Wochenende
von catsoul
Endlich ist diese lange Autofahrt geschafft. Fünf Stunden habe ich für die 300 Km gebraucht weil ich kurz vor dem Ziel noch über eine Stunde im Stau stand.
Jetzt noch die Straße und einen Parkplatz suchen.
Nun stehe ich vor dem Haus in dem meine Freundin Monique wohnt. Sie ist vor zwei Jahren nach Hamburg gezogen und seit dem haben wir uns nicht gesehen.Telefonate und eMails waren unser Kontakt. Nicki, wie ich sie nenne hat mich schon damals eingeladen, aber immer ist irgend etwas dazwischen gekommen. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich endlich mal wieder ein Wochenende frei habe.
Ich betätige die Klingel und schon, wie durch Geisterhand, öffnet sich die Tür.
Nicki steht am Ende des Flurs und kommt mir mit offenen Armen entgegen. Die Freude, mich zu sehen, ist ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Wir umarmen uns herzlich und Nicki nimmt mir meine Tasche ab und zieht mich an der Hand in ihr Gästezimmer.
Sie sagt: „Hi meine Süße! Magst du etwas trinken oder dich erst mal etwas frisch machen?“
„Beides!“, grinse ich sie an.
„Mark kommt erst in einer Stunde von der Arbeit nach Hause, also hast du genug Zeit um dich zu akklimatisieren. Wir wollen dann gemeinsam zum Griechen, wenn du magst. Der ist gleich hier um die Ecke und da brauchen wir nicht mit dem Auto zu fahren.“ sagt Nicki beim Hinausgehen. Sie steckt ihren Kopf noch einmal durch die Tür und flüstert: „Das Bad ist die zweite Tür rechts.“
Eine viertel Stunde später stehe ich geduscht und angezogen vor ihr.
„Ist das ok für den Griechen?“ frage ich und Nicki schaut mich an. Eine halbdurchsichtige schwarze Bluse, blauer Jeansrock, der zwei Finger über dem Knie endet und Netzstrumpfhosen finden ihr Gefallen. Die Bluse lässt meinen weißen Bauch mit dem blauen Bauchnabelpiercing durchscheinen.
„Hey, wann hast du dir das denn angeschafft? Hast du mir doch gar nicht erzählt!“ mault sie leise vor sich hin. Ich gehe auf sie zu und umarme sie:
„Muss ich dir denn alles erzählen?“
„Nein, aber so was ist doch wichtig, ich überlege mir nämlich auch schon lange mir ein Piercing stechen zu lassen, hatte nur noch nicht den Mut dazu. Erzähl mal, wie war das? Tat das sehr weh?“ Während ich Bericht erstatte kommt Mark nach Hause. Nicki bekommt einen Kuß und dann schaut er mich verlegen an als ich ihn in meine Arme ziehe.
„Oh man, ich bin so ein furchtbarer Mensch der immer und überall knuddeln und jeden umarmen muss!“ grinse ich ihn schelmisch an und Mark grinst zurück.
Mark duscht und zieht sich um.
Nicki füllt mein Glas zum dritten Mal mit O-Saft und meint grinsend dazu:
„Trink nicht soviel, sonst hast du gleich keinen Hunger mehr.“
Eine Stunde später sitzen wir beim Griechen. Es ist ein lustiges Abendessen, denn Mark erzählt viel von seiner Jugend und den Streichen die sie den Lehrern gespielt haben. Die Zeit vergeht schnell und wir drei sind ganz erstaunt als der Kellner leise an unseren Tisch kommt und fragt:
„Darf es noch etwas sein oder möchten die Herrschaften zahlen? Wir schließen gleich.“ Ich bin schneller als Mark und blinzele den süßen Kellner an:
„Für den Herrn bitte noch ein Bier und für meine Freundin und mich noch einen Schoppen bitte. Die Rechnung können Sie dann gleich mitbringen.“ Ich sehe wie Mark und Nicki anfangen wollen zu protestieren und flüstere ihnen zu:
„Pst! Das ist meine Sache heute, ok? Und keine Widerrede, sonst besuche ich euch nie wieder!“
Das wollen beide natürlich nicht, denn es hat sich herausgestellt das auch Mark und ich uns sehr gut verstehen – fast schon Freunde geworden sind in der kurzen Zeit die wir uns kennen. Auf dem Nachhauseweg geht Nicki links und ich rechts von Mark, alle drei Hand in Hand.
Zu Hause angekommen öffnet Mark noch eine Flasche Wein und Nicki macht leise Musik an. Wir erzählen über Gott und die Welt, trinken Wein und lassen den Abend ruhig ausklingen.
