Bei der angezeigten Geschichte handelt es sich um eine erotische, nicht-pornographische Geschichte. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Disclaimer von sevac.com. Sevac.com ist für den Inhalt der Geschichte nicht verantwortlich und distanziert sich von selbigem. Das Copyright liegt beim Autor. Jegliche Weiterverbreitung der Geschichte ist, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, untersagt.
Kommentare: 3 | Lesungen: 4546 | Bewertung: 8.84 | Kategorie: Lesbisch | veröffentlicht: 25.03.2009

Vier Mädchen, Kapitel 11 bis 14

von

DESSERT MIT AISHE

Kaum war die Tür hinter uns zugefallen, plumpsten wir auch schon Po an Po, einträchtig, in die grüne Ledercouch.


Was für ein Tag!


Wir fühlten uns alle drei völlig matt, dabei hatten wir doch gar nichts großartiges geleistet.


„Puh“, stöhnte Yasmina, und dann begann sie zu kichern.


„Ist das nicht ein süßes Bild?!“, wanderte ihr Blick über unsere Beine. „Das gäb' ein super Foto ab.“


Yasminas scheinbar unmotiviertes Kichern hatte uns leicht irritiert.


Tatsächlich. Das kalte Leder, das sich allmählich meines Pos bemächtigte und dessen Wärme aufnahm, gab mir die Antwort.


Wir saßen da, alle drei, streckten unsere Venushügel vor, während der Saum unserer Kleidchen bis zu den Hüften hochgerutscht war. Drei blanke, strahlende Mösen, deren rosiger Schimmer ganz hervorragend mit dem satten Grün des Leders korrespondierte.


Es war ein wunderschöner Anblick.


Auch für Yasmina und Lisa, deren innere Lippen zunehmend an Glanz gewannen. Auch ich hatte das Gefühl, bald auslaufen zu müssen, zumal unsere Hände zärtlich über die Haare, die Gesichter, die Schultern strichen.


„Es scheint Dir gar nicht zu gefallen“, stieß Yasminas Zunge in mein Ohr, umfuhr die Muschel, ihre Zähne knabberten, ihr Mund drückte mir heiße Küsse auf meinen Hals. Ich hätte explodieren können.


„Mmh“, fuhr Lisa behutsam mit ihren Fingern über meine Scham, „ganz schön trocken, unsere kleine Andrea...“


Yasminas heiße Lippen fanden meinen Mund, ihre Zunge drang ein, Lisa knetete meine Brüste, ihre Finger zwirbelten meine Knospen, brachten sie zum Erblühen, Yasmina löste die Schleife meines Neckholders, vier Hände streiften das Kleidchen über meinen Kopf, Lisa legte es, ganz sorgfältig, wie eine Reliquie über die Rückenlehne der Couch, während Yasminas Zunge meine nackte Schulter erkundete, ihr Mund begierig an meinen Nippeln sog. Lisas Zungenspiel widmete sich in der Zwischenzeit meinem Bauch, umrundete meinen Nabel, drang ein, schleckte meinen Hügel, schob sich in die Vorhaut meiner Klit, massierte sie, spürte das Anschwellen meines Allerheiligsten, sog, spuckte, lutschte, züngelte.


Ich war innerlich mindestens auf 180, ich hätte schon wieder abspritzen können, mich völlig hingeben, spürte das Fließen meines Nektars - Doch es kam nichts.


„Unsere Andrea ist durch die frische Luft doch nicht etwa frigide geworden“, stichelte Lisa, deren Zunge genüsslich alle Windungen meiner Scham erkundete.


„Ich glaub', ich hab den Fehler gefunden“, setzte sie das perfide Spiel fort, stieß unvermittelt mit Daumen und Zeigefinger in meine Grotte, ja, so heftig, dass es schon fast schmerzhaft war. In dem Moment hätte ich sie ohrfeigen können, ja, selbst die gehauchten, heißen Küsse, mit denen Yasmina meinen gesamten Oberkörper bedachte, wirkten wie kleine, böse Nadelstiche.


Lisa aber bewegte ihre Finger zunächst nicht, gestattete mir, mich an dieses brutale Eindringen zu gewöhnen, wartete, bis der Schmerz auf meinen trockenen, ja fast wund geriebenen Labien verklungen war.

Die Bewegung ihrer Knöchel, dieser sanfte Druck gegen meine Klit, das Tasten ihrer Fingerspitzen, ja, das verschaffte mir erneute Lust, ließ den Schmerz vergessen. Und ganz allmählich spürte ich diese heiße, salbende Nässe, die mit Lisas Rückzug aus meiner Grotte entweichen konnte. Ich fühlte den Stoff, diesen vor Nässe übersättigten Stoff mit dem Lisa meine Lustperle massierte, dieses herrlich schleimig warme Gefühl, das sich über meinen Hügel legte, die großen Lippen balsamierte, diese fast unerträglich geile Reibung, die das Herausziehen des klatschnassen Höschens in meiner Möse bewirkte, ja, ich bebte, zitterte, wollte meinen Körper aus der Couch katapultieren, zurückgehalten von Yasminas kräftigen Händen, explodierte, spritzte meine gesammelte Geilheit heraus, schrie, wand mich, schrie, ejakulierte, als Lisa das letzte Stücken Stoff aus mir herausgezogen hatte. Ich kam, wie der sommerliche Platzregen auf einer seit Monaten ausgedörrten Wüste, ein warmer Sturzbach, der jedes noch so verdorrt scheinende Samenkorn binnen weniger Sekunden in eine duftende, leuchtende Blüte verwandelt.


Mein Unterleib war ein einziger Kessel, dessen Ventil dem unerträglichen Druck nicht mehr standhalten konnte.


Lisa und Yasmina konnten sich an meiner dampfenden, spritzenden, explodierenden Möse gar nicht satt sehen, sogen den Duft meines Höschens in ihre Nasen, wrangen es mit ihren Zungen, pressten es auf mein Gesicht, verrieben meine eigenen Säfte auf meinen Wangen, cremten meine Nase, ja, sogar die geschlossenen Lider meiner Augen.


Yasminas Mund aber klebte schon wieder an meiner Scham, ihre Zunge gierte danach, auch die letzten Eruptionen der heißen Lava zu spüren. Yasmina schluckte, schleckte, trank, bekam kaum Luft, bohrte ihre Zunge mit derer ganzen Länge in meine Grotte, röchelnd, prustend, schluckend – ja, ich fürchte, da hatte sich auch meine Blase ein Stück weit diesem Druck ergeben...


Ich aber fiel, wie ein nasser Sack, ganz tief in die Couch, genoss mit geschlossenen Augen das Glück, das meine beiden Freundinnen mir gerade beschert hatten. Es war ein Traum, so wunderschön, ein fantastischer Traum. Ich war fix und fertig. Ja, ich konnte nicht mehr. Jetzt sterben - es könnte keinen schöneren Tod geben.

Lisas ironische Stimme brachte mich zurück in die Realität. „Unsere Kleine“, sagte sie zu Yasmina, „scheint doch nicht ganz so frigid zu sein, oder was meinst Du?“


„Nein, keineswegs“, erwiderte Yasmina ebenso gekünstelt, „sie ist ein immer geiles Miststück.“ Dabei verrieb sie die Spuren meines Ausbruchs über ihr Gesicht. „Ein richtig geiles Miststück!“

Derweil hatten sich auch meine beiden Freundinnen komplett ihrer Kleidung entledigt, küssten sich zärtlich, bezogen den nassen Riostring, den ich den Nachmittag über in meiner Muschi getragen hatte, in ihr lustvolles Spiel ein, schnupperten daran, sogen die Nässe in sich ein.

Ich aber lag zwischen den beiden, spürte die weichen verschwitzten Körper auf meiner Haut, fühlte das Streicheln ihrer Brüste auf den meinen, sah die ekstatisch wild züngelnden Küsse, suchte mit meinen Händen ihre Beine, strich über die Schenkel, fand die feuchten Grotten, stieß, massierte, rieb, fühlte das Zucken ihrer Leiber, zwirbelte die beiden süßen Perlen, tankte ihre Säfte, massierte, rieb, tankte erneut, fühlte die immer schwerer auf mir liegende Last dieser beider sich dem Höhepunkt nähernden Körper...


Wie ein in sich verknotetes Wollknäuel lagen wir da, drei schlaffe heiße Mädchenkörper, ineinander verwuselt, klebrig, glücklich.

Ja, so hätte ich einschlafen mögen...

Lisa aber hatte, wie immer, sich als erste aus diesem wunderschönen Traum gelöst. „Mädels“, sagte sie, „wir werden heute Abend noch einen Gast haben.“


„Ich glaube ja nicht, dass sie kommt“, erwiderte ich, innerlich hoffend, dass ich nicht Recht behalten würde.


Aishe! - Alleine der Gedanke an diesen Namen, die Erinnerung an ihre wunderschönen großen Augen, ihre anzüglichen Bemerkungen, die sie so unschuldig, fast beiläufig, vorgetragen hatte: Sellerie ist gut für die Libido!


Aishe machte mich rasend.


Wie konnte ich nur so unendlich geil sein?


„Die kommt, da wette ich was drauf!“, mischte sich Yasmina ein. „Die wird einen Weg finden.“


„So ein süßes Girl“, sinnierte Lisa, „ich bin auch überzeugt, dass sie gleich vor der Tür steht.“ - „Und deswegen, los meine Liebsten“, zog sie uns aus den Sitzen, „sollten wir uns jetzt schleunigst an die Arbeit machen.“

Und da standen wir nun alle drei in der Küche, splitternackt, das Gemüse auf der Arbeitsplatte ausgebreitet. Lisa nahm einen großen Topf aus dem Schrank, setzte ihn auf den Herd, goss ein paar Spritzer Olivenöl hinein. Extra vergine.

Und jetzt?!

„Waschen, schälen, schnibbeln“, war Lisa ganz Köchin.


„Viel zu schade zum Schnibbeln“, rieb Yasmina eine der Möhren über ihre Scham. „Die auch“, meinte ich, und schob die zweite Möhre in meine immer noch klatschnasse Grotte. Einfach so, aus geilem Übermut.

„Ey, ey, ey, wir wollen kochen!“, polterte Lisa dazwischen, und dann, etwas versöhnlicher, „na, mehr als eine Möhre werden wir für die Ratatouille auch nicht brauchen, hab' sie noch nie mit Möhren gemacht...“


Yasmina und ich waren jetzt brave Mädchen, schnitten die von Lisa gewaschenen Früchte in kleine Würfel. Auch die gerade mit süßem Guss überzogenen Karotten. „Eine Schande“, murmelte Yasmina, steckte uns jedem ein Stück in den Mund, zerhackte mit ihrem scharfen Messer die Möhre in einem atemberaubenden Tempo. Das wirkte so professionell, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. Das Messer wirbelte, hackte, hinterließ kleine, gleich große Würfel des von uns „kandierten“ Gemüses. Wow, unser Yasmina entpuppte sich als eine Art blonder Antwort auf Sarah Wiener. Das Vorspiel des Kochens schon als Zeremonie zelebrierend.


Ich muss zugegeben, dass mich Sarah Wiener schon immer fasziniert hatte. Rein platonisch natürlich! Schade, dass sie hetero ist...

„Meinst Du, die würde auch passen?“, hielt mir Yasmina zu guter Letzt die Aubergine unter die Nase. „Das kann ich mir nicht vorstellen, die ist ein bisschen zu sehr geschwollen“, entgegnete ich, und schon musste ich staunend feststellen, wie Yasmina, ihre Beine weit gespreizt, die Frucht Zentimeter um Zentimeter in ihre Spalte presste. „Wow“, war auch Lisa irritiert, eher begeistert, „Yasmina, mach weiter, lass sie ganz verschwinden.“


In Yasminas Gesicht, in ihren Augen, sah ich den Schmerz, ihre Hände aber waren nichts als Geilheit. Tatsächlich schaffte sie es, die Aubergine zu fast einem Fünftel in ihre Grotte zu schieben, den Blütenansatz vorneweg, dann aber war Schluss.


„Hier, schneid' sie klein“, knallte sie völlig unvermittelt die feucht glänzende Frucht vor mir auf den Tisch. „Etwas Zitronensaft, damit das Fleisch schön weiß bleibt,“ stellte Lisa eine Schüssel mit frisch gepresstem Zitronensaft auf die Arbeitsplatte.


Jetzt waren wir alle drei perfekte Köchinnen. Splitternackt zwar, aber nur noch der Kulinaria ergeben, der von uns gerade erfundenen Göttin exquisiter Kochkunst. Yasmina würfelte die zuvor entkernte Paprika, ich häutete die mit kochendem Wasser überbrühten Tomaten, Lisa hackte die Pepperoncini und eine halbe Selleriestaude. Zwei Stangen waren einfach zu viel. Die frische Knoblauchknolle warfen wir gleich in Gänze in den Topf, sie sollte ja nur ein bisschen Aroma abgeben. Ein paar der Kräuter von gestern waren auch noch übrig, der Rosmarin-Zweig, den Lisa für uns aufgehoben hatte, und schon bald verbreitete das im jungfräulichen Olivenöl auf kleiner Flamme brutzelnde Gemüse einen betörenden Duft.

(Kleine Anmerkung für die LeserInnen:, Olivenöl extra vergine sollte eigentlich nicht zum Braten verwendet werden, nehmt ein einfaches, „natives“ Öl. „extra vergine“ ist für Salate da...oder was ganz anderes...)

Es war einfach schön, diese beiden nackten Mädchen an meiner Seite zu wissen, dieser himmlische Duft des Gemüses, diese berauschend schönen Körper meiner Freundinnen, Sinnlichkeit pur.

Während Yasmina und ich in zärtlichen Küssen verwoben waren, setzte Lisa den Reis auf: „Aishe wird gleich hier sein.“


Noch während Yasmina und ich unsere nächste Aufgabe, das Decken des Tisches, mit besonderer Sorgfalt und dem Gefühl für Stil und Ästhetik erfüllten, klingelte es schon an der Tür.

Mein Gott, wir waren doch alle noch splitternackt.

Nein, überfallen wollten wir Aishe nun wirklich nicht.

Aishe! Mein Schwarm! Sie kam tatsächlich, mein innerliches Flehen hatte sich erfüllt.


„Kleinen Moment“, rief Lisa, nachdem es zum dritten Mal geklingelt hatte, warf uns die T-Shirts von heute Morgen zu, die wir hastig überstreiften.


Und dann war sie da.


Aishe!

Kein Kopftuch, wallendes schwarzes Haar, eine Löwenmähne, fast wie Yasminas, nur etwas glatter, glänzender, wunderschön.


Tiefe, große, braune Augen, die Lider leicht getönt, dünn gezupfte Brauen, fleischige, rosarote Lippen, auch ein bisschen Gloss.


Diese dunkle samtige Haut, das türkisfarbene, nur bis zum Nabel reichende, schulterfreie Shirt, die ihre überaus weiblichen Proportionen betonende, im Hüftbereich mit Strass applizierte hauchdünne Jeans - Das war Aishe aus dem türkischen Gemüseladen?!

„Wow“, fasste ich mich als erste, obwohl mich diese Erscheinung im Türrahmen sicherlich am meisten faszinierte, mir die Sprache verschlug.


„Willkommen“, stammelte indes Yasmina, „komm doch erst mal rein“, ergänzte Lisa, nicht minder überrascht.

„Ich hab's tatsächlich geschafft“, reagierte Aishe ganz selbstverständlich, unbefangen, „ja, nun, ja, da bin ich.“

Wir drei kamen uns, zugegeben, etwas schäbig vor, mit unseren Schlabber-T-Shirts. So blass vor dieser Lichtgestalt.


„Wie hast Du das denn angestellt“, fragte ich, fasziniert und auch verlegen, im Hinterkopf den türkischen Patriarchen, ihren Vater, dem die Tochter, alle Konventionen durchbrechend, geflohen war. Gleich würde sicherlich die ganze Familie vor der Tür stehen...


