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Kommentare: 5 | Lesungen: 5982 | Bewertung: 8.64 | Kategorie: Lesbisch | veröffentlicht: 13.03.2009

Vier Mädchen, Kapitel 8 bis 10

von

Der Samstag begann wenig erfreulich.


Mit dicken, schmerzenden Köpfen wachten wir erst gegen Mittag endgültig auf. Ich als erste, Lisa wenige Minuten später.


Das sich gegenseitig hoch schaukelnde Lamentieren über unsere Brummschädel, die obligatorischen Schwüre und Beteuerungen, bis zum Ende aller Tage nie wieder Rotwein trinken zu wollen, weckte auch Yasmina auf. Über der Stadt lachte die Sonne, sandte ein paar dünne Strahlen durch das immer noch fast geschlossene Rollo in unser stickiges, muffiges Schlafzimmer.


„Jetzt ist Claudias Tante unter der Erde“, sagte Lisa, nachdem sie einen flüchtigen Blick auf den Wecker geworfen hatte, „Viertel nach Zwölf.“


„Wie spät ist es!?“ schnellte Yasmina hoch, wirkte aufrichtig überrascht.


Da saßen wir nun alle drei einträchtig nebeneinander, splitternackt, Hüfte an Hüfte, gebeutelt von den üblen Nachwirkungen der gestrigen Rotwein-Orgie.


„Ich muss mal“, richtete sich Yasmina als erste weiter auf, sank aber wieder zurück auf ihren Po.


„Du hast doch...“, wollte ich gerade ihr Bedürfnis kommentieren, als mir Lisa ihren Zeigefinger auf meine Lippen drückte.


Klar, wir hatten uns doch in der Nacht, oder war es schon am frühen Morgen, geschworen, Yasminas sicherlich alkoholbedingte Inkontinenz für uns zu behalten.


„Und wer holt jetzt frische Brötchen“, begriff ich Lisas Fingerzeig. Ziemlich rasch angesichts des desolaten Zustands, in dem ich mich gerade befand.


„Na, Du natürlich“, befand Lisa, dass ich doch die einzige sei, die „frische Kleidung“ hätte, mich eben nur rasch anziehen müsse, um zum Bäcker, zwei Straßen weiter, zu huschen.


„Meine Sachen sind in der Waschmaschine“, begriff ich ihr Kommando nicht sofort, doch dann verstand ich, was sie meinte.


„Ich hab Dir doch etwas Schickes rausgelegt“, bestätigte Lisa meine dunkle Vorahnung.


„Nein!“, protestierte ich, „nicht in diesem Zustand!“


„Wenn nicht jetzt, wann dann?“, krähten die beiden unisono – Aha, sie schienen sich bereits vorzüglich erholt zu haben, während ich immer noch in meinem Widerwillen gefangen war, mich dagegen sträubte halb beduselt auf die Straße zu gehen, mit kurzem Mini, transparenter Bluse und diesem String, von dem sicher noch nicht mal das Bändchen zu sehen sein würde. Da könnte ich auch gleich nackt auf die Straße laufen.


Dabei fühlte ich die kalte Nässe auf meinem Po, saß in Yasminas Pisse, mein Po und meine Beine auf der klitschnassen Matratze zwischen den beiden schon wieder fröhlich gackernden Gören.


„Brötchen, wir wollen Brötchen, leckere frische Brötchen!“ skandierten die Wahnsinnigen, „warme knusprige Brötchen!“ Dabei zwängten sie meine Hüfte zwischen die ihren, so, als sei ich der Belag für ihre ofenfrischen Backwaren.


Das war mir zu viel.


„Ich muss erst duschen“, versuchte ich Zeit zu gewinnen.


„Nix, da!“, befahl Lisa.


Die Geruchsprobe, die meine Hand von meiner schleimverkrusteten Scheide, von meinem Po, genommen hatte, ließ aus meiner Sicht allerdings keine Alternative zur Dusche zu. Ja, sogar ein leichter Anflug von Ekel mischte sich in die Wahrnehmung meiner Nase, kalte Pisse stinkt einfach.


„Wenn Du meinst“, sagte Lisa in diabolisch klingendem Tonfall, „dass Du mein Höschen nicht verschmutzen möchtest, dann gehst Du eben ohne!“


„Spinnst Du?“, wuchs meine Renitenz, „ohne Slip in diesem kurzen Mini? Niemals!“


Allerdings erschien es mir in diesem Moment auch ziemlich belanglos, ob ich nun einen String trug, der nur zu erahnen war, oder ob ich gleich auf dieses dünne Bändchen zwischen meinen Backen verzichten würde.


Irgendwie begann ich, Gefallen an diesem Gedanken zu finden.


Sicher, ich müsste kurze Trippelschritte machen, dass mein Röckchen nur ja nicht hoch rutschen, meine Scham als öffentliches Ärgernis entblößen würde. Das könnte funktionieren, ich müsste nur stocksteif und gerade gehen, dürfte mich um Himmels willen nicht bücken.


Mir gefiel die Vorstellung, wie ich die sicherlich nur fünf Fußminuten zum Bäcker zurücklegen würde, nur darauf bedacht, meine rasierte Pussy und meinen Arsch nicht zu sehr der Öffentlichkeit preis zu geben. Gaffen würden sie ohnehin, doch für alles weitere müsste ihre Phantasie herhalten.


Ja, diese frivole Vorstellung machte mich an, brachte mein Lustzentrum zum Kribbeln.


Andrea? - Ich kam mir in diesem Augenblick meiner Gedanken selbst äußerst fremd vor, nein, nein, das war nicht ich, ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie eine exhibitionistische Ader verspürt: im Gegenteil. Ich war ein eher diskreter Mensch, zumindest bis zu bis zu dieser Minute.


Richtig, wenn ich in Fahrt bin, dann lebe ich meine Sexualität auch hemmungslos aus, gebe mich hin, bin die personifizierte Wollust.


Aber doch nicht in aller Öffentlichkeit!


Oder doch?


Was war mit Claudias und meiner Fernsteuerung im Unterricht? - Yasmina hatte unsere Geilheit bemerkt, sich davon anstecken lassen. Und warum sollten auch nicht andere auf Claudia und mich aufmerksam geworden sein? - Oder, auf Lisa und mich auf dem Mädchenklo, waren wir wirklich so leise gewesen, wie wir es uns eingebildet hatten?


Wir?! ­ Vielleicht war es ja nur ich, die im Ausleben ihrer Geilheit nur noch Möse ist, alles andere um sich verdrängt, ignoriert.


Vielleicht standen Lisa und Yasmina ja sogar darauf, mehr oder weniger heimlich beobachtet zu werden, sich zu zeigen.


Yasmina spannte gerne, das war klar. Eitel war sie ohnehin, ja, sogar mit einem leichten Hang zum Narzissmus, zumindest was ihre Haare betrifft. Ihre sicherlich einzigartige Löwenmähne. Ihr schönes, zärtliches Haar...


Und Lisa? - Lisa stand sicherlich auf alles, was mit Provokation zu tun hat, so, wie sie mir ihren Arsch in der Toilette präsentiert hatte.


Ach, Blödsinn, Provokation würde ihr als vorherrschendes Charakteristikum bei weitem nicht gerecht, Lisa besaß ein unglaubliches Einfühlungsvermögen. Ihre Empathie ließ ihr selbst in den eigenen Momenten höchster Ekstase das Gespür für die Gedanken und Gefühle ihrer Geliebten.


Klar, sie hatte auch eine ausgeprägt dominante Ader, musste alles im Griff haben, war trotz ihrer Verspieltheit konsequent und geradlinig.


Was hatte ich da nur für zwei wunderbare Freundinnen gewonnen. Grenzenlos geil und doch menschlich so nahe, so vertraut, so in tiefer Liebe verbunden.


„Hunger, Hunger, Hunger!“, reagierten Lisa und Yasmina in kindischer Eintracht auf meinen, sie beide verliebt, verklärt, fixierenden Blick.


Ach ja, die Brötchen.


„Ich bin schon fast unterwegs“, sagte ich, „aber die Bluse ziehe ich nicht an, gib' mir bitte etwas anderes, Lisa, „ein einfaches Baumwoll-T-Shirt oder so etwas, Hauptsache blickdicht.“


„Und der Mini?“ - „Denn zieh' ich an, ohne Slip.“


„Gut, sehr gut!“ - Spürte ich da etwas verschwörerisch-diabolisches zwischen den beiden?


„Nimm das hier“, kramte Yasmina zwischen den Kissen, bis sie endlich ihr verknülltes Top hervor zog und zu mir herüber warf.


O, ja, dieses Top aus Pannesamt war genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Es schmiegt sich weich an die Haut, ist dabei aber in seiner changierenden Oberfläche so dicht, dass sich die Nippel nicht unbedingt darunter abzeichnen, zumindest in „normalem“ Zustand nicht.


„Steht Dir super“, jubelte Lisa, nachdem ich Yasminas Top übergestreift hatte. Nun ja, Yasmina ist ein bisschen kleiner als ich, und so reichte der bei ihr die Schultern frei legende Ausschnitt bei mir gerade bis zum Schlüsselbein, und mein Nabel war so gerade eben bedeckt.


Wie eine zweite Haut formte der weiche aber dicke Stoff meine Brüste, gab ihnen einen äußerst stimulierenden Halt. Doch bereits die geringste Wendung meines Oberkörpers ließ den Saum über meinen Nabel rutschen.


Egal.


Dieses etwas knapp geratene Top schmeichelte meiner Haut - meiner Nase allerdings weniger. Um ehrlich zu sein: Es roch, nein: es stank nach kaltem Schweiß. Yasminas Schweiß des gestrigen Nachmittags. Es bedurfte einiger Sekunden der Überwindung, diesen nun auch an mir haftenden Geruch zu akzeptieren. Er war von Yasmina, meiner Geliebten, und so wurde er zu meinem.


Lisa war inzwischen ins Wohnzimmer gehuscht, kam mit dem Rock und meinen Sandaletten zurück. Als sie mir den Mini reichte, mir dabei einen zärtlichen Kuss auf den Mund hauchte, wich sie leicht zurück. Ich spürte, dass ihre Nase zumindest so sensibel war, wie die meine...


„Herz ist Trumpf“, sagte sie nur, ließ sich gleich wieder neben Yasmina auf die Matratze fallen. „Und jetzt“, forderte sie, „lass' uns Deine Ausgehtauglichkeit begutachten.“


Ein grünes und ein blaues Augenpaar registrierten erwartungsfroh jeden meiner Handgriffe beim Überstreifen des schwarzen Minis. Au, weh, der war wirklich knapp. An den Hüften saß er perfekt, aber ich musste ihn kräftig dehnen, damit mein Po zumindest bedeckt war. Doch der Stretch-Anteil hatte gewisse Grenzen. Ich zubbelte, zog, dehnte den Stoff bis an seine Grenzen, doch es half nichts. Gerade ein, zwei Zentimeter trennten den Bund von meiner Spalte, noch tiefer konnte ich den Mini nicht ziehen. Höher auch nicht, dann hätte mein Po im Freien gehangen. Lisa war doch in allem etwas schmaler gebaut als ich.


Auf was für ein Abenteuer ließ ich mich da nur ein?


