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Kommentare: 7 | Lesungen: 2799 | Bewertung: 7.37 | Kategorie: Lesbisch | veröffentlicht: 10.12.2011

Wolfsgarten

von

Das monotone, dumpfe Pochen der letzten, schweren Regentropfen, die draußen auf das Fensterbrett vor dem Schlafzimmer klatschten, war das Erste was Melanie hörte, als sie aufwachte. Sie stöhnte leise, drehte sich zur Seite und ließ die Augen geschlossen. Wie gut sich das Bett anfühlte, dachte sie. Sie wollte gar nicht aufstehen, ja nicht einmal aufwachen.

Die Frau drückte ihren nackten Körper in die Matratze, zog die warme Decke über ihre Schultern. Sie atmete tief ein, genoss den herrlichen Duft, der schwer und süß im ganzen Raum hing.


Mhhh. Wie gut es roch, dachte sie. Gefühle der Geborgenheit und des Glücks tanzten in ihrem Bauch. Es roch nach... nach...

...nach dem Mädchen! Melanie riss schlagartig die Augen auf. Plötzlich war sie hellwach, und damit stürzten auch alle Eindrücke und Erinnerungen der letzten Nacht über sie herein. Plötzlich wurde ihr bewusst, wo sie war und vor allem, was sie gestern gemacht hatte. Sie drehte den Kopf langsam zur Seite, doch von Tania war keine Spur zu sehen. Sie sah sich um. Melanie lag allein in dem kleinen, liebevoll und warm eingerichteten Schlafzimmer der jungen Kellnerin.

Alles roch nach dem Mädchen. Die Luft, das Bettlaken, der Polster und die Decke. Sogar an Melanie selbst schien der süße, lustvolle Duft zu haften. Und mit dem Geruch kam auch die Erinnerung an all die zärtlichen Ferkeleien zurück, welche die 36-jährige am Abend zuvor mit der jungen Frau erlebt hatte.

Es roch nach den herrlichen Küssen des Mädchens, nach ihren wunderschönen, weichen, dunklen Haaren. Es roch nach ihrer Haut, die so zart war und so heiß werden konnte. Und vor allem roch Melanie die Lust, die dieses Mädchen verströmt hatte.

Sie roch ihre süße, mit einem kleinen Drachen tätowierte Muschi. Doch über all diesen wunderbaren Gerüchen lag der süßlich-würzige, herrliche Duft von Tanias Apfelarsch.

In Melanies Bauch rumorte es auf einen Schlag, als hätte sie tausend Flugzeuge im Bauch. War das alles wirklich geschehen? Die Erinnerungen an die Begegnung in der Bar, ihren Flirt mit der Kellnerin, an all die Unanständigkeiten ließen sie frech grinsend und beschämt zugleich auf die Unterlippe beißen.

Aber es war mehr als das. Diese Verbundenheit, diese eigenartige Vertrautheit, die sie in Tanias Gegenwart gespürt hatte und immer noch spürte. Melanie hatte sich letzte Nacht so fallen lassen können wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie konnte es kaum fassen. Ein Gefühl von Glück und dem Ende einer unbewussten Suche nach Zufriedenheit stellte sich ein. Die Frau musste verträumt lächeln...

Melanie räkelte sich, schlug die Decke beiseite und setzte sich auf. Der Körper der 36-jährigen, der immer noch sehr jung und sportlich aussah, fühlte sich im Moment jedoch gar nicht danach an. Melanie hatte einen ziemlichen Kater, ihr Kopf pochte unerträglich dumpf.

„Mhhh, Kaffee...“, murmelte sie und rieb sich die Augen. Plötzlich hörte sie ein Geräusch aus dem Flur und stand auf. Tania war also schon wach. Sobald sie dieses Zimmer verließ, würde sie dem jungen Mädchen wieder gegenüber stehen. Was würde sie sagen? Wie dachte Tania überhaupt über den vergangenen Abend? Plötzlich wurde sie nervös und hatte etwas Angst, dem Mädchen zu begegnen.