„Meine Eltern sind noch etwas länger als eine Woche in der Türkei“, begann Aishe ihre Geschichte, „seit zwei Wochen schon.“ - „Ich“, fuhr sie fort, „bin derweil die Chefin unseres Gemüseladens, aber mein kleiner Bruder, na, der macht mir Probleme, er benimmt sich wie ein kleiner Aufpasser.“

„Das hast Du ja eben schon glänzend gelöst“, fiel ihr Lisa ins Wort.


„Na, ja, wie man's nimmt“, erklärte Aishe, „ich weiß, wo ich ihn packen kann.“


„Was meinst Du damit?“


Aishe wirkte in diesem Moment etwas verlegen, senkte ihre warmen braunen Augen auf den Boden, schwieg.


„Erzähl' schon, spann' uns nicht auf die Folter“, wurde Yasmina ungeduldig.


„Gut“, schluckte Aishe all ihre Hemmung herunter, „ich meine, dazu müsst ihr wissen...“


„Ja, was denn!?“, verdammt, wir waren wirklich nicht besonders feinfühlig. Aishe aber ließ sich nicht beirren: „Nun, ja, mein kleiner Bruder ist ein elender, dreckiger, widerlicher Spanner!“


„Ach, Dein Bruder?!“, schaute ich tief in Yasminas Augen, die meinem insistierenden Blick aber nicht standhalten konnte, sich verlegen abwand.


Aishe, die mittlerweile entspannt auf der grünen Ledercouch saß, umringt von uns drei Grazien, hatte meine Spitze gegen Yasmina gar nicht als solche bemerkt, woher sollte sie auch...


Aishe plauderte einfach los: „Ich habe schon oft gefühlt, dass mein jüngerer Bruder mir beim Duschen zusieht, das Schwein! Erwischt hatte ich ihn allerdings bisher noch nie. Aber es war immer das Höschen weg, das ich vor dem Duschen getragen hatte. Erst Tage später tauchte es wieder auf, in der Schmutzwäsche...“


„Vollgewichst“, ergänzte Yasmina den Satz mit wenig Gespür für Sensibilität.


„Genau“, griff Aishe, für mich unerwartet, den Faden auf, „vollgewichst mit seinem Samen. Einfach eklig! Aber, was soll ich sagen, diese heimliche Perversion meines Bruders habe ich mir heute Abend einfach mal zu Nutze gemacht, den Spieß umgekehrt...“


Unsere verständnisvollen Blicke ließen Aishe zunehmend unbeschwert erzählen: „Heute Abend habe ich beim Duschen die Badezimmertür ein wenig aufgelassen, den Duschvorhang auch. Und, meine Falle ist zugeschnappt. Ich habe ihn gesehen, wie er da mit herunter gelassener Hose stand, an meinem Slip schnüffelte, o, mein Gott es war so widerlich.“


„Während du duschtest hat er sich also einen runtergeholt“, brachte Lisa die immer noch verschämt verklausulierten Schilderungen Aishes auf den Punkt. - „Nicht ganz“, verlor nun auch Aishe jegliche Hemmung vor uns, „nicht ganz. Ich bin raus aus der Dusche, habe die Tür aufgerissen, ihm meinen Slip aus der Hand gerissen, ihn als Schwein beschimpft, gesagt, dass ich all das unseren Eltern erzählen würde. Ja, und dann hat er mich angefleht, auf Knien sogar, nur ja nichts zu sagen.


Ihr müsst wissen, unser Vater hätte ihn totgeschlagen, ernsthaft.“

„Und damit hast Du ihn erpresst“, stellte ich nüchtern fest.


„Genau“, strahlte Aishe uns an, „genau deswegen kann ich jetzt bei euch sein...“ - „O, ja“, kam nach einer kurzen Atempause, „ich habe Euch drei gleich gemocht, so, wie ihr heute Nachmittag bei uns aufgekreuzt seid.“


„Klasse!“, fasste Yasmina zusammen, „das hätte von mir sein können...“


Lisa entschwand Richtung Küche - „Der Reis kocht über.“ - Yasmina folgte ihr.


Waren die beiden jetzt feige?

Nein, ich war zunächst etwas verlegen, freute mich aber, mit Aishe alleine im Raum zu sein. Dankbar für dieses „Geschenk“ meiner Freundinnen.


Aishe und ich schauten uns sehr lange an, tief in die Augen, kein Wort verlierend.


O, mein Gott, ihre wunderschönen braunen Augen erinnerten mich an Claudia. Die Allgegenwärtige.


„Du bist auch sehr schön“, überraschte mich Aishe.


Wieso „auch“?


„Darf ich ganz offen sein?“ durchbrach Aishe die von mir ausgehende Verwunderung.


Aber damit hatte sie mich schon gepackt. Mich, die sich nach ihr sehnte, seit ich sie am Nachmittag zum ersten Mal gesehen hatte, mit Kopftuch, so hoch verschlossen, und doch so ungeheuer anziehend.


„Du musst gar nicht viel reden“, siegte mein Gefühl über jegliche gekünstelte Distanz, „ich weiß, was Du sagen willst.“


Und damit hatte ich sie in meine Arme geschlossen, unsere Augen verschmolzen in tiefster Zuneigung, Erregung, Begehren. Unsere Lippen fanden sich, unsere Münder öffneten sich, mein Gott, wie heiß!


Ströme der Lust durchfuhren meinen Körper, Aishe aber drückte mich, presste meinen Körper an ihren, drückte, als wolle sie mich aufnehmen, meinen Körper in den ihren versenken.


Sie fasste meinen Kopf, glitt mit ihrer Zunge über meine Lippen, drückte meinen Kopf zurück, presste ihre Hände gegen meine Schläfen, küsste, nein, schleckte die Spitze meiner Nase, schob meinen Kopf weiter zurück, ganz sanft, drang mit ihren lüsternen braunen Augen in mich, erhöhte den Druck ihrer Finger, fixierte mich, brachte meinen Unterleib in Wallung, ja, steigerte alleine mit ihren Augen meine Lust, bescherte mir einen ganz leisen, wunderschönen Orgasmus.

„Essen ist fertig!“, standen plötzlich Lisa und Yasmina vor uns, zwei dampfende, duftende Schüsseln in der Hand.


In dem Moment hätte ich sie hassen können, meine beiden liebsten Freundinnen, so störend.


Aishe!


Wir waren doch gerade erst im Anfang. Nichts, aber noch gar nichts, hatte ich von ihrem Körper genießen dürfen, dabei wollte ich ihr doch so viel zurückgeben, zumindest ein Stück dessen, was mir alleine ihre Augen geschenkt hatten.


Ich war hungrig, ja, aber doch nicht auf Reis und Ratatouille, schnödes Gemüse, mir gelüstete nach Fleisch, Aishes Fleisch.


Herrlich duftete sie, diese Ratatouille, einfach köstlich. Ja, sicher, Yasmina vermisste ebenfalls Fleisch, allerdings im Gemüse: „Ich bin doch Löwin, kein Kaninchen!“


Doch auch Yasmina genoss dieses Mahl, ließ das Gemüse auf ihrer Zunge zergehen, den körnig-bissfesten Naturreis gleich hinterher.


„Dass Dein Sternzeichen Löwe ist, das habe ich gleich gespürt“, griff Aishe Yasminas Bemerkung auf. - Wieso?!“ - „Na, Du bist sehr stolz, und sicher auch ein bisschen eitel, stimmt's?“


Unsere neue Freundin hatte Yasmina gleich bei deren empfindlichster Stelle gepackt, doch das Löwenmädchen reagierte souverän: „Da hast Du sicher Recht...“


„Und Du bist Krebs“, fixierten Aishes funkelnde Augen plötzlich mich. Jetzt wurde es langsam mystisch, denn auch das stimmte. „Und Du auch“, hatte sie, Lisa zugewandt, drei Volltreffer gelandet.


„Jetzt sag' mir nur noch unsere Geburtstage“, war selbst die sonst so souveräne Lisa überrascht.


O, in diesem Moment wurde ich erst gewahr, dass Lisa und ich unter dem gleichen Sternzeichen geboren waren, das hätte ich nie zuvor für möglich gehalten, es hatte mich aber auch nie sonderlich interessiert. Dass Yasmina an einem 15. August geboren wurde, das hatte ich irgendwann mal mitbekommen, war ja auch noch lange hin.


„Ich tippe“, orakelte Aishe, „dass ihr, Lisa und Andrea, höchstens fünf Tage auseinander seid...“ ­ „20. Juli“, platzte es aus Lisa heraus, „13.“, aus mir. Na, gut, fünf Tage stimmte nicht so ganz, aber Aishe versetzte uns mit ihren auf scheinbar übernatürliche Weise erlangten Kenntnisse in tiefste Sprachlosigkeit.


„Wie erkennst Du das?“, versuchte Lisa der Sache mit wissenschaftlicher Genaugkeit auf den Grund zu gehen.


„Das hat mit Zauberei nichts zu tun“, schmunzelte Aishe, „ich habe Euch einfach nur beobachtet, Eure Eigenheiten, Eure Persönlichkeit. Ihr wart einfach da, ihr habt mich angezogen...“


„So sensibel wie Du bist, so schön und empfindsam“, versuchte ich mich in der Deutung ihres Sternzeichens, „bist Du doch sicher auch Krebs, oder?“


„Ganz daneben!“, griemelte Aishe. „Hat jemand einen besseren Vorschlag?“ „Skorpion“, riet Lisa, „Du hast die Tiefe des Skorpions.“ - „Ich weiß nicht“, wollte sich Yasmina nicht weiter an dem heiteren Sternzeichen-Ratespiel beteiligen. „Wahrscheinlich bis Du Stier.“


In dem Moment gewann das Strahlen in Aishes Augen noch mehr an Glanz. Sie legte ihre Gabel auf den Teller zurück, griff mit den Händen nach ihrem Top, zog es über den Kopf.


Wow, auch sie trug keinen BH, vielleicht gibt es für so kleine, spitz abstehende Brüstchen auch gar keinen. Fast kindlich, knabenhaft, wirkten die beiden Kegel auf ihren Rippen, doch die Höfe waren breit und dunkel, säumten ihre steil aufragenden, vor Erregung vibrierenden Nippel. Und dann sah ich den Stier, drei, höchstens vier Quadratzentimeter groß, unmittelbar unter ihre linke Brust tätowiert.


Offenbar über ihre eigene Courage erschrocken, verdeckte sie den zarten Busen mit ihren Händen, während Lisa, Yasmina und ich, fast synchron, uns unserer Schlabber-Shirts entledigten, sie irgendwo in den Raum warfen. Wir waren jetzt völlig nackt, knieten zu viert um den kleinen Glastisch...


Stier?“, murmelte Lisa, „dann hast Du ja bald Geburtstag, oder hattest Du schon?“


„Ich habe heute Geburtstag“, strahlte Aishe uns alle drei nacheinander an, „und es ist der schönste Geburtstag in meinem ganzen Leben.“


Wow. So viel Rührung, so viel Wärme, das war fast zu viel für mein Herz. Keine von uns dreien brachte so ein plattes „Herzlichen Glückwunsch“ heraus, nein, unsere Hände berührten sich in Aishes Haar, unsere Münder trafen sich in ihrem Gesicht.


„Sag, meine Liebste“, fand Lisa als erste ihre Worte, „wie alt bist Du denn heute geworden?“


„27.“


„Nee, das glaube ich nicht“, krähte Yasmina los.


„Ist aber wahr“, reagierte Aishe ein bisschen pikiert, „ich weiß ja auch, dass ihr alle drei noch keine 20 seid.“


Auch das stimmte.


Lisa aber war des Geredes überdrüssig. Ihr Mund sog an Aishes kleinen Titties, ihre Hand fuhr in den hinteren Saum von Aishes Jeans, spielte mit deren Po. „Schade, dass ich nur zwei Hände habe“, erkundete Aishe derweil nacheinander unsere drei blanken Pussys, „wie schön ihr seid!“


Yasmina und ich nahmen den Glastisch, brachten ihn in sichere Entfernung, während Lisa Aishes Beine gestreckt, ihre Jeans bis auf die Knöchel herunter gezogen hatte. Yasmina und ich, immer noch auf dem Boden kniend, lösten die Riemchen von Aishes Sandaletten, bedeckten den Spann ihrer Füße mit zärtlichen Küssen, nahmen das überflüssige Beinkleid, warfen es hinter uns.


Unsere Münder tasteten sich behutsam höher, züngelten auf ihren Waden, kosteten ihre Knie, ihre Schenkel, stießen gegen Lisas Stirn, deren Zunge sich in Aishes Nabel versenkt hatte.


Unsere neue Freundin, das Geburtstagskind, lag einfach da, alle Viere von sich gestreckt, die Hitze und Zärtlichkeit unserer Küsse empfangend.


Die Spitze meiner Nase geriet an Aishes Schritt, spürte diese wohlig prickelnde Feuchtigkeit, drückte den Stoff des Slips gegen ihre Lippen, sog ihn ein, diesen wunderbaren Duft.


Als wir Aishe mit sechs streichelnden Händen auch noch von ihrem Slip befreit hatten, da stockte mir endgültig der Atem. Nein, es war nicht dieser schmale vertikale Streifen, den sie bei ihrer Rasur hatte stehen lassen, es war diese gigantisch anmutende Lustperle.


In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie eine derart große Klitoris gesehen. Die Vorhaut war nur Staffage, und ich, ja mein Gesicht, mein Mund, war diesem anatomischen Wunderwerk am Nächsten.


Ich nutzte meinen Vorsprung, sog die Perle ein, ließ sie auf meiner Zunge zergehen, grub mein Kinn in ihre sprudelnde, ja überkochende Spalte. Ich spürte Yasminas Wange an der meinen, dieses begierige Drängeln, fühlte Yasminas Zunge auf meiner Zunge, zwei Zungen, die Aishes Perle von allen Seiten drückten, zwei Köpfe, die ihre Schenkel bis zur Unerträglichkeit spreizten.


Und da war es auch schon passiert. Aishe kam mit einem lauten, lustvollen Schrei, wand ihren Körper, zuckend, bebend, stieß unsere Köpfe, unsere Schleim verschmierten Gesichter zurück, presste ihre Knie gegen unsere Brüste, schob, drückte, schrie, bebte, sank erschöpft mit aneinander gepressten Schenkeln in die Couch, lustvoll stöhnend, wimmernd.


Yasmina und ich lagen wieder einmal da, wie die Marienkäfer, von zwei kräftigen Knien in die Rückenlage gestoßen.


„Tut mir leid“, erholte sich Aishe recht schnell von ihrem gigantischen Abgang und reichte uns ihre Hände, „aber zwei Köpfe nebeneinander, das geht nicht. So gelenkig bin ich nicht...“


Lisa hatte Aishe die ganze Zeit über nur zärtlich im Arm gehalten, sie gestreichelt, gedrückt, ihren Orgasmus in sich selbst hineingesogen, ihr Glück mit zärtlich dahin gehauchten Küssen auf Aishes Schultern, Hals und Ohren dokumentiert.


Und schon verschlossen ihre Lippen Aishes Mund vor weiteren Kommentaren, ja, Lisas Hand zwirbelte vor unseren Augen Aishes Lustperle, diesen gigantischen Quell der Freude. Aishe war nur noch Lust. Yasmina und ich schleckten an ihren leicht salzig schmeckenden Zehen, ließen unsere Zungen rotieren, während Lisas Finger Aishe in eine nicht enden wollende Flut der höchsten Gefühle katapultierten.


Deren kraftvolles, genussvolles Stöhnen war längst in ein fast kläglich klingendes Wimmern der Lust übergegangen, immer mal wieder unterbrochen von einem flehentlich klingenden, „Hör' auf, ich kann nicht mehr, nein, bitte, mach' weiter!“

SEKT ALS SEELENTRÖSTER

Yasmina und ich lagen immer noch auf dem Boden, hatten uns aber auf unsere Ellenbogen gestützt, um nur ja nichts von diesem himmlischen Schauspiel zu versäumen.


Und auch Lisa gewann zunehmend an Fahrt, überzog Aishes Körper mit einem ekstatisch anmutenden Stakkato heißer feuchter Küsse, kniete sich zwischen ihren Beinen auf den Boden, ja, hielt mit dem Ziehen und Reiben ihrer Finger an Aishes Klit ihr eigenes Gleichgewicht, senkte ihren Kopf in die Scham des nur noch wimmernden Mädchens.