„Süß siehst Du aus“, schwärmten Lisa und Yasmina beinahe gleichzeitig, und ich glaube, sie meinten es ehrlich. Meine anfängliche Skepsis, mein Unbehagen, löste sich mehr und mehr. Ich genoss das Gefühl, bekleidet und doch splitternackt zu sein, mich den beiden so aufreizend zu präsentieren.


Ich legte die Hände auf meine Hüftknochen, ließ mein Becken kreisen, wand den beiden meinen Rücken zu, hob das Röckchen, streckte ihnen meinen Arsch entgegen, drehte mich wieder, entblößte meine Scham, trommelte mit zwei Fingern gegen meine Spalte.


„Wow, mach weiter Andrea!“, feuerten mich Lisa und Yasmina an, und ich war wie von Sinnen. Wie im Rausch setzte ich meinen Tanz fort, fühlte die Säfte steigen, stieß zwei Finger in meine Pussy, dirigierte mit diesen feucht-glänzenden Fingern das imaginäre Orchester meines sich zunehmend wilder gestaltenden Tanzes, stieß erneut zu, streckte meinen Arsch weit nach hinten, ließ die feuchten Finger durch die Ritze gleiten, widerstandslos in meiner Rosette versinken, presste die beiden Finger wollüstig durch meine vorgespielt zusammengepressten Lippen in meinen Mund, lutschte, sog, massierte meine Liebesperle, ließ die Finger in meiner klitschnassen Fotze rotieren, wodurch sich meine anfangs sinnlich-runde Tanzvorführung in den ekstatischen Zuckungen meiner animalischen Masturbationsorgie verlor, meinen Saft, so heftig wie noch nie, bis auf meine Schenkel spritzen ließ. Wie ein Vulkan schleuderte meine zuckende Fotze ihre Eruptionen heraus, die Lava suchte sich ihren Weg bis zu meinen Knöcheln, zu meinen Fersen, die diese gewaltige Kraft, dieses bleierne Gewicht, kaum noch halten konnten.


Es waren wohl die letzten Nachwehen des Alkohols, die ihren stechenden Tribut in meinen Schläfen forderten, mich brutal aus den Höhenflügen meines Orgasmus rissen, einem Höhepunkt, den ich in dieser kurzen, heftigen Intensität noch nie zuvor erlebt hatte. Mein ganzer Körper spielte verrückt, die Beine zitterten, und das Erdbeben in meiner Lustgrotte löste einen heftigen Steinschlag auf meine Schläfen aus.


Ja, selbst die sich im Abschlecken meiner Beine abwechselnden Zungen von Yasmina und Lisa versetzten meinen Schläfen mit jedem geilen Zungenschlag einen heftigen Stich. Als sich Lisa meiner triefenden Möse näherte, da wollte ich ihren Kopf nur noch zurückstoßen, drückte ihn aber fest an mich, innerlich zerreißend in diesem Wechselbad aus Lust und Schmerz, wobei die Lust letztendlich stärker war.


„She's a squirting girl!“, tönte Yasmina.


Ich wusste in dem Moment nicht, was sie damit meinte, aber aus ihrer Stimme klang Bewunderung.


„Du bist eine Spritzmöse!“, übersetzte Lisa, die dafür kurz ihr Zungenspiel zwischen meinen Schamlippen unterbrach, „damit könntest Du auftreten, sogar Geld verdienen.“


Sollte das jetzt ein Kompliment gewesen sein?


Wenn ja, dann zumindest eines, das ich nicht akzeptieren konnte. Sex für Geld, nein, damit waren, zumindest für mich, die Grenzen der Toleranz überschritten. Die Sexualität ist ein Akt der Hingabe, der Liebe. Sie erwächst aus dem Gefühl des sich Vertrauens, des Begehrens.


„Andrea, Andrea“, seufzte Lisa, „Du bist ja noch empfindlicher als ich. Dabei hast Du uns nur in Erstaunen versetzt, ich zum Beispiel habe noch nie so heftig abgespritzt, wie Du gerade eben.“


„Lass' uns das nicht zerreden“, war mir das Gefühl, dass darüber diskutiert werden sollte, wer, wann, wie und warum kommt oder nicht, äußerst unangenehm, ja befremdlich. Das sind diese Slapstick-Situationen ŕ lŕ „War ich gut, Schatz?“ und der Antwort, „Ja, aber hast Du noch lange gemacht?“


„Ich habe Hunger, wir wollen Brötchen!“, klärte Yasmina die Situation, die meine wirren Gedanken eines vom Rotwein gemarterten Hirns für einen Moment verspannt hatten.


Ich kam mir immer noch vor wie eine Idiotin. Ja, ich musste endlich lernen, nicht jede Nuance eines Nebensatzes gleich auf die Goldwaage legen und analysieren zu müssen.


Lisas Humor aber stimmte meine Seele gnädig.


„Komm' Spritzmöse!“, sagte sie, ein letztes Mal schmatzend mit ihrer Zunge durch meine Spalte gleitend, „jetzt bist Du für die böse, böse Außenwelt passabel präpariert.“


„Nimm meinen Rucksack mit, da ist mein Portemonnaie mit genügend Geld drin“, gab mir Yasmina mit auf den Weg, „und ich möchte zwei Kürbiskernbrötchen, wenn es die heute Mittag überhaupt noch gibt. Sonst zweimal Sesam.“


„Für mich zwei Weltmeisterbrötchen“, sagte Lisa, „mit Mohn, Sesam und vielen Körnern, zur Not tun's auch zwei Röggelchen.“


Das waren klare Anweisungen. Ich selbst hatte bei dieser Brötchen-holen-Aktion den Vorteil, dass ich spontan wählen konnte, wonach mir gerade gelüstete. Im Moment hatte ich noch gar keinen Appetit, wer weiß, was der Duft frischer Backwaren in meinem Schädel anrichten würde...


Unvermittelt stand ich auf der Straße, auf dem Bürgersteig vor Lisas Wohnung. Ich war wie paralysiert, befand mich in einer anderen, fremden Welt. Menschen, die hektisch und achtlos an mir vorbei schwirrten, hupende Autos vor mir auf der Straße, sich nur Meter um Meter vorwärts tastend, ein ganz gewöhnlicher Samstagmittag in der Großstadt.


Nur blinzelnd konnte ich die grelle Mai-Sonne ertragen, Blitze marterten meinen Kopf, zuckten von einer Schläfe zur anderen.


„Junge Frau, sie sind wohl etwas voreilig aus dem Haus gegangen“, sprach mich eine ältere Dame freundlich lächelnd an, und dann war sie auch schon in der Menge verschwunden. „Ja, ja, der Frühling“, schmunzelte der ältere Herr neben ihr, offensichtlich ihr Gatte. Nur schemenhaft hatte ich die beiden Herrschaften wahrgenommen, registrierte deren freundliche Ansprache aber erst, als sie längst in dem Gewusel aus Menschenleibern untergetaucht waren.


„Voreilig aus dem Haus... Frühling...“ ?!! - Erst jetzt wurde ich richtig wach.


Au weia, ich hatte die ganze Zeit mit entblößter Scham da gestanden, der Rock war immer noch in der gleichen Position, in die ihn Lisa geschoben hatte, lag wie ein Gürtel über meinen Hüften. Mit meinem Arsch, meiner blanken Pussy stand ich mitten in der lärmenden City. Samstagmittag, Hochbetrieb.


Hastig zurrte ich meinen Mini zurecht, dehnte ihn auf die höchst mögliche Länge. Wie peinlich!


Oder war es mir doch nicht peinlich?


War es die durch Menschen und Autos erhitzte Luft, die meiner blanken Pussy schmeichelte, oder hatte dieses aufkeimende Kribbeln vielleicht eine ganz andere Ursache? Fand ich Gefallen daran, mich ohne Slip, meine Scham nur spärlich bedeckt, in aller Öffentlichkeit zu zeigen?


O, ja. Ich fand Gefallen daran. Ich, Andrea, die ihre kaum Grenzen kennende Versautheit bisher nur in geschlossenen, geschützten Räumen ausgelebt hatte, zeigte sich in aller Öffentlichkeit...


Ich hatte einen Auftrag.


Nicht trippelnd, nein, mit großen Schritten steuerte ich der Bäckerei entgegen. Fühlte die gierigen Blicke auf meinem Körper, gierige Gaffer, die ich selbst nicht sah, spüren, aber nicht beachten wollte. Ja, ich Andrea, fühlte mich als Pussy-Model auf dem Catwalk. Selbstbewusst, stolz auf meinen Körper, meine Rundungen, meinen „geilen Arsch“, wie ihn Lisa und Yasmina so sehr liebten.


Sollten ihn doch alle sehen!


Während ich mich noch an meinen selbstverliebten Gedanken ergötzte, stand ich auch schon vor der Bäckerei. Au Backe, da drängelten sich mindesten zehn, zwölf Menschen in diesem kleinen Ladenlokal.


Eine neue Herausforderung, die musste ich jetzt meistern. Bis hierher war ich nachgerade geschwebt, doch jetzt musste ich mittenrein in dieses Menschenknäuel. Einmal tief atmen, noch einmal das Röckchen gestrafft - „Guten Tag, allerseits.“


Niemand schien mich zu registrieren, alle waren nur darauf bedacht, dass sich keiner vordrängelte. Trotz aller Enge hatte ich jedoch viel Platz um mich herum. Ein junger Mann, den andere in meine Nähe geschubst hatten, drehte angewidert seinen Kopf von mir weg, rümpfte deutlich erkennbar die Nase.


Es dauerte eine ganze Weile, bis ich die Ursache begriff: Mein Top, Yasminas Schweiß getränktes, stinkendes Pannesamt-Top. Das war mir jetzt wirklich peinlich, zum Weglaufen peinlich. Aus dem allgemeinen Getuschel konnte sich sogar das Wort „Hornstraße“ heraushören. Hornstraße?!, Da ist doch Kölns größter Puff!


Die meinten doch wohl nicht mich!


„Kommen se, Fräuleinchen, jehen se mal ruhisch vor“, riss mich ein etwa 70-jähriger Mann aus meinen Flucht-Gedanken. Dabei spürte ich, wie mir die Kundschaft im Laden mit ihren Augen förmlich die Kleider vom Leib schälte, mich aber selbst mit der Kneifzange nicht angefasst hätte. So gab mir mein Gestank, so kurios das klingt, einen Teil meiner Selbstsicherheit zurück. Ich spürte ihre Geilheit, aber keiner von ihnen würde mir zu nahe kommen.


„Danke, Opa“, rächte ich mich bei dem älteren Herrn für das „Fräuleinchen“, schritt zum Tresen und gab meine Bestellung auf. Lisas und Yasminas Wünsche konnten erfüllt werden, ich selbst entschied mich für eine Käsestange.


Dann aber passierte das, was nicht passieren durfte. Yasminas Portemonnaie war offenbar nicht richtig verschlossen, jedenfalls kullerten etliche Münzen heraus, fielen klimpernd auf den Boden.


Nicht einer der Männer, nicht eine der Frauen im Lokal machte auch nur ansatzweise Anstalten, die Münzen aufzusammeln. Im Gegenteil: ein schmerbäuchiger Glatzkopf starrte ungeniert und geil auf meinen Arsch, gierte danach, endlich „alles“ zu sehen. Den Arsch und die Fotze der dreckigen Nutte aus der Hornstraße.


