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Kommentare: 7 | Lesungen: 3435 | Bewertung: 7.90 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 11.05.2015

Wie alles anfing, Teil 2

von

„Und beim nächsten Mal bist du dran“, hatte Miriam zu mir gesagt. Mit welcher Selbstverständlichkeit sie so einfach über mich verfügte. War ihr überhaupt klar, dass ich meinen Mann noch nie betrogen hatte? Und jetzt wollte sie mir einfach einen Liebhaber für einen One-Night-Stand verordnen oder was immer sie sich ausgedacht hatte. Lediglich ein paar Tage Zeit hatte sie sich ausbedungen, um alles organisieren zu können.


Ich war empört und erregt zugleich, wusste nicht, ob Miriam sich einen Scherz erlaubt hatte oder ich sie ernst nehmen sollte. Zu meiner Überraschung fieberte ich dem Zeitpunkt entgegen, an dem ich aus meiner täglichen Routine ausbrechen würde. Rainer gegenüber ließ ich mir nichts anmerken. Erst abends, wenn ich neben ihm im Bett lag, ließ ich meinen Fantasien freien Raum, träumte von Gruppensexorgien, einem nimmersatten Muskelprotz, mit dem ich auf einer einsamen Insel gestrandet war und wie ich als Neueinkauf in einem Harem alle anderen Frauen des Sultans ausstach. Rainer hätte nur neben sich zu greifen brauchen und eine mehr als willige Bettgenossin gefunden, aber in seiner Firma sollte ein neues Produkt auf dem Markt präsentiert werden und er war wieder einmal überarbeitet und müde.


Es dauerte fast eine Woche, bis Miriam sich mit mir zu einem Kaffee verabredete und mir zwischen zwei Tassen beiläufig mitteilte, dass wir am Samstag zu einer kleinen Vernissage gehen. „Du hast doch Lust?“, fragte sie mich.


Ich hatte schon die ganze Zeit Lust gehabt. Nicht unbedingt auf abstrakte Kunst, sondern auf einen Feuerwehrmann, der mit seinem prallen Schlauch die Glut in mir löschte. „Treffen wir ihn da?“, fragte ich überflüssigerweise.


„Wirst schon sehn“, antwortete Miriam. Das hatte sie schon einmal gesagt, dieses Biest.

Am Samstag zog ich ein Kleid an, das an der Vorderseite vom hochgeschlossenen Hals bis zur Taille mit kleinen Knöpfen versehen war. Ich stellte mir vor, wie er mit einer Engelsgeduld jeden Knopf einzeln öffnen würde und so meine Erwartung ins Unermessliche steigerte. Ich stellte mir vieles vor und riss mich wieder zusammen. Übersteigerte Erwartungen hatten in meiner Kindheit schon mehr als eine Weihnachtsbescherung verdorben.


„Wie sieht er denn aus?“ Ich konnte nicht anders. Ich musste fragen.


„Wirst schon sehn.“


Ich hätte Miriam an die Gurgel gehen können.

Die Vernissage stellte einen griechischen Künstler aus, der schwarz-weiß gekachelte Räume malte und mit optischen Illusionen spielte. Schaute man auf eine bestimmte Stelle, ergab alles einen Sinn, schaute man auf eine andere, wurde aus der Decke eine Wand, aus einer Wand ein Boden und wieder erschien alles stimmig. Aber gleichzeitig konnten diese Eindrücke nicht bestehen und waren widersprüchlich. Ich fand, es war Effekthascherei, aber ich verstand ja auch nicht viel von Kunst. Ob die Leute, die diese Ausstellung besuchten, etwas davon verstanden, konnte ich ebenfalls nicht beurteilen, denn die Gesprächsfetzen um mich herum hatten wenig mit dem Künstler und seinen Bildern zu tun. Es war mir letztlich auch egal, denn in meinem Kopf spukten ganz andere Gedanken herum. Hier unter all den Leuten würde er sein. Der Mann, der mich lieben, in dessen Armen ich versinken würde und der … Aber wo zum Teufel sollte so etwas geschehen? Es gab nur diesen einen Doppelraum mit einer abgeteilten Büroecke. Ganz hinten sah ich eine Treppe in ein tieferes Stockwerk führen. Wahrscheinlich war dort das WC, vielleicht noch ein Abstellraum, aber bestimmt kein Salon mit Plüschsesseln, gedämpfter Beleuchtung und sanfter Musik. Vielleicht würden wir ja auch mit einem Taxi ganz woanders hinfahren. Oder in seinem Wagen. Ja, so musste es sein. Ich würde mich überraschen lassen.