Lisas schon unanständig lautes Schmatzen, ja, ihre Gier, übertrug sich auf ihren gesamten Körper, der bebte, zuckte, ihren vor unseren Gesichtern prangenden Arsch öffnete, ihre nasse Muschi verlangend streckte...


Nein, diese Einladung ließen Yasmina und ich uns nicht entgehen. Schon wanderten unsere feuchten Zungen über Lisas Waden, schleckten an ihren Kniekehlen, strichen über ihre Schenkel.

(Bestnote beim Synchronschwimmen, hätte ich gedacht, wenn mich Lisas Geschmatze, ihr immer wieder kurz nach Luft schnappendes Aufstöhnen, ihr wollüstiges Japsen, nicht selbst so wahnsinnig geil gemacht hätte.)

Unsere Zungen trafen sich auf Lisas Po. Notierten kurz den leicht salzigen Geschmack, massierten mit unseren Lippen Lisas zuckende Backen. Derweil überzeugten sich Yasminas Finger davon, dass unsere beiden Lustgrotten mehr als nur feucht waren, wühlten sich in das schleimige Sekret unserer triefenden Mösen.

Yasmina hielt mir ihre klebrigen Finger direkt unter die Nase, und, noch ehe ich unseren Duft so richtig wahrgenommen hatte, stieß ihr Zeigefinger zielgenau auf Lisas Rosette, bohrte sich mit leicht windenden Bewegungen fest, ja fast brutal, tief in Lisas Loch.


Die stöhnte nur kurz auf, offenbar war das Signal des unvermittelten Schmerzes erheblich langsamer, als die sich windende Lust ihres des Finger verschlingenden Hintereingangs. Ihre Backen pressten Lisas Hand, ja, sie forderten nach Mehr.

Jetzt näherte sich auch meine Hand Yasminas vibrierendem Handrücken, griff nach ihr, unterstützte die rhythmischen Bewegungen der Penetration.

Ich senkte meinen Kopf über Lisas Po, ließ einen dicken Tropfen Spucke auf das von Yasminas stoßendem und rotierendem Finger geöffnete Loch gleiten, tastete mich mit meinem Zeigefinger behutsam zu Yasminas Fingerspitze vor.


Es war so einfach, Lisas Schließmuskel hatte längst jeden Widerstand aufgegeben. Wie zwei eng ineinander gewundene Verliebte tanzten Yasminas und mein Finger in Lisas Loch, die uns mit dem heißen Fleisch ihres Darms umschlang, den dritten und auch den vierten Finger verlangend.


Dabei tröpfelte ihre Möse wie ein defekter Wasserhahn.

Wie gerne hätte ich gerne die geöffnete Shampooflasche unter ihr platziert...

Wo war eigentlich Aishe?


War sie überhaupt noch da?


Vor lauter Erregung war ihr der Ohnmacht nahes Wimmern kaum noch zu unseren Ohren vorgedrungen, Lisas gieriges Zungenspiel hatte sie regelrecht ins Koma versetzt, der kritische Punkt der Sättigung war längst überschritten, wie im Todeskampf hatten sich Aishes Fingernägel in die Couch gegraben, hinterließen tiefe Narben in dem an sich festen, starken Leder...


Wir alle vier brauchten eine Pause.


Ja, selbst die Sehnen der vier in Lisas Arsch wühlenden Finger ließen an Geschmeidigkeit nach, verkrampften zusehends, und auch Lisas Rosette verlor zunehmend Gefallen an dieser heftigen Penetration.


Ganz behutsam zogen Yasmina und ich uns aus Lisa zurück, ganz langsam, vorsichtig.


Wow, wie ein Scheunentor stand Lisas Po weit offen, erst ganz allmählich schloss sich der Ring...

Aishe!


Was war mit Aishe?!


Wie bewusstlos lag sie da, geschlossene Augen, alle Viere von sich gestreckt. Alleine der Glanz ihrer Lippen, dieses in höchster Verzückung erstarrte Lächeln ihre Mundes, gab uns die Hoffnung zurück, dass sie das alles doch überlebt hatte.


Unsere zärtlichen Küsse auf ihren Hals, ihre Wangen, ihre Stirn, brachten sie zurück.


Sie riss ihre Augen auf, ihre glänzenden, wunderschönen, strahlenden Augen, so warm und schön vor Glück.

„Das“, stammelte sie, „das war der schönste Geburtstag meines Lebens!“

„Wieso war?“, hatte sich Lisa mal wieder als Erste gefasst.


„Genau“, pflichte ihr Yasmina bei, und ich fügte noch schnell das, „jetzt hat Dein Geburtstag doch erst richtig angefangen“, hinzu.

Und dabei mussten wir alle drei lachen. Herzhaft und befreit. Lisa, Yasmina und ich verstanden uns blind... Mit Claudia natürlich auch.

Aishe aber schaute uns mit ihren großen schönen Augen verliebt an. Uns drei, sie war einfach nur glücklich, uns gefunden zu haben.


Und wir waren glücklich, dass sie zu uns gestoßen war.


Ja, Aishe, die Fünfte in unserem Bund.


Aishe, von der Claudia ja noch nichts wusste, aber sie würde, da waren wir uns auch ohne Worte sicher, lieben. So, wie wir Aishe liebten.

„Zu einem richtigen Geburtstag“, platzte Lisa in die Zärtlichkeit unserer Gefühle, „gehört auch ein Gläschen Sekt.“


„Kennt ihr das in der Türkei auch, diesen Brauch des Anstoßens mit Sekt bei feierlichen Gelegenheiten?“

„Erstens“, fuhr ihr Aishe überraschend gereizt in die Parade, „war ich in meinem ganzen Leben erst zwei Mal in der Türkei. Ja, meine Eltern sind Türken, aber ich bin Deutsche, so wie ihr. Ich gehöre hierher, nicht in die Türkei, kapiert!“


Wow. So wütend hatte ich Aishe noch nicht erlebt.


„Zweitens“, fügte sie hinzu, „trinke ich keinen Alkohol. Das hat keine religiösen Gründe, nein, ich mag ihn einfach nicht.“


„Und“, kam die dritte Spitze, „trage ich das Kopftuch im Laden auch nicht aus religiösen Gründen. Es ist, weil wir viele eher konservative Türken als Kunden haben, ich trage das Kopftuch dort aus Respekt vor meinen Eltern.“


Das saß, doch Aishe setzte noch eins drauf: „Meine Eltern leben seit über 30 Jahren hier, sicher sie haben ihre Tradition, ihre Herkunft, aber sie haben auch längst ein Stück der Toleranz angenommen, mit der ihr euch so gerne brüstet. Wenn meine Eltern nicht wären, dann hätten meine Onkel in der Türkei mich längst verheiratet, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine...“


Natürlich wussten wir das, ahnten es zumindest.


Wir wussten um das Thema Zwangsheirat, bisher hatte es uns aber noch nicht berührt.


„Dass ich dabei auch noch lesbisch bin, das macht allerdings auch meinen Eltern große Probleme. Mein Vater kommt damit gar nicht klar.“


Wie offen und direkt Aishe doch war.


Ja, sie hatte mein Herz gewonnen – und Lisas und Yasminas auch.


Was für eine wunderbare Frau.


Komischerweise kam mir, als ich durch ihre Augen in ihr tiefstes Inneres drang, dieser Film in den Sinn: My big fat greek Wedding.


Ich liebe diesen Film, er ist so voller Humor, und ein bisschen erinnerte mich die Protagonistin an Aishe, nur, dass diese Toula Portokalos (leider) hetero ist. Doch der Film ist süß, zeigt in dem Aufeinanderprallen zweier Kulturkreise so viel an feinem Humor.


„Seit wann weißt Du denn, dass Du, wie wir, lesbisch bist?“, insistierte Yasmina, und Aishe überraschte uns mit ihrer Direktheit ein weiteres Mal: „Ganz genau erst seit heute Nachmittag!“


„Nein“, widersprach sie nach einem kurzen Innehalten selbst, „das stimmt nicht so ganz. Aber das wollt ihr auch bestimmt nicht wissen.“


„Natürlich interessiert uns das“, sagte Lisa, „Du bist doch jetzt eine von uns.“


„Na, ja“, druckste Aishe ein wenig verlegen herum, „es ist keine schöne Geschichte. Sie stößt noch heute wie ein Messer in meine Brust, nur wenn ich daran denke...“


Sechs Fragezeichen in vier grünen und zwei blauen Augen ließen sie fortsetzen: „O.K., meinen Bruder kennt ihr ja, diesen Widerling, für den Frauen nur Wichsvorlagen sind...“


„Ach, der Junge ist doch vielleicht nur noch ein bisschen pubertär“, versuchte ich, einen Hauch von Verständnis aufzubringen.


„Mit 18? Nein!“, redete sich Aishe in Rage, „nein, der ist so alt wie ihr, und ihr seid doch auch der Pubertät längst entwachsen, oder?!“


Damit brachte sie uns alle drei zum Schmunzeln.


„Nein!“, setzte Aishe ihre Tirade fort, „er ist wie alle Männer, und, verzeiht, die deutschen sind eigentlich noch schlimmer als die Türken. Wie sie einen mit ihren geilen Blicken regelrecht ausziehen, dass man sich vorkommt, wie ein minderwertiges Stück Vieh...“


„Aber Aishe“, unterbrach Yasmina, „Du bist doch eine verdammt schöne Frau...“


„Das war meine Freundin auch. Und weißt Du was, sie hieß wie Du, nur anders geschrieben, Jasemin. Wir haben uns beide heiß und innig geliebt, jede freie Minute miteinander geteilt, unsere Lust, alles, ihr wisst was ich meine, wir waren noch sehr jung...“


Aishe atmete tief und schwer.


„Und dann, eines Tages, haben ihre Brüder sie vor der Schule abgefangen, sie in ihr Auto gezerrt...“


Aishe war fix und fertig.


Dicke Tränen kullerten über ihre Wangen, Wut und Trauer ließen ihre Stimme stocken. „Sie haben sie ins Auto gezerrt, sie geknebelt und gefesselt, und...und, seither habe ich sie nie mehr gesehen...“


„Versteht ihr das überhaupt?!“, schrie uns Aishe mit Tränen erstickter Stimme an, „sie haben sie entführt, vor meinen Augen!!!“


Lisa nahm Aishes Kopf, drückte ihn fest gegen ihre Schulter, streichelte ihr zärtlich tröstend über ihr Haar.


„Das ist heftig!“, reagierte Yasmina eher aus Verlegenheit, um tröstende Worte ringend. Auch ich kannte solche Entführungen bis dato nur aus der Zeitung. Das Leid der verschleppten, zwangsverheirateten Mädchen, nein, das konnte ich nicht ermessen, das war jenseits meines Vorstellungshorizonts.



Und da lag sie nun in Lisas Armen, meine liebste Aishe, der man selbst ihre Liebste geraubt hatte, auf so grausame, brutale, unmenschliche Art. Mochte es noch so viele Jahre her sein, der Schmerz ist nicht vergänglich, diese Art von Schmerz bleibt, quält ein Leben lang.


In mir wuchs das Gefühl, dieses verletzte Mädchen, diese zarte Aishe, schützen zu müssen, alles Böse, Widerwärtige von ihr fern zu halten.


„Aishe“, sagte Yasmina, unsere treue Löwin, „Du gehörst jetzt zu uns. Niemand wird Dir jemals wieder so etwas Grausames antun können!“


Diese hehren, wenn auch ein wenig unbeholfen aber zärtlich vorgetragenen Worte salbten Aishes verletzte Seele.

„Ihr“, wischte sie mit dem Handrücken ihre Tränen von den Wangen und auch von Lisas Brüsten, „ihr seid mein neues Glück.“


„Ja“, schaute sie mit einem allmählich wieder entkrampfterem Lächeln in die Runde, „ich liebe Euch, ihr seid wie Balsam.“

Es dauerte eine ganze Zeit, bis wir vier unsere Vergnügtheit zurückgewonnen hatten, dieses Unbefangene, Sinnliche.


Uns mit unseren warmen Körpern, Haut an Haut, diese behagliche Vertrautheit zurück gaben, dieses Vertrauen, dass uns eben noch durch die Unendlichkeit der versautesten Fantasien getragen hatte.

Lisa hatte in der Zwischenzeit vier Sektgläser auf den Tisch gestellt, die Teller mit den Essensresten und unserem Besteck übereinander gestapelt.

„Jetzt feiern wir Aishes Geburtstag!“

„Aber, ich trinke doch keinen Alkohol“, deutete Aishe auf die vor uns stehenden, gläsernen Kelche.


„Wir auch nicht“, zwinkerte Lisa uns zu, „zumindest nicht mehr...“


„Hast Du keinen Tee“, versuchte Aishe die Situation, so, wie sie sich aus ihrer Sicht darstellte, zu retten.


„Aber ja doch“, hatte Yasmina Lisas Plan längst verstanden, „Tee ist gut als Aperitif für Sekt“, war sie auch schon in Richtung Küche entschwunden.


„Es gibt doch auch alkoholfreien Sekt“, säuselte Lisa, „direkt aus der Quelle...“


Jetzt verstand selbst ich.


Nein, wir konnten Aishe doch nicht so holterdipolter in unser Spiel einbeziehen, sie mit unserem Fetisch überrumpeln. Kannte Lisa denn gar keine Grenzen mehr?

Doch Aishes und Lisas Blick verschmolzen in einer Vertrautheit, die mir zunächst etwas unheimlich erschien.

„Du meinst...?“, spürte ich ein Zögern in Aishes Tonfall, doch Lisas fast unmerkliches Nicken ließ Aishe erzählen und mir vollends die Sprache verschlagen: „Es war unser größter Liebesbeweis. Jasemin und ich, ja wir wollten sein wie Winnetou und Old Shatterhand, Blutsbrüder, na, ja, eher Schwestern...“


„Aber“, fuhr sie nach einer kurzen Pause fort, „uns fehlte der Mut, unsere Gelenke zu ritzen und unser Blut ineinander fließen zu lassen. Ja, und dann kamen wir auf die Idee mit dem, na, ja, was ihr Sekt nennt...“

Wow. Ich konnte kaum glauben, was ich da gerade hörte.

„So schöne Gläser wie Du hatten wir natürlich nicht!“


Selbst meine versaute Lisa war in dem Moment völlig sprachlos. Aishes Reaktion übertraf selbst ihre kühnsten Fantasien.


Yasmina hatte sich derweil alle Mühe gegeben, Aishe ein Gefühl von Zuhause zu vermitteln.


Doch zehn Zuckerwürfel in einer kleinen Teetasse waren selbst unserer süßen Türkin zu viel des Guten.


Yasmina hatte von Aishes Offenbarung noch gar nichts mitbekommen, registrierte mit geöffnetem, staunendem Mund deren Reaktion.


„Du fängst an“, reichte ihr Aishe ganz frech eines der Sektgläser.

„Wie, was?!“, reagierte Yasmina mit völligem Unverständnis.


„Willst Du nicht mit mir anstoßen, auf meinen Geburtstag“, entgegnete Aishe mit lasziver Stimme, „wir brauchen Sekt.“


Und weil Yasmina noch immer nichts verstand, drückte ihr Aishe das Glas sanft gegen die Löwenspalte.


Lisa und ich aber klatschten vergnügt in die Hände. „Wehe, da geht was daneben!“


Mit unserem anfeuernden Klatschen, mit unseren lüstern fordernden Blicken hatten wir Yasmina in eine Art Hypnose versetzt.


Die Löwin nahm das Glas, spreizte die Beine, ging leicht in die Hocke, zog mit zwei Fingern ihre langsam quellende Klit nach oben, presste die Öffnung des Glases fest gegen ihre Muschi, und dann ließ sie es laufen, dampfend, zitronengelb, spritzte ihr Saft in das Glas, das rasch zu vier Fünfteln gefüllt war. Ein paar Schauern und Tröpfchen kamen noch hinterher, das Glas war randvoll, als Yamina es auf den Tisch stellte.


