworen, aber die Tatsache, dass sie an der Leine geführt werden, reicht eigentlich längst aus, um ihnen mögliche eigene Entscheidungen zu verbieten. Die Strafe folgt auf dem Fuß.
Susanne und Stefanie werden voneinander getrennt. Die Leine an Susannes Hals spannt sich, sie gibt dem Druck sofort nach. »Was wird das?«, fragt Martin. Seine Stimme klingt streng, aber Stefanie kann hören, dass er nicht ernsthaft böse ist. Es wirkt vielmehr so, als käme ihm die Ablenkung gerade recht. Vielleicht ist es jetzt wirklich an der Zeit, sich um praktische Dinge zu kümmern, als nur um die Theorie. Am Ende kommt der Käfig gar nicht Martins Anforderungen nach. So hübsch anzuschauen er auch ist.
Susanne ist jedenfalls nicht böse darum, dass die Augenpaare im Raum zu ihnen beiden herumschwenken. Auch Johannes zuckt gespielt überrascht mit den Augenbrauen. Sein Blick flackert schon an die Wand an der die Spreizstangen, die Handfesseln, die Kopfmasken sowie in unterschiedlichen Längen die Bondage Seile hängen. Farblich sortiert. Rot und schwarz, wohlgemerkt. Fürs erste aber begnügt er sich, die Fernbedienung aus der Hosentasche zu holen.
Als wäre er sich unschlüssig, welchen der Knöpfe er drücken soll, verharrt sein Daumen über den Tasten. Stefanie weiß sehr wohl, was die Tasten 2-4 für sie bereithalten. Von den beiden manuellen Plus und Minus Tasten ganz abgesehen, die die voreingestellten Seillängen auf Wunsch überschreiben würden. Der Flaschenzug hebt ein Gewicht von mehr als 200 Kilogramm. Ihre 49 Kilo bringen ihn nicht mal in Verlegenheit. Sie weiß, was die Taste 4 mit ihr machen würde. Mit ihr würde der Flaschenzug sie locker vom Boden heben. Aber natürlich würde Johannes die Stufe nicht wählen, wenn sie mit dem Halsband daran befestigt ist. Sie wollen spielen, nicht sich umbringen.
Deshalb ist es mehr ein Spiel für die anderen, wenn er scheinbar über die richtige Bestrafung nachdenkt. Sie weiß, dass er die Zwei drücken wird. Alles andere würde sie am Halsband aufhängen. Trotzdem, obwohl sie vorbereitet ist, kommt ihr der zusätzliche Zentimeter, den sie gestreckt wird, nachdem er die Taste gedrückt hat - die Zwei wie vermutet - wie zehn vor. Sie versucht das Kinn um das Seil herum zu drehen, das Halsband sitzt aber zu straff, als dass es sich um ihren Hals bewegen würde. Es bleiben ihr nur zwei Möglichkeiten. Auf die Fußzehen stehen, um den zusätzlichen Zentimeter zu gewinnen, indem sie auf ihnen tänzelt, oder mit überstrecktem Hals auf dem Boden stehen bleiben. Sie entscheidet sich solange es geht, für die erste Variante. Schnell rutschen ihre Fersen aus den Schuhen, während sie wie eine Ballerina, nur bei weitem nicht so graziös, auf der Stelle tippelt. Ihre Wadenmuskeln beginnen nach wenigen Sekunden zu brennen.
Währenddessen wird Susanne mit der Leine an die Seite des Käfigs geführt. Der Unterbau mit dem Kerker ist so hoch, dass sie mit den Oberschenkeln an die Liegefläche stößt, während Martin so zielsicher an die Wand greift, als befinde er sich in seinem eigenen Studio. Er löst eine Handfessel vom Haken. Geschickt legt er sie Susanne um ein Handgelenk, um ihr danach auch eine Fessel am anderen Handgelenk zu verpassen. Es geht so schnell, dass Stefanie kaum mit den Augen folgen kann. Zwei verschiebbare Haken in den umlaufenden Airline Schienen sind schon angebracht. Martin muss nur noch ihre Hände nach oben führen, um sie an den Ösen einzuhaken. Das Deckengestell ist wie er gelernt hat, 2.20m hoch. Bei 1.80m Körpergröße ist die Haltung für Susanne noch weitaus angenehmer als für Stefanie. Der langsam der Schweiß am Rücken ausbricht. Ihre Waden stehen bereits in Flammen. Mit den Händen versucht sie das Seil zu greifen, um sich daran hochzuziehen, aber es ist zu dünn, zu rutschig. Es gleitet ihr hilflos durch die Finger.
Susanne wird derweil herumgedreht. Weil Martin sie mit dem Gesicht zum Käfig angebunden hat, überkreuzen sich ihre Arme dadurch über dem Kopf. Sie muss unweigerlich einen kleinen Schritt vom Käfig wegmachen, sich in ein Hohlkreuz legen, die Hüfte nach vorne drücken, um zu versuchen, den Kopf zwischen ihre Arme zu bekommen. Nun wird die Haltung schon anstrengender, auch für sie. Ihre Arme pressen sich an die raspelkurzen Haare des Undercuts an den Kopfseiten. Die grellroten Haare baumeln lose an dem Haargummi des hoch angesetzten Pferdeschwanz herunter. Aber natürlich können alle sehen, was Martin damit bezweckt hat. Nicht nur dass ihre Arme fixiert sind, durch die überstreckte Haltung, mit der nach vorne geschobenen Hüfte und den überstreckten Armen, sind drei Dinge gleichzeitig passiert. Zum einen können alle die vor ihr stehen, ihr ungeniert auf die Muschi sehen. Der ultrakurze Rock kann sie jetzt nicht mehr verdecken, denn Unterwäsche sucht man vergeblich. Zum zweiten ist das Lederkorsett an der Taille kurz geworden, was einen flachen, von tiefen Bauchmuskeln durchzogenen Bauch freigelegt hat. Zu guter Letzt quellen ihr die Brüste beinahe oben aus dem Bustier.
Der Anblick lässt nicht nur Marco und Peter Stamm lautstark die Luft einsaugen, er lenkt auch Stefanie einen Moment von ihren krampfenden Waden ab. Obwohl sie das Gefühl hat, dass das Seil ihr jeden Moment einen Wirbel im Rücken ausrenkt, muss sie auf Susannes Muschi starren. Von dem was sie sieht, hat sie bislang nur gehört, es aber noch nicht mit eigenen Augen gesehen. Susanne Schneider trägt einen Schamlippenspreizer. Ein gebogener Metalldraht mit einer pinkfarbenen Silikonhaut ummantelt, der in ihre Muschi eingeführt ist. Die zwei zu Bügeln gespreizten Enden, legen sich an ihre inneren Schamlippen, sie dehnen ihre Muschi auf beindruckende Weise. Ein annähernd kreisrundes Loch von der Größe einer Zwei-Euro Münze ist das Ergebnis. Da das Licht von oben scheint, wirkt es wie der Eingang in eine tiefschwarze Höhle.
