Zufällige Begegnung
von conflex
Das Geschäft betrat ich nicht, weil ich nach etwas bestimmtem Ausschau gehalten hätte. Nein, ich hatte einfach auf dem Weg ins Büro noch etwas früh dran. In solchen Situationen finde ich es angenehm, sich einfach die Zeit ein wenig zu vertreiben.
Nun, da die Zeit langsam knapp wird, bin ich auf der Suche. Wo versteckt er sich jetzt nur, dieser faszinierende Blick? Gleich neben dem Eingang, am Tisch mit den Pullis aus dem Sonderangebot, hatte er mich getroffen. Nicht nur oberflächlich, er traf mich tief, bis in den Unterleib. Plötzlich war er verschwunden, noch bevor ich in der Lage gewesen wäre, ein Wort zu sagen. Ich suche ihn. Ich will ihn finden! Nur nach dem Mann, welcher mir diesen Blick schenkte, halte ich Ausschau. Die angebotene Kleidung interessiert mich nicht mehr. Da hinten bei den Umkleiden, das könnte er sein. Ca. 1,90 groß, wie ich um die 40 Jahre alt, fast kahl geschorener Schädel, schwere alte Lederjacke, endlich! Ich sehe kurz auf die Uhr. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Als ich direkt neben ihm stehe, dreht er sich zu mir um, trifft mich wieder mit diesem Blick. Wie kommt das nur? Ich würde ihm in diesem Moment nichts verwehren. Er könnte mich küssen, vor allen Leuten, ich würde ihm in einer der Kabinen einen blasen, ohne mit der Wimper zu zucken. Genau genommen wünsche ich mir das sogar. Bin ich plötzlich schwul? Bi? Egal... Ich greife in meinen Rucksack, schreibe meine Handynummer, sowie die Bitte, sich zu melden auf einen Zettel, den ich ihm in die Jackentasche stecke. Er lächelt. Es ist ein leicht kühles, überlegenes, verschmitztes Lächeln. Nun aber schnell ins Büro. Ganz pünktlich werde ich ohnehin dort nicht mehr ankommen.
Den ganzen Tag fällt es mir schwer, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Diese Situation beschäftigt mich sehr. Wieso fühle ich mich zu diesem Mann derart hingezogen? Dann auch noch mit solch konkreten Gedanken im Kopf. Gibt es Menschen, die das Schicksal schickt? Immer wieder schiele ich nach meinem Handy, hoffend, es möge klingeln, hoffend, es möge wegen ihm klingeln! Aber es bleibt stumm. Den ganzen Tag, den Abend, eine von unruhigem Schlaf und heftigen Träumen dominierte Nacht. Gibt das Handy tatsächlich einen Laut von sich, dann wegen Nichtigkeiten. Erst am nächsten Vormittag kommt eine SMS, deren Absender ich nicht kenne, an, was die Hoffnung nährt, es möge seine sein. Eilig öffne ich sie.
'hast du gut geschlafen oder auf diese mitteilung gewartet?' lese ich.
'zweiteres - schön, dass du dich meldest :-)' tippe ich zurück.
'ehrlich bist du - schön - aber warum soll ich mich überhaupt melden?'
Ich beschließe, bei der Wahrheit zu bleiben.
'weil dein blick so angenehm tief drang, mich regelrecht gefangen nahm'
'wie tief genau? beschreib mir das!'
'ich spürte es in meinen eiern und mein schwanz schwoll an - wegen dir!'
'und woher willst du wissen, dass ich genauso schwul bin wie du?'
'ich hoffe, du bist schwuler als ich - ich fühlte noch nie so...'
'interessant :-))) dein arsch ist jungfräulich?'
'ja'
'soll er es bleiben?'
'nein'
'und wer soll das ändern?'
'du - das ist es was ich dachte, als dein blick so tief in mich drang!'
'was dachtest du? schreib es! keine hemmungen!'
'bitte fick mich! lass mich deinen schwanz spüren! spritz ab in mir wo du willst!'
'brav, mein süßer :-))) ich denke, du bekommst eine chance, meine gunst zu erringen. aber eins sollst du wissen: ich spiele gern mit phantasien! ich melde mich...'
Den Rest des Tages gehe ich beschwingt an, auch wenn es schwer fällt, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Meine Laune ist bestens, schwankt zwischen einem Hochgefühl und Spannung, der Neugier, was es wohl auf sich habe mit seinem Phantasiespiel.
Ich übe mich in Zurückhaltung, melde mich nicht von mir aus. Er schrieb, er würde das tun. Vielleicht ist das ja schon Teil seines Spieles. Aus der Gewissheit, nicht gänzlich vergessen worden zu sein, schöpfe ich die notwendige Geduld. Aufkommende Zweifel, ob es richtig sei, für das gleiche Geschlecht so zu empfinden, tilgt mühelos die Erinnerung an den besonderen Blick. Egal, Konventionen hin oder her, ich will mich darauf einlassen!
Am Abend des folgenden Tages erreicht mich seine nächste Mitteilung - diesmal sogar mit Bild. Eine gepiercte Brustwarze ist darauf zu sehen.
'was fällt dir dazu ein?' lese ich darunter.
'fingerspiel mit dem ring. streicheln, kneifen - leicht und fester. saugende lippen - vorsichtig, fordernd...'
'gute antwort :-) freust du dich denn über meine mitteilungen? fällt es dir schwer darauf zu warten?'
'ich freu mich sehr - bin erregt und voller verlangen. warten verursacht vorfreude!!!'
'sehr schön, mein süßer! nun zieh dich aus!'
Diesem Befehl leiste ich natürlich gerne folge. Ich lege meine ganze Kleidung auf den Hocker neben dem Sofa, bevor ich das Handy wieder zur Hand nehme, um zu antworten.
