Vier Mädchen, Kapitel 24 und 25
von andreashava
„Hey! Die wissen doch gar nicht, wo wir wohnen!“, rannte Claudia wie von der Tarantel gestochen hinter den beiden her, „geht ihr schon mal vor, wir kommen nach.“
„Ich bin völlig perplex, dass unsere Feuermöse so schnell laufen kann“, spottete Yasmina. „Ja, ja“, zwinkerte ihr Anne zu, „Claudia sichert sich schon mal die Vorspeise.“
Von hinten sah sie so süß aus, unsere Claudia, der viel zu knappe Mini war bis zu den Lendenwirbeln hochgerutscht, die Backen ihres Pos tanzten so aufreizend, dass wir alle fünf am liebsten hinter ihr hergelaufen wären.
Nur Lisa wirkte sehr nachdenklich.
„Ich kann es nicht begreifen“, murmelte sie immer wieder vor sich hin, „ich kann es nicht verstehen.“
„Was kannst Du nicht verstehen?“, hatten wir anderen diesen missglückten Karaoke-Auftritt längst abgehakt, an dem Lisa immer noch zu knabbern schien. „Nein“, war sie erneut den Tränen nahe, „ihr könnt sagen was ihr wollt, ich hab's vermasselt, ich stand völlig neben mir...“
„Nee, nee, meine Liebste“, widersprach Aishe grinsend, „neben Dir habe ich gestanden.“
Mir stand weder der Sinn nach Selbstbezichtigung noch nach Schuldzuweisungen. „Eigentlich hat Anne schon alles gesagt, also lasst doch jetzt diesen Quatsch, die Kiste ist gelaufen, wir können's halt nicht auf Kommando.“
„Und wenn ich das Kommando geben würde...“, knabberte Anne zärtlich an meinem Ohrläppchen.
„D.d..das wäre natürlich etwas vollkommen anderes...“
„Ich will Dich“, drang Annes laszive Stimme in mein Ohr, fordernd, schwer atmend, keuchend, „ich will Dich spüren, hier und jetzt!“
„H..h.hieeer? - Vor der Bar?!“
Nur Annes Stimme hätte schon genügt, um meine Geilheit, meine Gier aus mir heraus sprudeln zu lassen, doch Annes Knie zwischen meinen Knien, dieses heiße Drängen zwischen meinen Schenkeln, ihre fordernden Hände, die meinen Mini zu einem schmalen Band über meine Hüfte rollten, ihr Bein, das meine Schenkel spreizte, ihr Knie, das sich auf meine pulsierende Muschi presste, rieb...
„Jaaa, hier, genau hier, hier vor der Bar!“, wandelte sich Annes helle, warme Stimme zu der eines verruchten Vamps. Während ihr Knie die feuchte Gabe meines Schritts genüsslich zwischen meinen Schenkeln schmatzen ließ, presste Anne ihre Brüste gegen meine, schob unsere T-Shirts hoch, um das heftige Klopfen meines Herzens unmittelbar auf ihrer Haut zu spüren. Ihr Zunge zog eine nasse Spur von meinem Ohr bis zu meinem Mund, kostete die heißen Tröpfchen meines Atems, folgte dem an mir herunter gleitendem Körper. Mit ihren zum Bersten prallen Nippeln massierten Annes Brüste meinen Bauch, rieben sich an meinen nicht minder erregten Brustwarzen. Ihre Zunge schleckte mein Kinn, meinen Hals, meinen Kehlkopf. Anne zog sich kurz zurück, um dann ihren Kopf unter mein T-Shirt zu zwängen, mit ihren Zähnen einen meiner Nippel zu umschließen, zunächst zärtlich, vorsichtig – dann fester, kräftiger, fast schmerzhaft – ein Spiegelbild meiner kaum noch zu steigernden Wollust, Schreie der Ekstase, vor denen ich selber erschrak, nur kurz die Augen öffnete – Lisa, Aishe, Yasmina – sie standen vor uns, schützten uns mit ihren Körpern vor allzu gierigen Blicken. Annes Zunge in meinem Bauchnabel, diese unendliche, fast quälende Langsamkeit – ich war halb wahnsinnig, wollte die Erlösung, jetzt sofort, doch Anne dachte nicht daran, züngelte mit zwei, drei kurzen Schlägen mein Schambein, zog sich zurück zu meinem Nabel, ließ ihre Zunge kreisen – unendlich langsam, unendlich zärtlich, unendlich geil. Ich konnte nicht mehr warten, wollte endlich die schäumenden Wogen meiner Flut auf Annes Zunge zerschellen lassen, die Gischt meiner Lust in ihren Rachen sprühen.
Ich war kaum noch in der Lage zu stehen, fühlte die schwindenden Kräfte meiner Beine, meine zitternden Knie.
Meine sich zunehmend verkrampfenden Hände forderten Annes Hinterkopf, jaahh, ihre Lippen, ihre Zunge, ihre Nase, ihr Kinn – ihr ganzes Gesicht sollte eintauchen in meine überschwappende Grotte, fest und tief, wieder herausgeschleudert mit den Eruptionen meiner brodelnden Lava. Ich wollte ihren Kopf! Bis zum Hals sollte sie eintauchen...
Es waren Aishes energische Hände, die meine Handgelenke umschlossen hatten, meine Arme hinter meinen Rücken zogen, Aishes nasser Schoß, der mit kreisenden Bewegungen über meinen Po glitt, Annes sich hinauf zu meinen Brüsten schlängelnde Zunge, flüchtige aber harte, feste Bisse, die meine Gier nur noch steigerten, abgelöst von zärtlichen, sanften Küssen, die meine Rippen, meinen Bauch, mein Scham bedeckten, wo die tief nach hinten gebückte Anne eine von einem kurzen Aufstöhnen und anhaltendem Keuchen begleitete Brise ihres glühenden Atems über meine Labien streichen ließ, ausgelöst durch Yasminas und Lisas rotierende Hände auf Annes fordernd vor deren Augen kreisendem Arsch. Ich wollte Annes Kopf fassen, an ihren Haaren reißen, doch meine Kraft reichte nicht, um mich Aishes festen Griffen zu entziehen.
Auch Anne verlor mehr und mehr die Kontrolle, keuchte, stöhnte, stieß ihre hektischer werdende Zunge tief in meine Höhle, schleckte und schluckte gierig meinen Nektar, traktierte meine Perle mit zärtlichen Bissen, knabberte, hechelte, stöhnte, schrie, ließ den pulsierenden Schwall meiner Ejakulation auf ihre Zunge sprudeln, schluckte, prustete, zuckte, schmatzte, stieß ihre Stirn hart gegen mein Schambein, hauchte flüchtige Küsse auf meine weit geöffneten, triefenden Lippen, bohrte ihre Fingernägel tief ins Fleisch meiner Backen, verlor fast den Halt, wollte mich mitreißen in diesen Strudel ihrer grenzenlosen Wollust, unserer völlig außer Kontrolle geratenen Eruptionen siedender, ja explodierender Leidenschaft.
„Ist das geil!“, vernahm ich ganz aus der Ferne Aishes lüsterne Stimme. Sie war es, die mit ihrer Kraft Anne und mich auf den Beinen gehalten hatte.
„Wow, gleich zwei Spritzmösen“, stammelte Lisa, die ihre hohle Hand unter Annes Fontänen gehalten hatte, jetzt im Wechsel mit Yasmina und Aishe Annes Säfte schlürfte.
„He!“, hörten wir eine durchaus vertraute Stimme, „ich wusste doch, dass ich euch keine Sekunde alleine lassen kann...“
„Claudia, was machst Du denn hier?“, reichte ihr Lisa die Hand, aus der unsere Feuermöse gierig die letzten Tropfen von Annes süßer Lava schleckte. „Ich dachte, Du bist bei Sonja und Swantje?“
„Die wollten ganz in Ruhe ihr Zelt abbauen“, grinste Claudia, „schließlich wollen sie ja noch heute Abend zu uns kommen, und es ist ja schon reichlich spät.“
„Oh, das tut mir aber Leid“, spottete Yasmina, „da hast Du gar keine Vorspeise bekommen, Du Ärmste...“
„Quatsch nicht so dumm daher!“, reagierte Claudia barsch und hielt dabei eine prall gefüllte Tüte in die Höhe. „Käse, Tomaten, Gurken, Weintrauben, Würstchen, zwei Flaschen Wein – die beiden hatten noch Vorräte für eine ganze Woche gebunkert.“
„So sind die Sauerländer“, lachte Lisa, „immer Angst vor dem nächsten Winter, der sie für Monate von der Außenwelt abschneiden könnte.“
„Mit ihren und Onkel Tons Vorräten und mit unseren Restbeständen“, sinnierte Aishe, „sollte uns schon ein schmackhaftes Party-Mahl gelingen.“ - „Oh, ja“, ergänzte Claudia, „Onkel Tons Geheimvorräte kennt ihr schließlich noch gar nicht.“
Wie konnten die Vier jetzt nur ans Essen denken.
Anne und ich standen immer noch auf wackeligen Beinen, stützten uns gegenseitig, schmiegten zärtlich unsere verschwitzten, klebrigen Wangen aneinander, waren zutiefst erschöpft aber unendlich glücklich.
Wie zwei Hündchen stapften wir hinter unseren Kochrezepte und -ideen austauschenden Freundinnen her. Nicht einmal unsere Röckchen hatten wir über die Hüften gestreift, genossen den kühlenden Abendwind, der unseren überhitzten Blüten so sanft und wohltuend schmeichelte.
Der Weg zum Haus schien kein Ende zu nehmen, ich hatte Mühe, in dem tiefen weichen Sand einen Fuß vor den anderen zu setzen, meine zittrigen Beine verlangten nach Liegen, Entspannen, Einschlafen in Annes liebevollen Armen, Eintauchen in zärtliche Träume unserer wunderbaren Liebe. Auch Anne wirkte wie in Trance. Im Gleichklang, die Hände auf unsere Hüftknochen gelegt, staksten wir Bein an Bein, durchflutet von der vertrauten Wärme unserer Körper, hinter den anderen her.
„Grillen, Salat, Pizza, Ratatouille, kalte Platte...“, das waren die sich gegenseitig in der Lautstärke übertrumpfenden Wortfetzen, die wir von Aishe, Lisa, Claudia und Yasmina aufschnappten, unseren vier liebsten Freundinnen, die aufgedreht wie zehnjährige Gören Hand in Hand einige Meter vor uns her tänzelten.
Endlich standen wir vor dem großen Portal. Es hatte nur wenige Minuten gedauert, gefühlte Stunden.
„Ach du Scheiße!“, riss uns Claudias unflätiger Fluch aus allen Träumen. „Das können wir laut sagen“, pflichtete ihr Lisa bei, was Anne, Aishe, Yasmina und mich eher ratlos in die Runde schauen ließ.
„Wir haben den Schlüssel innen stecken lassen“, klärte uns Claudia auf, „wir Idioten haben diesen verdammten Schlüssel innen stecken lassen!“
„Ausgesperrt?!“, wollte Anne kaum glauben, was Claudia und Lisa uns da gerade zu vermitteln suchten. „Wir können ja im Bus schlafen“, schlug Aishe vor, begriff aber selbst ganz schnell, dass auch der Autoschlüssel in der Wohnung lag.
Es war wieder einmal die überlegene Intelligenz unserer blonden Löwenmähne, die uns den Weg zu einer Lösung wies. „Das Schlafzimmerfenster steht doch offen“, zog uns Yasmina hinters Haus, „jetzt bauen wir eine Räuberleiter, und schon sind wir drin.“
„Au, ja, wir sind die Bremer Stadtmusikanten“, zeigte sich Anne ungewohnt albern, konnte ihre norddeutsche Herkunft dabei nicht verhehlen, „ich kletter' rein, ich bin ja wohl die Leichteste von uns.“
„Wir werden uns gleich auf die Waage stellen, meine Süße“, protestierte Yasmina, und auch Lisa und Aishe schienen mit Annes Selbsteinschätzung nicht ganz einverstanden zu sein.