Weil Martin sieht, dass alle um sie herum es bemerkt haben, führt er zwei Finger in sie ein. Den Mittelfinger und den Ringfinger seiner rechten Hand. Sie gleiten so widerstandslos bis zu den Gelenken in Susanne hinein, dass es den Anschein hat, dass er sie nicht mal berührt. Aber sie glänzen feucht, als er sie wieder herauszieht. Wie eine Trophäe hält er sie hoch, damit auch Susanne das Glitzern ihres Muschisafts an seinen Fingern sehen kann. Wie ein Welpe streckt sie die Zunge nach ihnen aus, aber Martin hat die Hand schon an Stefanies Mund geführt. Er gibt sie ihr nicht zum ablecken, sondern schiebt sie ihr zwischen die Lippen, tief die Kehle hinunter. Sie muss würgen, als er mit den Fingerspitzen ihren Rachen hinuntergleitet. Sein kleiner Finger und der Zeigefinger pressen sich an ihre Wangen. Tränen schießen ihr in die Augen. Während Martins Hand zum Glück sehr schnell wieder aus ihrer Kehle verschwindet, stellt sie fest, dass der Zug an ihrem Hals etwas nachlässt. Sie kann sich wieder auf die Absätze stellen. Für ihre krampfenden Waden fühlt sich das wie ein Geschenk des Himmels an.
Im Hintergrund hat leise Musik zu spielen angefangen. Ein Geruch nach Vanille dringt ihr in die Nase. Er mischt sich unter den intensiven Duft nach Leder, der in dem großen Raum allgegenwärtig ist. Johannes hat das über einen Schalter aktiviert. Licht, Duft und Musik. Über sie kann die Atmosphäre von entspannt, über knisternd erotisch, bis zu einem Punkt wo der Raum als geradezu feindselige Bedrohung wahrgenommen wird, gesteuert werden. Eine perfekte Symbiose für alle Sinne. Mit den richtigen Einstellungen, scheint der Raum größer zu werden, sympathischer zu erscheinen. Er kann aber auch abweisend und einschüchternd, ja geradezu angsteinflößend werden. Dann wird aus wohligen Klängen düsterer Heavy Metal, zarte Vanilledüfte werden zu schwerem Weihrauch, Tabak oder verbranntem Holz, und die heimeligen Warmlichtlampen verwandeln sich in dunkelrote Punktstrahler, die pulsieren, als würde das Blut durch sie hindurchrauschen.
Stefanies Seil löst sich nicht nur den Zentimeter, den sie gebraucht hat, um wieder auf den Beinen zu stehen. Der Flaschenzug entspannt sich komplett. Sie spürt wie der Schweiß ihr den Rücken hinunter läuft, von der Anstrengung, auf den Zehenspitzen zu tänzeln. Johannes löst den Haken von ihrem Halsband. Er hakt den Zeigefinger in die Öse und zieht sie zu sich heran. Ihre Lippen treffen sich für einen langen Moment, indem sie vergisst, dass die anderen um sie herum stehen, sie vielleicht sogar dabei beobachten. Sie schließt die Augen, lehnt sich in den tiefen, innigen Kuss, der wie sie weiß, auch eine andere Bedeutung hat. Er ist auch immer wie ein Startsignal, wenn sie hier unten im Keller sind. Als Hinweis für sie, dass danach andere Regeln gelten werden. Bis zu dem Kuss, während dem sie sich eng an ihn schmiegt, ist sie Stefanie, die Ehefrau. Nach dem Kuss wird sie Stefanie, die devote Sklavin sein.
Der Unterschied ist sprichwörtlich mit den Händen zu greifen. Denn noch während Johannes sie küsst, greift er an die Wand von der er blind tastend, mit beinahe schlafwandlerischer Sicherheit eine Spreizstange abhängt. Ruckartig löst er sich von ihr, beugt sich zwischen ihre Beine und legt ihr die etwa 60 Zentimeter lange Stange über den Sprunggelenken an. Stefanie spürt die Luft um ihre erhitzte Muschi streichen, während sie unaufgefordert die Beine dazu spreizt. Kaum langsamer sind die Handfesseln um ihre Unterarme gelegt. Der Flaschenzug surrt, der Karabiner läuft pendelnd an ihr vorbei nach unten, bis das Seil lang genug ist, um es in die Öse in der Mitte der Spreizstange einzuhaken.
»Fang sie auf«, sagt Johannes zu Marco, der hinter ihr steht. Er drückt die Plus Taste an der Fernbedienung. Einen Wimpernschlag später wird sie praktisch von den Beinen gerissen. Sie landet in Marcos Armen, der sie geistesgegenwärtig an den Schultern packt. Während ihre Beine nach oben bis unter die Decke fahren, hält er sie fest, bis sie zuerst waagrecht in der Luft hängt, um am Ende mit nach unten hängenden Haaren von der Decke zu baumeln. 1.74m ist sie groß. 2.30m ist die Decke hoch. Ihre Finger pendeln wenige Zentimeter über dem Boden. Aber nur für ein paar Sekunden. Dann wird sie an den Armen hochgehoben, bis ihre Handgelenke an der Führungsschiene des Käfighimmels einrasten. Der Flaschenzug fährt wieder nach unten. Jetzt hängen ihre Beine nach oben zur Decke, ihre Arme nach oben zum Käfighimmel, ihr Hintern hängt ganz zufällig genau auf Höhe von Marcos Kopf. Der muss sich nicht mal unter der Spreizstange hindurch bücken, um mit dem Gesicht direkt vor ihrer Muschi zu stehen. Die weit gespreizten Beine an seinem Kopf vorbei nach oben hängend. Die stabilen Lederbänder halten sie an den Armen, die breiten Bänder der Spreizstange an den Beinen. An diesen vier Punkten hängen ihre ganzen 49 Kilogramm.
Während Marco und Peter Stamm bei Stefanies Achterbahnfahrt zuschauen, hat Martin sich um Susanne Schneider gekümmert. Sie hat dieselben Fußfesseln an wie Stefanie, die aber noch keiner Funktion zugeführt wurden. Stefanie sieht sie, wenn sie den Kopf nach links an ihrem Arm vorbei dreht. Martin macht einen Schritt zur Seite. Er schaut erst Marco, dann Peter Stamm an. Denn während Stefanie schon seit einer gefühlten Ewigkeit nackt ist - immerhin ist sie schon so heruntergekommen - hat Susanne noch ihr Korsett und den Rock an. Wenngleich letzterer in ihrer momentanen Haltung mehr eine Alibi Funktion einnimmt. Aber das soll sich offenbar nun ändern, denn Marco oder Peter Stamm stehen stumm zur Wahl. Martin hat nur mit dem Kinn auf Susanne gedeutet, während er den beiden die Wahl gelassen hat, sie auszuziehen. So jedenfalls deutet Stefanie den Blick, den er den beiden zuwirft. Werdet euch selbst einig, deutet seine Miene an. Die Entscheidung fällt eindeutig, da Marco bereits bei Stefanie zwischen den Beinen steht. Eine feuchtglänzende Muschi direkt vor Augen. Warum erst eine auspacken, wenn bereits eine in Reichweite der Zunge vor einem hängt, denkt er sich wohl. Denn als Antwort auf die unausgesprochene Frage, wer sich um Susanne kümmern möchte, spürt Stefanie seine Lippen zwischen ihren Beinen. Sie stöhnt auf, da sie einen Moment nicht hingeschaut hat. Die Zunge flirrt über ihren Kitzler, ehe sie sich tief in sie hineinbohrt. Schnell folgt ein Finger, dann noch einer. Zu guter Letzt bekommt sie einen in den Hintereingang geschoben. Marco fickt sie mit der Hand in beide Löcher, während er ihr die überlaufende Muschi ausschleckt. Das Gefühl ist göttlich.