Ich schob mich an Miriams Arm zwischen den engstehenden Leuten hindurch. Ich genoss die Berührungen, wenn eine Hüfte sich an meiner rieb, ein Arm, der eine Handtasche festhielt, über meine Brüste strich oder ich mich mit meinem Bauch an einem fremden Po vorbeischieben musste. Es war mir gleichgültig, ob Männer oder Frauen mich berührten. Es wurde mir immer wärmer, denn ich wusste, er war hier, und ich versuchte zu erraten, wer er war.

Miriam stellte mich verschiedenen Leuten vor. Die Damen lächelte ich freundlich an, die Männer musterte ich bis an die Grenze der Unhöflichkeit, schaute forsch in ihre Gesichter, um dann meinen Blick demutsvoll zu senken und gleichzeitig abzuschätzen, wie wohl gefüllt die Hose wohl sein konnte.

„Starr nicht so“, zischte Miriam und versetzte mir einen Rippenstoß.

Bei einem Ehepaar, blickte sie, elegant, schlank mit einem kupferroten Pagenkopf ähnlich aufdringlich zurück, wie ich sie angesehen hatte, während ihr Mann liebevoll auf mich, durch mich und über mich hinwegschaute. Was sah der Kerl gut aus. Stil, Eleganz und diese Art von unbeteiligter Lässigkeit. Aber Miriam schob mich bereits weiter.

„Verschwende keine Energie an die beiden“, sagte sie. „Sie sind so etwas von glücklich verheiratet.“ Und bevor ich etwas frivol bemerken konnte, dass das doch nicht unbedingt ein Hindernis bedeuten müsse, fügte sie noch hinzu: „Er hat einen festen Freund und gelegentlich mal eine Affäre und sie springt von einer Liebelei zur nächsten. Man sagt sie sei sehr fordernd und bevorzuge schwache, anschmiegsame Frauen.“ Nach einer gleichgeschlechtlichen Beziehung war mir im Augenblick gar nicht. Ich brauchte einen harten Stecher, und je länger ich hier herumlief, desto dringender brauchte ich ihn.

„Und das hier ist Kay. Er ist ein alter Bekannter von mir, den ich leider viel zu selten treffe.“ Sie umarmte den Mann und küsste ihn etwas feucht auf die Wange. Wildlederhose mit leichtem Waldläuferappeal, Wildlederhemd, eher klassisch geschnitten und darüber ein Leinenjackett, das dem Leder die Aufdringlichkeit nahm.


„Ja“, sagte Miriam, „Kay mag Leder.“

Ein Fetischist. „Schade“, dachte ich, denn die breiten Schultern und schmalen Hüften sahen schon geil aus. Und dazu ein gekonnt zerzauster Haarschopf über einem verwegenen Grinsen. Der hätte mir gefallen. Aber was sollte ich mit einem Fetischisten?

„Gehen wir?“, fragte Miriam.


„Wohin?“, fragte ich etwas dümmlich zurück.


