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Lesungen: 1875 | Bewertung: 8.81 | Kategorie: Fetisch | veröffentlicht: 06.05.2018

Proterogania 02 eine Jungfrau in Latex

von

Am nächste Morgen ging Ariu in ihren neuen Schuhen zur Arbeit. Sie war lange nicht mehr bequem auf hohen Absätzen gelaufen. Unter ihrem Rock trug sie eine Männerunterhose und sie fühlte sich wohl darin. Auf den sinnlosen BH, mit der Wattefüllung hatte sie gänzlich verzichtet. Um ihren Hals lag ein geknotetes Seidentuch, dessen Enden locker auf ihrem Dekolleté ruhten und die flache Brust kaschierten.

Seit Arius Tagesrhythmus nicht mehr von ihren Kindern bestimmt wurde, war sie eine Langschläferin geworden und kam meistens als Letzte ins Büro. Als Ariu den Raum betrat, verstummten ihre Arbeitskolleginnen. Sie holte tief Luft und ging mit gesenktem Blick nach hinten, zu ihrem Schreibtisch. Bis zu diesem Moment war es ein guter Morgen gewesen, jetzt musste sie wieder stark sein.

Da sie gestern früher gegangen war, hatten sich einige Nachrichten angesammelt, die beantwortet werden mussten. Ariu legte ihre Hände auf die Tastatur und tippten den ersten Satz einer Antwortnachricht. Die Hälfte ihrer Anschläge traf die falschen Tasten. Sie löschte den Buchstabensalat und begann mit der halben Tippgeschwindigkeit noch einmal von vorne. Diese massiven Tippfehler waren ihr in den letzten Tagen mehrmals passiert, denn sie hatte sich noch nicht daran gewöhnt, dass ihre Hände größer geworden waren. Vor allem ihre Mittelhand war breiter geworden und die ehemals schlanken Finger wirkten kräftiger. Es war nichts Groteskes an ihren Händen, aber es reichte, um auf der Tastatur die Orientierung zu verlieren.

Mit diesen Unzulänglichkeiten beschäftigt, bemerkte Ariu ihre Kolleginnen erst, als sich eine von ihnen räusperte. Ariu blickte auf und sah ihre Arbeitskolleginnen um ihren Schreibtisch herumstehen.


»Wir wollten uns entschuldigen«, sagte Niru betreten und reichte Ariu einen Blumenstrauß, »der ist von uns allen.«


Niru übergab den Blumenstrauß als hätte sie Angst vor Arius Reaktion.

Ariu war sprachlos. Schließlich trat eine der reiferen Frauen vor und nahm Ariu in den Arm. Ariu erhob sich von ihrem Bürostuhl und bekam noch einige Umarmungen, ehe sie die Aufrichtigkeit der Gesten realisierte und vor Freude zu weinen begann. Am liebsten wäre sie vor dieser Anteilnahme davongelaufen. Ihr Chef stand im Hintergrund und zog die Schultern grinsen hoch, um zu signalisieren, dass er damit nichts zu tun hatte.

Als sich die Ansammlung um Arius Schreibtisch auflöste, setzte sie sich wieder an ihren Platz und starrte auf das große Display, ehe sie in ihren Arbeitstrott zurückfand. Niru kam noch einmal zu ihr und stellte einen großen Pott Kaffee neben Arius Tastatur. Sie lächelte scheu.


»Mit Zucker und viel Milch, wie du ihn dir immer machst.«


»Danke«, sagte Ariu mit schmalen Lippen.


»Wann hast du Zeit, uns bei dem Projekt zu helfen?«, fragte Niru kleinlaut.


»Wenn ihr neue Ideen entwickelt habt, holt ihr mich und wir besprechen das«, schlug Ariu vor.


»OK«, sagte Niru und lief mit der Leichtfüßigkeit eines Mädchens in ihren flachen Schuhen zurück zu ihrer Tischgruppe.

Am Nachmittag zeigten die jungen Frauen Ariu ihre Ideen. Es waren Werbesprüche, Konzeptskizzen für Plakate und kurze Skripts für Werbespots. Ariu sah unter anderem auch ihren eigenen Slogan: „Wenn schon alles Scheiße ist, dann wenigstens ohne Pickel!“ und musste grinsen.


Eine Zeichnung stach aus der Masse aus Entwürfen hervor. Ariu erkannte darauf das seitliche Porträt einer Frau, die bestürzt in einen Spiegel schaute und daraus von einem jungen Mann angelächelt wurde. Ariu nahm es in die Hand und hielt es hoch. Ihr war es in den letzten Tagen tatsächlich so vorgekommen, als würde tief in ihr ein Mann souverän grinsend auf seinen Auftritt warten, während die Frau immer erfolgloser versuchte, die feminine Fassade aufrechtzuerhalten.

»Mir ist noch kein passender Slogan eingefallen«, sagte Niru, »und die Zeichnung ist noch nicht perfekt …«


»Sie darf nicht perfekt sein«, fuhr Ariu dazwischen, »es ist nichts Perfektes an dieser Zeit.«


»OK«, sagte Niru.


»Hast du das gezeichnet?«, fragte Ariu und schaute Niru verblüfft an. Sie nickte verlegen.

Eine andere Projektteilnehmerin sagte: »Wir haben uns überlegt, die Frauen emotional in Situationen, die für diese Phase üblich sind, abzuholen, um ihnen einen Vorschlag für ein dafür passendes Produkt zu machen.«


Ariu honorierte den Ansatz mit einem tiefen Brummen aus ihrem Kehlkopf und ließ die Augen der jungen Frau dadurch vor Freude leuchten.

»Das ist doch alles Quatsch!«, sagte eine andere junge Frau aufgebracht, »es gibt bestimmt mehr reife Frauen, die sich darauf freuen, endlich einen Schwanz zu bekommen. Ich würde den ganzen Tag nackt im Bett liegen und wichsen. Dann würde ich mich mit dem geilen Saft einreiben und weiter wichsen.«


»Nur zu«, sagte Ariu gelassen, »setzt dich hier auf den Stuhl, warte über zwanzig Jahre, bis du vierzig bis und die geile Party kann losgehen.«


»Ich kündige«, sagte die Angesprochene mit knallrotem Kopf und lief aus dem Büro.

Als Ariu noch überlegte, ob sie zu hart gewesen war, atmeten die anderen jungen Frauen auf. Eine sagte: »die war sowieso doof.«


»Ihr habt heute mehr gute Ansätze entwickelt, als in den letzten zwei Wochen. Macht Feierabend und morgen geht es weiter«, resümierte Ariu und es gelang ihr fast, über die gesamte Rede in der gleichen, tiefen Stimmlage zu bleiben.

Als sich die Gruppe um Ariu auflöste, ging sie zurück zu ihrem Arbeitsplatz, um noch einige Kleinigkeiten zu erledigen. Niru kam erneut zu ihr gelaufen und trat verlegen von einem Bein auf das andere.


»Hm?«, brummte Ariu fragend.


»Es tut mir echt leid, … als du gestern geweint hast …«


»Schon gut«, sagte Ariu, »ich kann verstehen, dass ihr jungen Dinger nichts mit mir anfangen könnt, aber wir sollten zukünftig friedlich zusammenarbeiten, OK?«

»Ja«, gestand Niru und massierte die Finger ihrer Hand mit der anderen.


»Willst du heute mit mir etwas trinken gehen?«, sagte Niru so schnell, dass sich der Satz wie ein zusammenhängendes Wort anhörte.


»warum nicht?«, sagte Ariu, »ich bin gleich fertig, dann können wir noch was trinken.«


»Nein«, sagte Niru und wurde rot, »ich meine heute Abend.«


»Oh«, sagte Ariu und schaute in Nirus große Augen, »Wo?«

***

Den Club, den Niru vorgeschlagen hatte, kannte Ariu. Sie war seit vielen Jahren nicht mehr dort gewesen. Er lag nicht in ihrem Habitat und spätestens nachdem sie ihr erstes Kind, zumindest für ein paar Stunden, in die vertrauensvollen Hände einer anderen Mutter abgeben konnte, wurde sie von ihren Liebhabern in stilvollere oder abgründigere Etablissements ausgeführt.

Unentschlossen stand Ariu in einem Herrenslip vor ihrem Kleiderschrank. Abgesehen von diesem Kleidungsstück war ihr nicht klar, was sie für das Date anziehen sollte. Sie wusste nicht einmal, ob das ein Date war. Wahrscheinlich erhoffte sich Niru in Arius Windschatten an einen Mann zu kommen.

Ariu zog eine halbtransparente Glanzstrumpfhose über den Herrenslip und legte sich einen BH an, den sie missmutig mit Watte ausstopfte. Sie entschied sich für einen Lederminirock und eine weiße Seidenbluse, die ihren Oberkörper locker umspielte und fast so lang war, wie der Rock. Der Rock saß lockerer als früher auf ihrer Hüfte und die Bluse spannte an den Schultern, da ihre Proportionen unübersehbar maskuliner wurden. Ariu entschloss sich, die Bluse über dem Rock zu tragen, um die kaum noch erkennbaren Kurven ihrer Taille zu kaschieren. Einer jahrelangen Routine folgend, trug sie Make-up auf, frisierte ihre langen schwarzen Haare und zog das einzige Paar hochhackiger Schuhe an, in dem sie bequem laufen konnte.

*

Nach einer kurzen Fahrt mit dem Schnellzug lief sie über die Promenade des benachbarten Habitats und fühlte ein flaues Gefühl im Magen. In dem Club schob sie sich durch das Getümmel, auf der Suche nach Niru. Ariu war absichtlich ein paar Minuten zu spät gekommen, in der Hoffnung, nicht die Erste am Treffpunkt zu sein.

»Hey«, sagte eine Stimme neben Ariu und sie sah Niru, die sie mit einer unverfänglichen Umarmung begrüßte. Niru trug ein schulterfreies Bustier aus halbtransparentem, rosafarbenem Latex. Das hauchdünne Material spannte sich faltenfrei über ihre jugendlich-straffen Brüste und endete direkt unter ihren Brustansätzen. Von dort, bis zum Ansatz ihres Venushügels, kokettierte sie mit einem nackten, flachen Bauch und einer mädchenhaft, schmalen Taille, die in ein weibliches Becken überging. Die halbtransparenten, rosafarbenen Latexleggings schmiegten um ihre Hüfte und lagen bis zu den Fußgelenken saugend eng an ihren Beinen an. Dazu trug sie schwarz glänzende Stilettos mit sehr hohen, ultradünnen Absätzen.