Peter Stamm stellt sich derweil vor Susanne, um ihr mit sichtlich nervösen Fingern das Korsett zu öffnen. Die Haken stehen ordentlich unter Spannung, sie sind widerspenstig in seinen dicken Metallbauer Fingern, die sonst eher mit Stahlschienen, Schweißgeräten und Bohrmaschinen arbeiten. Aber er stellt sich nach einer kurzen Lernphase erstaunlich geschickt an. Am Ende ist Susanne mit wenigen Handgriffen aus dem Korsett befreit. Der Rock wird heruntergezogen. Während Stefanie auf einen Orgasmus zusteuert, weil Marco sich als ein begnadeter Zungenvirtuose herausstellt, muss Susanne sich für die nächste Funktion am Käfig wappnen. Martin hat nämlich schon die Streckvorrichtung von der Wand genommen. Während Johannes gerade dabei ist, den Strafbock aus seinen Halterungen zu lösen, um die Streckvorrichtung an der Stelle einzuklinken. Stefanie hört mit einem Ohr, wie die beiden über die Möglichkeiten reden, die ihnen die Schnellverschlüsse bieten. Die Mechanismen dafür sind ausgeklügelt, variabel und so benutzerfreundlich, dass es schneller geht als das Auge es erfassen kann. Jedenfalls Stefanies, durch Marcos Leidenschaft zwischen ihren Beinen abgelenkten Augen.
Sie kommt in dem Moment, da Peter Stamm die Gelegenheit nutzt, Susannes freiliegende Möpse abzugreifen. Hier stellt er sich dann wieder als zupackender Arbeiter heraus, der es gewohnt ist, Dinge ordentlich in die Hand zu nehmen. Selbst Stefanie, die gerade nur mit einem Auge zusieht, spürt einen imaginären Schmerz an den Brüsten, so wie Peter Stamm bei Susanne zupackt. Nach den Brüsten scheint ihn der Schamlippenspreizer zu interessieren, denn als Stefanie das nächste Mal zu ihm hinüberschauen kann, kniet er zwischen ihren Beinen, wo er an dem Latexflügel herum fingert. Er ist tiefer in Susannes Muschi versenkt, als er sich das wohl vorgestellt hat. Als er daran zieht, wird der Bügel der über ihren G-Punkt reiben soll, immer länger. In der Zwischenzeit haben Johannes und Martin sie gemeinsam von den Ösen befreit, die sie an die umlaufende Schiene des Käfighimmels fixiert haben. Sie scheinen nur noch darauf zu warten, dass Peter seine Untersuchungen an ihrer Muschi abgeschlossen hat. Stefanie kann seinen harten Schwanz unter der schwarzen Stoffhose sehen. Eine mächtige Beule deutet daraufhin, dass Peter Stamm entweder reichlich bestückt ist, oder sehr lockere Unterwäsche trägt. Vielleicht auch gar keine. So wie Stefanie sich gerade fühlt, wäre sie nicht abgeneigt, die beiden Möglichkeiten zu erkunden. Zum Glück hat sie Marco, der sich hingebungsvoll um sie kümmert, der aber wohl vor den gleichen Problemen steht wie sein Chef. Ihm wird es ganz offensichtlich langsam auch zu eng in seiner Hose.
Glücklicherweise ist Stefanie sehr variabel fixiert, denn als Johannes das Dilemma in dem Marco steckt, ebenfalls zu bemerken scheint, ruckt der Flaschenzug. Er gibt das Seil frei, ihre Beine gleiten nach unten. Marco muss der Spreizstange ausweichen, macht einen Schritt nach vorne, um sich Stefanie zentimetergenau vor seinen Schwanz steuern zu lassen. Er muss ihn jetzt nur noch auspacken. Ihre Beine hängen tief genug, die Spreizstange ist auf Höhe seiner Schultern, ihre Beine führen um ihn herum, er steht eingeklemmt zwischen ihnen. Vor sich eine wartende Muschi, hinter sich die Metallstange, um ihn herum ihre Beine. Durch das herablassen der Beine hängt sie jetzt lang an den Armen, die Fesseln ziehen ihr schwer an den Handgelenken. Die Schultern sind überstreckt. Die Haltung wird in wenigen Minuten sehr schmerzhaft werden, das weiß sie. Vor allem dann, wenn sie wild hin und her geschaukelt wird.
Die Atmosphäre, in den letzten Minuten durch das unterschiedliche aufhängen und herumhantieren mit den Frauen sowieso schon aufgeheizt, kommt auf einem neuen Höhepunkt an, als Johannes in eine seiner Hosentaschen greift. Er zaubert eine Packung Kondome hervor, die schon geöffnet ist. Während er das oberste hochhält, fallen die anderen acht oder zehn Stück wie an einer langen Perlenkette aufgereiht nach unten. So schnell als befürchte er, Johannes könnte es sich anders überlegen, oder die Kondome vor seiner Nase wegziehen, schnappt Marco sich das unterste in der Kette. Die restlichen wirft Johannes auf den Sitz des Gynostuhls. »Bedient euch bei Bedarf«, sagt er lapidar. Es ist das Startsignal für alle.
Bei Marco geht es schnell. Sehr schnell. Die Hose fällt samt den Shorts, sein steifer Schwanz springt heraus. Krawatte weg, Hemd aufknöpfen. Ausziehen. Das alles dauert keine halbe Minute. In der Zeit ist auch bereits das Kondom über seinen harten Schwanz gerollt. Ohne zu zögern dringt er in Stefanie ein, hält sie an den Pobacken fest und rammt sich tief in sie hinein. Er verliert auch beim Ficken keine Zeit, versenkt sich bis zum Anschlag in ihr. Fickt sie in harten, tiefen Stößen. Stefanie schaukelt an den Armen vor und zurück. Ihre Schultergelenke sind stramm gespannt. Das aufeinander klatschen ihrer Haut übertönt die leise Hintergrundmusik, genauso wie die kurzen Absprachen zwischen Martin und Johannes.