„Jetzt ihr!“


Freiwillig nahm Aishe das nächste Glas, füllte es ebenfalls bis zum Rand. Goldgelb neben Zitronengelb, ich war gespannt, was Lisa produzieren würde. Es waren nur Nuancen, die ihren Sekt von Aishes in der Färbung unterschieden.


Jetzt war ich an der Reihe.


Meine Güte, ich hatte noch nie in ein Glas gepisst. In so ein enges. Meine Freundinnen hatten nichts verschwendet, kein Tropfen war daneben gegangen. Dass ich als letzte an der Reihe war, verunsicherte mich zudem. Ich presste den Rand des Glases so fest um die Öffnung meiner Harnröhre, dass es fast schon schmerzte. Diese „Vorsichtsmaßnahme“ gab meiner Befürchtung Recht, die ersten Tropfen klatschten gegen den oberen Rand des Kelches. Und dann ließ auch ich es laufen, presste den Schließmuskel meiner Blase, wollte das Glas nicht zum Überschwappen bringen. Ich hätte mühelos zwei Gläser füllen können.


Da standen sie nun.


Vier bis zum Rand mit unseren goldenen Säften gefüllte Gläser. Anstoßen konnten wir so nicht, da wäre sicherlich einiges daneben gegangen. Und, wer sollte welches Glas nehmen?


Lisa aber verschwand kurz, kam mit einer großen Karaffe zurück. Glas um Glas goss sie vorsichtig den warmen Sekt hinein, schüttelte die Karaffe, bis all unsere Säfte gut durchmischt waren, füllte anschließend die Gläser bis zur Hälfte.


Und da knieten wir nun auf dem Fußboden, die Gläser zum Geburtstagsgruß erhoben.


Yasmina aber schnupperte an ihrem Glas, steckte ihre Nase hinein, wie eine Kennerin edler Weine. Doch dann kippte sie den gesamten Inhalt zurück in die Karaffe. „Hast Du kein Eis?“


Ey, Yasmina. Spielverderberin. Warum musste sie immer quer schießen?


„Super Idee!“, sagte Lisa, und schon kippte sie den Inhalt ihres Glases hinterher, verschwand in Richtung Küche.


Auch Aishe und ich entleerten unsere Gläser in die Karaffe, beobachteten fasziniert, wie der goldgelbe Sekt durch das Schütteln und Gießen eine Schaumkrone bildete.

„O, O,“, kam Lisa aus der Küche zurück.


„Es gibt keine Eiswürfel!“


„Tut mir leid, Yasmina“, kommentierte sie deren verdrießlichen Blick.


„Eiswasser würde auch das Bukett verfälschen“, gab sich Aishe als Kennerin, füllte die Gläser erneut, die uns Lisa nacheinander reichte.


„Auf das Geburtstagskind“, begann Lisa ihren Toast, „auf Aishe, unsere neue liebste Freundin.“


„Auf Euch!“, nippte Aishe als Erste an ihrem Glas, „ich bin so dankbar, dass ich Euch gefunden habe.“


Mit etwas angewidertem Gesichtsausdruck kostete nun auch Yasmina vorsichtig, nahm aber dann einen großen Schluck, leerte das Glas in einem Zug.


„Ey, Schatz, langsam!“, frozzelte Lisa, „Du weißt doch, wie sich das bei Dir auswirkt...“


Lisa selbst ließ den Saft genüsslich über ihre Zunge rollen. „Mmh“, glitt ihre Zunge aufreizend über ihre Lippen.


Auch ich ließ sich dieses herb-salzige Prickeln in meinem Mund ausbreiten, genoss Schluck um Schluck, bis auch mein Glas vollständig geleert war.


„Ihr seid ganz schön versaut!“, grinste Aishe uns an, verteilte den Rest des Sektes aus der Karaffe gleichmäßig in die Gläser.


„Ach, nee“, maulte Yasmina, „wir sind versaut, ja? Und Du etwa nicht?“


„Wir sind ganz schön versaut“, korrigierte sich Aishe und leerte genüsslich ihr Glas.


„Jetzt“, sprühte sie vor Tatendrang, „sollten wir erst einmal aufräumen und spülen.“


Ja, tatsächlich, die Teller mit den Resten unseres Ratatouille-Mahls standen ja immer noch auf dem kleinen Glastisch, daneben die vollen Teegläser, den schwarzen Tee, den Yasmina so überzuckert hatte, dass ihn keine von uns trinken mochte.


Es war schon ein göttlicher Anblick, den wir vier boten: Vier splitternackte Kellnerinnen beim Abdecken, im Gänsemarsch das Geschirr und die Gläser in die Küche tragend, drei süße, wackelnde Ärsche vor meinen Augen. Keine Viertelstunde, und schon war alles tipptop. Ja, wir vier waren ein perfektes Team, auch in diesen profanen Dingen.


„Sag' mal“, sprach Lisa Aishe direkt an. „nächste Woche ist ja Himmelfahrt, na, ja, ein christlicher Feiertag, und am Freitag haben wir jedenfalls alle schulfrei...“


So umständlich hatten Yasmina und ich Lisa noch nie eine Einladung einleiten erlebt. Insgeheim aber freuten wir uns darüber, dass es Lisa war, die Aishe auf unser Wochenende in Holland ansprach.


„Es ist so“, haspelte Lisa, „unsere Freundin Claudia, die Du ja noch nicht kennst, nun, Claudia ist im Moment noch in Italien, bei der Beerdigung ihrer Tante, und ihr Onkel, der Bruder ihrer Mutter, die Holländerin ist, nun der Onkel hat ein Ferienhaus in Zeeland...“


„Und da fahrt ihr hin?“, hatte Aishe längst erfasst, was Lisa so umständlich erklären wollte.


„Ja“, antwortete Lisa, „vier Tage nur für uns. Ich meine, wir haben Claudia noch nicht gefragt, aber sie würde es sicher toll finden, wenn auch Du mitkommen könntest...“


Wow. Ich versuchte gerade, mir die Fahrt vorzustellen. Fünf geile Hühner in Lisas kleinem Twingo.

Ein freudiges Lächeln umspielte Aishes Mund, ihre Augen leuchteten.

„Mmh“, meinte sie nach einem kurzen Moment des Nachdenkens, „ich würde schon wahnsinnig gerne bei Euch sein. Meine Eltern sind dann auch noch nicht wieder zurück, aber der Laden...“


„Was ist mit dem Laden?“


„Na, ja, der ist auch am Donnerstag auf, und auch am Samstag. Und am Freitag muss ich zum Großmarkt.“


„Das kann doch auch Dein Bruder alles machen“, hatte Yasmina endlich mal einen praktischen Vorschlag.


„Stimmt!“, pflichtete ihr Aishe bei, „ich muss mir allerdings noch etwas einfallen lassen, damit er auch tatsächlich dicht hält. Und den Großmarkt-Einkauf, den könnte ich auch schon am Mittwoch erledigen.


Ach, wisst ihr was, ich bin dabei!“

ZEIT FÜR ZÄRTLICHKEIT

Wow.


In diesem Moment hätte ich Aishe um den Hals fallen können.


Ihr „Ich bin dabei“, so klar und direkt, ließ mein Herz aufblühen. Lisa und Yasmina erging es nicht anders, unsere Augen verschmolzen in unendlicher Wärme und Zärtlichkeit, inniger Liebe.


„Aber“, sagte Aishe, „ihr müsst mir wirklich, hoch und heilig versprechen, dass wir spätestens am Sonntagabend wieder hier sind. Am Montag kommen meine Eltern aus der Türkei zurück.“


„Na, klar“, meinte Yasmina, „dann müssen wir doch auch wieder in der Schule sein.“


„Am Sonntagmittag machen wir uns auf den Heimweg“, ergänzte Lisa, „da hast Du noch genügend Zeit, das Chaos, das Dein Bruder vermutlich angerichtet haben wird, wieder aufzuräumen.“


„Nee, das macht der nicht, Aslan ist sehr auf unseren Laden bedacht, da muss ich mir keine Sorgen machen.“


„Hallo Mädels, meine Liebsten!“, fuhr ich dazwischen, „wir sind noch nicht mal unterwegs, Claudia ist noch im südlichsten Zipfel Italiens, und da plant ihr schon die Rückreise aus Holland?!“


„Wir denken eben vorausschauend“, zwinkerte Lisa Yasmina zu, „stimmt's!“ -- „Klaro“, antwortete die Löwenmähne, „in der Planung sind wir perfekt.“


O, ja, da hatte sie tatsächlich Recht, und wahrscheinlich dachte sie in diesem Moment auch das, was mir durch den Kopf ging, was Signale wohliger Erregung in sämtliche Nervenenden meiner Muschi transportierte. Der von Claudia ferngesteuerte Orgasmus, das Basketballspiel, Yasminas heiße Zunge in meinem Mund, das Schmelzen meines Körpers durch Yasminas Annäherung unter der Dusche, die Schultoilette, Lisas kesser Auftritt, die Selbstverständlichkeit, mit der wir unseren gemeinsamen Fetisch entdeckten, meine Zunge in ihrem Arsch – Tausende von Bildern flimmerten durch meinen Kopf, elektrisierten jede Pore meines Körpers.


Ja, sie hatten es bis dahin geplant, mich verführt, mich gefangen genommen, in mir unendliche Welten des Glücks erschlossen, ja, ich war so frei, wie noch nie zuvor in meinem Leben, und doch gleichzeitig ewig gebunden von diesen wunderbaren Fesseln aus Liebe und Lust.


Aishe hatte den schönsten Geburtstags ihres Lebens mit uns gefeiert, doch mein Herz feierte in diesem Moment die ganze Schönheit des Lebens, der Liebe und der Leidenschaft.


Bizarre Bilder waren dabei - Lisas Faustschlag, das verständnisvolle Lächeln der Verkäuferin im Kaufhaus, der eklige fette Kerl in der Bäckerei, Alinas Wange an meinen Schenkeln, ihr hündisch-sehnsüchtiger Blick, das sich auf meinem Po ausbreitende Rinnsal nach der Rotweinorgie, die Haarwäsche mit dem besten Shampoo der Welt – vor meinen geschlossenen Augen schossen die Bilder der letzten Tage und Stunden im Zeitraffer vorbei, eine Bilderflut, die meinen ganzen Körper durchströmte, auf dem zielgerichteten Weg zu dem schönsten Ausgang, den eine Frau zu bieten hat.


Ich konnte mich gar nicht satt sehen an diesen Bildern. Ich öffnete kurz die Augen, tankte in der Zärtlichkeit der Blicke meiner drei Freundinnen neue Emotionen für den schönsten Liebesfilm, denn mein Innerstes jemals gesehen hatte.

Ich bemerkte zunächst gar nicht, dass ein samtweiches dunkles Tuch über meine Augen gelegt wurde, mit einer Schleife an meinem Hinterkopf verknotet. Ich sah nur die Bilder, Yasmina, die ihr eigenes Spiegelbild küsste, ihr Glück nach der Rasur, ja, und immer und immer wieder die Sequenz des Kinnhakens in der Fußgängerzone, hoffentlich würde das nicht noch Ärger geben...


Eine ganze Flut von Augenbildern raste durch meinen Kopf, gierige Blicke, mitleidige Blicke, Blicke der Verachtung, lüsterne Augen.


Und dann der strauchelnde Fahrradfahrer, der Eisbecher auf meinem Schoß, dieses wunderschöne Kleid, das mir Lisa geschenkt hatte, ihr unverschämtes Aufreißen des Vorhangs in der Umkleidekabine des Kaufhauses, meine entblößte Scham vor der Haustür, meine den Slip in mir wässernden Säfte, das Getuschel in der Bäckerei, die Nutte aus der Hornstraße, Aishes wichsender Bruder hinter der Badezimmertür...


Und dann setzten wieder die Augenbilder ein, warme Augen, verliebte Augen, begehrende Augen: Claudia, Lisa, Yasmina, Aishe, ein Meer aus glühenden Farben, braun, grün, blau, braun - funkelnde Edelsteine, die meinen Weg in ein wunderbares Licht tauchten.


Ja, ich war angekommen, am Ziel meiner Träume, mein Hirn spielte verrückt, entzog sich der eigenen Kontrolle, ich fühlte Lust, unendliche Lust.


Dabei waren es sanft meinen Körper massierende Hände, zwei an meinen Ohren knabbernde Münder, heiße Küsse auf meinem Hals, feuchte Lippen auf meiner Brust, der sanfte Druck der auf meiner Wirbelsäule abwärts gleitenden Finger, die kräftige Massage meines Pos, das leise Pochen an meinem Hintereingang, das Saugen an meiner Perle, das Ziehen, Knabbern und Dehnen, vibrierende Hände auf meinen Schultern, feuchte Finger in meinem Mund, schmatzende Zungen in meiner Grotte...


O, mein Gott, ich konnte nicht mehr, ich war nur noch Vulkan, mein ganzer Körper bebte, zuckte, schrie nach Erlösung, jede Faser meines Körpers war Vulkan und Eruption zugleich, jegliches Gespür für Gleichgewicht verlierend, die Gesetze der Gravitation missachtend, frei, schwebend, taumelnd, explodierend...


Als ich wieder zu mir kam, war mein Rücken gebettet in die warmen Schöße meiner Liebsten. Eine der drei hatte das Tuch von meinen Augen entfernt, sechs verliebte Augen strahlten mich an, aber ich war immer noch in einer anderen Welt, schloss die Augen, genoss die sanften, zärtlichen Berührungen ihrer Finger auf meiner erhitzten Haut.

„Hier“, stupste Lisa mit einem kalten Etwas gegen meine Wange, „hier, schau, was Du angerichtet hast.“


Ich riss meine Augen auf, und dann sah ich diese Karaffe, unsere Sektkaraffe, die wir doch eben noch gespült und in den Schrank gestellt hatten. Doch der Boden der Karaffe war bedeckt von einer hellen, ja milchigen Flüssigkeit.


„Du hast“, zog mich Lisa endgültig aus meinen Träumen der Verzückung und Wollust, „jetzt auch Deinen Beitrag für das beste Shampoo der Welt abgeliefert.“


„Abgeliefert!, wie profan das klingt“, motzte Yasmina.


„So etwas habe ich noch nie gesehen“, war Aishe eher ratlos, aber voller Bewunderung, „eine Frau die...“


„Ja“, fiel ihr Lisa ins Wort, „Andrea ist unsere Spritzmöse. Schon zum zweiten Mal heute!“ - Und dabei stemmte sie die Karaffe in die Höhe wie einen Siegerpokal.


„Aber“, stammelte Aishe, „ich verstehe nicht so recht. Ich meine, was hat das mit dem besten Shampoo der Welt für eine Bewandnis.“


„Es macht das Haar seidig und stärkt die Spitzen“, dozierte Yasmina, die Intellektuelle unserer Runde.


„Du wirst es gleich sehen, wenn wir alle duschen“, verbat sich Lisa jegliche weitere Nachfrage.


O, ja, eine Dusche hatten wir alle nötig, ich weiß nicht, zum wievielten Mal an diesem Tag, wir würden Lisa einen Zuschuss zum Wassergeld geben...


„Ich kann mir nicht vorstellen“, zeigte Yasmina mal wieder ihre praktische Ader, „dass wir zu viert in Lisas kleine Wanne passen.“


„Das ist doch bestimmt lustig“, meinte Aishe, „na, viel Wasser werden wir da bestimmt nicht verbrauchen.“


Wir diskutierten hin und her, stellten uns Lösungen vor, jeweils zwei zueinander gewandt, zwei sich reibende Pos in der Mitte. Oder, zwei in der Mitte, deren Pos von den beiden außen stehenden mit deren Scham gekitzelt wurden, oder gar horizontal, mit mir, als der wohl schwersten in unserer Runde, ganz unten.


Wir amüsierten uns königlich über die Fantasien der vermeintlich besten Stellung. Vier Mädchen in einer Wanne, und dann auch noch waschen, wie sollte das gehen?


Die Transformation unserer Fantasien in die Praxis erschien uns doch eher als Problem.