Ich aber stand da, starr, paralysiert. Ich hatte nicht gesehen, welche Münzen aus dem Portemonnaie gefallen waren, es mochten ein paar Cent sein, vielleicht auch ein paar Euro. Yasmina würde wissen, wie viel Geld fehlte, und ich würde es ihr zurückzahlen. Aber diesem ekligen Kerl würde ich meinen nackten Arsch nicht zeigen. Das stand fest.


„Alles Kavaliere hier, oder was?!“, hörte ich eine junge Stimme, die Stimme einer jungen Frau, die sich von hinten zu mir vorkämpfte. Offenbar war sie nach mir gekommen, ich hatte sie jedenfalls bis dahin nicht bemerkt.


Sie mochte in meinem Alter sein, vielleicht etwas jünger. Die zahllosen Piercings in ihrem blassen Gesicht waren das erste, was mir an ihr auffiel. An den Augenbrauen, den Nasenflügeln, Ohren. Ein Ring spaltete ihre ungewöhnlich schmale rosige Unterlippe, ihre Augen waren so grün wie die meinen, ihre Meckifrisur pechschwarz. So schwarz, dass die Blässe ihrer Haut noch um ein vielfaches betont wurde. Sie war von knabenhafter Statur, schmale Hüften, lange dünne Beine, die in einer dieser unsäglichen Tarnhosen mit etlichen Seitentaschen steckten. Unter ihrem olivgrünen T-Shirt zeichneten sich kleine, straffe Brüstchen ab, die ich auf 70A schätzte.


In Bruchteilen von Sekunden hatte ich dieses Mädchen taxiert, das da unvermittelt vor mir, der Salzsäule, stand, nur unwesentlich kleiner als ich selbst. Doch ihr tief in mich dringender Blick, ihr süßes Lächeln, das war mehr als Verständnis für meine prekäre Situation, die sie offenbar voll erfasst hatte. Als sie sich auf die Knie fallen ließ, um die Münzen zwischen all den Beinen und Füßen aufzusammeln, berührte einer ihrer Oberarme ganz leicht meine Schenkel. Das sanfte Vibrieren ihrer Muskulatur signalisierte mir, dass dies kein Zufall war. Ebenso beiläufig berührte sie mit der Hand meinen Fußrücken, erzeugte damit elektrisierende Impulse, die sich in meinem Lustzentrum konzentrierten, die Spannung steigerten, die Produktion des Nektars in Gang setzten.


„Hier“, richtete sich die Unbekannte wieder auf, strich dabei mit ihrer Wange über meine Wade, „hier ist Dein Geld.“


Das waren nicht nur Münzen, die sie da zärtlich in meine Hand legte...


Ein kurz dahin gehauchtes, eher schüchternes Lächeln, und schon war sie durch die Tür.


Erst draußen öffnete ich die Hand, mit der ich das Münzgeld umschlossen hielt. O, das waren fast fünf Euro.


Und ein vielfach gefalteter Notizzettel, den ich mit zitternden Fingern öffnete.


„Alina“ las ich – und eine Handynummer.


Alina, ein Name, ganz nach meinem Geschmack.


Ein junges, süßes Mädel, das sich ganz offensichtlich in mich verliebt hatte. Ein Mädchen, das mir geholfen hatte, meine Würde zu wahren. Ein Mädchen, das mir vertraut erschien, dabei doch so ganz anders war. Alleine die Piercings, diese schrägen Klamotten. Diese Militärhose. Nein, das war nicht meine Welt.


„Tut mir leid, süße Alina“, sagte ich laut vor mich hin, zerriss den Zettel in 1000 kleine Fetzen, ließ sie aus meiner Hand auf den Gehweg rieseln.

Frivoles Ausgehen als Belohnung

Während ich die 1000 Schnipsel mit den Sohlen meiner Sandaletten in den Boden rieb, kamen mir erste Zweifel. Warf ich da nicht einfach etwas weg, was mich noch wenige Minuten zuvor so intensiv berührt, angesprochen hatte? Zerstörte ich nicht gerade das Band zu einem Mädchen, das so ganz anders war als wir, so fremd, aber voller Reize?


Ja, ich zerstörte die vielleicht einzige Möglichkeit, jemals wieder mit ihr in Kontakt geraten zu können, jener Alina, der kleinen Punkerin, deren Courage mich aus einer prekären Situation gerettet hatte, Alina, die mich erregte, so fremd und anziehend zugleich.


Mir war in diesem Moment bewusst, dass sich Alina in mich verliebt hatte. Eine Verliebtheit, die Nähe erzeugt. Sinnlichkeit, Spannung - und dann, wenn sie ihr Anheizen vollendet hat, macht sich die Urheberin einfach aus dem Staub. Hoffend, dass sie verstanden, dass ihr Begehren erwidert wird. Vermutlich hielt sie gerade ihr Handy in der Hand, sehnte sich nach meinem Anruf...

Erst als ich ganz sicher war, dass niemand mehr die unter meinen Füßen zerriebenen Schnipsel rekonstruieren könnte, erst da ging ich langsam weiter.


Nach Hause. Wo ich sicherlich schon sehnlichst erwartet wurde.


Yasmina und Lisa, meine geliebten Freundinnen, das Warten auf Claudias Rückkehr – nein, in meinem Herz gab es keinen Platz für eine weitere Liebe.


„Tut mir Leid, süße Alina“, waren meine Gedanken wieder ganz bei Claudia, Lisa und Yasmina.


Dass ich, aufgeheizt durch meine Fantasie, Alinas Piercings auf meiner Klitoris spüren zu wollen, schon wieder mächtig Sekret in mir sammelte, ja, das war doch irgendwie auch Lisas und Yasminas Schuld.


Nein, sorry, das war keine Frage von Schuld. Ich selbst hatte mich doch so schnell in dieses Rollenspiel des Zeigens gefügt, diesem geilen Gefühl, dass ich auskosten, ja, genießen durfte. Yasmina und Lisa hatten nur den Anstoß gegeben, jenen kleinen Tick, der eine weitere Facette meiner sexuellen Obsessionen geöffnet hatte.


Ja, ich genoss die gierigen Blicke auf meinen Körper, selbst dieser eklige Kerl in der Bäckerei bestätigte mich im Nachhinein – Er war ja nun glücklicherweise weit genug weg.


Auch Alina war weit weg, als ich an Lisas Wohnungstür klopfte, meine Rückkehr krähend mit „Frische Brötchen!!“ ankündigte.


Yasmina öffnete die Tür, ihr noch nasses Haar klebte auf ihren Schultern.


„Da bist Du ja endlich“, sagte sie erleichtert, „wir haben uns schon Sorgen gemacht.“


„Wieso Sorgen?“


„Schatz, Du warst mehr als eine Stunde weg!“, mischte sich Lisa ein. Auch ihr Haar war noch leicht nass, ihr Feuerkopf wirkte etwas dunkler als in trockenem Zustand. Beide trugen weite, schlabbernde T-Shirts, deren Länge bis auf ihre Schenkel reichte. Ihre Brüste zeichneten sich unter dem dünnen Stoff ab, offenbar hatten beide geduscht und sich nur schlampig abgetrocknet, streckten mir vier provozierend harte Nippel entgegen, deren Anblick diese erregende Nässe auf mich übertrug, wenn auch in etwas tiefer gelegene Regionen meines Körpers...


Ich stand immer noch halb im Flur, spürte den frischen Luftzug, der durch die Fenster in den Hausflur zog. Sie hatten alle Fenster sperrangelweit aufgerissen, den Mai in die Wohnung gelassen, die muffige Atmosphäre, diese stickige schwere Luft aus verbrauchtem Atem, Alkohol und anderen Gerüchen in den Orkus gejagt.


Es roch nach frischem Kaffee, nach zwei betörend duftenden Rosen, nach Frühling.


Und da war dieser andere Geruch, dieser Gestank, den der leichte Durchzug in meine empfindliche Nase wehte. Dieser fürchterliche Gestank. Mein Gestank.


„Jetzt komm' endlich rein“, zog mich Lisa in die Wohnung, schob die Tür mit ihrem Fuß in die Angeln, hob dabei ihr Bein so weit, dass ihr T-Shirt über ihren Po rutschte. O, unter dem T-Shirt war sie völlig nackt.


Ich aber stand, immer noch um Worte ringend, mitten im Wohnzimmer, dem blitzsauber aufgeräumten Zimmer, keine Spur mehr von unserer gestrigen Rotweinorgie.


Und zum ersten Mal hörte ich Musik in dieser Wohnung, Lisas Wohnung. Katie Melua, o, ja, ich liebe deren Stimme.


„Wir haben Dir ein Bad gerichtet“, nahm mir Yasmina ihren Rucksack aus der Hand, den Rucksack mit den Brötchen und ihrem Portemonnaie, brachte ihn in die Küche.


Obwohl es nun gar nicht zu „Piece by Piece“ passt, standen die beiden grinsend vor mir, legten jeweils einen Arm auf ihre Schultern und führten mir eine Art CanCan vor, warfen ihre Beine in die Höhe, aber so aufreizend langsam, so lasziv, dass ich das Lächeln ihrer nackten Pussys genüsslich bewundern konnte...


Lisa beendete den animierenden Tanz, kam zu mir, zog mir das Schweiß getränkte Shirt über den Kopf, während Yasmina meinen Mini mit einem heftigen Ruck auf meine Knöchel riss, dass ich ihn selbst mit einem leichten Schlenker ins Zimmer kicken konnte.


„Und jetzt ab in die Wanne mit Dir“, gab mir Lisa einen schmatzenden, saugenden Zungenkuss auf die linke Brustwarze, Yasminas Zunge umfuhr den Hof der anderen, brachte den Nippel mit knappen, harten Stößen zum Erblühen.


Schon wollte ich mich diesem geilen Zungenspiel ergeben, als zwei Hände fest und gar nicht angenehm auf die Backen meines Pos klatschten.


„Ab, in die Wanne!“

Yasmina und Lisa hatten mich sanft aber energisch ins Bad dirigiert, gleich die Tür hinter mir geschlossen.


Und da war er wieder, dieser wunderbare Duft des Jasmin-Schaumbades, der selbst den von mir ausgehenden Gestank zu überspielen vermochte.


Ich stieg in die Wanne, das Wasser war vorzüglich temperiert, schmeichelte meiner Haut, der Duft betörte meine Nase, und schon war ich bis zum Kinn in diese wohlige Wärme getaucht, dieses Entspannende, das all die Verkrampfung meines Körpers löste.


Mit großen Augen registrierte ich, wie sich die Bläschen des Schaums mehr und mehr auflösten, sich eine cremige Haut, fast wie ein Ölfilm, über die Wasseroberfläche ausbreitete. Die duftenden Bläschen, die kaum in der Lage waren, all die Spuren der letzten Nacht, dieses halben Tages, unbeschadet zu überstehen.


Als ich meine Haare mit der Brause eingefeuchtet hatte und nach dem „kostbarsten Shampoo der Welt“ griff, ja, da hatte ich das Gefühl, dass es mehr geworden war. Mehr, als nach Yasminas Haarwäsche. Und die beiden waren doch inzwischen auch geduscht...