Sie sieht aus den Augenwinkeln, wie Johannes ihm eines der langen, roten Bondageseile reicht. Martin fädelt es in die Öse an Susannes Halsband, bis es zu beiden Seiten in etwa gleicher Länge zwischen ihre Brüste herunterfällt. Das eine Ende hält er fest, während er das andere, stramm gespannt um ihre linke Brust schlingt. Mit drei, vier straff geschwungenen Schlingen bindet er sie ab. Peter Stamm ist derweil einen Schritt zurückgetreten, um den Vorgang zu beobachten. Martin führt das Seil um die andere Brust, die er auf dieselbe Art abbindet, bis das Seil eine mehrfach gewundene Acht beschreibt. Das übrige Seil wickelt er um die Verbindungsstücke zwischen den Brüsten. Es sieht jetzt so aus wie ein Henkersknoten mit zwei Enden. Noch kann sie aufrecht stehen, weil das Seil nur an einem Ende benutzt ist, das andere Martin noch in der Hand hält. Ihre Brüste aber sind bereits stramm abgebunden.
Hoffentlich halten das die Silikonkissen aus, denkt Stefanie. Sie ist einen Moment abgelenkt, weil Marco nach der Fernbedienung greift, um die Höhe des Flaschenzugs anzupassen. Ein paar Zentimeter nach oben, schon kann er noch härter zustoßen. Derweil führt Martin das andere Ende des Seils hinter dem Knoten zwischen den Brüsten nach unten an Susannes Beine, schlingt es nach hinten, damit es über ihren Schamlippen liegt und wickelt es dann stramm zuerst um das linke, dann erneut zwischen den Beinen hindurch um das rechte Bein. Das übrige Ende verknotet er direkt über dem Venushügel, der Knoten liegt direkt auf Susannes Kitzler. Er hat ganze Arbeit geleistet. Susanne steht ein wenig nach vorne gebeugt da, das Seil spannt ihr am Halsband. Wenn sie sich aufrichtet, hebt sie ihre Brüste. Gleichzeitig verstärkt sie den Druck auf ihren Kitzler. Ihre Brüste sind schneeweiß, aber Stefanie weiß, dass sich das bald ändern wird. Martin hat sie nicht extrem stramm abgebunden. Genau wie an den Beinen hat er für genügend Blutzufuhr gesorgt. Auch ist das Ergebnis nicht gerade ein Hingucker, weil eine Brust etwas höher hängt als die andere, da er nicht mittig ansetzen konnte. Eine schöne Verpackung hätte auch deutlich länger gedauert. Stefanie sieht aber schnell, dass Martin das nicht zum ersten Mal macht. Es erfüllt auf jeden Fall seinen Zweck. Denn das Ziel das er verfolgt, ist ein ganz anderes.
Während Martin Susanne verpackt, fixiert Johannes die Streckvorrichtung. Sie ist schon am Fußende des Käfigs in ihre Halterungen eingerastet. Susanne kann gerade noch selbst gehen, aber schon die wenigen Schritte reichen aus, um sie zum Zittern zu bringen. Die Seile an ihren Schamlippen zeigen schnell ihre Wirkung.
»Hast du ein Seilmesser griffbereit?«, fragt Martin, der das Zittern und die dunkel werdenden Brüste sieht.
»Hier.« Johannes deutet auf ein kurzes, gebogenes Messer an einem Haken an der Wand, dessen Klinge zur Hälfte gezahnt ist, während die andere glattgeschliffen ist. Für Notfälle, weiß Stefanie aus eigener Erfahrung.
Susanne wird rücklings auf die Lederauflage verfrachtet. Die Kopf- und Genitalöffnungen nach unten zum Kerker sind alle geschlossen. Während Martin ihr die Arme an den Handfesseln in die vertikalen Airline Schienen der Außenpfosten einhängt, fixiert Johannes ihre Beine in die Streckvorrichtung, in die er sie nicht nur einspannt, sondern auch gleich in einen annähernd rechten Winkel zueinander spreizt.
Ihre Waden berühren noch die Kante, der Rest ihrer Beine ragt aus dem Bett hinaus. Am Rande bemerkt Stefanie, dass sie bislang gar nicht auf die Schuhe von Susanne geachtet hat. Es sind schwarze Gucci Sandalen mit zwölf Zentimeter Absätzen, drei schmalen Riemen über den Zehen und einem noch schmaleren über den Fesseln. Sie sind wunderschön.
Martin hantiert an den Ösen als wäre er hier zuhause. Der Sperrmechanismus der Schienen ist schnell umgelegt, nachdem Johannes es ihm auf der anderen Seite gezeigt hat. Die Karabiner sind jetzt nach unten arretiert, sie können nur noch nach oben bewegt werden.
»Gib mir bitte zwei Spanngurte«, sagt Martin. Als er sieht, dass Johannes sie bereits ans Kopfende gelegt hat, muss er schmunzeln. Er nimmt den einen auf, hakt ein Ende am Dachhimmel ein, das andere in der Öse an ihrem Handgelenk. Johannes übernimmt die andere Seite. Auf ein stummes Signal hin, spannen sie den Gurt. Susannes Arme werden nach oben gestreckt. Weil sie an den Beinen in der Streckvorrichtung fixiert ist, wird sie länger und länger. Scheinbar jedenfalls. Ihre Schultern überstrecken sich, bis sie sich von der Lederauflage lösen. Die Haut an ihren Fesseln staucht sich unter dem Druck der auf ihnen lastet. Der Karabiner rastet eine weitere Stufe höher in den Schienen ein. Susannes Oberkörper hängt jetzt frei. Sie wirkt bis in die letzte Faser ihres Körpers gespannt. Ihre Haare schleifen über das Leder. Das Bondageseil schneidet ihr tief in die Brüste und die Oberschenkel. Stefanie kann nur erahnen, wie das straff gespannte Seil ihre Schamlippen malträtiert.
Peter Stamm hat einen Magic Wand in den Händen, während die beiden ihre Fixierung beenden. Er hat ihn aus einer Sammlung zahlreicher Dildos und Vibratoren aus einem Regal neben dem Andreaskreuz geholt. Der batteriebetriebene Stab summt in seinen Händen, das vibrierende Kopfteil wartet auf seinen Empfänger. Er fackelt nicht lange, tritt zwischen Susannes Beine und drückt ihr den gummierten Massagekopf unterhalb des Knotens über ihrem Kitzler auf die Schamlippen. Susanne hat nicht sehen können, was zwischen ihren Beinen passiert, denn ihr Kopf ist durch die enorme Spannung in ihrem Körper nach oben zur Decke gerichtet. Sie schreit vor Schreck auf, als der Vibrator ihre Schamlippen stimuliert. Als würde Peter Stamm elektrische Stromschläge in sie treiben, beginnen ihre Oberschenkel zu zucken. Die Gucci Sandalen an ihren Füßen flattern in ihren Riemchen, ihre Füße wackeln, als hätte man sie ihr an den Sprunggelenken ausgekugelt. Stefanie schaut fasziniert zu, wie das Six-Pack an Susannes Bauch sich zu einer Kraterlandschaft zusammenzieht. Jeder Muskel an Susannes Körpers scheint zum Zerreißen gespannt. Obwohl Marco ihre ungeteilte Aufmerksamkeit verdient hätte, kann sie nicht wegsehen.