„Wisst ihr was?“, hatte Yasmina einen Lösungsvorschlag, „ihr drei geht jetzt unter die Dusche, und ich mach es uns derweil ein wenig gemütlich. Ich kann mein Haar nicht zweimal am Tag waschen, dann wäre es ganz schnell hinüber.“


Ja, und das wollten wir unserer Löwenmähne ja nun wirklich nicht zumuten.


„Ich dusch' dann nach Euch, ohne Haarwäsche bin ich in fünf Minuten fertig“, ließ uns Yasmina zurück, entschwand ins Schlafzimmer, schloss die Tür hinter sich.


„Aber, jetzt sag mir endlich“, wurde Aishe ein wenig ungeduldig, während wir drei, Arm in Arm, ins Badezimmer dackelten, „was hat das mit diesem Shampoo zu bedeuten?“


„Es macht das Haar seidig und stärkt die Spitzen“, versuchte ich, die Spannung zu erhalten. Aber ja, das war ziemlich blöde, Aishe musste sich auf den Arm genommen fühlen...


„Nein, meine Liebste“, erklärte Lisa, während ihre Hand zärtlich durch Aishes schwarze Löwenmähne strich, „es ist so: Claudia kam eines Tages mit einem ganz gewöhnlichen Shampoo an, so wie es in der Werbung angepriesen wurde. Doch der Duft dieses Shampoos behagte uns nicht so ganz, und dann hat Claudia ein paar Tropfen ihres Parfüms, white musk, hinzugegeben, nur ein paar Tropfen.“


„Ich verstehe“, murmelte Aishe.


„Richtig“, ergänzte Lisa, „aber das war uns noch zu wenig. Die Note stimmte noch nicht so ganz, nimmt man den Kammerton A, ja dann war es allenfalls ein As, mehr ein Gis. Ja, und dann haben wir das Shampoo nach und nach mit unseren Lustsäften gestimmt...“


„Und jetzt ist die Harfe wieder verstimmt, und Andreas Saft bringt den Kammerton zurück“, hatte Aishe verstanden.


Wow. Ich war für einen Moment völlig perplex. Dieses süße Mädchen türkischer Herkunft hatte mehr Verständnis für unsere Kultur, als manch einer von uns selbst.


„Wenn Du als Fremde in ein Land geboren wirst, das eigentlich dein Zuhause ist“, griff Aishe meine Gedanken auf, „dann saugst Du mit jeder Faser alles auf, was diese Kultur ausmacht. Du tauchst in diese Kultur ein, beginnst sie zu lieben, und trotzdem bist du die Fremde. Du weißt mehr über sie, als die Ureinwohner selbst, aber du bleibst immer die Fremde, und, wenn du gut aussiehst, ja, dann bist Du die Türkenschlampe.“


Lisa und ich schauten betreten zur Seite.


„Nein“, entschuldigte sich Aishe, „ihr glaubt doch nicht etwa, dass ihr euch angesprochen fühlen müsst! Um Gottes Willen! Bei Euch bin ich ich. Ich, Aishe. In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie so wohl gefühlt, so geborgen, so frei, so verliebt.“


„Dito“, beendete Lisa kurz und knapp weitere Exkursionen in absurde Diskussionsbeiträge.


Sie stieg als Erste in die Wanne, temperierte das Wasser.


„Los, Mädels! Kommt!“


Und, als wir drei so da in der Wanne standen, mussten wir herzhaft lachen. Die Situation „Hüfte an Hüfte an Hüfte“ war vorhin in unseren Fantastereien nicht vorgekommen. Diese Alternative hatten wir wohl übersehen.


Es war ein wunderschönes Gefühl, denn ich stand in der Mitte! Gewärmt und behütet von diesen beiden wunderbar weichen, zarten Körpern meiner Geliebten.


Nein!


Das war irgendwie ungerecht.


Aishe hatte Geburtstag, sie war es, die verwöhnt werden sollte, nicht ich.

Der Versuch, mit ihr die Position zu tauschen, ging allerdings ziemlich daneben. Wir beide glitten auf dem rutschigen Wannenboden aus, stürzten, rissen Lisa gleich hinterher.


„Au, mein Kopf“, stöhnte Aishe, die unter mir lag, „Scheiße!!“ brüllte die auf mir, auf uns liegende Lisa.


Der Duschkopf war ihrer Hand entglitten, versprühte seine Säfte in munterem Tanze kreuz und quer durchs Badezimmer.


„Scheiße!!“, schrie Lisa erneut, überwand die Seitenwand der Badewanne im aus Hochspringersicht antiquierten Straddle-Stil, versetzte mir, ganz nebenbei, mit ihren Knien einen heftigen, schmerzhaften Hieb in die Nieren.


Aishe stöhnte vor Schmerz, ich auch, und Lisa versuchte in bester griechisch-römischer Ringermanier den tänzelnden Brauseschlauch zu greifen, schaffte es, lenkte den Strahl zurück in die Wanne...

„Tote, Verletzte?“, stand plötzlich Yasmina in der Tür.


O, in dem Moment hätte ich sie hassen können.


Aishe und ich befreiten uns mit steifen Gliedern aus unserer misslichen Lage, versuchten uns, malträtiert von dem allmählich kälter werdenden Strahl der Brause aufzurichten. Lisa aber kniete vor der Wanne, ihre Schienbeine und Füße schwammen, sie aber hielt, wie paralysiert, die Brause auf unsere Körper, war den Tränen nahe, unfähig, auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen.


Yasmina aber begriff sofort, dass ihr Lisa-Zitat in dieser Situation nun ganz und gar nicht angebracht war. Zumal die Flut inzwischen auch ihre Zehen erreicht hatte.


Yasminas Füße plantschten in Richtung Regal, ihre Hände rissen sämtliche noch verfügbaren Handtücher heraus, breiteten sie über den Boden, doch sie reichten kaum aus, um all das Wasser aufzusaugen. Ich hatte in der Zwischenzeit das Wasser abgestellt, Lisa hockte schluchzend vor der Badewanne, Aishe rieb ihren Hinterkopf, fühlte erleichtert, dass sie doch keine Platzwunde hatte.


Yasmina aber hatte ihre Beine und Füße zu Schrubbern umfunktioniert, die hastig und wild die sich allmählich sättigenden Handtücher über den Boden trieben, sie zu einem bunten, triefenden Kegel schichteten.


„Geschafft!“, seufzte unsere Löwenmähne in einem Gefühl der Erleichterung, half der immer noch paralysierten Lisa auf die Füße, hob sie zu uns in die Wanne. „So, jetzt werde ich Euch waschen! Und wehe, eine von Euch wagt auch nur einen falschen Schritt!“


Ja, damit war ich gemeint. Ich hatte das ganze Desaster ausgelöst.


Für einen Moment spürte ich in Yasminas Augen – ja, Wärme, Liebe – aber auch ein Gefühl von Triumph. - Der Tollpatsch, sagten ihre Augen, bin diesmal nicht ich.


Wie drei kleine Mädchen, die darauf warten, dass Mama sie wäscht, drängten Lisa, Aishe und ich unsere Körper in der Wanne, dennoch behutsam, vorsichtig, nur ja nicht schon wieder ausrutschen wollend.


Und Yasmina, die Löwin, war ganz Mama. Sie seifte und schäumte uns ein, zärtlich zwar, aber ohne jegliches Verlangen. Nachdem sie unsere Haare gewaschen und abgeduscht hatte, stieg auch sie in die Wanne, wandt sich zwischen unseren geschäumten Körpern wie eine Bürste in der Waschanlage. Und wir alle vier rotierten, trittsicher, rieben das erotisch duftende Gel auf unsere Körper, in die weit aufgesperrten Poren unserer auf Sinnlichkeit programmierten Haut.


Ja, das Rotieren, das war die Option, die uns zuvor nicht in den Sinn gekommen war, als wir das Duschen zu viert in den blumigsten Fantasien ausgemalt hatten. Es war ein wunderbares Gefühl. Sich reibende Brüste, sich zärtlich streifende Pos, den Rücken massierende Nippel, sich den Backen entgegen drängende Schöße – es war einfach nur schön, wohltuend, ein Fest der Zärtlichkeit, ein Fest der Sinne.


Yasmina aber hatte die Brause nie aus der Hand gegeben, immer darauf achtend, dass ihr Haar nicht benetzt wurde, stieg als erste aus der Wanne, lenkte den Brausestrahl nacheinander über unsere Körper, wusch den Schaum ab, spülte ihn in den Ausguss, doch der Duft des Gels haftete nach wie vor auf unserer Haut, betörend, erotisierend.


Und womit sollten wir uns jetzt abtrocknen?


Es gab keine frischen Handtücher mehr.


Hatte ich mir eben noch fünf geile Hühner in Lisas Twingo vorgestellt, dann bot sich uns jetzt eher der Anblick vierer gerupfter Gänse.


„Wartet!“, rief Lisa, „ich bin gleich wieder da.“


Mit einer großen Baumwolldecke kam sie zurück. „Das ist eigentlich unsere Stranddecke“, schlang sie das weiche Tuch um unsere Körper.


„O, Yasmina“, wandt sie sich unserer Löwenmähne zu, „das ist traumhaft schön, was Du da gezaubert hast.“


„Ja, gefällt's Dir?“, fühlte sich unsere stolze Löwin geschmeichelt, und dann versanken die beiden in einem tiefen zärtlichen Kuss. Ein Kuss, der unser aller Körper wärmte – wohlige Hitze unter der weichen Baumwolldecke.


Als wir das Schlafzimmer betraten, verstanden auch Aishe und ich, was Lisa gemeint hatte.


Es war ein Meer aus Lichtern, das uns empfing.


Bunt schillernde Windlichter aus Glasmosaiken tauchten unsere glänzenden Körper in ein warmes, ja, geheimnisvoll erotisches Licht.


Es mochte bestimmt ein Dutzend dieser funkelnden Lichter sein, die Yasmina im Raum arrangiert hatte, Lichter, die den Duft einer exotischen Sommerwiese in unsere Nasen schweben ließ.


Die schillernden Farben, die Duftkerzen ­ ja, und diese wunderschöne Musik, Klavier und Geige – Yasmina hatte ein Fest der Sinne arrangiert.


Ich erkannte das Musikstück sofort, es war Beethovens Kreutzersonate, eines meiner liebsten.


Wir streiften die zum Wärmen gar nicht mehr notwendige Decke ab, ließen uns, alle vier, rücklings in die Matratze gleiten, Bein über Bein, ineinander verschränkte Arme, warme zärtlich auf unseren Bäuchen ruhende Hände.


Fasziniert verfolgten wir den Tanz der bunten Lichter, die abstrakte Gemälde auf die Zimmerdecke zauberten, lauschten der Musik.


Ja, das war die CD mit dem Geiger Leonid Kogan und Emil Gilels am Klavier. Die besaß ich auch, hatte damit schon so manchen trüben Tag aus meiner Seele verbannt...


„Das ist wunderschöne Musik“, sagte Aishe, als es im 3. Satz etwas lebhafter wurde, „was ist das.“


„Beethoven“, antwortete Yasmina, „die Kreutzersonate“, ergänzte Lisa, „eine meiner liebsten Kompositionen.“


„Das kann ich verstehen“, drehte sich Aishe zu mir. „Die Musik ist fast so schön, wie Du.“


O, wenn uns nicht das Licht der Kerzen in diese wohlig warme, gedämpfte Watte gehüllt hätte, ja, dann hätte sie sicher mein Erröten bemerkt.


Doch ihre zarten Finger kämmten mein immer noch feuchtes Haar, massierten sanft meinen Kopf, zogen meine Lippen auf ihren Mund. Ein fast dahin gehauchter Kuss, flüchtig, heiß, und dann erneut, nass, gierig, meine Zunge fordernd.


Der dritte Satz weckte auch Lisas und Yasminas Lebensgeister, ihre Finger strichen sanft über unsere Körper, ihre Lippen auf unserer Haut steigerten die Intensität, verursachten einen Strudel der Lust, sich reibende Beine, umeinander tänzelnde Füße, sich an- und ineinander windende Körper, sanfte Nadelstiche aufs Höchste erigierter Nippel.


Meine Hand fühlte Nässe, die warme Feuchtigkeit sich öffnender Lippen, ja es war Lisas Lustgrotte, die meine Finger verschlang, sie mit ihrem Saft zu ihrer Perle dirigierte, mein Reiben mit zuckenden, ekstatischen Tänzen ihres Beckens beantwortend.


Meine Hand verrieb dieses Gel der Wollust auf Aishes Po, sanft, mit kreisenden, knetenden Bewegungen, während Yasminas Kopf in Aishes Schoß versunken war, dieser sich über Schenkel und Bauch ausbreitende Teppich der Löwenmähne, dieses schmatzende Geräusch ihrer Zunge, das sich zu einer Lawine des lustvollen Schreis der Erfüllung steigernde Stöhnen Aishes.


Wow.


Wir sanken nebeneinander in die Matratze, Emil Gilels hatte den dritten Satz beendet, unsere erhitzten Körper sehnten sich nach Frieden und Ruhe. Unsere Hände fanden sich, unsere Augen genossen das Spiel der Farben, das die Windlichter auf die Zimmerdecke malten.


Yasmina war in diesen letzten Stunden doch etwas zu kurz gekommen.


Yasmina, deren Kreativität wir diesen romantisch-zärtlichen Abend doch zu verdanken hatten.


„Lasst mich einfach aus“, wehrte die aber das zärtliche Vortasten unserer Hände ab. „Ich bin glücklich, so wie es ist, lasst mich aus.“


Und bei Ottmar Lieberts „Flowers of Romance“ und „Moon over Trees“ kuschelten wir uns wie vier Löffelchen ineinander, sahen die scheinbar im Takt der Gitarre flackernden Lichter, versanken in wunderbar erotische Träume, die unsere im Schlaf wuselnden Hände ausgelöst hatten.


Es war das Kitzeln der Sonne auf meiner Nase, das mir den Sonntag öffnete. Der Duft frischer Brötchen, der meiner Nase schmeichelte.


Ich richtete mich auf, Lisa und Yasmina lagen noch, eng umschlungen, in tiefstem Schlaf.


Aber wo war Aishe?


Hatte ich das alles nur geträumt?


War unsere Begegnung mit Aishe nur ein Traum, eine wunderbare Fiktion?


Ich sank zurück in die Kissen, schloss die Augen, spürte Aishes warmen, zärtlichen Blick.


Nein, das war kein Traum.


Ich sprang auf, schaute zu Lisa und Yasmina, die immer noch tief und fest schliefen, mein Gott, wie schön sie doch waren. Wie viel Wärme und Liebe sie ausstrahlten, selbst im Schlaf.


Ja, schöner konnte sich ein Sonntag nicht zeigen. Und dazu die Sonne, grell und intensiv. Ich war immer noch nicht ganz wach als ich ins Wohnzimmer taumelte.


„Aishe?“


Vielleicht war sie unter der Dusche.


Auch nicht.


Da lag nur ein Stapel nasser Handtücher.


Jetzt war ich mir sicher, dass mein Traum Wirklichkeit gewesen war.


Erst jetzt, gelockt von meiner Nase, entdeckte ich den gedeckten Glastisch. Frische Brötchen in der Mitte, drei Tassen, Teller, Besteck, ein Glas mit Marmelade, ein Teller mit angerichteten Käsescheiben.


Und in der Mitte des Tisches ein großer Zettel.


„Guten Morgen, meine Liebsten“, stand darauf mit rotem Edding geschrieben, „ich musste leider schon weg, der Laden hat mir keine Ruhe gelassen. Es bleibt doch bei Holland, oder? - Ich liebe Euch, Aishe.“


„Ich Dich auch“, murmelte ich vor mich hin, zunächst nicht bemerkend, dass auch Lisa und Yasmina hinter mir standen, mit noch verschlafenen Augen Aishes Brief studierten.


„Was für eine Frau!“, lautete Lisas erster Kommentar an diesem sonnendurchfluteten Sonntagmorgen. „So schön sind wir noch nie verwöhnt worden“, ergänzte Yasmina.


„Guten Morgen, meine Lieben“, nahmen wir uns zärtlich in unsere Arme, aber unsere Gedanken waren bei Aishe.