»Wow!«, sagte Ariu, nachdem sie Niru von oben bis unten gemustert hatte. Viel härter konnte man nicht an die Grenzen dessen gehen, was die Vorschrift als „angemessen angezogen in der Öffentlichkeit“ auslegten. Wenn die Lichteffekte in dem Club aufflammten, waren Nirus Brüste durch die dünne Latexschicht zu sehen. Bei einem beiläufigen Blick in Nirus Schritt, sah Ariu, dass sich das zarte Material faltenfrei an die Konturen ihrer jugendlichen Schamlippen schmiegte.


»Habe ich mir von meinem selbstverdienten Geld gekauft. Geil, oder?«, rief Niru, um gegen den Lärmpegel anzukommen.


»Hm«, brummte Ariu anerkennend, war sich aber nicht sicher, ob sie von Niru in dem Lärm gehört wurde.


»Fühlt sich auch so an«, sagte Niru in Arius Ohr.

»Ist das hier OK für dich?«, fragte Niru und ließ den Finger kreisen. Ariu nickte, obwohl sie das Gedränge und den Lärm in den letzten Jahren nicht vermisst hatte.


»Ich dachte, das ist cooler als den ganzen Abend in einem Restaurant herumzusitzen«, rief Niru und versuchte ihre Unsicherheit mit jugendlicher Heiterkeit zu überspielen.


»Ja«, sagte Ariu und dachte das genaue Gegenteil, denn Niru müsste noch lernen, dass dieses „Herumsitzen“ unter Erwachsenen meist ein verbales und nonverbales Vorspiel war, bei dem einem die Vorfreude an den Beinen herunterlaufen konnte, bevor man sich mit brennender Lust in einen privateren Bereich zurückzog.

»Bist du noch sauer auf mich?«, fragte Niru nach Momenten des Schweigens und Ariu wurde bewusst, dass sie ihre Arbeitskollegin durch ihr Sinnieren für eine unhöflich lange Zeit ignoriert hatte.


»Nein, du hast dich ja entschuldigt«, sagte Ariu.

»Es tut mir voll leid, dass ich so gemein zu dir war«, rief Niru, »aber du hast uns immer so von oben herab behandelt. Nachdem ich weiß, was mit dir lost ist, finde ich dich voll in Ordnung – du machst das Prima.«


»Ich war in deinem Alter ganz ähnlich, ich habe es nur irgendwie vergessen«, antwortete Ariu.


»Wollen wir tanzen?«, fragte Niru.


»Ja«, sagte Ariu und folgte Niru zur Tanzfläche. Ihr Blick richtete sich intuitiv auf Nirus Po. Das zarte Rosa spannte sich mit feuchtem Glanz über ihre straffen Pobacken und zog sich tief in die Pofalte.

Auf der Tanzfläche riss Niru die Arme hoch, ließ ihre langen, hellblonden Haare fliegen und wiegte ihre Hüften im Takt der Musik. Als sie im Rhythmus war, führte sie, wie alle anderen, ruckartige Seitschritte in ihren hohen Stilettos aus. Ariu wippte ihr Becken dezent zur Musik und hatte nur noch Augen für Nirus zarten Körper. Im Prinzip tanzte Niru nackt und sie war nicht das einzige Mädchen in solch einem gewagten Outfit. Hier schrien einige junge Frauen mit allen verfügbaren Reizen nach Beachtung.

Ariu konnte problemlos auf hohen Schuhen laufen, aber vor den ruckartigen Tanzbewegungen hatte sie Respekt. Aus Angst, umzuknicken, machte sie nur zaghafte Seitschritte und genoss ihren exklusiven Ausblick auf Niru, die nur eine Armlänge vor ihr ausgelassen tanzte. Mit dem ehemaligen Selbstverständnis einer Frau, hatte sich Ariu schon immer an der Ästhetik von weiblichen Körpern erfreuen können. Bei Nirus Anblick verspürte sie in diesem Moment eine weitaus stärkere Triebkraft. Sie war versucht, ihre Hände auszustrecken, um sie auf Nirus nackte Taille zu legen und über ihren Po zu streicheln. Ariu behielt ihre Hände bei sich. Sie wollte keine falschen Hoffnungen wecken – weder bei Niru noch bei sich selbst.

»Stimmt was nicht?«, fragte Niru mit beschleunigter Atmung, als das Lied ausklang.


»Alles OK, es gefällt mir sogar besser, als ich dachte«, sagte Ariu in Nirus Ohr, »ich hole uns mal etwas zu trinken.«


Niru zeigte einen erhobenen Daumen, als sich Ariu auf den Weg zu Bar machte und begann zum Rhythmus des nächsten Lieds zu tanzen.

Am Tresen herrschte reger Andrang und Ariu wartete in zweiter Reihe. Sie sah, dass sich vor ihr eine Rothaarige mit ihrem Getränk in der Hand vom Tresen entfernte. Die Rothaarige bahnte sich ihren Weg so rabiat, dass sie mit Ariu zusammenstieß. Durch den Aufprall schwappte etwas von dem Getränk auf Arius Bluse. Obwohl der Rothaarigen ihr Missgeschick nicht entgangen war, herrschte sie Ariu an: »Pass doch auf!«


Ehe Ariu reagieren konnte, war die Rothaarige im Gedränge verschwunden. Bei diesem kurzen Zusammentreffen waren Ariu zwei Dinge aufgefallen. Zum einen passte der markante Kiefer mit dem kantigen Kinn nicht zu ihrer rot gelockten Damenfrisur. Der zweite Punkt war noch gravierender, denn als sie ihre affektiert überschminkten Lippen bewegt hatte, war eine tiefe Männerstimme erklungen.

Anstatt sich um den Fleck auf ihrer Bluse zu kümmern, frage sich Ariu, ob sie auf die anderen Besucher des Clubs auch so „zerrissen“ wirkte. Sie fühlte sich schlagartig unwohl und verspürte den Drang, davonlaufen zu wollen.


»Wenn du nichts bestellen willst, dann mache Platz für die Anderen«, rief eine Stimme über den Tresen. Ariu zeigte wahllos auf ein Getränk in der Liste, die auf dem Tresen klebte und hielt zwei Finger hoch. Die Bardame nickte und begann zu arbeiten.

Während Ariu wartete, schaute sie in Richtung Tanzfläche. Für einen Moment öffnete sich eine Gasse im Gedränge und sie konnte Niru erkennen. Die Rothaarige, mit der sie eben zusammengestoßen war, stand neben Niru und hatte ihren Arm um deren nackte Taille gelegt. Ariu kam es vor, als würde sich ein kalter Dolch in ihren Brustkorb bohren. Niru tanzte nicht mehr, sie stand angespannt da und schaute über ihre Schulter in Richtung Bar. Für einen Wimpernschlag lang kreuzte sich ihr Hilfe suchender Blick mit dem von Ariu. Die zufällig entstanden Gasse im Getümmel schloss sich und Ariu verlor den Blickkontakt.

Ariu stürmte los und bahnte sich einen Weg zu Niru. Dabei nahm sie in Kauf, einige Besucher unsanft zur Seite schieben zu müssen.


»Nimm deiner Pfoten von meinem Mädchen du Freak!«, rief Ariu und schubste die Rothaarige, sodass diese zwei Schritte weit taumelte, auf ihren hohen Schuhen umknickte und wie ein gefällter Baum auf der Tanzfläche aufschlug.


»Hast du nicht gemerkt, dass sich die Kleine in deinem Arm unwohl fühlt?«, fragte Ariu mit bebender Stimme und die unbeteiligten Gäste wichen erschrocken zur Seite. Zwischen Ariu und der Rothaarigen bilde sich ein freier Kreis.

Niru nahm Ariu an der Hand und versuchte sie aus dem Kreis zu ziehen, aber Ariu starrte auf ihren Kontrahenten, der sich langsam aufrappelte. Ariu wusste nicht, was sie tun sollte, aber sie würde diesem Freak auf keinen Fall den Rücken zuwenden oder gar davonlaufen.

Die Entscheidung, über das weitere Vorgehen, wurde Ariu abgenommen, als ihr ein Polizist den Arm auf den Rücken drehte und sie mit festem Griff zum Ausgang des Clubs schob. Auf der Promenade scannte der Polizist den Chip in Arius Handgelenk und las, was auf dem Display des Handscanners angezeigt wurde. Seine Gesichtszüge entspannten sich und er sagte: »suche dir heute einen anderen Club oder geh kalt duschen. Ich belasse es bei einer mündlichen Verwarnung, weil du noch nicht auffällig warst.«

»Ich hatte noch nie Ärger«, sagte Ariu entsetzt.


»Schon OK«, sagte der Polizist und schaute nachsichtig, »in deinem Alter kann sowas passieren, aber es wäre besser, wenn wir uns heute nicht mehr über den Weg laufen.«


Ariu stand mit zerzausten Haaren und einem Fleck auf der Bluse vor dem Laden und zitterte. Das Adrenalin begann erst voll zu wirken, als die Gefahr vorüber war. Niru kam aus dem Club gelaufen.


»Alles OK?«, fragte Ariu und Niru nickte mit großen Augen.


»Hast du den Freak gekannt?«, wollte Ariu wissen.

»Nein, den habe ich noch nie gesehen«, sagte Niru, »als die Hand über meinen Rücken streichelte, dachte ich, es sei deine, dann habe ich sein Gesicht gesehen und bin erschrocken.«


»Sehe ich auch so aus, wie dieser … Freak?«, fragte Ariu und versuchte ruhig zu atmen, ihr Herz raste. Ihr Metabolismus war darauf eingestellt, gegen wilde Tiere zu kämpfen. Stattdessen wurde sie von Niru herzlich umarmt. Nirus zärtliche Hingabe, die Nähe einer Frau, wirkte beruhigend auf Ariu. Der Wunsch, etwas kaputt zu machen, stand nicht mehr im Vordergrund.


»Nein, du hast mehr Klasse, als dieser Freak«, sagte Niru in Arius enger Umarmung. Ariu kannte sich gut genug in weiblicher Diplomatie aus, um eine Höflichkeitslüge von der Wahrheit unterscheiden zu können.

»Ich laufe herum wie ein Freak und keiner sagt es mir«, sagte Ariu mehr zu sich selbst als zu Niru.