Melanies Blick fiel auf einen Stuhl neben dem Bett. Darauf lagen ein frisches Handtuch, ein Bademantel und ein großes T-Shirt, das Tania der Frau zurecht gelegt hatte. Sie schnappte sich den Bademantel, zog ihn sich über den nackten Körper und betrat den Flur.

Sie hörte Tania sofort. Das Mädchen werkte lautstark in der Küche herum. Melanie setzte sich langsamen Schrittes und mit pochendem Herz in Bewegung. Allmählich näherte sie sich der angelehnten Küchentür.

Als sie vorsichtig durch den Spalt blickte, sah sie Tania beim Decken des Frühstückstisches. Das Mädchen hatte ihre schulterlangen, braunen, glatten Haare zerzaust in alle Richtungen stehen und trug nur ein Tshirt, das ganz knapp ihren süßen, nackten Hintern bedeckte, den Melanie gestern so genüsslich und hingebungsvoll gekostet hatte.

Die Frau klopfte vorsichtig an und trat ein. Tania hob den Kopf und ihre frechen, munteren Augen funkelten Melanie zärtlich an.

„Guten Morgen. Na? Gut geschlafen?“

Melanie fiel augenblicklich ein Stein vom Herzen, als dieses Lächeln sie berührte. Sie blickte das Mädchen liebevoll an. „Sehr gut, danke. Und du?“

„Freut mich. Ich auch, wie ein Stein“, grinste die junge Frau frech zurück. „Ich glaub, den Schlaf konnten wir beide gut gebrauchen.“

Melanie lächelte. Am liebsten wäre sie sofort auf das Mädchen zugegangen, hätte sie umarmt, geküsst, festgehalten, sie gerochen und gespürt. Aber Melanie zwang sich zur Zurückhaltung. Stattdessen fragte sie: „Kann ich dir bei irgendwas helfen, Tania?“

„Danke, Melanie...setz dich einfach hin. Bin fast fertig. Und du bist ja schließlich mein Gast.“

Mit diesen Worten drehte sich Tania um und ging mit zwei Tassen Kaffee zum Tisch. Melanie setzte sich. Sie nahm eine Tasse und trank genüsslich den ersten Schluck heißen Kaffee. „Mhh...danke“, hauchte sie der jungen Kellnerin zu. „Tut gut.“

Die beiden saßen sich an dem kleinen Tisch gegenüber und schlürften müde ihren Kaffee. Melanie konnte nicht anders, als die junge Frau immer wieder verträumt anzusehen. Tania entging das nicht. Sie sah der älteren Frau tief in die Augen und lächelte auf angenehme Art geheimnisvoll.

„Es war wunderschön mit dir gestern, Tania...“ Melanie kam sich irgendwie albern vor, das zu sagen, aber es war das Einzige, an das sie im Moment denken konnte.

Das Mädchen sah sie nur mit großen, glänzenden Augen an, lächelte und sagte nichts.

„Bereust du es?“, fragte Melanie leise, verunsichert. Doch sie spürte die Antwort bereits.

„Nein.“ Tania schüttelte bestimmt den Kopf. „Nicht eine einzige Sache, die wir gemacht haben.“ Dabei lächelte Tania zärtlich und die ältere Frau spürte, wie die nackten Zehen des Mädchens unter dem Tisch ihr Bein entlang streichelten. Die Frau wurde unter dieser Berührung ganz nervös und sah Tania sprachlos an.

„Ich hoffe, du auch nicht“, fügte das Mädchen gespielt ernst hinzu. „Das wird dir jetzt doch nicht unangenehm sein, mit der Kleinen zu frühstücken, die gestern noch genüsslich an deinem süßen Arschloch gelutscht hat?“ Tania grinste schmutzig süß, fasste an Melanies Hand und streichelte über ihre Finger.

Melanie spürte, wie sie schlagartig rot wurde. Die 36-jährige konnte nicht antworten, so sprachlos machte sie die zuckersüße und gleichzeitig so ferkelige Art und Weise, die das Mädchen an den Tag legen konnte. Sie sah sie bloß mit großen Augen an. Ihr Herz pochte vor Aufregung. „Tania...“, stammelte sie flüsternd.