Ich schnupperte an der Öffnung der Flasche, hmm, der Duft hatte sich nicht verändert, die Moschus-Note war unverändert dominant.


Während ich mir die Haare wusch, sich meine Kopfhaut mehr und mehr entspannte, glaubte ich ein Kichern zu hören. Ich schaute zur Tür, aber die war nach wie vor verschlossen.


Die Ereignisse der letzten Stunden bemächtigten sich meines verwirrten Kopfes.


Ich ließ das Wasser ab und begann mich erneut einzuseifen. Massierte das Duschgel zwischen meine Zehen, verrieb es über Beine und Schenkel, schäumte es in die Falten meiner Spalte, über den Damm, drang mit einem Finger mühelos in meine Rosette.

Alina!


Süße Alina!!


Ich stellte mir vor, dass ihre Klit von einem Ring durchzogen war, ihre äußeren Schamlippen auch, eine Armee aus Piercings.


Wie würde sich das anfühlen?


Sicher war sie auch rasiert. Diese von warmen Säften getränkten Metallringe. Alinas Fotze auf der meinen!


Vermutlich war auch noch ihre Zunge gepierct, mit einer Perle auf dem für „süß“ ausgelegten Geschmackszentrum. Ihre Zunge, ihre Perle, spielte mit meiner glatt rasierten Möse, rollte über die Haut, drang ein in mein rosiges Innerstes, kitzelte die Öffnung meiner Harnröhre, rotierte lüstern über meine sprießende Knospe.


O, Alina!


Alina, jaahh!!


Sie hatte mich zu einem wunderbaren Höhepunkt gebracht.


Erst allmählich merkte ich, dass es meine Fingernägel gewesen waren, die diesen „Piercing-Orgasmus“ aus mir heraus gekitzelt hatten.


Das Wasser, das Badewasser, war längst im Ausguss der Wanne verschwunden, als auch die letzten Schauer meines Höhepunktes versiegten.


Hastig, weil langsam frierend, schäumte ich meinen Körper erneut ein, ließ die warme Dusche über meinen Körper rinnen, genoss die Sinnlichkeit des tropischen Wasserfalls auf meiner Haut, verspürte den Wunsch, diese Wärme nie enden zu lassen. Balsam für meine gerötete, überreizte Pussy.

„Ey, willst Du ewig duschen?“, standen Yasmina und Lisa im Bad, „das Samstag-16-Uhr-Frühstück ist fertig.“


Die beiden zogen mich wie einen nassen Sack aus der Wanne, begleitet von zahlreichen zärtlichen und wohl tuenden Küssen auf meine Arme, meine Schultern, meine Wangen. Mit zwei Handtüchern rubbelten sie meinen Körper trocken, ja, nicht nur trocken, sie massierten meine Haut, schenkten ihr eine überaus angenehme, anregende Wärme.


Kurz darauf trug ich auch so ein Schlabber-T-Shirt, goutierte die Frische, fühlte mich wieder als Mensch, als Frau.

„Jetzt erzähl' mal, warum Du so lange weg warst“, fragte Lisa während unseres ersten gemeinsamen Frühstücks, bei dem wir alle drei um den Glastisch herum knieten, gierig, weil hungrig, die Brötchen in uns hinein schlingend. Ich hatte gar keinen Appetit mehr auf die Käsestange, Lisa gab mir eines ihrer Weltmeisterbrötchen, das, mit Butter und Johannisbeergelee bestrichen, vorzüglich mundete.


„Wie war Dein Ritt auf dem Vulkan?“, wollte nun auch Yasmina wissen.


„Schön“, antwortete ich.


Das klang ziemlich belanglos, zu belanglos für all das, was ich während meines ersten „frivolen Ausgangs“ erlebt hatte.


Lisa und Yasmina fixierten mich mit ihren zärtlich, fragenden Augen.


Ja, da konnte ich nicht anders.


Die beiden waren meine liebsten, meine intimsten Freundinnen.


Liebe duldet keine Heimlichkeit.


Da sprudelte es auch schon aus mir heraus. Minutiös schilderte ich all meine Erlebnisse, ja, ich verschwieg nicht einmal meine Geilheit, die ich eben bei dem Gedanken an Alina in der Badewanne erlebt hatte. Diesen Reiz des Metalls auf meinem heißen Fleisch.

„Wow“, kommentierte eine leicht irritiert klingende Lisa meine Worte, „warum hast Du sie nicht mitgebracht?“


„Ja“, fiel ihr Yasmina ins Wort, „Claudia...“


„Halt die Klappe“, fuhr ihr Lisa verärgert in die Parade, fasste sich aber relativ rasch. „Mit der Kleinen hätten wir doch alle drei unseren Spaß haben können.“


Yasminas Einwand war mir in diesem Moment nicht so wichtig, ich verstand nicht, warum sie jetzt gerade Claudia erwähnen wollte. Egal, da ich nicht mehr jedes Wort auf die Goldwaage zu legen gedachte, versuchte ich Lisas Frage sachlich zu beantworten. „Es war ein Flirt“, sagte ich, „nicht mehr als ein belangloser Flirt. Alina hat mich erregt, richtig angemacht, aber sie ist doch so ganz anders als wir. Ich liebe Euch, ja, Alina war ein Flirt, ein Flirt, der meinem Ego geschmeichelt hat.“


„Und dieses geile Schwein aus der Bäckerei“, insistierte Yasmina. „Hättest Du es auch genossen, wenn er Dich gefickt hätte?!“


„Nein!“, erwiderte ich, und damit war dieses Thema erledigt.

Lisa aber war in ihren Gedanken längst bei der weiteren Gestaltung des Tages. „Wir müssen Dir noch einen Schlüssel nachmachen lassen“, sagte sie. „Ein bisschen shoppen, ein Eis essen.“


„O, ja“, griff Yasmina Lisas Vorschlag auf, „ein Eis würde ich an diesem herrlichen Frühlingstag auch nicht verschmähen. Einen leckeren Eisbecher mit vielen frischen Früchten.“


„Aber“, nach einer Pause, „was sollen wir denn anziehen. Ich meine, Andrea und ich, wir haben doch nichts mehr hier, was noch sauber ist.“


„Andreas Hose ist fast trocken“, meinte Lisa, „wir legen sie noch ein bisschen auf die Fensterbank, die Sonne wird sie vollends trocknen.“


„Ja, und!?“ war Yasmina mit dieser Antwort nicht so ganz zufrieden.


„Jetzt sind wir an der Reihe“, war Lisa schon wieder einen Gedanken weiter, „jetzt ist es an uns, Andreas Mut zu belohnen.“


„Hm“, maulte Yasmina, „sollen wir das wirklich machen?“


Da standen wir auch schon im Schlafzimmer vor Lisas Kleiderschrank.


Ich bemerkte zunächst jedoch die Handtücher, die mitten auf der Matratze lagen, schaute Lisa fragend an.


„Ich weiß“, stammelte Yasmina, „ich hab', ich meine, ich habe dieses Nasse selbst gespürt. Entschuldige Andrea, ich habe gedacht, es sei von Dir. Aber dann hat mich Lisa aufgeklärt. Sorry, das ist mir immer noch peinlich, ich habe die Matratze aber, so gut es ging, gereinigt.“


„Ist doch O.K.“, beruhigte ich sie, und schon waren wir wieder bei der Kleiderfrage.


Einer Frage, die Lisa offenbar schon längst für uns beantwortet hatte.


„Du, Andrea“, sagte sie in ihrer keinen Widerspruch duldenden Art, „nimmst das hier.“ Und schon hatte sie einen kunstvoll und verspielt gewebten, zinnoberroten Rio-String aus der Wäscheschublade gekramt. „Der macht sich hervorragend unter deiner dünnen, weißen Jeans.“


Wow, so ein süßes Etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Ich war sofort Feuer und Flamme, stellte mir das Leuchten vor, dieser knallrote String auf meinem Arsch, dieses Leuchten, das den dünnen Stoff der Jeans mühelos durchdringen würde. Dieser Jeans, die bislang nur unscheinbare, weiße Baumwoll-Slips gesehen hatte. Zärtlich streichelte ich mit dem zart gewebten Gewebe des zinnoberroten Rio-Slips über meine Wangen. Himmlisch.


In mir stiegen Gelüste, die ich bis dato nicht gekannt hatte. Wo war meine Diskretion geblieben, meine früher fast schon schüchterne Zurückhaltung?


„Ja, und die Bluse“, meinte Lisa, „die Bluse ist zwar auch weiß, aber wenn Du sie über dem Nabel knotest, ich meine, direkt unter deinen schönen Titten, ja, dann müsste das relativ sexy aussehen.“


Ich empfand nicht den geringsten Widerspruch, im Gegenteil. Ich ging völlig auf, in meiner erst vor ein paar Stunden geweckten Leidenschaft.


Bei Yasmina gestaltete sich die Kleiderfrage etwas schwieriger. Missmutig schob sie das Angebot in Lisas Kleiderschrank hin und her.


Aus Lisas Sicht aber stand Eines fest: „Jetzt sind es wir beide, Du und ich, die ohne Slip, Höschen, String oder was auch immer aus dem Haus gehen werden.“


Yasmina schluckte, fuhr mit der Hand über ihre Scham.


„Na, gut“, willigte sie ein, ohne so recht überzeugt zu sein, „das haben wir uns eben versprochen als Andrea unterwegs war. Wird bestimmt lustig.“


Oha, fuhr es durch meinen Kopf, die beiden schienen nicht nur geduscht und aufgeräumt, sondern auch schon den Nachmittag bis ins kleinste Detail abgesprochen zu haben.


„Sucht ihre beide ruhig weiter und geht das Drehbuch nochmal durch“, überraschte ich meine Freundinnen, nahm die Bluse, die Lisa offenbar schon gestern Abend wieder in den Schrank zurück gehängt hatte, verließ, den leuchtend-schönen Rio-String in der anderen Hand, das Schlafzimmer, zog das Schlabbershirt über den Kopf, warf es auf die Couch.


Als ich nun so splitternackt vor dem geöffneten Fenster stand, jenem Fenster, auf dem meine gewaschene Jeans zum Trocken lag, registrierte ich die beiden Augenpaare hinter einem Fenster des Hauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite.


In diesem Moment war es mir gleichgültig, ob es Jungen oder Mädchen, Alte oder Junge waren, dazu spiegelte das Glas der Fensterscheibe zu stark, doch ich spürte das Brennen dieser offenbar auf mich fixierten Augen.


Sollten sie doch ihre Show haben. Ich fasste mit meinen Händen unter meine nackten Brüste, knetete sie, fuhr hoch, zwirbelte die wachsenden Nippel zwischen meinen Fingern.


Und schon, schwupps, waren die Augenpaare verschwunden, das Fenster auf der anderen Seite durch einen dichten Vorhang verschlossen.


Feiglinge, dachte ich nur, zog als erstes, tänzelnd am geöffneten Fenster, den Slip an, genoss die Spitze auf meiner Scham, zog den String höher, spürte den über meine Rosette gleitenden Stoff, massierte mit dem zarten Stoff sanft meinen glatten, weichen Hügel.


Die Bluse knotete ich so, dass meine Brüste knapp über der Schlaufe lagen, sich aber noch genügend Luft zwischen meinen Nippeln und dem seidigen Stoff befand. Und jetzt die Hose. O, die war immer noch nass. Offenbar ist die Maisonne doch nicht so stark, wie wir, ich, es uns, mir, zuvor eingeredet hatten.