Claudia und ich waren jedenfalls auserkoren, die Basis der Pyramide zu bilden, Lisa assistierte als Dritte. Yasmina und Aishe kletterten auf unsere gespannten Oberarme, stemmten ihre Füße auf unsere Schultern. Wie ein wieselflinkes Eichhörnchen erklomm Anne die Pyramide, ließ ihren Körper geschmeidig ins Zimmer gleiten.
„Na“, stützte sie ihre Hände triumphierend auf die Fensterbank, „wer von euch hat den Mut, mir zu folgen?“
Tatsächlich reichte ihr Aishe die Hand, ließ sich von Anne ins Zimmer ziehen. Wir aber verloren darüber das Gleichgewicht und purzelten auf- und ineinander mitten ins Tulpenbeet. Der Sturz geriet weich, doch das Blumenbeet, soviel stand fest, war fürs Erste ruiniert.
„Das wirst Du uns büßen!“, drohte Claudia mit geballter Faust, allerdings waren die beiden Bergziegen längst im Haus verschwunden.
Wir sahen aus wie die Schweine. Die feuchte Erde des Blumenbeetes haftete überall auf unseren Körpern, verklebte sogar unser Haar. Und zwischen Claudias Arschbacken steckte eine gelbe, wenn auch arg gerupfte Tulpenblüte. Immer noch sichtlich erregt, griff Claudia den Blumenschmuck und schleuderte ihn wütend zu Boden, musste sich aber dann unserem befreienden Lachen anschließen. „Vorne rot und hinten gelb, das war einfach zu schön“, gluckste Lisa. „Was hältst Du von weißen Tulpen aus Amsterdam?“, rupfte Yasmina eine noch unversehrte Tulpe samt Zwiebel aus der Erde und presste die erdige Knolle zwischen Claudias Backen. Wie ein Lämmerschwänzchen baumelte der schlaffe Blumenstängel aus Claudias Po, da fehlte nur noch, dass der Stempel wie ein Glockenschlegel gegen die unschuldig weißen Blütenblätter schlug und uns zur Heiligen Messe rief.
. „Lass' das!“, hatte Claudia gar keinen Sinn für derartige Scherze, während Yasmina „Weiße Tulpen aus Amsterdam“ anstimmte.
„Das Lied heißt doch ,Weiße Rosen aus Athen'“, korrigierte ich unsere Löwin. „Ach, was sollen dornige Rosen in Claudias süßem Arsch?“, fiel mir Yasmina ins Wort, „ich bin doch keine Sadistin!“
„So 'ne kühle Zwiebel“, überraschte uns Claudia, „fühlt sich gar nicht mal schlecht an...“
Und dann tänzelten wir, Arm in Arm, durch das mittlerweile geöffnete Portal in den großen Saal, wo Anne und Aishe kichernd Claudias neuestes Schmuckstück begutachteten.
Mit einer Nonchalance, die wir Claudia in ihrer grotesk anmutenden Erscheinung gar nicht zugetraut hätten, verkündete unsere Feuermöse die „Buße“, die sie sich für die beiden Gazellen ausgedacht hatte. „Lisa, Andrea, Yasmina und ich werden jetzt ein entspannendes Bad nehmen, ihr beiden verzieht euch in die Küche und zaubert ein geiles Mahl für acht Personen. In der kleinen Kammer, die sich der Küche anschließt, werdet ihr weitere Zutaten finden, die das Herz jeder Meisterköchin höher schlagen lassen.“
Meinen Kommentar „dass Du immer nur ans Essen denkst“, mochte ich mir in diesem Moment nicht verkneifen. Claudia war gewiss nicht zu dick und erst recht nicht fett, dass sie den kulinarischen Genüssen jedoch nicht abgeneigt war, das konnte ihr Körper allerdings auch nicht verbergen.
„Wenn das unsere Buße ist“, frohlockte Anne, „dann nehme ich sie gerne an, denn ich freue mich darauf, mit Aishe zu kochen.“ „Mir geht’s mit Dir nicht anders“, platzierte Aishe einen zärtlichen Kuss auf Annes Mund, „aber baden würde ich jetzt auch gerne...“
„Nix da!“, wies Claudia Aishes zaghaft vorgetragenes Begehren energisch zurück, „ihr Ferkel bleibt so verschwitzt und verklebt, wie ihr seid. Den ganzen Abend lang!“
Lisa und Yasmina bekamen von Claudias Domina-Allüren nichts mit, denn die beiden waren bereits im Bad verschwunden, ließen heißes Wasser in die Wanne sprudeln.
„Das ist unfair“, maulte Aishe, dabei zwinkerten sich unsere beiden Gazellen verschmitzt zu, ohne dass es Claudia bemerkte. Ich aber hatte feinste Antennen, spürte einen leichten Druck im Oberbauch. Ach nein, ich wollte doch nicht mehr eifersüchtig sein, schließlich würden wir in der Wanne auch unseren Spaß haben - ohne Anne...
„Andrea! Claudia!“, tönten zwei vergnügte Stimmen aus dem Bad, „kommt endlich ihr süßen Dreckspatzen, das Wasser ist herrlich!“
„Eines noch“, rief die von mir in Richtung Bad gezerrte Feuermöse den angesichts der fröhlichen Stimmung wie begossene Pudel da stehenden Zicklein zu, „hinten im Garten, direkt neben dem Geräteschuppen, gibt’s eine Kräuterspirale – und vergesst den Rosmarin nicht, mein Lieblingsgewürz...“
Rosmarin! Oh, Claudia, wie sehr auch ich den Rosmarin liebte, diesen erotischen, anregenden Duft, während meine Zunge doch eher die vom Geschmack her intensiveren und gleichzeitig milderen Kräuter bevorzugte: Basilikum zum Beispiel.
Claudias Anregung ließ meine Gedanken tief in meine Kindheit schweifen. Wie oft hatten mein älterer Bruder und ich dieses Rätsel gespielt. Wir zerrieben die Blätter der Küchenkräuter zwischen unseren Fingern, hielten sie gegenseitig unter die Nase und mussten dann die Namen erraten. Beim Estragon versagte ich regelmäßig, mein Bruder verwechselte ständig Salbei und Thymian... Rosmarin und Thymian, ja, vielleicht rührte meine Liebe zu den poetischen Liedern von Simon & Garfunkel aus diesen sinnlichen Spielen meiner Kindheit.
„Are you going to Scarborough Fair? Parsley, sage, rosemary and thyme,
Remember me to one who lives there, For she once was a true love of mine“, summte ich leise vor mich hin, während ich mit Claudia an der Hand das Bad betrat. „Ein wunderschönes Lied“, drückte mir Claudia einen dicken Schmatz auf die Wange.
Wie verloren wirkten doch Lisa und Yasmina in dieser riesigen Wanne, beide bis zum Kinn in den weichen, verführerisch nach Lavendel duftenden Schaum getaucht. In der Tür Claudia und ich mit unseren zu schmalen Hüftgürteln gekräuselten Minis und den abgerissenen T-Shirts, Spuren der Gartenerde auf unseren verschwitzten Körpern. Der Tulpe hatte sich Claudia offensichtlich unterwegs entledigt.
Tänzerisch zelebrierten wir die Befreiung von Top und Mini als kleine Strip-Einlage, ehe wir uns in die Wanne sinken ließen, direkt in die Arme unserer Liebsten. Statt uns jedoch zärtlich zu verwöhnen, wuschen die beiden erst einmal die klebrige Gartenerde von unseren Körpern, ließen den wohligen Brausestrahl über unsere Köpfe kreisen.
„Jetzt brauchen wir frisches Wasser“, zog Yasmina den Stöpsel. „Oh, ja, wir hätten zuerst duschen und dann baden sollen“, pflichtete ihr Lisa bei und spülte mit der Brause die Reste des schwarzen Schlamms in den Ausguss.
Während wir, in zärtlichen Gedanken verloren, unsere Füße und Zehen miteinander spielen ließen, fasziniert den allmählich steigenden Wasserpegel und das Wachsen der Schaumkrone beobachteten, drangen Geräusche in unsere Ohren, die mit Klappern von Töpfen und Geschirr so ganz und gar nichts gemein hatten.
„Mmh“, grinste Claudia, „da freue ich mich ja schon mal auf warmen Gurkensalat.“ - „Vielleicht gibt’s ja auch sanft gegarte Saft-Möhren“, witzelte Lisa. „Nach Schonkost“, kommentierte ich das von ekstatischen Schreien abgelöste Stöhnen, „klingt das jedenfalls nicht...“
„Ach, Du bist ja nur neidisch“, setzte Yasmina eine Schaumwolke auf meine Nase. „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?“, drang Lisas Blick tief in meine Seele. „Ach was“, wiegelte ich ab und wandte mich stattdessen Yasmina zu: „Deine Aishe wird ja wohl auch zunehmend flügge.“ Zum ersten Mal erlebte ich, dass Yasmina völlig sprachlos war, angestrengt um eine passende Entgegnung ringen musste.
„He, Mädels, lasst den Quatsch“, mischte sich Claudia ein, „was soll das? Meine Aishe, deine Aishe, unsere Aishe, meine Anne, deine Anne, unsere Anne – ihr seid wohl völlig verrückt geworden!“
„Claudia hat vollkommen Recht“, nickte Lisa zustimmend, „wie verhalten uns wie pubertierende Jungs...“ „...ja,“, fiel ihr Yasmina ins Wort, „das ist unserer unwürdig. Wir sind mittlerweile drei Paare, ja, das ist eben so, aber sind wir nicht auch eins? Eine unzertrennliche Mädchenbande?“
„Hugh, der König der Tiere hat gesprochen“, erwiderte ich, hätte mir aber wegen meiner unpassenden Ironie am liebsten auf die Zunge gebissen. „Nein, entschuldige, ich meine das wirklich ernst, eine für alle, alle für eine, das sollten wir uns mit absurden Gefechten nicht selbst kaputt machen.“
„Absolut dummen, sinnlosen Gefechten“, ergänzte Claudia, „natürlich sind wir alle sechs starke Charaktere, und dass es da auch schon mal knistert, ist doch eigentlich selbstverständlich, kein Weg führt nur geradeaus. Wir müssen die Kurven akzeptieren und die Schlaglöcher umfahren, dann kann uns nichts und niemand auf der Welt aufhalten.“
„Sehr weise, liebste Claudia“, pflichtete ihr Yasmina bei, „das war und ist unsere Stärke.“ - „Bis auf diesen blöden Karaoke-Wettbewerb“, grummelte Lisa vor sich hin, „das war ein echter Dämpfer, da haben wir versagt.“
„Was für ein Blödsinn“, widersprach ich mit einer Gegenfrage: „Weißt Du, was der größte Schock in meinem Leben war?“ - „Ja“, erwiderte Lisa, „Deine Erlebnisse in Aishes Gemüseladen...“
„Wenn das eure größten Schicksalsschläge waren“, sinnierte Claudia, „dann geht’s uns doch allen verdammt gut.“ - „Verdammt gut!“, schloss sich Yasmina an, und mit diesen Worten kehrte unsere alte Unbefangenheit zurück, unsere ungetrübte Fröhlichkeit.
„Riecht ihr auch, was ich rieche?“, sog Claudia den ins Bad drängenden Duft genüsslich in ihre Nase. Es war der Duft von frischem Brot, der nicht nur Claudias Geruchssinn schmeichelte. „Die beiden backen Fladenbrot, Fladenbrot mit Kräutern“, atmeten auch Lisa, Yasmina und ich tief durch, „und Rosmarin ist auch dabei“, strahlte Claudia.