Wäre sie nicht kurz vor einem neuerlichen Orgasmus, hätte sie einen Moment später beinahe laut losgelacht. Während sich Susanne nämlich ekstatisch in ihren Fesseln windet, der scheinbaren Tortur, die Peter Stamm auf ihre Schamlippen ausübt, hilflos ausgeliefert an den Ösen und den Haken reißt, stehen Martin und Johannes neben dem Käfig. Sie rütteln an den Streben, legen die Hände auf die Schienen, beobachten mit Kennerblick die Stabilität des Käfigs, der stoisch und unbeeindruckt Susannes Gewaltakt an ihm wegsteckt.
»Da quietscht und wackelt nichts«, sagt Martin gerade. Er ist sichtlich beeindruckt. Dabei muss er Susannes Orgasmus übertönen, den sie gerade herausschreit, damit Johannes ihn auf der anderen Seite überhaupt hört. Im gleichen Atemzug presst Peter Stamm den Magic Wand noch fester gegen Susannes Muschi. Als wolle er sie dazu animieren, den Käfig auch richtig zu belasten, damit sich jeder von der Qualität seiner Arbeit überzeugen kann. Immer wieder wirft sie den Kopf zurück, als das einzige Körperteil über das sie noch eigene Kontrolle hat.
Stefanie wird bewusst, dass sie kein Safeword ausgemacht haben, aber Susanne und Martin werden eines haben und es kennen. Genau wie sie ihres hat. Vergleicht sie ihre Lage mit der von Susanne, hat sie aber noch keinerlei Anlass darüber nachzudenken es auszurufen. Auch ihre Handgelenke sind zwar straff unter ihrem Gewicht gespannt, die Schultern schon schmerzhaft überdehnt, aber sie hält weitaus mehr aus als das. Dazu kommt, dass Marco nicht nur mit der Zunge begeistern kann, sondern auch mit seinem Schwanz. Von seiner Ausdauer ganz abgesehen. Er atmet nicht mal schwer, obwohl er sich mächtig ins Zeug legt. Ihr dagegen tropft der Schweiß bereits von der Hüfte, läuft ihr zwischen den Brüsten nach unten über den Bauch. Leider findet er auch immer öfter den Weg von ihrer Stirn, durch die Augenbrauen hindurch in ihre Augen, wo er schmerzhaft brennt. Immer wieder muss sie die Augen zukneifen, um danach wenigstens für ein paar Sekunden wieder etwas zu sehen.
Ein Schatten legt sich über ihr Gesicht, jemand beugt sich über sie. Dann schmeckt sie Johannes auf ihren Lippen. Seine Zunge bohrt sich in ihren Mund, seine Hände finden ihre Brüste, spielen mit den Brustwarzen. Das Gewicht mit dem er sich in den Kuss hinein lehnt, zieht zusätzlich an ihren Handgelenken. Der Kuss ist ungestüm und wild. Sein Kinn stößt immer wieder an ihre Nasenspitze, so verkehrt herum er über sie gebeugt ist.
Dann wird es plötzlich dunkel. Beißender Ledergeruch dringt ihr sofort darauf in die Nase. Sie muss mit aller Macht einen Niesreiz unterdrücken, denn der hätte fatale Folgen in der Ledermaske, die ihr Johannes ohne Vorwarnung überzieht. Es ist die geschlossene Maske, wie sie unschwer an den Riemen spürt, die sich an ihrem Hinterkopf gerade schließen. Sie reicht bis über das Kinn, an Nase und Mund sind kleine Atemlöcher in das Leder gestanzt. Die Augen sind komplett bedeckt. Tiefschwarze Dunkelheit umgibt sie, obwohl sie die Augen offen hat. Sofort wird sie von der klaustrophobischen Angst gepackt, die sie immer unter der Maske erlebt. Mehr als unter einer Augenbinde, oder einer offenen Maske. Es liegt an der reduzierten Luftzufuhr. Das Gefühl zupft an ihren Nervenenden, es bringt sie zum Vibrieren. Von einer Sekunde auf die andere, fühlt sie sich komplett von der Außenwelt isoliert. Als hätte sie ihren Körper verlassen. Das Gefühl schwindet nach wenigen Augenblicken, woran nicht nur die Hände an ihren Brüsten und Marco zwischen ihren Beinen schuld ist. Zurück bleibt das latente Gefühl von Platzangst. Sie hört auch alles gedämpft, weshalb Susannes Stöhnen jetzt eine Oktave tiefer an ihre Ohren dringt.
Marco kommt mit einem langegezogenen Stöhnen. Sie kann es nicht sehen, aber sie spürt seinen pumpenden Schwanz in ihrer überreizten Muschi. Sie glaubt auch zu spüren, wie das Reservoir am Kondom sich füllt, aber das ist sicher ihren eingeschränkten Sinnen geschuldet. Es fühlt sich an, als wären ihre Empfindungen isoliert. Als würde sich alles was sie spürt auf ihre Muschi konzentrieren. Das Gefühl ist seltsam, aber überwältigend. Es ist ein Effekt, den die Maske mit sich bringt.
Dann zieht Marco sich plötzlich aus ihr zurück. Die Leere die er hinterlässt, entlockt ihr ein unmutiges, unartikuliertes Geräusch. Plötzlich ruckt der Flaschenzug nach oben. Es fühlt sich nach nur ein paar Zentimetern an, aber der Zug an ihren Schultern verändert sich. Sie hängt etwas lockerer herunter, nicht mehr so gespannt wie eben noch, als die Hüfte tiefer war. Vielleicht liegt es aber auch nur an dem veränderten Winkel, den ihre Schultergelenke dem Zug ausgesetzt sind. Sie hat keine Zeit über so profane physikalische Auswirkungen nachzudenken. Denn ein dicker, sich kalt und schmierig anfühlender Schleim verteilt sich plötzlich auf ihre Muschi. Mit derber Hand wird er erst auf den Schamlippen verteilt, ehe die Hand tief durch ihren Arsch fährt. Sie erkennt mehr an der Bewegung als am Gefühl, um was es sich handelt. Gleitgel. Sehr viel Gleitgel dem Anschein nach.
Warme Finger durchstoßen das glitschige Gel. Fingern ihre Muschi, bohren am Eingang herum. Einer dringt in sie ein, dann ein zweiter, ein dritter, ein vierter. Die Hand wird bis zum Daumengelenk hinein gedrückt. Sie stöhnt auf. Der Druck lässt sie nach hinten pendeln. Für einen Moment fühlt es sich an, als wäre die Hand verschwunden, nur um dann umso ruckartiger wieder zurück zu kommen. Ein Fingernagel kratzt über die Schamlippen. Vermutlich der Daumen, der noch fehlt um einen Faustfick perfekt zu machen. Sie will fragen, wer es ist. Wessen Faust sie spürt. Aber dazu kommt sie nicht. Es ist auch völlig egal. Solange die Faust weitermacht. Der Daumen wird hineingebohrt, dicke Fingergelenke stoßen gegen erbitterten Widerstand am Eingang ihrer Muschi, aber sie stemmen sich vehement dagegen. Sie spürt einen kurzen, stechenden Schmerz, dann fährt die Faust tief in sie hinein. Es fühlt sich an, als hätte man ihr einen Felsblock in den Unterleib geschoben. Wieder spielen ihr die Sinne einen Streich. Sie glaubt nie zuvor so weit gewesen zu sein, aber natürlich stimmt das nicht. Denn es war schon mehr als nur eine Faust in ihrer Muschi.