„Uns sie Schätze des Hauses anschauen. Die Ausstellung hier ist ein Fehlgriff, aber der Galerist hat atemberaubende Bilder gehortet. Ich zeige sie dir. Sie stehen unten im Lager.“

Das konnte doch nur ein Missverständnis sein. Aber bevor ich protestieren konnte, zog sie mich an der Hand hinter sich her, die kalten Stufen hinunter in einen riesigen Raum, der fast komplett mit Stahlregalen gefüllt war. Frei war nur ein schmaler Gang entlang der Längsseite, an der ein kleiner Schreibtisch nebst einem altersschwachen Bürostuhl stand, der wohl aus einem Fachbetrieb für Kontorbedarf des vorletzten Jahrhunderts stammen musste.

„Ich hätte gern, dass du sie von hinten nimmst“, sagte Miriam.

Ich schaute verständnislos auf Miriam, dann auf den graubraunen Schreibtisch vor mir und fühlte gleichzeitig zwei starke Hände auf meinen Hüften. „Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein“, dachte ich.

Die Hände glitten meine Beine hinunter, schoben mein Kleid nach oben, verhakten sich in meinem Slip und zogen diesen Hauch aus Seide, den ich extra für heute angezogen hatte, mit einem Ruck nach unten. Er hob mein Knie an und befreite einen Fuß aus dem Höschen. Mehr brauchte er auch nicht, um meine Beine auseinanderzudrücken.

„Eine kluge Entscheidung von dir, diese High Heels auszuwählen. Es bringt eine wundervolle Spannung in deinen Arsch.“ Die Stimme war warm und heiser.

„Du kannst dich mit den Armen hier auf dem Schreibtisch abstützen“, sagte Miriam, die mir genau gegenüber auf dem einzigen Stuhl Platz genommen hatte. Sie schaute mir direkt ins Gesicht mit einer Intensität, die nicht nur grob unhöflich, sondern bereits unanständig war. „Warte, ich knöpfe dir dein Kleid auf. Ich möchte, dass deine Brüste frei sind. Du wirst sehen, dieses sanfte Schaukeln wird dir gefallen.“

Eigentlich sollte jemand ganz anderes dieses Kleid aufknöpfen. Und das nicht, um einfach meine Brüste zu befreien, sondern um … Ach, Scheiß drauf. Das hier würde die größte Pleite meiner gesamten sexuellen Erfahrung werden. Noch schlimmer als die Sache mit Theo. Aber Theo war damals sechzehn und ich erst vierzehneinhalb.

Miriam öffnete Knopf für Knopf, schob mir den BH von den Schultern und hob meine Brüste aus den Schalen. Ja, jetzt hingen sie tatsächlich. Es fühlte sich scheußlich an. Und in genau demselben Augenblick stieß Kay in mich hinein. Es fiel ihm leicht, denn, obwohl sich meine Erregung ins Nirwana verdünnisiert hatte, war ich immer noch gut nass. Ich beschloss, die Prozedur über mich ergehen zu lassen und den Tag unter ‚allgemeine Irrtümer’ abzuheften.

Ich lag nun mit dem Oberkörper flach auf dem alten Schreibtisch, starrte auf Flecken von eingetrocknetem Kaffee, Kanten, wo das Furnier sich abzulösen begann, und atmete den Geruch von Staub ein, der sich in alle Ritzen einnistet, die älter als fünfzig Jahre sind.


Für Kay musste meine Stellung angenehm sein, weil ich meinen Hintern rausstreckte und meine Pobacken durch die High Heels mit seinem Becken ungefähr auf einer Höhe waren, aber ich drückte mein Kreuz dabei durch und das tat allmählich weh. Also beschloss ich, mich auf den Unterarmen abzustützen.

Kay störten meine Bewegungen nicht. Er stieß in mich hinein. Wumm. Bumm. Wumm. Und jedes Mal spürte ich, wie sein Becken gegen meinen Hintern schlug. Und mir fiel auf, dass seine Mannespracht gar nicht so groß sein konnte, denn sonst hätte er mich in dieser Position aufgespießt. Es beruhigte mich, dass Kay offensichtlich ein ganz normaler Mann war und kein Superpornoheld. Allerdings war sein Schaft ganz schön dick. So, wie er mich ausfüllte. Und ich dachte darüber nach, ob ich ihn wohl so einfach verschlucken konnte.