Ich tänzelte immer noch vor dem geöffneten Fenster, als sich der noch feuchte Stoff der Jeans an die Haut meines Körpers schmiegte, ja, mit ihr zu verschmelzen schien. Es war ein kühlendes, frisches, aber ungeheuer anregendes Gefühl.


Die geschlossenen Vorhänge im gegenüberliegenden Haus, das Gezeter aus dem Schlafzimmer, diese Streiterei zwischen Lisa und Yasmina über die Kleiderfrage – das alles interessierte mich gar nicht weiter. Meine beiden Hände drückten gegen meine Leiste, begierig, die Nässe des Stoffs noch intensiver zu spüren.

Die Anprobe der beiden schien eine Ewigkeit zu dauern.


Endlich.


Yasmina kam als erste heraus. „Wow“, sagte ich, ohne dass ich gesehen hatte, was sie trug. Das „wow“ aber gab ihr Sicherheit, dabei verschlug ihr neues Outfit mir tatsächlich die Sprache.


Yasmina hatte ein schwarzes, sündhaft kurzes Trägerkleid gewählt, das nur knapp über ihren Poansatz reichende, in Falten geraffte Rockteil wirkte ungeheuer sexy. So hatte ich die „Hosenfrau“ Yasmina noch nie zuvor gesehen. „Wow“, sagte ich erneut, und mittlerweile hatte ich Yasminas ganze Erscheinung erfasst. „Du bist wunderschön.“


„Meinst Du?“, fragte sie in laszivem Ton. Mit der einen Hand lüftete sie ihr Röckchen, mit der anderen fuhr sie über ihre blanke Pussy. Wie betörend schön sie doch war.


Ja, auch Yasmina hatte in den letzten Stunden, diesen beiden Tagen, viele neue Erfahrungen gesammelt, zeigte mit ihren Augen, wie wohl sie sich dabei fühlte.


Sie schüttelte ihre allmählich verfilzende Löwenmähne, hauchte mir einen Kuss zu, und schon war sie im Bad verschwunden, aus dem Sekunden später nur noch das surrende Brummen des Föhns zu vernehmen war.


Wo aber steckte Lisa. Ich rief ihren Namen, hörte nur ein angestrengt wirkendes „Ein paar Minuten noch, bin gleich da.“ Alleine die Vorstellung, dass sich meine doch sonst so unkompliziert gerierende Lisa mit ihrem Nachmittags-Outfit noch so schwer tat, ja, alleine diese Vorstellung erregte mich ungemein.


Und da kam sie.


Wow. Meine „Ich nehme nur Lobello“-Frau hatte Lippgloss aufgetragen! Der schimmernde Glanz ihrer Lippen betonte ihren geschwungenen Mund, und diesmal harmonierte auch der etwas dunkler gewählte Farbton mit der natürlichen Farbe ihrer Haare. Dass Lisa auch Eyeliner und Mascara benutzt, ja, überhaupt besitzt, war mir bis dahin neu.


Ich war so verliebt in Lisas Gesicht, dass mir ihr Outfit erst mit dem zweiten Blick ins Auge sprang. Sie trug eine weiße verspielte Bluse mit asymetrischem Ausschnitt, der ihre linke Schulter, ihren Arm verführerisch nackt zeigte, während der obere Saum des Tops nur knapp über ihrer Brustwarze ansetzte, sich in üppig gefalteten Volants bis zu ihrer rechten Schulter zog.


Ihr knapper Mini aber war der absolute Hit, ein türkisfarbenes Nichts aus weichem Lammnappa.


Wie eine zweite Haut schmiegte sich der Lederrock an ihre Hüften, betonte ihre schlanke, weibliche Figur. Um ihre Taille hatte sie ein Art Gürtel gebunden, aus dem gleichen Material wie die Bluse selbst, aber kunstvoll mit einer großen, bis zum Hüftknochen pendelnden Schlaufe geschnürt.


Einfach süß sah sie aus, meine Lisa.


„Na, gefalle ich Dir?!“


Was für eine Frage!


„Jetzt fehlen nur noch High Heels“, sagte ich mit Blick auf ihre silbrig glänzenden, relativ schlichten Ballerinas.


„Davon träumst auch nur Du!“, konterte Lisa meinen doch gar nicht so ernst gemeinten Vorschlag.


Einmal, mehr aus Neugier, hatte ich für höchstens eine Stunde auf 12 oder 13 Zentimeter hohen Pfennigabsätzen gestanden, und noch Tage später schmerzte alles, von den Zehenspitzen bis in die Bandscheiben.


Nein, was unsere Füße betrifft, da hatten wir alle drei die gleichen Vorlieben: Sandaletten, Ballerinas, Trotteurs, manchmal auch einfache Turnschuhe, bequem musste es sein.


Wie erotisch Lisas Füße in ihrem natürlichen Zustand sind, das hatte mir Yasmina ja erst gestern eindrucksvoll demonstriert...


Apropos Yasmina.


Aus dem Badezimmer dröhnte immer noch das gleichförmig heulende Geräusch des Föhns.


Wie lange braucht die denn? Und mein Haar musste ich ja auch noch bürsten und föhnen.


„Geh' doch einfach rein“, ermunterte mich Lisa augenzwinkernd.


„Meinst Du wirklich, dass sie...“


„Dafür kenne ich doch meine Yasmina.“


Yasmina bemerkte unser Eindringen nicht. Tatsächlich, da stand sie breitbeinig, mit dem Rücken zu uns, leicht gebeugt, und ließ den heißen Wind des Föhns von unten durch ihr Kleidchen jagen, mit der freien Hand mal ihre Fotze reibend, mal ihre Brüste knetend. Ihre Löwenmähne war längst in Form, jetzt schien sie ihre neu gewonnene Freiheit zu genießen. Und wie.


Dieser Anblick der sich mit Hilfe des Föhns masturbierenden Yasmina ließ auch in mir erneut die Säfte steigen und rinnen. Die zärtlich-energische Art, mit der Lisa nach meiner Hand griff, zeigte mir, dass es ihr nicht anders ging.


Yasmina hatte uns immer noch nicht bemerkt. Ihr sich rhythmisch schwingender Kopf brachte ihr Haar in Wallung, Yasminas vom heißen Wüstenwind entblößter Arsch zuckte, bebte, während die abwechselnd ihre Möse penetrierenden und dann wieder reibenden, um die Lustperle kreisenden Finger ihr Tempo ekstatisch steigerten, ehe sich die ganze Anspannung ihres Körpers löste, ein durch die Lautstärke des Föhns kaum zu vernehmendes Stöhnen die Vollendung signalisierte.


Yasmina hatte uns noch immer nicht bemerkt, selbst als sie den Föhn längst abgeschaltet und auf den Schemel gelegt hatte. Sie war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, straffte das Kleidchen, streichelte mit beiden Händen zärtlich über den Stoff.. Ja, sie sah uns nicht einmal, als sich ihr Gesicht dem Spiegel näherte, ihr Mund selbst verliebt ihr eigenes Abbild küsste.


Das war nun Lisa eindeutig zuviel.


„Na, ist unsere Wüstenkönigin in einen schweren Sandsturm geraten?!“, polterte sie in Yasminas selbst verschafftes Glück.


Die aber erschrak, zuckte zusammen, lief puterrot an und reagierte furchtbar wütend. „Ihr Spanner, ihr dreckigen Spanner!“, schrie sie uns an, „was denkt ihr Euch bloß?!“


„Beim Thema Spannen solltest doch gerade Du den Mund halten!“, zickte Lisa zurück.


Mir war diese Aggressivität unangenehm. Eben im Schlafzimmer, bei der Anprobe, hatte es bereits ähnliche Spannungen zwischen den beiden gegeben.


„Yasmina“, mischte ich mich vermittelnd ein, „du sahst so erotisch aus, als der Föhn Dein Kleidchen aufgewirbelt hat, wie Marilyn Monroe auf dem Luftschacht.“ ­ „Und die hat bestimmt nicht so viel Spaß gehabt wie Du“, schlug nun auch Lisa wieder versöhnlichere Töne an.


Und plötzlich mussten wir alle drei lachen, nahmen uns in den Arm, betaschten die Garderobe für unser erstes gemeinsames frivoles Ausgehen. Das Lachen hatte etwas Befreiendes.


Ich hatte mein, an der Luft schon angetrocknetes Haar schnell geföhnt. Es war so seidig, so weich, duftete ganz leicht nach dem white musk.

Als wir schon vor dem Haus standen, hatte ich noch einen gravierenden Einwand, der mir schon die ganze Zeit auf der Seele gelegen hatte. Ich traute mich kaum, es offen auszusprechen. Doch es musste sein.


„Lisa, Yasmina“, sagte ich mit gequälter Stimme, „ich fürchte, mit dem Shoppen und Eisessen wird das für mich nichts.“


„Schatz, meine Liebste“, fiel mir Lisa ins Wort, „wir wissen doch, dass du kein Geld dabei hast. Mach Dir deswegen mal gar keine Sorgen...“


„Ja“, pflichtete ihr Yasmina bei, „Du bist heute unser Gast.“ Und außerdem“, zwinkerte sie Lisa zu, „schuldet Dir unser Feuerkopf ja noch einen BH, zumindest den Gegenwert, denn“, und da stimmte ihr Lisa Kopf nickend zu, „wenn ich Dich so sehe, so lecker wie Du aussiehst, brauchst Du gar keinen Bra.“


„Nö“, meinte Lisa, „unsere Wüstenkönigin hat wie immer Recht. Wenn die Titten nicht zu schwer sind“, begann sie demonstrativ ihre eigenen zu kneten, „dann ist's ohne sogar gesund. Soll die Muskulatur stärken, habe ich gehört.“


Mit der Einladung fiel mir ein Stein vom Herzen, ich fühlte dieses Vertrauen meiner Freundinnen in mich, dieses nicht zu zerreißende Band, das uns drei verband. Wir wussten, dass keine von uns die andere übervorteilen oder gar ausnutzen würde. Ein schönes Gefühl, sehr wohltuend.


Wir waren alle drei so in unser Gespräch vertieft, dass wir „geistig“ noch gar nicht auf der Straße angekommen waren. Meine profanen aber elementaren Sorgen hatten für Lisa, Yasmina und mich die Außenwelt vollkommen ausgeblendet. Es gab nur uns.


Lisa knetete immer noch lachend ihre kleinen knackigen Brüste, als ihr Yasmina mit dem Ellenbogen einen leichten Knuff in die Rippen gab. Das war der Weckruf für uns alle, der Weckruf, den die zahllosen Augenpaare - diese stierenden, geifernden, verständnislosen, angewiderten, geilen Augen - die uns wohl schon eine ganze Weile fixierten, nicht zu uns hatte vordringen lassen.


Lisa ließ ihre Hände sinken, schaute in die Runde, grinste verlegen, doch in ihren Augen sah ich dieses Funkeln, dieses mir inzwischen so vertraute, diabolische Funkeln, dieses Seismogramm einer unmittelbar bevorstehenden Eruption, einer weiteren, ungeheuerlichen Provokation...