Entspann dich, zwingt sie sich, die überdehnten Muskeln zu lösen. Mach dich locker. Mach dich weit. Es klappt. Langsam öffnet sie sich der fickenden Faust. Die das sofort ausnutzt. Schnell wird die Hand in ihr gedreht. Die Fingerknöchel schaben über ihre Scheidenwand. Die Haut um die Faust fühlt sich trotz des Gleitgels wie mit Schmirgelpapier überzogen an. Vermutlich wieder ein Streich ihrer Sinne, denkt sie noch.
Dann explodiert eine gleißend helle Flamme in ihrem Unterleib, die sie vor Schmerz und Lust aus den Fesseln zu reißen droht. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Einem normalen Orgasmus, so es denn normale oder abnormale Orgasmen überhaupt gibt, völlig fremd. Ihr Körper steht in Flammen. Sie spürt die Hitze aus der Mitte ihres Körpers durch sie hindurch schießen wie glühende Lava. Ein Gefühl als würden ihre Haare in Flammen aufgehen, versenkt ihr scheinbar die Kopfhaut. Ein gewaltiger Druck legt sich auf ihre Ohren. Sie hat das Gefühl ihr Kopf platzt unter der Maske wie eine überreife Melone. Ein nicht enden wollender Schrei dringt durch das Leder der Maske zu ihr herein. Bis sie endlich merkt, dass sie selbst es ist, die brüllt wie am Spieß. Ihre Zähne knallen zusammen, fasst hätte sie sich auf die Zunge gebissen.
Plötzlich hat sie das unwirkliche Gefühl als hätte sie sich die Finger verbrannt. Sie glaubt ihre Fingernägel würden sich von den Fingern lösen und horcht, ob sie sie auf den Boden prasseln hört. Einen Wimpernschlag lang ist sie überzeugt, dass sie tatsächlich in Flammen steht, dass sie gleich frei kommen wird, weil das Feuer das Leder ihrer Fesseln entzündet hat. Aber als sie nach dem unwirklichen Moment mit den Beinen strampelt, ist sie noch genauso in der Spreizstange fixiert wie zuvor. Die ruckartigen Bewegungen bringen die Faust in ihr erneut ins Spiel. Sie hat gar nicht gemerkt, dass sie einen Moment stillgehalten hat. Das Kratzen löst eine neuerliche Welle aus. Sie will verdammt sein, wenn sie sich nochmal bewegt, aber sie kann es nicht verhindern. Zu stark ist der Schmerz, den die Hitze in ihr auslöst. So treibt sie sich von einem Orgasmus zum nächsten, obwohl die Faust in ihrer Muschi sich längst nur noch ganz vorsichtig bewegt. Dann ist sie weg. Kalte Luft strömt in sie hinein. Sie bildet sich einen stechenden Schmerz ein, wie der freilegende Nerv an einem Zahn ihn verursacht, aber vermutlich ist es nur die kühle Luft an ihrer malträtierten Scheidenwand. »Nein«, keucht sie atemlos. »Nicht aufhören.« Sie ist so weggetreten in ihrem Orgasmus, dass sie einen Moment vergisst, wo sie sich befindet. Dass sprechen nicht gestattet ist. Unter der Maske beißt sie auf die Unterlippe. Schon wappnet sie sich gegen einen neuen, völlig anderen Schmerz. Wieder zieht sich ihr Körper mit jeder Faser zusammen. Aber entweder hat sie niemand gehört, oder niemand kümmert sich darum. Die Faust jedenfalls kommt nicht mehr zurück.
Stattdessen senken sich ihre Beine so weit herunter, dass sie wieder auf die Füße kommt. Irgendwann muss sie ihre Schuhe verloren haben, denn sie steht barfuß auf den Holzdielen. Hoffentlich sind sie nicht heruntergefallen, denkt sie. Kratzer in ihren Louboutins würden ihr den Tag ruinieren, egal wie viele Orgasmen sie hatte. Egal wie viele sie noch haben wird. Mit dem Oberschenkel stößt sie gegen Susannes Schuh, deren Absatz ihr in die Haut sticht. Stefanie hört sie angestrengt atmen. Was sie wohl gerade mit ihr machen? Als letztes war sie in die Streckvorrichtung eingespannt. Dem Schuh nach zu schließen, der ihr fast in Hüfthöhe in den Oberschenkel sticht, liegt sie da noch immer. Jemand ruckt an ihren Armen. Plötzlich ist der Zug nach oben weg. Eine Million Ameisen scheinen sich darin eingenistet zu haben, als sie sie herunter nimmt. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit.
»Ich zeige dir noch die Kerkerfunktion«, sagt Johannes nah an ihrem Ohr. Sie erschrickt, als sie seine Stimme hört. Aber ihr wird schnell klar, dass er nicht mit ihr gesprochen hat. Vermutlich mit Martin. Eine Hand legt sich auf ihren Hintern, drückt ihr die Pobacken. Sie fühlt sich groß und schwielig an. Definitiv nicht die von Johannes. Aber was kann sie mit ihren überreizten Sinnen schon sicher sagen. Sie ist schon froh, dass sie aufrecht auf ihren eigenen Beinen stehen kann. Man führt sie durch Druck auf ihre Pobacken um Susannes Beine herum an die Seite des Käfigs. Wie eine Kuh, der man auf die Hinterbacken klatscht, denkt sie noch. Dann spürt sie Druck auf den Schultern. Die schwieligen Hände drücken sie nach unten. Sie weiß schon wohin es geht, deshalb hockt sie sich auf alle viere. Kühle Luft streift ihre Muschi, während sie mit erhobenem Hintern auf den Knien wartet. Sie hört den Verschluss der Kerkertür unter der Liegefläche aufgehen. Dann ruckt der Lederriemen an ihrem Hinterkopf. Die Maske wird ihr über den Kopf gezogen. Das verschwitzte Leder klebt ihr an der Wange, wer immer die Maske geöffnet hat, muss sie ihr regelrecht vom Gesicht schälen. Aber das ist ihr egal, denn endlich kann sie wieder frei atmen. Wenn auch nur die Luft, die unter der Liegefläche eingesperrt ist, denn sie wird mit einem ordentlichen Klaps auf den Hintern in den Kerker bugsiert. Die Sache mit der Kuh kommt ihr erneut in den Sinn. Vielleicht bekommt sie deshalb eine Gänsehaut.
Oben wird an den Halterungen hantiert. Susanne stöhnt kurz laut auf. Etwas klatscht auf die Liegefläche über ihr. Man hat Stefanie noch nicht gesagt was sie tun soll. Sie ist zur Hälfte in den Kerker gekrabbelt, wo sie verharrt, bis es weitergeht. Auch wenn ihre Augen jetzt wieder offen sind, hier unten sieht sie nicht besonders viel. Ein schwacher Schimmer rotes Licht verliert sich zu ihr herein. Durch die eng stehenden Gitterstäbe die umlaufend den Kerker einfassen, sieht sie geschäftig umherlaufende Beine. Drei tragen schwarze Anzughosen, ein Paar ist nackt in schwarzen Socken. Das muss dann wohl Marco sein.