Ich trug nun das Gewicht meines Oberkörpers mit den Unterarmen, die ich so gelegt hatte, dass die Hände sich zu der Spitze eines Dreiecks trafen. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass ich meine Finger so verschränkt hatte, als wolle ich beten.

Miriam legte ihre Hände auf meine in einer Geste schwesterlicher Unterstützung. Aber darauf konnte ich pfeifen. Meine Position war offensichtlich anstrengender, als ich gedacht hatte, und die Luft hier unten war warm und stickig. Ich fühlte einen ersten feuchten Film auf meiner Stirn. Das hatte mir gerade noch gefehlt, dass ich bei diesem Mief ins Schwitzen kam und mir die Frisur ruinierte. Ich nahm den Kopf etwas höher und schaute geradewegs in Miriam Gesicht. Sie musste meine böse Miene wohl richtig gelesen haben. Jedenfalls blies sie mir einen Kuss zu. Mir fiel auf, dass sie nur noch eine Hand auf meinen Händen liegen hatte. Sie würde doch wohl nicht. Doch, sie würde …

Ich röchelte zwischen zwei scharfen Atemzügen einen Protest. Sie fummelte mit ihrer Hand zwischen ihren Beinen herum und mir brachen gleich die Schultern ab. Diese Stellung war vielleicht anstrengend und mir wurde die Luft knapp. Ich hörte, wie ich keuchte.

Miriam lächelte. Was es da wohl zu grinsen gab. Aber dann schob sie mir zwei Finger in den halbgeöffneten Mund. Die Finger schmeckten nach ihr. Penetrant nach ihr.

„Du siehst so was von geil aus“, hauchte sie mir zu und so langsam verstand ich. Miriam hatte viel früher erkannt, was hier abging. Kay stieß mich wie eine Maschine. Wumms. Bumms. Wumms. Und während mein Verstand noch spazierenging und sich empörte, hatte mein Körper längst seine eigene Party veranstaltet. Ich wollte gerade Miriam davon erzählen, weil ich das so komisch fand, als ich mich beinahe verschluckte. Ich konnte gerade noch meine Hände hochreißen und sie mir vor den Mund halten. Ich biss mir in die Knöchel, denn die beiden sollten nicht merken, wie ich kam, und ich schaffte es tatsächlich, meine Leidenschaft auf ein kurzes scharfes „Och“ herunterzudrücken.

Mein Körper hatte schon lange Kays Rhythmus aufgenommen. Meine Brüste pendelten unter mir bei jedem Stoß hin und her und ihre Spitzen rieben jedes Mal über die Schreibtischplatte. Morgen würde alles wund sein. Kay stieß immer noch, und ich kam erneut. Wumm. Bumm. Wumm.

Dieses Mal musste Miriam etwas gemerkt haben, denn sie kroch vorwärts und küsste mich. Ich konnte ihren Kuss nicht erwidern, sondern keuchte nur noch in ihren Mund hinein und kam dabei ein drittes Mal. Und dann spürte ich Kay. Sein Rhythmus wurde unregelmäßiger, seine Stöße hatten Aussetzer, ich spürte nur noch wie er seinen Bauch gegen meinen Hintern presste und seine Muskeln zuckten. Er hörte überhaupt nicht mehr auf.

„Hast du was zu schreiben, Miriam?“


Miriam kramte in ihrer Handtasche und reichte Kay einen Stift. Was für einen konnte ich nicht erkennen. Es war mir auch egal. Ich lag wieder flach auf der Tischplatte und Kay …


Ja, war dieser Kerl denn von allen guten Geistern verlassen. Er schrieb etwas auf meine linke Pobacke. Ich sollte ihm eine klatschen und meine Fingernägel durch sein Gesicht ziehen für diese Unverschämtheit. Aber ich hechelte nur noch nach Luft und rührte mich auch nicht, als er sich langsam und behutsam aus mir zurückzog. Dann hörte ich noch ein Rascheln und leichte Schritte, die immer leiser wurden.