Ratatouille

Lisa stand kurz davor, in aller Öffentlichkeit ihren Veitstanz zu zelebrieren, so, wie ich ihn vor Stunden, ebenfalls völlig von Sinnen, meinen beiden Freundinnen gezeigt hatte. Gefangen in diesem Strudel aus Lust, überschäumender Geilheit, die am Ende in eine vor unerträglicher Hitze brodelnde Spalte mündet, zischend, dampfend, explodierend aus dem Vulkan herausgeschleudert wird.


Yasmina und ich hatten Lisa gepackt, energisch ihre Arme gegriffen, zogen sie aus dieser johlenden bis betreten sprachlosen, stierenden, geifernden Menge.


Nicht vor ihrer eigenen Wohnung!


Lisa hatte erst ganz allmählich begriffen, dass Yasmina und ich nur auf ihren guten Ruf bedacht waren. Deren grenzenlose Versautheit doch irgendwie noch uns gehörte. Nicht den Nachbarn, vielleicht anderen Hausbewohnern, nicht denen, die Lisas ganze Schönheit nicht zu schätzen wussten, nicht verdient hatten, nicht auf diese Art.


Wir hatten uns auf ein Spiel eingelassen, alle drei.


Ein Spiel, dessen Regeln wir offenbar erst noch lernen mussten. Ich hatte meine erste Lektion hinter mir. Lisa auch. Hätten wir Pool-Billard gespielt, ja, dann hatte sie gerade die schwarze Acht als erste Kugel versenkt.


Doch dafür hatte sie zwei Freundinnen, Yasmina und mich. Zwei Freundinnen, die die Kugel vor dem Loch abfingen, wieder zurück aufs Spielfeld legten. So, als wäre nichts geschehen.


„Lisa! Lisa!!“


Wir konnten wieder kichern.


Unsere Hüften fassen, die Beckenknochen unseren Händen entgegenstrecken, stupsen, kichern, unsere Ärsche kreisen lassen, ganz unbefangen und frei. All die Menschen drumherum, diese Blicke, nein, es gab nur uns drei, drei Verliebte, die sich daran erfreuten, ihre Verliebtheit zu zeigen, ganz öffentlich, ohne jede Hemmung.


Ich war in der Mitte, der weiße Jeans-Arsch, der feurig-rote String, aufreizend leuchtend. Meine beiden Hände, die darauf aus waren, die Schönheit meiner Liebsten zu dokumentieren, meine Finger, die das weiche Leder, den zarten Stoff spürten, die mehr wollten, Haut spüren, sanfte, weiche Haut.


„Ey, lass' das!“, schüttelte Yasmina mein Hand von ihrem Po, „das geht zu weit! Es ist so schön – aber doch nicht hier.“


Lisa zeigte mehr Verständnis für meine Hand, meine Finger, die sich unter ihren Lederrock schoben, das weiche, weiße Fleisch begehrend, die Backen knetend, die Hitze ihrer Poritze aufnehmend wie ein Fieberthermometer. Meine suchenden Finger, Lisas und Yasminas auf meinem Po ruhenden Hände, das Reiben unserer Arme, unserer Schultern, dieses fast schon laszive Aneinanderstoßen unserer Hüftknochen, ja, das alles machte uns unendlich geil.


Lisa hatte die Leute, die uns passierten, ahnungslos und fasziniert, von unserer Ausstrahlung gefangen, längst wieder aus ihrer Wahrnehmung verbannt. Riss mich von Yasmina los, griff meinen Kopf, presste meine Wangen, ihre Lippen auf meinen Mund, stieß ihre Zunge durch meine Lippen, fand meine, ließ sie rotieren, beben, sog sie in ihren Mund...


„Wollt ihr mal richtig ficken, oder was?!“, riss uns ein junger Fahrradfahrer aus unseren Träumen, doch da hatte sich das Vorderrad seines Vehikels auch schon am Bordstein gefangen, ließ den dreisten Kerl der Länge nach auf den Bürgersteig stürzen. Yasmina, die Einfühlsame, stand breitbeinig über ihm, half dem vor Schamesröte fast platzenden Jüngling auf die Beine. Während der noch den Lenker seines Fahrrades richtete, waren wir schon längst aus seinem Blickfeld entschwunden, standen im Kaufhaus, am Stand von Mister Minit. „Bin gleich zurück“, verriet uns die Tafel am Stand des Schlüsseldienstes.


Während Yasmina dafür plädierte, Mister Minits Pause mit einem leckeren Eisbecher zur überbrücken, hätte Lisa am liebsten ein bisschen in der Dessous-Abteilung des Kaufhauses gestöbert.


Ich hatte keine Meinung, weil auch kein Geld.


Die Lust auf die wärmende Maisonne, die Schönheit dieses sich bald neigenden Frühlingstages, die Gewissheit, dass die meisten Geschäfte bis 22 Uhr offen hatten, machte uns Dreien die Entscheidung allerdings leicht. Zielstrebig, Hand in Hand, steuerten wir auf ein Café zu, dessen vorzügliches Eis wir alle drei schon genossen hatten.


Hin und wieder strafften Lisa und Yasmina den Ledermini, das Kleidchen, die Lust auf fruchtig kühlende Gaumenfreuden verdrängte in diesem Moment all die geilen Gefühle der Zeigefreudigkeit.


Und wir hatten Glück. Einer der Außentische unseres Lieblingscafés war gerade frei geworden, schon hatten wir die freien Stühle okkupiert. Lisa ließ sich auf einen der stählernen Bistrostühle fallen, goutierte die Wärme des Sitzkissens mit einem wohligen „aah, wie schön.“ Sie bemerkte zunächst nicht, dass es ihr vollkommen entblößter Po war, der diese freudigen Signale aufgenommen und transportiert hatte. Sie dehnte das türkisfarbene Lederröcken, so weit es ging über ihre Oberschenkel, doch ihr nackter Arsch fühlte die Wärme, die das Kissen von unseren Vorgängern hinterlassen hatte, Lisa zeigte mit ihren Augen, dass die Knöpfe des Kissens ihr zunehmendes Vergnügen bereiteten...


„Dreimal Früchtebecher Toskana“, hatte sie auch schon eine Bestellung aufgegeben, ehe Yasmina und ich überhaupt im Begriff waren, die Eiskarte zu studieren. Doch Lisas Bestellung war genau das, was wir auch wollten, „mit extra viel Sahne“, fügte die Löwenmähne noch an. Auch Yasmina musste ihr Kleidchen arg lang ziehen, um nicht ihre so wunderschön glänzende, kahle Muschi den Blicken aller preis zu geben.


Doch, so ganz allmählich, hatten wir die Hektik überwunden, dieses Okkupieren, Erobern des gerade frei gewordenen Tisches.


Züchtig, ja, verschämt, hatten Lisa und Yasmina ihre Beine übereinander geschlagen, ich musste ja nichts verstecken. Das Leuchten meines spärlichen Slips war im Sitzen nicht zu sehen. Ich konnte die Erste sein, die ihre Schenkel bequem spreizte, doch auch Lisa und Yasmin wurden zunehmend entspannter, stellten, fast zeitgleich, ihre gegeneinander schlagenden Knie auf, öffneten die Schenkel, ließen die laue Luft dieses sonnigen Mainachmittags auf und in sich wirken...


Yasmina berührte meine Lippen mit dem kalten Löffel, ließ die in einen Sahnemantel gekleidete Erdbeere auf meine Zunge gleiten, sinnlich zart, kalt und süß, betörend frisch in all ihrem Schmelz.


Lisas Mund riss den meinen aus dieser Verzückung, ihre Zunge sog die Erdbeere an wie ein Staubsauger, klaute die süße Frucht aus meinem Mund, gierig schmatzend, pressend, matschend, geil!!


Ananas, Erdbeer, Aprikose, Traube, Himbeere, Sahne, Pfirsich, Mandarine, Passionsfrucht, Sahne, Apfel, Birne, Orange, Sahne, Vanilleeis – wir verloren uns in gegenseitigem Kosten, Schlecken, Lecken, Schmatzen, Schlingen, Küssen, Züngeln, Schlucken – ein Fest der Früchte, ein Fest der Sinnlichkeit.


Diese Früchtebecher Toskana sind aber auch viel zu lecker.


Lisa ließ absichtlich eine Traube auf Yasminas Stuhl fallen, auf das Sitzkissen vor ihren geöffneten Schenkeln. „O, Schatz, das tut mir aber leid“, heuchelte sie in gekünstelt daher kommenden Tonfall, tastete mit eine Hand nach der Frucht, fand sie, rollte sie, Ungeschicklichkeit vortäuschend, gegen Yasminas Spalte, drückte sie sanft hinein, stammelte so etwas wie „O, wo ist sie denn?“, um schließlich die glänzende Frucht triumphierend hervor zu zaubern, das Ganze mit einem auch am entferntesten Tisch zu vernehmenden „Jaa, ich hab' sie!“ zu kommentieren und genüsslich in ihren Mund zu versenken.


Was für ein von Geilheit getriebenes Ferkel, dachte ich bei diesem Anblick, und ein Blick in Yasminas Augen verriet mir, dass ich nicht die einzige war, die Lisas Schamlosigkeit mit einem feuchten Kribbeln zwischen den Beinen goutierte.


Aus den Augenwinkeln registrierte ich, dass ein mittelalter Herr an einem der Nebentische bereits seinen dritten Espresso bestellte, eine Mutter den Stuhl ihres kleinen Sohnes energisch verrückte, so dass er mit dem Rücken zu uns gewandt war, während sie und ihr Mann unvermindert fasziniert zu uns herüber stierten. Das Tuscheln der anderen Gäste berührte mich körperlich, es war nichts Abwertendes, vielleicht sogar Fieses, zu spüren, nein, unser Spiel schien eine willkommene Bereicherung zu sein, eine animierende Abwechslung von der samstäglichen Einkaufshektik, ja, vielleicht sogar eine Beflügelung der Fantasie, diesen Samstag mal ohne das übliche Idiotenfernsehen ausklingen zu lassen.


Wir alle drei spürten das, zelebrierten das Kosten und Schlecken der Früchte der jeweils anderen.


Doch dann passierte das Unvorhersehbare.


Yasmina, ich kann und will ihr bis heute keine Absicht unterstellen, stieß mit ihrem Handrücken leicht gegen meinen noch halb gefüllten Becher, dessen Inhalt sich wie ein Sturzbach in meinen Schoß ergoss. Eine Soße aus geschmolzenem Eis und Sahne auf meinem Schoß, diese klebrige Kälte, die mich aufspringen, den Stuhl mit Getöse hinter mich stürzen ließ. „Nein!, Yasmina, Du Tollpatsch!!“, schrie ich kurz auf, während die Soße von meinen gespreizten Beinen auf die Erde tropfte.


Das Kichern um mich herum hörte ich sehr wohl. Und auf einmal waren mir die anderen Gäste des Cafés alles andere als sympathisch. Meine Hose war versaut, das stand fest, so wollte ich um keinen Preis der Welt weiter durch die Stadt schlendern.


Das spürte auch Lisa, während sich Yasmina tausend Mal unbeholfen entschuldigte, ein gewisses schelmisches Grinsen dabei aber nicht verbergen konnte.