Tania fühlte sich bestätigt und stand zufrieden grinsend auf. „Hm... Zeit für Frühstück, meinst du nicht?“, sagte sie mit einer Unschuld, als hätten die beiden Frauen nie über etwas anderes geredet.

Melanies Blick folgte ihr. Die junge Kellnerin stellte sich vor die Frau und beugte sich zu ihrem Gesicht hinab. Sie nahm es zwischen ihre zärtlichen Hände und flüsterte: „Ich bin so froh dass du hier bist, Melanie.“ Dann küsste sie die Frau lange und zärtlich.

Melanie atmete Tanias warmen, lieblichen Atem tief ein und hauchte mit zitternder Stimme: „Ich auch, meine Süße.“

Tania richtete sich auf, nahm ihre Tasse in die Hand und lehnte sich an die Anrichte. Ihre schönen, zarten Beine und die knackigen Oberschenkel verloren sich unter dem knappen Tshirt. Tania überkreuzte ihre Beine.

„Und, was machen wir heute?“, fragte das junge Mädchen unternehmungslustig frech.

„Musst du heute gar nicht arbeiten?“

„Ach, das hab ich schon geregelt“, antwortete Tania fröhlich. „Es springt jemand für mich ein.“

„Oh, verstehe“, lächelte die ältere Frau zurück. „Und dass ich eigentlich meinen Bericht fertig stellen sollte ist dir natürlich völlig egal“, meinte Melanie gespielt beleidigt.

Tania schluckte den Kaffee runter, lachte laut auf und sah die Frau liebevoll und frech zugleich an. „Naja, ich dachte ich könnte dich überreden...“

Melanie musste herzlich lachen. „Das hast du doch schon längst, Tania. Außerdem, heute ist Samstag. Ich habe noch den ganzen morgigen Tag für meine Arbeit. Der heutige Tag gehört dir.“

Tania sah die ältere Frau mit ihren großen, haselnussbraunen Augen an. „Uns“, verbesserte sie.

Während die Kellnerin sich abwandte und am sich Toaster zu schaffen machte, ließ Melanie ihren Blick über Tanias Rücken gleiten. Sie freute sich auf den gemeinsamen Tag und hatte da schon eine Idee. Sie wollte jeden einzelnen Augenblick des Wochenendes mit dieser jungen, unerhört leidenschaftlichen und versauten Frau verbringen. Aber sie sah die Kleine gern ein wenig zappeln und wollte deshalb noch nicht zu viel verraten.

Sie lehnte sich verschmitzt lächelnd zurück, trank ihren Kaffee und sah Tania dabei zu, wie sie das Frühstück zubereitete. Während sie die Toasts machte und mit flinken Bewegungen an der Küchentheke alles anrichtete, kam ihr kleiner, nackter Hintern unter dem Tshirt immer wieder leicht zum Vorschein. Als Melanie die Ansätze ihrer knackigen Arschbacken sah, lief ihr wieder das Wasser im Mund zusammen. Die Kleine hatte sich nicht mal ein Höschen angezogen.

Melanie versuchte sich etwas abzulenken und ließ ihren Blick durch die liebevoll eingerichtete, kleine Küche schweifen. Ihr Blick kam auf einer Reihe von Fotos zu ruhen, die an der Wand hingen und Tania mit ihrer Familie und ihren Freunden zeigten. Neugierig musterte sie jedes einzelne und versank in ihren Gedanken.

Dass das junge Mädchen so alleine auf sich gestellt war, zwei Jobs gleichzeitig machte um sich die eigene Wohnung zu finanzieren und weder einen Freund noch Freizeit hatte, machte sie ein wenig traurig. Vielleicht, weil es Melanie an sich selbst erinnerte und daran, wie einsam sie dadurch geworden war.

„Honig oder Nougatcreme?“, riss die Stimme des Mädchens Melanie plötzlich aus ihren Gedanken.

„Hm, wie bitte?“ Die Frau schaute verwirrt auf und blickte zu Tania rüber. Da stockte ihr der Atem.