Als ich mich wieder aufrichten konnte, reichte mir Miriam ein Papiertaschentuch als Erste-Hilfe-Maßnahme und mein Seidenhöschen, damit ich das Taschentuch fixieren konnte. Ich bekam auch wieder Luft und hörte die Klimaanlage summen. „Das war also einer der Männer, die nicht erwarten können, jemanden wie mich zu ficken. Oder wie hattest du es formuliert?“, sagte ich.


„Ehrlich?“


„Todehrlich!“


„Nein, war er nicht. Ich traf Kay ganz zufällig Anfang der Woche. Ich hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen, aber er ist der Beste, wenn es um Sex geht. Verlieb dich bloß nicht in ihn. Liebe kennt er nicht.“


„Und sein Fetisch?“, wollte ich wissen.


„Den hat er, aber er kann auch ohne, wie du vielleicht bemerkt hast.“


„Woher bekomme ich Lederkleidung?“


„Die vor Kays Augen Gnade findet? Bei seinem Schneider. Glaub nicht, dass du so etwas in einem Laden findest.“


„Ich will den Namen des Schneiders.“


„Ich schreib ihn dir auf, aber besser ist, du vergisst die Sache.“


Ich versprach es ihr. Aber dafür bemerkte ich, dass der Stift, mit dem Miriam schrieb, ein Filzstift war. „Wasserunlöslich“ stand drauf. Dieses Biest.

„Und nun?“, fragte ich sie.


„Ich habe keine weiteren Pläne. Es ist dein Abend. Aber ich bin jetzt so was von geil. Das kannst du dir kaum vorstellen. Woher bekomme ich jetzt einen Mann? Egal, das ist ja nicht dein Problem.“


Nein, war es nicht. Aber sie war schon ein schöner Anblick mit ihrem roten Gesicht und den leicht geöffneten Lippen. Ich hatte durchaus Lust, ihr auszuhelfen. Aber nicht mehr hier in diesem Keller.


„Wir fahren zu uns“, sagte ich. „Ich leihe dir meinen Mann. Ausnahmsweise. Und wehe er ziert sich.“ Ich war etwas erschrocken über meine eigene Courage. Aber dieses Mal wollte ich Miriam keuchen sehen und selber die coole Beobachterin spielen.

„Rainer, ich habe Besuch mitgebracht“, rief ich durch das ganze Haus.


„Komme!“, lautete die Antwort.


Rainers Gesichtsausdruck war umwerfend, als er sah, wen ich mitgebracht hatte. „Oh“, sagte Rainer nur, als ihm das Kinn runterfiel. „Es tut mir wirklich leid. Ich meine … Ich wollte wirklich nicht …“ stammelte er vor sich hin, während er seinen Blick fest auf Miriams Gesicht richtete und sich um Haltung bemühte. Er hätte ein Idiot sein müssen, um Miriams Bereitschaft nicht zu sehen. Die glänzenden Augen. Die feuchten Lippen. Sie musste noch einmal schnell mit der Zunge darüber gegangen sein.


„Schon lange verziehen“, hauchte sie. „Wenn es eine Vergewaltigung gewesen wäre, hätte ich ja um Hilfe schreien können. Ich war nur ein wenig überrascht.“


Leider sind manche Männer Idioten und mein Rainer gehörte ganz bestimmt dazu. Anstatt zu nehmen, was sich ihm anbot, war er mehr damit beschäftigt, die Kontrolle über die Situation wiederzugewinnen. Aber genau das wollte ich verhindern.