„He, ihr geilen Nixen, wir haben Gäste“, standen plötzlich Anne und Aishe in der Tür, splitternackt, Sonja und Swantje tragend, die ihre Arme liebevoll um die Schultern unserer Meisterköchinnen geschlungen hatten. „Hallo“, zwitscherte uns Sonja zu, „da sind wir.“
Und wie sie da waren. Anne und Aishe ließen sich mit unseren neuen Freundinnen im Arm gleich mit in die Wanne plumpsen, lösten damit eine riesige Überschwemmung aus. Sonja und Swantje waren nicht einmal nackt, trugen immer noch die Blusen und Hotpants, mit denen sie den Karaoke-Wettbewerb gewonnen hatten.
Wow, wie geil wirkte doch der transparente, nasse Stoff auf Swantjes großen, dunklen Warzenhöfen, wie erregend der Satin, der ihre riesigen Nippel umschlossen hatte wie eine zweite Haut. Lisa und ich stießen mit den Köpfen zusammen, als sich unsere Münder Swantjes Brüsten näherten, doch die Gier war größer als der Schmerz. Swantje stöhnte laut auf, als sich Lisas und meine Zähne in ihre Warzen gruben, knabbernd, den Stoff ihrer Bluse mit unseren Lippen ein saugend, um dann, nach kurzem Blickkontakt, Swantjes Bluse mit vereinten Kräften aufzureißen, mit unseren Zungen den ungetrübten Geschmack ihrer prallen Nippel genießend.
Derweil hatte die in der Mitte der Wanne kniende Sonja die Knöpfe von Swantjes Pants gelöst, überrumpelt von Annes und Aishes Händen, die in Swantjes Schritt vorgedrungen waren, rasch das Höschen bis zu den Knien herunter zogen, um sich mit ihren Fingern spielerisch Swantjes Lustzentrum widmen zu können. Sonjas Hände massierten Lisas und meinen Po, ließen die Daumen zwischen unseren Backen rotieren, näherten sich unseren in freudiger Erwartung weit nach hinten gestreckten Mösen. Claudia und Yasmina hatten derweil Sonja komplett entkleidet, ließen ihre gierigen Zungen auf ihrem Hals rotieren, kneteten Sonjas Brüste, zwirbelten ihre Nippel, massierten ihre Flanken, ihren Bauch, ihren Hügel.
Die vor Erregung bebende Sonja war inzwischen mit Zeige- und Mittelfingern tief in Lisas und meine zuckende Fotze eingedrungen, rieb ihren Daumen über unsere Perlen, während Swantje laut und schamlos ihren ersten Orgasmus heraus schrie, noch um ein vielfaches verstärkt von unseren kräftiger werdenden Bissen. Fast zeitgleich hatten Claudias und Yasminas Finger auch Sonja in den siebten Himmel katapultiert, die inzwischen mit ihren Händen vollständig in uns eingedrungen war, mit zwei Fingern meine Gebärmutter kitzelte, mit dem Daumen sanft über die Decke meiner Grotte strich, ihre Finger zur Faust ballte, als die Eruptionen meiner Wollust ihren Weg in die Freiheit suchten, milchige,weiße Schlieren, die die Schaumperlen unseres Bades zum Platzen brachten. Swantje hatte sich wohl auf ähnliche Weise bei Anne und Aishe revanchiert, zumindest las ich das aus deren spitzen, ekstatischen Schreien ihrer grenzenlosen Gier und Erlösung..
Wie auf ein Kommando stürzten wir sechs uns auf Claudia und Yasmina, hoben sie auf den Rand der Wanne, verwöhnten die beiden mit zärtlichen Küssen und zwölffach streichelnden, massierenden und penetrierenden Händen und Fingern. Anne und ich mussten die beiden festhalten, damit sie auf dem höchsten Gipfel ihrer Orgasmen nicht rücklings ins Zimmer stürzten.
Völlig verausgabt ließen wir uns alle acht zurück in die Wanne sinken, genossen in- und umeinander geschlungen die letzten Reste des Bades, seiften uns gegenseitig ein, wuschen unsere Haar mit dem besten Shampoo der Welt. Sonja und Swantje bestanden gar auf eine zweite Wäsche, nachdem sie in das Geheimnis unserer Kreation eingeweiht waren.
Aishe und Anne verabschiedeten sich als Erste aus unserer Wasch-Orgie, der nach verbrannt aus der Küche dringende Geruch hatte die beiden derart beunruhigt, dass sie sich nicht einmal die Zeit zum Abtrocknen nahmen.
„He,“, brummte Claudia, „ich hatte den beiden doch verboten, mit uns zu baden!“ - „Du hast auch schon mal bessere Witze gemacht“, fuhr ihr Lisa in die Parade, während ich mich unseren beiden neuen Freundinnen widmete: „Besonders gesprächig seid ihr aber auch nicht...“ - „Was erwartest Du?“, frotzelte Yasmina, „die beiden kommen aus dem Sauerland, da ist Sprache ein Kleinod, das wohl behütet und meist auch versteckt wird.“
„Dummes Zeug!“, protestierte Sonja, „ich genieße immer noch die letzten Minuten, ich kann nicht so schnell den Schalter umlegen, wie ihr.“ „Sonja hat Recht“, ergänzte Swantje, „so toll sind wir beide noch nie verwöhnt worden. Gruppensex, und dann noch so geil, das ist eine ganz neue Erfahrung für uns.“ - „Stimmt“, nickte Sonja, und dabei strahlte ihr süßer Mund über das ganze Gesicht.
Während wir uns gegenseitig und ausgiebig die Haare föhnten, schwebte Lisa davon. Sie ließ ihren Feuerkopf meist an der Luft trocknen, und wir anderen liebten es, uns die beim Trocknen heller werdenden Haare als züngelnde Flammen vorzustellen.
„Hier hab' ich was für eure nonverbale Kommunikation“, kehrte Lisa rasch zurück, in der einen Hand das Titan-Ei, in der anderen die Fernbedienung. „Wer will was?“, richtete sie sich direkt an Sonja und Swantje. Beide hatten ein derartiges Spielzeug wohl noch nie zuvor gesehen, zumindest verriet das ihr überraschter, fast ratloser Blick. „Ich würde Swantje das Ei empfehlen“, schlug Yasmina grinsend vor, und das war auch aus meiner Sicht eine gute Wahl. Sonja war deutlich schmaler gebaut als ihre Freundin, die ein breites, ausladendes Becken hatte. Eigentlich den prallsten und appetitlichsten Arsch von uns allen. Mir genügte bereits die Vorstellung, sie tanzen zu sehen, um die Säfte in mir steigen zu lassen.
Noch ehe Swantje und Sonja etwas sagen konnten, hatte Lisa das Ei zwischen Swantjes rosigen, feucht glänzenden Lippchen versenkt, was diese mit einem lustvollen „Mmmhh“ goutierte. Yasmina aber schubste Lisa zur Seite, um höchst persönlich das mit einer Titankugel als Spitze versehene Vibrationshorn auf den Eingang zu Swantjes noch verborgener Perle auszurichten, die das zarte Klopfen als willkommene Einladung empfand, sich in ihrer ganzen Pracht und Schönheit zu zeigen.
„Gefällt's Dir?“, schaute Yasmina erwartungsfreudig in Swantjes Augen. „Es fühlt sich ganz gut an“, erwiderte Swantje, „ganz angenehm, wie eine weiche Klammer...“ Dabei ließ sie mit gespreizten Schenkeln ihr Becken kreisen, „und es fällt nicht mal raus.“
„Weiche Klammer - das hab' ich auch mal gedacht“, grinste Yasmina, ehe sie Lisa aufforderte, die Fernbedienung an Sonja weiterzugeben.
„Sei vorsichtig damit“, säuselte Lisa in Sonjas Ohr, „das ist ein sündhaft teures Spielzeug.“ - „Was soll ich jetzt tun?“, wirkte Sonja immer noch ratlos, nahm die nur Scheckkarten große Fernbedienung mit spitzen Fingern, hatte dabei aber, sicherlich ungewollt, ihren Daumen auf die nach oben gerichteten Pfeiltasten gelegt.
„Lass' die Puppe tanzen!“, feuerte sie Claudia an, klatschte dabei im Rhythmus von Swantjes leicht schwingendem und zuckenden Becken in die Hände. Erschrocken und fasziniert zugleich löste Sonja den Daumen, presste ihn aber dann erneut so fest auf die Tasten, dass wir alle beobachten konnten, wie der kleine Helfer schnell und schneller auf Swantjes Klit rotierte. Was sich in Swantjes Grotte abspielte, das konnten wir nicht sehen, nur erahnen, es musste wunderbar sein, gemessen am verzückten Gesichtsausdruck unserer Freundin, den konvulsivischen Reflexen ihres Unterleibs. „Nicht aufhören, nicht aufhören!“, hechelte Swantje, „ja, jaa, jaaa, jaaahh!!“, schrie sie ihren Orgasmus heraus, „jaaaaa.aah...jaaaaa.a..aaaahhh!!!“
Die Zuckungen ihres Beckens waren dabei so stark, dass selbst das Vibro-Ei mit den Eruptionen ihrer Lust aus Swantjes überkochender Möse herausgeschleudert wurde, direkt vor meine Zehen kullerte, während sich Swantjes Nektar schubweise auf ihre eigenen Schenkel entlud.
Claudia und Lisa waren die Ersten, die vor ihr auf die Knie sanken, begierig ihren Schleim schlürften, mit ihren Händen Swantjes Arsch massierten, sie damit gleichzeitig auf den kraftloser werdenden Beinen hielten.
Sonja, völlig paralysiert, ließ mit der Fernbedienung das Ei um meine Zehen tänzeln, ehe Yasmina den Spuk beendete und Sonja das Teil entriss, auf „Off“ stellte, es darauf mir in die Hand drückte und gleichzeitig Sonja mit einem fordernden Zungenkuss überrumpelte, sie gegen die Wand drängte, mit ihrem Knie Sonjas Schenkel öffnete.
Ich kam mir in diesem Moment ziemlich verloren vor, fast überflüssig, tastete mit meinen Zehen das Ei, spürte Swantjes Glasur, entschloss mich zum Selbstversuch. Vorsichtig nahm ich das klebrige Spielzeug, sog Swantjes Duft in meine Nase, kostete mit der Zunge die Spuren ihrer Lust, ließ das Ei in meine gierende Fotze gleiten...
„Der Tisch ist gedeckt!“, riss mich Annes Ruf aus meinen erotischen Träumen, gerade als ich das flexible Vibrationshorn in Position gebracht hatte.
„Hunger, Hunger, Hunger!“, stürmten die anderen Fünf wie die Besessenen aus dem Bad, ich folgte den an mir vorbei Rennenden gemessenen Schritts, fühlte mich wunderbar ausgefüllt.
Wow, Anne und Aishe hatten in der Tat königlich aufgetafelt: köstlich duftende Ciabattas mit Oliven und Rosmarin, eine große Schüssel griechischen Salats, eine Platte mit Käse und Wurst und, als Krönung, ein großes Blech nach Kräutern, Tomaten und Käse duftende Pizza. „Das ist ja sensationell“, staunte Claudia, die gleich den ersten Platz am Kopf der Tafel okkupierte, „wie habt ihr das in der Kürze der Zeit geschafft?“
„Wir hatten doch zwei fleißige Helferinnen“, deutete Aishe auf Sonja und Swantje. „Oh, ja“, grinste Sonja, „wir beide sind schon etwas länger hier, da habt ihr noch in der Wanne um den Schlamm gestritten.“
Das stimmte allerdings nicht so ganz, denn um den Schlamm hatten wir uns wirklich nicht gezankt, aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Schon gut, dass die vier Sterneköchinnen vom wahren Inhalt unserer Differenzen offenbar nichts mitbekommen hatten.