Am Fußende wird die Streckfunktion wieder aus den Halterungen genommen. Die Säckchen mit den Gurten fallen auf den Seiten herunter. Susanne ist wohl frei, wird aber vermutlich gleich mit den Gurten auf die Liegefläche geschnallt. Plötzlich wird es hell über ihr. Jemand ist dabei, die Brust- und Genitalöffnungen aufzuklappen, um sie nacheinander herauszunehmen. Sie sieht ein paar Hände an den Öffnungen hantieren, dann wird es wieder dunkel von oben. Aber nicht ganz, stellt sie fest. Wo die Genitalöffnungen sind, scheint weiter etwas Licht zu ihr herunter. Sie sieht, dass jemand über den Öffnungen liegt. Susannes Brüste ragen durch die Öffnungen zu ihr herunter. Sie kann sie berühren, wenn sie den Arm ausstreckt. Stimmen kommen von hinten an sie heran. Alle Beine scheinen sich hinter ihr zu versammeln. Immer noch streckt sie den Hintern halb aus dem Kerker heraus. Der Gedanke, dass plötzlich alle hinter ihr stehen, ihr auf den blanken Arsch starren, ihre Muschi zwischen ihren Schenkeln sehen, lässt sie erschauern. Prompt legen sich Hände auf ihre Pobacken, gleiten darüber und streichen ihr plump zwischen die Beine. Sie spürt Finger über ihre Schamlippen gleiten. Einer bohrt sich in sie hinein. Die Feuchtigkeit in ihrer Muschi macht ein glucksendes Geräusch. Schnell werden es wieder mehr Finger, die sich in sie versenken. Ein schwieliger Daumen drückt gegen ihre Pospalte, während alle anderen Finger der Hand sich in ihre Muschi bohren.
Plötzlich wird sie hochgehoben, als hätte man einen Fleischerhaken in sie gesteckt. Ihre Knie lösen sich vom Boden, ihr Rücken kratzt die Einfassung der obersten Kerkerstreben entlang. Jemand hebt sie an der Muschi rückwärts aus dem Kerker heraus. Sie hängt frei in der Luft, Arme und Beine angewinkelt. Ihr Körperschwerpunkt ist zufällig so austariert, dass sie frei schwebt, ohne irgendwo anzuecken. Mit einem einzigen Haltepunkt. Einer Hand in ihrer Muschi. Das ist neu, denkt sie. Das hat jetzt auch noch keiner vorher hinbekommen. Sie dreht den Kopf um zu sehen, wer sie da vom Boden hebt. Es ist Peter Stamm, der sie am langen Arm wegträgt, als würde er mal eben einen Kehrichteimer beiseite stellen.
Glücklicherweise nicht allzu weit weg, denn Stefanie wird nur an der Seite aus dem Käfig gehoben, um an der Fußseite wieder hinein bugsiert zu werden. Die Streckfunktion ist entfernt, keine alternativen Anbauteile sind mehr vorhanden. Kurz bevor ihr Kopf wieder unter die Liegefläche taucht, sieht sie wie Susanne an allen vieren an die Eckpfosten des Käfighimmels gekettet ist. Arme und Beine im rechten Winkel zueinander gespreizt sind. Die Ledergurte sind über ihre Waden gespannt. An den Unterarmen kann Stefanie es nicht sehen, aber sie vermutet, dass auch dort die Laschen über ihre Haut spannen, wo sie Susanne auf der Lederauflage fixieren. Kurz bevor es dunkel um sie herum wird, sieht sie noch Susannes Muschi, die feucht glitzernd auf sie wartet. Der Schamlippenspreizer ist zwar entfernt, aber für einen Moment sieht es für Stefanie so aus, als würde sie direkt auf ihre Gebärmutter schauen können. Dann ist sie wieder unten im Kerker. Rotes Licht dringt wie ein Spot durch die entfernte Genitalöffnung. Man muss es nicht explizit erwähnen, Stefanie kann sich auch so denken, was ihr Ziel ist. Am Rande hört sie Johannes mit Martin über eben diese Öffnungen reden. Wie sie aufbewahrt werden, wenn sie nicht gebraucht werden. Sie muss nur ein paar Zentimeter über den mit einer dünnen Latexauflage beschichteten Kerkerboden rutschen, um den Kopf durch die Genitalöffnung strecken zu können. Wie ein Maulwurf, der aus seinem Loch schaut.
Nur dass Stefanie keinen Erdhügel vor sich sieht, sondern eine feucht glänzende, erwartungsvoll geöffnete Muschi, der sie sich ohne zu zögern mit Hingabe widmet. Sie richtet sich soweit auf, bis ihre Schultern von unten gegen den Kerkerhimmel stoßen. Weiter kommt sie nicht nach oben, aber das reicht auch, um sich um alle relevanten Körperöffnungen zu kümmern, die vor ihrer Zunge warten. Sie kann annährend aufrecht knien, die Haltung ist alles andere als unbequem. Susannes Beine sind so weit gespreizt, dass sie sich mühelos Zugang zu ihrer Muschi und ihrem Anus schaffen kann. Ihre Zunge flirrt durch ihren Spalt. Sie hört Susanne überrascht aufstöhnen, die von dem was hinter ihr passiert nichts mitbekommen kann. Von dem was unter ihr aus der Tiefe des Kerkers emporsteigt schon gar nicht. Stefanie sieht Susannes Beine am Rande ihres Gesichtsfeldes flattern. Die Oberschenkel zucken in ihren Fesseln. Martin steigt auf das Bett, setzt sich rittlings auf Susannes Hintern, das Gesicht Stefanie zugewandt. Er legt die Hand auf Susannes Pobacken, um sie vehement auseinander zu drücken. Ihre Löcher klaffen offen wie die sprichwörtlichen Scheunentore. Tief bohrt Stefanie ihre Zunge hinein. Abwechselnd in Muschi und Arsch. Sie züngelt über ihren Schließmuskel, was Susanne ein kehliges Raunen entlockt.
Es muss verrückt aussehen. Wenn man es von außen betrachtet. Da liegt eine Frau auf dem Bauch, gefesselt an allen vier Extremitäten, die weit von ihr gestreckt sind. Ein Mann sitzt auf ihrem Rücken, spielt an ihren Pobacken, dehnt sie. Während aus einem Loch im Boden der Kopf einer Frau herausragt, die der Gefesselten die Schamlippen leckt. Aber es soll noch besser kommen. Denn von irgendwoher werden dem Mann nun Gegenstände gereicht, die er der Reihe nach im Hintern der Gefesselten versenkt. Dabei ist er alles andere als zimperlich. Angefangen von einem kleinen, unscheinbar aussehenden silbernen Anal-Plug, über immer größer werdende Dildos. Nacheinander verschwinden die Spielzeuge in ihrem Hintern, werden wieder herausgezogen, um Sekunden später von einem größeren Kaliber abgelöst zu werden. Die Hilfsmittel werden wie am Fließband hereingereicht, eingeführt, angewendet und wieder ausgetauscht. Die Steigerung ist beachtlich. Am Ende der Kette ist es ein dreißig Zentimeter langes Latexmonster mit einer stilisierten Faust am Ende und einem Schaft, so dick wie Peter Stamms Unterarme. Stefanie weiß genau wie sich dieses Teil im Arsch anfühlt. Sie erschauert, mit welcher Leichtigkeit Martin ihn in Susannes Hintern drückt. Obwohl sie alleine vom Zusehen schon beinahe kommt, leckt sie weiter über Susannes Muschi. Speichel und Muschisaft sind bis zu den Ohren in ihrem Gesicht verschmiert.