„Die Entschuldigung ist schon angebracht“, sagte ich zu Rainer. Dass du dich wie ein Wilder auf meine Freundin gestürzt hast, war schon ein starkes Stück. Aber dann auch noch so egoistisch zu sein und sie einfach unbefriedigt liegen zu lassen und dann, als du fertig warst, wegzurennen, als wären tausend Jungfrauen hinter dir. Also das hätte ich nicht von dir gedacht.“


Rainer sah verzweifelt aus. Miriam drehte sich mit dem Rücken zu ihm und sagte: Helfen sie mir bitte aus meinem Kleid?“


Ich trat hinter meinen Mann, umarmte ihn, damit er erst gar nicht auf die Idee kam wegzulaufen, öffnete ihm den Gürtel, dann die Hose, die einfach auf die Erde fiel und zog ihm auch die Shorts herunter. Eine Erektion sah anders aus. Da musste ich wohl nachhelfen.


Miriam war aus ihrem Kleid gestiegen, Rainer zog ihr den Slip herunter, der mit etwas Hilfe ebenfalls den Weg zum Fußboden fand. Dann zog Miriam meinen Mann an der Hand hinter sich her. Sie warf die Sesselpolsterung auf die Erde, griff nach ein paar Kissen und sank mit einem Seufzer zu Boden. Eine Spur zu theatralisch, fand ich. Rainer hatte Schwierigkeiten rechtzeitig hinterher zu kommen, weil seine Hose ihn um die Füße behinderte, aber er strampelte sich gerade noch rechtzeitig frei. Ich half ihm beim Ausziehen. Während er die Krawatte löste, knöpfte ich ihm das Hemd auf. Der Rest ging schnell.


Rainer erforschte Miriams Brüste, während sie ihm half, den Ort der Bestimmung zu finden. Und dann nahm mein Ehemann meine Freundin.

Meine plötzlich aufflackernde Eifersucht mischte sich mit Neugier und einer leichten Erregung. Ich wusste, wie Rainer sich anfühlte. Schließlich kannte ich ihn in- und auswendig. Aber jetzt sah ich ihn zum ersten Mal in Aktion. Von außen. Sein wippendes Hinterteil sah lustig aus, machte mich aber trotzdem heiß.

Und dann küsste er Miriam. Und wie er sie küsste. Erst leidenschaftlich, dann zärtlich. Ihre Zungen trafen sich außerhalb der Lippen, tänzelten umeinander herum, verschwanden mal in dem einen, mal in dem anderen Mund. Rainer konnte gut küssen, das wusste ich. Aber so hatte er mich noch nie geküsst. Es war Miriam, die den Ton angab, und Rainer, der mitspielte. Dieser Kuss war so intim, dass ich ihn am liebsten von ihr weggerissen hätte.

Ich atmete tief durch, verließ das Zimmer und eilte auf das Gäste-WC, wo ich mit einem Handtuch und warmem Wasser die letzten Spuren meines Liebhabers beseitigte. Dann streckte ich meinen Po in Richtung Spiegel und traute meinen Augen nicht. Trotz Spiegelschrift konnte ich lesen, was da in wasserunlöslicher Farbe geschrieben stand:


„Kay was here“


Erst war ich empört, dann wurde ich richtig wütend. Ich kam mir vor wie eine Kuh, der jemand ein Brandzeichen in die Haut gedrückt hatte. Und gleichzeitig fühlte ich mich geschmeichelt. Aber über meine Gefühle konnte ich später nachdenken, denn so konnte ich mich nicht blicken lassen. Wenn Rainer das sah, gab es ein Drama. Ich versuchte mein Glück mit Nagellackentferner und etwas Watte. Es schmierte und gab Flecken. Die konnte ich wegerklären. Hauptsache, die Schrift war nicht mehr zu lesen.

Ich eilte zu meinem Mann und Miriam zurück. Mein Kleid fiel auf den schon vorhandenen Kleiderhaufen. Der BH hinterher, mein Höschen hatte ich im Bad gelassen. Jetzt setzte ich mich zu den beiden und genoss den Anblick der heißen Körper ganz aus der Nähe.