Ganz behutsam ließ ich meinen Po auf den kalten Ledersessel sinken, legte die Fernbedienung neben meinen Teller, genoss erst einmal die süßen Geigen von Vivaldis „Frühling“, den Anne und Aishe als Tischmusik aufgelegt hatten.
„Auf uns!“, erhob Claudia das Glas, „auf unser Oktopussies Candlelight-Dinner!“
„He, wie geistreich!“, konnte Yasmina, ein dickes Stück Pizza genüsslich kauend, selbst Claudias wirklich netten Toast nicht unkommentiert lassen.
„Candlelight-Dinner ist gut“, erwiderte Sonja, „ich würde es eher als ein early breakfeast bezeichnen, in knapp acht Stunden geht unser Zug...“
Au, weia. Der Blick auf die große Standuhr jagte uns allen einen gehörigen Schrecken ein: Vier Uhr! - Betreten schauten wir in die Runde, selbst Yasmina setzte ihre Kaumuskulatur für einen Moment außer Betrieb.
„Wollt ihr nicht einen späteren Zug nehmen?“, schlug Anne vor. „Keine Chance“, erklärte die sichtlich konsternierte Swantje, „am Samstagabend feiert meine Mutter ihren 50. Geburtstag, und wenn wir da nicht antanzen, dann werden wir gegrillt.“ - „Mit dem Zug nach Arnsberg, das ist eh eine halbe Weltreise“, ergänzte Sonja mit tief trauriger Stimme, „von Middelburg geht’s nach Heerlen, dann mit dem Bus nach Aachen, Köln, Hagen, und dann sind wir, wenn alles gut geht, um kurz vor Acht in Arnsberg.“
„He, Mädels“, hatte Aishe eine glänzende Idee, „wir wollen doch eh' noch ein bisschen shoppen, dann fahren wir eben morgen etwas früher nach Middelburg, nehmen Sonja und Swantje gleich mit.“
„Dann hätten wir ja noch ein bisschen Zeit füreinander“, gewannen Sonjas Augen ihren fröhlichen Glanz zurück, „das ist wirklich lieb von euch.“
„Ehrensache!“, stellte Claudia fest. „Ja, Ehrensache!!“, tönten wir anderen, und dann nahmen wir erst einmal einen kräftigen Zug aus unseren Rotweinpokalen...
WETLOOK
In diesem Moment stand mir der Sinn nach alles anderem, nur nicht nach Selbstbefriedigung. Alleine der Gedanke, dass wir Sonja und Swantje in wenigen Stunden bereits wieder verlieren würden, weckte in mir ein Gefühl der Melancholie, nein, eher ein Gefühl der Trauer, das sich immer dann einstellt, wenn sich Menschen, die einem gerade ans Herz zu wachsen beginnen, wieder aus dem alltäglichen Leben verabschieden.
Sabine zum Beispiel, oder auch Alina, die kleine Punkerin.
Es war ja nur eine flüchtige Begegnung, beiläufig, und dabei doch so ungeheuer intensiv und leidenschaftlich. Ein Flirt, vielleicht ein bisschen mehr, nein, viel mehr. Da war Leidenschaft, hemmungslose Lust, Gier, Geilheit – oh, wie sehr ich diesen Begriff doch hasse: One-Night-Stand – ein ekelhaft mechanischer, technischer Begriff für tiefe, innige Gefühle, Gefühle, die freilich nicht von Dauer sind, so ganz anders, als die Bande, die mich mit Aishe, Anne, Claudia, Lisa und Yasmina verbanden. In alphabetischer Reihenfolge - mein Herz fühlte Anne an erster Stelle.
Ja, wir beide hatten uns gefunden, so wie Yasmina und Aishe, Claudia und Lisa. Und auch Sonja und Swantje. Mein Gott, die beiden waren das älteste Paar in unserer Runde, unserem Pussy-Oktett. Oktett für eine Nacht.
Für einen Moment hasste ich das Titan-Ei, das meine Möse auf eigentlich so angenehme Weise ausfüllte, doch ich konnte keine Lust empfinden, fiel in eine tiefe Melancholie.
Meine Güte, ich hatte bereits das zweite Glas dieses schweren Rotweins intus, kaum etwas von den Köstlichkeiten der königlichen Tafel genossen, sah sieben gierig schlingende Münder, vernahm Yasminas Schmatzen - wie konnte sich diese hoch intelligente, eigentlich kultivierte Frau beim Essen nur so gehen lassen?
„He, Liebste“, stupste mir Anne ganz sanft ihren Ellenbogen in die Flanke, „Du musst auch etwas essen, sonst kippst Du uns noch um!“
„Ich hab' keinen Hunger“, wies ich ihre zarte Annäherung zurück, füllte stattdessen das Weinglas erneut, führte es zum Mund - doch Annes energischer Griff hielt meine Hand zurück, Sonja löste das Glas aus meinen Fingern, stellte es zurück auf den Tisch. „Du willst Dir und uns doch nicht etwa den ganzen Tag versauen?“, fragte Lisa streng. Aishe und sie hatten sich hinter meinem Stuhl postiert, massierten zärtlich meine Schultern, streichelten mein Haar, während mich Sonja und Anne abwechselnd von links und rechts fütterten, ein Häppchen der kross gebackenen Pizza, ein Bissen des knusprigen Rosmarin-Oliven-Brots, und dann dieser fantastisch mit Balsamessig und feinstem Olivenöl angemachte Salat mit Schafskäse, Tomate, Gurke und einer wunderbaren Komposition frischer Kräuter, einfach köstlich.
Die dicke Olive, die Anne mit ihrer Zunge in meinen Mund bugsierte, verlieh auch meiner Sinnlichkeit neues Leben, weckte das Kribbeln, das ich für eine Weile vollständig verloren zu haben schien. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, dass sich Swantje rittlings auf Claudias Schoß geschwungen hatte, mmh, vier weiche dicke Brüste, die sich in zärtlichem Wettstreit wachsender Erregung rieben, Claudias Hände, die Swantjes Backen auseinanderzogen, mit massierend Bewegungen in die Ritze glitten, verschlungen von Swantjes geilem Arsch, kommentiert von lustvollem Aufstöhnen und einem spitzen Schrei, als sich einer von Claudias Fingern offenbar den Weg durch den Schließmuskel gebahnt hatte.
Ich selbst bekam einen gehörigen Schrecken, als Lisa meinen Stuhl schräg nach hinten kippte, stieß mit meinen Knien fest gegen die Tischkante, sah das kippende Rotweinglas, während Anne geistesgegenwärtig die Fernbedienung sicherte, sie an die bereits lauernde Yasmina weitergab. Oh, ich sah den Schalk in Yasminas blitzenden Augen, fürchtete die „Rache“ für den vorigen Samstag, nein, insgeheim hoffte sogar ich auf ihre Revanche. Während Lisa mich auf meinem Stuhl in der Schräge hielt, übersäten Aishe, Anne und Sonja meinen Oberkörper mit feuchten, heißen Küssen. Sie spreizten meine Schenkel, meine geöffnete Pussy ragte über die Stuhlkante, streckte sich dem zunächst behutsam über meine Perle streichelnden Kopf des Vibrationshorns entgegen. Oh, Yasmina, die breitbeinig hinter der gegenüberliegenden Seite des Tisches stand, in einer Hand die Fernbedienung, die andere in ihrem Schritt, war noch gnädig. In meinem Innersten aber war die Hölle los, selbst die geringste Stufe der Vibration reichte aus, meinen G-Punkt derart heftig zu reizen, dass ich innerhalb kürzester Zeit zu einem ersten, gewaltigen Höhepunkt kam. Offenbar hatte die Schräglage die Wirkung des in meiner Lustgrotte vibrierenden Eis noch deutlich verstärkt, Aishes und Sonjas Hände kneteten meine Brüste, streichelten meine Scham, Annes Zunge versuchte derweil, auch etwas von den pulsierenden Bewegungen des Vibrationshorns mitzubekommen. Lisa hatte Mühe, den Stuhl mit meinem in Wallung geratenen Körper zu halten, Yasmina, die offensichtlich einen sehr sanften, leisen Orgasmus gehabt hatte, wechselte die Tischseite, um Lisa zu assistieren.
Was aber machte das Aas? - Sie tippte die Pfeiltasten auf die höchste Stufe, so intensiv, dass ich das Schlagen auf meine Schleimhäute nur noch als unerträglichen Schmerz empfand. Auch Annes Zunge schien wenig Gefallen an den Hieben des Rotationshorns zu finden, kurzerhand zog sie das Ei mit spitzen Fingern aus meiner dankbaren Fotze, ließ es über den Boden tanzen. Lisa und Yasmina zogen meinen Stuhl weiter nach hinten, so dass sich Anne bequem zwischen meine Schenkel knien konnte, sanft meine vertikalen Lippen küssend, behutsam meine äußeren Labien mit ihrer feuchten Zunge salbend.
Sonja und Aishe zogen meine Lippen auseinander, öffneten den Blütenkelch für Annes tief in die Höhle dringende Zunge. „Ich will, dass Du auf meine Zunge kommst“, hielt sie kurz inne, um mit dem schleimigen Sekret, das sie aus meinem Kelch geschleckt hatte, genüsslich meinen Kitzler zu massieren. „Komm' jetzt, spritz' mir alles auf die Zunge!“, forderte sie lüstern – zum zweiten Mal in dieser Nacht. Es hätte ihrer Aufforderung gar nicht bedurft, ich fühlte den Orkan, der tief in meinem Innersten aufgezogen war, eine gigantische Flutwelle auftürmte, die sich über Aishes und Sonjas Finger in Annes weit aufgerissenen Mund ergoss, so stark, dass sich meine Liebste übel verschluckte, fast würgen musste, den kratzenden Reiz, den mein Schwall in ihrem Hals ausgelöst hatte, jedoch schnell in den Griff bekam und begierig die letzten Tropfen aus meiner Spalte schleckte.
Mit vereinten Kräften hoben mich meine vier Freundinnen aus dem Stuhl, der donnernd mit der Lehne auf den Steinboden krachte, trugen mich hoch ins Schlafzimmer, wo sich Claudia und Swantje offenbar schon seit einiger Zeit mit dem Doppeldildo vergnügten. Wie zwei Scheren hatten sie ihre Beine verschränkt, stießen sich gegenseitig den künstlichen Phallus Zentimeter um Zentimeter in ihre nass glänzenden Fotzen, ließen dabei ihre Finger masturbierend auf den Perlen rotieren. Wie malerisch sich doch Claudias Rubine von diesem türkisfarbenen Silikonschwanz abhoben, wie schön ihre Gesichter waren, als sie sich beide gegenseitig zum Höhepunkt penetrierten, schamlos laut.
Uns vier hatten sie noch gar nicht bemerkt, als sie sich im Schneidersitz gegenübersaßen, den um 180 Grad gewendeten Dildo in der Hand aufreizend langsam und genüsslich abschleckten.
Lisa war die einzige von uns, die keinen Gefallen an diesem Schauspiel zu finden schien. „Das ist ja wie in einem billigen Lesben-Porno für Männer“, murmelte sie missbilligend vor sich hin. „Wieso?“, widersprach Sonja, „Swantje und ich treiben's hin und wieder auch mal mit so einem Ding, da ist doch nichts bei, und Zuschauer brauchen wir dafür nie.“
„Lisa hält grundsätzlich nichts von Toys“, klärte ich Sonja und Anne auf, die von Lisas Abneigung gegen künstliche Hilfsmittel aller Art noch nichts wissen konnten. Claudia und Swantje hatten uns in der Zwischenzeit bemerkt, strahlten uns mit einer Mischung aus laszivem und schelmischem Grinsen an.