Noch während die künstliche Faust in Susannes Hintern steckt, reicht jemand Martin die kurze Gerte. Oh je, denkt Stefanie. Automatisch wappnet sie sich für das was kommt. Sie hat Angst, dass Susannes Beine sie zerquetschen, erinnert sich dann aber, dass die Beine gefesselt sind. Wie zur Bestätigung sieht sie Johannes, der die Fesseln an den Unterarmen strammzieht. Einen Augenblick später hört sie die Gurte an Susannes Beinen. Bis auf den Kopf ist sie jetzt vollkommen bewegungsunfähig. Sie war es schon vorher, aber jetzt schneiden ihr die Gurte tief in die Haut. Sie könnte noch die Hüfte heben, aber nachdem Martin mit seinem ganzen Gewicht auf ihrem unteren Rücken sitzt, fällt auch diese Option aus. Susanne ist völlig ausgeliefert, dem was kommen wird. Martin rutscht ein wenig näher an ihre Schultern heran, um den Abstand zu ihrem Hintern zu vergrößern. Er setzt sich ihr auf den Brustkorb. Stefanie kann sich vorstellen, was für Qualen Susanne beim Luftholen aushalten muss. Vermutlich bekommt sie kaum noch Luft. Aber das Safe-Word liegt in der Luft, Susanne muss es nur rufen. Noch ist sie nicht soweit.
Martin spielt mit der Gerte, er tätschelt ihren Hintern mit dem kurzen, äußerst schmerzhaften Stab. Susannes Pobacken flattern, Stefanie kann sehen, wie sie sie in Erwartung des Schmerzes anspannt. Dann saust die Gerte herunter, knallt mit lautem Klatschen auf ihren Hintern, wo sie sofort einen dünnen Striemen hinterlässt, der erst schneeweiß ist, und sich dann rot verfärbt. Susanne schreit in die Lederauflage hinein. Der Schrei transportiert ihre ganze Ekstase. Sie kommt auf der Stelle. Stefanie sieht ihre Muschi zucken. Sie leckt wie verrückt. Trinkt geradezu ihre Nässe. Es hört nicht auf aus Susanne herauszusprudeln.
Zu Susannes Glück, kann Martin nicht ausholen. Die Gerte saust ein ums andere Mal auf sie herunter. Am Klatschen, aber allem voran an den Striemen erkennt Stefanie, dass Martin die Kraft der unbekannten Gerte nicht einschätzen kann. Er schlägt zu fest, aber umso verwunderlicher ist, dass Susanne es unter ekstatischen Schreien erträgt. Stefanie ist sich ziemlich sicher, dass sie abgebrochen hätte. Aber sie weiß auch aus eigener Erfahrung, dass es einen Unterschied macht, ob man von außen zuschaut, oder mitten in seinen Orgasmen auf einer Welle zur nächsten reitet, den Schmerz annimmt, ihn willkommen heißt, ihn in dem Strudel der Lust in dem man gefangen ist, geradezu herbeisehnt. Die Ernüchterung kommt dann erst später. Stefanie hat Erfahrung genug, dass sie erkennt, dass Susanne das bei aller Lust die sie gerade erlebt, bald bitter bereuen wird. Sitzen wird sie auf diesem Arsch heute jedenfalls nicht mehr.
Das erkennt aber auch Martin, der, das muss Stefanie voller Achtung vor ihm feststellen, das heute weder zum ersten Mal macht, noch die Kontrolle über sich verliert. Obwohl er hart mit ihr umgeht, ist er nicht brutal. Er bereitet ihr Schmerzen, aber er kennt ihre Grenzen. Er lotet sie aus, tastet sich heran, kratzt an ihrem Limit, aber er überschreitet es nicht. Nicht willentlich. Nicht böswillig. Nachdem Susannes Hintern ein paar beachtliche Striemen aufweist, hört Martin auf. Er zieht die Gerte nicht zweimal über die selbe Stelle, zieht sie nicht über bereits existierende Striemen, jedenfalls nicht im großen Stil. Da ihm dadurch auf Susannes Knackarsch relativ schnell die Fläche ausgeht, lässt er von den Schlägen schnell wieder ab. Er spielt nur noch mit der Gerte. Lockt sie mit Schmerzen, reizt sie mit Berührungen. Stefanie sieht wie Susanne in ihren Fesseln zusammensackt. Wie die Kraft aus ihren Muskeln entweicht, wie sie die Spannung verliert. An diesem Punkt, in diesem Moment, erhebt sich Martin ruckartig. Lässt ihr die Luft zum Atmen, indem er sein Gewicht von ihrem Brustkorb nimmt. Stefanie hört mehr, als dass sie sieht, wie er sich zu ihr herunterbeugt, wie er ihr Worte zuflüstert, die sie nicht versteht. Die sie vermutlich auch nichts angehen.
Einen Augenblick später löst er ihre Fesseln. Auch an den Beinen. Sie dreht sich auf die Seite, gibt Stefanie zwischen ihren Beinen frei. Ihre Augen finden sich einen Moment. Sie liest exakt das aus ihnen, das ihr gerade durch den Kopf gegangen ist. Eine tiefe, beinahe vollkommene Befriedigung. Ihre Augen glänzen, ein paar Schmerztränen haben ihr Make-Up ruiniert, aber daran muss sie sich nicht stören. Es sieht wunderschön verrucht aus, mit dem verlaufenen Mascara.
Obwohl niemand ein Wort spricht, zieht Stefanie den Kopf aus der Öffnung. Sie rutscht aus dem Kerker heraus, wo Johannes sie in Empfang nimmt. Er schließt sie in ihre Arme. Ihre Lippen finden sich zu einem intensiven, intimen Kuss, bei dem sie die Anwesenden für einen Moment völlig vergessen.
»Ich nehme jetzt die Bestellungen entgegen«, sagt Peter Stamm. Er grinst in die Runde. Sichtlich stolz über das was seine Konstruktion die letzten Minuten ausgehalten hat. Welche Möglichkeiten sie geboten hat. Martin wendet sich ihm zu. Auch auf seinen Lippen liegt ein Lächeln. Er hilft Susanne von der Lederauflage herunter, legte eine Hand in ihren Rücken und schiebt sie grinsend auf Peter Stamm zu.
»Hier«, sagt er, mit einem Kopfnicken, das auf Susanne deutet. »Sie wird dir sagen, was sie braucht.«
Peter Stamm reibt sich geschäftig die Hände. »So muss das sein«, sagt er lachend.
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