Während wir das von Aishe bereitete Frühstück genossen, kabbelten wir sogar ein bisschen, zankten ohne Arg, wer von uns denn nun dafür verantwortlich war, dass Aishe jetzt zu uns gehörte. Lisa reklamierte die Eroberung für sich, aber am Ende waren wir uns wieder einig, dass es Aishe selbst war, die unsere Herzen erobert hatte.


Was wohl Claudia dazu sagen würde?


„Sie kann ja manchmal recht eifersüchtig sein“, meinte Lisa.


Claudia wusste schließlich weder von Aishe, noch von unserer Einladung.


„Schreib ihr doch 'ne SMS“, fand Yasmina, „ganz offen und ehrlich, bereite sie vor.“


„Ja“, pflichtete ich unserer Löwin bei, „überrumpeln dürfen wir Claudia nicht, dann könnte sie zu Recht sauer sein.“


„Mmh“, seufzte Lisa, „ich muss es also wieder richten.“


„Du hast sie doch auch eingeladen“, platzte Yasmina dazwischen, entschuldigte sich aber postwendend. „Nein, sorry, Du hast für uns alle drei gesprochen als Du Aishe eingeladen hast.“


Ui, Yasmina hatte gerade noch die Kurve bekommen.


„O.K.“, sagte sie nach einem Moment nachdenklichen Schweigens, „ich werde Claudia über alles informieren, und ich bin mir sicher, sie wird Aishe mit offenen Armen empfangen.“


Wow. Yasmina war eine echte Löwin. Nicht nur stolz, nein, auch mutig und entschlossen. Ich liebte sie, ja, das war klar, aber auch meine Achtung stieg mehr und mehr.


„Respekt“, kommentierte ich ihren Vorschlag.


„Ja, Respekt“, sagte auch Lisa, „aber es ist wirklich meine Aufgabe, schließlich bin ich am längsten mit Claudia zusammen.“


Wir beschlossen, nach dem opulenten Frühstück, dass wir den Rest des Tages alleine verbringen würden, jede für sich, Gelegenheit, etwas Abstand von den intensiven Stunden und Tagen gewinnen zu können.


Es war ein Gefühl der Wehmut, das unsere Kehlen schnürte. Ein Gefühl des Lebewohl Sagens vor einer monatelangen Weltreise.


Am Montag, ja, morgen, würden wir uns doch in der Schule wiedersehen, nur ein paar Stunden bis dahin, Stunden der Ewigkeit.

ÜBERRASCHUNG MIT HINDERNISSEN

Ich fühlte eine unendliche Leere, als ich die Tür meiner kleinen Wohnung aufschloss. Sie kam mir so kalt und nackt vor, kahl und leer. Dabei war mein Herz so voll. So erfüllt von Liebe und Glück, ja, auch Dankbarkeit. Es war keine 20 Minuten her, dass wir drei uns zum Abschied geküsst hatten, mit all der Leidenschaft, die uns die letzten Tage geschenkt hatte. Doch schon sehnte ich mich zurück, in die Arme, die Liebe meiner Freundinnen.


Ich nahm das braune Kleidchen, streichelte den Stoff, „danke Lisa, es ist so schön“, hängte es über einen Bügel und zum Lüften an den Kleiderschrank. Für Dienstag.


Wow. Ich war der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt.


Nackt, wie ich war, ließ ich mich rücklings in mein kleines Bett sinken. Schloss die Augen, fühlte all die Liebe und Wärme der letzten Tage. Es war kalt in meinem Zimmer, das Fenster sieht nur die Morgensonne, die im Mai ja noch nicht so intensiv ist.


Ich sprang auf, steuerte den Heizkörper an, drehte das Thermostat bis zum Anschlag. In den paar Tagen meiner Abwesenheit hatten sich die Mauern dieser Altbauwohnung doch erheblich ausgekühlt.


Ich hätte mir ja auch etwas überziehen können.


„Abwesenheit der letzten Tage“, war witzig – ich hatte mich in meinem ganzen Leben zuvor noch nie so präsent gefühlt, wie in diesen letzten Tagen.


Nein, ich wollte meine Nacktheit genießen, meinen Körper in die Gedanken, Bilder und Gefühle tauchen, die tastenden Hände, zärtlich massierende Finger, die heißen Küsse meiner Liebsten, die geilen Blicke der Fremden auf der Straße – in mir war ein völlig neues Bewusstsein für meinen eigenen Körper erwachsen, stolz und selbstbewusst.


O, ja, Yasmina hatte mir eine kräftige Portion ihres Löwenblutes injiziert. Die Welt, das war klar, hatte eine neue Andrea geboren.


Die eher schüchterne, unsichere Andrea gab es nicht mehr.


Lisa hatte mir alle Türen geöffnet, sie war so direkt, zärtlich, wusste auf alles eine Lösung, unser Feuerkopf mit seinem pragmatischen Wesen, die so selbstverständlich und ungezügelt ihre Sexualität auslebte – ja, das hatte ich von ihr gelernt. Es war eine gewisse Dominanz, die sie auf uns ausübte, aber keine Dominanz, die auf Erniedrigung. Demütigung abzielt, nein, ihre Dominanz war aufbauend, so liebevoll konstruktiv.


Ja, die alte Andrea war tot, „Die Scham ist vorbei.“


Ich musste schmunzeln, dass mir gerade in diesem Moment dieser Klassiker feministischer Literatur in den Kopf kam – mein Blick schweifte über mein Bücherregal, ich fand ihn nicht.


Ich sah Aishe.


Stellte mir vor, wie sie jetzt hinter dem Tresen ihres Ladens stand, die wunderschönen Haare unter ihrem Kopftuch verborgen, ihre warmen, lieben Augen demütig nach unten gesenkt, wortlos die Türken aus der Nachbarschaft bedienend. Wenn die wüssten!


In meiner Fantasie stand sie vor mir, ich hauchte ihr zwei zärtliche Küsse auf die geschlossenen Lider ihrer schönen Augen, löste den Knoten ihres Kopftuches, ließ ihr wallendes glänzendes Haar auf ihre Schultern schweben, öffnete die Knöpfe ihrer Flanellhose, ging vor ihr auf die Knie, streifte das kratzenden Beinkleid über ihre Knöchel, wärmte ihre schöne, weiche Haut mit zärtlichen Küssen, rieb meine Nase an ihrem schon leicht feuchten, duftenden Slip...


Es war mein eigener Körper, den ich mit meinen Händen liebkoste, zärtliche, behutsame Fingermassagen meiner Haut, Finger, die mein Mund anfeuchtete, die über meine Spalte glitten, mit rotierenden Bewegungen meine Liebesperle aus ihrer Hülle befreiten, während sich die andere Hand zum Nachttisch vortastete, zielsicher den immer oben auf liegenden Zauberstab aus der Schublade nahm, die noch kalte Spitze mit dem heißen Saft auf meinen kleinen Schamlippen rasch auf Körpertemperatur brachte, ihn eintauchen ließ, ganz langsam, sanft, die schleimigen Windungen meiner Grotte erkundend, den Saft auf meiner Klit verteilend. Mein kleiner Zauberstab steigerte sein Tempo, ließ meine Zunge vom Nektar schlecken, stieß wieder hinein in meine triefende Fotze, rotierte, penetrierte, massierte meine Perle zu einem wunderbaren Höhepunkt.


Entspannt ließ ich meine Arme neben meinen Körper sinken, meine Finger lösten den Zauberstab aus ihrer Umklammerung, ließen den kleinen Helfer über die Bettdecke rollen.


Nein, es war diesmal anders, dieser Orgasmus hatte nicht die Intensität der Flutwellen, die meinen Körper in den letzten Tagen so oft überschwemmt hatten. Er kam wie eine heftige Windböe, die sich rasch in ein laues Lüftchen verliert.


O, ich vermisste meine Freundinnen.


Lisa, Yasmina, Aishe, ja und Claudia.

Wieso wollte Claudia, dass ich sie alleine am Zug abholte?


Und, warum hatten Yasmina und Lisa das so selbstverständlich hingenommen, so fröhlich, sie vermissten Claudia doch nicht minder?


Ich hatte mir abgewöhnt, mir krude Gedanken zu machen. Meine Liebe war auch ein Gefühl grenzenlosen Vertrauens.


Und dann hatte ich eine Idee.


Ich verließ mein Bett, strich mit meiner Zunge noch einmal genüsslich über den Zauberstab, wankte mit noch zittrigen Knien hinüber zum Schreibtisch, startete den Computer.


Das Booten dauerte eine Ewigkeit, bis sich mir endlich mit einem Doppelklick auf das Firefox-Symbol die weite Welt des Internet erschloss. Die Startseite der Bahn war schnell gefunden, die Suche nach „Bari-Köln, einfache Fahrt“ zeigte mir Claudias Weg.


Au, weia, was für eine Reise.


Von Mailand aus führte der Nachtzug bis nach Dijon und Paris. O, wie gerne hätte ich mit Claudia die Nacht im Zug verbracht...


In Paris wurde es richtig kompliziert, zweimal umsteigen, insgesamt fast eine halbe Stunde Fußweg, und dann, um 8.55 Uhr, vom Gare du Nord in den Thalys Richtung Aachen, Köln, Ankunft 12.45 Uhr.


Ja, mein Entschluss stand fest.


Ich würde am Dienstag eine Auszeit in der Schule nehmen, mit dem Regionalexpress nach Aachen fahren und dort zu Claudia in den Zug steigen. Die würde Augen machen...

Am Montag fehlte Yasmina in der Schule.


Was war das für ein merkwürdig, beklemmendes Gefühl, ohne Claudia, ohne Yasmina – ich fühlte mich so leer und einsam.


„Am Samstag habe ich Yasmina noch gesehen“, erklärte ich unserem Klassenlehrer, „da ging es ihr allerdings nicht so besonders. Ich glaube da ist eine Grippe im Anflug.“


„O, wenn Yasmina fehlt, dann muss es schon etwas ernstes sein“, notierte der Yasmina gleich als „entschuldigt“.


„Hoffentlich hat sie mich nicht angesteckt“, log ich weiter und schniefte demonstrativ. „Ja, sei vorsichtig, und halt dich von uns fern“, zeigte Herr Müller Mitgefühl, und mein schauspielerisch vollendetes Hüsteln gab ihm Recht.


„Genial“, dachte ich, damit hatte ich ihn gleich schon auf mein Fehlen am Dienstag vorbereitet. Hätte von Lisa sein können, diese Idee.


Apropos Lisa. Von der war auch weit und breit nichts zu sehen an diesem tristen Montag.


Diese beiden Luder, dachte ich, malte mir dabei aus, wie sie sich ihren erotischen, versauten Spielen hingaben. Puh, alleine der Gedanke bescherte mir einen feuchten Fleck auf meiner Jeans. Ich hatte auf ein Höschen verzichtet, allerdings einen etwas dichteren Stoff gewählt. Dazu eine grob karierte Baumwollbluse, ich musste mich doch erst an dieses schöne, mich erregende Gefühl gewöhnen, ohne BH herumzulaufen. Der etwas angeraute Stoff streichelte meine Nippel, ohne dass irgendjemand auch nur ahnen würde, wie hart und spitz sie waren.


Sollte ich zu Lisas Wohnung gehen, ja, ich hatte doch nun einen Schlüssel?Nein, das war irgendwie ungehörig, ich wählte lieber die Nummer ihres Handys.


„Hallo, meine Liebste“, zwitscherte Lisa am anderen Ende so selbstverständlich, als wenn nichts geschehen wäre.


„Wo steckt ihr, wieso wart ihr nicht in der Schule?“


„Wir sind shoppen“, erklärte Lisa, „wir müssen uns doch auf Donnerstag vorbereiten, und da ist ja nicht mehr viel Zeit. - Ach, ja, und bei Aishe waren wir auch schon, haben gewartet bis sie alleine im Laden war. Ja, sie kommt wirklich mit, jetzt ist es ganz sicher.“


„Schön“, war ich besänftigt, nein, glücklich.


„Ich liebe Dich“, nahm Yasmina das Handy an sich, „ich liebe Dich auch“, hatte es Lisa wieder zurückerobert.


„Aber“, stammelte ich, „ihr, ich meine, ihr könnt doch nicht alles alleine einkaufen, da möchte ich mich doch auch beteiligen, ihr könnt doch nicht alles alleine bezahlen.“ Dabei dachte ich eher an Konserven, Fertiggerichte, Sonnencreme, Duschgel, alles, was man für ein Ferienhaus benötigt.


„Mach Dir da mal keine Sorgen“, erwiderte Lisa. - „Ach, ja, fast hätte ich es vergessen, Du wirst morgen Mittag mit Claudia ein Taxi nehmen und dann zu meiner Wohnung kommen. Yasmina und ich stoßen später dazu, wir wollen noch eine Überraschung vorbereiten, damit es für Claudia ein richtiges Fest wird.“


„Aber“, stammelte ich erneut, „was ist denn mit heute, ich meine, sollen wir uns heute nicht sehen?“


„Morgen Mittag, meine Liebste“, ließ sich Lisa nicht beirren.


Ich spürte, wie meine Tränendrüsen überquollen. Ich fühlte mich ausgeschlossen, brachte nur ein schluchzendes „O.K.“ über die Lippen.


„Sei nicht traurig, mein Schatz. Vertrau uns einfach. Es wird nichts geschehen, was sich zwischen unsere Liebe stellen könnte. Niemals, das weißt Du doch.“


„Ja, ich weiß“, gewann ich wieder die Kontrolle über meine turbulente Gefühlswelt, „ich weiß, aber ich vermisse Euch sehr. Ich habe solche Sehnsucht...“


„Ach Liebste“, spürte ich Lisas ganze Zärtlichkeit, „lass uns die Vorfreude auf morgen. Sich lieben, das heißt auch loslassen können, dann ist die Freude umso größer. - O.K.?“ Und nach zwei dicken Handyschmatzern war die Leitung unterbrochen.


Ich Esel, wie konnte ich nur so klammern?


Wo war mein neu gewonnenes Selbstbewusstsein, wo war die neue Andrea?


Ich kann Klammern nicht ausstehen.


Vielleicht war es gerade das, was mein Innerstes letztlich von Alina fern gehalten hatte, diese fast schon hündische Ergebenheit, dieses Devote, nein, das kann ich nicht ausstehen.


Und ich hatte ja meinen Plan.


Also steuerte ich den Hauptbahnhof an, kaufte das Ticket nach Aachen und reservierte einen Platz für den Thalys.


Claudia und ich.


„Ist denn die Platzreservierung bindend?“, fragte ich den Bahnangestellten am Schalter. „Normalerweise schon“, meinte der Gemütlichkeit und Freundlichkeit ausstrahlende Mann am Schalter, „aber um diese Zeit ist der Zug meist nur zur Hälfte ausgebucht. Da können Sie sich einen Platz aussuchen, Frolleinchen.“


Bah, wie ich es hasste, dieses „Frolleinchen“, aber ich nahm es ihm nicht übel, ich freute mich auf Claudia, ja, ich sehnte mich nach ihr.


„Sagen, se mal, junge Frau“, hatte der Bahnangestellte offenbar meinen missbilligenden Blick erfasst, „warum wollen se denn mit dem Thalys zurück, datt iss doch doppelt so teuer, wie der Regionalexpress.“


„Ich möchte jemand überraschen“, war ich ganz offen, „der aus Paris mit dem Thalys kommt.“


„Das ist wahre Liebe“, strahlte der Mann, „da kann man Ihren Freund ja nur beneiden.“


Ich beließ es dabei. Schließlich ging es ihn ja auch nichts an, dass ich meine lesbische Freundin überraschen wollte. Ein bisschen der diskreten Andrea hatte ich mir bewahrt...

Die Nacht auf Dienstag wurde sehr unruhig.