„Hier, für Dich!“, rief Claudia Lisa zu, nachdem die vier mich abgesetzt hatten. Mit Schwung warf sie ihrer Liebsten den in der Luft schwirrenden, zuckenden Riesenschwanz zu, „probier's doch auch einmal.“
Doch Lisa wich dem auf sie zufliegenden Gerät aus, das schmatzend und zuckend gegen die Wand klatschte, müde zu Boden glitt, wie eine noch nicht ganz gegarte Spaghetti.
Zu komisch sah das aus, entlockte uns allen ein befreiendes Lachen.
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„Ich muss mal“, quengelte Anne, die von einem Fuß auf den anderen tänzelte, „dringend!“ „Ich komme mit Dir“, reagierte Lisa postwendend, griff Annes Hüfte, zog sie gegen die ihre, und im Gleichklang mit ihren Pos kreisend zogen die beiden in Richtung Bad. „Mädchen pinkeln immer zusammen“, rief uns Lisa zu, na, ich kannte das ja schon. Anne war offensichtlich so verdutzt, dass sie nicht den geringsten Ansatz von Widerspruch erkennen ließ, auch wenn ich spürte, dass ihr das Herz bis zum Halse schlug.
Das Kichern, Kreischen und Stöhnen, das aus dem Bad zu uns vordrang, machte es aus meiner Sicht nicht mehr erforderlich, Anne über meine geheime Leidenschaft, unsere geilen Pissorgien, aufzuklären. „Mmh“, leckte Sonja lüstern ihre Lippen, „ich glaube, ich muss auch mal.“ Und schon war sie hinter den beiden Sextanerblasen im Bad verschwunden, verfolgt von Swantjes verblüfftem Blick. „Die werden doch wohl nicht...“, stammelte sie, „...doch, die werden!“, klärte sie Claudia auf und zog sie mit einem innigen Kuss auf die Matratze, wand sich im Stile einer Ringerin auf Swantjes Schoß, ließ ihre Rubine mit deren Klit spielen. Das war auch für Yasmina, Aishe und mich das Signal, uns in diesen zärtlich-geilen Ringkampf einzumischen, uns zu reiben, zu küssen, zu lecken, mit unseren Fingern alle Öffnungen zu erkunden, unsere Körper in- und umeinander zu schlängeln, die erregende Hitze unserer Haut zu spüren, fünf verschiedene Geschmacksrichtungen herrlich duftenden Honigs zu verkosten.
Draußen war der Glanz des Mondlichts fast verblasst, verdrängt von dem noch etwas fahlen Licht des heraufziehenden Morgens und vor allem einem wundervollen Konzert der sich gegenseitig im Werben übertrumpfenden Amseln. Die würzig-salzige Luft der nahen See ließ uns frösteln, verwandelte unser erhitzte, verschwitzte, mit Spucke und Mösensekreten verklebte Haut in die frisch gerupfter Hühner. Erschöpft aber glücklich ließen wir uns Arm in Arm, Hand in Hand, in die Kissen sinken, zogen die Decken über uns, unter denen sich der warme Dampf unserer Körper wie ein weicher, wohliger Teppich rasch ausbreitete. Zwei, drei Stunden, so unser Plan, könnten wir vielleicht noch schlafen, ihre schweren Trekking-Rucksäcke hatten Sonja und Swantje ja bereits gepackt. Was wir für unseren Ausflug nach Middelburg anziehen sollten, darüber machten wir uns vorerst keine Gedanken.
Anne, Sonja und Lisa kamen kichernd aus dem Bad zurück, „doppelt geduscht hält besser“, grinste Sonja. Oh, ja, die drei wirkten glücklich und zufrieden, Anne würde mich sicher nie wieder im Leben als „Ferkel“ bezeichnen, soviel stand fest.
Lisa hatte einen Wecker mitgebracht und auf acht Uhr gestellt, das waren noch exakt drei Stunden. „Dann muss es eben mal etwas schneller gehen!“, rief sie Yasmina zu, deren giftiger Blick uns allen nicht verborgen blieb. „Ich habe eine tolle Idee“, wusste die Löwin jedoch ihre Haarwasch-Prozedur zu retten, „ihr bringt Sonja und Swantje schon mal zum Bahnhof, und ich komme mit dem Fahrrad hinterher. Ist ja nicht so weit, wenn ich mich nicht irre.“
„Super Idee“, pflichtete ihr Aishe bei, „wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann stehen drei Fahrräder im Schuppen, also ich würde Yasmina gerne begleiten.“ „Ich auch, wenn ich darf“, schloss sich Anne an. Dass Claudia und ich uns nicht gerade aufdrängen wollten, bedurfte keiner Diskussion, Lisa musste den Bus steuern, damit waren die Würfel gefallen. Zufrieden aneinander gekuschelt sanken wir in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
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Es war ein Alptraum, der uns alle acht wie elektrisiert hochschnellen ließ. „Ein Einbrecher!“, hatte Yasmina als Erste das Poltern und Scheppern gedeutet, das aus dem großen Saal durch unsere geschlossene Zimmertür drang.
„Ist da jemand?“, rief eine dunkle, kraftvolle und auch hörbar verärgerte Männerstimme.
„Ach, Du Scheiße“, bedeutete uns Claudia, nur ja keinen Mucks von uns zu geben, „das ist Onkel Ton!“
„Was will der denn hier?“, erschrak Aishe nicht weniger als wir alle, vor allem mit Blick auf den Wecker, der gerade einmal sieben Uhr zeigte. „Lasst mich mal machen“, beruhigte uns Claudia, wickelte sich in die Decke, die sie Swantje und Yasmina entrissen hatte, atmete einmal tief durch, ehe sie hinaus auf die Galerie trat.
„Onkel Ton, was machst Du denn in dieser Herrgottsfrühe hier?“, säuselte Claudia mit ihrer süßesten Stimme.
„Was ich hier mache!“, brüllte ihr Onkel gleich los, „was ich hier mache?!“ - Claudias Zirzen schien angesichts dieser neuen Situation wenig effektiv zu sein. „Was ist das hier für ein Saustall!?“, konnte sich Onkel Ton gar nicht beruhigen, „hier, der Stuhl, da ist die Lehne angebrochen, die Küche ist ein einziges Schlachtfeld, überall liegen diese aufreizenden Textilien herum, und dann meine Tulpen, was habt ihr mit meinem Tulpenbeet gemacht!?“ Ein leicht weinerlicher Tonfall mischte sich in seinen Zorn: „Meine edelsten Zuchttulpen, völlig ruiniert!!“
„Bitte beruhige Dich, lieber Onkel“, versuchte ihn Claudia zu besänftigen, „wir sind keine Schweine, wir bringen das alles wieder in Ordnung, ganz ehrlich, da kannst Du Dich auf uns verlassen. Ganz bestimmt, Du kennst mich doch!“
„Wow“, wisperte Lisa grinsend, „solche kleinen Brötchen hat Claudia noch nie gebacken...“
„Du kennst mich doch! Du kennst mich doch!“, äffte – in seiner Wut sicherlich unabsichtlich – Onkel Ton seine Nichte nach. „Ich kenne Dich, das ist es ja!“
„Das ist unfair, Onkel Ton“, protestierte Claudia zaghaft, „Du weißt, dass Du Dich auf mich verlassen kannst.“
„Na, ja“, geriet der Zorn des Onkels in allmählich erträglichere Bahnen, „aber ihr habt sogar das schwere, schmiedeeiserne Tor verbogen. Ich weiß nicht, wie ihr das fertiggebracht habt, an Eurem Bus ist jedenfalls kein Schaden.“
„Wir bringen alles wieder in Ordnung“, erwiderte Claudia hastig. Und sie zeigte ihre wahre Größe - kein Wort von Franziska, kein Abstreiten, sie nahm selbst den Schaden auf uns, den wir gar nicht verursacht hatten. Indirekt vielleicht doch...
„Ich gebe Dir die 500 Euro zurück“, schlug Claudia vor, was zumindest Lisa, Aishe, Anne und mich erstarren ließ, Swantje und Sonja schauten sich nur verwundert an.
„Dann kannst Du wenigstens neue Tulpen kaufen, einen neuen Stuhl und auch das Tor reparieren lassen“, fuhr Claudia fort, „das ist doch das Mindeste, was wir tun können.“
„Diese elende Schleimerin!“, zischte Yasmina. „Halt's Maul!“, bekam sie für diese Bemerkung von Lisa die unmittelbare Retourkutsche.
„Geschenkt ist geschenkt!“, hörten wir erleichtert Onkel Tons Stimme, die jetzt wieder so vertraut und sanft klang, wie sie uns zuerst begegnet war.
„Eigentlich“, wechselte er selbst das Thema, „bin ich nur gekommen, um Deiner Freundin Anne zu sagen, dass ihr Auto noch nicht repariert ist. Da ist irgendein Schaden an der Lenkung, offensichtlich ist sie auf dem Weg in den Straßengraben gegen einen dicken Stein gestoßen – Jedenfalls, langer Rede kurzer Sinn, Hank musste ein Ersatzteil bestellen, ich habe vergessen wie es heißt, das erst am Montag geliefert wird. Ich kann es leider nicht ändern, aber ihr könnt selbstverständlich bis Dienstag hier bleiben, ich habe die nächsten Gäste schon um zwei Tage vertröstet.“
„Onkel Ton, Du bist ein Schatz!“, jauchzte Claudia, „Du bist der Beste!“
„Erspar' mir Deine Schmeicheleien“, wiegelte Ton ab, „bringt lieber bis Dienstagabend die Wohnung in Ordnung, ich werde mal fragen, ob Hank das Tor heute Nachmittag richten kann.“
„Dann sind wir aber in Middelburg“, gab Claudia zu bedenken, doch Onkel Tons Antwort konnte selbst uns nicht überraschen: „Das ist auch gut so, besonders für euch, Hank ist mitunter etwas jähzornig.“
Endlich war Onkel Ton durch die Tür, hatte Claudia sogar noch „einen lieben Gruß für Deine Freundinnen“ hinterlassen. Ein Mann mit Niveau.
„Wow, Claudia!“, sprangen Anne, Aishe, Lisa, Yasmina und ich auf, als Claudia den Raum betrat, immer noch sichtlich mitgenommen, „Claudia, Du bist die Allergrößte!“ Wie Indianer beim Regentanz umschwärmten wir unsere Freundin, jauchzend und jubelnd, einfach nur glücklich.
Sonja und Swantje saßen wie begossene Pudel auf der Matratze, brachten kein Wort über die Lippen. Klar, für unsere Sauerland-Nixen war es sicher noch etwas zu früh am Morgen, vielleicht hielten sie uns auch für völlig übergeschnappt, sie kannten ja die ganzen Zusammenhänge nicht.
Trotzdem hatten wir sie lieb, versuchten sogar, sie in unseren ausgelassenen Freudentanz einzubeziehen. Zunächst widerwillig und etwas schwerfällig, ließen sie sich endlich mitreißen, das spontane rheinische Temperament ist halt nicht jedem in die Wiege gelegt.
Natürlich stand uns allen der Sinn danach, unsere nächtliche Oktopussy-Orgie nahtlos fortzusetzen, doch Sonjas und Swantjes bevorstehende Abreise ließ uns keinen Spielraum. Jetzt war die Kleiderfrage das größte Problem.
Sonja und Swantje gestanden, dass sie nur noch Schmutzwäsche in ihren Rucksäcken hätten, die fast transparenten weißen Blusen und die Hotpants waren ihre letzten sauberen Klamotten, aber die waren noch klatschnass.