Ich aber wäre am Liebsten davon gelaufen, nach Hause, um mir etwas Frisches anzuziehen. Die Farben aller Früchte färbten meinen weißen Schoß, ich spürte das Klebrige der Sahne und des Eises durch den dünnen Stoff auf meiner Haut.


„Jetzt müssen wir Dich umziehen“, stellte Lisa nüchtern fest und war schon wieder einen Gedanken weiter. „Eben“, meinte sie, „habe ich was ganz Süßes für Dich gesehen. Ich wollte es Dir später schenken, aber jetzt tut es ja Not.“


Yasmina musste zahlen, Lisa zog uns, mich immer noch verwirrt, wieder in Richtung Kaufhaus. Während Yasmina auch noch den Job bei Mister Minit zu erledigen hatte, führte mich Lisas Hand zielstrebig in die Damenabteilung.


„Meiner Freundin ist ein kleines Missgeschick passiert“, sagte sie zu einer Verkäuferin und deutete auf meinen verschmierten Schoß. „Wir kommen vom Dorf“, log sie dreist, „und so kann meine Freundin unmöglich wieder in den Zug steigen. Ich hab' da eben so ein süßes Kleidchen gesehen, es war, glaube ich, braun, mit so einem wunderschönen, mit Strass applizierten Medaillon auf dem Bauch. Gibt’s das auch in 34?“


„Ich weiß, was Sie meinen“, hatte die Verkäuferin das Kleidchen auch schon aus dem Ständer gezogen, „das ist 34.“


„Dann werden wir es auch gleich mal anprobieren“, hatte Lisa das Kleid in der Hand. „Ach“, sagte sie noch zu der Verkäuferin, „wenn es uns gefällt, dann wird meine Freundin es gleich anbehalten. Haben Sie vielleicht noch eine Tüte, in die wir ihre besudelte Hose und Bluse packen können?“


„Selbstverständlich, gnädige Frau“, grinste die Verkäuferin, die natürlich Lisas Erscheinungsbild längst erfasst hatte. Da konnte sich Lisa noch so viel Mühe geben, ihr Röckchen zu straffen, die Verkäuferin war längst im Bilde, überreichte ihr eine Plastiktüte - „für die besudelte Hose und die Bluse ihrer Freundin!“


Mir war das Ganze, ehrlich gesagt, ein bisschen peinlich. Ja, ich kam mir sogar überrumpelt vor, Opfer eines abgekarteten Spiels zwischen Lisa und dieser Verkäuferin. Aber das konnte doch gar nicht sein, diese Frau kannte uns doch nicht. Wow, was war Lisa für ein Luder!


Das Kleid war ein Traum: Ein über dem Nacken gebundenes Band, leicht gerafft an den Brüsten, hinten tief ausgeschnitten, fast bis zum Po. Das Nackenband hob den Stoff unter meinen Brüsten, die dadurch noch größer wirkten, fast wie bei einem Pushup, aber das hatte ich doch gar nicht nötig. „Das ist es!“, sagte Lisa, jeden Quadratzentimeter des knappen Minikleides mit ihren Fingern tastend. „Wie für Dich gemacht.“


Das Kleid gefiel mir auch. Doch der nasse Slip, dieser von mir und auch ein bisschen von dem Früchtebecher getränkte Riotanga, nein, der gefiel mir in dem Moment gar nicht mehr. Ich erinnerte mich an den Vormittag, besser: frühen Nachmittag, Alina kam mir in den Sinn, und, dass meine beiden Freundinnen „zur Belohnung meines Mutes“, ja nun auch „unten ohne“ unterwegs waren.


„Das Kleidchen gefällt mir sehr“, sagte ich zu Lisa, „aber ich fürchte, ich kann es nicht bezahlen.“ - „Lass' das mal meine Sorge sein“, entgegnete Lisa, „das ist mein Geschenk für Dich.“


Ich konnte es gar nicht fassen, meine Hand spielte mit den Strasssteinchen des Medaillons, zupfte den Neckholder, aber der Stoff wurde nicht mehr, bedeckte meine Brüste spärlich, es war ein unglaublich angenehmes Gefühl. Sanft und weich, wie eine zweite Haut.


„Lisa, das kann ich nicht annehmen!“, sagte ich, als ich das Preis-Etikett gelesen hatte, fast 100 Euro.


„Schatz, das ist so süß, das ist Deins“, hatte Lisa meine Jeans und auch die Bluse längst in der Tüte verstaut. - „Meinst Du wirklich?“ - „Mach Dir mal keine Gedanken, ich liebe Dich, Andrea.“


„Dann steck den auch gleich hinterher“, zog ich den Slip über meine Knöchel, reichte ihn meiner Freundin, immer noch hin und weg, dass dieses süße, verführerische Kleidchen tatsächlich mir gehören sollte.


„Du wirst doch nicht verlangen, dass ich meinen schönsten String zu Deiner dreckigen Hose stecke?!“, zeigte Lisa wieder diese gekünstelte Empörung, die mir selbst fremd war, die ich aber nun kannte, schätzte und auch liebte. Lisa hatte nie etwas Böses oder Gemeines im Sinn, so diabolisch sie sich auch gab.


„Ich habe eher daran gedacht, dass Du Dein neues Kleidchen nicht gleich mit irgendwelchen Sekreten benetzen solltest“, sinnierte Lisa, zog mein Röckchen hoch, streichelte mit dem zinnoberroten Rioslip über meine Lippen, rubbelte über meine Klit, massierte meine Scham.


Was war das für ein geiles Gefühl.


Ich wollte mich hingeben, diese meine Säfte aktivierende Massage auskosten, schloss die Augen, genoss den Stoff, der mit seinen erregenden Stickereien meine Vulva stimulierte. Ja, ich war so verzückt, dass ich zunächst gar nicht bemerkte, wie Lisas Finger den Slip Stück um Stück in meine nasse Muschi presste. „Das“, stellte sie zufrieden fest, „wird Deiner Geilheit für eine gewisse Zeit Einhalt gebieten.“ Ich hatte kaum gespürt, dass sie den Slip vollends in meiner Fotze versenkt hatte, fühlte nur, dass meine kleinen Schamlippen weit gespreizt waren, meine Lustgrotte offen, aber den Stoff, das Höschen in mir, fühlte ich nicht. Merkte erst nach und nach, wie der „Schwamm“ meine Erregung in sich sog.


In der Zwischenheit war auch Yasmina eingetroffen, wobei ihr fragendes „Lisa, Andrea?“ meinen rothaarigen Feuerkopf dazu veranlasste, den Vorhang unserer Kabine einfach aufzureißen. „Wir sind hier, meine Liebste.“


Immerhin stand ich noch da, mit entblößter Scham, die gerade einen kompletten Slip „verdaut“ hatte, nun ja, ein Gefühl, das meine Hände dazu veranlasst hatte, meine Brüste zärtlich zu kneten.


„Ich sehe, das Kleid gefällt den Damen“, hatte sich die Verkäuferin unserer Kabine genähert, grinsend, wissend.


„Dafür“, meinte sie schließlich, als sie uns alle drei genüsslich gemustert hatte, „kann ich Ihnen heute einen einmaligen Rabatt einräumen. Wenn Sie denn mit 79,99 Euro einverstanden sind...“


Ich fand das immer noch genug für so wenig Stoff, mein neues Kleid, in das ich mich aber längst verliebt hatte.


Dieser knappe, hoch erotische Schnitt, gab mir, so verrückt das klingt, sogar ein Gefühl der Sicherheit, so behaglich, so angenehm, so wohltuend der Stoff auf meiner nackten Haut.


„Danke, liebste Lisa“, sagte ich, als wir alle drei schon wieder auf der Straße standen, im Gewühl der Fußgängerzone, neuen Abenteuern entgegen sehend.


Überglücklich nahmen wir Drei uns in die Arme, schlenderten weiter, ein Bollwerk der Schönheit und Leidenschaft, der Liebe, unzertrennlich.


„Ey“, schrie Yasmina leicht auf, als plötzlich ein großer Hund an ihren Kniekehlen schnupperte, die feuchte Nase an ihren Schenkeln rieb.


„Keine Angst, die tut nix“, meinte die ältere Dame, die ihrer „Leila“ wohl etwas zu viel Leine gelassen hatte.


Yasmina aber, unsere Löwin, hatte noch nie Angst vor Hunden gehabt, im Gegenteil. Als ihr spontaner Schrecken wegen der feuchten Schnauze auf ihren Beinen verklungen war, wandt sie sich Leila zu, tätschelte der Hündin zärtlich den Kopf. Dass sie damit ihr Hinterteil komplett entblößt hatte, das störte sie in diesem Moment nicht, hatte sie vielleicht auch gar nicht bemerkt.


„Das Kätzchen würde ich aber auch gerne mal streicheln“, reagierte ein junger Mann, und der zweite, der neben ihm war, meinte: „O, ja, süße Pussy, da möchte das Hundchen doch gerne mal schlecken.“


Das war nun Yasmina eindeutig zu viel. In dem Moment war es ihr auch völlig gleichgültig, dass ihr frivoler Auftritt vielleicht Auslöser dieser pubertären Bemerkungen gewesen sein könnte. Sie ließ von Leila ab, drehte sich, holte aus, und donnerte ihre Faust einem der beiden Jünglinge dermaßen heftig ins Gesicht, dass uns dreien, kurz die Lage des vor Schmerzen aufschreienden Mannes erfassend, nur noch die hastige Flucht in die Menge blieb.


„Scheiße!“, schimpfte Yasmina, „aber was für ein dummes Schwein!“


„Verdammt“, stellte nun auch Lisa fest, dass unser erstes gemeinsames „frivoles Ausgehen“ alles andere als unkompliziert war, ja, uns sogar mehr Stress als Lust bereitete.


„Und jetzt?“, war auch ich ratlos. „Ich freu' mich doch so sehr über dieses schöne Kleid. O, ja, Lisa, da hast Du mir eine Wahnsinnsfreude gemacht.“ Dabei konnte ich es noch gar nicht genießen. Die Episode mit dem „Pussyman“ hatte mir die Freude in Wirklichkeit ein wenig verdorben.


„Tut mir leid“, meinte Yasmina.


Au, ja, wie oft hatte es Yasmina schon „leid“ getan, ja, ich ertappte mich dabei, sogar ein wenig wütend auf sie zu sein.


„Was sollen wir heute Abend eigentlich essen?“, wechselte Lisa rasch das Thema. Sie hatte ein untrügerisches Gespür für aufkeimende Spannungen.


„Keine Ahnung“, meinte Yasmina lapidar.


„Gemüse, ich hab Lust auf richtig viel Gemüse“, hatte ich schon konkretere Vorstellungen.


„Ratatouille!“, folgerte Lisa, „Au, ja. Ratatouille, das ist eine tolle Idee.“


Mit dem Gedanken an frisches junges Gemüse konnte sich auch Yasmina schnell anfreunden, „lass uns schnell Einkaufen und dann nach Hause gehen.“


„Ach, hast Du schon genug von der Stadt, vom Bad in der Menge“, provozierte ich, biss mir dabei fast die Zunge ab, es war mich einfach so herausgerutscht.


„Hab' ich!“, meinte Yasmina nur, und damit war das Thema erledigt.