Die beiden vergnügten sich bereits. Wie ärgerlich. Den entscheidenden Augenblick hatte ich verpasst. Den einen kurzen Moment, in dem Rainer in Miriam eingedrungen war. Keine Frau, deren Begierde bereits geweckt ist, kann in diesem Moment noch schauspielern. Augen, Haut, Mund, die Unregelmäßigkeit ihres Atems würden mir verraten, wie Miriam empfand. Rohe Gefühle ohne ein Kleid aus Erziehung und Selbstachtung, wie nur das kleine Tier sie anzeigen konnte, das tief in uns allen in seiner Höhle lebt und sich nur ganz kurz blicken lässt. Ich wollte Miriams Gesicht sehen, ihre Gefühle in ihrem Gesicht lesen. Genau das hatte auch Miriam mit mir vorgehabt, als Kay mich von hinten nahm. Aber alles, was ich da gefühlt hatte, war Überraschung. Meine Leidenschaft kam erst später zurück und ganz verlor ich meine Kontrolle dann nicht mehr. Unentschieden, meine Teuerste.

Es blieb noch genug zu sehen. Rainer hatte sein Gesicht von mir abgewendet und an Miriams Hals verborgen, die Lippen n der kleinen Einbuchtung oberhalb des Schlüsselbeins versenkt und die Nase gerade noch über der Schulter, sodass er genug Luft bekam. So hielt er es auch bei mir. Dass Männern nie mal etwas Neues einfällt.

Miriam hatte den Kopf in den Nacken geworfen und atmete durch den Mund. Jedes Ausatmen war ein kurzes Keuchen, das Rainers Haare an der Schläfe und über dem Ohr an den Kopf drückte. Ich schob meine Hand an ihrem Arm hoch, über die Schulter abwärts bis zu ihrer Brust und zwirbelte ihre Spitze. Ein dankbares Stöhnen war meine Belohnung.

Miriam hatte beide Knie hochgezogen, um Rainer ein möglichst tiefes Eindringen zu gestatten. Ich rutschte an ihrem Körper etwas tiefer und legte ihr linkes Bein über meine Schulter. Dann streichelte ich die Innenseite ihres Oberschenkels. Er war feucht und je näher ich der Stelle kam, wo die beiden Körper miteinander verschmolzen, desto feuchter wurde ihre Haut. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Meine Finger fuhren zwischen ihre Beine, spielten mit leichtem Druck an ihrer kleinen braunen Öffnung herum und glitten von dort etwas nach oben. Mein Zeigefinger schob sich zwischen ihre Schamlippen und machte dem Schwanz meines Mannes Konkurrenz. Rainer merkte, dass sich da was verändert hatte. Er kam kurz aus dem Takt, denn mein Finger war knochig und hatte nichts mehr von dem feuchten Seidentuch an sich, das ihn gerade noch gestreichelt hatte. Aber die zusätzliche Reibung brachte ihn nicht nur aus dem Takt, sondern auch über die Klippe. Und Miriam kam mit ihm. Beide zum gleichen Zeitpunkt. Was für ein Geschenk der Natur, wo sich ihre Körper doch noch gar nicht richtig kannten.

Rainer blieb noch einen Augenblick liegen, rollte sich über die linke Seite von Miriams Bauch und blieb dann heftig atmend auf dem Rücken liegen. „So also sieht das aus, wenn du fertig bist“, dachte ich. Für weitere Gedanken blieb mir keine Zeit, denn Miriam zog mich an sich, küsste und streichelte mich und erwartete wohl das Gleiche von mir. Ich sah keinen Grund, mich ihr zu verweigern, aber fühlte ganz plötzlich einen Stich der Eifersucht, der so heftig war, dass ich regelrecht erschrak. So ist das also, wenn der eigene Mann eine andere Frau vögelt. Dass ich mitgeholfen, ja, es sogar regelrecht provoziert hatte, spielte in diesem Augenblick keine Rolle. Ich litt, war neidisch, heiß, hochgradig verärgert und brauchte meine gesamte Willensstärke, es niemanden merken zu lassen.