Gegen zwei geht Mark schlafen. Nicki und ich sind noch nicht müde, erinnern uns an die gemeinsame Jugend- und Studentenzeit. Als wir das nächste mal auf die Uhr schauen ist es schon vier, die Vögel zwitschern und der Tag steht auf.
Wir räumen den Tisch ab und machen noch ein wenig Ordnung bevor ich im Bad verschwinde. Als ich herauskomme steht Nicki nur mit einem Bademantel bekleidet vor mir.
Wir umarmen uns und wünschen uns eine Gute Nacht. Eine kurze, sanfte, kaum merkliche Berührung ihrer Lippen hinterlässt ein kribbeln in meinem Bauch.
In meinem Zimmer ziehe ich mich aus, lege meine Sachen auf einen Stuhl und husche nackt unter die Bettdecke. Ich bin Bauchschläfer, aber am Ende eines Tages liege ich oft noch ein paar Minuten auf der Seite und lasse den Tag Revue passieren. Gerade als ich mich auf den Bauch drehen will höre ich ein Geräusch. Ich halte den Atem an und lausche. Die Türklinke bewegt sich, jemand kommt ins Zimmer, schließt die Tür leise und schleicht sich an mein Bett. Dann raschelt etwas und die Bettdecke hebt sich. Ein Körper kuschelt sich an meinen, eine Hand legt sich auf meinen Bauch. Um ruhige gleichmäßige Atemzüge bemüht, warte ich gespannt was passiert.
Zarte Finger streicheln meine Bauchdecke.
‚Dieses Spiel erregt mich!’ stelle ich erstaunt fest.
Meine Hand umschließt die Hand des anderen, hält sie fest und schiebt sie dann langsam in Richtung meiner Brüste. Die Finger verstehen es meine Nippel zu reizen, die werden groß und fest und das kribbeln in meinem Bauch verstärkt sich. Es ist als wären tausende Ameisen auf einmal in Bewegung gesetzt worden. Ich kann ein leises aufseufzen nicht mehr unterdrücken und rutsche ein Stück nach hinten um diesen unbekannten Körper großflächig zu spüren.
Zwei feste kleine Brüste mit harten Brustwarzen berühren meine Schulterblätter. Mein Kopf denkt: ‚Nicki?’, mein Herz sagt: ‚Egal!’.
Ihre Hände streicheln zärtlich meinen Bauch hinab, Nicki zieht kurz vor Erregung und Erstaunen die Luft ein als ihre Hand meinen rasierten Venushügel berührt. Ihre Lippen küssen meinen Nacken, meine Schultern, meinen Rücken.
Ich erschaudere und bekomme eine Gänsehaut. Ihre Hand halte ich fest und drehe mich vorsichtig um, schaue in ihre Augen, die vor Verlangen glühen.
Zärtlich nehme ich ihren Kopf in meine Hände und küsse sie. Erst ganz sanft, dann fordernd und verlangend. Unsere Zungen spielen miteinander, wir streicheln und küssen uns, küssen und streicheln...
Solch eine Zärtlichkeit habe ich noch nie erlebt. Als ihre Finge auf die Kugel zwischen meinen Schamlippen treffen werden ihre Augen ganz groß vor Erstaunen.
„Das hast du mir auch nicht erzählt!“ flüstert sie vorwurfvoll.
Ich küsse ihren Vorwurf fort, flüstere liebe Worte in ihr Ohr, berühre und küsse sie überall bis sie nicht mehr daran denkt und ihre Neugier auf diesen Gegenstand so groß wird das sie ihn sehen will, schmecken will...
Ihre Zunge spielt mit der Kugel und dem Ring der sie festhält, ihre Hände bereiten mir höchste Wonnen.
Sie treibt mich fast in den Wahnsinn, denn immer wenn sie merkt das ich kurz vorm explodieren bin, hält sie inne, wendet sich meinen Nippeln oder meinen Zehen zu, leckt und saugt daran, küsst sie.
Als dann der Sturm in mir losbricht gibt es kein halten mehr. Kaskaden tausender Lichter entstehen in meinem Kopf. Erstrahlen und verglühen, Sternen gleich, die geboren werden und untergehen...
Nur langsam komme ich wieder zu Atem. Wir halten uns ganz fest, kuscheln uns ineinander ein, streicheln uns und schlafen irgendwann vor Erschöpfung ein.
Als die Sonne im Zenit steht wache ich auf, fühle neben mich, schaue mich um, aber ich bin allein in meinem Bett. Nicki muss sich wohl rausgeschlichen haben. Aber nichts im Zimmer deutet darauf hin das ich nicht allein geschlafen habe.
War das ganze ein Traum? Ein Wunschtraum beseelt vom Wein?