„Och, das trocknet in der Sonne ganz rasch“, lächelte Lisa, und irgendwie fanden es die beiden auch geil, sich in ihre nasse Kluft zu zwängen. Es sah aber auch zu süß aus, wie sich unter dem nassen Jeans-Stoff ihre fleischigen Schamlippen abzeichneten, deren ganze Schönheit auf fast künstlerische Art zur Geltung kam. Swantjes am wenigsten verschwitzter BH wurde von Yasmina kurz mit dem besten Shampoo der Welt durchgewaschen. Dass sie mit ihren schweren Brüsten auf einem BH bestand, dafür hatten wir alle Verständnis, schon beim Karaoke-Wettbewerb hätte sie unter dem Gewicht ihrer nackten Brüste gelitten, versicherte Swantje glaubhaft. Kurioserweise war der frisch gewaschene Büstenhalter feuerrot, mit der nassen weißen Bluse wirkte Swantje fast noch erotischer als ganz nackt. Na, ja, fast...
Als Beweis unserer Solidarität wuschen auch wir unsere Minis und die grob mit der Schere gekürzten T-Shirt-Bustiers im damit fast zur Neige gehenden besten Shampoo der Welt, das spätestens am Sonntag der Erneuerung bedurfte.
Ach, ja: Sonntag, der vermeintliche Tag unserer Abreise. Dass wir der Schule noch zwei weitere Tage den Rücken kehren würden, das stand unausgesprochen fest, selbst für Yasmina, die Musterschülerin. Anne freute sich über jeden weiteren Tag unseres Zusammenseins, und Aishe hatte ihr Zuhause bereits abgehakt. Sie würde erst einmal bei Yasmina wohnen, das hatten die beiden längst abgemacht.
Und auch ich hatte eine Idee, wie wir den beiden helfen könnten, aber das wollte ich mit Claudia und Lisa alleine besprechen, wenn wir unsere beiden Sauerländerinnen in den Zug gesetzt hatten.
Mit zärtlichen Küssen verabschiedeten sich Aishe, Anne und Yasmina von unseren Gästen, mmh, es sah richtig lecker aus, wie sich die erregten Nippel unserer Freundinnen beim Herzen und Drücken unter dem nassen Baumwoll- und Satin-Stoff so reizend modellierten. Auch ich fand es sehr angenehm, den noch kühlenden, durchnässten Stoff auf meiner nackten Haut zu spüren.
Ein paar Formalitäten waren noch zu regeln, Claudia vertraute Yasmina den Hausschlüssel an, ermahnte sie, auch den Schuppen und das Tor wieder zu verriegeln, nannte ihr ein sicheres Versteck für alle Schlüssel, die Basilika in Middelburg sollte punkt Zwölf unser Treffpunkt sein. Dass Yasmina, Aishe und Anne vor ihrer Fahrradtour noch einmal „heimlich“ unter die Dusche hüpfen würden, daran hatte ich keinen Zweifel. Bei ihrer Ankunft in Middelburg würden sie allerdings genau so struppig und verschwitzt sein, wie wir bei unserer Abfahrt.
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Lisa, die Ärmste, musste diesmal ganz alleine vorne sitzen, gönnte Claudia und mir aber die letzten Minuten mit Swantje und Sonja. Wir waren kaum auf der Straße, als Claudia den Verschluss ihrer Handtasche öffnete, und, zu unser aller Überraschung, den Doppeldildo wie Kai aus der Kiste hervorschnellen ließ. „Den schenke ich euch“, überreichte sie Sonja den Gummischwanz, „ich habe ihn auch gründlich gereinigt.“
Sonja und Swantje strahlten, fanden noch eine kleine Lücke in einem ihrer prall gefüllten Rucksäcke.
„Nicht wahr, Liebling“, rief Claudia Lisa zu, „wir brauchen doch keinen Schwanz, was meinst Du?“
Wow, „Liebling“ hatte Claudia in meinem Beisein noch nie zu Lisa gesagt, und Lisa zwitscherte zurück: „Nein, mein Schatz, wir doch nicht!“ - Die Rolle des alten distinguierten Ehepaares stand den beiden gut, selbst wenn ihr Gehabe leicht albern wirkte.
„Was macht ihr beiden eigentlich ohne uns?“, widmete sich Claudia wieder unseren beiden scheidenden Freundinnen. - „Euch vermissen!“, schien Sonja in ungeahnter Spontaneität die letzten Anflüge von Winterschlaf endgültig überwunden zu haben, „ja, wir werden euch sehr vermissen, das waren mit die schönsten und verrücktesten Tage in meinem Leben.“
Dass diese „Tage“ es auf nicht einmal 24 Stunden gebracht hatten, überraschte selbst mich. Es ist tatsächlich die Intensität, die realer Zeit ihren gefühlten Rahmen gibt. Auch mir kam es vor, als hätten wir eine ganze Woche mit den beiden verbracht. „Wir werden euch auch vermissen.“
„Was mir aber am meisten fehlen wird“, robbte Swantje zu der ihr gegenüber sitzenden Claudia, „das ist Deine Feuermöse, das schönste Piercing, das ich jemals gesehen habe.“
„Damit Du es nie vergisst...“, hatte sich Claudia in Windeseile ihres nassen Minis entledigt, Swantjes Kopf gefasst und zwischen ihre gespreizten Schenkel gepresst. Swantje aber zog sich kurz zurück, entledigte sich ihrer Bluse und ihres BHs, um mit ihren Brüsten und deren geschwollenen Nippeln Claudias Edelsteinen zu huldigen. Auch Sonja und ich hatten uns rasch von den wenigen störenden Textilien befreit, wobei es eines etwas größeren Kraftaufwandes bedurfte, der in gebückter Haltung vor Claudia knienden Swantje das Jeans-Höschen vom Gesäß zu zerren und über die Knöchel zu ziehen. Swantje war dabei wenig kooperativ, so sehr war sie damit beschäftigt, unserer Claudia den ersten Höhepunkt des jungen Tages zu bescheren. Sonja schlängelte sich in Rückenlage unter Swantjes Schoß, stieß deren Schenkel weit auseinander, damit sie sich nicht so sehr strecken musste, um mit der Zunge die bereits erwartungsfreudig glänzende Spalte ihrer geliebten Freundin zu erreichen. Mich aber hatte Swantjes ausladendes Gesäß seit dem ersten Moment unserer Begegnung am meisten fasziniert. Ich kniete seitlich neben Sonja, deren Hand meinen Schritt suchte, zog Swantjes Backen weit auseinander, sog den etwas herben Duft der letzten Stunden in meine Nase, musste mich kurz überwinden, tauchte aber dann, überwältigt von meiner keine Grenzen kennenden Geilheit, ein in diese dampfende Ritze, kostete ganz vorsichtig mit der Zunge, überwand meinen Ekel, ließ die eigentlich auf süß programmierte Spitze meines Geschmacksorgans über und in Swantjes rosig-runzlige Rosette gleiten, zusätzlich animiert von Sonjas reibendem und stoßendem Mittelfinger in meiner eigenen Pussy und dem heftiger werdenden Stöhnen und Wimmern, das Swantje sich für die wenigen Atempausen aufgehoben hatte, in der sie auch Claudia für Sekunden Momente der Entspannung gönnte. Ich kniete in der Zwischenzeit mit weit gespreizten Schenkeln über Sonja, konnte ihr so besser mit einer Hand die Freuden zurückgeben, die sie mir bescherte, spreizte mit der anderen Hand Swantjes Backen, um mit meiner Zunge, deren Geschmacksnerven inzwischen völlig betäubt zu sein schienen, ihren Schließmuskel zu überwinden, was mir allerdings nur ansatzweise gelang. Sonja schien mein Problem zu erahnen, gab mir mit feurigem Zungenspiel einen Teil des Schleims, den sie aus Swantjes triefender Grotte empfangen hatte, assistiere mit ihrer zweiten Hand, um ihrer Freundin den Arsch noch weiter aufzureißen, dessen konvulsivische Zuckungen meine Lust, den festen Ring mit meiner zarten Zunge zu überwinden, zusätzlich steigerte.
„Mädels, wir sind leider am Ziel!“, meldete sich Lisa, die den Bus etwas abseits des Bahnhofsparkplatzes zwischen zwei Bäumen eingeparkt hatte.
Lisa! Während der ganzen Fahrt hatten wir sie keines Blickes gewürdigt, erst später klärte sie Claudia und mich darüber auf, dass wir während der Anreise für einiges Aufsehen gesorgt hatten. „Manche der zahlreichen Kreisverkehre“, gestand sie mit diabolischem Grinsen, habe sie sogar drei, viermal umfahren, um die Freude an unserem geilen Liebesspiel auch mit möglichst vielen Passanten teilen zu können.
Jetzt aber war die Zeit des Abschieds gekommen. Dank Lisas auf Diskretion bedachter Parkplatzsuche konnten wir uns relativ ungestört ankleiden, begleiteten Sonja und Swantje, Hand in Hand, bis zum Bahnsteig. Die Gedanken, die durch mein Hirn schossen, während ich mich mit innigen Küssen von den beiden Sauerland-Girls verabschiedete, waren allerdings ganz und gar unerotisch. Es waren Mahnungen meiner ersten Gynäkologin, die sie mir, der damals 15-Jährigen, auf meine offenherzigen Fragen zum Thema Analsex so unverblümt ins Stammbuch geschrieben hatte: „Darmbakterien können der Scheidenflora schmerzhafte Entzündungen oder Pilzerkrankungen zufügen.“
Merkwürdig, diese Warnung hatte ich nie vergessen, und sie fiel mir ausgerechnet in dem Moment ein, als Sonja und ich mit einem zärtlichen Zungenkuss die Höhepunkte der letzten Minuten noch einmal feierlich besiegeln wollten. Dass mein Abschied von Swantje sich auf die Empfehlung, in der nächsten Apotheke Canesten-Salbe zu besorgen, beschränkte, hinterließ einen etwas bitteren Beigeschmack, den Geschmack, der auf etwas andere Art meine Geschmacksnerven noch immer betäubte. Mein Wunsch nach einem Kaugummi verblasste angesichts der Tränen, die über die Wangen der beiden weit aus dem Abteilfenster gelehnten Geliebten rannen, die sich Meter um Meter aus unserem Blickfeld entfernten. Nicht einmal Adressen hatten wir ausgetauscht.
Und ich, ich durfte jetzt den gebündelten Zorn meiner beiden geliebten Freundinnen ertragen, die mich haltloser Unkerei bezichtigten. Eine gesunde Frau habe genügend Abwehrkräfte, meine damalige Frauenärztin sei eine verknöcherte Jungfer gewesen, und überhaupt, wir selbst hätten es doch auch nie so genau genommen.
„Und, sind wir gesund oder etwa nicht!“, blaffte mich Lisa an, während wir in Richtung Basilika wanderten. Auf die Passanten, und das waren etliche an diesem Samstagmorgen, mussten die gynäkologisch motivierten und vor allem laut ausgetragenen Streitigkeiten dreier nur spärlich bekleideter Damen, noch dazu im Wet-Look, äußerst grotesk wirken. Auf uns auch. Lautstark hatten wir uns schließlich ausgetobt, den Verlust von Sonja und Swantje auf eine, zugegeben, ungewöhnliche Art verarbeitet.