Nach einigen Küssen spürte ich Miriams Finger zwischen meinen Schenkeln, drehte mich ein wenig und suchte Rainers Schwanz. Ich verschluckte ihn und streichelte ihn mit der Zunge. „Komm schon“, dachte ich. Aber Rainer war erschöpft. Mit zwanzig wäre ihm das nicht passiert. Aber dafür schmeckte ich Miriam.

Rainer stützte sich auf den Arm und richtete seinen Oberkörper auf. „Ihr seid verrückt“, sagte er, atmete immer noch tiefer als gewöhnlich und freute sich wie ein Junge über sein erstes Schaukelpferd.

Wir waren wirklich verrückt. Ich, weil ich mir eine Nebenbuhlerin ins Haus geholt hatte und eine Wiederholung nur schwer verhindern konnte, Miriam, weil sie sich uns ausgeliefert hatte, und Rainer, weil er jetzt zwei Frauen bedienen musste, wo es bei einer doch schon knapp wurde. Aber wer weiß, vielleicht hatte ihn der Abend so stimuliert, dass wir alle etwas davon hatten.

„Ich geh ins Bad“, sagte Rainer. Wir nickten ihm gleichmütig zu. Miriam machte es offensichtlich Spaß, auf meinem Körper Klavier zu spielen, und ich versuchte, meine sich widersprechenden Gefühle zu sortieren. Als mir das einigermaßen gelungen war, überlegte ich, wo ich maßgeschneiderte Lederkleidung bekommen konnte.

„Sag mal“, fragte ich so einfach in die Luft hinein, die nach Schweiß, Liebe und warmen Parfüm roch, „hast du die Adresse von Kays Schneider?“

Miriam starrte mich mit weit geöffneten Augen an. „Wo auf diesem Planeten treiben sich deine Gedanken denn jetzt schon wieder rum?“

Ich weiß, wir Frauen können manchmal ein wenig sprunghaft sein, aber das sollte Miriam doch gewohnt sein. Jedenfalls würde ich ihr nicht verraten, dass ich vorhatte, mir tatsächlich ein Lederkostüm machen zu lassen. Inklusive BH und Höschen. Nur so für den Fall, dass dieser Kay mir noch einmal über den Weg laufen sollte. Ging Miriam ja auch nichts an.

Kommentare


Det59
dabei seit: Mai '02
Kommentare: 6
schrieb am 12.05.2015:
»geil,weiter so.«

eliosade
dabei seit: Nov '02
Kommentare: 2
Jonas
schrieb am 13.05.2015:
»Sehr sehr heiß, emotional, menschlich, authentisch und etwas abgeklärt - mit einer Prise Humor und ner großen Kelle Leidenschaft.
Mehr, mehr, mehr :) !«

alphi
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 33
schrieb am 13.05.2015:
»Einfach genial, heiss, geil, super!! Bitte unbedingt fortsetzen!!!«

hoedur
dabei seit: Apr '06
Kommentare: 88
hoedur
schrieb am 16.05.2015:
»ich hoffe doch sehr, daß es DEIN Leben ist, was Du uns da erzählst, einfach wundervoll beschrieben, da kann man während dem Lesen mitriechen :-)
DANKESCHÖN!«

salamander69
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 257
schrieb am 17.05.2015:
»Schön geschrieben, wenn vielleicht auch etwas distanziert. Egal ob real erlebt oder Phantasie, ich bin gespannt auf das lederne Outfit, das ja mindestens einen Besuch beim Schneider voraussetzt. Er muss ja noch Maß nehmen.«

shrek_de
dabei seit: Dez '10
Kommentare: 2
schrieb am 02.07.2015:
»einfach sexy«

Softmohn
dabei seit: Jul '15
Kommentare: 63
schrieb am 12.10.2015:
»die wirklich gelungene Fortsetzung des ersten Teiles. Sehr schöne Entwicklung der Handlung. Bitte fortsetzen. Wird sicher jetzt nicht einfacher, um im gleichen Spannungskreis zu bleiben... - Ich drücke aber die Daumen...«


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