»Du hast mich „mein Mädchen“ und „die Kleine“ genannt«, sagte Niru mit Begeisterung in den Augen.


»Du bist ja auch kleiner als ich«, antwortete Ariu ausweichend. Obwohl Niru die höheren Absätze trug, war sie ein paar Zentimeter kleiner als Ariu. Ohne Schuhe war der Größenunterschied deutlicher.

Obwohl Proteroganier mit der Volljährigkeit als ausgewachsen galten, wuchsen sie ihr Leben lang. Erwachsene konnten jährlich bis zu einem Zentimeter zulegen, üblich war ein halber Zentimeter. Tendenziell waren ältere Frauen größer als jüngere und Männer waren allgemein größer als Frauen. Altehrwürdige Männer konnten durchaus zwei Meter groß werden.

»Du hast dich meinetwegen geprügelt, das hat noch keiner für mich gemacht«, sagte Niru, die ihre Arme weiterhin fest um Ariu geschlossen hatte.


»Prügeln würde ich das nicht nennen. Ich glaube, mir knicken gleich die Beine weg«, sagte Ariu, als die Wirkung des Adrenalins nachließ. Sie ging zu einer der Sitzgelegenheiten, die auf der Promenade aufgestellt waren. Als Ariu Platz genommen hatte, setzte sich Niru, in einem Anflug von Wagemut, breitbeinig auf Arius Oberschenkel, sodass sie sich von Angesicht zu Angesicht ansehen konnten.


»Deine Brüste sind verrutscht«, flüstere Niru in Arius Ohr. Ariu schob den BH mit der Wattefüllung dezent zurecht.

»Ich finde das nicht lustig«, sagte Ariu, lächelte aber, weil Nirus Grinsen keine Schadenfreude, sondern Nachsicht und Verständnis ausdrückte.


»Das hat mich ganz schön angemacht, als du dich für mich stark gemacht hast«, gestand Niru verträumt, »willst du meine Brüste auch mal zurechtrücken?«


Ariu schaute über Nirus Schulter und sah das rege Treiben auf der Promenade, es war noch nicht spät genug. Zahlreiche Pärchen und gemischte Gruppen flanierten oder standen scherzend beisammen.


»Ich habe heute meine erste mündliche Verwarnung kassiert«, sagte Ariu wehmütig, mit Nirus Brüsten vor Augen, über die sich das hauchzarte Latex spannte, wie Frischhaltefolie über knackiges Obst.

Ariu zog Niru zu sich heran und küsste sie unterhalb der Ohrmuschel auf den Hals. Niru erschauerte, als sich der Sinneseindruck in Kaskaden über ihren Nacken bis in die Fingerspitzen ausbreitete.


»Gut?«, fragte Ariu und Niru nickte verklärt, »das ist Wahnsinn.«


»Es geht noch besser«, sagte Ariu und küsste Niru erneut auf die zarte Haut unter ihrem Ohr. Diesmal leckte sie mit der Zunge zärtlich über die Haut und pustete kühle Luft über die feuchte Stelle. Niru krümmte ihren Rücken unter dem Schauer aus Empfindungen und legte ihren Kopf auf Arius Schulter.

»Du riechst gut«, sagte Ariu und streichelte mit ihren Fingerkuppen feinfühlig über Nirus nackten Bauch. Niru holte Luft und zog ihren Bauch, ergriffen vor Empfindungen, ein, bis die straffe Haut unterhalb ihrer Rippenbögen eine leichte Kuhle bildete.


»Hat dich noch niemand gestreichelt?«, fragte Ariu. Niru schüttelte den Kopf und schmiegte sich an Ariu, »nicht so, wie du es machst.«


»Bleib so«, flüsterte Ariu und schob ihre Hand zu einer von Nirus Brüsten. Der erregt abstehende Nippel war durch die zarte Gummischicht leicht zu erfühlen. Ariu nahm ihn mit Daumen und Zeigefinger.

Niru zuckte erregt, als Ariu den Nippel leicht zwickte und ein wenig drehte.


»Solange du stillhältst, kann ich weitermachen, ohne dass es auffällt«, flüstere Ariu. Niru hob den Kopf und presste ihre Lippen auf Arius Mund.


»Mach weiter«, sagte Niru, ohne sich von Arius Lippen zu lösen. Sie tauschten leidenschaftliche Küsse aus, während Arius Finger die harten Nippel mit jahrzehntelanger Erfahrung verwöhnten. Nach kurzer Zeit begann Niru mit rollendem Becken auf Arius Schoß herumzurutschen.


»Das ist zu auffällig in der Öffentlichkeit«, hauche Ariu, als Nirus Zunge für einen Moment nicht in ihrem Mund war.

»Ich kann nicht anders, ich bin so geil«, stöhnte Niru, »fühlst du denn gar nichts?«


»Doch«, gab Ariu zu. Unter ihrem Rock, der Nylonstrumpfhose und dem Männerslip, stemmte sich ihr harter Schwanz gegen die Einengung, als wüsste er, dass direkt über ihm eine willige Fotze tanzte.


Ariu legte ihre Hände auf Nirus gerötete Wangen und hielt deren Kopf auf Distanz. Sie sah in den Augen der jungen Frau unverhohlene Lust lodern.


»Unter dem Latex muss deine Fotze in ihrem eigenen Saft schwimmen«, sagte Ariu und Niru stöhnte gepresst.

»Was?«, fragte Ariu.


»Du hast Fotze gesagt. Du bist doch so anständig«, hauchte Niru.


»Wenn ich nicht auf der Arbeit bin, sage ich ständig Fotze, du Fotze«, sage Ariu.


Niru lächelte erregt: »lass uns zu mir gehen, meine Wohnung ist nur zwei Promenadenwindungen weiter oben.«


»Ich werde dich heute nicht ficken«, sagte Ariu mit klarem Blick, »ich kann es kaum erwarten, aber ich bin noch nicht so weit. Verstehst du das?«


Niru nickte missmutig und legte ihre Hand auf Arius Kehlkopf: »sag noch mehr schmutzige Sachen, bitte!«

»Mein Schwanz ist hart wie ein Knochen, der endlich von heißem, zuckendem Fleisch umgeben sein will und wenn es so weit ist, ramme ich ihn dir zwischen die Beine, bis du um Gnade flehst.«


Niru zog ihre Hand von Arius Kehlkopf zurück und presste sie zwischen ihre Beine. Sie rieb mit ihrer flachen Hand über die dünne Latexschicht, unter der sich die Konturen ihrer nassen Spalte abzeichneten. Niru konnte ihre harte Lustperle deutlich fühlen und konzentrierte ihre Massage auf diesen Punkt. Ariu genoss den Anblick dieses exaltiert-geilen Mädchens auf ihrem Schoß und ließ den Blick über die Promenade schweifen. Bisher schien noch niemand von ihnen Notiz genommen zu haben.

Ariu hob ihre Hände, griff nach Nirus harten Nippeln und packte fest zu.


»Ssssccch«, machte Ariu, während sie Niru an deren Nippel an sich zog und ihr den Kick gab, der für den erlösenden Orgasmus gefehlt hatte. Niru nickte, presste ihre Lippen zusammen und wand sich schnaufend auf Arius Schoß. Mit ihrer Hand im Schritt und Arius Händen an den Brüsten, durchlebte sie einen lautlosen Höhepunkt in der Öffentlichkeit.


»Meine Fotze ist unglaublich nass und heiß. Ich bin noch geiler als vorher«, gestand Niru mit verklärter Stimme und rieb ihr Becken wollüstig an Arius Schoß.


»Das kommt davon, wenn man mit älteren Leuten auf der Promenade herumsitzt, anstatt im Club zu tanzen«, sagte Ariu altklug.

Niru schmiegte sich wie ein verschmustes Kätzchen an Ariu und sagte: »bitte geh noch nicht, bitte komm mit zu mir. Du musst nichts machen, was du nicht willst, aber ich will heute nicht alleine ins Bett gehen.«


Ariu glaubte, den Anflug einer Panik in Nirus Stimme zu hören und strich ihr beruhigend über ihren nackten Rücken. Es war eine tragische Laune der Natur: Ariu steckte mit all ihrer Erfahrung in einem halbfertigen Körper, während Nirus Körper in voller Blüte stand und es ihr an jeglicher Übung fehlte.

»Mach mich zur Frau und übe an mir, ein Mann zu werden – ganz egal wie lange es dauert«, sagte Niru.


»Ja«, sagte Ariu mit leuchtenden Augen und schaute in Nirus Gesicht, in dem sich Verzweiflung und Lust mischten, »das werden wir nicht in einer Nacht schaffen und schon gar nicht in dieser.«


»Nein«, schnaufte Niru und ließ sich von Arius Schoß rutschen. Auf wackeligen Beinen stand sie vor Ariu und fuhr sich durch ihre Haare. Mir verschmiertem Lippenstift und verlaufener Wimperntusche fragte Niru: »wie sehe ich aus?«


»Wie eine verfickte Drecksau«, sagte Ariu und stellte sich neben Niru.

Niru riss die Augen erregt auf und schaute Ariu mit lüstern geöffnetem Mund an. Ehe Niru etwas sagen konnte, presste Ariu ihre Lippen darauf und küsste sie leidenschaftlich. Sie legte ihre Hände auf Nirus gummierten Hintern und packte fest zu.


»Ich kann durch das Latex sehen, wie nass deine Fotze ist, der Mösensaft kriecht an den Innenseiten deiner Beine herunter. Es wird mir ein Genuss sein, dir auf dem Heimweg hinterherzulaufen, vielleicht läuft dir der Saft ja bis in deine Fick-mich-Schuhe.«


»Hör auf«, stöhnte Niru, »sonst reiß ich mir die Hose kaputt und steck mir irgendwas in meine Pussy, bis ich nochmal, laut schreiend, auf der Promenade komme.«

»Hast du dir schon mal was reingesteckt?«


Niru schüttelte den Kopf und atmete gepresst, »ich will nicht von einem Objekt entjungfert werden.«


»Geh!«, sagte Ariu und folge Niru auf der Promenade. Sie liefen auf dem spiralförmigen Weg gegen die leichte Steigung an, die aufgrund der Gebäudegröße kaum wahrnehmbar war.