Die zahlreichen Obst- und Gemüsestände, Imbiss- und Fischbuden auf dem Marktplatz ließen neue Gelüste in uns steigen, ich entschied mich für ein Matjesbrötchen, Claudia und Lisa bevorzugten Frikandeln mit dicken holländischen (eigentlich belgischen) Fritten, Senf und Majonäse, darüber eine dicke Portion Röstzwiebeln, eine perverse Mischung, aber das gehörte für Claudia und Lisa zu Holland. Für mich war es der Matjes, der jungfräuliche Hering, der hier um ein vielfaches besser mundete als an den Kölner Fischbuden. Vielleicht war das aber auch nur ein Urlaubsgefühl, da schmeckt alles besser als zu Hause, selbst diese eher fettigen holländischen Speisen. Der leicht salzige Fisch und die reichhaltige Zwiebelbeilage hatten meine Geschmacksnerven indes restlos narkotisiert, mich gelüstete nach fruchtigem Eis. Doch den Italiener, der bei uns fast in jeder Straße zu finden ist, gab es hier nicht, allenfalls Softeis ohne jegliche natürliche Zutat, nein Danke.
Auf unserer Suche nach einer „echten“ Eisdiele hatten wir etliche dieser schmalen, malerischen Gässchen durchschritten, auch die eine oder andere Boutique für später vorgemerkt, als Claudia endlich, wie sie dachte, ein Café entdeckt hatte. Die bis zur gegenüberliegenden Straßenseite vordringende Musik war ganz nach unserem Geschmack, Musik aus einer anderen Zeit, und das gerade gespielte Lied kannte ich aus diesem Woodstockfilm, eine geile, kräftige Frauenstimme... „One pill makes you larger, and one pill makes you small, and the one pill, that mother gave you... “ - „Wow!“, zog ich meine beiden Freundinnen in den Laden, „das ist Grace Slick, Jefferson Airplane, das hab' ich in Köln noch in keiner Kneipe gehört.“
Eine derartige Kneipe hatten wir aber auch in Köln noch nie gesehen. Ein schmaler Schlauch tat sich vor uns auf, rechts eine schmale Theke, hinter der eine junge Frau stand, die von ihren roten kurzen Haaren und ihrer schlanken Statur her durchaus eine Zwillingsschwester von Lisa hätte sein können, die aber mit gelangweiltem, fast teilnahmslosen Blick Gläser spülte, nicht einmal aufschaute, als wir drei kichernd das Lokal enterten.
Der Duft, der uns entgegen strömte, erinnerte mich allerdings an die Lüneburger Heide, an Michael, weit weg, die größte Enttäuschung meines Lebens.
Ja, zum ersten Mal in unserem Leben hatten wir einen Coffee-Shop betreten.
Einen Laden, den's in Holland sicher in jeder größeren Stadt gab, wie oft hatten Freundinnen und Bekannte schon bedauert, dass sie bei uns verboten sind. Mir war das bis dahin relativ gleichgültig gewesen, meine erste und einzige Erfahrung mit Haschisch war schließlich nicht die Beste.
Und jetzt stand ich mit Claudia und Lisa mitten in einer dieser Drogenhöhlen, diesem schmalen Theken-Entrée, dem sich ein etwas breiterer Gastraum anschloss. An einem der Tische saßen zwei Jungs, die mit zitternden Hände gerade versuchten, einen Marihuana-Joint zu basteln. Dass ein etwas abseits sitzender älterer, langhaariger und rauschebärtiger Mann sie dabei wohlwollend beobachtete, machte die Jungs nur noch nervöser, ein ums andere Mal zerknüllten sie das extra-große Zigarettenpapier und wagten einen neuen Versuch.
„Wenn ihr was kaufen wollt“, hatte uns die rothaarige Thekenfrau ohne aufzuschauen gleich als Deutsche erkannt, „dann geht um die Ecke zu Piet. Wenn ihr nur neugierig sein wollt, dann verschwindet besser wieder. Wir sind kein Zoo.“
„Nee, Süße“, provozierte Lisa ihre vermeintliche Zwillingsschwester zu einer emotionalen Regung, „wir möchten nur was trinken, einen Eiskaffee, wenn Du so etwas hast.“
Das „Süße“ aus Frauenmund weckte die Gläser spülende Wirtin tatsächlich aus ihrer Lethargie, sichtlich perplex schaute sie zu uns auf. „Eiskaffee hab' ich nicht.“
„Dann eben Cola!“, lächelte ich sie freundlich an. Lächeln? - Meine Güte, alleine der Duft in diesem Laden hatte mir die Kontrolle über meine Gesichtszüge entzogen, mein Körper schien zu schweben, allerdings nicht auf diese wohlige angenehme Art, die ich gewohnt war. Meinen beiden Liebsten schien es ähnlich zu gehen, Claudia musste sich mit ihren Händen gar auf einen der Barhocker stützen.
„Dreimal Cola? Mit Eis?“, war die Wirtin voll in ihrem geschäftigen Element, ja, ich glaubte sogar ein schelmisches Grinsen ihres blassrosa geschminkten Mundes zu erkennen. „In Ordnung“, war Lisa weit weg von sich selbst.
„Ihr drei habt wohl noch nie gekifft“, lachte die Wirtin, „ich bin übrigens Anja, und wenn euch alleine der Geruch von Shit und Grass so high macht, dann seid ihr ja wohl naturstoned, oder was?“
„Irgendwie schon“, entgegnete Claudia, „die eigentliche Ursache unserer momentanen, nein, temporären Abwesenheit mag allerdings darin begründet liegen, äh, begründet sein, ich meine, wir pflegen Düfte jeglicher Art mit vollster Intensität aufzunehmen, zumindest die angenehmen, wenn Du verstehst, was ich meine...“
„Ich versteh' Dich gut, Schätzchen“, lachte Anja, „jetzt trinkt erst mal die Cola, damit ihr wieder runterkommt. Die Cola geht übrigens auf mich, ihr seid ja echte Sweeties.“
Damit war das Eis gebrochen. Hatte ich eben Claudias Vortrag noch für schlüssig und angemessen gehalten, wusste ich jetzt nicht einmal mehr, was sie überhaupt gesagt hatte.
Doch dann überraschte uns Anja ein weiteres Mal. „Irgendwo hab' ich euch Tussen doch heute schon mal gesehen...“
„Vielleicht auf dem Markt“, war aus meiner Sicht die nahe liegende Erklärung. „Nee, nee, chill mal down, Baby“, fiel mir Anja ins Wort, musterte dabei intensiv unsere Gesichter, so angestrengt, dass es uns fast unangenehm war.
„Wow!“, stieß Anja schließlich einen Freudenschrei aus, „ihr seid welche von diesem Plakat, ey, echt, da waren sechs fast Nackte, so eine große Blonde mit einer Wahnsinns-Mähne noch dabei...“
„Das ist Yasmina, unsere Löwin“, erklärte Claudia, doch Lisa und mich interessierte in diesem Moment eher, wo Anja das Plakat gesehen hatte. Und ihr Kommentar „fast nackt“ irritierte uns sehr.
Anja aber war für's Erste völlig aus dem Häuschen, „geil, das ist so ein geiles Foto, das seid wirklich ihr? Klar seid ihr das, wow, ist das krass!“
„Jetzt komm' erst mal runter!“, war es diesmal an mir, die Euphorie unseres neuesten Fans zu dämpfen, „jetzt sag' endlich, wo Du unser Plakat gesehen hast.“ - „Und vor allem, wieso wir nur f a s t nackt waren“, ergänzte Lisa.
„Ey“, hatte sich Anja immer noch nicht beruhigt, „weil wir scheiß Holländer so verdammt verklemmt sind, die haben schwarze Balken über eure Pussys geklebt, na, ja, vielleicht auch, weil das Plakat im Schaukasten neben der Kirche hängt...“
Die „schwarzen Balken“ versetzten vor allem Claudia einen Schlag in die Magengrube. „D..d..die haben“, stammelte sie, lüftete dabei ihr Röckchen, „meine Rubine überklebt?!“
Anja fielen fast die Augen aus dem Kopf.
Und dann erzählten wir unsere Geschichte unter dem Eindruck des Joints, den wir gemeinsam mit Anja mehr kauten als rauchten, vielleicht etwas zu ausführlich, doch Anja genoss jedes Wort, hing nicht nur mit den Augen auf unseren Lippen. „Eigentlich bin ich gar nicht lesbisch“, beteuerte sie immer wieder, „aber ihr seid der nackte Wahnsinn.“
Wir griffen dankbar ihr Angebot auf, uns beim Shoppen zu begleiten, denn Anja kannte die angesagtesten Boutiquen in Middelburg. Und sie gierte danach, auch Yasmina, Aishe und Anne kennenzulernen. Piet musste auch die Theke übernehmen, was angesichts des eher geringen Kundenzuspruchs kein Problem war, und wir zogen los, Anja in unserer Mitte. Unsere Einladung zur Soirée lehnte sie wehmütig ab, „ich kann meinen Freund Piet heute Abend nicht alleine lassen, gerade an Samstagabenden ist bei uns die Hölle los.“
Ein paar Stunden hätten wir ja noch, um 16 Uhr würden eh alle Geschäfte schließen, und dann könnten wir ja noch für zwei Stunden mit zu ihr nach Hause kommen, denn sie müsse erst nach 18 Uhr zurück im Coffee-Shop sein. He, unsere neue Freundin schien nicht ohne zu sein, sie hatte offensichtlich schon den ganzen Tag minutiös verplant.
„Timing ist alles“, grinste sie mich an, hatte wohl meine Gedanken erraten. Für's Erste aber waren wir unpünktlich, denn Anne, Aishe und Yasmina warteten schon seit einer halben Stunde auf uns, etwas abseits der Basilika, die Räder noch zwischen ihren Schenkeln, unmittelbar vor diesem ominösen Schaukasten.
„Das ist ein klarer Verstoß gegen unser Recht am eigenen Bild!“, empfing uns Yasmina mit der Empörung, die sich in den drei „Fietsen-Meijses“, wie Anja unsere Liebsten nannte, hochgeschaukelt hatte.
Ich aber verstand die ganze Aufregung nicht, erkannte gleich, dass das schwarze Textilband auf dem Glas klebte, unser Plakat aber darunter. Anja half mir beim Abknibbeln, und schon war die ganze Pracht und vor allem der Friede wieder hergestellt.
„The sweet toprow“, lautete der in weißen Lettern unter unseren Füßen gedruckte Schriftzug, „at Franziska' & Trienetje's NudeArt-Gallery.“
Anja konnte sich gar nicht satt sehen an diesem Foto, und auch wir fühlten uns geschmeichelt. So ganz korrekt war das Ganze aber nicht, denn wir hatten ja noch keinerlei Verträge unterzeichnet, und schon hatte unsere Vermarktung begonnen. Während sich Anja mit Anne, Aishe und Yasmina näher bekannt machte, nutzte ich die Gelegenheit, Lisa und Claudia zur Seite zu ziehen und meine Pläne zu erläutern.
Wir könnten 240000 Euro gleichmäßig unter uns aufteilen und 10000 Euro für Ärzte ohne Grenzen spenden, war meine Idee, aber wir könnten auch erst einmal alles Nötige zusammen schmeißen, um Aishe und Yasmina eine sichere Existenz zu gewähren, quasi als Schutz vor Aishes Familie. „Das haben wir uns auch schon überlegt“, überraschte mich Claudia, „ich bin froh, dass Du genauso denkst!“ Und die 10000 Euro für Onkel Tons künftige Missionen, die waren ebenfalls abgemacht, Anne hätte sicher nichts dagegen.
„Na“, widmete sich Lisa unseren drei Fietsen-Meisjes, „wie viele Pausen habt ihr einlegen müssen?“ - „Nur zwei“, grinste Aishe zurück, „bist Du Dir eigentlich bewusst, dass wir fast 25 Kilometer gestrampelt sind...“ „Und 100 Kilometer Strampeln ohne Rad“, frotzelte Claudia. Doch das Fietsen-Trio machte keinerlei Anstalten uns die Pausen zu schildern, dabei dünsteten ihre erhitzten Körper wesentlich mehr aus als den Schweiß der sportlichen Höchstleistung. Mit ihrem Angebot, dass wir nach dem Shoppen ihre Dusche benutzen könnten, hatte Anja in Yasmina gleich eine neue allerbeste Freundin gewonnen.