Tania war auf die Anrichte geklettert und kniete nun mit dem Rücken zu Melanie darauf. Ihr Oberkörper war weit nach oben gestreckt, da sie mit ihrer Hand etwas im obersten Regal zu erreichen versuchte. Tanias Tshirt war dabei rauf gerutscht und die Kleine streckte ihr den nackten Arsch entgegen. Melanie begann zu zittern, eine Welle der Lust überkam sie und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

„Na was nun, Melanie?“, fragte Tania. „Honig oder Nougatcreme?“

„Ähm, entschuldige... die Nougatcreme bitte“, stotterte Melanie, nur um irgendetwas zu sagen.

Tania drehte das Gesicht über die Schulter zu ihr, grinste sie an und sagte: „Mhh, eine gute Wahl.“ Mit diesen Worten griff sie nach dem Glas mit de

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Kommentare


Martinus33
dabei seit: Jun '06
Kommentare: 31
schrieb am 11.12.2011:
»Gut geschrieben, die Stimmung und Gefühlslage der beiden glaubhaft wiedergegeben, das macht Lust auf mehr.

Die Schokoriegelszene ist zwar nicht mein "Geschmack", aber das ist es eben, Geschmacksache...

Wieso Melanie allerdings während einer Autofahrt 4 Jahre altert ist mir ein Rätsel.

Ich würde gern noch mehr von dir lesen.«

pitcock
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 44
schrieb am 12.12.2011:
»Toll geschrieben. Bitte mehr davon.«

Angela
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 5
schrieb am 13.12.2011:
»Nein, leider noch nicht! Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Lektor!«

uXI
dabei seit: Apr '06
Kommentare: 22
schrieb am 15.12.2011:
»Für meinen Geschmack spielt sich die Handlung zu viel "hinten" ab, aber das ist Geschmackssache.
Die plötzliche Alterung um vier Jahre ist mir auch aufgefallen. Im vierten Absatz ist erstmals von der 36-jährigen die Rede und das bleibt sie auch noch bis zur Abfahrt bei Tanias Eltern. Am Kaminfeuer sitzt dann plötzlich eine 40-jährige.
Bis auf diese Kleinigkeit schön geschrieben, man kann sich gut in die romantische Stimmung hineinversetzen und wenn ich mir dann noch ein bisschen mehr "vorne rum" dazu vorstelle, gefällt mir die Geschichte richtig gut.«

derfla
dabei seit: Okt '02
Kommentare: 2
schrieb am 29.12.2011:
»das fallweise Scheiben in der dritten Person ist sehr störend, die Namen der Akteurinnen hätten voll ausgereicht. Zuviel Rückwärtiges.. sonst gut und flüssig geschrieben«

wildkatze1984
dabei seit: Okt '03
Kommentare: 1
schrieb am 03.08.2012:
»Toll geschrieben, nette Story! Auch für meinen Geschmack und vor allem für lesbisch etwas zu viel anal, aber sonst klasse!«

magicflute
dabei seit: Sep '07
Kommentare: 258
schrieb am 13.11.2012:
»handwerklich vieles ziemlich sauber (zb, und das ist hier doch eher selten, eine tadellose orthographie!) es gibt auch nette neben-handlungs-fäden, du variierst das erzähltempo -schön zu lesen.
erotische fantasien sind immer persönlich - ich finde diese spielart - und auch, wenn die geschmacklichen nuancen um den zweckentfremdeten schokoriegel zuletzt vielleicht wohlweislich etwas ausgeblendet wurden - als fantasie doch rund und durch die oft betonte menschliche wärme durchaus schön und lesenswert.
dass freilich das alter der beiden protagonistinnen (fast) das einzig auflockernde mittel sein soll, um die wiederholten namensnennungen zu vermeiden, finde ich jedoch sowohl nicht-auflockernd wie sperrig wie abtörnend: was soll mir das sagen, dass die eine 23, die andere je nachdem eben etwas älter ist?!
haarfarben, -längen, sonstige merkmale oder charakterzüge wären vielleicht auch unterscheidungsmerkmale, die uns die handelnden personen vielleicht sogar noch näher gebracht hätten, als das ständige rekurrieren auf's alter...«



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