Als sie in Nirus Wohnbereich angekommen waren, hatte sich ihre Erregung etwas gelegt. Das letzte Stück waren sie händchenhaltend gelaufen. Ariu sah, dass es sich bei Nirus Wohnung um die Basisausführung handelte. Abgesehen von dem Wohnraum, der zugleich Schlafraum war, gab es einen Durchgang zum Badezimmer und ein bodentiefes Fenster mit Ausblick aufs Meer.


»Ich mache mich mal frisch im Schritt«, flüsterte Niru verheißungsvoll und umarmte Ariu von hinten, »bitte geh nicht weg.«


»Ich werde hier warten, versprochen, aber erwarte heute keine Wunder«, flüsterte Ariu.

Als Niru im Bad verschwunden war, schaute sich Ariu im Raum um. Es war offensichtlich, dass Niru erst vor kurzem, mit dem Erreichen der Volljährigkeit, hier eingezogen war. Auf dem kleinen Tisch, der neben dem Fenster zum Meer stand, lag eine große Mappe, in der sich Bleistiftzeichnungen befanden.


»Darf ich mir deine Zeichnungen anschauen?«, fragte Ariu.


»Ja«, schallte es aus dem Bad.

Ariu nahm die Mappe, legte sie auf das Bett und setzte sich daneben. Es waren zahlreiche Entwürfe von Gesichtern, bei denen Niru versucht hatte, bestimmte Stimmungen darzustellen.


»Du hast Talent«, sagte Ariu anerkennend. Kurz darauf kam Niru aus dem Bad. Sie war barfuß und trug ein Negligé aus weißem Nylon, das kaum lang genug war, um ihren Po zu verdecken, was aufgrund seiner Transparenz ohnehin keinen großen Unterschied gemacht hätte.


»Und du scheinst dein Gehalt ausschließlich in exklusive Kleidung zu investieren«, stellte Ariu fest, als Niru neben ihr stand und ihre langen blonden Haare auflockerte.

»Danke«, sagte Niru und kniete sich neben Ariu auf das Bett. Als Ariu eine Zeichnung zur Seite legte, um sich die nächste zu betrachten, schlug Niru den Deckel der Mappe zu und sagte: »die anderen sind alle nichts geworden.«


Ariu lachte: »das war zu offensichtlich.«


»Ja, aber«, sagte Niru, »die kannst du dir doch beim nächsten Mal anschauen.«


»Jetzt bin ich erst recht neugierig geworden«, antwortete Ariu und schlug den Deckel der Mappe wieder auf.

Auf der nächsten Zeichnung war ein nacktes Mädchen zu sehen, dass auf dem Rücken eines großen Fischs über die Wellen ritt. Das Mädchen saß genau dort, wo diese Fischart typischerweise eine imposant aufragende Rückflosse besaß.


»Die Kleine scheint glücklich zu sein«, scherzte Ariu und Nirus Nase kräuselte sich vor Freude und Verlegenheit, »findest du es nicht kitschig?«


»Es ist offenherzig ohne aufdringlich zu sein, ich kann nichts Kitschiges erkennen.«

Es folgten weitere Skizzen mit erotischen Mädchenträumen, die Ariu, im Anbetracht der Thematik, allesamt als gelungen erachtete.


Bei der letzten Zeichnung hielt Niru die Luft an, während Ariu schweigend auf das Blatt schaute. Im Gegensatz zu den anderen erotischen Zeichnungen war hier ein männliches Geschlecht detailgetreu dargestellt. Zumindest die Teile, die nicht in dem weit aufgerissenen Mund der Frau steckten. Die Frau kniete zwischen den Beinen des offenbar sitzenden Mannes und hatte ihren Kopf weit in den Nacken gestreckt. Anhand der Kieferstellung der Frau musste der Schwanz beachtliche Ausmaße haben und tief in die Kehle der Frau hineinragen.

Was Ariu an dem Bild schockierte, war der Stahlring, der den schlanken Hals der Frau einfasste und der durch zwei Kettenglieder mit einem weiteren Ring verbunden war, der die Hoden des Mannes eng umschloss. Es sah nicht so aus, als ob einer von beiden diese Verbindung lösen könnte. Ariu wusste nicht, wer von den beiden schlimmer dran war, denn die Frau rang vermutlich um jeden Atemzug, während sie den Mann, im wahrsten Sinne des Wortes, an den Eiern hatte. Im Blick der Frau war unterwürfige Lust zu erkennen, während der Mann gütig zu ihr hinabblickte.

»Hältst du mich für pervers?«, fragte Niru ängstlich, nachdem Ariu die Zeichnung lange und schweigend betrachtete hatte.


»Ich erkenne eine tiefe Sehnsucht darin«, sagte Ariu mit betroffenem Blick und schob alle Zeichnungen zurück in die Mappe, schlug den Deckel zu und schaute Niru nachdenklich an.

»Willst du darüber reden?«, fragte Niru und streichelte ratlos mit einem Finger über Arius Knie.


»Du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Du darfst solche Fantasien haben und bei deiner zeichnerischen Fähigkeit ist es ein Genuss, an diesen Fantasien teilhaben zu dürfen«, sagte Ariu und nahm mit ambivalenten Gefühlen zur Kenntnis, dass Niru nicht mehr nur ihr Knie streichelte, sondern sich mit der Hand bis zum Ansatz ihres Minirocks vorgewagt hatte.

»Willst du es dir nicht etwas gemütlicher machen?«, fragte Niru.


»Soll ich meine Bluse ausziehen und den, mit Watte gefüllten BH ablegen, damit du meine kümmerliche Männerbrust sehen kannst? Oder soll ich den Rock ablegen und dir zeigen, dass ich unter der Strumpfhose eine Herrenunterhose trage in der ein kleiner Schwanz versucht, groß zu sein? Vielleicht solltest du dich in die Arme eines erfahrenen Mannes begeben, ich könnte dir bei der Suche helfen …«, sagte Ariu und erkannte selbst, dass sie mit jedem Wort hysterischer wurde.

»Sssschh«, machte Niru und sagte mit ruhiger Stimme, »wir können das Licht ausmachen oder du verbindest mir die Augen.«


»Bei weniger Licht würde ich mich deutlich wohler fühlen«, gestand Ariu.

Niru dimmte die Beleuchtung, bis die Konturen des Raums verschwammen und sie Ariu nur noch schemenhaft erkennen konnte, während diese ihre Kleidung ablegte, ins Bett krabbelte und die Decke über ihren Körper zog. Niru zog ihr Negligé aus, schlüpfte ebenfalls unter die Decke und schmiegte sich in Seitenlage an Ariu. Zaghaft streichelte sie über Arius Bauch. Ariu holte tief Luft und zog den Bauch ein.


»Bist du noch nie gestreichelt worden?«, fragte Niru.


»Noch nicht so«, gestand Ariu, »es fühlt sich so anders an, wenn man seinen eigenen Körper nicht mehr kennt.«

»Soll ich weitermachen?«, fragte Niru.


»Ja«, hauchte Ariu in Rückenlage und nahm Niru in den Arm. Niru legte ihren Kopf auf Arius flache Brust und ließ ihre Hand über deren Bauch streichen. Mutig und Ahnungslos schob sie ihre Hand weiter nach unten und ertastete Arius Schwanz. Sowohl Ariu als auch Niru holten erschrocken Luft. Nachdem Nirus Hand erst zurückgewichen war, näherte sie sich dem Unbekannten wieder und griff danach.


»Der ist ja voll hart«, sagte sie fasziniert und ertastete die empfindliche Spitze unter der Bettdecke.

»Hast du schon mal abgespritzt?«, fragte Niru und streichelte über den Schaft, beim Versuch mit ihren Händen zu erfühlen, was ihre Augen nicht sehen konnten.


»Hm«, brummte Ariu zustimmend. Sie erwähnte nicht, dass sie diese Erfahrung erst gestern, durch die kundigen Hände einer „Masseuse“, gemacht hatte.


»Wie geil«, hauchte Niru, »mache ich das richtig?«


»Umschließe ihn mit der Hand und …«, sagte Ariu gepresst und hielt die Luft an, weil Nirus Hand weiter nach unten griff und ihre Hoden ertastete.


»Das fühlt sich an, als wäre alles in bester Ordnung mit dir«, stellte Niru fest, schlug die Bettdecke zurück und kniete sich neben Ariu, um die männliche Anatomie in dem dunklen Raum mit beiden Händen zu erfühlen.

»Es ist alles noch im Wachstum«, sagte Ariu angespannt. Niru schloss ihre Hand um den harten Schaft und begann ihn zärtlich zu wichsen.


»Du musst mir sagen, ob es so gut ist. Ich kann dich nicht sehen«, sagte Niru.


»Das kommt darauf an, was du vorhast«, sagte Ariu. Die Berührungen der unerfahrenen Hände fühlten sich für Ariu fantastisch an, aber sie waren zu zärtlich, um ihr über die Anspannung hinwegzuhelfen.


»Ich will, dass du spritzt, ich will in meinen Händen fühlen, wie dein Saft aus dem Schwaz geschossen kommt.«

»Fester«, sagte Ariu, »nimm ihn fest in die Hand, beim Wichsen.«


»Ich will dir nicht weh tun.«


»Tust du nicht und wenn, dann melde ich mich«, sagte Ariu und musste lachen. In ihrem Leben als Frau, hatte sie keinen einzigen unerfahrenen Mann im Bett gehabt und sie hatte sich auch nie gefragt, wann die Männer lernten, mit ihrem Werkzeug umzugehen.

»Schneller«, sagte Ariu, als Niru fest genug zupackte, den Schaft aber, wie in Zeitlupe wichste. Niru befolgte die Anweisungen und schüttelte nach einiger Zeit ihren Arm aus, weil ihre Muskeln brannten. Sie machte mit der anderen Hand weiter.


»Nicht mehr aufhören«, schnaufte Ariu und rollte ihr Becken.


»Der zuckt ja richtig«, frohlockte Niru und wichste weiter, als das Sperma aus der Spitze herausquoll und über ihre Hand lief.


»Aufhören!«, flehte Ariu. Niru hob ihre Hand, die in der spärlichen Beleuchtung schemenhaft erkennbar war und betrachtete die zähflüssigen Fäden aus Sperma, die sich zwischen ihren Finger spannten.

»Wie geil! Mein erstes Sperma«, sagte Niru.


»Willst du es mal probieren?«, frage Ariu zwischen zwei tiefen Atemzügen.


»Nee«, sagte Niru und sah, dass Ariu nach ihrer Hand griff und diese zu ihrem Mund führte, um einen Finger nach dem anderen abzulecken.