'bin jetzt nackt - für dich, mein verführer!'
Ich nenne ihn zum ersten Mal so. Unter diesem Namen speicherte ich seine Nummer im Handy, weil ich mir wünsche, er möge es sein. Vielleicht lässt er sich gern von mir so nennen - zumindest hoffe ich das. Mein Handy klingelt. Auf dem Display leuchtet VERFÜHRER auf. Nervosität mischt sich unter meinen Erregungszustand. Nur einen Knopfdruck bin ich von seiner Stimme, von noch unmittelbarerem Kontakt zu ihm entfernt. Erfreut gehe ich ran.
"Ja, hallo..."
"Hallo, mein Süßer!"
Seine angenehm sonore Stimme entfacht eine Wirkung, die der seines Blickes in nichts nachsteht. Es dauert eine Weile, bis ich in der Lage bin, zu antworten, was ihn weder zu überraschen, noch zu stören scheint. Er weist mich inzwischen an, für Kerzenlicht zu sorgen, eine Wäscheklammer bereitzulegen, sowie, falls vorhanden, ein Glas Rotwein mit ihm zu trinken. An Rotwein herrscht in meinem Singlehaushalt, wenngleich ich nicht täglich welchen trinke, kein Mangel. Unsere Geschmäcker scheinen sich zu ähneln. Wir prosten uns in romantisch flackerndem Licht zu. Der erste gemeinsame Schluck Wein erfüllt den Gaumen mit vollmundigem Aroma. An meine Nacktheit in seiner Gegenwart, meint er, solle ich mich gewöhnen. Denn, sollte ich ihn irgendwann aufsuchen dürfen, wolle er mich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht anders als so sehen.
An etwas, wonach ich mich sehne, entgegnete ich, würde ich mich nicht erst gewöhnen müssen.
Tatsächlich ist es so, dass ich es kaum erwarten kann, mich ihm zu zeigen, in der Hoffnung, ihm zu gefallen.
"Die Brustwarze auf dem Bild war meine", fährt er fort, "ich mag verzierte Nippel. Du auch?"
"Ja, so ein Piercing könnte ich mir an mir auch vorstellen..."
"So lange können wir nicht warten. Du wirst jetzt deinen rechten Nippel mit der Wäscheklammer verzieren!"
Das Nächste, was mein Verführer von mir am Telefon zu hören bekommt, ist ein tiefer Seufzer. Mein Schwanz, der sich auch vorher schon sichtlich wohlfühlte, ist wie auf Knopfdruck zum Zerbersten gespannt. Ich atme tief. Die ganze Situation, des Verführers Stimme, sein mir gegenwärtiger, fesselnder Blick - all das fügt sich, zusammen mit diesem süßen Schmerz, zu einem Gesamtbild der Lust, einem Gemälde, dessen Farben sich eben noch sanften Wellen gleich zu wiegen schienen, in dem urplötzlich Sturm jedoch aufkommt. Mein Wohlgefühl in Bauch und Hoden verstärkt sich um ein Vielfaches. Ein unter normalen Bedingingen kaum zu registrierender Windhauch auf meiner Eichel würde genügen, um sofort abzuspritzen.
"Langsam, nur nichts übereilen", höre ich meinen Verführer mit ruhiger Simme sagen, "zögere den Moment hinaus, genieße uneingeschränkt mit mir, was du spürst."
Doch zwei bis drei Schluck Wein später halte ich dieses sich bis in Finger- und Zehenspitzen, immer neue Dimensionen erreichende Kribbeln kaum mehr aus. Länger warten wäre nur noch Qual, was ich meinem Verführer nicht verschweige. Wie könnte ich auch? Er weist mich an, die Klammer zu lösen und mir seinen Schwanz vorzustellen, aus dessen praller Eichel gleich Samen schießen wird, welcher auf meinen Bauch trifft, um sich dort mit meinem Saft zu vermischen und einmassiert zu werden. In diesem Moment brechen von allen Seiten in ihrer Intensität bislang unbekannte Orgasmuswogen über mich herein. Ich spritze, gestreichelt von den Worten, von der Stimme meines Verführers, ab, ohne nocheinmal Hand anlegen zu müssen.
"Ja, gut so", lobt er mich. Obwohl er nicht da ist, obwohl ich nicht einmal weiß, von wo aus er mit mir spielt, fühle ich mich ihm nahe.
"Mit deinem ersten Schritt, meine Gunst zu erlangen, bin ich zufrieden, mein Süßer. Du hast dir eine kleine Belohnung verdient. Darum iss nun alles auf, schmecke deinen Samen!"
Noch bevor der Satz ausgesprochen ist, beginne ich eifrig damit.
"Du darfst dir dabei vorstellen, der Geschmack wäre meine Zunge, die deine beim Kuss berührt. Bis dann, ich melde mich..."
Mit großer Hingabe lecke ich meine Finger sauber, sammle jeden Tropfen, den ich finden kann, auf. Das in die rechte Brustwarze zurückkehrende Blut, die nur langsam verschwindenden Spuren der Klammer und die Phantasie vom Kuss meines Verführers lassen den Höhepunkt noch lange nachwirken...
Wie, meine lieben Leser, könne es hier weitergehen? Freue mich über Feedback :-)))
Kommentare
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Die Geschicht hat ja super gestartet. Bin sehr gespannt wie es weitergeht. Stehe total auf Dom/Sub geschichten nur leider hat es sehr wenige im Schwulen Bereich. :-(
Vielleicht wir er zur Musterung aufgeboten mit verbundenen Augen....
Schreibe bald weiter!«
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gegönnt.
Ich bevorzuge facts.«
Kommentare: 48