Ich stehe auf und gehe erst einmal duschen. Im ganzen Haus ist es ruhig. Entweder schlafen Nicki und Mark noch, oder sie sind nicht da.
Als ich mir in der Küche einen Cappuccino mache steht Mark plötzlich hinter mir.
„Guten Morgen! Hast du gut geschlafen?“ fragt er und gibt mir ein Küsschen auf die Wange. Ich werde ganz rot vor Verlegenheit. Immerhin hat seine Frau ihn heute Nacht mit mir betrogen.
„Guten Morgen! Ja, sehr gut.“
„Ich hoffe ihr zwei hattet noch viel Spaß heute Nacht und es war toll für dich.“ zwinkert er mir zu als er die Kaffeemaschine in Gang setzt.
„Öhm, ja, sehr viel und es war einmalig!“ irgendwie kommt es mir so vor als wüsste er von unserem kleinen Geheimnis.
„Als Nicki ins Bett kam war sie jedenfalls sehr zufrieden und entspannt.“ sagt er und entschwindet durch die Tür.
Etwas ratlos sitze ich am Tisch.
Nicki kommt in die Küche, gibt mir einen großen Schmatz und deckt den Frühstückstisch.
„Wenn du Lust hast können wir nachher an sie Nordsee fahren und ein wenig am Strand spazieren.“ sagt sie beiläufig. Natürlich habe ich Lust, aber noch mehr Lust hätte ich über die Geschehnisse der letzten Nacht zu reden. Aber leider ergibt sich keine Gelegenheit dazu. Mark ist ständig in unserer Nähe. Der Tag ist toll, viel Sonne und trotzdem bläst uns der Wind so richtig durch. Wir tollen wie Kinder am Strand entlang.
Als wir am Abend nach Hause kommen sind wir hungrig und ein wenig erschöpft, voller Erlebnisse und glücklich.
Nicki und ich bereiten das Abendessen zu, Mark brennt den Kamin an. Später sitzen wir auf dem Fußboden, trinken Wein und spielen ‚Mensch ärgere Dich nicht!’. Als ich zum wiederholten Male Marks Steine hinauswerfe ärgert er sich und Nicki umarmt mich und gibt mir einen Kuß.
Das kribbeln ist wieder da! Wie schafft sie es nur mich so um den Verstand zu bringen? Fast hätte ich Mark vergessen und mich ihrem Kuß hingegeben...
Er lächelt still vor sich hin und plötzlich sagt er:
„Mach dir keine Gedanken um mich, ich bin mit Nickis Wahl einverstanden, denn ich mag dich auch sehr!“ Erstaunt schaue ich ihn an.
„Du weißt?“
„Ja! Als Nicki mir erzählte das sie gerne einmal mit einer Frau schlafen würde, habe ich zur Bedingung gemacht das ich die Frau kennen lerne. Ich weiß das ich Nicki nicht an dich verlieren kann. Du würdest nie wollen das sie mich verlässt! Außerdem fährst du ja morgen wieder ab und selbst wenn ihr eine längere Affäre haben werdet, die Entfernung zwischen uns ist zu weit als das es gefährlich werden könnte.“
„Stimmt. Ich mag euch beide sehr und ich würde nicht wollen das Nicki wegen mir das Leben mit dir aufgibt. Ich weiß, sie ist sehr glücklich mit dir und es freut mich sehr das du ihre Wünsche und Träume respektierst und sie erfüllen hilfst.“
„Willst du meine Träume auch erfüllen?“ fragt Mark leise nach.
„Das kommt auf die Träume an!“ antworte ich ebenso leise.
„Weißt du, ich wünsche mir euch beiden zuzusehen, vielleicht sogar mitzumachen wenn ihr euch liebt. Wahrscheinlich träumt jeder Mann davon das zwei Frauen ihn verwöhnen.“
„Ja, sicher hast du Recht, aber ich weiß nicht ob ich mich entspannen könnte dabei.“ gebe ich zu bedenken.
Nicki, die die ganze Zeit still von einem zum anderen geschaut hat, sagt:
„Das lass mal meine Sorge sein! Ich habe letzte Nacht gespürt was dir gut tut, gesehen was dich an macht...“
Alles kommt mir so unwirklich vor.
Mark steht auf und legt eine neue CD ein, ein Violinenkonzert, und geht zur Tür hinaus. Etwas ratlos schaue ich Nicki an und flüstere leise:
„Sorry, aber ich glaube nicht das ich will das uns Mark zusieht. Es ist so aufregend und spannend für mich mit dir Sex zu haben... alles so neu. Vielleicht irgendwann... aber jetzt... tut mir leid, ich bin völlig durcheinander!“
„Ach du! Mach dir keine Sorgen, Mark ist sehr einfühlsam. Eine Seltenheit bei Männern!“ grinst Nicki „und genau deshalb wird er es verstehen und ich verstehe dich auch sehr gut!“ sie nimmt mich in die Arme und streichelt mir zärtlich über meinen Rücken.