»Wie schmeckt das?«, fragte Niru.


»Das musst du selbst herausfinden.«


»Nicht heute«, sagte Niru, schmiegte sich an Ariu und sagte: »aber beim nächsten Mal probiere ich es.«

»Schläfst du heute bei mir? Bitte sag: Ja.«


»Gerne«, antwortete Ariu. Sie fühlte sich sehr wohl mit Niru an ihrer Seite, in diesem Bett und dem Schutz der Dunkelheit. Niru war so aufgeregt, dass sie Ariu mit unzähligen Fragen löcherte und am Einschlafen hinderte.

*

Irgendwann schlief Ariu ein und wurde wach, als Niru fertig angezogen neben dem Bett stand. Sie trug ihre Alltagskleidung, mit der sie jeden Tag ins Büro kam und schubste Ariu liebevoll an.


»Wenn du mit mir ins Büro willst, wird es Zeit.«


»Bist du wahnsinnig?«, brummte Ariu, denn für ihre innere Uhr war es zwei Stunden zu früh.


»Ich komme nach«, sagte Ariu und drehte sich, in die Decke gerollt, auf die Seite.

Ariu wurde vom Brummen ihres Comsystems geweckt. Sie griff neben das Bett und suchte danach in ihren Klamotten. Es steckte in der Seitentasche ihres Minirocks. Ariu war schlagartig wach, als sie die Nachricht von Iriu, ihrer mittleren Tochter las.


»Mutter und Kind sind wohlauf, falls dich das noch interessiert.«


Unter der Nachricht war ein Bild von Eriu, ihrer ältesten Tochter, die ein Neugeborenes im Arm hielt und sichtlich erschöpft in die Kamera lächelte.


Ariu begann sich hastig anzuziehen, als wäre es von Bedeutung, Zeit zu sparen. Sie verzichtete auf die Strumpfhose und den BH. Im Minirock und der lässig, um ihren Körper wallenden Seidenbluse, warf sie einen Blick in den Spiegel, der in Nirus Bad hing.

Ihr Make-up war verschmiert und auf der Bluse war der eingetrocknete Fleck zu sehen, den sie diesem rothaarigen Freak zu verdanken hatte. Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Haare – das musste vorerst genügen. Getrieben von Schuldgefühlen, eilte sie über die Promenade und musste einem Massenauflauf aus kleinen Mädchen ausweichen, die sich um mehrere Soldaten und eine Soldatin scharten. Die militärisch uniformierten Proteroganier verteilten Süßigkeiten in dem Meer aus hochgestreckten Kinderärmchen.

Ariu umrundete den Massenauflauf und glaubte den Uniformierten aufrichtig, dass es ihnen Freude bereitete, diesen Kindern den Tag zu versüßen. Im Grunde ging es darum, den Kleinsten der Gesellschaft eine positive Assoziation zum Militär zu vermitteln.

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte Ariu einen Parkplatz. Sie setzte sich in einen freien Elektroflitzer. Der Chip in ihrem Handgelenk leuchtete hellblau und die Anzeigen in dem Cockpit erwachten zum Leben. Hart am Geschwindigkeitslimit, fuhr sie in das Habitat, in dem Eriu lebte. Ariu wollte nicht den gleichen Fehler machen, den ihre Mutter begangen hatte, denn sie war, ohne sich zu verabschieden, aus Arius Leben verschwunden.

Ariu erreichte den Wohnbereich ihrer ältesten Tochter und klopfte an.


»Wer ist da?«, fragte Eriu.


»Deine Mutter«, hörte Eriu eine Männerstimme sagen.


»Haha, sehr witzig«, sagte Eriu und schob den Vorhang zur Seite, der ihren Wohnbereich von der Promenade trennte.


»Glückwunsch meine Große«, sagte Ariu und wollte ihre älteste Tochter umarmen. Eriu wich ihr aus und schaute sie fassungslos an. Gleichzeitig leuchtete der Chip in Arius Handgelenk rot und sie fühlte einen elektrischen Impuls, der durch die Armnerven bis in die Schulter peitschte.

Erius Arm zuckte ebenfalls und sie machte ein schmerzverzerrtes Gesicht.


»Au! Was willst du hier?«


»Iriu hat mir das Bild mit deinem Baby geschickt und …«


»Das Bild ist eine Woche alt, aber egal. Du dachtest, du könntest mal eben vorbeikommen? Wie schön! Du siehst schrecklich aus. Zum Glück müssen das Iriu und Oriu nicht miterleben.«


Ariu ertrug die Kränkungen ihrer Tochter tapfer und ignorierte den zweiten Stromschlag, der durch ihren Arm zuckte.


»Geschlechtsreifer Mann im Wohnbereich einer blutsverwandten Frau«, zitierte Eriu aus dem Gedächtnis, »wenn du nicht sofort gehst, löst der Chip Alarm aus und außerdem will ich dich nicht in meiner Nähe haben und erst Recht nicht in der Nähe meines Babys.«

»Kann ich die Kleine zumindest einmal sehen?«


»Nein!«, rief Eriu aufgebracht und stellte sich schützend vor das Babybett. Das Kind begann zu schreien.


»Können wir uns zum Abschied wenigstens in die Arme nehmen?«, fragte Ariu und ihr Arm zuckte zum dritten Mal, eine weitere Warnung würde es nicht mehr geben.


»Du hast schon vor drei Monaten gewusst, was mit dir passiert – da war es schon in vollem Gang. Du hattest alle Zeit der Welt, um dich von uns zu verabschieden. Stattdessen hast du nur Kurznachrichten geschickt, in denen stand, dass du keine Zeit hast. Hast du mal in den Spiegel geschaut?«, sagte Eriu mit Tränen in den Augen.

Ariu stand fassungslos vor ihrer ältesten Tochter.


»Verpiss dich!«, sagte Eriu und schubste Ariu, auf die Promenade. Sie zog den Vorhang ihres Wohnbereichs zu und kümmerte sich um ihr schreiendes Baby.

Ariu wusste, dass Kinder eine starke Abneigung gegen ihre Mütter entwickelten, wenn diese zu Männern reiften. Das war genetisch veranlagt. Dennoch war Ariu von dem kompromisslosen Verhalten ihrer Tochter geschockt. Ihre Mutter hatte es vielleicht doch richtiggemacht, indem sie aus Arius Leben geschlichen war.

»Strecke den Arm aus«, befahl eine Stimme neben Ariu. Sie sah eine Polizistin und folgte der Anweisung. Ihr Chip wurde von einem Polizeiscanner ausgelesen.


»Du weißt, warum ich hier bin?«, fragte die Polizistin barsch. Ariu brach in Tränen aus, sie war gerade von ihrer ältesten Tochter verstoßen worden und nun behandelte sie diese Polizistin wie eine Verbrecherin.


»Wenn du eine Szene machst, wird es auch nicht besser«, sagte die Polizistin kalt, »du wartest hier bei meinem Kollegen, während ich mit deiner Tochter spreche.«

Ariu bemerkte, dass ein großer Polizist mit ergrautem Haar hinter ihr stand.


»Warum muss dieser verfickte Chip Alarm schlagen, wenn mich meine Tochter sowieso nicht mehr in ihre Nähe lässt?«, sagte Ariu mit tränenverschleiertem Blick.


»Als es die Chips noch nicht gab«, sagte der Polizist ruhig, »kam es vor, dass die Instinkte versagt haben. Es ist nun mal so, dass deine Töchter jetzt potenzielle Partnerinnen für dich geworden sind und solche genetischen Kurzschlüsse sind nicht gut für den Genpool.«


»Ich wollte sie nicht ficken!«, sagte Ariu hysterisch, »ich wollte ihr zu ihrem Baby gratulieren.«

Die Polizistin kam zurück und verkündete: »Deine Tochter verzichtet auf eine Anzeige, ich werde einen schriftlichen Vermerk in deiner Datei ablegen. Im Wiederholungsfall wird das ernste Konsequenzen haben.«


»Nein, das machen wir nicht«, sagte der Polizist ruhig und nahm Ariu kumpelhaft in den Arm. Seine Kollegin schaute verständnislos und fragte: »nicht?«


»Nein, wir sprechen eine mündliche Verwarnung aus«, sagte der ältere Mann und schaute Ariu aufmunternd an, »fahr in dein Habitat zurück und nimm es deinen Töchtern nicht übel. Du warst ihnen eine gute Mutter. Diese Zeit ist nun vorüber.«

Er kam mit seinem Mund ganz nah Arius Ohr und flüsterte, sodass es seine Kollegin nicht hören konnte: »versprich mir, dass du keine Beulen in die öffentlichen Mülleimer trittst. Ich habe solche Szenen in ähnlichen Fällen beobachten müssen und ich mag keine verbeulten Mülleimer auf meinem Promenadenabschnitt.«

Ariu nickte mit verheultem Gesicht. Ihr Make-up von gestern, war schon vorher verschmiert gewesen, jetzt liefen ihr Teile davon an den Wangen herunter. Sie nickte und trotte den spiralförmigen Promenadengang abwärts.


»Und nimm bei deiner Verfassung den Zug, keinen Elektroflitzer«, rief ihr der Polizist hinterher.


Ariu war kurz versucht, ihren Frust an einem der Aluminiumzylinder, die in regelmäßigen Abständen zur Müllentsorgung aufgestellt waren, auszulassen, erinnerte sich an ihr Versprechen und fluchte laut, ehe sie in einen Aufzug stieg, der sie zum Tiefbahnhof bringen würde.

Die Schnellzüge fuhren im Zehnminutentakt zu den Habitaten und der zentralen Insel. Der nächste Zug zu Arius Habitat würde in einigen Minuten eintreffen. Sie setzte sich auf eine freie Bank und wartete. Als der Zug einfuhr und sich die Türen öffneten, blieb Ariu sitzen. Sie beobachtete die ein- und aussteigenden Fahrgäste, sah seelenruhig zu, wie sich die Türen schlossen und der Zug weiterfuhr. Den nächsten Zug bestieg sie auch nicht. Nach dem übernächsten Zug legte sie ihre ausgestreckten Arme auf die Lehne und proklamierte die gesamte Sitzbank mit dieser Geste zu ihrem Hoheitsbereich.

Breitbeinig saß sie in ihrem Minirock in einer lässigen Körperhaltung auf der Bank und beobachtete das Kommen und Gehen auf dem Bahnsteig.