Ich konnte kaum schlafen, immer wieder ließen mich erotische Träume in meinen Säften davon schwimmen, ich wälzte mich in meinem Bett, stieß die Decke von mir, es war ein Tanz der Wollust, dem sich mein Körper in seinen eigenen, schlingenden, fingernden Händen ergab, ja sogar mein kleiner goldener Dildo bohrte sich durch meine Rosette, steckte bis zum Anschlag in meinem Arsch, ein kurzer Schmerz, den die Flutwelle meiner Lust hinweg spülte, ein Schmerz, den die Geilheit meiner zuckenden Backen in ein Gefühl höchster Wonne wandelten.


Ja, ich verstand, wie Lisa die vier Finger in ihrem Darm so lustvoll aufnehmen konnte, ich ertappte mich dabei, dass meine Hand den tief in meinem Arsch steckenden Zauberstab drehte und wendete wie einen Quirl, meinen Schließmuskeln noch weiter dehnte, mir den nächsten gigantischen Höhepunkt bescherend.


Ich drehte mich zur Seite, griff nach der Decke, wühlte mich in mein Kissen, den Stab immer noch in meinem Arsch. Da sollte er bleiben, ich wollte mich daran gewöhnen, für was auch immer.


Vier Uhr! Auf Sechs hatte ich meinen Wecker gestellt. Noch zwei Stunden schlafen, entspannen.


Nein, an Entspannung war nicht zu denken, mein ganzes Bewusstsein war auf diesen in meinem Darm steckenden Fremdkörper konzentriert, dessen Druck zunehmend unangenehm wurde.


So zog ich den Zauberstab vorsichtig heraus, ließ ihn auf den Boden neben das Bett fallen. Meine Rosette stand offen wie ein Scheunentor, mühelos konnte ich zwei Finger hineinstecken, fühlte, wie sie der Ring allmählich umschloss.


Ich zog sie zurück, drehte mich auf die linke Seite, meine Einschlafseite, bettete meine Wange in die Hand, während die andere auf meiner Hüfte ruhte, so, wie immer, wenn ich ganz entspannt ins Reich der Träume sinke.


Es war meine Nase, meine empfindliche Römernase, die sich gegen das gemütlich in die Kissen Kuscheln wehrte. Ein herber, beißender Gestank strömte von meinen Fingern, ließ mich entsetzt in die Höhe schnellen, die Nachttischlampe anknipsen.


Zwei meiner Fingernägel hatten einen dunklen, stinkenden Rand, braune Streifen durchzogen die feuchten Flecken meiner Lust auf dem Bettlaken. Und dem Zauberstab, der da auf dem Flokati neben meinen Bett lag, hatte eine braune Haube jegliche Schönheit und Glanz genommen.


Ach, du Scheiße. Das hätte ich mir doch denken können. Ich war seit Montagmorgen nicht mehr „richtig“ auf dem Klo gewesen. Das Gefühl von Ekel machte sich in mir breit, wie von der Tarantel gestochen sprang ich aus dem Bett, zog es komplett ab.


Yasminas nächtliches Rinnsal auf meinem Po, auf meinen Beinen, das war irgendwie anregend, das Bild und der Gestank, der sich jetzt in meinem eigenen Bett ausgebreitet hatte, war es nicht. Ich ekelte mich vor mir selber, wie konnte ich mich meiner Wollust nur so unkontrolliert hingeben?


Ich knüllte die gesamte Bettwäsche in einen großen Müllsack, verknotete in fest, bis zum nächsten Besuch im Waschsalon.


Den Dildo aber ließ ich im Müll verschwinden, ich hätte ihn leicht reinigen können, weil er aus Metall war, aber das wollte ich nicht. Nur weg damit.

Halb Fünf.


Was für eine Nacht.


An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken.


Mein Po schmerzte, ich stank, war völlig aufgekratzt.


Es sollte doch so ein schöner Tag werden, ein Tag der Überraschungen und der Freude. Claudias Tag. Wer weiß, was sich Yasmina und Lisa ausgedacht hatten, es war gewiss etwas wunderschönes.


So langsam kam ich zur Ruhe, brühte einen starken Kaffee, hatte Hunger. Aber mein Kühlschrank war leer. Ich hatte am Freitag doch ein paar Lebensmittel einkaufen wollen, mir was leckeres kochen, am Wochenende, aber dann hatten sich die Dinge ja in eine ganz andere Richtung entwickelt, eine wunderbare Wendung genommen.


Im Schrank fand ich eine Packung Zwieback, noch verschlossen, mindestens ein Jahr alt. Zwieback? Ich war doch nicht krank. Oder doch, wenn Verliebtsein und Sehnsucht eine Krankheit sind? Gierig knabberte ich zwei Scheiben auf, dann war es mir doch zuviel an Staub in meinem Mund...


So allmählich gewann ich meine Fröhlichkeit zurück, meine Freude auf den kommenden Tag.


Ich ließ heißes Wasser in die Wanne sprudeln, gab ein paar kräftige Schüsse meines Creme-Ölbades der Marke „Aldi“ hinzu, nahm meinen Schemel und begann, mich sorgfältig zu rasieren, begann bei den Achseln, Armen, Beinen, ehe ich mich meiner Muschi widmete. Natürlich war die gesamte Prozedur noch nicht nötig, vielleicht hatte mich aber Lisa mit ihrer Penibilität ein wenig angesteckt. Bis Holland würde meine Haut jetzt glatt und geschmeidig sein, dann könnte ich mich ja wieder in die Hände meiner Freundinnen geben.


Meine Fantasie sah eine wahre Rasur-Session, Lisa, Yasmina, Aishe, ich - und Claudia schaute kopfschüttelnd zu.


Vielleicht aber würde es sie ja auch erregen, dieses schöne, weiche, sanfte Gefühl. Ja, klar, erinnerte ich mich an Yasminas „Löwenschur“. Yasmina hatte uns doch erzählt, dass auch Claudia sie ganz nackt und glatt haben wollte.


Unsere Buschfrau.


Ich war gespannt, es waren ja nur noch ein paar Stunden...


Nachdem ich gebadet und mich getrocknet hatte, cremte ich meinen Körper sorgfältig mit Bodylotion, meine geschundene Rosette ganz besonders sanft.


Es war schon nach Sieben, als ich endlich mein neues Kleidchen überzog. Es schmiegte sich zärtlich an meinen noch von der Lotion leicht feuchten Körper, meine Hand strich bewundernd über die Applikation auf meinen Bauch. Wie in einem Bett aus Watte lagen meine Brüste in dem Stoff, knapp bedeckt zwar, aber lecker, wie zwei süße reife Früchte. Zum reinbeißen, dachte ich, während ich mich vor dem Spiegel drehte und wendete, meinen Busen knetend.


Meine Güte, Yasmina hatte mir offenbar nicht nur einen kräftigen Schuss ihres Löwenblutes überlassen, sondern wohl auch eine gehörige Portion ihrer Selbstverliebtheit.


Und während ich meine Brüste hob, umschlang und massierte, rutschte automatisch auch das Kleidchen ein Stück mit in die Höhe, entblößte meine Scham bis mindestens zur Hälfte.


Na, das konnte ja lustig werden.


Nach kurzem Nachdenken entschloss ich mich schließlich dazu, doch noch eine Jacke mitzunehmen, so früh am Morgen ist es doch immer noch recht kühl, und der Kölner Bahnhof ist sehr zugig.


Meine Wahl fiel auf einen mintgrünen, leichten Trench. Ich hatte ihn im letzten Sommer gekauft, vielleicht zwei oder drei mal angehabt. Er war mir damals zu aufreizend mit seinem ausladenden Ausschnitt und vor allem den beiden seitlichen Einschnitten, die bis zum oberen Ansatz meiner Hüfte reichten. Nur ein breiter Gürtel hielt ihn zusammen, sieht man einmal von den beiden verdeckten Knöpfen unter der Brust und kurz über dem Schritt ab.


Wow. Ich fand mich unglaublich sexy in diesem Sommermantel. Ich packte noch kurz meine Handtasche, und schon war ich durch die Tür.

Ich musste verrückt sein, aber ich stieg tatsächlich in den Regionalexpress Richtung Aachen. Der war schon ganz schön voll um diese Zeit, na, klar, all die Berufspendler.


Ich wanderte von Abteil zu Abteil, hier und da ein paar freie Plätze. Aber keiner, auf dem ich mich gerne niedergelassen hätte.


Im vorletzten Abteil aber blieb ich stehen.


Wow.


Für einen Moment hatte ich das Gefühl, selbst dort zu sitzen. Eine junge Frau, langes brünettes Haar, eine Nase, die fast an die Größe meines Zinkens reichte, sanfte grüne Augen. Die Frau hatte einen kompletten Vierer für sich okkupiert, neben ihr einen Rucksack und ein Geigenkoffer, auf dem gegenüberliegenden Sitz ruhten ihre nackten Füße auf einer Zeitschrift.


„Ist da noch frei?, deutete ich auf den Platz, auf dem ihre schlanken Füße mit den blass rosa lackierten Nägeln lagen.


„Entschuldigen Sie bitte“, schreckte sie auf, „Verzeihung, ich muss wohl für einen Moment eingeschlafen sein.“


Und während sie ihre Füße hastig in ihren Pumps verschwinden ließ, nahm ich die Zeitschrift, wollte sie ihr gerade reichen.


„Lexplosiv.“


O, ja, diese Zeitschrift kannte ich. Ein Frauenmagazin aus Münster, eine alle paar Wochen erscheinende Zeitschrift von lesbischen Frauen für lesbische Frauen.


„Ist das Deine“, reichte ich ihr die Zeitschrift, konnte mir dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen.


„Ja, ja“, stammelte die Unbekannte, die mich bis dahin in all ihrer Attraktion nur kurz mit ihrem Blick gestreift hatte.


„Wenn Du durch bist, ich meine, wenn Du sie gelesen hast, würde ich vielleicht auch gerne mal einen Blick hinein werfen...“


„Warum nicht“, reichte mir die leicht Errötete das Heft zurück, und zum ersten Mal nach dieser überraschenden Eröffnung trafen sich unsere Blicke, ganz offen, voller Wärme.


Und dann mussten wir beide fast zeitgleich lachen, ein Lachen, das Verwunderung und Befremden gleichzeitig auszudrücken vermag.


„Ich wusste bisher nicht, dass ich eine Zwillingsschwester habe“, fasste ich mich als erste, „ich bin Andrea.“


„Ich heiße Sabine.“ - „Es ist verrückt“, sagte Sabine, „aber wir beide sehen uns wirklich sehr ähnlich. Aber ich glaube, ich bin ein bisschen älter als Du, oder?“


„Ich werde dieses Jahr 19“, sagte ich. „Und ich bin gerade 24 geworden.“


„Dann bist Du Stier und kommst aus Münster“, spann ich unseren Kennenlern-Dialog fort.


„Woher weißt Du, dass ich aus Münster komme?“


„Na, wegen der Lexplosiv“, hielt ich die Zeitschrift triumphierend in die Höhe.


Sabine hatte es die Sprache verschlagen. Und auch ich schwieg für eine ganze Weile. Es waren unsere Augen, die alle Informationen austauschten, die notwendig waren.


„Und, ehm“, räusperte sich Sabine, „Du fährst auch nach Aachen?“


„Ja“, antwortete ich, „ich will dort meine Freundin überraschen. Sie erwartet mich eigentlich erst in Köln, ich meine, sie kommt mit dem Thalys aus Paris, eigentlich aus Bari, aber ich möchte schon früher wieder bei ihr sein, sie schon im Zug mit nach Hause nehmen.“


„Das ist süß“, stockte Sabines Stimme ein wenig ob meiner Unbefangenheit, „dann musst Du sie sehr lieben.“


„Sehr!“


Mir war gar nicht bewusst, dass meine Liebeserklärung an Claudia Sabines Empfinden leichte Nadelstiche versetzte.


„Und ich treffe ausgerechnet heute meine Zwillingsschwester im Zug“, sinnierte Sabine, und ich spürte, dass ihr Hals dabei einen dicken Kloß zu schlucken hatte.


„Was machst Du als alte Westfälin in Aachen?“, versuchte ich die knisternde Atmosphäre auf eine unverbindlichere Ebene zu führen.


Und dann berichtete Sabine, dass sie nach ihrem Examen an der Musikhochschule in Aachen jetzt in Münster Publizistik studiert, hin und wieder aber Violinunterricht in Aachen gibt, kürzlich sogar mit einer jungen Schülerin das Landesfinale von „Jugend musiziert“ erreicht hat, wo Ines, so hieß die talentierte Geigerin wohl, aber nur ganz knapp mit 23 von 25 möglichen Punkten am Weiterkommen gescheitert ist.


Sabines langjährige Lebensgefährtin hatte sich erst vor kurzem von ihr getrennt, „Astrid kam mit meiner ständigen Reiserei nicht zurecht, sie wollte mich ganz für sich haben.“


„Wer liebt, muss auch loslassen können“, zitierte ich Lisa, aber das war ja auch meine Überzeugung.

„Schade“, sagte Sabine, als wir in Aachen auf dem Bahnsteig standen, „dass wir uns nicht schon früher über den Weg gelaufen sind. Sie setzte ihre Geige und ihren Rucksack ab, fasste mit beiden Händen meinen Kopf, gab mir einen feuchten, heißen Kuss auf den Mund, und schon war sie in den Katakomben des Aachener Hauptbahnhofs verschwunden.


„Ja, schade, Sabine“, murmelte ich hinter ihr her, immer noch den süßen Geschmack ihres Kusses spürend, „Du wirst auch Dein Glück finden, das hast Du verdient.“

Meine Güte, es war nicht einmal zehn Uhr, noch fast drei Stunden, bis ich in Claudias Zug steigen würde. Nun, Aachen kannte ich von früheren Besuchen, aber die Gegend um den Bahnhof ist unglaublich trist. Zu Fuß bis zum Dom und Markt, das war mir für drei Stunden zu knapp.


Ich spürte den kühlen Wind, der an meiner Muschi knabberte, meine Lippen sanft umspielte. O, ja, mein Mantel stand offen, die leichte Brise hatte ungenierten Zugang in mein Allerheiligstes.


Ich straffte kurz mein Kleid, stelzte hinunter in die Katakomben, kaufte einen Becher Cappuccino und ein mit Käse belegtes Brötchen, ließ mich auf einer der zahlreichen Bänke des Bahnhofsvorplatzes nieder und genoss mein zweites Frühstück und vor allem das Schmeicheln der wärmenden Frühlingssonne auf meinem Körper.


Ja, ich schloss meine Augen, atmete die Sonne mit meiner Haut, legte den störenden Mantel ab, öffnete leicht meine Schenkel, ließ die Wärme in meinen Schoß kriechen, legte eine Hand auf meine Scham, um die aufsteigende, kribbelnde Hitze gleichmäßig zu verteilen.


Die Passanten waren mir in dem Moment egal, ich sah sie ja nicht. Ich sah Claudia, wir saßen uns gegenüber im Zug, warfen uns zärtliche, verlangende Blicke zu, streichelten unsere Beine, die Innenseite unserer Schenkel....


„Was machen Sie denn da?! So geht das aber nicht!“ riss mich eine Stimme jäh aus meiner sich fast ergießenden Lust.


Eine Frauenstimme.


Die kam mir bekannt vor, trotz des herrischen Untertons.


Widerwillig öffnete ich die Augen, sah diese streng wirkenden Gesichtszüge, die das Grinsen kaum verbergen konnten.

„Lisa! - Was machst Du denn hier?!“


„Das wollten wir Dich auch gerade fragen“, fühlte ich Yasminas Löwenmähne auf meinen nackten Schultern.


„Ich, ich“, stammelte ich, „wollte Claudia überraschen, sie schon hier abholen und begleiten.“


„Spielverderberin!“, maulte Yasmina, aber Lisa nahm mich zärtlich in den Arm. „Vier Doofe, ein Gedanke“, lachte Lisa, „ach, Andrea, ich liebe Dich.“


Und dann offenbarten meine Freundinnen den Plan, den ursprünglichen, den ich ja nun durchkreuzt hatte. Lisa und Yasmina hatten mit Claudia abgemacht, dass sie sie in Aachen abholen würden, um dann mich, sehnsüchtig am Kölner Bahnhof wartend, zu überraschen.


„Das hast Du Dir jetzt selbst verdorben“, zickte Yasmina.