Ich schmiege mich in ihre Arme, spüre ihre streichelnden Hände, sanfte Küsse auf meinem Haar, meiner Stirn, meinen Augen, meiner Nasenspitze und als ihre zarten Lippen meine Lippen berühren bin ich wieder verloren. Erst suchend, sanft, dann verlangend... wild!
Unsere Zungen finden sich, unsere Hände liebkosen, streicheln... ich bin willenlos, lasse mich treiben, fallen. Wir streicheln und küssen uns, ziehen uns aus...
küssende Lippen, suchende Hände, liebkosende Zungen... die Welt um uns versinkt, nur wir zwei...
Mark ist weit weg, aber nur solange bis ich zwei weitere Hände auf meinem Körper fühle, zwei Hände die ebenso zärtlich sind. Es ist ein Wahnsinnsgefühl von vier Händen verwöhnt zu werden, zwei küssende Lippenpaare und zwei leckende Zungen zu spüren.
Es ist ein harmonisches Beisammensein, keine Eifersucht - nur zärtliche Gefühle.
Küssen, streicheln, lecken, schmecken...
Wir drei lieben uns bis zur Erschöpfung. Jeder hat Gelegenheit seine Geilheit auszuleben. Jedem von uns wird das Geschenk gemacht unendlich verwöhnt zu werden, wir lieben uns bis zum Morgengrauen. Spielen miteinander... kitzeln, lachen, küssen. Jeder ist darauf bedacht dem anderen Erfüllung zu schenken... irgendwann schlafen wir ein.
Ich wache auf, Mark und Nicki liegen neben mir, ich betrachte sie lange. Sie sehen so glücklich und zufrieden aus, genauso wie ich mich fühle. Leise stehe ich auf und schleiche in die Küche, bereite das Frühstück zu.
Mit einem Tablett, auf dem frischer Kaffee, ofenwarme Brötchen und alles was sonst noch zum Frühstück gehört steht, gehe ich leise wieder ins Wohnzimmer.
Nicki und Mark schlafen noch, haben sich aneinander gekuschelt. Sie sehen so süß aus! Fast bin ich geneigt sie nicht zu wecken, aber ich will spätesten gegen zwölf losfahren und es ist schon 10.30 Uhr.
Ich setze mich neben Nicki und streichele zärtlich über ihr Gesicht bevor ich mich hinabbeuge um sie zu küssen. Sie schlägt die Augen auf und als ihr Blick klar wird und sie mich erkennt, schlingen sich ihre Arme um mich. Zärtlich erwidert sie meinen Kuss.
„Ich habe Frühstück gemacht.“ flüstere ich leise.
„Du bist mein Frühstück! Ich bin so glücklich und traurig zugleich... das war das schönste Wochenende was ich je erlebt habe!“ flüstert Nicki zurück und küsst mich wieder – wieder und wieder, bis ich ganz wirr im Kopf bin, nicht mehr klar denken kann. ‚Wieso weiß sie so genau was mich verrückt macht?’ denke ich noch bevor ich in einem Meer von Gefühlen ertrinke...
Später trinken wir Kaffee, duschen zu dritt und haben viel Spaß dabei.
Aber die Uhr tickt unaufhörlich, es ist Zeit – time to say good bye.
Wir wissen nicht wann wir uns wieder sehen, 300 Km sind nicht wirklich viel, aber wenn zwei von drei Leuten Schichtdienst rund um die Uhr arbeiten ist es sehr schwierig passende Termine für ein Wiedersehen zu finden.
Auf der Heimfahrt gibt es keine Staus.
Ich hatte gehofft, nein, ich weiß nicht genau... aber ich denke es wäre mir Recht gewesen einfach noch einmal im Auto über das vergangene Wochenende nachzudenken...
Seit diesem Wochenende ist ein Jahr vergangen und nächste Woche ist es endlich so weit... wir werden uns wiedersehen!
Es kribbelt in meinem Bauch bei dem Gedanken daran ‚Wie wird es sein?’.
In den vielen Telefonaten und eMails die wir ausgetauscht haben ging es immer um alltägliche Dinge. Und doch war die Spannung, das erotische knistern immer greifbar.
Ich liebe Nicki und Mark nicht, ich mag sie sehr!
Aber stimmt dieser Satz so?
WIE WIRD ES SEIN?
Sag es mir!
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Sehr süß :-) Du wusstest ja, dass sie mir gefällt.
LG Mondstern«
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