»Na, juckt die Muschi«, sagte ein vorbeilaufender Mann und versuchte ihr zwischen die gespreizten Beine, anstatt in ihr Gesicht, zu blicken.


»Fick dich selbst«, konterte Ariu mit patziger Männerstimme. Der Mann erkannte seinen Fehler und trottet schweigend weiter. Als ihr Comsystem brummte, ignorierte sie es.

Gegen Abend kam die arbeitende Bevölkerung in überfüllten Zügen von der zentralen Insel zurück. Ariu sah eine Frau in ihrem Alter, die sichtlich gequält, in ihren hohen Schuhen an ihr vorbeilief.


»Es gibt bequeme High Heels für deine breiten Füße«, sagte sie und die Frau riss den Kopf erschrocken herum: »Was?«


»Du quälst dich doch«, sagte Ariu und zog ihre hochhackigen Schuhe aus, »probiere mal meine an, die haben ein breiteres Fußbett.«


Die Frau schaute Ariu verwirrt an.


»Na mach schon, die sind fast neu«, sagte Ariu.

Die Frau zögerte einen Moment, zog dann ihre Schuhe aus und stieg in Arius Schuhe. Nach einigen Schritten lächelte sie.


»Siehst du?«, sagte Ariu, es gibt für alles eine Lösung.


»Die möchte man gar nicht mehr ausziehen«, sagte die Frau mit brüchiger Stimme und räusperte sich. Ariu hob die Hand und sagte: »erzähle mir bitte nicht, dass du erkältet bist, du bist nämlich im Stimmbruch.«


Die Frau nickte verlegen.


»Warum sagst du es dann nicht einfach?«

Die Frau zuckte mit den Schultern.


»Wie heißt du?«


»Olue.«


Ariu stand auf und stellte sich barfuß neben die Frau.


Sie sprach einen vorbeilaufenden Mann an: »Entschuldigung, das ist Olue und sie fühlt sich nicht gut, weil sie im Stimmbruch ist und ihr die Füße weh tun.«


Der Mann nahm Olue verständnisvoll in den Arm und sagte: »ich finde es toll, dass ihr dazu steht, ich habe mich damals unnötig gequält.«

Nach der Umarmung schenkte er Olue und Ariu ein warmes Lächeln und ging weiter.


»War doch gar nicht schlimm, oder?«, fragte Ariu.


Olue schüttelte den Kopf und fragte: »warum machst du das?«


»Weil ich meine Erfahrungen weitergeben möchte, die Aufklärungsbroschüren und Kampagnen laufen ja seit Jahrzehnten ins Leere.«


»Ich dachte immer, dass es noch Zeit hat«, gestand Olue.


»Verabschiede dich von deinen Kindern«, sagte Ariu eindringlich, »sag ihnen Lebewohl, bevor es zu spät ist.«

»Danke«, sagte die Frau, »ich muss weiter.«


Nach zwei Schritten blieb sie stehen und sagte: »huch, ich habe ja noch deine Schuhe an.«


»Behalte sie«, sagte Ariu gönnerhaft.


»Aber dann hast du ja keine passenden mehr?«


»Egal«, sagte Ariu, »ich finde neue Schuhe.«

Als die Frau gegangen war, knöpfte Ariu ihre zerknitterte und befleckte Bluse auf, knüllte sie zusammen und warf sie in den Mülleimer neben der Bank. Sie streiften ihren Minirock ab und entsorgte ihn ebenfalls.

Als der nächste Zug eintraf, der zu Arius Habitat fuhr, betrat er ihn lediglich in einer Männerunterhose und mit seinem Comsystem in der Hand. Gemäß den Vorschriften, zur öffentlichen Ordnung, waren alle seine Geschlechtsteile verhüllt. Er setzte sich auf einen freien Platz und schaute die Fahrgäste in seiner Nähe unbefangen an. Einen Mann, dessen Frisur ihm gefiel, fragte er: »kannst du mir einen Friseur empfehlen?«

*

Am späten Vormittag des nächsten Tages und nach einer Shoppingtour, die auch einen Friseurbesuch beinhaltet hatte, betrat Ariu den Tiefbahnhof seines Habitats. Er trug eine schwarze Stoffhose, flache Herrenschuhe und ein graues T-Shirt mit V-Ausschnitt, das er sich ordentlich in die Hose gesteckt hatte. Darüber trug er ein Jackett, dass seine Schultern, nicht die Taille betonte. Die Damenfrisur war einer modischen Herrenfrisur gewichen, die zu seinen maskulinen Gesichtszügen passte. Er setzte sich auf eine freie Bank im Wartebereich, stellte einen Pappbecher mit Kaffee auf die Sitzfläche neben sich und aß das belegte Baguette, während er das Treiben an den Bahnsteigen beobachtete.

Als sein Comsystem in der Jacketttasche brummte, nahm er den Anruf an. Es war sein Chef.


»Ist alles in Ordnung? Wir machen uns Sorgen, weil du gestern und heute nicht im Büro warst.«


Den Bissen Baguette kauend, antwortete Ariu: »Es ist alles OK.«


»Die Mädels haben sich neue Slogans für die Werbekampagne einfallen lassen und brennen darauf, deine Meinung zu hören«, sagte sein Chef.


»Das kannst du genauso gut beurteilen«, sagte Ariu, »ich schicke dir heute oder morgen meine Kündigung.«

Zu seiner Verwunderung hörte er seinen Chef erleichtert ausatmen: »so lange wie du, hat es noch keine ausgehalten. Ich dachte schon, dass du es auf meinen Posten abgesehen hast.«


Ariu lachte: »Einen Stall voll junger Hühner betreuen? Da muss man ja verrückt sein.«


»Ja. Da muss man verrückt sein«, gestand sein Chef, »ich werde dir ein erstklassiges Arbeitszeugnis ausstellen lassen und muss wohl noch mehr junge Hühner einstellen, um dich zu ersetzen. Alles Gute.«


»Danke, dir auch«, sagte Ariu und beendete das Gespräch mit einem zufriedenen Lächeln.

Er hielt das Comsystem in der Hand und öffnete Nirus zahlreiche Textnachrichten, die er bisher ignoriert hatte. Sie machte sich Sorgen um ihn, vermisste ihn und wollte schließlich wissen, was sie falsch gemacht hatte, als sie erkannte, dass er nicht antwortete. Ihre letzte Nachricht lautete: »Ich vermisse dich so schrecklich.«

Ariu fühlte einen brennenden Schmerz in der Magengegend. Er erinnerte sich, als Niru in seinem Arm gelegen hatte. Ihr junger, anschmiegsamer Körper und die Bereitwilligkeit, mit der sie sich auf ihn, trotz all seiner Unzulänglichkeiten, eingelassen hatte. Er vermisste Niru schmerzlich und dennoch wollte er sich für die nächste Zeit, nicht mit ihren Problemen befassen müssen. Er wusste nicht, wie er ihr mitteilen sollte, dass er sie sehnlichst vermisste, aber Zeit für sich brauchte. Wie sollte eine junge Frau eine solche widersinnige Aussage auffassen? Ariu ballte die Hand zu Faust und entschied sich, dass keine Antwort besser war, als eine missverständliche.

Sein Kaffee war fast kalt, als er den ersten Schluck nahm und sich allmählich wieder auf das Kommen und Gehen an den Bahnsteigen konzentrierte. Am frühen Nachmittag trieben einige junge Mütter eine Kinderschar vor sich her. Zwei kleine Mädchen machten sich einen Spaß daraus, einen Reinigungsroboter zu verwirren. Er war darauf programmiert, Kollisionen zu vermeiden. Seine Sensoren melden von allen Seiten Kinderbeine, egal in welche Richtung er auswich. Eines der Mädchen stolperte im Spiel über Arius Fuß und begann, vor Schreck, zu weinen. Airu stand auf, schnappte sich die Kleine und setzte sie auf den Reinigungsroboter, der sich nun, vollkommen verwirrt, auf der Stelle im Kreis drehte.

Das Mädchen begann herzlich zu lachen. Eine der jungen Mütter nahm es von dem Roboter herunter und stellte es auf seine eigenen Füße.


»Kinder und Männer haben nur Flausen im Kopf«, sagte die Mutter gestresst und warf Ariu dennoch ein nachsichtiges Lächeln zu, ehe sie die Kinder, mithilfe der anderen Mütter, in den wartenden Zug scheuchte.

Am späten Nachmittag war wenig Betrieb auf den Bahnsteigen, dennoch beobachtete Ariu die Passanten, auf der Suche nach verräterischen Hinweisen. Ihm fiel eine Frau in seinem Alter auf, gerade weil sie unscheinbar war.


»Darf ich dich etwas fragen?«, sagte Ariu auf seiner Bank sitzend. Die Frau blieben stehen und blickte fragend.


»Steht deine Welt gerade auf dem Kopf?«


Sie zuckte mit den Schultern und nickte zaghaft.

»Mir ging es bis vor Kurzem noch genauso. Wenn du willst und Zeit hast, können wir uns vielleicht ein Wenig unterhalten. Ich bin Ariu.«


Er klopfte mit der Hand auf den Platz neben sich und sie setzte sich tatsächlich zu ihm.


»Idua«, stellte sich die Frau vor und fragte: »was soll das bringen?«


Ariu saß breitbeinig neben ihr, neigte den Oberkörper vor und schaute sie an, als er erklärte: »Ich wäre froh gewesen, wenn ich jemand zum Reden gehabt hätte. Ich will dir kein Gespräch aufzwängen, ich will dir ein Angebot für einen Erfahrungsaustausch machen.«

Ariu erzählte ausführlich von seinem Versäumnis, sich rechtzeitig von seinen Kindern zu verabschieden. Die Frau hörte interessiert zu und sagte dann: »ich habe keine Kinder.«


»Oh!«, entfuhr es Ariu.


»Ich hatte nie Interesse an Männern, habe mich immer zu Frauen hingezogen gefühlt«, gestand sie und fragte Ariu: »warst du nur auf Männer fixiert?«


»Hm«, brummte Ariu, »ein Vorspiel unter Frauen, wenn der Mann oder die Männer wichsend zuschauten, war für mich ein Hochgenuss. Nach dem Höhepunkt im Arm einer anderen Frau feuchte Spermaküsse zu tauschen und die abklingende Geilheit zu genießen, war ebenfalls unbeschreiblich schön, aber zum Hauptgang gab es bei mir Männer.«

»Dann habe ich den Hauptgang bisher weggelassen«, sagte Idua, »ich hatte ein erfülltes Sexleben mit Frauen und ich habe mich darauf gefreut, ein Mann zu werden, um meinen Liebhaberinnen eine echte Alternative zur Zunge oder den Händen bieten zu können.«


»Dann liegen ja goldene Zeiten vor dir«, sagte Ariu. Er sah an ihrem Blick, dass er sich irrte.