Lisa aber nahm meinen Kopf zwischen ihre Hände, streichelte meine Wangen, meinen Hals, küsste meine Lippen, meine Nasen, meine Augen, knabberte an meinem Ohr. Mmh...


„Warum, mein kleines Dummerchen“, flüsterte sie lasziv, „hättest Du sonst wohl Claudia ,alleine' abholen sollen?“


„Du musst Dich nicht schämen“, deutete Yasmina meinen Blick ins Leere, „ich finde es toll, dass wir alle vier die gleiche Idee hatten. Claudia wird Augen machen...“


„Auf, Mädels“, übernahm Lisa das Kommando, „noch eine halbe Stunde!“


„Wir sollten noch ein kleines Geschenk für Claudia kaufen“, hatte ich mich allmählich von meiner misslungenen „Überraschung“ erholt, „vielleicht drei rote Rosen“, deutete ich auf den Blumenladen, direkt neben dem Bahnhofseingang.


„Die sind hinüber, ehe wir zu Hause sind“, verwarf Yasmina meinen Vorschlag, „lass' nur, wir sind Claudias Geschenk.“


Dabei hatte unsere Löwin nur Durst und Hunger. Wir steuerten das Fastfood-Restaurant an (dessen Namen ich hier nicht nennen mag) und Yasmina verschlang zwei Burger, eine große Portion Pommes und orderte auch noch eine große Cola, an der sie uns auch teilhaben ließ, während wir in Richtung Bahnsteig stelzten.


Lisa trug den Ledermini, Yasmina meinen vom Samstagmorgen, beide hatten schulterfreie Tops aus geschmeidiger Viskose, keine Mäntel, Jacken oder dergleichen. Na, ja, sie waren ja auch eine Stunde später aufgebrochen als ich. Zufrieden stellten meine Hände fest, dass meine beiden Freundinnen auf Slips, Strings oder ähnlichen Unrat verzichtet hatten.


Noch zehn Minuten.


Der Thalys war bereits angesagt: „Paris, Lille, Brüssel, Aachen, Düren, Köln, Achtung auf Gleis 7.“


Eine Plaudertasche, wie ich eine bin, konnte wieder mal kein Geheimnis für sich behalten, und ich erzählte Lisa und Yasmina von meiner Begegnung mit Sabine, der lesbischen Geigenlehrerin aus Münster, ja, ich verschwieg nicht einmal den zärtlichen Abschiedskuss.


„Na, Du hast aber ein besonders glückliches Talent“, kommentierte Lisa meinen Bericht, „wir wurden nur von ein paar unreifen Pubertierlingen angefeixt.“

„Vorsicht auf Gleis 7. Es trifft ein...“ - und so weiter.

Mir rutschte das Herz ins Höschen, dabei hatte ich gar keines an.


Es war die Spannung, die Erregung, die meine Muschi mit wohliger Nässe überflutete. Ja, ich glaubte sogar ein Tropfen meines Nektars zwischen all den zertretenen Kaugummis auf den Betonplatten zwischen meinen Füßen zu entdecken.


Nein, mein Herz das klopfte bis zum Hals, als der Zug unter quietschenden, kreischenden Bremsen einlief. Was sich in meiner Muschi abspielte, das war pure Lust, nichts als Lust, die sich ihren Weg über die Innenseiten meiner Schenkel suchte.


„Da ist sie!“, schrie Lisa auf, so laut, dass auch die Fahrgäste auf den Nachbargleisen auf uns aufmerksam wurden, „da ist Claudia!“


Mir reichte ihr tiefer warmer Blick, ihre braunen strahlenden Augen hinter dem milchig-schmutzigen Glas des Abteilfensters, für einen wunderbaren Orgasmus, so , wie damals in der Schule. „Damals?“ Es war nicht mal eine Woche her.


Mit meinen zittrigen, weichen Knien konnte ich Lisa und Yasmina kaum bis zur Tür folgen, die Claudia von innen aufstieß, Lisa und Yasmina an sich ziehend, zärtlich drückend, küssend, stumm.


Ja, es flossen sogar Tränen, Tränen der Rührung und des Glücks.


„Komm' meine liebste Andrea“, reichte mir Claudia die Hand, zog mich in den Zug, drückte mich schluchzendes Bündel fest an sich, presste ihre dicken weichen Brüste gegen meine, drückte meinen Kopf auf ihre Schultern, tief in ihr weiches, dunkles Haar.


„Es ist schön, dass Du mitgekommen bist“, sagte Claudia, „Yasmina konnte bestimmt wieder den Mund nicht halten.“


„Nein, nein“, musste ich für unsere Löwin in die Bresche springen, „es war meine Idee, Dich hier zu überraschen, ich wusste nichts von Eurem Abkommen.“ - „Das stimmt“, bestätigte Lisa, „wir waren auch völlig überrascht, als wir die masturbierende Andrea auf dem Aachener Bahnhofsvorplatz entdeckt haben.“


Das musste aber jetzt nun wirklich nicht sein.


Zum ersten Mal war ich ein bisschen sauer auf Lisa.


„Wir haben keine Geheimnisse voreinander“, sagte Claudia in fast mütterlichem Tonfall, „und wenn wir Geheimnisse haben, dann dienen sie der Freude, der Überraschung. Na, meine Liebsten, und die ist Euch ja nun wirklich geglückt.“


Wow. Claudia zeigte Größe.


So viel an liebenswerter, warmherziger Größe. Das übertraf meine kühnsten Fantasien.


Ja, sicher, als ich Claudia zuletzt „leibhaftig“ gesehen hatte, das war in der Turnhalle. Da hatte ich Eifersucht, Traurigkeit, ja, sogar Hass aus ihren Blicken gelesen.


Und jetzt stand sie vor mir, vor uns. In ihrem langen schwarzen Georgette-Kleid, hoch geschlossen, fast bis zu den Knöcheln reichend, nackte Füße.


„Meine Schuhe hab' ich schon ausgezogen“, verstand Claudia meinen frgenden Blick, „die zwickten nach der langen Fahrt. Aber jetzt bin ich ja bald zu Hause.“


Sie führte uns durch das fast leere Abteil zu ihrem Platz. Vier rote Polstersitze, nicht mehr ganz so weiße Deckchen über die Rückenlehnen drapiert. Wie nasse Säcke sanken wir in die Sitze, ich neben Yasmina, Claudia neben Lisa.


„Warum habt Ihr Aishe nicht auch mitgebracht?“ überraschte mich Claudia.


„Sie muss arbeiten“, antwortete Lisa knapp.


„Schade“, fand Claudia.


Nein, das war keine Ironie in ihrem Tonfall, das war offene, freudige Neugier. Ich wusste nicht, ob es Yasmina oder Lisa gewesen war, die Claudia über unsere neue Freundin aufgeklärt hatte, aber das war jetzt egal. Sie hatten es getan, und das war gut so.


Für einen Moment schwiegen wir alle vier.


Redeten nur mit unseren verliebten Augen.


„Jetzt aber“, wurde ich übermütig, brach meinen Satz aber gleich ab, als mir Claudias Augen wohlige Schauern durch meinen Körper strömen ließen.


„Was denn?“, fragte ihre laszive, sanfte Stimme.


„Was Dein so sehr behütetes Geheimnis ist“, setzte ich meinen Satz fort.


„Ihr habt Andrea nichts verraten?“, schien selbst Claudia überrascht, als sie Yasmina und Lisa musterte, die aber nur stumm den Kopf schüttelten.


„Dann musst Du Dich hinknien“, drückte Claudia meine Schultern in Richtung Boden, stemmte ihre Knie gegen meine Flanken, lüftete ihr Kleid bis zu den Schenkeln, dirigierte meinen Kopf mit sanftem Druck zwischen ihre Beine, zog den Saum ihres Kleides über meine Kopf, spreizte ihre Schenkel.


Eine Geruchsmischung aus herbem Schweiß, ja, einem Hauch von Urin und Fisch kitzelte meine Nase. Aber ich empfand es alles andere als widerwärtig, schließlich war Claudia seit fast 24 Stunden unterwegs.


Nein, ihr Duft betörte mich, ließ meine eigenen Säfte steigen, während mein Gesicht, mein Mund, angezogen von einem unsichtbaren Magneten, in einem klebrig, warmen, leckeren Gespinst aus Haaren eintauchte.


Ich konnte kaum atmen unter diesem Rock, meine Lippen pressten sich in ihren Busch, sogen jeden Tropfen ihres Saftes aus den langen weichen Haaren, mein Speichel löste den bereits eingetrockneten Schleim der langen Nacht, mein Kinn empfing frische Säfte der sich windenden, verzückt stöhnenden Claudia, deren Oberkörpers sich Lisa und Yasmina mit feurigen Küssen und Zungenschlägen bemächtigt hatten.


Ich aber sog, schleckte, trank, während mich Claudia anfeuerte: „Höher, höher!“ Dabei riss sie ihr Kleid hoch bis zu den Hüften, ich war frei, konnte atmen, meine Zunge suchte ihre Lustperle, fand sie, forschend, kreisend, einen erneuten Schwall aus Claudias Innerstem auslösend, etwas hartes über Claudias Perle spürend.


Vorsichtig tastete meine Zunge ein zweites Mal.


Hart und rund.


Ich hob meinen Kopf, ließ meine Augen das Unfassbare spüren.


Wow.


Zwei feurig rote, tief glänzende Steine strahlten aus Claudias schwarzem Busch, der eine direkt über ihrer Klit, der andere knapp unter dem oberen Zusammenschluss ihrer buschig-schwarz behaarten großen Schamlippen.


„Zwei Rubine“, hatte sich Claudia aus ihren heftigen Orgasmen gelöst, „echte Rubine“, ergänzte Lisa, „eine Sonderanfertigung“, krähte Yasmina.


Sonderanfertigung.


Wie profan das klang angesichts des Feuers, das in Claudias schwarzem, wenn auch von milchigen Fäden durchzogenen Busch loderte.


„Das ist ein Barbell“, dozierte Claudia, während ich erschöpft und überrascht zugleich zurück in meinen Sitz gefallen war. „Vertikal durch die Vorhaut gestochen, ein Ring aus Titan, na, die Rubine gehören normalerweise nicht dazu, sie sind tatsächlich eigens für mich geschliffen worden.“


Wie nüchtern das klang.


Dabei war es unendlich geil.


Ja, so musste das Höllenfeuer aussehen, das schöne Höllenfeuer, das Feuer der Wollust.


„Das wird doch ein Vermögen gekostet haben“, tastete ich mich auf eine sachliche Ebene vor.


„O, ja, das hat ein Vermögen gekostet“, sagte Lisa, die sich an diesem Anblick auch nicht satt sehen konnte, so oft sie ihn auch schon genossen hatte.


„Zu meinem 18. Geburtstag“, fuhr Claudia fort, „habe ich sehr viel Geld bekommen, besonders von meinen Verwandten aus Italien. Und so ein besonderes Piercing, ein Intimpiercing das sonst keine hat, ja, das war schon immer mein Wunsch.“


„Wenn ich ehrlich bin, nach all den Andeutungen“, fiel ich ihr ins Wort, „dann hatte ich tatsächlich damit gerechnet, dass Deine Scham mit einem Ring geschmückt ist...“


„Petze!“, fuhr Yasmina giftig dazwischen, aber ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen: „Aber ich hatte gedacht, dass Deine süße Lustperle den Ring tragen würde...“


„Bist Du wahnsinnig?“, wurde jetzt auch Claudia barsch, „ich lass' mir doch nicht mein liebstes, empfindsamstes Körperteil zerstören!“


„Ich hab' keine Ahnung“, stammelte ich erschrocken, „ich habe nur gelesen, dass Klitorispiercings das Lustempfinden steigern sollen.“


„Dann hast Du aber nicht richtig gelesen“, belehrte mich Claudia und drückte dabei den unteren, den größeren Rubin gegen ihre Perle. „Über der Klit“, fuhr sie fort, „durch die Vorhaut gestochen, ja, wie bei mir, das gibt Lust.“


Für einen Moment war sie ihrer eigenen Verzückung erlegen, setzte aber dann ihren humanmedizinischen Vortrag fort: „Durch die Klitoris gestochen, das kann Dein ganzes Leben zerstören. Da entscheidet der Bruchteil eines Millimeters, ob Du für alle Zeit taub bist, wenn Du verstehst, was ich meine!“


„Hast Du schon mal was von Klitorisverstümmelung gehört“, trieb mich Lisa noch weiter in die Enge, „wie sie in Afrika schon an kleinen Mädchen ausgeübt wird, damit sie in ihrem Leben nie Lust empfinden, zu reinen Gebärmaschinen degradiert?!“


Mir wurde ganz übel bei diesem Gedanken.


„Natürlich habe ich davon gehört!“, war ich den Tränen nahe, „aber was hat das jetzt mit Claudia zu tun. Ich hab' doch keine Ahnung von Piercings, hört doch auf, mich zu beschimpfen, ich finde Claudias Rubine einfach nur wunderschön, ja, schön und geil!“


In mir brachen alle Dämme. Dicke Tränen quollen aus meinen Augen. Ich hätte einfach nur noch weglaufen wollen, davon rennen, ohne Ziel.


„Schatz, das ist doch kein Vorwurf“, schlang Lisa ihren Arm um meine Schulter, während Claudia und Yasmina sanft und zärtlich nach meinen Händen griffen, die Tränen aus meinem Gesicht küssten.


„Scheiße“, stellte Lisa fest, „wir sind mal wieder auf einem völlig aberwitzigen, absurden Trip.“ - „So unnötig und völlig daneben“, ergänzte Yasmina, und Claudia gab mir einfach nur einen warmen, feuchten, zärtlichen Kuss. „Alles ist gut, mein Schatz.“

Ja, wir waren wieder im Einklang.


Wir, das unschlagbare Quartett: Claudia, Lisa, Yasmina und ich.

„Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir Köln-Hauptbahnhof. Es besteht Anschluss zu folgenden...“

Nein, wir wollten keinen Anschluss, den hatten wir schon, und dieser „Anschluss“ stand auf dem Bahnsteig: Aishe...


(Fortsetzung folgt)

Kommentare


hoedur
dabei seit: Apr '06
Kommentare: 87
hoedur
schrieb am 25.03.2009:
»Liebe Andrea!

So unglaublich wunderschön geschrieben, winzige Details in blühende Worte gefasst, auch wenn es unglaublich erscheint, ich hatte nicht das Gefühl ein stiller Beobachter zu sein, sondern ich war eine von Euch... verzeih bitte, auch wenn ich ein Mann bin. In dieser Geschichte war ich mit Leib und Seele Frau. Ich finde Du setzt mit dieser Geschichte Maßstäbe!!! So wunderbar locker dahinplätschernd, mit so überaus schönen Worten beschreibend, so daß man selbst den Kochrezepteteil :-) mit Sehnsucht verschlingt. Meine Worte erscheinen mir plump und platt solch eine Geschichte zu beschreiben, ich hab die ersten Teile (noch) nicht gelesen und werde mir dafür besondere Stunden reservieren, als Respekt für Deine schriftstellerische, für Deine weibliche, für Deine lustvolle Leistung! Hab vielen vielen Dank dafür. In Deiner Geschichte kommt ein paar mal "leider hetero" vor... sowas ähnliches verspüre ICH auch grad *schmunzel*

Alles Gute Dir, weiterhin so wunderbare Ideen, oder noch besser, weiterhin solch schöne Erlebnisse, die Du uns nacherzählst??

Bernhard«

Maffay
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 9
schrieb am 26.03.2009:
»Klasse! Diese Story sollte man verfilmen!«

gmai59
dabei seit: Dez '02
Kommentare: 21
schrieb am 02.09.2010:
»soll ich mich etwa wiederholen? jaaaa, mach ich gerne: tolle Geschichte, die Lust auf mehr macht. Bin im Moment übrigens ca 100m vom Aachener Hauptbahnhof entfernt :-)«


Kommentar verfassen Kommentar verfassen
AutorIn schreiben AutorIn schreiben
Autorinformationen Autorinfos
 Geschichte melden
 loading...
MehrteilerAlle Teile in einer Übersicht