Die Fahrräder brachten wir zum Bahnhof, verstauten sie im Bus, und damit waren wir frei für Middelburgs angesagteste Boutiquen.
„Das ist ja 'ne verrückte Nudel“, zwitscherte mir Anne zu, während wir Mühe hatten, der höchst eilig voran rennenden Anja zu folgen. „Aber eine ganz Süße“, antwortete ich, und dann musste wir alle doch für einen Moment innehalten, warten, bis Lisa und Claudia aufgeschlossen hatten.
„He, Anja“, keuchte Claudia, völlig außer Atem, „geht's vielleicht noch ein bisschen schneller?“
Ich hatte dabei keinen Zweifel, dass Anjas Sinn kaum nach ausgiebigem Shopping stand. Einerseits war sie unsere Gefangene, Gefangene unserer erotischen Ausstrahlung, andererseits hatte sie die Regie übernommen, die Regie eines Filmes, der in ihrem Kopfkino längst abgedreht war. Ein Film, in dem Garderobe eine eher untergeordnete Rolle zugewiesen war. Ein kleines, berechnendes Biest, aber so süß.
Den Laden, in den sie uns führte, hätten wir selbst nie betreten. Zwei mit schwarzer Glanzfolie beklebte Schaufenster, „She“ als einziger verschnörkelter Schriftzug, dazwischen ein eher schmuddelig wirkender Eingang, eine Tür, die seit mindestens 20 Jahren keinen frischen Anstrich mehr gesehen hatte. „Die Besitzerin kommt aus Deutschland, genau wie ihr“, wisperte uns Anja zu, „sie hat die geilsten Klamotten in der ganzen Stadt.“
Ingrid hieß die Gute. Eine schlanke, hochgewachsene Frau eher älteren Datums, zumindest sagte das ihr von einem wasserstoffblonden Irokesenschnitt gekröntes Haupt mit den grell rot geschminkten Lippen und den mit mindestens einem Kajalstift pro Sitzung überzeichneten Augen. Ein Schubs hätte wohl ausgereicht, um die offenkundig mit einem Malerspachtel aufgetragenen Makeup-Schichten aus ihren Falten bröseln zu lassen. Ingrid, eine Horrorgestalt in einem bodenlangen, ärmellosen, schwarzen Trägerkleid, jeden Quadratzentimeter ihrer Arme mit bunten Schlangen, Drachen und mir unbekannten Symbolen und Schnörkeln tätowiert.
Ingrids sanfte, ja, fast zärtliche Stimme passte so ganz und gar nicht zu ihrer Erscheinung. „Ach“, lächelte sie uns an, „ihr seid also Franzis Topmodels, und jetzt möchtet ihr euch für den Abend eurer Abende einkleiden.“
Uih, mir war diese Frau höchst suspekt, ja, unheimlich, und auch Anne, die sich eng an mich geschmiegt hatte, bekam eine Gänsehaut.
„Das Schönste an euch“, setzte Ingrid ihre befremdliche aber doch so erregend zärtliche Ansprache fort, „ist allerdings eure Nacktheit, aber die lässt sich noch toppen. Mmh, mal sehen, was sich da machen lässt.“
Mir liefen eiskalte Schauern über den Rücken, Yasmina stand kurz davor, den Laden zu verlassen, wurde von Claudia und Lisa zurückgehalten, während sich Aishe an Annes Rücken kuschelte, ängstlich meine Hand klammerte. Ingrid aber schien sich köstlich über unser Befremden zu amüsieren, lachte laut auf, „nein, ihr Süßen, ihr müsst keine Angst vor mir haben, entschuldigt, dass ich euch erschreckt habe, es war nur ein kleiner Test...“
Jetzt verstanden wir gar nichts mehr, und auch Anja wirkte reichlich verwirrt. „Was soll der Blödsinn!?“, fasste sich Yasmina wieder einmal als Erste, doch da hatte Ingrid bereits mit der Aufklärung begonnen: „Franziska und Beatrix sind meine besten Freundinnen, das konntest Du, Anja, natürlich nicht wissen, aber irgendwie hat es das Schicksal so gewollt, dass ihr euch getroffen habt. Das hat tatsächlich etwas Mystisches. Dass Du die „sweetest Toprow“ dann zu mir führen würdest, das war ja klar.“
„Du hast einfach die geilsten Klamotten in der ganzen Stadt“, reagierte Anja eher kleinlaut. Auch sie schien Ingrids Ansprache nicht zu begreifen, wirkte mindestens so verwirrt, wie wir sechs.
„Ich werde euch keine Kleider verkaufen“, steigerte Ingrid das Groteske dieser Situation bis zur Unerträglichkeit, „ich werde euch ein Kleid leihen, ein Kleid, das ihr mir nach der Party zurückgeben müsst.“
Wie kam diese schrullige, unheimliche Alte auf ein Kleid, wir benötigten sechs Kleider. Aber da hatte Ingrid schon längst ins Regal gegriffen: „Vier mal 34, einmal 36, einmal 38, sechs Kleider in allen Farben des Regenbogens.“
Wow, diese Kleider wirkten schon auf dem Bügel wie die pure Sünde. Bodenlang, an beiden Seiten bis zur Hüfte geschlitzt, vorne, von einem Neckholder gehalten, tief bis zum Nabel ausgeschnitten, lediglich die Brustwarzen von einem schmalen Sreifen bedeckt, am Rücken fast frei bis zur Poritze, darüber vier dünne Bänder, die dem hauchzarten Stoff der glänzenden Satinkleider zumindest den Anschein von Zusammenhalt gaben. Türkis für Anne, dunkelgrün für Yasmina, kobaltblau für Lisa, zinnoberrot für Aishe, goldgelb für mich, Silberglanz für Claudia. Na, ja, die Farben eines Regenbogens waren es nicht so ganz.
„Und? Wollt ihr die Kleider nicht anprobieren?“, ermunterte uns Ingrid.
Natürlich wollten wir, pfefferten unsere schäbigen T-Shirts und Minis in die Ecke, zelebrierten den etwas komplizierten Einstieg in unsere neue, von keinem Reißverschluss oder gar Knöpfen verunstaltete Garderobe.
„Geil, unendlich geil“, seufzte Anja und leckte dabei ihre Lippen. Die Ärmste kam sich so verloren vor, während wir uns voller Euphorie tänzerisch umeinander wanden, diese Krönung der Raffinesse goutierten, die sich an unsere Körper schmiegte wie eine zweite Haut.
Die schräge Ingrid war uns allerdings noch eine Erklärung schuldig.
„Was sollte diese Bemerkung mit dem Test?“, hatte Yasmina gut aufgepasst.
„Nun, ja“, schmunzelte Ingrid, „Franziska hat von eurer Natürlichkeit geschwärmt, eurer Unbefangenheit, die auch diese Fotos am Meer so einzigartig werden lässt. Das sind Bilder, die einer Fotografin nur ein einziges Mal im Leben gelingen...“
„Ich habe gedacht“, fuhr Ingrid nach einer kurzen Pause fort, „dass Franziska spinnt. Im Ernst: Ich habe sie für übergeschnappt gehalten, nicht wegen der Bilder. Nein, ich hatte mir nicht vorstellen können, dass ihr mit eurem Wesen jede noch so abstruse Situation mit spielerischer Leichtigkeit meistern würdet...“
„Das war also der Test?“
„Ja“, lachte Ingrid, „entschuldigt, dass ich euch ein bisschen erschreckt habe, meinen so genannten Test habt ihr jedenfalls mit Bravour bestanden. Ich hatte tatsächlich vermutet, dass euch das Angebot dieser Agentur zu Kopf steigen würde, nein, ehrlich, eine Viertelmillion, die ihr innerhalb weniger Minuten eingeheimst habt, habe ich mit meinem Laden in diesen 17 Jahren, die ich nun schon hier bin, noch nicht verdient, nicht mal annähernd...“
„Das verwundert mich allerdings nicht“, reagierte Claudia äußerst frech, „so, wie Dein Laden von außen aufgemacht ist...“
„Ich bin ganz zufrieden“, erwiderte Ingrid mit sanfter Stimme, „ich will nicht, dass sich irgendwelche neugierigen Touristen in meinem Laden tummeln wie in einem Panoptikum. Frau kennt mich, und das reicht mir, nicht wahr, Anja?“
„W...ww..was?“, stammelte Anja. Die vorhin noch so coole Coffee-Shop-Inhaberin war völlig verwirrt. Lisa und Aishe hatten dies als Erste bemerkt, gaben Anja mit zärtlichen Küssen ihr Selbstbewusstsein zurück.
„Eines verstehe ich trotzdem nicht“, schien Anne mit Ingrids Erklärungen noch nicht so ganz zufrieden zu sein, „wie konntest Du, a: wissen, dass wir ausgerechnet zu Dir kommen würden, und b: warum dürfen wir diese süßen Kleider nicht kaufen?“ - „Ganz genau“, pflichtete Yasmina bei, konnte ihre Bewunderung für Annes Scharfsinnigkeit nicht verhehlen.
„In meiner Philosophie, in meiner Einstellung zum Leben“, antwortete Ingrid mit ernster Stimme, „gibt es keine Zufälle. Um es für euch auf eine weniger mystische Ebene zu bringen: Hätte euch nicht das Schicksal, Zufall, wie ihr vielleicht sagen werdet, in Person von Anja zu mir geführt, dann hätte ich die Kleider eben heute Abend mitgebracht.“ „Vielleicht“, schaute sie mir tief in die Augen, „hätte ich dann auch für Dich versehentlich 34 gewählt, so aber ist alles bestens.“
Ingrid hatte Recht. 34 wäre in der Tat ein bisschen zu knapp gewesen.
Die Frage nach der „Leihgabe“ hatte sie aber noch nicht beantwortet.
„Das“, verlor sich Ingrid in kryptischen Erklärungen, „ist Teil einer künstlerischen Aktion, eines Happenings, das sich Trienetje ausgedacht hat. Fragt bitte nicht weiter nach, lasst euch überraschen. Bitte!“
Wir mochten Überraschungen.
Keine von uns konnte sich einen Reim auf Ingrids flehentlich vorgetragene Ausflüchte machen, doch sie hatte unser Vertrauen gewonnen.
„Bis gleich“, verabschiedeten wir uns von dieser merkwürdigen Frau, folgten Anja, freuten uns auf ein paar Stunden der Entspannung...
(Fortsetzung folgt)
Kommentare
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ich gratuliere dir. Du hast 7 Bewertungen und als Leservote eine 10,0. Das habe ich noch nie zuvor gesehen. Diese Geschichte ist aber auch der Hammer. :-)
LG
Elmar«
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auch diese Geschichte reiht sich nahtlos an deine anderen an. Vom Stil und der Umsetzung sowieso, aber auch vom Verlauf der Handlung. Im Prinzip ist es ein Gesamtwerk, das man aber auch konzentriert lesen muss. Die vielen liebvollen Details mag ich, hin und wieder sind mir die rasanten "Talfahrten" etwas zu schnell und ich wünsche mir etwas zeit um zu verschnaufen.
Wenn mir eines negativ aufgefallen ist, dann - es müssen unbedingt mehr Lehrzeilen in den Text! Das Auge braucht diese optische Stilmittel, wenn man am PC liest :-)
Was mir sonst so auffiel, schicke ich dir per pn.
Die dir hier verweigerte Anerkennung in Form von öffentlichen Kommentare, bekommst du aber sicher, wenn du deine "Mädchen-Saga" einem Verlag anbietest :-)
LG Mondstern «
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