»Seit es bei mir angefangen hat, verliere ich das Interesse an Frauen. Das feminine Gehabe nervt mich nur noch«, sagte Idua.

In diesem Moment stolzierte ein Prachtexemplar von Frau an ihnen vorbei. Ihre extrem hohen Plateaupumps hallten laut auf den Fliesen des Tiefbahnhofs.


»Hey du!«, rief Ariu mit satter Männerstimme. Die Frau drehte den Kopf und schenkte Ariu ein verführerisches Lächeln mit ihren tiefroten Lippen.


»Geht das auch leiser? Die Schuhe sind die reinste Lärmbelästigung.«


Das Gesicht der Frau verfinsterte sich und Idua versteckte sich hinter Arius Schulter. Sie flüsterte: »Das kannst du doch nicht machen.«

Stattdessen legte Ariu nach und rief: »Wenn jeder mit so lauten Schuhen herumlaufen würde, würden uns alle die Köpfe platzen.«


»Die arme Frau«, sagte Idua und blieb hinter Arius Schulter in Deckung. Ariu schlug sich vor Lachen auf den Bauch.


»Was ist passiert?«, fragte Idua ohne den Kopf zu heben.


»Sie hat versucht auf Zehenspitzen zu laufen, was ihr wegen den hohen Schuhen nicht gelungen ist. Sie hat die Schuhe ausgezogen und ist auf leisen Sohlen davongeschlichen«, erzählte Ariu lachend und breitete die Arme aus, »hörst du diese himmlische Ruhe?«

»Du bist verrückt«, sagte Idua grinsend und wurde von seinem herzlichen Lachen angesteckt.


Als sie sich wieder beruhigt hatte, sagte Idua: »ich habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert.«


»Dann hat es einen Sinn gehabt, dass ich heute hier war«, sagte Ariu.


»Stehst du weiterhin auf Männer?«, fragte Idua.


Ariu schaute einen Moment auf den Boden und schüttelte den Kopf.

»Früher habe ich meine Titten als gegeben hingenommen und mich nach Schwänzen gesehnt. Jetzt habe ich einen Schwanz und träume von Brüsten.«


»Man will immer das, was man nicht hat«, resümierte Idua.


»Hm«, stimmte Ariu zu.


»Ich habe noch Brüste …«, flüsterte Idua. Ariu schaute sie skeptisch an.


»Nein, es war nur eine Idee«, ruderte Idua zurück, »es ist im Moment so … «


»Komisch?«, vollendete Ariu den Satz.


»Ja«, hauchte Idua und fühlte sich verstanden.

*

Von diesem Tag an, schlief Ariu lange, kaufte sich auf dem Weg in den Tiefbahnhof etwas zu Essen und saß auf der Bank, um nach Frauen in der Reifephase Ausschau zu halten. Es verging kaum ein Tag, an dem er nicht ein oder zwei Gespräche führte und er war überrascht, wie viele unterschiedliche Geschichten die Frauen zu erzählen hatten. Zum Abend, wenn der Strom aus Berufspendlern abebbte, stand Ariu auf und ging in ein Sportstudio.

Anstatt wie früher, an einem Bauch, Beine, Po – Training für Frauen teilzunehmen, machte er nun Kraftsport und belegte einen Anfängerkurs in Kickboxen. Obwohl seine Schläge noch ungeübt waren, drosch er nach der Aufwärmphase auf die gepolsterten Dummys ein, als hinge sein Leben davon ab. Er musste an die unzähligen Kinder denken, die ihm tagtäglich auf der Promenade über den Weg liefen und an die Mütter, die in den Nebenräumen trainierten. In Ariu loderte eine rätselhafte Sehnsucht, diese schwachen und doch unglaublich wertvollen Lebewesen beschützen zu müssen.

Da hier in der Kolonie keine Gefahr drohte, die er mit seinen rohen Kräften bekämpfen konnte, ließ er die überbordende Energie an den gepolsterten Dummys und den Schlagpolstern aus, die ihm sein Trainer entgegenstreckte.


»Das Reicht für heute«, sagte sein Trainer.


»ES REICHT!«, schrie er, weil Ariu nicht aufhörte, Schläge und Tritte zu verteilen. Ariu ließ die Arme sinken und schaute seinen Trainer mit Kampfeslust an.


»Lasse dich nie von deinen Gefühlen kontrollieren«, sagte sein Trainer, »jeder Schlag muss eine bewusste Aktion sein. Aber das lernst du in der Grundausbildung, bis es dir in Fleisch und Blut übergeht.«

»Was für eine Grundausbildung?«, fragte Ariu.


»Beim Militär«, antwortete sein Trainer, »so ein Energiebündel wie du, kann bestimmt kaum auf das nächste Schiff warten.«


»Nein, also, Doch«, sagte Ariu. Natürlich entgingen ihm die offensichtlichen und versteckten Werbebotschaften des Militärs nicht, die gezielt dort platziert waren, wo sich überwiegend junge Männer aufhielten. Ariu hatte nie ernsthaft in Erwägung gezogen, sich freiwillig zu melden. Er musste an Umai und seine Kriegsverletzungen denken. Umai hatte noch Glück gehabt, denn die wenigsten kamen von den Schlachtfeldern zurück und nur ein Teil von ihnen war noch im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte.

Ohne weiter über eine Militärlaufbahn nachzudenken, ging er frisch geduscht auf die Promenade und ließ den Abend in einem Bistro ausklingen. Nicht selten flirteten Frauen mit Blicken in seine Richtung und Ariu erwiderte die Blicke. Zu mehr, als diesem Spiel ließ er es nie kommen. Er ließ allabendlich mehrere Gelegenheiten ungenutzt verstreichen.

Insgeheim hoffte er, dass ihm Niru über den Weg lief und er fragte sich oft, wie es ihr seither ergangen war, fand aber nicht den Mut, sich nach wochenlangem Schweigen, bei ihr zu melden. Vermutlich war es besser, wenn sie ihm nicht über den Weg lief, denn sie hätte wohl kaum Verständnis für sein Verhalten. Ariu rechnete damit, dass sie längst von einem anderen Mann entjungfert worden war. Den Verlust ihrer Jungfräulichkeit bekümmerte Ariu nicht, aber der Gedanke, Niru im Arm eines anderen Mannes sehen zu müssen, ließ ihm das Herz bluten.

Rückblickend betrachtet, war sein feminines Leben purer Stress gewesen. Er war davon getrieben gewesen, irgendwem gerecht werden zu müssen: den Kindern, den Liebhabern, der Gesellschaft oder den eigenen hohen Ansprüchen. Als Mann empfand er eine entspannende Gelassenheit, mit der er die Dinge treiben lassen konnte, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen. Die täglichen Gespräche im Tiefbahnhof gaben ihm das Gefühl, etwas Wertvolles zu tun. Er bekam von den Frauen in der Reifephase Dank und Anerkennung. Das war mehr Lohn, als er in seinem früheren Beruf erhalten hatte.

Zwei Wochen später war sein Bekanntenkreis so groß geworden, dass über den Tag verteilt, immer eine der Damen neben ihm auf der Bank saß und von ihren jüngsten Fortschritten erzählte. Zu den Stoßzeiten saß er mit drei oder vier Frauen gleichzeitig auf der Bank und sie unterhielten sich nicht nur mit ihm, sondern tauschten sich untereinander aus. Ariu hörte interessiert zu und lernte.

Es sprach sich herum, dass im Tiefbahnhof ein junger Mann in einem schwarzen Anzug saß, bei dem man sein Herz ausschütten konnte und Rat oder Trost bekam. Nach ein paar Wochen wurde er von Frauen angesprochen, die aus anderen Habitaten seinetwegen angereist waren.

Als Ariu dachte, alles schon einmal gehört zu haben, offenbarte ihm eine Frau, dass sie als Domina arbeitete.


»Zu mir kommen Männer, Frauen oder Paare, weil ich sie an Grenzen führe, die sie allein nicht erreichen können, aber ich bin nicht mehr so überzeugend wie früher. Ich mache mir mehr Gedanken über meine Außenwirkung, als dass ich auf die Bedürfnisse meiner Kunden eingehe.«


»Deine Arbeit verlangt maximale Aufrichtigkeit von allen Beteiligten?«, fragte Ariu.


»Ja«, sagte die Frau.


»Warum verarschst du deine Kunden?«, fragte Ariu.


»Was?«

»Warum sagst du ihnen nicht, wie es um dich steht? Spätestens wenn deine Stimme bricht, wirst du es zumindest vor den Männern nicht mehr verheimlichen können. Sag ihnen gleich zu Beginn, dass du in die Reifephase eintrittst, wenn sie damit ein Problem haben, können sie wieder gehen, ansonsten kannst du dir deiner selbst sicher sein.«


Die Frau schwieg nachdenklich, dann sagte sie: »ich weiß nicht, ob ich das kann.«

»Ich gebe dir ein Beispiel«, sagte Ariu und sprach: »Ich bin Ariu. Seit ich ein Mann bin, hatte ich keinen richtigen Sex, weil ich mir meiner selbst nicht sicher bin, hast du damit ein Problem?«


»Ich bin Tira. Ich kann dir bei deiner Selbstsuche helfen, aber ich befinde mich am Übergang in meinen maskulinen Lebensabschnitt, wenn du damit ein Problem hast, steh auf und geh.«

»Siehst du? Geht doch«, sagte Ariu und blieb sitzen.


»Schweig! Du sprichst nur auf Anfrage«, herrschte ihn Tira an und erhob sich von der Bank. Sie gebot ihm, ihr zu folgen. Ariu folgte ihr in den nächsten Zug, der sie in ihr Habitat brachte. Nach einigen Minuten fragte Ariu zaghaft: »darf ich etwas fragen?«


»Nein!«, bestimmte Tira, »du kannst jederzeit aufstehen und gehen. Wenn du mir aber folgst, wirst du schweigen.«


Ariu empfand eine erregende Anspannung und folgte Tira. Durch ihr kompromissloses und selbstbewusstes Auftreten, fühlte er sich in ihrer Nähe auf eine gewisse Art sicher.