„Andrea konnte ihr neues Kleidchen noch gar nicht richtig genießen“, mischte sich allerdings Lisa ein, „aber ich habe einen guten Vorschlag.“


„Am Dienstag“, schlang sie ihre Arme um mich, gab mir einen zärtlichen Kuss, „am Dienstag wirst Du Dein neues Kleid am Bahnhof tragen.“


Verdammt, dachte ich, warum musste Lisa nur immer alles bestimmen wollen, alles vorhersagen, alles beeinflussen. Natürlich wollte ich dieses neue Kleid am Dienstag tragen, wenn ich Claudia am Zug abholen würde, aber, verdammt noch mal, warum musste Lisa das schon wieder so vorlaut vorwegnehmen? Sollte sie mir doch meine eigene Vorfreude lassen, nicht jeglichen Anflug von Spontaneität unterdrücken.


Meine Güte! Yasminas Kinnhaken hatte uns doch alle drei gewaltig aus der Bahn geworfen. Hatte uns unsere Souveränität genommen, dieses Unbefangene, diese Freude, unsere eigene Geilheit der anonymen Masse übertragen zu wollen, nein, für einen Moment waren wir ganz klein, mickrig wie unser Outfit, bar jeden Selbstbewusstseins, ja, dieser Selbstverständlichkeit, mit der wir eben noch aus dem Haus gegangen waren, mit der wir das Kaufhaus verlassen hatten, die verklebte Hose in Lisas Tüte, der alle Geilheit aufsaugende Slip in meiner Fotze.


Vielleicht war das der Schlüssel.


Ich spürte den Stoff in meiner Möse nicht, bildete mir aber ein, dass er meine ganze Zeigefreudigkeit aufgesogen hatte, unterstützt von Yasminas Maulereien, ihrem spontanen Schlag gegen das, was uns doch eigentlich anstacheln sollte, zumindest bestätigen in all unserer Schönheit, Nacktheit, Geilheit.


Vielleicht würde ich meine „Belohnung“ tatsächlich erst am Dienstag bekommen, auf dem Bahnsteig, wenn Claudia nach fast 24 Stunden Fahrt aus dem Thalys stieg...


Wir drei aber schauten uns verlegen, ja betreten in die Augen, schweigend, ein wenig enttäuscht über den bisherigen Verlauf des Nachmittags.


„Es sollte doch traurig um uns bestellt sein“, durchbrach diesmal Yasmina als erste diese Mauer des Schweigens, „wenn ein bisschen Stress unsere Liebe in Frage stellen würde.“


Lisa und ich pflichteten ihr bei, auch wenn sie es gewesen war, die maßgeblich zu diesem Stress beigetragen hatte. Aber egal, verziehen!


Wie beim Ringelreihen fassten wir unsere Hände, zogen unsere Körper aneinander, berührten uns zärtlich, sanft, ja, schafften sogar den ersten Zungenkuss zu dritt. Dabei war es gerade dieses elektrisierende Treffen unserer Zungenspitzen, das uns wieder als unzertrennliche Einheit aneinander schweißte. Unsere zärtlichen Küsse auf den Wangen der anderen, die sich reibenden Nasen, die vom Hinterkopf über den Rücken streichelnden Hände.


Endlich waren alle Verstimmungen, alle Spannungen, verflogen. Endlich gab es wieder uns: Lisa, Yasmina, Andrea. Drei Mädchen, die am liebsten nur noch alleine gekuschelt hätten, geschmust, sich geliebt, geleckt – ohne Öffentlichkeit – so vertraut und schön, wie sie sich kannten.

Der türkische Gemüseladen war die nächste Herausforderung.


Wir hatten das Lokal gerade betreten, da bemerkte ich auch schon die wachsende Beule in der Hose des jungen Mannes, der hinter dem Tresen stand. Natürlich hatten meine beiden Freundinnen seine Erregung auch registriert.


„Wir hätten gerne eine schöne, glatte, glänzende Aubergine“, zwitscherte Lisa, ohne dass der jungen Mann überhaupt einen „guten Tag“ los gelassen hätte. „Ach, ja, und zwei, nein drei, dicke frische Möhren“, fügte Yasmina hinzu. „Möhren?!“, fuhr ich ihr ins Wort, „in Ratatouille kommen doch keine Möhren.“


Noch ehe der junge Mann in der Lage war seinen Mund zu bewegen, hatte ihn eine mit Kopftuch bedeckte junge Frau schon in den Hinterraum dirigiert. Nur widerwillig folgte er den Anweisungen, die ihm, vermutlich seine Schwester, mit für uns nicht zu verstehenden Kommandos gegeben hatte.


Ein wunderschönes Mädchen. Ihre dunklen Augen erinnerten mich an Claudia, sie hatten die gleiche Zärtlichkeit, dieses geheimnisvolle Leuchten. Ich konnte nicht anders, als mich in die Gefangenschaft dieses Blickes zu geben, dieser warmen, erotischen Augen, und dabei hatte ich den Eindruck, dass es diesem Mädchen nicht viel anders ging. Dass ihr Kopftuch auf einmal nicht viel mehr war, als eine Haarspange, ein Schmuck ihres wohl geformten, ebenmäßigen Gesichts.


„Wir wollen Ratatouille machen“, griff Lisa ein, der die knisternde Spannung zwischen mir und dem türkischen Mädchen nicht entgangen war. Die aber löste sich aus mir, griff ein Tüte, begann, ohne ein Wort zu verlieren, mit dem Einladen der Aubergine, zweier Zucchini, Tomaten, Zwiebeln, einer frischen Knoblauchknolle. „Wir mögen es gerne scharf“, packte sie drei rote Pfefferschoten obendrauf, dazu je eine grüne, rote und orange Paprika, eine kleine Ingwerknolle und eine Handvoll Buschbohnen. „Ratatouille“, sagte sie fast lasziv, „Ratatouille lebt von viel Gemüse. Es muss nicht immer so originalgetreu französisch sein, wir Türkinnen lieben auch die Kraft der Möhren...“


Sie machte mich fast wahnsinnig, während sie drei kräftige, ja, Phallus ähnlich gewachsene Karotten obenauf packte. Doch diese kleine, süße Türkin ließ sich nicht irritieren. „Wenn ihr einen besonderen Pfiff haben wollt, dann nehmt noch ein bisschen Staudensellerie dazu, Sellerie ist gut für die Libido.“


Ihr Rezepttipp machte uns alle drei völlig sprachlos. Was war jetzt frivoler, wir, mit unserem aufreizenden Auftritt, oder diese junge Türkin mit ihrem züchtigen Kopftuch, aus deren Worten pure Sinnlichkeit, Erotik, ja, Sex sprach? Diese junge Türkin, mit ihrer bis zum Kinn geknöpften Bluse, dieser schwarzen, weiten, schlabbernden, bodenlangen Flanellhose?


„Danke“, sagte Lisa, „vielleicht sollten wir zwei Selleriestauden nehmen...“


Und dann, nach einem kurzen Blickkontakt zwischen Yamina und mir, sprach sie wie selbstverständlich, eine Einladung aus: „Wir drei wollen heute Abend etwas leckeres kochen, Ratatouille halt, hast Du nicht Lust, ich meine, hast Du vielleicht Zeit, unser Gast zu sein?“


„Eigentlich gerne“, erwiderte die junge Türkin, „aber...“


„Wie heißt Du denn?“, hatte Lisa ihre Tentakel längst ausgeworfen, das vorlaute Mädchen eingefangen.


„Aishe“, antwortete die etwas schüchtern.


„Wunderschöner Name“, fuhr Lisa fort, „wir sind Andrea, Yasmina und, na, ich, Lisa. Aishe, Du bist herzlich eingeladen.“ Yasmina und ich nickten stumm, ja, diese süße Aishe gefiel uns beiden, mir vielleicht noch mehr...


„Ich würde gerne kommen“, reagierte Aishe ganz offen auf Lisas Einladung, „ihr drei seid nett, sehr nett...“


„Aber?“, mischte ich mich ein.


„Kein Aber“, entgegnete Aishe, „ich muss sehen, ob ich mich loseisen kann, ich würde sehr gerne kommen. Aber ich kann es nicht versprechen, ich weiß nicht, ob es klappt. Ich würde sehr gerne...“

„Halb zehn“, sagte Lisa und nannte Aishe ihre Adresse. „Wir freuen uns auf Dich.“


„Ich mich auch auf Euch“, pflichtete ihr Aishe bei, „aber versprechen kann ich nichts.“


Als Yasmina bezahlen wollte, wiegelte Aishe ab. „Nein, bis hierher seid ihr mein Gast, und ich, vielleicht, bin ja gleich Euer Gast.“

„Das war ein super Idee von Dir, Lisa“, sagte Yasmina, als wir den türkischen Gemüseladen in Richtung Heimweg längst verlassen hatten. „O, ja“, pflichtete ich ihr bei, „sie ist ein echt süßes Mädel.“


„Find' ich auch“, gab uns Lisa Recht, „aber Vorsicht, wer weiß ob sie ahnt, was mit uns los ist.“


„Was soll mit uns los sein“, überging Yasmina die letzte Bemerkung, „wir sind drei Mädchen, die das Leben lieben, und uns.“ - „Ja, und uns“, meinte eine nachdenklich wirkende Lisa, „wir lieben uns und Claudia... Wir vier sind das unschlagbare Quartett...“


„Claudia würde Aishe auch mögen“, verwarf Yasmina alle Zweifel, „Claudia hätte auch Alina gemocht, so ähnlich, wie die ihr ist...“


Jetzt war es heraus. Yasmina hatte sich verplappert.


Ich aber tat so, als hätte ich davon nichts bemerkt.


Offensichtlich trug Claudia auch Intimschmuck. Das war es also, was mich überraschen sollte.


„Es ist alles ganz anders, als Du wieder denkst“, störte Lisa meine Gedanken, „ganz anders...“

(Fortsetzung folgt)

Kommentare


andreashava
(AutorIn)
dabei seit: Feb '09
Kommentare: 94
andreashava
schrieb am 17.03.2009:
»@adlerswald
Wenn auch eiskaltes Wasser nicht helfen sollte, ja, dann muss ich Dir wohl den Notarzt vorbei schicken, vielleicht aber besser eine Notärztin...
Alles Liebe
Andrea

@superstar2
Ich heiße auch im "richtigen" Leben Andrea. «

Bcorsar
dabei seit: Jul '02
Kommentare: 3
schrieb am 15.03.2009:
»Habe mit freude deine ersten beiden teile gelesen .Fand sie super !!!!!!!!!! Freude mich auf weitere Teile .bluecorsar«

Adlerswald
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 166
Adlerswald
schrieb am 17.03.2009:
»Wow ! Super erregende Geschichte ! Obwohl es hier Frauen miteinander treiben, steht meine Männlichkeit wie eine Eins und ich frage mich jetzt, wie wird sie wieder klein.

Antwort: Lach - ich lese die Geschichte zum zweiten Mal und nudle mir dabei einen von der Palme.

Danke, liebe Autorin für beide Vergnügen !«

splatter3
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 7
schrieb am 22.03.2009:
»Phantastische Geschichte, ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, vor allem mit Aisha aus dem türkischen Laden :-)
Super, grosses Lob, Hut ab!!«

jd50
dabei seit: Aug '22
Kommentare: 17
schrieb am 07.12.2022:
»tolll«


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