*

Ariu waren sexuelle Varianten der härten Art durchaus vertraut. Bei einer Domina war er aber noch nie gewesen. Der Raum, in dem er sich befand, wirkte eher wie ein mondänes Wohnzimmer, als ein Folterkeller. Tira saß auf einem Ledersessel. Er stand nackt vor ihr und hielt still, während sie einen Lederriemen um seinen Penis und die beiden Hodensäcke schnürte, bis die Einengung so groß war, dass sich die Haut straff über seine Hoden spannte und sein Penis mit maximaler Härte aufragte.

»Ziehst du dich nicht um?«, fragte Ariu, da Tira in der Alltagskleidung, in der er sie kennengelernt hatte, vor ihm saß. Sie trug enge Lederleggings und eine dunkelblaue Bluse, unter der sich ihre Brüste abzeichneten.


»Wenn du noch einmal ungefragt sprichst, stopfe ich dein Maul mit einem Knebel. Willst du das?«


Ariu schüttelt den Kopf.


»Ich habe dich was gefragt und erwarte eine Antwort!«


»Nein.«


»Gut. Umdrehen.«

Nachdem sein Penis und die Hoden so fest verschnürt waren, dass er jeden Herzschlag in diesen Körperteilen fühlte, legte sie ihm Manschetten um die Handgelenke und verband diese mit einem Schloss, hinter seinem Rücken.


»Und wieder umdrehen«, gab sie vor. Ariu drehte sich und sie legte eine weitere Ledermanschette um seine abgebundenen Hoden. An dieser Manschette war eine Leine befestigt, dessen anderes Ende Tira in der Hand hielt. Sie erhob sich aus dem Sessel und befahl: »auf die Knie.«

Als Ariu vor ihr kniete, ging sie einen Schritt zurück und spannte die Leine. Er fühlte den Zug an seinen Hoden und begann auf den Knien in ihre Richtung zu kriechen.


»Brav«, sagte sie und führte ihn einmal um den dunklen Wurzelholztisch herum, der vor dem Sessel stand. Als Ariu den Tisch auf Knien umrundet hatte, fühlte er einen leichten Schweißfilm auf seinem Körper. Der Druck in seinen Eiern und dem Schwanz wurde langsam quälend.


»Mund auf.«


Sie legte das Ende der Leine in Arius Mund und sagte liebevoll: »gut festhalten und warten.«

Auf dem Boden kniend, mit der Leine im Mund und den Händen hinter dem Rücken fixiert, sah Ariu, wie Tira zu einem Standspiegel ging und ihn so ausrichtete, dass sich Ariu selbst sehen konnte. Sie nestelte auf dessen Rückseite herum und erklärte: »in dem Spiegel ist eine Gesichtserkennung, er schlägt Alarm, wenn du nicht hineinschaust.«


Ariu schaute Tira erschrocken an und es ertönte ein Summton.


»Da hörst du es. Schau hin!«


Als Ariu wieder in den Spiegel blickte, verstummte der Summton.


»Bleib so«, sagte Tira und ging in einen Nebenraum, wo Ariu sie weder sehen noch hören konnte.

Während den ersten Atemzügen fiel Ariu die Aufgabe nicht schwer. Sein Krafttraining zeigte Erfolge. Er baute Brust- und Bauchmuskeln auf, durch die sich sein Oberkörper dem Ideal eines jungen Mannes annäherte. Je länger er in den Spiegel schaute, desto schwerer war es, den Anblick zu ertragen. Der pochende Druck in seinem Schwanz und den Hoden war auszuhalten, aber die Anatomie zwischen seinen Beinen war ihm noch fremd. Er hatte sich in den letzten Wochen so intensiv für seine Leidensgenossinnen eingesetzt, dass es ihm gelungen war, seine eigenen Probleme zu verdrängen.

Die Wand hinter dem Spiegel war dunkelrot gestrichen und es war ein Schriftzug in großen geschwungenen Buchstaben aufgemalt worden: »Das Safeword lautet: Blumentopf«.


Arius Blick war nur kurz nach oben gehuscht, um den Text zu lesen, als der Summton erklang.


»Schade, jetzt dauert es nochmal fünf Minuten länger«, hörte er Tira, als sie aus dem Nebenraum zu ihm kam. Er sah in den Augenwinkeln, dass sie weiterhin ihre schwarzen Lederleggings und die dunkelblaue Bluse trug, aber sie war barfuß. Ariu wagte es nicht den Blick vom Spiegle abzuwenden. Für einen Wimpernschlag lang, hatte er wahrgenommen, dass ihre Zehennägel rot lackiert waren.

»Ich weiß sehr wohl, was ich dir abverlange«, sagte Tira und fuhr ihm durch seine kurzen Haare, ehe sie hinter ihm in die Hocke ging und über seine Schulter hinweg in den Spiegel schaute.


»Ich kann keine Unzulänglichkeiten erkennen«, sagte sie und wand sich von ihm ab, um etwas zu holen.


»Hebe den Po an, bleib aber auf den Knien und schau weiter in den Spiegel«, sagte sie. Ariu folgte den Anweisungen und fühlte eine Hand in einem Gummihandschuh, die kühle Creme auf seinem Po verteilte.

»Du bist als Frau bestimmt oft in den Arsch gefickt worden«, säuselte Tira mit einem verschlagenen Unterton und nahm das Ende der Leine aus seinem Mund.


»Ja«, gestand Ariu.


»Auch schon als Mann?«


»Nicht richtig«, gestand Ariu.


»Es heißt ja, dass durch die Straffung des Bindegewebes bei Männern alles etwas enger wird.«

Ariu holte angespannt Luft, als er einen Gegenstand fühlte, der sich gegen seinen Schließmuskel drückte. Der kühle Zapfen war von Tira gut mit Gleitcreme vorbereitet worden und glitt mit mäßigem Druck in seinen Hintern. Als er die Geräusche des Pumpbalgs hörte, wurde der Zapfen in seinem Arsch langsam dicker. Der Druck in seinem Unterleib führt dazu, dass sein prall geschwollener Schwanz schmerzhaft hart wurde. Mit bebender Brust und angespannten Nackenmuskeln, starrte er auf den Spiegel bis er sich in seiner ganzen hilflosen, männlichen Nacktheit erkannte.

»Das reicht«, presste Ariu hervor und blickte starr auf den Spiegel. Es kam ihm vor, als würde er mit sich selbst reden.


»Sag das Safeword und du stehst in drei Minuten als freier Mann auf der Promenade«, sagte Tira, pumpte den Zapfen aber nicht weiter auf.

Sie hockte hinter ihm, führte ihren Arm um ihn herum und streichelte seinen harten Schwanz mit ihren Fingernägeln. Ariu holte zitternd Luft. Tira kraulte über die prall abgebundenen Eier, bis Ariu nicht mehr stillhalten konnte und sein Becken nach hinten neigte, um sich den Berührungen zu entziehen. Es gelang ihm, den Blickkontakt mit seinem Spiegelbild aufrechtzuerhalten und er empfand Scham. Nicht vor Tira, sondern vor sich selbst.

Tira ging durch den Raum und deaktivierte die Gesichtserkennung, dann hockte sie sich wieder hinter ihn und berührte seinen Schwanz mit ihren Fingerkuppen. Ariu fühlte ein erregendes Streicheln und schloss die Augen.


»Stell dir vor, eine willige Frau würde breitbeinig vor dir liegen und dich anschmachten. Was würdest du tun?«


»Ficken«, schnaufte Ariu


»Richtig schön wegficken, hm?«

»Leider ist keine Frau hier, die Interesse an dir oder deinem Schwanz hat«, sagte Tira kalt. Sie löste die Verbindung zwischen den beiden Manschetten, die seine Handgelenke umschlossen und sagte: »knie dich vor den Sessel und stütze die Arme auf die Sitzfläche.«


Ariu folgte der Anweisung und bekam eine Augenbinde angelegt, die ihm die Sicht nahm. Er hörte, wie Tira mehrmals durch den Raum lief und etwas vorbereitete, dann fühlte er den Zapfen in seinem Po mit einem Zischen kleiner werden.

Tira drehte die Manschette, die seine Hoden umschloss, bis die Leine nach hinten zwischen seinen Beinen herausführte und zog langsam daran, um Ariu daran zu erinnern, dass sie die Fäden führte. Blind und nicht willens, bestraft zu werden, hielt er still, während sie ihm den Zapfen aus dem Po zog. Er fühlte die Hand, die nicht in einem Gummihandschuh steckte, über seinen brachial harten Schwanz streicheln.


»Stillhalten!«, befahl Tira und zog die Leine straffer bis Ariu mit zitternden Muskeln stillhielt und die liebevollen Berührungen zu ertragen lernte.

»Es wird mir eine Freude sein, dich mit meinem Umschnalldildo weg zu ficken, wie eine kleine geile Schlampe.«


Tira kniete hinter ihm und schob den Dildo in seinen vorbereiteten Po. Sie griff in sein Haar und krallte sich daran fest.


»Du bist doch meine kleine Schlampe?«


»Hm!«, brummte Ariu und fühlte den Dildo tiefer in seinen Po eindringen, dann fickte ihn Tira mit harten, schnellen Stößen bis sein Schwanz heftig zu wippen begann und das Sperma unkontrolliert auf den Boden vor dem Ledersessel spritzte.

»Bleib so«, sagte Tira fürsorglich und zog sich aus ihm zurück. Ariu kauerte schnaufend vor dem Sessel und fühlte sich, trotz aller Demütigungen und Qualen beschwingt und auf eine positive Weise erschöpft. Tira befreite seine Hoden und den Penis, nahm die Manschetten von seinen Handgelenken ab und entfernte zum Schluss die Augenbinde. Ariu saß nackt in seiner eigenen Spermapfütze und wurde von Tira liebevoll in den Arm genommen.

»Das war hart«, flüsterte Ariu und schmiegte seine Wange an ihre Brüste.


»So unbefangen konnte ich schon lange nicht mehr auf einen Kunden eingehen, danke für deine Hilfe«, sagte Tira, »aber vernachlässige bei all deiner Hilfsbereitschaft nicht deine eigenen Bedürfnisse. Du bist ein Mann, es muss nur noch in deinem Kopf ankommen.«

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